Bodyguard von ice_cold (Ich beschütze dich [NxZ]) ================================================================================ Kapitel 13: The One ------------------- Kapitel dreizehn: The One   Nico Robin las ruhig die Zeilen der Zeitung in ihrer Hand. Der Artikel berichtete über das Geschehene in Miami. Die wahren Helden dieses Tages wurden jedoch verschwiegen, so wie es die Chefin der Cross Fire Security wollte. Anstatt die Namen ihrer Bodyguards zu lesen, standen irgendwelche Namen von Special Agents des FBI in der Zeitung. Sie hatte mit der Polizei geklärt, dass man die Namen ihrer Angestellten nicht in dem Artikel oder in irgendwelchen Fernsehnachrichten bekannt geben würde. Die Mitglieder von Cross Fire Security waren Beschützer, keine Angreifer. Das würde sich nicht gut fürs Geschäft machen. Sie wollte keine Anfragen für Attentate bekommen.   Seufzend legte sie die Zeitschrift beiseite. Hätte sie Tashigi nicht vertraut, wäre das Ganze nicht so eskaliert. Dann wäre sie nicht wochenlang an dieses Krankenbett gefesselt. Zumindest konnte sie vor zwei Tagen das Krankenhaus verlassen, nachdem sie stundenlang mit ihrem Arzt diskutiert hatte. Er willigte erst ein, als sie sagte, dass Trafalgar Law ihr persönlicher Arzt war. Anscheinend hatte Law einen sehr guten Ruf in diesen Kreisen.   Plötzlich klopfte es an der Tür und sie bat den Besucher herein. Ihre Krankenpflegerin trat ein. „Entschuldigen Sie, aber die Herren nach denen Sie gerufen haben, sind soeben eingetroffen.“ Robin nickte und richtete sich langsam auf. Ihr Oberkörper schmerzte immer noch von Tashigis Angriff. Schmerzerfüllt keuchte sie und die junge Frau kam ihr zu Hilfe. „Sie sollten doch nicht aufstehen.“ Lächelnd ließ Robin sich helfen. „Das ist jetzt wichtiger.“ Die Krankenpflegerin brachte sie in das große Wohnzimmer, wo Robin sich erschöpft auf einen Stuhl fallen ließ. „Na gut. Hol sie herein.“ Nachdem sie verschwunden war, betraten Lorenor Zorro, Trafalgar Law, Monkey D. Ruffy und Puma D. Ace das Zimmer. „Woah Robin! Hast ja ne fette Hütte hier!“, sagte Ruffy zugleich und grinste sie breit an. Law beobachtete sie genau. „Du solltest dich nicht zu sehr anstrengen. Der Arzt vom Krankenhaus hat mir deine Verletzungen geschildert. Diese darfst du nicht auf die leichte Schulter nehmen, Frau Chefin.“ Sie ignorierte Law und sah Zorro an, der mürrisch in der Ecke stand und sie keines Blickes würdigte. „Lorenor! Dein Flieger nach England geht morgen ein Uhr nachmittags! Für den Rückflug wurden zwei Tickets gebucht. Vermassle es nicht.“ Er beachtete sie zwar noch immer nicht, aber sie wusste, dass er ihr von Herzen dankbar war. Wie sie ihn kannte, war er nur zu stolz um ihr seine Gefühle zu offenbaren. Zorro musste lange warten, bis er sich die Chance ergab seine Schwester von England zu sich nach Amerika zu holen. Nico Robin musste viele ihrer Kontakte bestechen, doch schließlich hatte sie es geschafft und Zorro konnte nun endlich glücklich sein. Das war es ihr wert.   Ace seufzte laut, was Robin aus ihren Gedanken riss. „Beachte ihn nicht, Robin. Zorro ist verliebt und weiß nicht wie er damit umgehen soll.“ Zorro knurrte nur und blickte auf das Bücherregal, als schien es ihn brennend zu interessieren. Robin stand lautlos auf, ignorierte den Schmerz, und beobachtete ihn neugierig. „Ist das so?“ Bevor er ihr antworten konnte, trat sie näher und sah in sein Gesicht. Ihr Angestellter wirkte verstört und seine Mimik war unergründlich. Er schloss die Augen, denn er wusste, Robin würde in ihnen alles lesen können. Die Ereignisse der letzten Tage. Seine Gefühle zu Nami. Einfach Alles. „Ich musste auf sie schießen. Du hast keine Ahnung, wie schwer das war.“, sagte er plötzlich. Robin nahm seine Hand. Sie hatte sehr wohl eine Ahnung, wie das war. Aber das war jetzt nicht wichtig. „Manchmal muss man unvorstellbar große Risiken eingehen, um seine Klienten zu beschützen.“ Er sah sie fest an. „Das war nicht irgendeine Klientin, Robin. Das war nicht irgendein Job.“ „Du liebst sie wirklich.“, stellte sie fest. Er erwiderte nichts. „Warum kämpfst du dagegen an?