Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 34: Der Sucher ---------------------- Dicke Rauchschwaden hatten sich in der Schlucht ausgebreitet als die Felswand zersprang und schwächte damit das Sehvermögen von Kagomes Begleitern, sodass diese den Zusammenbruch der Frau nicht mitbekamen. Die beiden Youkai hatten sich stattdessen bereit gemacht, da sie mit wirklich allem rechneten. Starr war ihr Blick auf einen Punkt gerichtet, wo sich der Eingang der Höhle befinden musste, aus der Unmengen an dunkler Energie und ein mächtiges Youki strömte. Somit war eines klar, hinter diesen Felsen wurde ein Dämon gebannt, doch warum gerade Kagome dazu in der Lage war dieses Gefängnis ausfindig zu machen und den Bann zu brechen, dass gab ihnen, sowie alles an ihr, ein Rätsel auf. Ein leises ungeduldiges Knurren durchschnitt die Stille, welches tief aus Akiras Brust gekommen schien, da seit geraumer Zeit nichts passiert war. Er rief nach der Frau, doch kam von dieser keine Antwort. Es war ruhig, zu ruhig. Dennoch, auch wenn es den Anschein vermittelte, es würde sich in nächster Zeit niemand zeigen, so wussten der Daiyoukai und der Kami akuma es besser, als ihnen der Geruch eines anderen Wesens in die Nase drang. „Das ist doch...“ murmelte Akira vor sich hin und sog die Luft nun etwas tiefer ein, ehe ein Keuchen zwischen seinen Lippen hervor drang. „Sesshomaru-sama, Kagome hat...“ „Ich weiß“ Unterbrach der Angesprochene, da ihm ebenso klar war, welch ein Wesen hinter all dem Gestein verborgen lag. Sie konnten das Knirschen von Gestein und Sand vernehmen, was nur ein solches abgab, wenn sich jemand darauf bewegte. Sie konnten dieses Wesen genau spüren, es bewegte sich langsam aus der Höhle heraus, doch war noch immer unklar, was als nächstes passieren würde? Diese Frage mussten sich die Beiden jedoch nicht stellen, da im nächsten Moment ein Starker Wind aufkam, und damit die Staubwaden vertreib. Vollkommen starr standen sie da und blickten auf einen Blauhaarigen Youkai hinab, welcher neben der offensichtlich bewusstlosen Frau kniete und ihr sanft das Haar aus dem Gesicht strich. „Wage es nicht sie zu berühren.“ brüllte Akira lauthals los, worauf der Youkai in seiner Bewegung inne hielt und den Kopf langsam hob. Durch forschende graue Augen musterte er Akira von oben bis unten, ehe er langsam seine Hand wieder zurück zog. Als er sich aufrichtete warf er einen ebenso abschätzenden Blick auf Sesshomaru und neigte anschließend den Kopf leicht zur Seite „An ihr haftet weder der Geruch, noch das Mahl eines anderen, somit gibt es keinerlei Besitzanspruch auf diese Frau. Damit ist es mir auch erlaubt mich ihr zu nähern. Nicht das ich vorhätte einen solchen Anspruch zu erheben.“ Der Blauhaarige zuckte lässig mit den Schultern und sah abwechselnd seine gegenüber an. Ohne Vorwarnung griff Akira nach seiner Waffe und hielt diese auf den anderen Mann gerichtet. „Wer bist du und was hast du mit Kagome gemacht?“ Die Augen des Blauhaarigen wanderten wieder zu der Frau am Boden, ehe er langsam in die Knie ging und eine Hand auf ihre Stirn legte „Kagome? Hmm ein merkwürdiger Name. Sie ist ein Mensch.“ murmelte er vor sich hin, als er die Frage Akiras ignorierend begann Kagomes Körper abzutasten. „Sehr ungewöhnlich. Und solch eine Kleidung ist mir auch nicht bekannt. Welches Jahr schreiben wir?“ Mit dieser Frage sah er wieder auf und begegnete zwei tödliche Blicke. „Wenn du nicht vor hast eines qualvollen Todes zu sterben, solltest du besser auf die Frage antworten.“ Dieses Mal war Sesshomaru einen Schritt nach vorn getreten und hob Angriffs bereit seine Giftklaue ein wenig an, worauf der Angesprochene seine Hand von ihrem Handgelenk löste und sich wieder erhob. „Ihr seid Sesshomaru, der Sohn von Inu no Taisho und Inu no Kami und somit der derzeitige Herrscher über die westlichen Provinzen.