Broken Inside von TheGroooah (Where Butterflies never Die) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: The Scar ------------------------------ Kapitel 1: The Scar Menmas Sicht Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen älteren Bruder in diesem Leben noch einmal wieder sehen würde. Es war schmerzhaft, aber ich hatte bereits mit ihm abgeschlossen. Für mich war der Junge zu dem ich aufgesehen habe schon längst tot. Und jetzt stand er vor mir. Seine blonden Haare waren fettig und schief geschnitten. Ein Auge war zugeschwollen und es quoll gelblicher Eiter raus, aber er hatte immer noch die selben Blauen Augen wie acht Jahre zuvor. Aber die Lebensenergie, die früher nur so aus ihm raus gesprudelt war, ließ sich nicht einmal mehr erahnen. Er hatte sich anscheinend auch länger nicht mehr rasiert, denn ein schmutziger Dreitragebart zierte sein Gesicht und verdeckte ein paar blaue Flecken. Seine Haltung war gekrümmt und verbogen, als ob sie zeigen wollten wie verkorkst die Realität wirklich ist. Ein wenig verloren sah er uns an,er hatte wohl keine Ahnung wie er sich uns gegenüber verhalten sollte. Mama stürmte los und umarmte ihn so doll als hätte sie Angst, dass alles tatsächlich nur ein Traum gewesen sei. „Naruto. Oh mein Gott Naruto. Du lebst! Du lebst.“ Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Bruder, Naruto, erschien mir so fremd. Für mich war der junge gebrochene Mann nicht mehr mein Bruder. Mein Bruder war tot. Als ich seinen Blick auffing, zuckte ich zusammen. Er lächelte. Er lächelte mir zu und schien genau zu wissen, was ich in dem Moment gedacht habe. Ich nahm seine Hand ohne zu wissen warum. Vielleicht wollte ich ihm beistehen und zeigen, dass ich an seiner Seite bleibe, aber das kam mir irgendwie lächerlich vor. Nein, es war etwas ganz anderes,dass mich seine Hand ergreifen ließ. Es war ein ganz anderes Gefühl als ich aufmunternd seine Hand drückte. Als Mama plötzlich einen Anruf bekam, dachte ich mir schon, dass etwas nicht stimmte. Nach Papas Tod, brach sie alle alten Freundschaften ab und hörte auf zu arbeiten. Seitdem lebten wir von Papas Lebensversicherung und sie widmete sich ganz meinem Wohlbefinden. Wir behielten das Telefon auch eigentlich nur noch für den Notfall. Oder für den Anruf. Den Anruf der ihre Hoffnungen ihren Sohn ein weiteres Mal zu sehen ,wachsen lies oder komplett zerstörte. Ich wünschte mir in solchen Momenten, wo sie einfach nur das Telefon anstarrte, dass sie dieses scheiß Plastikteil doch endlich wegschmiss. Dass es allerdings nie dazu kommen würde, wusste ich genauso gut wie sie. Naruto könnte ja eventuell noch am Leben sein. Dieser Gedanke ließ sie weitermachen, obwohl man ihr gleich zu Anfang gesagt hatte, dass Kinder die entführt werden, bei einer Wahrscheinlichkeit von 90% innerhalb der ersten zweiundzwanzig Stunden starben. Ich war damals erst sechs, aber ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern wie Papa zu mir sagte, dass sie erst mal nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen könnte, da es Mama ganz schlecht ginge. Natürlich hatte ich damals schon verstanden, dass sie ernsthafte Probleme hatte. Später erfuhr ich von ihren regelmäßigen Alkoholkonsum. Unsere einst schöne idyllische Familie zerbrach einfach. Naruto hinter lies nicht als Scherben. Nun standen wie hier, in dem Blaulicht der Polizeiautos und starrten uns an. Keiner rührte auch nur einen Finger, außer unsere Mutter vielleicht. Sie schluchzte immer noch und war vollkommen aufgelöst. Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten und schritt langsam auf uns zu. „Frau Uzumaki? Könnte ich mich noch mal mit ihnen reden?“ Der Mann war hoch gewachsen und hatte schwarze lange Haare. „Ich bin Itachi Uchiha. Mein Vater hat die Ermittlungen geleitet, bis ich sie übernommen habe. Wir würden uns noch gerne einmal mit ihnen unterhalten.