Tierische Abenteuer von Kiwikeks (Wer zum Geier hat die Affen frei gelassen???) ================================================================================ Kapitel 1: Was für ein Affentheater.... --------------------------------------- Dass man es als Champ nicht leicht hatte, das war jedem klar, der schon einmal in dieser Situation war. Man schwamm auf einer Welle von Erfolg, Euphorie und dem wahnsinnigen Gefühl der Unbesiegbarkeit. Keiner kam an einen heran und man fühlte sich wie Zeus und Thor persönlich. Die Fans prügelten sich schon halb, um einen halben Wortwechsel mit ihrem Helden. Manch einem konnte das zu viel werden, andere wiederum genossen diese Aufmerksamkeit, und wieder andere übertrieben es mit dieser Aufmerksamkeit ziemlich. Lobhymnen auf die eigene Person wurden ausgesungen, das Ego wurde hochgepusht, oh, man musste doch schließlich der ganzen Welt kund tun, wie toll man doch war. Dass man damit nicht unbedingt auf Gefallen traf, – vor allem, bei den eigenen Teamkameraden – wurde konsequent ignoriert. Daher wurde von Mr. Dickenson, dem Vorsitzenden der BBA, beschlossen, dass sein Erfolgsteam um Blader Tyson Granger eine Pause vertragen konnte. Lange Rede, kurzer Sinn, wurden alle in einen Bus verfrachtet und traten eine wunderbare Reise irgendwo ins Nirgendwo an. Denn keiner von ihnen wusste, wohin es gehen sollte. Und so saßen Kai, Ray, Max und Kenny inklusive Dizzy in dem Gefährt und mussten sich den überschwänglichen Aussagen von Tyson hingeben. „Oh man, Leute, das ist doch der totale Wahnsinn“, quakte er großspurig quer durch den Bus und lümmelte sich auf seinem Sitz hin und her, „Ein kompletter Urlaub, gesponsert von Mr. Dickenson. Besser kann es doch gar nicht sein. Und wem habt ihr das zu verdanken?“. Es antwortete ihm keiner, waren sie doch alle mehr oder minder offensichtlich genervt von ihm. Kai saß mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen in seiner Ecke und blieb still wie sonst auch. Kenny seufzte laut und schüttelte nur den Kopf. „Ich bin gespannt, was uns Mr. Dickenson so vorsetzen will. Vielleicht ein 5 Sterne Hotel? Oder eine Edelyacht? Oh, ich kann es gar nicht erwarten endlich da zu sein“, tönte Tyson weiter umher und merkte gar nicht, dass er damit ein wenig sehr über das Ziel hinaus schoss. „Hey Leute, kann mal jemand unseren Krösus wieder auf den Boden zurück holen?“, fragte Computer Bitbeast Dizzy, die ebenfalls schon dezent genervt war. „Sie hat Recht, Tyson, komm mal wieder runter“, ermahnte ihn dann Kenny, der sich das Schauspiel auch nicht mehr länger angucken mochte, „Nicht nur Du hast die Weltmeisterschaft gewonnen, sondern wir alle“. „Ja, aber Chef~“, wollte der Junge mit den dunkelblauen Haaren erwidern, aber der kleine Schlaufuchs fuhr ihm mit einem „Kein Aber, Tyson!“ dazwischen. Tyson rückte sein Käppi zurecht und murmelte sich ein paar unverständliche Worte in seinen imaginären Bart. „Mr. Dickenson wird sich sicherlich was Besonderes ausgedacht haben“, hakte Ray dazwischen, um die angespannte Situation etwas zu entschärfen, „Das hat er bis jetzt immer gemacht“. Das Sonnenscheinchen der Truppe, Max, verfasste nun ebenfalls mal einen Kommentar, um die Gemüter zu besänftigen: „Auf alle Fälle wird es lustig. Wir haben es uns verdient, dass wir mal ein bisschen entspannen, also werden wir das auch machen. Ohne Stress, ohne Hektik“. Sein typisches katzenhaftes Grinsen begleitete seine Aussage. „Max hat Recht, das wird sicher toll“, pflichtete der smarte Chinese ihm zu, „Machen wir uns einfach ein paar schöne Tage, bevor uns unsere Fans wieder haben wollen“. „Na schön, wenn ihr meint“, brummte Tyson, verschränkte die Arme und beschäftigte sich jetzt damit aus dem Fenster zu sehen. Es herrschte ein paar Minuten erholsame Stille im Bus, bevor der Oberhibbel mit einem „He Leute, seht mal. Da sind Berge“ eben diese durchbrach. Selbst Kai richtete seinen Blick auf, um ihn aus dem Fenster zu lenken. Aber wie sonst auch konnte man seiner Miene nichts Eindeutiges entnehmen. „Vielleicht wird es ja ein Berg-Hotel oder so was mit total gemütlich Holzhütten mit Kaminfeuer und einer wahnsinns Aussicht“, träumte der Blonde auf seinem Platz vor sich hin. „Oh ja, das wäre voll cool“, stimmte Tyson in die Träumerei mit ein. „Ich bin schon richtig gespannt“, meldete sich nochmal Ray dazu und grinste nun auch breit, „Aber wir werden ja auch bald sehen, was uns erwartet“. Da sollte der Schwarzhaarige auch recht behalten. Und eins sollte sicher sein... eine Überraschung wird es auf jeden Fall... „Was?“, schallte es durch die Bäume, die hinter der Hütte standen. „Was?“, schallte es dann nochmal über die Wiese, die vor der Hütte lag. „WAAAAAS?“, schallte es zum dritten Mal durch die Luft und selbst die Tiere machten sich bei diesem Laut aus dem Staub. „WAS SOLL DAS DENN SEIN?“. Dieses zarte Stimmchen gehörte zu dem entsetzten Tyson, der es nicht glauben konnte, dass Mr. Dickenson sie allesamt hierher gebracht hatte. Anstatt des 5 Sterne Hotels oder der Edelyacht standen die Bladebrakers vor einer mehr oder minder einfach gestalteten Holzhütte. „Naja...