“ sprach er ruhig aus und verneigte sich leicht um seinem gegenüber den nötigen Respekt zu erweisen. Dann sah er zu Akira und atmete einmal tief ein „Und du bist ein Kami akuma, ebenso wie ich einer bin. Ich werde euch Rede und Antwort stehen, wenn ihr mir eines Verratet.“ Für einen Augenblick hielt er inne um auf eine Reaktion der beiden Männer zu warten, welche zu seinem bedauern jedoch ausblieb und sprach dann weiter „Was haben ein Daiyoukai, der Menschen zutiefst verachtet und ein Dämonengott mit dieser Frau zu schaffen?“ Sesshomarus Augen verengenden sich ein Stück, doch war es Akira, der zur Antwort ansetzte „Wir sind ihre Weggefährten und Beschützer.“ Er fauchte es ihm regelrecht entgegen und nahm dann eine mehr oder weniger angriffslustige Haltung ein, darauf aus seine Freundin jederzeit vor den Klauen seines Gegenübers zu schützen. Für einen Moment huschten die Augen des Blauhaarigen zwischen den dreien hin und her, bevor sich sein Mundwinkel ein Stück hob und damit sein Amüsement über diese Aussage zum Ausdruck brachte. „Jetzt bin ich ja da, sie wird euch von nun an nicht mehr brauchen.“ „Einen Scheißdreck wirst du. Kagome bleibt bei uns, wer glaubst du, bist du darüber zu entscheiden?“ grollte es wieder aus Akira hervor, doch wandte er seinen Blick nicht von der Schwarzhaarigen ab. „Ihr habt nicht den leisesten Schimmer wer sie ist. Ihr wisst eben so wenig, wer ich bin.“ Die leisen Worte des anderen Kami akuma brachten Akira zum verstummen, doch gab sich Sesshomaru damit nicht zufrieden. Entschlossen ging er auf den Fremden zu und blieb etwa einen Meter vor ihm stehen „Dann ist dies deine Letzte Möglichkeit uns aufzuklären, ehe ich dir den Kopf abreiße.“ Dem Blauhaarigen schlich sich ein kaum wahrnehmbares Grinsen auf die Lippen, als dieser sich wieder aufrichtete und dem Lord fest in die Augen sah. „Mein Name ist Kiyoshi, ich bin der Sohn Kurons, dem Gott der Weisheit und Aoi einer Inuprinzessin aus dem Chinesischen Reich.“ „Was?“ kam es beinahe atemlos von Akira, worauf sich die beiden Inus zu ihm um wandten und seine entsetzte Miene betrachteten. „Kuron, der Gott der Weisheit?“ Keuchte er wiederholend hervor, worauf Kiyoshi zustimmend nickte und Akira einen Schritt zurück wich. „Wie viele Kinder hat er noch?“ „Soweit ich weiß, hatte er sich neben meiner Mutter mit einer anderen eingelassen, nur einer.“ Die grauen Augen des Blauhaarigen weiteten sich ein Stück, ehe er Akira genauer betrachtete. „Sie war eine Wolfyoukai.“ murmelte er dann und starrte dabei den Schwarzhaarigen an, welcher ein grimmigen Gesichtsausdruck annahm und sachte nickte „So ist es... Bruder.“ Kiyoshi und Akira starrten sich nach dieser Erkenntnis geradezu nieder, doch konnte Sesshomaru dieser Familienzusammenführung nichts abgewinnen. Diese Wendung brachte unerwünschte Gedanken in ihm auf, welche er schnell wieder verdrängte und sich an den Blauhaarigen wandte „Du sagtest, wir wüssten nicht wer sie sei. Kläre uns auf.“ „Nun, es ist so,“ fing Kiyoshi an und strich sich sein langes Glattes Haar von der Schulter, ehe er seinen Blick wieder zu Kagome hinab senkte „Ich hätte eigentlich nicht mit einem Menschenmädchen gerechnet, doch nach allem, was ich schon in meinem Leben gesehen habe sollte es mich nicht überraschen. Dennoch ist es äußerst ungewöhnlich, dass sie meinem Ruf gefolgt ist und die Ketten sprengen konnte.“ „Sprich endlich Klartext du kannst dir deine Verwunderung für deine Gedanken aufheben.“ Zischte es ungeduldig aus Akira heraus, doch erntete er nur einen gleichgültigen Blick „Dieses Mädchen ist jene, auf die ich beinahe ein Jahrhundert gewartet habe. Es war meine Aufgabe nach ihr Ausschau zu halten und nun liegt sie hier vor mir, schwach und hilflos. Sie sollte über eine Enorme Macht verfügen, doch spüre ich kaum etwas, sodass es mir vorkommt, ich würde mich täuschen.“ Er stieß ein leises seufzen aus, als er sich wieder zu Kagome hinab kniete und seine Hand über ihren Kopf gleiten ließ. „Und doch war sie es, die mich befreit hat. Es ist unmöglich, dass ich mich täusche, da nur sie dazu im Stande gewesen wäre mich zu finden.