“ Mama löste sich irritiert von meinem älteren Bruder und sah den jungen Mann verständnislos an. „Was meinen sie?“ „Nun ja, wir wollen da ein paar Fragen beantwortet haben. Je nach dem, was sie sagen, könnte sich die Haftstrafe von Frau und Herrn Kikaku verlängern.“ Mama nickte kurz und folgte dem Uchiha zu den leuchtenden Polizeiauto. Narutos Hand drückte meine einmal kurz, als ob er sich vergewissern wollte, dass ich immer noch da bin. „Menma.“ Es ist jetzt knapp ein Jahr her, dass Naruto wieder zu Hause ist. Er still und des häufigeren abwesend, aber sobald ihn jemand berührte erwachte er wieder und schien sich ein wenig zu freuen. Sein Verhalten war unerwartet. Normalerweise müsste sich ein Entführungsopfer doch abweisend verhalten, aber wann immer er konnte, suchte Naruto meine Nähe und lies meine Hand nicht wieder los, bis es wirklich nicht anders ging. In diesem einem Jahr hat sich wieder vieles verändert. Mein Leben wurde noch einmal wieder umgekrempelt. Naruto war da. Er blieb den ganzen Tag zu Hause, kümmerte sich freiwillig um den Haushalt, da er eh nicht aus dem Haus ging. Er bekam jeden Vormittag ein wenig Privatunterricht, aber das war auch der einzige Kontakt, den er mit anderen Menschen außerhalb der Familie hatte. Kakashi war wirklich nett, weshalb Naruto schnell eine Bindung aufgebaut hatte. Auch mit Mama herrschten mittlerweile schon fast normale Umgangsformen. Fast so als ob er nicht vor acht Jahren entführt würde. Zwischen Naruto und mir war es anders. Mehr als anders. Zugegeben ich mochte ihn mittlerweile auch ganz gerne, aber gleichzeitig hasste ich ihn mehr als alles andere, denn er war für den Zusammenbruch unserer Familie verantwortlich. Ich wusste,dass es unfair war so zu denken, aber ich konnte nicht anders. Ich wusste ganz genau,dass Naruto sich ja nie absichtlich hat entführen lassen,aber trotzdem brannte in mir immer wieder mal die Wut hoch. Vielleicht war es auch Hass. Sobald er aber meine Hand nahm, wurde ich wieder ruhiger. Irgendwie auch fröhlicher. Ich mochte ihm so nahe zu sein. Trotzdem, Naruto Uzumaki ist nicht mein Bruder. Mein Bruder ist tot. „Menma? Kannst du bitte noch eben was für das Abendessen einkaufen?“, fragte Mama mich ausgerechnet dann, als ich es mir mit Naruto auf der Couch gemütlich gemacht habe und gerade irgendeine Detektivserie ansah. Sie war nicht sonderlich interessant, aber Naruto mochte sie gerne,deshalb schafften wir uns einen Fernseher an. Für ihn. „Und was?“, fragte ich kauend zurück und sah in das leicht pikierte Gesicht meine alten Herrin. „Irgendwas. Such du aus. Aber kein Fleisch. Das ist in letzter Zeit echt zu teuer geworden.“ Ich nickte und stand auf um meine Schuhe an zu ziehen. Viel Lust hatte ich nicht, aber ich hatte auch Hunger. Was konnte man da schon machen? „Ich komme mit.“, hörte ich Narutos tiefe und irgendwie auch leicht rauchige Stimme hinter mir. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Bist du dir sicher? Ich meine ...“ „Keine Sorge, ich habe ja dich.“, erwiderte er lächelnd und zog sich ebenfalls Schuhe an. „Wollen wir?“ Er nickte. Sobald wir ins das Blickfeld von anderen Menschen gerieten, fingen sie an lautstark zu tuscheln. War ja auch klar, von weiten sahen wir uns nicht mal ein bisschen ähnlich, weshalb die meisten wohl dachten, ich wäre hier mit meinem festen Freund unterwegs. Immerhin klammerte sich Naruto an meiner Hand. Ich wusste, dass er es tat weil er Angst hatte. Er war Acht Jahre gefangen gewesen, da konnte er nicht anders auf so eine erschreckende Weite reagieren. Aber er hielt sich tapfer und aus irgendeinem Grund machte mich das Stolz. Dieser Junge rief Beschützerinstinkte in mir wach. Obwohl er älter war als ich. „Wollen wir noch ein Eis essen?