Was wäre... von Kyubii (wenn die Dursley's noch ein wenig böser gewesen wären?) ================================================================================ Kapitel 16: Die Essenz der Ewigkeit ----------------------------------- (17) Die Essenz der Ewigkeit Harry platzte förmlich in den Gemeinschaftsraum der Slytherin, wo er mit erstaunten Aufschreien und „Oh“ und „Harry!“ begrüßt wurde. Er entschied sich, die Slytherin erst einmal zu ignorieren, bis er den Aufgang zu den Schlafsälen erreichte. Er sprintete den dunklen Gang entlang, bis er seinen eigenen Raum erreichte. Er riss seinen Koffer unter seinem Bett hervor und fing an, alles, was ihm im Weg war, hinauszuwerfen, bis er entdeckte, das die Kleidung im unteren Teil des Koffers im fahlen Licht des Mondes glitzerte und schimmerte wie die Krawatte des Anderen. Er griff in die Nassen, schimmernden Kleider und benetzte seine Hände mit der silbrigen Substanz, mit der sich seine Kleider vollgesogen hatten –dem Elixier der Jugend, wie er nun begriff. Doch das kümmerte ihn nicht. Er würde nicht auf der Grauen Treppe wandeln, er würde niemals diesen Weg beschreiten. Seine Hände schillerten schon wie in Silber getaucht, als er schließlich aus einem ehemals schwarzen Paar Socken den Stein der Weisen schüttelte. Er keuchte auf vor Glück. Da war er. Er packte den feuchten Stein in die Hosentasche seines Schlafanzuges und rannte, so schnell er konnte, wieder die Treppe hinunter, durch den Gang und durch die Schlangenwand hinaus. Es musste mittlerweile Freitag sein, dachte er, als er die großen Treppen hinaufrannte. Durch die Fenster schillerte das Orangene Licht des Sonnenuntergangs. Es war Mittwoch gewesen, als er eingeschlafen war und Madam Pomfrey hatte gesagt, das er Zwei Tage im Koma gelegen hatte, also musste es einfach Freitag sein. Das hieß, nun hatten die Lehrer ihre Wöchentliche Versammlung im Lehrerzimmer, vor dem er auch kurze Zeit später schlitternd zum Stehen kam. Als er jedoch klopfen wollte, prallte seine Hand von etwas wie einer Seifenschicht ab. „‘Nen bisschen kalt im Schlafanzug, was?“, hörte er eine kratzende Stimme rechts von sich. Es war einer der beiden Wasserspeier, die ihn angesprochen hatten. „Ich muss da rein.“, sagte er schlicht und klopfte erneut. Der andere Wasserspeier lachte. „Nix da, Zwerg. Beim Lehrertreffen hast du nichts verloren.“ Er knurrte. Dafür hatte er keine Zeit! „Ich muss da rein!“, sagte er wieder, dieser Mal jedoch mit mehr Nachdruck. Die Wasserspeier lachten spöttisch. So nicht. Dumbledore wollte gerade wegen dem jüngsten Unglücks, das Koma Harry Potter’s, die zeitweilige Schließung der Schule verkünden, als sich vor der Tür des Lehrerzimmers ein ohrenzerfetzender Lärm erhob. Snape sah sein Gegenüber, McGonagall, verwirrt an. Was zur Hölle konnte das sein? Die einzigen beiden Schwachköpfe, die so einen Lärm verursachen könnten, lagen gerade in Stein verwandelt im Büro von Madam Pomfrey. Wer war es also? Dumbledore selbst für einen Augenblick verdutzt, kam jedoch schon bald wieder zu Sinnen und richtete sich an McGonagall. „Nun…Minerva, könntest du einmal nachsehen, was da draußen vor sich geht?“ Diese schluckte kurz und zückte ihren Zauberstab. „Nur für den Fall.“, sagte sie, während sie sich vorsichtig auf die Tür zubewegte und diese mit einem Schwung ihres Stabes öffnete. Draußen zeigte sich das wohl merkwürdigste, das sie jemals gesehen hatten. Harry Potter, der kleine, stumme, schweigsame Dieb des Steins der Weisen, hing im Schlafanzug an einem der Flügel eines der beiden Wächterspeier und schlug schreiend auf diesen Ein, die Hand schon blutig von dem harten Stein, während der Speier ebenfalls brüllte. Sie betrachteten dieses Schauspiel mit Schrecken und Staunen (Potter hatte mittlerweile begonnen, den anderen Speier, der versuchte, ihn von seinem Freund zu lösen, mit einem seiner Schlappen zu schlagen), bis sich Dumbledore schließlich ein Herz nahm und Potter ansprach. „Nun, Harry, was ist denn hier los?