Bodyguard von ice_cold (Ich beschütze dich [NxZ]) ================================================================================ Kapitel 9: Clueless ------------------- Kapitel neun: Clueless Müde stand Nami in der Mitte ihres Zimmers und beobachtete wie die ersten Sonnenstrahlen den Raum erhellten. Die Jungs konnte sie schon seit einer halben Stunde hören, obwohl es wirklich verdächtig ruhig war. Sie hatte sich gerade frische Sachen angezogen und ging raus, um die Männer zu begrüßen. Diese saßen mit betrübten Gesichtern am Küchentisch. Sogar Zorro hatte sein Bett verlassen, was sie wunderte da Law doch strikte Bettruhe verlangt hatte. Keiner rührte sein Essen an. Nicht einmal Ruffy, also konnte nur etwas faul sein. Sie räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der Bodyguards zu erhalten. Law sah als erster auf, die anderen schwiegen und starrten auf ihre vollen Teller. Mit ernster Miene, bat Law Nami sich zu setzen. Etwas beunruhigt setzte sie sich neben Zorro, der sie keines Blickes würdigte. Was war nur los? „Nami.“, fing Law an zu erklären. „Der Verräter hat Robin gestern Abend angegriffen.“ Ihre Augen weiteten sich und sie spürte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie wagte sich nicht zu fragen, ob Robin noch am Leben war. Diese ganze Sache mit de Flamingo nahm ungeahnte Züge an. Warum hatte er es jetzt auf Robin abgesehen? Oder war der ganze Betrieb ein Ziel gewesen, damit Nami nicht mehr beschützt wurde? Das konnte nicht möglich sein. Sie hatte wahnsinnig Schuldgefühle, was Zorro zu merken schien, denn er legte einen Arm um sie und sah ihr in die Augen. „Keine Sorge. Robin ist außer Lebensgefahr. Sie liegt im Krankenhaus und wurde mehrere Stunden operiert. Es ist nicht deine Schuld.“ Sie nickte zwar, wurde aber diese Schuldgefühle nicht los. Wäre sie nicht in diese Seitengasse gegangen! Warum war sie auch so verdammt neugierig! Sie könnte sich schlagen. Nicht nur, dass sie Vivi in Gefahr gebracht hatte, sondern jetzt auch Zorro und die anderen. Sie hatte diesen Flamingo Typen wirklich unterschätzt. Was würde er als nächstes planen? Niemals würde sie zulassen, dass noch weitere Personen verletzt werden. Alles nur wegen ihrer Dummheit. „Ich habe von Penguin Informationen zu de Flamingo erhalten.“, meinte Law und starrte jeden einzelnen seiner Kollegen ernst an. „Wir wissen jetzt, wo sein Stützpunkt ist.“ Ruffy sprang auf. „Wo?! Ich werde den Kerl die Hölle heiß machen!“ „Ganz ruhig. Er hat eine uralte Lagerhalle gemietet. Auf der kleinen Insel, draußen auf dem Meer. Man kann sie vom Strand aus sehen.“ „Was? Da draußen? Wir haben kein Boot!“, sagte Ace und raufte sich die Haare. „Verdammt!“ Zorro hatte die ganze Zeit geschwiegen, doch nun stand er auf. Sein Blick war so todernst, dass es Nami eine Gänsehaut aufzog. „Es gibt immer eine Möglichkeit. Wir werden zu dieser Insel fahren und seine Lagerhalle in die Luft sprengen.“ Nun grinste Ace breit. „Überlass das nur mir!“ Nami fasste Zorros Arm. „Ihr wollt ihn angreifen? Aber wie? Ihr seid doch Bodyguards, Beschützer, keine Angreifer. Das waren deine Worte.“ „Wir haben genug Waffen und Sprengsätze um ihm die Hölle heiß zu machen. Es wurde einfach zu persönlich.“, sagte Law, stand auf und setzte sich an seinen Computer.   