“, meinte Max, der sich das Haus von außen genau besah, „Zumindest mit der Holzhütte hatte ich Recht behalten“. „So schlimm wird es schon nicht sein“, entgegnete Ray und versuchte positiv zu bleiben. Er war zwar auch nicht so wirklich hier von überzeugt, da er auch viel lieber in einem netten Hotel abgestiegen wäre, aber man konnte es ja nun mal nicht ändern. Der Fahrer hatte sie, nachdem er ein paar Kisten mit Vorrat – was den Jungs auch schon komisch vor kam – aus dem Bus geräumt hatte, hier ausgesetzt und war ohne weiteren Kommentar einfach wieder davongefahren. „Das erinnert mich daran, wie wir damals vor den American Championships mit Antonio trainiert haben“, murmelte Kenny vor sich hin, „Es sieht fast eins zu eins so aus wie dort“. Tyson war einfach nur noch überrumpelt: „Ja, aber warum? Warum macht Mr. Dickenson so was mit uns? Ich habe gedacht, er wollte eine Pause gönnen. Das hat er jedenfalls gesagt“. „Nein, das hat er so nicht gesagt, Tyson“, meldete sich auch endlich mal Kai zu Wort, „Er hat gesagt, dass uns eine Ablenkung gut tun würde. Ich schätze mal, dass ihm das durchaus gelungen ist“. Diese Aussage machte Tyson noch fassungsloser, als er es ohnehin schon war. „Lasst uns einfach mal reingehen. Da drinnen wird schon kein Monster auf uns warten“, meinte Ray schließlich und machte sich auf den Weg zur Hütte. „H-Hast du ge-ge-gerade Monster gesagt, R-Ray?“, stotterte Kenny hinter seinem Laptop hervor. Der kleine Chef war bekannt dafür, dass er nicht gerade der Mutigste von allen war. „Keine Sorge, Chef“, sprach Dizzy ihm Mut zu, „Du bist eh zu klein, um gefressen zu werden“. Also wagten sie sich vor, Max und Tyson vorne an, Kenny ganz hinten versteckt hinter Kai und Ray mit seinem Laptop an sich geklammert. Dizzy beschwerte sich darüber, doch man konnte sie nur dumpf hören, da Chef sie so sehr an sich gepresst hatte, dass er den Lautsprecher verdeckte. Mit einer behutsamen Bewegung wurde die Tür geöffnet. Drinnen brannte kein Licht, so dass die fünf Kameraden in die Dunkelheit schauten. Die Fenster waren mit den Vorhängen zugezogen, so dass auch von außen nichts hinein scheinen konnte. Jetzt fehlte nur noch die Stimme einer fremden Person und alle von ihnen – mit Ausnahme von Kai und vielleicht sogar noch Ray – hätten Reißaus genommen. Langsam bewegte Max seine Hand zum Lichtschalter, Kenny standen schon die Schweißperlen auf der Stirn. Tyson schluckte hörbar und schien auch leicht nervös zu sein. Hatte sich da etwa jemand vom Chef anstecken lassen? „Seid ihr bereit?“, fragte Max leise, damit es auch nur seine Kameraden hören konnten. Zumindest dachte er das. In diesem stillen Raum hätte man sogar eine Nadel auf dem Boden fallen hören. Wenn hier also ein berüchtigter Massenmörder gesessen hätte, dann hätten sie keine Chance gehabt. Tyson hatte von draußen schon dafür gesorgt, dass jeder sie im Umkreis von 10 Kilometern gehört hatte. Von den Anderen unbemerkt rollte Kai mit den Augen und seufzte dazu lautlos. Ihm war das hier schon wieder viel zu kindisch. //Dass sie aber auch immer so ein Theater veranstalten müssen//, dachte er sich. Er sagte aber nichts dazu, sondern ließ sie einfach machen. Außerdem war es manchmal fast schon amüsant wie schreckhaft sie doch alle waren. Mit einem gefühlt ohrenbetäubenden „Klack“ legte Max den Lichtschalter und siehe da... der Raum war bis auf ein paar Möbel leer. „Hey, guckt mal Leute“, lachte der Blonde und sprang sofort gut gelaunt dem Sofa entgegen, „Wir haben tatsächlich einen Kamin hier. Wir können es uns also total gemütlich machen vor einem schönen Feuerchen“. Der Chef atmete auf: „Oh, Gott sei Dank“. Tyson klopfte ihm auf die Schulter und lachte großmütig: „Oh man, Chef. Du bist aber vielleicht auch schreckhaft“. „Und du nicht, oder wie?“, erwiderte Dizzy für ihren Besitzer, „Wer hat sich hier nochmal ganz zügig hinter Max versteckt?“. „Ach, Dizzy, erzähl doch nicht so einen Blödsinn“, lachte er weiter und versuchte zu kaschieren, dass sie im Grunde Recht hatte. Er konnte schließlich nicht zugeben, dass ein Computer mit seiner Vermutung richtig lag. Der Raum war recht gemütlich ausgestattet. Der schon erwähnte Kamin wurde sogleich von Ray und Max unter die Lupe genommen, Kai machte es sich in seiner üblichen Körperhaltung auf einem der drei schon etwas abgenutzten Sofas gemütlich. In einer Ecke war eine kleine Kochnische ausgestattet, in der sie ihre Vorräte wunderbar verstauen und verarbeiten konnten. In der anderen Ecke befand sich noch eine Tür. Was wohl dahinter lag? „Da sind bestimmt die Betten drin. Die Sofas können wir uns ja schlecht teilen“, grinste der allseits gutgelaunte Max und hüpfte direkt zur Türklinke. „Sei bloß vorsichtig, Max“, warnte ihn der Chef vor. „Ach, da wird schon kein Serienkiller drin sein“, entgegnete er mit breitem Grinsen. Bei dem Wort „Serienkiller“ zuckte Kenny zusammen. Mit einem Schwung des Armes wurde die Tür aufgemacht und mit einer zweiten fließenden Bewegung erschien das Licht in eben diesem Raum. „Dann wollen wir doch ma~“, brach Max mitten im Satz ab und bekam große Augen. „Max... was ist los...?“, fragte Tyson langsam. „D-D-D-Da.... i-i-ist.....“, stotterte Max und machte ein paar Schritte nach hinten. Er stolperte über seine Füße und plumpste auf seinen Hintern. Mit zitternder Hand zeigte er auf das Innere des Raumes. Kenny machte einen Satz hinter das Sofa, Dizzy fest in seine Arme gepresst. Tyson wich auch zurück. Ihm war das Ganze überhaupt nicht geheuer. Kai erhob sich langsam und schaute mit ernster Miene zur Tür, bereit jeden Angreifer in die Flucht zu schlagen. „Max, was ist los?“, wollte Ray wissen und machte ein paar Schritte auf ihn zu, doch sein Freund antwortete ihm nicht, „Max!!!“. Max öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch heraus kam nur ein schallendes Gelächter des Blonden. „Oh je, ihr solltet mal eure Gesichter sehen, Leute“, kriegte er sich gar nicht mehr ein und kugelte sich halb auf dem Boden, „Als hättet ihr einen Geist gesehen“. Kai atmete durch, entspannte sich und setzte sich wieder. „Beinahe hätten sich die Kleinen eingenässt“, grinste er leicht. „Das ist überhaupt nicht witzig, Max!!