“, frage ich ihn, wohl wissend, dass Eis direkt nach Ramen seine Lieblingsspeise war. „Mhm, klar. Ich wollte schon lange wieder Eis aus einer Eisdiele essen.“ Eigentlich meinte ich Wassereis oder ähnliches von dem Supermarkt, aber ein richtiges Zitroneneis wäre auch nicht schlecht. Wir brauchten nicht lange um zu entscheiden, was heute Abend auf den Tisch kam. Nabe. Wir kauften alles, was dafür nötig war und bezahlten. An der Kasse zwinkerte mir die Kassiererin noch zweideutig zu. Sie dachte wohl, nur weil ich Narutos Hand halte, hätte ich heute Abend noch etwas vor. Als Naruto, der die ganze Zeit eine Mutter mit ihrem drängelnden Kind kämpfte beobachtete, seinen Kopf zu ihr hin drehte, erstarrte ihr anzügliches Grinsen und sie starrte schockiert jedem einzelnen von uns an. Die meisten dachten wohl, da wir andere Haarfarben haben, wären wir keine Brüder. Tatsächlich konnte man von weitem keine Gemeinsamkeit erkennen. Immerhin war Naruto blond und ich schwarzhaarig. Außerdem verhielt ich mich Naruto gegenüber vielleicht auch nicht unbedingt brüderlich . Wann auch immer Naruto einen Versuch startete eine brüderliche Beziehung aufzubauen, blockte ich ab. Ich wusste, dass ich ihm damit wehtat, aber verdammt! Hatte er das nicht auch getan? Die Eisdiele war gut besucht, aber wir ergatterten uns trotzdem ein Platz am Fenster. Naruto hätte lieber eine Stille Ecke bevorzugt, aber da war nichts mehr frei. Das erste Eis, dass er sich nach acht Jahren bestellte war ziemlich groß, aber Naruto meinte, er musste die acht Eislosen Jahre wieder aufholen. Als die Bedienung kam wurde sie leicht rot, stammelte erst ein wenig bevor sie dann endlich die Bestellung aufnahm. Ihr Blick wanderte die ganze Zeit unter der Tisch, wo sich Narutos und meine Hände sich in einander verkeilt hatte. Wir hielten sie schon solange fest, das seine Wärme meine eigene geworden ist. „Ist dir das unangenehm? Ich...ich kann auch loslassen.“ Naruto versuchte tapfer zu wirken, aber ich spürte den Angstschweiß und das Zittern in seiner Stimme. „Nein.“, antwortete ich stattdessen. „Mir ist es egal was andere Leute von mir halten. Außerdem mag ich es nicht, wenn du so guckst.“ Mit dem Zeigefinger der freien Hand fuhr ich über die Stirn, bis ich zwischen den Augenbrauen angekommen war. „Das gibt nur Falten.“ „Ach sieh mal einer an. Du bist schwul? Und dann bist du auch noch so dreist und kuschelst in der Öffentlichkeit mit deinem Freund rum . Bäh ,das ist ja widerlich.“, tönte auf einmal die höhnische Stimme von jemanden, den ich wirklich nicht leiden konnte. Naruto war bei diesen Worten zusammen gezuckt und legte sich auf einmal ein dunkler Schatten über sein Gesicht. Er konnte ihn von seiner Position aus nicht sehen, aber er schien genau zu wissen, dass diese Person wirklich keine angenehme Gesellschaft ist. „Uchiha. Es ist wirklich eine Schande, dass ich dein hässliches Gesicht auch noch am Wochenende sehen muss.“ , gab ich gelassen zurück, drückte Narutos Hand aber fester. „Wie bitte? Hässlich? Ich muss dich doch bitten nicht ausfallend zu werden, sonst haben wir ein Problem.“, gab Sasuke sichtlich angefressen zurück. „Dafür habe ich keine Zeit, immerhin muss ich mein Date hier noch über die Bühne bringen.“ Ich versuchte betont gelassen zu klingen, obwohl ich dem Uchiha am liebsten einen mitgegeben hätte. „Hey Blondie! Dreh dich mal um! Ich will wissen, wie hässlich du bist um dich mit dem da abzugeben.“ Da nur ich Narutos Gesicht sehen konnte, war ich auch der einzige, der merkte,dass er sich über den Uchiha lustig machte. Seine hochgezogenen Augenbrauen sagten vieles. Ich hatte Naruto nicht einmal so derart ...amüsiert gesehen. Was fand er denn so witzig, dass er das Grinsen nicht unterdrücken kann. „Ach Sasuke-teme, da haben wir uns acht Jahre nicht gesehen und dann wirst du gleich so gemein.