Bodyguard von ice_cold (Ich beschütze dich [NxZ]) ================================================================================ Kapitel 11: Hope ---------------- Kapitel elf: Hope Alle Farbe wich aus dem Gesicht der Diebin, als sie auf die Pistole starrte, dann sah sie ihrem schlimmsten Feind in die Augen. Er wies mit der Hand zur Treppe. „Wir gehen nach unten.“ Sie bewegte sich nicht von der Stelle. Also zielte er mit der Waffe auf sie und ihre Augen weiteten sich. „Los!“, befahl er und schob Nami vor sich her. Drückte den Pistolenlauf in ihren Rücken. Er klang gestresst, vermutlich hatte er Angst, dass Zorro oder einer der anderen auftauchen würde. Er warf der Diebin einen Seitenblick zu, während sie Richtung Keller gingen. Der einzige Hinweis darauf, dass sie eine Pistole im Rücken hatte, waren die flache Atmung und der angespannte Mund. Don Quichotte hätte sie gleich hier umbringen können, aber das war nicht sein Stil. Er war nicht der eiskalte Mörder, für den ihn jeder hielt. Außerdem könnte er Nami an einen seiner Partner verkaufen. Dieser würde ein Vermögen für sie hinblättern. Als sie am Fuß der Treppe angekommen waren, öffnete er eine Tür und schob sie hindurch. Nebel umhüllte sie und der kalte Regen hatte sie nach wenigen Minuten durchnässt. Nami horchte auf, als sie einen Hubschrauber hörte und de Flamingo fluchte laut auf. Aber sie zweifelte daran, dass der Helikopter bei diesem Nebel landen konnte. „Wir werden ein wenig Boot fahren, Nami.“   Zorro zog eine Waffe, nahm sie in beide Hände und schlich lautlos Richtung Keller. Er war immer noch ganz aufgewühlt, nachdem er rausgefunden hatte, dass Tashigi die Verräterin war. Aber das war jetzt nicht mehr von Belang, seit sie ihm erzählt hatte, dass Nami davongerannt war um ihm zu suchen. Verflixtes Weibsstück. Warum wollte sie denn nicht einmal in Sicherheit bleiben? Aber wo war sie? Das Einzige, was er hörte, war ein Rennboot, das sich offenbar schnell entfernte. Erst jetzt nahm er es richtig wahr. Fluchend rannte er nach draußen und suchte die Wasseroberfläche ab. Verdammt, Nami blieb nie, wo sie war.   Mit großen Schritten stürmte er die Außentreppe hoch, um einen besseren Blick zu haben. Ein elegantes Rennboot mit blauen und schwarzen Seitenstreifen raste an der Küste entlang. Auf einmal fühlte er sich, als habe er Blei in den Knochen. Nami war auf dem Boot, aber sie war nicht allein. Und der Geschwindigkeit nach zu urteilen, war es kein Vergnügungsausflug. Suchend sah er sich um und entdeckte ein kleines Boot. Das Fischerboot konnte es nicht mit einem Rennboot aufnehmen, dessen zwei Motoren sich pfeilschnell durchs Wasser fraßen. Aber vielleicht konnte es derjenige, der mit Nami im Boot saß, auch nicht mit ihr aufnehmen. Hoffentlich. Sie war klug und Zorro wusste nur zu gut, dass sie beachtliche Kenntnisse in Selbstverteidigung hatte.   