“, protestierte Kenny, als er wieder hinter dem Sofa hervor gekrochen kam. Das interessierte den Halbamerikaner gar nicht. Er lachte lieber weiter. Auch die anderen Beiden entspannten sich wieder. „Das war echt nicht cool“, murmelte Tyson und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Das reicht jetzt aber mit den Scherzen, Max“, meinte der schwarzhaarige Ray und stieg über Max, um in das angrenzende Zimmer zu kommen. „Also, hier haben wir genug Platz zum Schlafen. Es stehen drei Doppelstockbetten hier drinnen und das Badezimmer grenzt auch hier an“, rief er den Anderen zu. Dann stutzte er, denn er hatte etwas entdeckt, was nicht zu diesem Zimmer gehörte. „Was ist denn das?“, wisperte er sich zu und ging hinüber, um sich das mal genauer anzusehen. Es war ein Zettel. Ray nahm ihn auf, las sich durch, was darauf geschrieben war. Und das, was da stand, hatte es mehr als in sich. „Mr. Dickenson hat uns eine Nachricht hinterlassen“, meinte er, als er wieder zu den Anderen ging, mit dem Blatt Papier in der Hand. „Und was hat er geschrieben?“, fragte Kenny nach. „Ach, er wünscht uns bestimmt einen schönen Urlaub und dass wir uns erholen sollen“, entgegnete Tyson grinsend. „Nein...“, entgegnete der Chinese, „Nein, das steht da nicht“. „Dann lies es uns doch halt mal vor“, forderte ihn Dizzy auf, „Meine Schaltkreise sind schon ganz aufgeregt“. Ray hob den Zettel nach oben vor sein Gesicht und begann die darauf befindlichen Wörter vorzutragen: „Hallo, meine lieben Bladebrakers. Bestimmt seid ihr jetzt überrascht, warum ich euch hierher hab bringen lassen. Nun, der Grund ist ganz einfach. Erfolg kann einem in den Kopf steigen und das Team zerbrechen lassen. Und damit das bei euch nicht der Fall sein wird, werde ich euch nun einen Auftrag erteilen. Hinter dem Wald, der hinter dieser Hütte liegt, befindet sich ein Tempel in den Berg eingelassen. Dort befindet sich eine Tafel mit den Gravuren altertümlicher Bitbeasts. Diese ist nur mit Teamarbeit zu holen. Ich wünsche euch viel Spaß, viel Erfolg und dass ihr heil wieder zurückkommt. Let it rip. Gezeichnet, Mr. Dickenson“. Nach dem Ray fertig war mit Vorlesen, herrschte absolute Stille im Wohnzimmer der Holzhütte. Diese Worte mussten erst einmal verdaut werden. Nach ein paar Minuten rupfte Tyson ihm den Zettel aus der Hand. „Das kann doch nicht wirklich sein Ernst sein, oder?“, meckerte er lauthals umher und las die Nachricht mehrmals hintereinander durch, „Ich meine, das... das... kann doch nicht...“. „Tja, damit hat er es dann wohl mal wieder geschafft uns eine Ablenkung zu geben“, meinte Max, der sich während des Lesens vom Boden erhoben hatte, um sich zu den Anderen zu gesellen. „Es wäre auch tatsächlich mal überraschend gewesen, wenn er uns wirklich ein paar freie Tage gegönnt hätte“, sagte Teamleader Kai dazu. Kenny pflichtete ihm bei: „Jetzt wo du es sagst, Kai, eigentlich sind wir von Mr. Dickenson immer in irgendwelche Abenteuer oder dergleichen geschickt worden“. Da war wirklich etwas dran. Immer hatte ihr Vorsitzender etwas anderes geplant, als sie es erwartet hatten. „Da wird uns wohl nichts Anderes übrig bleiben, als da hinzugehen und die Tafel zu holen“, sagte Max schließlich und übertönte damit den im Hintergrund fluchenden Tyson. „Scheint wohl so“, seufzte Ray. „Dann sollten wir uns zusammensetzen und alles besprechen“, fügte Kenny noch hinzu. Ja, das sollten sie wirklich. Während sie sich ums Abendessen kümmerten, – es wurde nämlich langsam dunkel draußen – beruhigte sich Tyson. Auch er hatte jetzt akzeptiert, dass sie wohl oder übel diesen Auftrag antreten mussten und das auch nichts daran vorbeiführte. Tja, die Vorstellungen von 5-Sterne Hotels oder Edelyachten waren spätestens jetzt zunichte gemacht. Nach dem Essen setzten sich die fünf Jungs vor dem Kamin zusammen und besprachen ihr Vorgehen. Sie wollten sich am nächsten Tag nach dem Aufstehen und nach einem stärkenden Frühstück auf den Weg zu diesem Tempel machen. Besonders Kenny und Tyson waren sich einig, dass sie sich auf keinen Fall trennen sollten. Die offizielle Begründung war dabei, dass Mr. Dickenson geschrieben hatte, dass sie diese Tafel gemeinsam holen sollten. Wer aber wusste, dass die Beiden schreckhaft bis ängstlich waren, der wusste auch, dass das eher ein fadenscheiniger Grund war. Aber ihm wurde trotzdem zugestimmt. Im Anschluss zur Besprechung wurde sich schlafen gelegt. Da man nicht absehen konnte, wie anstrengend das Ganze werden würde, wollten sie möglichst ausgeruht sein. Und so dauerte es auch nicht lange, bis zumindest die meisten von ihnen eingeschlafen waren. Die Sonne stand schon hell am Himmel, als sie sich endlich auf den Weg machen konnten. Kenny hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, weil er über all die eventuellen Gefahren in diesem Tempel und auf dem Weg dahin nachgedacht hatte. Selbst Dizzy hatte sich ausgeruht und abgeschaltet. Tyson hingegen war beschwerlich aus dem Bett zu kriegen. Ray und Max mussten ihm die Decke wegziehen, um ihn anschließend bei den Füßen packen und ebenfalls aus dem Bett ziehen zu können. Er protestierte stark und wollte noch ein wenig weiter träumen, aber das Wort zum Sonntag von Kai brachte ihn dann doch auf Trab. Sie frühstückten, packten ihre Sachen und ein wenig Stärkung für unterwegs ein und machten sich auf den Weg. „Wie gut, dass wir nicht schon gestern Abend gegangen sind“, meinte Kenny, als sie mitten im Wald unterwegs waren, „Diese Bäume sehen so schon zum Gruseln aus. Im Dunkeln sehen sie bestimmt noch viel schlimmer aus“. „Keine Angst, Chef“, sagte Dizzy aus ihrem Lautsprecher heraus, „Ich pass schon auf dich auf“. Ob das so wirklich hilfreich für seine Zuversicht war... Die Sonne wanderte über ihre Köpfe und die Baumkronen hinweg am Himmel entlang und ging schon so langsam unter, als sie am besagten Tempel ankamen. „Wow, ist das ein riesiges Ding“, staunte Tyson nicht schlecht, als er davorstand, „Der ist mindestens 30 Meter hoch“. „Jetzt übertreib nicht Tyson“, widersprach ihm Max, „Das sind höchstens 15 Meter“. „Findest du?