Ein böser Stoß in die richtige Richtung! von JunAkera ((Sil)YoReki) ================================================================================ Kapitel 3: Klarheit ------------------- Ein (böser) Stoß in die richtige Richtung (Silver)Yogi x Gareki     ~ 3 ~ Klarheit   NEEEEEEIN! Schmerzen, die er noch nie zuvor erlebt hatte, traten ans Tageslicht. Schmerzen, die nicht von einer Verletzung herrührten oder von Akari-san’s Spritzen. Es war viel mehr ein Schmerz tief in seiner Brust.   Er wollte nicht noch mehr davon spüren. Er wollte auch nichts mehr davon sehen. Vor allem nicht als dieser stumme Beobachter, der er gerade war und nichts dagegen ausrichten konnte.   All die Bilder, die er durch seine eigenen Augen sah und auch irgendwie nicht… Es war schrecklich, Gareki-kun so zu sehen… ...mit dem Anderen…   GEH SOFORT WEG! ICH VERBIETE ES DIR!   Die Kraft seiner Gedanken und die undurchdringliche Gier wieder er selbst zu sein, verstärkten die Macht seines eigenen Seins. Er spürte es ganz genau! …wie sein eigenes Sein stärker wurde. …wie er sich durch das Nichts nach oben kämpfte. …und wie er endlich nach diesen endlos lang wirkenden Minuten, in denen er zuschauen musste, was sein anderes Ich mit seiner großen Liebe anstellte, erwachte und den Silberhaarigen zurückdrängte.   Hatte er es wirklich geschafft? Er versuchte zu blinzeln… bewegte seine Finger… atmete… Überrascht hob er seine Hand vor sein Gesicht. Er konnte es immer noch nicht glauben. Er hatte es von sich aus geschafft. Alleine! Ohne ein Pflaster oder die Spritzen! Er war wieder er selbst! Mit dieser Erkenntnis begann er plötzlich zu strahlen. Das musste er Akari-san und Hirato-san und Tsukumo-chan erzählen! Aber vorher…   Sein Blick fiel durch seine gespreizten Finger hindurch und sofort fesselten ihn die dunklen, blauen Augen. Gareki-kun!   Er spürte förmlich, wie er rot anlief. Ja, sein Gesicht glühte! Was sollte er sagen? Wie sollte er sich verhalten? Sollte er die letzten Minuten einfach ignorieren? Sollte er so agieren, als wenn überhaupt nichts passiert wäre?    „Yogi?“ Sein Körper erschauderte kurz, als Garekis Stimme das Zimmer erhellte. „Bist das wirklich du?“ Der Blonde wollte dem Blick am liebsten ausweichen, wollte verschwinden, wollte ungeschehen machen, was passiert war… Aber er wusste er konnte es nicht. Nein, er durfte es nicht. Also hielt er seinem Blick stand und nickte leicht. „Ja… ich bin’s, Gareki-kun…“ Seine Stimme war belegt… Natürlich. Sein anderes Ich hatte sein größtes Geheimnis erfahren und hatte dieses Wissen dann ausgenutzt um ihn zu verletzten. Ja, Yogi hatte mit ansehen müssen, was sein anderes Ich mit Gareki angestellt hatte… Aber nicht nur das! Yogi hatte auch all die Gedanken des Anderen verfolgen können, was er gern noch hätte tun wollen… Und das alles nur weil… …weil…   „Es tut mir leid, Gareki-kun…“ Schnell rutschte der Blonde noch ein Stück von dem Jüngeren weg, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Es tut mir so unendlich leid. Das ist alles nur meine Schuld…“ Er war sich dessen bewusst, dass Gareki ihn durch seine flehenden Entschuldigungen wohl verdutzt anschauen würde, weil er nicht verstand…  „Ich möchte es ungeschehen machen… auch wenn ich es nicht kann.“   Eine Stille breitete sich zwischen den Beiden aus, die unerträglich schien. Yogi war zu bestürzt um noch weiter zu reden… Und Gareki? Langsam ließ der Blonde seine Hände sinken und sein Blick fand erneut in die blauen Augen, die ihn einfach nur, wie er bereits vermutet hatte, fragend und irritiert anschauten. Wo war der feindselige Blick, den er sonst von dem Jüngeren kannte?   