Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 51: Verlasse dich auf Jeff! ----------------------------------- Ness kratzte sich am Kopf. Er seufzte und kramte in seinem Rucksack. Eine zerknitterte Karte, einige Papiertaschentücher und ein noch nicht geöffnetes Sandwich fand er. Paula sass auf einer Parkbank. Besorgt legte sie den Kopf schief: „Ness? Was ist?“ Der Junge sah unglücklich aus. „Ich dachte, das ich noch was finde, um uns ein Hotelzimmer zu leisten. Aber ich habe nix mehr …“, murmelte er und setzte sich ins Gras. Paula drückte ihren Teddybären, dieser hatte sie von den Runaway Five bekommen, an sich. „Soll ich ihn …“ „Nein, das war doch ein Geschenk! Reicht schon, wenn die wilden Tiere drei andere zerfetzt haben.“ „Aber …“ „Keine Sorge, ich finde schon eine Lösung.“ Ness grinste breit. Er klopfte sich den Sand von den Kleidern. Paula lächelte und sah sich um. Es war wirklich eine riesige Stadt! Das schönste war aber der Park. Der Lärm und die vielen Leute machten ihr ein wenig Angst … „Ness! Paula! Seid Ihr hier?“ Jeff blickte sich suchend um. Sofort sprang Ness auf und wedelte mit den Armen. Paula kicherte. Gelassen schritt der Junge mit der Brille auf seine Freunde zu. Er war wirklich anders als Ness. Besonnener. Ruhiger. Beherrschter. Jeff war wirklich eine treue Seele. Jedoch schien er gelegentlich eisig zu sein. Paula war froh, dass er auf ihrer Seite war. Jeff packte das Essen aus. „Paula, trink das. Das ist Mineralwasser mit extra Mineralien. Das ist wichtig, weil du viel geschwitzt hast. Ness, ich habe auch eine Flasche für dich. Und hier ein Fischsandwich. Ist nicht so fettig wie eines mit Fleisch. Ausserdem habe ich genug Obst eingekauft.“ Still sahen Ness und Paula zu, wie Jeff das Eingekaufte verteilte. Ness runzelte die Stirn. „Hey, und was ist mit dir?“ Jeff blickte überrascht auf. „Keine Sorge, ich habe auch was für mich. Ich habe nur gerade kein Hunger“, sprach er ruhig und putzte seine Brille. Paula fixierte ihn. Ob er wirklich was für sich hatte? Sie trank aus der Flasche. Es schmeckte wie normales Wasser. War einfach zehnfach so teuer. „Ach ja, Ness“, sagte Jeff und drückte ihn was in die Hand „ich hoffe, es reicht.“ Ness fiel fast die Mütze vom Kopf. „Wie …?“ „Verzeihung, ich habe, als du das letzte Mal Geld abgehoben hast, einen Blick auf deinen Kontostand erhaschen können. Und da die Hotels hier solche Wucherpreise verlangen …“ Verlegen sah Jeff zum Gras. Paula stockte der Atem. Irgendwie hatte Jeff 163 Dollar aufgetrieben. „Du bist der Beste!“ „Ness, du erwürgst mich ...“ „Vielen lieben Dank, Jeff“, flüsterte das Mädchen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ein Zimmer für drei Personen und einem Teddybären, bitte.“ Ness lächelte den skeptischen Herren von der Rezeption an. „Wo sind Eure Eltern, Kinder?“ Was sollte er machen? Die Kinder alleine übernachten lassen? Unsicher schaute Ness zu seinen Freunden. „Wir können aber bezahlen.“ „Nein. Wir lassen keine Kinder alleine hier übernachten.“ „Aber ...“ „Nichts da!“ „Bitte Sir, wir …“ „Tut mir Leid kleines Fräulein. Wir …“ „Wo steht das?“ Überrascht drehten sich alle zu Jeff um. Er fixierte den Mann in der Uniform und wiederholte seine Frage. „Wo steht das, Sir?“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass ich einem Kind Auskunft schulde.“ Jeff liess sich aber nicht so leicht abschütteln. „Wo steht das? Falls es nirgendswo steht, MÜSSEN Sie uns Unterkunft bieten.“ Sein Blick bohrte sich in dem des Mannes. Schwitzend rief er nach dem Chef. „Jeff, du bist der Grösste!“, rief Ness, während er auf das Bett hüpfte. Paula strahlte den Jungen nur an. „Das war nichts besonders, ich …“, stammelte Jeff verlegen. Paula gähnte. Es war Nacht, doch der Lärm von draussen ebbte nicht ab. Autos fuhren, Leute lärmten. Sie rieb sich die Augen. Ness schlief tief und fest. Er konnte wirklich überall schlafen. Und Jeff bastelte an was herum. Eine Weile sah sie ihm zu. Da bemerkte er sie. „Hab ich dich geweckt?“ „Nein. Nein wirklich Jeff. Ist alles gut.“ „Wirklich, ich …“ „Jeff, es ist Ok.“ Sie stand auf und lief zu ihm. Interessiert sah sie sein Werk an. „Was wird das?“ „Ich …“ Jeff überlegte. Wie sollte er es ihr erklären? „Es wird eine Art Schildzerstörer.“ „Das hört sich gut an.“ Paula lächelte ihn an. „Ich bin froh dich bei mir zu haben.“ Sie kniete sich hin. „Stört es dich, wenn ich zuschaue?“ „Überhaupt nicht. Aber ich … wenn ich konzentriert bin … rede ich nicht … Es könnte dich langweilen und …“ Sie griff nach seiner freien Hand. „Mir wird schon nicht langweilig. Es macht Spass dir zuzuschauen. Du hast dann immer so einen glücklichen Ausdruck in den Augen.“ Irgendwann schlief das Mädchen trotzdem ein. Jeff deckte sie zu, er getraute sich nicht sie ins Bett zu tragen, und bastelte weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)