Das Boot schlug mit solcher Macht auf den Wellenkämmen auf, dass Namis Zähne klapperten. Das Klebeband, mit dem de Flamingo sie gefesselt hatte, schnitt ihr in die Handgelenke und ihre Hände wurden langsam taub. Aber sie war noch am Leben. Und Vivi? Hoffentlich hatte Zorro sie gefunden. Don Quichotte hatte keine Mühe darauf verschwendet, sie auf den Boden zu legen oder zu knebeln. Selbst wenn sie laut schrie, würde man sie bei dem Motorenlärm nicht hören, und wenn sie aufstand, würden Fahrtwind und Geschwindigkeit sie aus dem Boot schleudern. Mit den zusammengebundenen Händen würde sie sofort ertrinken… oder er würde dafür sorgen, dass die Schrauben sie in Stücke hackten. Sie hockte auf dem Sitz neben ihm und drehte den Kopf, um zu sehen, wie weit sie schon gefahren waren. Sie waren vermutlich etwas mehr als einen Kilometer vom Land entfernt, bewegten sich südwestlicher Richtung. Ihr Herz zog sich so schmerzhaft zusammen, dass sie fast aufgeschrien hätte. Innerhalb der nächsten zehn Minuten konnte sie bereits tot sein, würde Vivi niemals wiedersehen und auch ihre Schwester nicht oder Zorro. Sie zwinkerte die Tränen weg. Das war nicht der geeignete Augenblick, um zu weinen, sie brauchte eine Strategie. Musste de Flamingo entwaffnen – wortwörtlich und im übertragenden Sinne. Ihr Blick fuhr an dem überdimensionalen Bug entlang, der durch die kräftigen Motoren halb aus dem Wasser gehoben wurde, während das Heck in den Wellen einsank. Hinter ihr befanden sich noch zwei weitere Sitze. Eine Tür vor ihr führte unter Deck. Könnte sie mit diesem Boot umgehen? Schon möglich. Ohne Ankündigung verringerte er ihre Geschwindigkeit, sie schaukelten auf den Wellen. Nami drehte erneut den Kopf und sah einen kleinen Punkt auf dem Meer. Dort war auch eine kleine Insel zu sehen. Zorro würde nie hier draußen nach ihr suchen. Ihr wurde übel bei diesem Gedanken, es war ausweglos. Sie konnte sich nur selbst helfen. Aber wie? „Haben Sie über meinen Vorschlag nachgedacht?“, fragte de Flamingo. „Ich werde mit Ihnen zusammenarbeiten.“, sagte sie und hoffte, dass er ihr die Lüge abnahm. Er sah sie skeptisch an und schien zu überlegen. Einen kurzen Augenblick lang dachte sie, er würde darauf hereinfallen. Dann hörten sie ein Motorgeräusch, und er wandte den Kopf. Nami überlegte nicht lange, richtete sich auf ihrem Sitz etwas auf und ließ die zusammengebundenen Hände auf seine Pistole krachen, die in hohem Bogen wegflog.   „Scheiße!“ Er versuchte, nach der Waffe zu greifen, aber Nami ließ sich auf den Boden fallen, direkt auf die Waffe. Er trat ihr in den Rücken, pfeifend wich die Luft aus ihrer Lunge. Sie schloss vor Schmerz die Augen und versuchte, die Hände unter den Körper zu bekommen. Wenn es ihr bloß gelingen würde, die Pistole… Seine Fußspitzen trafen sie seitlich am Kopf, ein Feuerwerk explodierte in ihrem Schädel. Er packte sie an der Schulter und versuchte sie hochzuziehen. Endlich gelang es ihr, die Hände unter ihre Brust zu schieben. Ihre Finger schlossen sich um den Pistolengriff. Ächzend drehte de Flamingo sie um und fasste in ihre Haare, zog ihren Kopf weit in den Nacken. Sie sah nur den Himmel, wusste nicht, worauf die Pistole zielte. Gleich würde er die Waffe an sich reißen. Mit einer letzten Kraftanstrengung riss sie die Arme nach oben und ließ los. Sie hörte, wie die Pistole klatschend im Wasser versank.   „Du blöde Schlampe!