Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 36: Der Jo-Jo eines Freundes ------------------------------------ Unruhig stolzierte der Mann hin und her. Was sollte er tun? Sein Vorgesetzter meinte, er solle den König was fragen und dann sofort wieder kommen. Aber es hiess, der König wolle nicht gestört werden. Seufzend sah er den Gang entlang. Er würde wohl so oder so zu Pastete verarbeitet werden. Er wollte gerade wieder gehen, da hörte er die Schritte von seinen Vorgesetzten. Sofort salutierte er. „Sir, unser geliebter König ist …“ „Ich wurde schon informiert. Komm ich habe einen Auftrag für dich. Gehe zu den Bergen und suche nach der Nadel.“ Bergen. Dort war es eiskalt. Mit meterhohem Schnee. Aber besser, als eine Pastete zu werden. Der Commander stand ruhig neben dem Bett seines Königs. Stossweise atmete der alte Mann. Er war bleich wie der Tod persönlich. Seine Lider zitterten leicht. Der Junge sah seinen Meister ausdruckslos an. Er spürte nichts. Er stand nur da. „Mein … mein … Jo-Jo … Bring mir… die Erinnerung.“ Fast wimmernd bat der König den Roboter nach dem Spielzeug. Hustend hob der alte Mann eine Hand. „Du … du ... darfst nicht gehen … verlasse mich nicht …“, flüsterte der König schwach. Da war der Jo-Jo. Die rote Farbe blätterte schon ab, die Schnur war brüchig. Und doch wollte er ihn nicht verlieren. Der Commander stand wieder neben dem Bett. Er blickte wieder zu seinem Meister. In seinen Augen war keine Wärme. Porky konnte nicht sterben. Trotzdem tat alles in ihm weh. Die Reisen durch Raum und Zeit forderten ihren Tribut. Der Junge war äusserlich ein alter Mann. „Ness … oh Ness …“, hauchte er und schloss müde seine Augen. Warum konnte es Ness nicht verstehen? Dachte er etwa, er, Porky, tat es einfach so? Aber was wusste schon ein Junge, der immer alles bekam? Der nie Leid und Schmerz spüren musste? Das Leben, nein das ganze Universum, liebte ihn. Ness, der Wunderknabe. Ness. Tränen flossen dem Liegenden über die Wangen. ER brauchte niemanden. ER war ein Gott. ER würde eine perfekte Welt erschaffen. Und sie zerstören. Seine Mutter schrie ihn wieder an. Immer das Gleiche. Er hielt sich seine schmerzende Wange. Sein Vater schlug ihn. Er war alleine. Ganz alleine. „Porky? Hey, Porky!“ Schnelle Schritte näherten sich ihm. Der Junge mit der Mütze lächelte ihn an. „Komm wir haben auf dich gewartet.“ Der Prinz legte eine Hand auf seine Schulter. „Genau, so ist es. Ohne dich gehen wir nirgendwo hin.“ Lachend beugte sich der Junge mit der Brille über ihn. „Wir sind doch Freunde. Ja, wir wollen alle mit dir befreundet sein.“ Er spürte eine Umarmung. Der Duft von Blumen stieg ihm in die Nase. „Ich verzeihe dir. Und ich weiss, das du es warst, der mir den Teddy im Happy-Happy Dorf geschenkt hast.“ Er sah auf. Da standen die Vier. Sie lächelten ihn an. „Hier, der Jo-Jo. Verlier ihn nicht. Hab ihn dir doch zum Geburtstag geschenkt.“ Der Junge zog ihn hoch. „Komm, Picky wartet schon. Mama und Tracy haben Kekse gebacken.“ Der Commander hob das Jo-Jo auf. Er fiel dem schlafenden König hinunter. Er schaute auf das Gesicht seines Meisters. Ein Lächeln war auf dem Gesicht des Königs zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)