“ Der Schwarzhaarige hielt mitten in der Bewegung inne, sein Schlappen zum Schlag erhoben und wandte sich dem alten Zauberer zu. Langsam löste er sich von dem Wasserspeier und stellte sich stramm vor dem Leiter auf. Dieser deutete auf den rechten Speier. „Nun, könntest du mir erklären…“ „Er ist Irre!“, fauchte der Speier wütend und deutete mit einem seiner Krallenhände auf Potter, der bei der Beleidigung nicht einmal mit der Wimper zuckte. „Er kam hier angelaufen und wollte rein. Ich hab ihm gesagt, das gerade Lehrerbesprechung ist, und da ist er durchgedreht und…“ Potter jedoch schien jedoch urplötzlich von einem Billywig gestochen worden zu sein, denn er packte Dumbledore am Ärmel und begann den verblüfften Zauberer durch die Tür auf die große Treppe zuzuschleifen. Snape und McGonagall tauschten Blicke, dann sprang der gesamte Lehrerkörper auf und machte sich daran, Dumbledore und Potter zu folgen, einem Kind mit schillernden Händen und einer silbrig durchtränkten Hose. Harry war ziemlich erstaunt, dass der alte Zauberer mit ihm schritthalten konnte, als er wie Irre, was der Wasserspeier so treffend ausgedrückt hatte, die Treppe hinab rannte und auf den Krankenflügel zuhielt. Hinter sich hörte er eine Legion von Füßen, was wohl bedeutete, dass ihm die gesamte Lehrerschaft folgte. Vielleicht benahm er sich wirklich merkwürdig, immerhin war er sonst nicht so stürmisch, sondern eher still und beobachtend. Er warf die Tür des Krankenflügels auf und schleifte Dumbledore in den Krankenflügel und drehte sich um. Er war, um es milde auszudrücken, verwirrt. Es kam selten vor, dass er verwirrt war, wenn er so darüber nachdachte. Aber wahrscheinlich war er im Moment auch nicht verwirrt, sondern eher verwundert. Verwundert, dass der junge Potter auf den Beinen war, dass er so stürmisch war, dass er ihn zum Krankenflügel schleifte. Was hatte er nur vor? Wollte er ihn am Ende dazu bringen, das er seine Freunde heilte? Dumbledore betrachtete seine feuchte Hand, die silbrig schimmerte. Das Elixier der Jugend. Ein sanftes Lächeln der Erleichterung schlich sich auf seine Lippen. Harry schien sich entschieden zu haben, ihm den Stein zu geben um seine Freunde zu heilen. Oder war es am Ende doch etwas komplett anderes? Er bezweifelte es zwar, fragte sich jedoch, was den Jungen dazu bewegt haben könnte, seine Angst vor dem Tod aufzugeben. Er hatte so seine Vermutungen, was das anging, er vermutete, dass es etwas mit dem Koma zu tun hatte, in dem er noch vor kurzem gelegen hatte. Ein Albtraum, der ihm die Augen geöffnet hatte? Harry stieß die Tür zum Krankenflügel auf und zog ihn hinein. Dann wirbelte er herum und sagte leise: „Lassen sie bitte nur Professor Snape und Professor McGonagall hinein.“ Der Junge sah ihn mit wachen Augen an und fügte hinzu: „Bitte.“ Seine Augenbrauen zogen sich zu einem einzigen Strich zusammen. Er vermutete stark, dass es nicht so war, das er nur sie im Raum haben wollte, sondern dass er jemanden nicht im Raum haben wollte. Quirrel war in den letzten Tagen extrem nervös gewesen, hatte gestresst ausgesehen wie nie zuvor. Er war, trotz all den Dingen, die dagegen sprachen, davon überzeugt, dass es Quirrel gewesen war, der die Kinder verflucht hatte. Hinter ihm stürmten Severus und Minerva in den Raum, keuchend. Er nickte Harry aufmuntert zu und dreht sich zur Tür. Er bedeutete den beiden Hauslehrern, sich zu Harry zu gesellen und stellte sich in die Tür. Vor ihm kam der Rest der Lehrerschaft schnaufend und keuchend zum Stehen, Charity Burbage sackte sogar an der Wand hinab. Die Hexe schien ernsthafte Konditionsprobleme zu haben. „Ich muss euch leider bitten, draußen zu warten.