Gareki wollte eine Antwort… Das sah der Blonde. Und er würde sie bekommen… Auch wenn es Yogi schwer fiel… Auch wenn es bedeuten würde, dass er die Freundschaft, die er sich mit viel Herzblut und Mühe aufgebaut hatte, aufs Spiel setzen würde. Aber er musste es tun… Der Schwarzhaarige hatte die Wahrheit verdient. Schon allein darum, damit er verstand, warum dies gerade geschehen war.   Yogi räusperte sich, schloss kurz die Augen, während er sich nervös durch die Haare strich und setzte sich dann richtig auf. „Ich glaube… ich bin dir eine Erklärung schuldig, Gareki-kun…“   „Dann lass mal hören…“   Innerlich zuckte der Blonde zusammen. Wie sollte er anfangen…? Bereits beim überlegen der richtigen Worte spürte er wie heiß sein Kopf sich schon wieder anfühlte. Warum war das gerade so schwer? Normalerweise trug er doch seine Gedanken auf der Zunge und hatte keine Scheu seine Gedanken und Gefühle in Worten auszudrücken! Aber diesmal war es anders… Das wusste Yogi.   Und doch… Er konnte nicht mehr verstecken, was sein anderes Ich bereits offenbart hatte.   Mit festem Blick schaute er auf den Jüngeren. Dieser kniete mittlerweile auf dem Bett, bewegungslos und den Blick direkt auf ihn gerichtet.   „Gareki-kun…“   Er stockte, schluckte kurz… Dann schloss er die Augen und ließ seinen Kopf etwas nach vorn fallen.   „Ich… ich liebe dich!“   Eine Stille breitete sich über die Beiden aus. Keiner sagte mehr etwas, man hörte lediglich das leise stetige Atmen der beiden, jungen Männer.   Doch lange hielt der Blonde es nicht aus und versuchte sich zu erklären: „…eine lange Zeit schon! Richtig bewusst wurde mir das allerdings erst, als du uns erzählt hattest, du würdest uns verlassen und zur Schule gehen. Ich… ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dich nicht mehr täglich sehen zu können… Ich wollte dass du immer bei mir bist! Egal wann! Egal wo!“   Wieder vergingen einige Minuten der Stille bevor Yogi hörte, wie die Bettwäsche etwas raschelte, als der Schwarzhaarige sich bewegte. Der Blonde hatte Angst vor der Reaktion des Anderen. Was würde jetzt geschehen?   Aus den Augenwinkeln erkannte er, wie der Schwarzhaarige nicht auf ihn zurobbte, wie er vermutet hatte, sondern, dass Gareki vom Bett aufstand.   Wollte er ohne ein weiteres Wort das Zimmer verlassen? War das seine Antwort darauf?   Er hatte sich ja nicht erhofft, dass Gareki seine Gefühle teilen würde. Aber wollte er Yogis Liebesgeständnis einfach wegschweigen?   Langsam hob er seinen Kopf und erkannte, dass der Jüngere tatsächlich auf die Tür zusteuerte.   „Warte, Gareki-kun!“ Schnell war auch Yogi auf den Beinen und packte Garekis Armgelenk, um ihn am weitergehen zu hindern. Tatsächlich blieb er stehen, drehte sich allerdings nicht um. Die blauen Augen starrten weiterhin zur Tür, wanderten allerdings nach wenigen Sekunden gen Boden.   „Es muss sich deswegen nichts zwischen uns ändern! Ich… ich habe zwar Gefühle für dich, aber viel wichtiger ist mir unsere Freundschaft, als dass ich diesen Gefühlen nachgeben will.“   Immernoch bekam er keine Reaktion auf seine Worte. Verzweiflung keimte in seinem Inneren auf.   „Bitte, Gareki-kun…“   Seine zweite Hand griff nun ebenfalls nach dem Anderen, wurde jedoch von Gareki zurückgeschleudert.   „Lass mich los!“ brummte dieser mit dunkler Stimme und mit geweiteten Augen entliess Yogi ihn aus seinem Griff. Er konnte ihm nur hinterher schauen, als der Schwarzhaarige die letzten Schritte zur Tür lief, öffnete und verschwand.   „Gareki-kun….“ Ohne es wirklich gemerkt zu haben, verschwamm Yogis Sicht und keinen Moment später spürte er bereits wie etwas Nasses über seine Wange rollte.   Sein Kopf war wie leer gefegt… Nur einen einzigen Gedanken konnte er fassen:   ‚Was habe ich getan?‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)