“, bekam er dann als Reaktion zurück, „Naja, ist ja auch egal. Wir sind ja nicht wegen der Aussicht hier“. „Endlich mal ein paar vernünftige Worte von unserem Tyson“, schwärmte Dizzy gespielt vor sich hin, „Dass ich das noch erleben darf“. Ray kramte eine Taschenlampe aus seinem Rucksack hervor und drehte sich dann zu den Anderen um. „Bereit?“, fragte er seine Freunde, die mehr oder minder gleich nickten – Kenny wäre am liebsten draußen geblieben, entschied sich aufgrund der nahenden Nacht dagegen. „Gut“, meinte dann Kai, ebenfalls mit einer Taschenlampe in der Hand und schritt voran, „Dann lasst uns reingehen“. „He, wieso gehst du denn als Erster voran, Kai?“, entgegnete Tyson leicht schimpfend. Der Teamführer blieb stehen, drehte den Kopf leicht zur Seite, so dass er gerade so nach hinten sehen konnte. „Willst du etwa vorgehen, Tyson?“, murrte er und hob die Augenbrauen. Sofort ruderte sein Gegenüber wieder zurück mit seinem Protest: „Nein, nein, nein. Alles okay, geh nur vor“. Mit einem leichten Kopfschütteln ging der Blauhaarige dann weiter und betrat den Tempel als Erstes, dicht gefolgt von Tyson, dann Kenny mit Dizzy, Max und als Abschlusslicht Ray. Im Tempel war es stockfinster. Selbst ihre eigenen Hände konnten sie nicht sehen, selbst wenn sie sie direkt vor ihre Augen gehoben hätten. Auch der Schein der Taschenlampen wurde zu einem großen Teil verschluckt. Nur unmittelbar um sie herum konnten sie etwas, dank der Lichter, sehen. „Wie gut, dass dieser Gang so schmal ist“, flüsterte Ray, doch selbst Geflüster hallte von den Wänden zurück, „Ansonsten würden wir uns jetzt schon verlaufen“. Der Flur, durch den sie gingen, war gerade so breit, dass sie ihre Arme frei bewegen konnten. Bis auf Kai, der seine Taschenlampe starr noch vorne hielt, schwenkten die Anderen die ihren immer mal wieder zu den Wänden und nach oben, um sehen zu können, was sich um sie befindet. Gruselige Figuren starrten sie an und mit den wandernden Schatten sah es so aus, als würden sie sie mit den Blicken verfolgen. „Ich hoffe, wir finden diese Tafel schnell“, jammerte Kenny kleinlaut, „Dieser Ort ist ja nicht zum Aushalten“. Nach ein paar Minuten lief der Gang in einer großen Halle aus, nur konnten sie mit ihren kleinen Lampen wenig davon erkennen. „Na toll“, meckerte Tyson, „Wie machen wir das jetzt? Wir sehen kaum was. Da suchen wir ja ewig nach dieser blöden Tafel“. Da hatte er Recht. Es war eine schlechte Voraussetzung mit so wenig Licht etwas finden zu müssen. Max festigte seinen Griff um seine Taschenlampe und entfernte sich ein paar Schritte von der Gruppe. „Wo willst du hin, Max?“, wollte Ray wissen. „Nur mal was gucken“, erwiderte der Blonde und ging noch ein paar Schritte weiter in die Schatten hinein. Es war ein paar Momente still, bis ein lautes „Ha!“ zu hören war. „Max, ist alles okay?“, rief Tyson ihm sofort nach, doch da kam sein Teamkamerad auch schon wieder zurück. „Hat einer von euch Streichhölzer mit?“, grinste er, „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es da vorne was zum Anzünden gibt“. „Was, wie zum Anzünden?“, fragte der Dunkelblauhaarige verwirrt. Max lachte: „Naja, wie in den alten Indiana Jones Filmen eben. Der ist ja auch ständig in irgendwelchen Tempeln unterwegs und hat auch immer was zum Anzünden gefunden. Fackeln oder ganze Lampen oder so was halt. Und ich glaube, da vorne ist auch so was“. „Ooooookaay“, erwiderte Tyson daraufhin nur, „Wer hat die Streichhölzer?“. Ohne zu antworten machte sich Kai in die Richtung auf, aus der Max kam. In der einen Hand seine Taschenlampe, in der anderen ein kleines Päckchen. „War ja klar, dass er die wieder hat“, murrte Tyson und verschränkte die Arme. Sie mussten ein paar Augenblicke warten, doch dann zog sich ein Feuerband quer durch den Raum, schlängelte sich um mehrere Kurven und verschwand in den nächsten Raum, nur um dann wieder eine Ebene höher wieder zurück zu kommen. So erhellte sich nach und nach wohl der ganze Tempel. „Wie cool ist das denn?“, staunte Ray und sah sich um. Man konnte jetzt sogar bis zur Decke sehen. Kenny war zu Kai rüber gegangen und besah sich der Apparatur, die sich da vor ihm befand. „Das wird so eine brennbare Flüssigkeit sein. Wenn sie einmal entzündet wird, verbreitet sie sich, bis alles brennt. Wirklich genial“, erklärte er und rückte seine Brille zurecht. „Na, dann können wir ja jetzt mit dem Suchen loslegen“, grinste Max und tapste von einem Bein auf das andere. „Dir scheint das hier richtig zu gefallen, was?“, lachte Ray und knipste seine Taschenlampe aus. „Hey, das ist doch hier total cool. Wann bekommen wir denn schon mal die Gelegenheit uns so einen tollen Tempel anzuschauen?“, juchzte der Halbamerikaner lauthals heraus. Kenny sah ihn an, als ob er übergeschnappt wäre, sagte aber lieber nichts dazu. Max war eh nie von seiner guten Laune runter zu holen. Die Fünf verteilten sich, um sich umzusehen. In der Hoffnung etwas zu finden, was sie zur Tafel bringen konnte, durchstöberten sie jede Ecke und jeden Winkel dieser großen Halle. Allerdings war das Ergebnis eher spärlich, als sich Max, Kai, Ray und Tyson wieder in der Mitte trafen. Einzig Kenny suchte noch nach einem Hinweis. „Chef, lass es gut sein, hier finden wir nichts“, rief ihm Tyson zu, doch ihr Freund und Kamerad suchte beharrlich weiter. „Na, wenn Du meinst“, murrte er hinterher und wandte sich dann wieder den Anderen zu: „Und was machen wir jetzt?“. „Hier scheint es mehr als einen Raum zu geben“, entgegnete Kai und deutete mit einem Kopfnicken auf einen Durchgang, der hinter ihm lag, „Vielleicht finden wir da was“. Doch als sie sich auf den Weg machen wollten, rief Kenny ein dumpfes „Ich hab was gefunden“ aus seiner verstaubten Ecke hervor. Etwas ungelenk kam er aus diesem Winkel heraus und hatte eine kleine Steintafel in der Hand. „Ist das etwa schon die Tafel?