“, fing Naruto an und wand sein Kopf langsam zu dem Uchiha. Ich war ehrlich überrascht. Er kannte diesen Schnösel? „N-n-naruto?“ Sasuke, der Eisprinz von Konoha zeigte eine menschliche Reaktion. Etwas was bei einem Uchiha nie vorkam. Schon gar nicht bei ihm. Seine Augen weiteten sich vor Schock und im nächsten Moment flitzte eine Emotion durch seine Seelenspiegel, die ich nie für möglich gehalten habe. Zuneigung Ich spürte wie es heiß in meiner Brust wurde und die Luft immer weniger zu werden schien. Gott ich musste hier raus. Unbedingt! „Naruto? Gehen wir? Ich habe keine Lust weiterhin in Anwesenheit dieses Gnoms zu sein.“, unterbrach den offensichtlich sehr emotionalen Moment zwischen dem besagten Gnom und Naruto. „Was? Aber ich habe noch gar kein Eis gehabt. Und Sasuke-teme-“ „Können wir jetzt bitte!“, schnitt ich Narutos Wort ab. Er sollte so schnell weg von Sasuke wie irgendwie nur möglich. „Was hast du denn Menma? Es ist doch nur Sasuke-teme.“ „Genau deshalb. Weil er es ist, muss ich weg. Er widert mich an!“, zischte ich. Sasukes Gesicht verfinsterte sich schlagartig. Er war sauer, aber so richtig sauer. Ich hatte keine Ahnung wieso. Fuck, ich wusste nicht mal, dass Sasuke und Naruto sich kannten. Ausgerechnet von den tausenden Personen hier in Konoha, schien Naruto sich mit der Person zu verstehen, die mir Jahre lang das Leben zur Hölle gemacht hatte. „ Wir gehen jetzt.“, herrschte ich die beiden an. Meine Stimme hatte etwas eisiges und ich wusste dass ich übertrieb. Naruto schien gerne noch ein bisschen länger bleiben wollen. Er hing an den Uchiha. Schmerzen breiteten sich in meiner Brust aus, es fühlte sich an wie Eifersucht, aber ich kämpfte es nieder so gut es eben ging. Naruto zuckte zusammen, als sich meine Hand mehr Druck auf seine ausübte. „Sorry Teme, sieht so aus, als ob wir unseren kleinen Plausch auf ein anderes Mal verschieben müssen.“, meinte Naruto und hob entschuldigend die Hand. „Kein Problem. Treffen wir uns, wenn dein Anhängsel nicht da ist.“, gab Sasuke schnaufend zurück und machte kehrt um mit seinen ach so coolen Affen rum zuhängen, die sich intelligenter Weise auch noch Freunde nannten. „Ich gebe dir ein anderes Mal ein Eis aus,ja?“ Ich wusste ganz genau, dass es nicht das war, was Naruto so anpisste, sodass sogar seine Hand ganz locker in meiner lag. Es war die Tatsache, dass ich ihm die Gelegenheit genommen habe wieder in sein altes Leben zurück zu kehren. Sasuke wäre wohl der erste Schritt gewesen. Das wusste ich nur allzu gut. Er würde vielleicht wieder der Alte werden. Er würde wieder mein Bruder werden. Ich musste mit der Eifersucht kämpfen. Es war schwer mir deshalb auch nichts anmerken zu lassen. Zwischenzeitlich bemerkte ich immer wieder, wie bissige Bemerkungen von mir gab, wenn Naruto von jemanden anderen sprach, außer Mama und mir. Papa natürlich ausgeschlossen. Gleich nachdem wir zu Hause ankamen, verschanzten wir uns in meinem Zimmer. Naruto schien über etwas nach zu denken. Er war ganz abwesend. Sagte nichts, bewegte sich nicht, während nur das leise Ein und Ausatmen die Stille kurzzeitig unterbrach. Nach einiger Zeit habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten und kramte ein Buch vor, dass sich irgendwo in den hintersten Winkel meines Zimmers versteckt hat. Ich las nicht gerne. Wirklich nicht. Ich war eher der Typ der raus ging und den Scheiß, den die Leute in den Büchern erlebten, am eigenen Leib spürte. Mit meinen vierzehn, na ja in zwei Monaten fünfzehn Jahren, habe ich schon verhältnismäßig viel Scheiße gebaut. Wie denn auch nicht,bei so einer kaputten Familie wie diese hier. Wir waren anders als die netten Harunos von Nebenan. Anders als die immer perfekten Uchihas. Und ja auch anderes als die doch ganz schon verschrobene Yamanaka Familie. Das war mir schon klar als Mama mir mit vier erklärte, dass ich ein uneheliches Kind bin. Ich wusste auch, dass wir nie so sein werden, wie alle anderen Familien auf dieser Welt. Wir sind verkorkst. Die ganze Uzumaki Familie. Ich frage mich immer wieder was uns noch hält. Naruto unterbricht meine wirren Gedanken. „Sasuke und ich waren damals beste Freunde, wusstest du dass?