“, fragte sie. „Ich habe keine Regeln, die meinen Angestellten verbieten, glücklich zu sein.“ „Wie kommst du darauf, dass sie mich glücklich machen würde.“ „Ich habe gesehen, wie du sie anschaust.“ Er schnaubte. „Wie hast du noch gesagt? ‚Ein Prachtweib, intelligent und Maße wie ein Model.‘ Wie sollte ich sie sonst anschauen?“ „Es steckt mehr dahinter. Du hast die Richtige gefunden.“ „Stimmt genau.“ Er lächelte freudlos. „Aber dafür sind wir ziemlich verschieden.“ „Man kann nicht weglaufen, wenn man den richtigen Partner gefunden hat.“ „Ich gehe nach England.“, sagte er leise. „Und danach? Tokio? Vielleicht Berlin?“ „Und was willst du damit sagen?“ Hör auf zu träumen, schien sein Blick zu sagen. „Das ist wohl kaum die beste Voraussetzung für eine stabile Beziehung.“ Seine Chefin seufzte und entfernte sich von ihm. Die anderen beobachteten das Ganze schweigend. „Lorenor! Ich mache dir einen Vorschlag.“, sagte sie und setzte sich wieder müde auf den Stuhl. „Du reist nach England und sobald du mit deiner Schwester zurück bist, wirst du die kleine Diebin aufsuchen. Mach ihr bitte den Vorschlag, sich bei unserer Firma zu bewerben. Ich denke, du brauchst einen Partner. Ich schätze ihre Fähigkeiten als Diebin, sie wäre bestimmt eine gute Undercover Agentin. Sehr intelligent, der Situation gewachsen und mit ausgezeichnetem Spürsinn. Vor allem aber, hat sie dich im Griff.“ Der Hoffnungsschimmer in seinen Augen ging ihr ans Herz. Nami Carrington konnte sich glücklich schätzen. Sie wurde geliebt. „Vertraust du meiner Einschätzung, Zorro?“ „Ich vertraue dir, Robin.“   Einen Monat später: „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich jetzt fahre.“ Nami spürte, wie Vivi sie leicht auf die Wange küsste. „Ruffy steht schon unten. Du kannst noch weiterschlafen.“ „Wann bist du wieder da?“, fragte Nami verschlafen. „In ein oder zwei Tagen, kommt drauf an was Ruffy geplant hat.“ Wahrscheinlich irgendwas mit Essen, dachte Nami im Stillen und musste leicht lächeln. Ruffy und Vivi. Vivi und Ruffy. Erstaunlich, wie sich manche Sachen innerhalb weniger Wochen änderten. Zuerst hatte sie nie etwas mitbekommen, doch Ace gab ihr den entscheidenden Hinweis, dass sein Bruder sich von Luft und Liebe ernährte. Kaum zu glauben, dass Vivi auf solch einen Idioten stand. Aber wo die Liebe hinfällt.   Sie hörte noch wie Vivi „Ich ruf dich an.“, schrie und wie sie den Code für die Alarmanlage eingab. Nami zog die Decke über den Kopf und atmete tief ein. Sie schlang die Arme um das Kopfkissen, schmiegte sich hinein. Danach versank sie völlig in ihren Gedanken. Sie konnte Zorro nicht vergessen. Wollte sie das überhaupt? Ihr Atem wurde gleichmäßiger, sie überließ sich dem Schlaf und den Erinnerungen. Das Bedürfnis, ihn in den Armen zu halten, war so stark, dass sie fast davon aufgewacht wäre. Deshalb dachte sie lieber an seine Lippen, sein Lachen und an den Klang seiner Stimme. „Nami… Süße…“ Im Traum spürte sie seine Hand auf ihrer Wange, seinen Atem an ihrem Ohr. „Du kleine Schlafmütze, Zeit aufzustehen.“ Sie zog unwillkürlich die Beine an, als sie sich an den provokanten Versuch erinnerte, sie aufzuwecken. Die Decke wurde hochgezogen, die Matratze sank ein. Und Nami erwachte aus ihrem Traum und sah sich mit einer sehr überraschenden Wirklichkeit konfrontiert. Zorro. Neben ihr. Im Bett. Mit einem sinnlichen Grinsen. Er stützte den Kopf auf dem Unterarm auf. „Vivi hat mich reingelassen.“, sagte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie rührte sich nicht, starrte ihn nur an. „Ein Glück, wir haben nämlich den Code geändert.“ „Wurde aber auch Zeit.“ Er robbte näher heran und küsste sie zart auf die Wange. „Ich habe dich vermisst…“ Die geflüsterten Worte jagten einen Schauer durch ihren Körper, ihr Bauch zog sich zusammen. Was machte er hier? Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie er sie vor einem Monat auf der Bank vor dem Krankenhaus sitzen ließ. Und jetzt war er hier, in ihrem Bett. Glaubte er denn, dass sie ihm ohne weitere Diskussion verfiel?   