“, fragte Tyson, gespannt, ob sie schon am Ziel waren und endlich aus diesem Tempel raus kommen konnten. „Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist sie zu finden“, erwiderte der Kleinste von ihnen und positionierte die Tafel so, dass Dizzy sie mit ihrer eingebauten Kamera analysieren konnte. Es dauerte ein paar Momente bis der flinke Computer die Zeichen darauf entziffert hatte. „Diese Tafel ist eine Art Anleitung, wie ihr zu der anderen Tafel kommt“, erklärte sie dann und ließ einen Schriftsatz über ihren Bildschirm laufen, „Grob gesagt steht hier, dass sich hier in der großen Halle auf dem Boden fünf schwarze Kreise befinden. Auf die müsst ihr euch stellen und dann werdet ihr die Tafel finden“. „Steht das da wirklich?“, wollte Tyson wissen und hob die Augenbrauen. „Ich mag zwar nur ein Bitbeast, gefangen in einem Computer sein, aber lesen kann ich immer noch“, entgegnete Dizzy ein wenig beleidigt. „Okay, okay“, brummte der Dunkelblauhaarige zurück, „Hab ja nichts gesagt“. Als Max von diesen Kreisen gehört hatte, lief er natürlich sofort los, um sie zu finden. Was anscheinend nicht wirklich schwer war, denn recht zügig war ein „Hier sind sie“ von ihm zu hören. Seine Freunde folgten ihm. Tatsächlich waren da die von Dizzy genannten Kreise auf dem Boden zu erkennen. „Und da sollen wir uns jetzt drauf stellen?“, fragte Ray sicherheitshalber nochmal nach. „So hat Dizzy das gesagt“, erwiderte der Chef und suchte sich gleich einen eigenen Kreis. Auch die Anderen verteilten sich und standen dann letztendlich in X-Form in dieser großen Halle. Vorne links stand Tyson, daneben Ray. Hinter ihnen in der Mitte hatte Max sich ein Plätzchen gesucht. Und in der hinteren Reihe standen Kenny links und Kai rechts. Man sah ihnen an, wie angespannt sie waren, ja sogar bei Kai konnte man es erkennen. Sie gaben keinen Mucks von sich und versuchten sogar ganz leise zu atmen. Und auf einmal.... Geschah nichts. Es geschah absolut gar nichts. Tyson sah sich verunsichert um, Ray kratzte sich am Kopf und Kai lockerte seine Körperhaltung und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Und was jetzt?“, fragte Max in die ratlose Runde hinein. „Da kann doch was nicht stimmen“, murmelte Kenny, hockte sich hin und tippte wie ein Besessener auf seinem Laptop herum, „Dizzy, überprüfe nochmal den Schriftsatz von der Tafel“. „Das hab ich schon dreimal gemacht, Chef, und ich hab nichts wirklich Neues gefunden“, erwiderte Dizzy, „Aber ich lasse es nochmal durchlaufen“. „Das kann doch wohl nicht wahr sein“, beschwerte sich Tyson, „Wir kommen hier nie mit dieser blöden Tafel raus“. „Das wird schon, Tyson“, beschwichtigte ihn sein chinesischer Kamerad, „Kenny wird schon herausfinden, was wir machen müssen“. Allerdings dauerte es ein paar Minuten, aber keiner von ihnen wagte es seinen Platz zu verlassen. Doch dann... „Ich hab was gefunden. Chef“, meldete Dizzy sich plötzlich zu Wort. „Schieß los, Dizzy, wir sind ganz Ohr“, erwiderte ihr Besitzer und stellte sich wieder gerade hin. „Es gibt da eine kleine Zeile, die ganz versteckt in einer der Ecken war“, erklärte das Bitbeast, „Sie sagt, dass ihr eine Prüfung bestehen müsst und dass dies her der Einga-“. Weiter kam die gute Dizzy nicht, denn mitten in ihrer Erklärung wurde sie von einem sich mehrfach wiederholenden und ziemlich lauten Knacken unterbrochen. Die Jungs hielten sich allesamt die Ohren zu. Tyson brüllte drauf los: „Was zum Geier ist denn das je-- AAAAAAAAHHHH“. Mit einem Mal waren sie alle verschwunden. Begleitend mit dem lauten Knacken öffneten sich zu ihren Füßen die Kreise im Boden, auf denen sie standen. Jeder Einzelne von ihnen fiel in ein Loch hinein und verschwand in der Dunkelheit. Eine wilde Geräuschkulisse aus Schreien, Rumpeln, Echos, wirren Zurufen und sonstigen Ausrufen hallte durch die Steinrutschen, durch die alle Fünf glitten. Hier und da überschnitten sich die Wege, doch konnte keiner nach dem Anderen greifen, denn dafür waren sie viel zu schnell unterwegs. Manch einer von ihnen sauste mitten durch ein mühselig gewebtes Spinnennetz und hatte fortan mehrere tote Fliegen und sonstiges Getier in den Haaren kleben. „Wuuuuuaaaa, wann hört das hier endlich auuuuuuf?“, wabberte Tyson während der wilden Fahrt. Er war so schnell unterwegs, dass er kaum etwas klar erkennen konnte. War das da gerade ein Skelett? Flog ein Schwarm Fledermäuse gerade an ihm vorbei? Das konnte er nicht genau sagen. Doch allmählich wurde ihm von diesem Ritt schlecht und sein Kopf drehte sich in alle möglichen Richtungen. Es dauerte eine schier unendliche Zeit als die Steinrutsche endete und Tyson mit einem lauten Klatscher seines Hinterteils auf einen steinernen Boden knallte. Mit schmerzendem Hinterteil stand er auf und wackelte ein paar Schritte vorwärts. Der Arme sah alles doppelt und dreifach und hatte keine Ahnung, wo er hinging, wo er war und vor allem wo die Anderen waren. Er wäre beinahe gegen eine Wand geknallt, wenn nicht plötzlich Max von der Seite her angerannt gekommen wäre, um ihn festzuhalten. „Alles gut, Tyson. Setz dich erstmal hin“, meinte der blonde Junge und half seinem Freund dabei sich auf den Boden zu setzen. „Has' du einen Zwillingsbruder, Maxx? Ich seh dich sweimal“, stammelte er und schüttelte den Kopf. „Ray und Kenny sind nicht hier“, sagte dann plötzlich Kai hinter ihnen und gesellte sich dazu. Scheinbar waren sie durch diese Steinrutschen voneinander getrennt worden. Kai, Max und Tyson waren hier angekommen. Kenny und Ray dafür an einer ganz anderen Stelle. „Hoffentlich sind die Zwei zusammen und nicht auch noch getrennt worden“, meinte Max und stemmte die Hände in die Hüfte, „Kenny wird sich vor Schreck sicher kaum bewegen können“. „Wo sind wir hier gelandet?