“ Nein das wusste ich nicht. Verdammt! Woher denn auch? Wie soll ich mich an Dinge erinnern, die vor Narutos Verschwinden passiert sind, wenn meine Erinnerungen nur von dem Leiden meiner Eltern überschattet sind. „Nein.“, antwortete ich einsilbig. Mein Hals fühlte sich so schrecklich trocken an. „Ich habe in damals versprochen ihn zur Frau zu nehmen, wenn er mehr Ramen essen kann als ich.“,fuhr er fort und lachte leise. Einfach so. Ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Auf mein armes kleines Herz, dass sich immer mehr zusammen zog, die Sauerstoffzufuhr kappte und mich mit einem schweren Kopf zurück ließ. Gott, mir war so schrecklich schwindelig. Ich versuchte trotzdem so lässig wie möglich zu wirken. Es fiel mir schwer. So wahnsinnig schwer. „Hast du noch Erinnerungen an mich?“ Naruto schwieg. In der Nacht musste ich mich sehr oft übergeben. Mama ist wegen dem Würgen wach geworden und hat extrem besorgt aus gesehen. „Naruto?“, fragte sie. Das Licht war im Badezimmer nicht an, weshalb alles nur in dunkle Schatten gehüllt wurde. „Geht es dir nicht gut? Soll ich einen Krankenwagen rufen?“ Sie klang wirklich besorgt. Aber um Naruto. „Menma...ich bin Menma...alles in Ordnung. Ist nur der Stress.“, brachte ich hervor. Stress den Naruto auslöste. „Achso, ich lege dir ein paar Tabletten gegen Übelkeit auf den Küchentisch. Schlaf gut.“, gähnte sie müde und machte kehrt. Zitternd lehnte ich mich gegen die kühle Wand des Badezimmers. Die Kälte tat gut. Sie beruhigte mich. Naruto.... Ich wusste nicht was mit mir los war. Immer wieder dachte ich an ihn. An den blonden Typen der nur ein Raum weiter schläft. Und jedes Mal spürte ich das selbe. Ich konnte es nicht beschreiben. Es war anders. So verdammt anders. Ich war mal in das Mädchen von nebenan verliebt. Sakura hieß sie. Wenn ich nur in ihrer Nähe war, lief ich knallrot an, fing an zu stottern und redete nur Scheiße. Typischer Fall von erster Liebe. Ganz typisch. Es ist ganz normal sich so dämlich an zustellen. Immerhin war Sakura genauso, sobald Sasuke auch nur in Reichweite war. Aber Fakt ist, ich wusste damals ganz genau, wie ich dieses Gefühl zu ordnen sollte.Bei Naruto jedoch ist es so unklar, dass ich nicht mal sagen kann ob es Hass oder Liebe ist. Ich hasse ihn für alles was er unseren kleinen Familie angetan hat. Insgeheim gab ich ihn die Schuld an den Tod unseres Vaters. Ich gab ihm die Schuld, dass Mama so viele Antidepressiva schluckt, dass sogar der unglücklichste Mensch noch fröhlicher drauf ist als sie, und dass Sasuke mich jahrelang schikaniert hat. Es war immerhin seine Aufgabe als großer Bruder mich zu beschützen. Er hätte da sein müssen, als ich mir mit sieben das Bein gebrochen habe. Oder als ich Streit mit Mama hatte, weil sie sich wieder in ihr Zimmer eingeschlossen hatte. Wegen Naruto. Damals war er noch mein Bruder...aber heute? Er war jemand dem ich einerseits Respekt entgegen bringe. Um ehrlich zu sein bewundere ich ihn. Wirklich. Aber andererseits liebe ich seine zerbrechliche Seite. Ich fühle mich gebraucht. Ich will ihn ganz für mich allein. Ich mich sehne nach ihm. Und ich denke ich begehre ihn so wie ich eigentlich ein Mädchen begehren sollte, oder wenigstens einen Jungen, der nicht mit mir verwandt ist. Aber Naruto ist nicht mehr mein Bruder. Mein Bruder ist tot. Ich liebe ihn... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)