Am Nachmittag: Die junge Frau erschrak als sie spürte wie ihr Handy in der Hosentasche vibrierte. Sie hoffte nicht, dass einer der Jungs es bemerkt hatte. Mit der Ausrede, dass sie auf die Toilette musste ging sie aus der Küche, wo die Jungs immer noch verschiedene Lebensläufe durchlasen und Ace an einem Sprengsatz tüftelte. Letzteres machte Nami etwas Angst. Das Teil könnte ja jede Minute losgehen! Sie versteckte sich in ihrem Zimmer und holte ihr Telefon raus. Eine neue Sms. Von einer unbekannten Nummer. Wollte sie überhaupt wissen was da drin steht? Mit zitternden Fingern öffnete sie die Nachricht.   Wir haben deine Freundin Vivi. Wenn du sie wiedersehen willst, komm heute Abend um 23.00 Uhr zu dem Ort, wo wir uns das Erste Mal gesehen haben. Ohne deine Bodyguards oder die Polizei!   Das Telefon glitt ihr aus den Händen. Mit einem lauten Knall landete es auf dem Holzboden. Ihre Hände zitterten und ihr Atem ging stoßweise. Vivi… Sie hatten ihre beste Freundin gefangen genommen. Wie war das möglich? Sie wurde doch von dem Sicherheitspersonal von Kobra beschützt? War das eine Falle? Ihre beste Freundin… Die immer fröhliche Vivi… Was würden sie alles mit ihr anstellen? Nein, an so etwas durfte sie jetzt nicht denken. Ihr Magen zog sich schmerzlich zusammen und sie versuchte mit aller Kraft, die Tränen zurückzuhalten. Panik war das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie konnte kein Risiko eingehen und hoffen, dass das nur eine Taktik war, um sie aus dem Versteck zu locken. Nami musste ihre Freundin da raus holen! Nami löste sich aus ihrer Starre und ließ sich auf ihr Bett sinken. Das wichtigste war jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber wie sollte sie das machen? Wie konnte sie an den Jungs vorbei kommen, ohne dass sie etwas merkten? Es war unmöglich. Außer… Ja, das würde vermutlich funktionieren. Ihr tat es zwar im Herzen weh, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie musste sich opfern.   Am Abend: „Jungs, habt ihr Lust auf einen Tee oder Bier? Ihr habt euch mal eine Pause verdient.“, meinte Nami nach dem Abendessen mit einem Lächeln im Gesicht. Nervös sah sie auf die Uhr. Noch drei Stunden. Sie hatte noch genug Zeit. Die Männer sahen sie zwar etwas skeptisch an, nickten jedoch schließlich. Law und Zorro reinigten ihre Waffen. Ruffy tat dies ebenfalls, wobei seine Waffe eine riesige Bazooka war, die er heute Mittag aus seinem Zimmer gezaubert hatte. Sie war angsteinflößend. Allein der Gedanke daran, wie Ruffy damit auf andere Menschen zielte… Ace bastelte immer noch an dem Sprengkörper. Immer wieder lachte er auf und lobte sich selber wie großartig er doch war. Er meinte damit könnte man fast die ganze Insel wegsprengen.   Erst jetzt bemerkte Nami, wie Zorro sie anstarrte. Ihr wurde mulmig zumute. Merkte er etwas? Sein Blick schien sie zu durchbohren, als könnte er ihr Gedanken lesen. Sie wurde etwas rot um die Nase als sie dann auch noch das Kribbeln in ihrem Bauch spürte. Das war verdammt noch mal der falsche Zeitpunkt für Gefühle. Sie würde nach dem heutigen Abend nicht wiedersehen, was ihr ein Stich ins Herz gab. Aber dafür konnte sie ihrer Freundin das Leben retten. Zorro stand auf, fasste Nami am Arm und zog sie mit in sein Zimmer. Ohne sich zu wehren, ließ sie sich führen und kämpfte auch nicht gegen ihn an, als er sie dann sanft an die Wand drückte und ihr tief in die Augen blickte. „Was ist los? Etwas stimmt nicht!