“, fragte Tyson, der mittlerweile wieder einigermaßen klar im Kopf geworden ist. „Das scheint eine Art Unterkellerung zu sein“, entgegnete Max und zog seinen Freund wieder auf die Beine, „Jetzt müssen wir nicht nur diese blöde Tafel finden, sondern noch einen Ausgang aus diesem Keller“. „Dann sollten wir uns jetzt bewegen“, meinte Kai, „Je eher wir einen Ausgang finden, desto eher kommen wir hier raus“. Tyson raffte sich immer noch leicht wackelig auf. „Na, dann wollen wir mal“, sagte er und rückte sein Käppi zurecht. Im Dreierpack wanderten sie los durch die mehr oder minder dunklen Hallen. Das Feuerband war selbst hier unten angekommen, allerdings nicht so hell wie oben. Hier war es dann doch etwas düsterer. Tiefe Schatten wurden von den flackernden Flammen an die Wände geworfen. Wäre Kenny hier unten gelandet, dann hätte ihn seine Angst schon längst erstarren lassen wie ein armes Karnickel. Die drei Jungs gingen weiter durch mehrere Flure und Gänge, die beinahe schon wie ein Labyrinth ineinander verworren waren. Tyson war außergewöhnlich still. Ob ihm vielleicht noch von der Rutschpartie schlecht war? Nach vielen Schritten und mehreren Sackgassen fanden die jungen Blader den Weg in eine weitere Halle, allerdings viel kleiner als die, in der sie vorhin waren. Mehrere Figuren und Statuen verzierten die Wände. „Wer sich mal die ganze Arbeit gemacht und all diese Statuen hergestellt hat?“, fragte sich Max und bewunderte einen mächtigen Bären, der in einer der Ecken stand. „Keine Ahnung“, meinte Tyson, der zu drei kleinen Äffchen rüber gegangen war, „Aber es hat sicher voll lange gedauert. So riesig, wie das hier alles ist“. Die Affen sahen recht irritierend aus. Sie saßen nebeneinander auf einer Art Ast. Der linke Affe hielt sich die Augen zu, der in der Mitte seine Ohren und der ganz rechts den Mund. „Kommt mal her“, rief er dann den Anderen zu, die schon wieder dabei waren nach einem Ausgang zu suchen, „Die Drei hier sehen echt komisch aus“. Kai und Max kamen herüber und der blonde Amerikaner entdeckte sofort die kleine Steintafel, die sich unten am Sockel dieser Statue befand. „Dies sind Mizaru, Kikazaru und Iwazaru, bekannt für ihre schelmischen Streiche. Erweckt sie nicht, sonst treiben sie mit euch ihren Schabernack“, las er vor. „Was sollen die denn schon anstellen? Einer ist blind, der andere taub und der andere stumm. Außerdem sind sie aus Stein, was soll da schon passieren?“, sagte Tyson und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollten sie dich mal stumm machen“, entgegnete Kai ruhig und grinste ganz leicht, „Dann würdest du vielleicht endlich mal deine altklugen Sprüche sein lassen“. „Was bist du heute nur wieder liebreizend, Kai?“, murrte Tyson und verzog eine kleine Schnute, „Ach was solls. Die sind aus Stein. Lasst uns weitergehen“. Und mit diesem Satz drehte er sich um, hob sein Bein und kickte gegen die Tafel an dem Sockel. Diese gab allerdings nach und verschwand in der Statue. Ein merkwürdiges Klicken war zu hören. „Tyson, was hast du gemacht?“, fragte Kai, nicht mehr ganz so ruhig. „Ich... Gar nichts. Ich hab nu--“, versuchte er sich zu erklären, doch dann wurden sie mit einer Ladung Staub überschüttet. Wo genau der her kam, konnten sie leider nicht sehen. Und hören konnten sie durch das Klicken auch nicht. Das Sprechen wurde durch den Staub ebenfalls erschwert. Nun es scheint, als wurden die Drei beinahe aller ihrer Sinne beraubt... „Kenny... Kenny...“, sagte Ray und rüttelte an seinem Freund, „Kenny, jetzt wach schon auf“. Doch der Chef rührte sich nicht. Ebenso wenig wie Dizzy. Ihr Bildschirm war schwarz und es kam kein Mucks aus ihren Lautsprechern. „Oh man, was mach ich denn jetzt?“, fragte der chinesische Junge leise vor sich hin. Kenny und er waren zusammen hier unten in einem feuchten, staubigen und sehr dunklen Raum gelandet. Zum Glück hatte Ray noch seine Taschenlampe dabei und Kenny hatte seine auch nicht verloren. Also saß er jetzt hier mit der Leuchte in der Hand und versuchte seinen Kameraden zu wecken. Dieser war in seiner Bewusstlosigkeit oder auch Schockstarre ziemlich beharrlich. Der Schwarzhaarige seufzte laut und stand dann auf: „Das ist doch bescheuert“. Er klemmte sich die Taschenlampe in den Mund und griff nach Dizzy. Kurzerhand klappte er sie zu, verstaute sie unter seinem Oberteil und schnappte danach Kenny. Da der Chef wesentlich kleiner und handlicher war, als er selber, konnte er ihn fix auf seinen Rücken bugsieren. So konnte er wenigstens nach einem Weg hier raus suchen und musste dabei den Kleineren nicht allein lassen. Außerdem war das ein zwar zeitlich unpassendes, aber recht vorteilhaftes Krafttraining. Die Beiden schienen in einen Teil des Tempels gekommen zu sein, in den das Feuerband nicht gezogen war. Denn hier war es absolut dunkel. Ohne die Taschenlampe wären sie wirklich aufgeschmissen gewesen. //Es wäre wirklich toll, wenn Kenny bald mal wach wird//, dachte sich Ray, während er durch einen weiteren Flur wanderte, //So langsam wird das mit der Taschenlampe im Mund echt unangenehm//. Er hatte Glück. Es dauerte nicht lange, bis der Chef durch das Gewanke vom Tragen so langsam wach wurde. „Nanu? Was zum... Oh, Ray!“, sagte er, als er durch das wenige Licht erkannte, wer ihn da trug, „Gott sei Dank, wir sind nicht komplett getrennt. Wo sind die Anderen?