“ Kiyoshi schwieg einen Moment lang und kam dann wieder auf die Beine, um den beiden Youkai erhobenen Hauptes entgegen zu Blicken „Ich bin der Sucher. Meine Bestimmung führte mich, um jenen zu finden der für den Frieden kämpft. Dieser Fluch, der auf mir lag, gefangen in ewiger Dunkelheit hätte ewig halten sollen, doch nur einer hätte den Weg zu mir gefunden, da es ihm im Blut liegt ob bewusst oder unbewusst.“ Majestätisch schwang er seine Hand und deutete auf Kagome, ehe er lächelnd eine leichte Verbeugung andeutete „Vor euch seht ihr die Erbin des Herrscheramuletts.“ Vollkommene Stille hatte sich ausgebreitet, als Kiyoshi mit seiner Offenbarung seinen Gegenüber damit die Sprache verschlug. Er merkte, wie sie diese Informationen verarbeiteten und warf dann noch kopfschüttelnd ein „Sie darf es nicht erfahren... Noch nicht, jedenfalls.“ Erstaunen breitete sich in den Augen Akiras aus, doch kam Kiyoshi ihm zuvor, als dieser darauf etwas erwidern wollte. „Sie ist noch lange nicht soweit, ihre Kräfte hätten sich vom Kindheitsalter an entwickeln müssen, doch spüre ich von diesen kaum etwas. Wenn sie nicht jene wäre, die mich aus meinem Gefängnis befreite, so könnte ich unmöglich daran glauben, dass sie die Erbin sei. Dennoch lässt es sich nicht bestreiten und da ihre Kräfte nicht ausreichend entwickelt sind, sollte sie dem Herrscheramulett fern bleiben.“ „Heißt das, dass du weißt wo es sich befindet?“ fragte nun der Daiyoukai nach und erhielt ein sachtes Nicken „Es war meine Aufgabe den Erben zu finden, damit war es auch meine Pflicht dafür zu sorgen, dass niemanden das Herrscheramulett in die Hände fällt. Ich habe es jemanden Vertrauenswürdigen gegeben, der für dessen Sicherheit garantiert. Bis ich es hole, dazu noch einmal zu meiner Frage, welches Jahr schreiben wir?“ „1504.“ antwortete Sesshomaru ruhig und beobachtete, wie sich die grauen Augen Kiyoshis weiteten. „Fast Einhundert Jahre entkam es ihm atemlos und fasste sich dabei an die Stirn. „Was würde geschehen, wenn sie es zu früh an sich nimmt?“ frage Akira nun und streckte langsam seine Waffe weg, die er bis dahin noch immer in den Händen hielt. Der Blauhaarige sah ihn jedoch nicht an, rieb sich stattdessen nachdenklich die Stirn. „Das lässt sich nicht genau sagen. Da sie es in ihrem jetzigen Stadium wohl kaum kontrollieren könnte, würde es sie womöglich töten. Vielleicht würde die Macht des Amuletts sie aber auch überwältigen und zu einem unberechenbaren Wesen machen, stetig auf der Suche nach Macht.“ Ein leises Keuchen war zu vernehmen, welches Akiras Fassungslosigkeit verbalisierte, doch war es Sesshomaru, der wieder das Wort an ihn richtete. „Wird das Herrscheramulett nicht auch das Amulett des Gleichgewichts genannt? Wieso also sollte es auf Macht aus sein?“ Der Blauhaarige bestätigte diese Frage mit einem Nicken, ehe er antwortete „Es ist so, der Träger des Amuletts muss sein Inneres in absoluten Gleichklang halten können. Ist dem nicht so, würde entweder die gute oder auch bösartige Seite überragen und immer weiter anschwellen. Wenn das geschieht, wäre das Gleichgewicht gestört und schwer wieder zu beheben sein.“ Nun schlich sich ein überhebliches Grinsen auf Sesshomarus Gesicht „Ich denke nicht, dass ihre Kräfte nicht vollends Entwickelt sind, sie werden womöglich blockiert.“ „Wie kommt ihr zu der Annahme Lord des Westens.“ Kiyoshi betrachtete den Sohn Inu no Taishos skeptisch, er wusste nicht, ob ihm wirklich zu trauen war. „Wenn sie in Gefahr gerät oder sehr wütend wird, offenbaren sich in ihr ungeahnte Kräfte, mit denen sie eine Vielzahl Dämonen vernichtet hat, ich selbst habe es beobachten können.“ Erstaunt zogen sich die Augenbrauen des anderen Inu nach oben, worauf er wieder auf die junge Frau hinab Blickte. „Tatsächlich? Das ist nun äußerst ungewöhnlich.“ „Ungewöhnlich wie sie selbst.