“, sagte er fröhlich zu der Meute von Lehrern. Flitwick sah vollkommen verdutzt aus. „Es ist wichtig.“, fügte er hinzu und wandte sich nun direkt an Filius und Pormona. „Lasst niemanden hinein, es sei denn, es ist ein Notfall.“ Immer noch verdutzt, so doch verstehend, nickten die Beiden. Er trat einen Schritt zurück und versiegelte die Tür mit einem starken Zauber, damit niemand sie stören konnte. Harry beobachtete genau, wie Dumbledore den Lehrern sagte, dass sie draußen bleiben mussten, während er hinter einem der Betten stand, bereit, sich jederzeit zu ducken. Er wollte nicht riskieren, dass Quirrel oder wer auch immer er wirklich war, ihm im letzten Moment ebenfalls in Stein verwandelte. McGonagall und Snape beobachteten Dumbledore genau wie er mit einer Mischung aus Erstaunen und Verwirrung, Emotionen die man beileibe nicht häufig auf ihren Gesichtern zu sehen schien, so ungewohnt, wie sie dort aussahen. Snape schien sogar ein wenig nervös zu sein und warf auch ihm von Zeit zu Zeit Blicke zu, wie um sicherzustellen, dass er noch da war. Tatsächlich kam ihm langsam das Gefühl, dass ein wenig waten vielleicht doch nicht so schlecht gewesen wäre, denn er war nicht sonderlich heiß darauf, sich vor drei aufgewühlten Zauberern, die ihn alle mit einem Einzigen Gedanken in einen Fisch verwandeln konnten. Dumbledore wandte sich nun zu ihm um und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick seiner klaren blauen Augen und setzte sich auf eines der weichen Betten. Snape und McGonagall jedoch gingen lediglich zu Wand und lehnten sich dort an und sahen ihn auffordernd an. „Nun, Harry, würde es dir etwas ausmachen, uns zu erklären, was das hier soll?“, fragte der alte Zauberer direkt. Er schüttelte den Kopf und griff in seine Hosentasche, wo er den mittlerweile etwas getrockneten, so doch noch feuchten Stein der Weisen herausholte. McGonagall keuchte auf. „Du?!“, begann sie, doch sowohl Snape als auch Dumbledore selbst bedeuteten ihr, zu schweigen. „Warum gibst du ihn mir zurück?“, fragte Dumbledore. Seine Wangen färbten sich rot. Nun schämte er sich tatsächlich ein wenig. Die Blicke der Lehrer, die ihm am nächsten Standen, die sich, ob vor Schreck, Entsetzen oder vor Erwartung in ihn bohrten, ließen ihn sich noch kleiner fühlen, als er ohnehin schon war. McGonagall, die ihn mit unverhohlener Enttäuschung betrachtete, Snape, auf dessen Gesicht sich eine Maske des Entsetzens gelegt hatte und Dumbledore. Dumbledore überraschte ihn, denn ihm sah man weder Entsetzen noch Enttäuschung an, sondern Stolz. Er lächelte breit, als habe Harry ihm nicht gerade ein mächtiges, von ihm gestohlenes Artefakt wiedergegeben, sondern ihm lediglich den letzten Teil seiner legendären Wollsockensammlung geschenkt. „Weil…“, begann er, doch er verstummte bald wieder. Es kam ihm so vor, als könnte alles, was er nun sagen würde, nicht ausdrücken, was er wirklich meinte. Wie konnte er wirklich ausdrücken, was er meinte? „Was bringt mir die Ewigkeit, wenn ich sie allein verbringen muss?“, sagte er schließlich. Seine grünen Augen tauchten den ganzen Raum in ein sanftes, grünes Licht, das von all den weißen Oberflächen nur allzu gut reflektiert wurde. Dumbledore jedoch wirkte ziemlich zufrieden mit ihm, die anderen beiden eher verdutzt. „Nun, würde es dir etwas ausmachen, wenn du uns erzählen könntest, wie es überhaupt dazu gekommen ist?