Chocolat and Caramel von Tokiya-Ichinose ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „H-Haruto! Nicht so schnell!“ „Komm schon Kaito! Sonst wirst du wieder verlieren und ich habe die meisten Schmetterlinge im Netz!“, kam es lachend von dem Kleineren, wobei er einfach fröhlich weiter rannte. Für einen kurzen Moment stutzte ich und blieb stehen, doch dann überzog auch mein Gesicht ein Lächeln. //Haruto...// Er war stets so fröhlich und sein Lächeln erwärmte mein Herz einfach. Es steckte mich immer wieder aufs neue an. Auch seine lebhafte Energie übertrug sich völlig auf mich. Er war so lebendig! Das komplette Gegenteil von mir! „Master Kaito? Sollten wir nicht Haruto hinterherjagen? Ich sehe ihn nicht mehr“, ertönte es dann schließlich von dem kleinen Roboter neben mir, welcher mich damit aus den Gedanken riss. Ich sah zu ihm runter, doch dann richtete ich den Blick schnell wieder nach vor. Haruto? Ich konnte ihn nicht mehr sehen! „Haruto?“, rief ich dann etwas besorgt und lauter durch den Wald und setzte mich so schnell es ging wieder in Bewegung. Als ich über die kleine Holzbrücke ging, blieb ich stehen und sah mich noch einmal um. „Haruto!?“, man konnte hören, das ich ziemlich besorgt war, was aber wohl auch kein Wunder war. Mein kleiner Bruder war alles für mich! Er war so etwas wie ein Geschenk für mich. Es gab nichts auf dieser Welt, was mir wichtiger war als er! Und das würde sich auch niemals ändern! „Orbitel 7 Kannst du ihn ausfi...“, plötzlich warf sich mir jemand von hinten um die Hüfte und schmiegte sich an. „Hahaha, du hättest mal dein Gesicht sehen sollen Kaito!“, ertönte die lieblich helle Stimme auch gleich hinter mir. Erleichtert schnaufte ich und schloss kurz die Augen, ehe ich mich zu dem anderen umdrehte. Ich kniete mich vor ihn und sah ihn etwas ernster an. „Haruto!... Du sollst dich doch nicht immer vor mir verstecken! Ich...“, eigentlich wollte ich nicht so streng zu ihm sein, aber ich war einfach nur besorgt gewesen, wieder einmal! „Tut mir Leid Kaito... Bist du mir jetzt böse?...“, fragte er dann leise und etwas wehleidig nach. Sein Blick glitt auf den Boden. Ich blinzelte kurz. Dachte er das wirklich von mir? Ihm böse sein? Das war wohl das falsche Wort gewesen. So schloss ich kurz die Augen und schüttelte den Kopf. Eine Hand legte ich ihm auf die Schulter. „Nein, ich bin doch nicht böse auf dich Haruto... Ich habe mir nur Sorgen gemacht...“ Haruto sah nun wieder zu mir auf. Unsere Blicke trafen sich. Ich lächelte sanft, wobei er schnell das Lächeln erwiderte. „Ich wollte dir keine Sorgen bereiten~ Ich wollte dich eigentlich erschrecken... Daran muss ich noch üben“, kicherte er dann und sah zu den Schmetterlingen in seinem Netz, welche er offenbar schon gefangen hatte. „Du hast verloren! Du hast nur einen, ich hab 3!“ Triumphieren, zeigte er auf sein Netz. Ich verglich unsere beiden Netz miteinander und stellte fest, das ich wirklich der Verlierer dieses Spiels war. „Hm, sieht wohl so aus...“, seufzte ich leise vor mich hin und stellte mich wieder richtig auf die Beine. „Komm, lassen wir sie wieder frei“, ich reichte dem Blauhaarigen die Hand, wobei er diese schnell umgriff und fröhlich neben mir herging. Wenig später kamen wir an einem kleinen Teich an, der nicht weit von unserer Behausung weg war. Ein Teich, an dem man auch viele Libellen sehen könnte, Frösche und natürlich auch angeln gehen könnte. Hier wollten wir die Schmetterlinge frei lassen. Haruto öffnete zuerst sein Netz, dann öffnete ich auch meines. Zusammen flogen die schönen Tiere davon, wobei Haruto ihnen lange hinterher sah. „Kaito? Wo werden sie hinfliegen? Glaubst du, sie sind eine Familie?