Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 80: Gottes Wege sind unergründlich ------------------------------------------ Sie legte den Kopf schief. Sah den fallenden Schneeflocken zu. Die Kälte störte das Mädchen nicht. Sie genoss die friedliche Stimmung. Die Welt schien zu schlafen. Die Tiere und Pflanzen ruhten sich aus. Dem Mädchen wurde es nicht langweilig, dem Tanz der Schneeflocken zuzuschauen. Der Wind blies ihr sanft ins Gesicht. Sie sah einem Vögelchen zu, das über den Boden hüpfte. Die Zeit schien still zu stehen. Das Kind kniete sich hin. Der Schnee knirschte unter ihren Stiefelchen. Vorsichtig schrieb sie einen Namen in den frisch gefallen Schnee. Ihre Wollhandschuhe sogen sich voll, doch sie ignorierte es. Sicherlich würde ihre Grossmutter schimpfen. Aber das Kind musste diesen Namen in den Schnee schreiben. Der Name erschien ihr schön öfters in ihren Träumen. Ihr Herz fing an, heftig zu klopfen. Ob ihr Traum eines Tages in Erfüllung gehen würde? Das Mädchen errötete. Ihr Vater zündete die Kerzen an. Seine Robe streifte über den steinernen Boden. Als sie die Kirche betrat, lächelte der Mann. Gütig schaute er seine Tochter an. „Ist was Ana?“, fragte er und blickte in das nachdenkliche Gesicht des Mädchens. Langsam schüttelte das Mädchen den Kopf. Sie zog die Handschuhe und ihre Mütze aus. „Gott beschützt doch uns, oder?“, fragte das Kind leise. Der Mann schwieg und versuchte herauszufinden, warum seine Tochter das fragte. „Ja, er beschützt uns. Jedoch kann ich Gottes Wege nicht deuten. Niemand kann das Ana.“ Mit grossen Augen sah das Mädchen ihren Vater an. Langsam nickte sie und umarmte den überraschten Mann. „Ich hab dich lieb. Dich, meine Mama und meine Grossmutter.“ „Wir haben dich auch lieb, Ana. Auch Gott wird dich immer beschützen.“ „Vater, ich habe Angst. Ich träume merkwürdige Dinge. Will Gott mir was mitteilen?“ „Ana, Gott hat dir deine Gaben geschenkt. Es gibt sicher einen Grund, warum er dir das geschenkt hat. Hab vertrauen.“ Sie löste sich aus der Umarmung. Sah ihren Vater traurig lächelnd an. „Ich möchte mit Gott reden. Bleibst du bitte in meiner Nähe?“ Der Mann nickte. Ana schritt zu den Kirchbanken. Sie bekreuzigte sich und kniete sich hin. Der Mann betete auch. Er bat Gott immer auf seine Tochter zu achten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)