“. Bevor er antwortete, ließ Ray ihn runter und nahm endlich die Taschenlampe aus dem Mund. Ein paar Mal strich er sich über den Mund, um seine Muskulatur wieder einigermaßen elastisch zu kriegen. „Ich weiß nicht, wo die Anderen sind. Hier sind nur du, Dizzy und ich. Wobei Dizzy nicht wirklich anwesend ist“, erklärte er und zog den Laptop aus seinem Oberteil. Kenny hockte sich mit ihr hin und versuchte sie in Gang zu kriegen. Doch der Bildschirm blieb schwarz. „Hm, ich habe keine Ahnung, was da los ist. Der Akku war eigentlich noch voll geladen, als wir hier angekommen sind“, murmelte der kleine Brillenträger und klappte Dizzy wieder zu, „Vielleicht hat sie einen Stoß abbekommen bei dieser doofen Rutsche. Das kann ich mir erst genauer ansehen, wenn wir zurück sind“. Man konnte ihm anhören, dass er sich Sorgen um sein Bitbeast machte. Doch daran war jetzt leider nichts zu ändern. „Lass uns weiter gehen und die Anderen suchen“, meinte Ray und reichte ihm seine Taschenlampe. „Ja, ist eh das Einzige, was wir jetzt machen können“, erwiderte Kenny. Sie gingen ein paar Schritte zusammen, bevor von hinten ein merkwürdiges Geräusch zu ihnen vordrang. „Ray....“, flüsterte der Chef mit zittriger Stimme, „W-Was ist d-d-das?“. Zusammen mit ihren Taschenlampen drehten sie sich langsam um und... sahen sich einer RIESIGEN Flut an Ratten gegenüber. „Ratten!“, rief Ray aus. „OH NEIN OH NEIN OH NEIN“, brüllte Kenny, nahm die Beine in die Hand und lief vor den Ratten davon. Ray folgte ihm sofort: „Kenny, warte auf mich“. Die panischen Schreie vom Chef hallten durch sämtliche Gängen, an denen sie vorbei liefen... „MAX, SAG WAS“, brüllte Tyson seinen Freund an, doch dessen Mundbewegungen waren völlig lautlos. „WAS HAST DU GESAGT, MAX?“, brüllte er weiter, weil er es immer noch nicht gehört hatte, doch auch dieses Mal drangen Max' Worte nicht zu ihm vor. „WAAAS?“, wurde nochmal gebrüllt. „ICH KANN NICHT HÖREN, WAS DU SAGST“, hallte es dann wieder, bis Kai ihm den Mund zuhielt. Ein wirres Gemurmel kam aus seinem Mund, aber auch das hörte er nicht. Max wiederum stand vor ihm und hielt sich die Ohren zu. „Und ich hab gedacht, dass er nicht noch lauter brüllen kann, als sonst“, sagte der Blonde und starrte geradewegs an den beiden Anderen vorbei. „Irgendwie komisch nichts sehen zu können“, meinte er dazu, „Am Besten bewege ich mich nicht von der Stelle, damit ich mich nicht verlaufen“. Allerdings bekam er keine Antwort, da Kai nichts sagte und er zusätzlich Tyson noch den Mund zu hielt. „Und ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass, wenn ich blind bin und Tyson allem Anschein nach taub ist, Du, Kai, dann stumm bist“, setzte Max seinen Monolog fort. „Ich hab immer noch keine Ahnung, was hier ab geht“, sagte Tyson dann, als er endlich Kai's Hand losgeworden ist, „Aber ich kann einfach nicht hören, was Max sagt“. Lautlos seufzte der Teamleiter und machte sich Gedanken darüber, wie er es ihm am Besten erklären. Da er tatsächlich nicht reden konnte, ging es verbal schon mal nicht. Jetzt, wo er mal wirklich reden musste, blieb ihm das untersagt. Welche Ironie~ Kai deutete auf die Statuen der Affen, dann auf seinen Mund und schüttelte den Kopf, dann auf Max' Augen und schüttelte wieder den Kopf und wiederholte das Ganze mit Tyson's Ohren. Doch der sah ihn erst mal nur verwirrt an. „Wie, was jetzt?“, meinte er und hob die Augenbrauen. Kai atmete tief ein und aus und wiederholte alles noch einmal. „Ich frage mich wirklich, was ihr da gerade macht“, kommentierte Max das, was er nicht sah. Tyson blinzelte ein paar Mal und stellte dann eine Vermutung an: „Ich rate jetzt einfach mal drauf los und sage, dass wir... jetzt... so sind... wie... die Affen?“. Mit einem deutlichen Nicken stimmte Kai ihm zu. „Oooooooooooh na toll, wie bescheuert ist das denn?“, rief dann der dunkelblauhaarige Junge aus, „Einer taub, einer stumm und der Andere blind. Wie konnte das denn nur passieren?“. Kai deutete dieses Mal auf Tyson und dann auf das Loch, was die Steintafel im Sockel hinterlassen hatte. Der schreckte völlig überrascht zurück: „Daran bin ich schuld?“. Und wieder nickte der Blauhaarige überdeutlich. „Oh....“, erwiderte Tyson, „So ein Mist...“. Ja, da hatte er wirklich mal wieder Mist gebaut. Und dieses Mal hatte er keine Ahnung, wie er das wieder gerade bügeln konnte. Er sah wie Max und Kai zusammen zuckten. Tyson selber hörte nichts, aber er spürte, dass der Boden anfing leicht zu vibrieren. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Max, der es ja nicht sehen konnte. Tyson wiederum konnte lediglich Kai's Blick folgen. Etwas geschah mit den drei Affen. Sie sahen auf einmal nicht mehr ganz so versteinert aus, sondern bekamen eine ganz lebendige Farbe. Und sie bewegten sich jetzt auch. „Was geht denn jetzt ab? Warum bewegen die Drei sich auf einmal?“, war Tyson's Kommentar dazu. Kaum ein paar Augenblicke später tanzten auf dem Sockel drei kleine, quicklebendige Äffchen umher. „WAS ZUM GEIER?“, rief der Junge mit dem Käppi erschrocken, „Warum sind sie lebendig?“. „Wer ist lebendig?“, fragte Max, doch Kai konnte ihm nicht antworten und Tyson hörte ihn nicht, „Etwa die Affen? Aber warum sollten die Affen lebendig sein...“. Die Antwort bekam er, denn die drei Burschen machten jetzt einen tierischen Krach und das wörtlich. Affengeschrei und urige Laute erfüllten den Raum. Anscheinend hatten sie eine lange, lange Zeit in ihrem steinernen Gefängnis geschlafen und wollten sich jetzt unbedingt bewegen. Deswegen sprangen sie plötzlich Tyson an, klauten ihm seine Mütze und zerwuschelten ihm seine Haare. „Hey! Hey! Was soll das? Lasst das sein!“, schimpfte er und versuchte die Tiere von sich runter zu scheuchen, aber nur mit mäßigem Erfolg. Sie zupften an ihm und letztendlich sprangen sie von ihm herunter und nahmen seine Mütze als Geisel mit. Und einfach so, eins, zwei, drei, hüpften sie aus dem Raum in den Nächsten. Wie erstarrt standen Kai und Tyson da und mussten das erst mal verdauen. Max hingegen wartete darauf, dass ihm mal jemand erklärte, was hier los war. „Sie haben mir mein Käppi geklaut!