“, meinte er und fasste sie zart am Kinn, damit sie ihn ansehen musste. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wie kam sie jetzt aus dieser Situation raus? Sie konnte es ihm nicht sagen. Nach einer Ausrede suchend, fing sie an zu stottern. „I-Ich… Ich habe Angst vor den morgigen Tag.“, sagte sie leise. Die Männer hatten geplant, morgen Don Quichotte anzugreifen. Was würden sie sagen, wenn sie morgen aufwachen und von Nami keine Spur mehr war? Was würde Zorro machen? Minutenlang, so kam es Nami vor, starrte er sie an ohne etwas zu sagen. Er schien zu überlegen, ob sie die Wahrheit sagte. Schließlich seufzte er und nahm sie in den Arm. Sie drückte sich an ihn und eine Träne kullerte über ihre Wange. Ihre Finger vergriffen sich in seinem T-Shirt. Konnte und wollte nicht mehr loslassen. Sie spürte wie sein Herz ruhig schlug und genoss die wohlige Wärme, die von ihm ausging. Seine Hand streichelte durch ihr Haar. Sie musste lächeln. Wann war ihre ‚Beziehung‘ in diese Richtung gelaufen? Erst vor drei Tagen war er noch stinksauer auf sie gewesen. Aber in dieser Zeit war so viel passiert. Der Angriff auf den Unterschlupf, Zorro wurde angeschossen und dann natürlich das Attentat auf Robin. Und morgen würden sie de Flamingo angreifen. Naja, so war es jedenfalls geplant.   Nur Nami hatte eine ganz andere Mission.   Zorro drückte sie leicht von sich und sah sie an. Ohne weiter darüber nachzudenken, stellte sich Nami auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie zog ihn etwas zu sich nach unten. Er erwiderte den Kuss und umfasste ihre Taille mit seinen starken Armen. Sie lächelte in den Kuss hinein, wollte nur noch die letzten Stunden genießen. Genau hier, war sie am richtigen Platz. Hier wollte sie bleiben, mit Zorro. Er entfernte sich einige Millimeter von ihren Lippen, damit sie durchatmen konnten. Seine Stirn legte er an die ihrige. Seine Augen waren geschlossen. Namis Hände strichen durch sein Haar. Schließlich ruhte eine Hand auf der Schusswunde an seiner Schulter. Wie konnte er so schnell wieder fit sein? „Wirst du morgen mit den anderen gehen?“, fragte sie schließlich und Zorro öffnete seine Augen. „Natürlich. Ich kämpfe an ihrer Seite.“ „Aber mit dieser Wunde…“ „Keine Sorge. Wie gesagt, ich hab schon schlimmeres gehabt.“ Ihr Blick fiel auf die Wunde an seinem Auge. Schon lange wollte sie danach fragen, hatte sich aber entweder nicht getraut oder die Zeit war einfach zu knapp gewesen. „Was ist mit der Narbe an deinem Auge?“ Er seufzte leicht und lächelte dann. „Bei einem Schwertkampf Training.“, sagte er schlicht und Nami gab sich mit der Antwort zufrieden. Sie hatten zu wenig Zeit, um über Vergangenes zu sprechen. Wichtig war jetzt.   Und eben genau jetzt wurde die Tür geöffnet und ein lachender Ace trat ein. Wie das letzte Mal blieb er starr vor Schreck stehen und kratzte sich nervös am Kopf. „Man… Könnt ihr nicht mal die Tür abschließen wenn ihr solche Sachen macht?“ Zorro knurrte und löste die Umarmung, worauf Nami gleich wieder kalt wurde. „Du könntest einfach mal anklopfen, zur Abwechslung.