“, fragte er zugleich nach. Ich überlegte was ich ihm antworten könnte. Haruto war ziemlich neugierig und anlügen wollte ich ihn nicht. „Ich denke sie fliegen zu einer großen Lichtung mit vielen Blumen und ob sie eine Familie sind weis ich leider nicht, aber es wäre schon möglich“, erwiderte ich dann nur und sah den Jüngeren wieder an. „Sie sollten eine Familie sein, so wie wir~“ Ich blinzelte ihn perplex an. „A-aber...“ Wir waren doch gar keine richtige Familie mehr! Unsere Mutter war tot, gestorben, als sie Haruto bekommen hatte und unser Vater hatte sich seit dem aus dem Staub gemacht. Eigentlich... eigentlich konnte man das nicht gerade 'Familie' nennen. Haruto sah mich dann jedoch mit seinen goldgelben Augen an. Und lächelte. „Für mich ist es wie eine Familie! Ich könnte mir nichts anderes vorstellen Kaito. Ich möchte für immer mit dir hier bleiben, mit dir angeln gehen, Schmetterlinge fangen, heiße Schokolade zubereiten und trinken! Ich...ich bin glücklich so wie es ist!“, er lehnte sich nun gegen mich. Ich war erstaunt über seine Worte, aber er hatte recht. Mir ging es da genauso! Ich würde auch am liebsten für immer hier bleiben wollen! Ich lächelte nun wieder und umarmte ihn sanft, drückte ihn sogar etwas an mich. „Mir geht es genauso Haruto~ Du machst mich sehr glücklich. Ich bin so froh das es dich gibt und ich dich bei mir habe“, gab ich ehrlich zurück und sah ihn dann wieder an. Haruto erstarrte auf einmal und sah mich mit großen Augen an. Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich hatte das Gefühl, das er nachzudenken schien, aber wieso? „H-haruto?“, fragte ich leise nach, doch der andere blieb unverändert vor mir stehen. „Kaito?... Wie fühlt sich Liebe an?“, fragte er dann leise nach. Ich stutzte und wurde sogar etwas rot an den Wangen. Solch eine direkte Frage und dann auch noch von ihm! Dafür war er nun wirklich viel zu jung! Doch ich wollte ihm trotzdem Antworten, auch wenn ich in dieser Hinsicht wohl der falsche für solch eine Frage war. „Hmm... schön irgendwie~ Man hat das Gefühl, das es nur diese eine Person gibt im leben gibt“, fing ich dann an, obwohl ich das wohl selbst nicht so gut erklären konnte. Wie auch, wenn ich keine Freundin hatte? „Man möchte immer zu bei dieser Person sein, mit ihr etwas unternehmen, man merkt es sofort ob man auch von ihr geliebt wird. Aber dafür bist du noch zu jung“, ich strich ihm leicht durchs Haar, doch Haruto lächelte auf einmal überglücklich. Ich sah ihn nachdenklich an. „Dann liebe ich dich Kaito!“, entgegnete er sofort. Wieder färbten sich meine Wangen leicht rot. „A-aber Haruto! Das ist doch etwas ganz anderes, wir sind doch Geschwister!“ „Nein, das ist nichts andere! Ich fühle mich genauso wie du das gerade gesagt hast und ich weis das du mich auch liebst! Das stimmt doch oder Kaito!?“ Jetzt fühlte ich mich wirklich ertappt. Ja ich liebte ihn! Aber Geschwisterlich, wie auch sonst!? Haruto verstand das wahrscheinlich noch nicht, aber es machte mich über glücklich, dass es so war. Deshalb nickte ich schnell. „Ja~ Ich liebe dich auch Haruto~“, ich gab dem Blauhaarigen einen sanften Kuss auf die Stirn und nahm ihn dann wieder an die Hand. „Gehen wir nach Hause? Ich mach uns eine heiße Schokolade und dazu gibt es Caramel-Bonbons“ Der Blauhaarige sprang hastig nach vorn. „Juhuu~ Lecker!!! Lass uns gehen! Ich hab schon solchen Durst!“, er entriss sich meiner Hand und rannte schon vor zu der kleinen Holzhütte, in welcher wie lebten. Ich ging etwas langsamer hinterher. Ich lächelte überglücklich. Wahrscheinlich würde sich dieses Verhältnis zwischen uns nie ändern, dafür hingen wir beide zu sehr aneinander. Und das war auch gut so. Haruto gab mir das Gefühl nützlich zu sein. Er war der Grund, warum ich an das schöne der Welt glaubte, er war die Hoffnung, das Glück, der Sonnenschein für mich, mein ein und alles! //Ich liebe dich wirklich Haruto~ Mehr als du dir vorstellen kannst// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)