“, knurrte er und schlug sie in die Rippen. Nami rollte sich zusammen und zog die Beine an, um hochzukommen und sich auf ihn zu stürzen. Sie musste versuchen ihn zu erledigen, selbst wenn sie dabei draufging. Eher würde sie sterben, als aufzugeben. De Flamingo erstarrte, als ein Motor in der Nähe aufheulte. Nami sah weiterhin nur den grauen Himmel und den Mann, der über ihr stand. Aber sie hörte, wie das Motorgeräusch immer näher kam. Etwas pfiff über ihren Kopf hinweg und Don Quichotte fiel auf sie. „Arschloch!“, fluchte er. Er kroch zu den Sitzen und zog sich hoch, hielt aber den Kopf unten. Etwas streifte mit einem lauten Knall die Bordwand. Ein Pistolenschuss. Nami drückte sich auf den Ellbogen hoch, versuchte sich auf den Bauch zu drehen, damit sie sehen konnte, was hinten vor sich ging. Der Motor des Rennboots brüllte auf. De Flamingo saß jetzt am Steuer und schob den Gashebel nach vorn. Der Bug hob sich aus dem Wasser. Nami wurde zurückgeschleudert und stieß mit dem Kopf gegen die Sitze. Sie fasste nach einer Armlehne und konnte sich hochziehen.   Und dann sah sie Zorro. Höchstens fünfzehn Meter hinter ihnen wurde er von der Heckwelle des Rennboots hin und her geschleudert. Sein Gesicht wirkte grimmig entschlossen. Eine Hand lag auf dem Gashebel, in der anderen hielt er seine Pistole, die direkt auf de Flamingos Kopf gerichtet war. Erleichterung erfasste Nami. Zorro hob die Waffe und ließ sie wieder ein wenig sinken, um ihr zu signalisieren, dass sie aus der Schusslinie gehen sollte. Sie gehorchte und ließ sich zurück auf die Knie fallen. In weniger als einer Minute würden sie außer Reichweite sein. Nami robbte auf den Knien an de Flamingo heran, der das Steuerrad mit der einen und den Gashebel mit der anderen Hand umklammerte. Er sah nach vorn, würde sich aber bestimmt bald umdrehen, um zu sehen, wie groß der Abstand zu Zorro war. Sie richtete sich auf, sprang mit einem Satz hinter ihn schlang die zusammengebundenen Arme blitzschnell über seinen Kopf, drückte ihm die Kehle zu. Mit wilden Bewegungen versuchte er, sie abzuschütteln und ihr Blick fiel auf Zorros zorniges Gesicht. Kein Wunder, dass er wütend war. Der Gashebel stand immer noch auf volle Fahrt und sie hing an de Flamingos Rücken. Irgendwie musste es ihr gelingen, die Geschwindigkeit zu verringern.   Schließlich schaffte sie es, ihren und de Flamingos Körper so zu drehen, dass sie den Hebel bewegen konnte. Das Boot stoppte sofort und sie flogen nach vorne. De Flamingo brüllte und wollte sich aus der Umklammerung befreien, aber sie knallte ihm die Handgelenke auf die Nase und biss ihm ins Ohr. Zorro fuhr jetzt neben ihnen und zielte auf Don Quichotte. „Lass ihn los, Nami!“, schrie er. Noch bevor sie reagieren konnte, hob de Flamingo den Arm und nahm sie in den Schwitzkasten. Nami glaubte, ihr Hals würde brechen. „Runter mit der Waffe! Oder ich breche ihr das Genick!“ Eine einzige Drehung könnte sie für immer lähmen oder ihren Tod bedeuten. Ihr Herz fing an zu rasen. -Riskier es, Zorro!- De Flamingo drückte wieder zu und der schreckliche Schmerz machte sie fast blind. Sie konnte kaum noch atmen. Nicht mehr denken. -Schieß endlich!- Ihre Lippen formten lautlos die Worte und sie sah Zorro flehend an. Dann schloss sie die Augen, hatte nur noch sein Bild im Kopf.   War er das Letzte, was sie auf dieser Welt sehen würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)