“, sagte er und wollte dem Sprengstoffexperten einen Schlag auf den Hinterkopf verpassen, der war aber zu schnell und flitzte zurück in die Küche. Zorro lächelte Nami leicht an und folgte seinem Kollegen.   Kurz grinste sie, doch das verflog schnell wieder aus ihrem Gesicht, als sie auf die Uhr sah. Bis zu dem Treffpunkt brauchte sie ungefähr eine Stunde. Es war Zeit. Draußen in der Küche, machte sie den Jungs einen Tee. Sie saßen im Wohnzimmer verteilt und widmeten sich wieder ihren Aufgaben. Ihr Kopf schmerzte, allein bei dem Gedanken was sie ihnen antat. Sie hatte jeden einzelnen von ihnen mit all deren Macken lieb gewonnen. Räuspernd packte sie die Tassen mit der dampfenden Flüssigkeit auf ein Tablett. Im Wohnzimmer reichte sie jedem eine davon. Gierig tranken sie die warme Brühe, natürlich mit keinem Gedanken daran, dass Nami in wenigen Minuten verschwinden könnte. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung. Sie sah aus dem Fenster und wartete bis die Zeit gekommen war. Ihr Blick fiel immer wieder auf die Uhr, die an der Wand über dem Fernseher hing. Nur leise bekam sie mit, wie Ruffy immer wieder fluchte, als er einen neuen Fleck auf seiner riesigen Waffe fand. Law packte zur Sicherheit seinen Arztkoffer. Füllte alle Medikamente auf. Hoffentlich würde er keines davon brauchen. Nach weiteren zwanzig Minuten waren die Stimmen hinter ihr langsam erloschen. Mit einem Blick über ihre Schulter, stellte sie fest, dass ihr Plan aufgegangen war. Jeder von den Jungs schlief tief und fest. Schmunzelnd beobachte sie Ruffy, der sich an seine Bazooka gekuschelt hatte. Ohne noch einen weiteren Blick auf die Bodyguards zu werfen, schnappte sie sich ihre Jacke. Das Betäubungsmittel, welches sie aus Laws Arztschrank geklaut hatte, ließ sie in ihrer Tasche verschwinden. Noch einmal blickte sie zurück und sie fühlte, wie ihr Herz sich zusammenzog. „Es tut mir Leid.“, flüsterte sie und verschwand aus der Wohnung.   Mit schnellen Schritten lief sie in Richtung Treffpunkt. Immer wieder sah sie auf ihre Uhr, sie durfte nicht zu spät kommen. Sie rannte durch die vielen Leute durch, die sich auf den Gehsteigen der Stadt tummelten. Wie gerne wär sie jetzt einer von ihnen? Sie sahen so sorglos aus, wie sie ihre Einkaufstüten oder Aktenkoffer mit sich trugen. Kinder schrien ihre Eltern an, dass sie ein Eis haben möchten. Zwei Mädchen tuschelten über die neuesten Gerüchte in ihrer Schule. Eine Frau kuschelte sich an den Arm ihres Mannes, der sie sanft auf den Kopf küsste. Nami fühlte wie die Tränen über ihr Gesicht liefen. Kopfschüttelnd verdrängte sie die Bilder, die in ihrem Kopf waren. Sie durfte jetzt nur mehr an ihr Ziel denken: Vivi retten. Schließlich war sie am Treffpunkt angekommen. Schwer keuchend und erschöpft vom Laufen näherte sie sich der Stelle, an der de Flamingo diesen Mann erschossen hatte. Sie konnte keinen entdecken. Verwirrt sah sie auf ihre Uhr. Sie war nicht zu spät gekommen. Wo war Vivi?! Plötzlich spürte sie, wie jemand von hinten ein Taschentuch über ihren Mund und Nase hielt. Ein beißender Geruch stieg ihrer Nase hoch und sie spürte, wie ihre Sinne benebelt wurden. Eine Hand legte sich um ihren Bauch, um sie vor den Fall auf den Asphalt zu bewahren. „Hab ich dich endlich.“, hörte sie noch, bevor ihr schwarz vor Augen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)