“ Er wackelte mit dem Stein in der Hand und nickte ihm aufmunternd zu. Und er erzählte. Er erzählte, wie er über die Zeit Angst vor dem Tod bekommen hatte und die Unterhaltung zwischen den Lehrern und Dumbledore belauscht hatte (Snape und McGonagall warfen dem Schulleiter einen dieser Was-Hab-Ich-Ihnen-Gesagt-Blicken zu, der diesen geflissentlich ignorierte). Dann erklärte er, wie er sich den Stein geschnappt hatte und dann der Troll aufgetaucht war und wie Quirrel schließlich zu ihm gekommen war, um ihn zu bedrohen. Bei diesem Teil wurde er blass und wich den Blicken der anderen aus, denn er war sich klar, das im Grunde er daran schuld war, dass Tracey nun tot war und die anderen in Steinbrocken verwandelt hinten im Büro der Heilerin lagen. Er schämte sich tatsächlich. „Wieso hast du ihm den Stein nicht gegeben?“, fragte Snape leise. Dieser hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt und schien zwischen Gefühlswelten von höchst zufrieden bis blinder Wut zu schweben, wenn man ihn genauer beobachtete. Er schluckte. Lügen würde er nicht, er war sich sicher, dass jeder der Lehrer es irgendwie wissen würde, wenn er nun log. „Weil ich nicht gedacht habe, das er es ernst meint. Nicht mal die andere Stimme hab ich ernst genommen.“, murmelte er. „Die andere Stimme?“, fragte Dumbledore verblüfft? „Lord Voldemort.“ Snape zuckte zusammen, als habe ihm jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet, McGonagall reagierte ähnlich. Nur Dumbledore blieb ruhig. „Wie kommst du darauf, das Quirrel etwas mit Voldemort zu tun hat?“, fragte er. Auf seiner Miene war nichts mehr von dem fröhlichen und zufriedenen Ausdruck zu entdecken, der noch vor Sekunden so ehrlich darauf gelegen hatte. Nun stellten sich bei Harry die Haare auf den Armen auf und er füllte sich, als würde er ganz nah an einem Kraftwerk stehen, das jede Minute in die Luft gehen könnte. „Er hat gesagt, wenn ich ihm den Stein nicht gebe, Ende ich wie meine Eltern. Tot, zu seinen Füßen.“ Snape knurrte auf. Ruckartig wand er sich Dumbledore zu. „Albus, wenn das stimmt…“ Dieser jedoch schloss für einen Moment die Augen, was Snape zum verstummen brachte. „Es wird nichts bringen, wenn wir jetzt handeln. Gehen wir jetzt hinaus und versuchen ihn zu fangen, wird er anfangen, mit Flüchen um sich zu schleudern und wer weiß, was dann passiert.“ Er deutete mit der Hand auf die Tür zu Madam Pomfeys Büro. Harry’s Hände krallten sich an ein Bettgestell, das in seiner Nähe stand. Wenn Quirrel durchdrehte, wer würde dann stehen müssen? Die Besserwisserin? Ron Weasley? Okay, um den wäre es ihm ehrlich gesagt, nicht allzu schade, aber er war sich sicher, das Fred und George nicht begeistert davon wären, wenn ihr Bruder auf einmal ein Haufen schwarzer Krümel würde, so sehr er ihnen auch auf die Nerven ging. „Wir werden uns nachher mit FIlius und Pormona darüber absprechen, fest steht, dass es so nicht weitergehen kann.“ Dumbledore packte ihn mir erstaunlich starken Händen an den Schultern und sah ihn mit seinen durchdringenden Augen tief an. Harry hatte das unheimliche Gefühl, dass Dumbledore gerade bis in die Tiefen seiner Seele sah. „Harry, du und deine Freunde müssen euch für eine Weile im Hintergrund halten.