“ Murmelte Akira und blickte Kiyoshi dann wieder fest in die Augen. „Es muss doch eine Möglichkeit geben ihre Kräfte zu entfesseln. Ich denke nicht das wir die Zeit dazu haben, darauf zu warten, dass es von allein geschieht.“ „Ich müsste sie eine Weile beobachten um herauszufinden, was zu dieser Blockade geführt haben könnte.“ überlegte der Blauhaarige laut und sah bei den folgenden Worten Akiras erstaunt in dessen Richtung. „Kagome wurde als Mensch im Jahre 1981 geboren. Ihre Vorfahren bestehen aus Mikos, Mönchen und den ein oder anderen Zauberer. 15 Jahre später landete sie durch Zufall in dieser Zeit, wo sie erfuhr die Reinkarnation Kikyos zu sein, der vor 57 Jahren verstorbenen Hüterin des Shikon no Tama. Somit wurde ihr die Bürde einer mächtigen Miko auferlegt. Nachdem die in dieser Zeit ihre Aufgabe erledigt hat, ist sie in ihre Zeit zurück gekehrt. Zwei Jahre später kehrte sie vollkommen verändert zurück um den Bastard Fudo aufzuhalten, dass Herrscheramulett an sich zu nehmen und die Welt zu zerstören.“ Nicht nur Kiyoshi sah Akira nun entsetzt an, sondern auch Sesshomaru, da der Wolf nicht nur Häppchen an Informationen über die Menschenfrau ausspucken konnte. Langsam setzte sich der Blauhaarige in Bewegung und trat mit seinem forschenden Blick vor seinen Halbbruder „Das ist wohl kaum möglich, da diese Frau noch vor ihrer Geburt von der Schicksalsgöttin höchstpersönlich zur Trägerin des Herrscheramuletts erkoren wurde. Daher kann es sich bei dieser Annahme nur um ein Irrtum handeln. Entsetzt schnappte Akira nach Luft, setzte jedoch wieder an „Ein Irrtum? Ich verstehe nicht. Kagome erzählte mir, dass sie Kikyos Wiedergeburt sei, dies bewies die Tatsache, das das Shikon no Tama sich in ihrem Körper befand. Sie besaß die Kräfte einer Miko, bis sie wieder in ihre Zeit zurück kehrte. Dort veränderten sich die Kräfte jedoch erst auf unerklärliche Weise.“ Mit einem Nicken gab Kiyoshi den Schwarzhaarigen zu verstehen, dass er ihm glaubte „Dennoch kann es nicht möglich sein. Irgendetwas stimmt nicht. Schon allein die Entwicklung ihrer Kräfte stimmen nicht mit den Schriften der Sucher überein.“ „Schriften der Sucher?“ Warf Akira wieder Fragend ein, worauf Kiyoshi ihm ein Höhnisches Grinsen schenkte „Denkst du etwa Kagome wäre die erste Hüterin? Das Herrscheramulett gibt es schon seit Jahrtausenden und mit ihm auch die Sucher. Ich war im Besitz vieler Schriften, zusammengetragen von meinen Vorgängern, doch wurden sie leider allesamt zerstört.“ Ein flüchtiger Ausdruck des Bedauerns schlich sich in seiner Miene ein, ehe er dann seinen Blick auf Sesshomaru richtete „Nun gut, ich denke das wie und warum um die Kräfte der Erbin werde ich noch heraus bekommen, doch bleibt da noch immer die Frage was nun?“ Kurzer Hand marschierte er auf Kagome zu und hob sie auf seine Arme, wobei er weder den Daiyoukai, noch seinen Halbbruder aus den Augen ließ „Da ich nun gefunden habe, wonach ich so lange gesucht habe, werde ich sie überall hin begleiten.“ Um seine Worte zu bekräftigen festigte er seinen Griff um ihren Körper und funkelte die Beiden herausfordernd an. „Du wirst uns von nutzen sein, daher wirst du uns begleiten.“ beschloss Sesshomaru kurzer Hand, wandte ihm den Rücken zu und marschierte ohne ein weiteres Wort zu verlieren voraus. „Begleiten? Wohin?“ fragte Kiyoshi und sah dabei Akira an, der gerade an ihm vorbei ging. „Zum Schloss des Westens, falls du in Erwägung ziehst abzuhauen, sollte ich dir wohl sagen, dass dies auch Kagomes Entscheidung war und sie mehr als erbost wäre, würdest du sie einfach mit dir nehmen. Sie kennt in dieser Hinsicht keine Gnade.“ Grinsend schloss Kiyoshi auf und sah in das Gesicht der Frau „Dann kann ich ja von Glück sprechen ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich bin ihr ergebener Diener, was auch immer sie will sei mir Befehl, dies ist von nun an meine Aufgabe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)