Zorro bemerkte ihren inneren Kampf. Er hatte lange darüber nachgedacht, wie er die Sache angehen sollte. Er dachte, dies sei der Beste weg. Und vor allem konnte er nicht so lange warten. Er war gleich nach seiner Ankunft am Flughafen mit einem Taxi hierher gefahren. Seine Schwester Kuina hatte ihn dazu bewegt. Sie brannte darauf, die Liebe ihres Bruders kennenzulernen. Also momentan lief noch alles nach Plan, sie hatte ihn noch nicht rausgeschmissen. „Ich dachte, du wärst in England.“ Sie riss ihn aus seinen Gedanken. „Ich bin wieder zurück.“ „Wohin gehst du als nächstes?“ „Vorerst werde ich eine Weile hier bleiben. Kuina ist neu in der Stadt.“ Kuina? Verwirrt sah Nami ihn an. Wer zum Teufel war Kuina? Er lag hier mit ihr in einem Bett und sprach von einer anderen Frau? Echt jetzt? Sie hatte einen Monat probiert ihn zu vergessen, total erfolglos. Und er hatte schon eine andere? Zorro las in Namis Augen und den leicht geröteten Wangen, dass sie das ganze etwas falsch verstand. „Kuina ist meine kleine Schwester.“, sagte er schnell. „Sie war der Grund, warum ich nach England bin. Anstatt, dass ich hier geblieben bin. Bei dir.“ Nun verstand Nami ein wenig mehr, warum er sie verlassen hatte. Seine Schwester also. Aber warum hatte er ihr das nicht früher gesagt?   „Ich… Ich bin nicht gut in solchen Sachen, Nami.“ „Solche Sachen?“ „Ich meine diese Gefühl-Sachen.“ „Ach, diese…“, meinte sie und sah ihm forschend in die Augen, die im Moment so unergründlich und so schwarz wie die Nacht waren. Ohne weiter darüber nachzudenken, strich sie ihm durch sein grünes Haar. Er lächelte leicht. „Robin hat dir ein Job angeboten. Du sollst meine Partnerin werden.“ Nami hielt in ihrer Bewegung inne. Robin hatte was? Unglaublich. „T-Tatsächlich?“ Vielleicht war das alles doch nur ein Traum. Er nickte. „Ich brauche eine Partnerin. Ich brauch dich, Nami.“ Sie konnte nicht antworten, war immer noch viel zu perplex. Das würde doch bedeuten, dass sie und Zorro… Könnten sie wirklich zusammen sein?? „Es wird Spaß machen.“, sagte er mit leisem Spott und küsste zart ihren Mund. Sie machte große Augen. Die Kinnlade fiel ihr fast herunter. Ihr Herz jubelte. „Du brauchst mich?“ „Natürlich.“ Er zwinkerte. „Obwohl du mich ja nicht brauchst.“ Sein Geständnis umhüllte sie wie eine warme Brise. „Du brauchst mich. Bei deinem nächsten Auftrag.“ Sie kam sich wie ein Vollidiot vor, der alles nachplapperte, aber sie verstand den Sinn der Worte einfach nicht. „Ich brauche eine Partnerin.“, sagte er und strich mit einem Finger über ihr Kinn und ihre Unterlippe, drückte sich sanft an sie. „Beim nächsten Auftrag… und in meinem Leben.“ Der angehaltene Atem sprengte fast ihre Brust. Was hatte er da gesagt? „Ich… verstehe das nicht.“ „Spreche ich japanisch?“ Sie drehte sich auf die Seite, lag an seiner Brust und sie spürte, wie ihre Herzen im gleichen Rhythmus schlugen. „Sag es noch einmal… Bitte.“ Er kam noch näher. „Ich will dich…“ Er drehte sie auf den Rücken und beugte sich über sie. „Ich brauche dich…“ Dann küsste er sie lange und leidenschaftlich. „Ich liebe dich.“, flüsterte er. „Liebe…“, wiederholte sie. „Und ich will mein Leben mit dir teilen.“ Nami schloss die Augen und spürte überschäumende Freude. „Ziemlich großes Risiko für einen Kerl wie dich.“ „Ich glaube, dieses Risiko kann ich eingehen.“ „Bist du dir sicher? Ich bin keine einfache Frau.“, sagte sie neckisch und küsste ihn flüchtig. „Als ob ich das nicht wüsste!“, lachte er und legte seine Stirn an die ihrige. „Ich weiß, dass du selbst für dich sorgen kannst. Aber ich werde immer dein Beschützer sein.“ Nami lachte leise und sah ihm tief in die Augen. „Und ich brauche dich als Beschützer.“ Er küsste ihre Wange, ihren Mund und ihren Hals. „Das hier wird für mich nie zu Gewohnheit werden. Du bist die Eine…“ Plötzlich sprang Chopper auf ihr Bett und legte sich zwischen die zwei Turteltauben. Er leckte beiden über das Gesicht und Nami drückte ihn lachend weg. „Chopper! Hör auf damit.“ Als Antwort bekam sie ein lautes Bellen und ein zufriedenes Knurren, als er sich in die Kissen kuschelte.   Nami lächelte zufrieden. Dieses Glück, so vollkommen, dass es fast schmerzte. Wann hatte sie jemals so gefühlt?   Liebe. Einfach atemberaubend.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)