“, sagte er schlicht, wirbelte herum und marschierte auf die Bürotür Madam Pomfrey’s zu. Seine Freunde? Was meinte er? Sie waren doch noch immer Statuen, es sei denn… Dumbledore würde sie heilen. Er stürmte Dumbledore hinterher, gefolgt von Snape und McGonagall. Als er in den Raum huschte, sah er, wie Dumbledore den Stein der Weisen auf den Schreibtisch der Heilerin legte und mit seinem Zauberstab einmal kräftig auf ihn schlug. Der Stein begann in einem schwachen, bronzenen Licht zu glühen, das von Sekunde zu Sekunde zunahm, bis er leuchtete wie eine winzige Sonne. Harry wandte die Augen ab, der Stein leuchtete einfach zu hell, er befürchtete, er würde erblinden, wenn er weiter hinsah. Dann verschwand das Glimmen mit einem Mal. Der Stein schien geschmolzen, schwach glühender Bernstein war auf den Tisch geflossen. Mit einem einfachen Schwung sammelte sich die Flüssigkeit und wurde zu einem fast Tröpfenförmigen Stein, immer noch in ein sanftes Licht getaucht. Interessanter als das jedoch war, das sich auf der Spitze des Zauberstabes eine winzige, wie Mondlicht leuchtende Kugel schwebte. Er war faszinier von dem Anblick, nie hatte er so etwas gesehen. Es verströmte unaufhörlich Macht, aber eine Art von Macht, die ihn beruhigte. Das, was diesem Ding noch am nächsten kam, war der Sternenstaubwasserfall aus seinem Traum, doch dieser hatte nicht solche Kraft ausgestrahlt. „Die Essenz der Ewigkeit.“, flüsterte Dumbledore und schien, wie alle anderen, geradezu entzückt von diesem leuchtenden, kleinen Ball. „Sie stahlt Jugend und Heilung aus. Wenn man sie richtig behandelt, produziert sie das Elixier der Jugend, doch wir brauchen sie für etwas anderes.“ Die Essenz teilte sich in vier und schwebte auf die Körper seiner Freunde zu. Dann tauchte sie in sie hinein, ihre Körper glühten einmal auf wie in Mondlicht gebadet, dann erlosch das Licht und alles war wieder, wie zuvor. Die Körper von Daphne, Millicent, Fred und George waren nicht mehr aus glühendem, schwarzem Stein, sondern wieder normal und menschlich. „Aber denken sie mir nicht, dass sie mir einfach so davonkommen.“, sagte Snape leise. „Nachsitzen bis zum Ende des Jahres.“ Komischerweise war er darüber gar nicht so traurig. Dumbledore wandte sich wieder zu ihm und lächelte. „Sie werden bald aufwachen.“ Der alte Zauberer griff auf den Tisch und reichte ihm die Reste des Steins der Weisen. „Behalte den Rest. Als Andenken, das die Wahrheit wichtig ist, Harry.“ Dann verschwanden er, Snape und McGonagall durch die Tür und ließen ihn und Madam Pomfrey allein in dem Büro. Wenn man es nett formulieren wollte, dann würde man sagen, sie hatte einen schlechten Traum gehabt. Wenn man Millicent fragte, würde sie sagen, dass das so ziemlich der beschissenste Traum (oder war es am Ende sogar ein Tag und kein Traum gewesen?) ihres Lebens gewesen. Aufwachen, Essen, mit Fred und George und ihren anderen Zimmerkameraden auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum und auf einmal springt Quirrel rückwärts ohne Turban wie ein Affe aus einer Nische und bedrohte sie mit seinem Zauberstab. Blödes Arschloch, mal ehrlich. Er hatte ein Gesicht auf seinem Hinterkopf, das so hässlich war, dass es sie vielleicht sogar in Stein verwandelt hätte, aber das Gesicht betrachtete sie nur kalt und sagte „Medusae“. Danach wusste sie nichts mehr. Als sie nun langsam wach wurde, fühlte sie sich in etwa so frisch wie ein Fisch nach einer Feuerkur –ganz schön scheiße. Ihr gesamter Körper fühlte sich steif an, als hätte sie eine Woche rückwärts eine Gerölllawine geritten. Sie öffnete brummend und fluchend ihre Augen und erblickte kaum einen Meter von sich Potter, der grinsend an der Wand stand. Seit wann konnte er bitte grinsen? War irgendwas passiert, während sie weg gewesen war? Neben ihr sah sie, wie sich die anderen ebenfalls regten. Auch sie sahen so aus, als hätten sie nicht gerade den geruhsamsten Schlaf gehabt. „Guten Morgen.“, sagte Harry, immer noch ein Grinsen auf den Lippen, das trotz allem zu ihm passte. Er schien verändert, ob im Guten oder im Schlechten, das wusste sie nicht. Auf jeden Fall kam er ihr zufriedener vor als jemals zuvor. „Morgen.“, brummelten sie im Chor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)