“. Tyson war total entrüstet. Niemand klaute ihm sein Käppi. „Diese verfluchten Affen haben mir mein Käppi geklaut!“. Und ohne groß drauf zu achten, was Kai gestikulierte, lief er los und verfolgte die Äffchen. //DAS kann doch nicht SEIN Ernst sein!!//, dachte Kai und hätte Tyson am liebsten gepackt und gewürgt, doch der war weg. Und er stand hier, stumm, mit einem blinden Max. Wie herrlich war denn das bitte? Viel bescheuerter konnte es nicht werden. Obwohl... nein... jetzt musste er noch den tauben Tyson einfangen, der sein Käppi wieder holen wollte. Ganz... toll... „Ist Tyson jetzt weg?“, fragte Max völlig unbefangen. Ihn schien es wirklich nicht die Bohne zu interessieren, dass er nichts sehen konnte. Kai drehte sich zu ihm um und musterte ihn. //....................//, ging es ihm nur durch den Kopf. Er atmete einmal tief ein und wieder aus und nahm dann schließlich Max' Hand in seine. Er konnte nicht wirklich fassen, dass er das tat, aber... es blieb ihm nichts Anderes übrig. Doch nach einiger Überwindung legte er die Hand seines Kamerades auf seine Wange. //Ich hoffe, dass es in diesem maroden Tempel keine High Tech Kameras gibt//, dachte er nur. Denn das wäre wirklich zu peinlich. „Okay... Kai... hast du gerade meine Hand auf deiner Wange?“, wollte Max sicherheitshalber wissen. Mit der Hand auf der Wange nickte der Blauhaarige. „Ah, ah, ich verstehe“, lachte der Blonde, der Gott sei Dank mehr Grips hatte als Tyson, „Ist Tyson noch hier?“. Kai schüttelte den Kopf. „In Ordnung... und die Affen sind lebendig geworden?“, war dann die nächste Frage. Dieses Mal nickte Kai. „Und ich schätze mal, Tyson ist hinter ihnen her?“. Wieder ein Nicken. „Wen wunderts...“, meinte Max dann nur, „Die Affen sind sicher wegen dieser kleinen Steintafel lebendig geworden“. Kai brauchte einen Moment, doch dann nickte er wieder. „Hm... ob wir unsere Sinne wieder bekommen, wenn wir die Affen fangen und wieder hierher bringen?“. Dieses Mal gab es keine Reaktion von Kai. „Okay, wissen wir scheinbar nicht. Aber da uns nichts Anderes übrig bleibt, um Tyson wieder zu kriegen, könnte man es versuchen“. Jetzt gab es wieder ein Nicken. „Na dann mal los“, war da nur der Kommentar von Max. „Sind... sie... weg?“, prustete Kenny, als sie an einer schwach beleuchteten Ecke standen und um Atem rangen. „Schätze... schon...“, japste Ray und linste nochmal mit der Taschenlampe in den anderen Flur, „Ja... keine Ratte... mehr zu sehen“. Sie hatten keine Ahnung, wie weit die Biester sie gejagt hatten, denn die waren wirklich sehr hartnäckig. Aber scheinbar waren sie in die richtige Richtung gelaufen, denn hier war jetzt wieder das Feuerband zu sehen. Nochmal Glück gehabt. „Oh man, hast du gesehen wie viele das waren?“, sagte Ray, als sie sich wieder auf den Weg gemacht hatten. „Mir reicht ja schon eine Ratte, aber so eine ganze Meute ist wirklich fies“, erwiderte der Chef, der seine Dizzy eng umklammert mit sich trug. Sie hatte immer noch kein Lebenszeichen von sich gegeben. „Ich frage mich nur, warum sie dann so plötzlich wieder weg waren“, murmelte der chinesische Junge. „Eigentlich ist das doch auch egal. Hauptsache sie sind weg“, meinte Kenny, erleichtert, dass sie nicht mehr verfolgt werden. Sie hatten sich dazu entschieden dem Verlauf des Feuers zu folgen. Irgendwie würden sie dann doch sicher einen Weg nach oben finden. Allerdings waren mehrere Wege mit dichten Spinnenweben versperrt. Dort wo die Flammen hochschlugen waren sie schon zerstört, aber... „Was sind denn das bitte für Spinnen, die solche Netze weben können?“, meinte Ray und zog sich ein paar Fäden davon ab. „D-D-D-Da-a-aaa“, stotterte der Kleinere der Beiden und deutete auf einen nur mäßig beleuchteten Gang. Der Schwarzhaarige folgte seinem Blick und sah handtellergroße Spinnen auf sich zu krabbeln. „Weg hier!“, rief er nur und mit Kenny und Dizzy im Schlepptau wurde sich aus dem Staub gemacht. Der kleine Chef war so erschrocken, dass er nicht einmal los brüllen konnte. „Tyson zu folgen ist gar nicht so schwer“, meinte Max, der recht treudoof hinter Kai herlief. Der hatte nämlich seinen Schal abgenommen, ihn sich um die Hüften gebunden und das andere Ende dem Blonden in die Hand gedrückt. Das war ihm viel lieber, als ihn an die Hand zu nehmen. Das wäre es ja noch gewesen. ER nahm MAX an die Hand... oh nein, niemals. Und einen von den Anderen auch nicht. Aber egal. Sie hatten ja eine Lösung gefunden. Und da Tyson genug Krach veranstaltete, ebenso wie die Affen, war es auch ein Leichtes sie zu finden. Der Krach war wirklich unüberhörbar, es sei denn man war taub. In Kai's Kopf ratterte es schon die ganze Zeit. Sie wollten den Versuch wagen die Äffchen zu fangen und zurück auf den Sockel zu setzen. Vielleicht würde es ja helfen, damit die Jungs ihre Sinne wiederbekamen. Doch wie wollten sie das anstellen? Derjenige, der dies am besten bewerkstelligen konnte, war er. Denn er konnte sehen und hören. Und wenn er das alleine angehen würde, dann bräuchte er auch seine Stimme nicht unbedingt. Allerdings gab es da noch Tyson, der mit seinem Geschrei und seiner Taubheit alles schwieriger machte. Bis er ihn erwischt hatte, um ihm alles zu erklären, waren die Affen schon wieder weg. //Hm, wie geh ich das jetzt an...//, dachte er sich, als sie am Ende eines Ganges angekommen waren, der in einen kuppelartigen Raum führte. In dessen Mitte stand Tyson und schimpfte lauthals mit den drei tierischen Chaoten, die auf einem Geländer in der zweiten Etage in der Kuppel saßen. „Ihr wollt mich doch wohl verarschen“, meckerte er und stampfte wütend auf den Boden, „Gebt mir mein Käppi wieder“. Kai blieb stehen und signalisierte auch Max stehen zu bleiben. Letzterem blieb auch nichts Anderes übrig. Der Blauhaarige beugte sich soweit aus dem Gang ohne das er gesehen wurde und sah sich um. Es gab nur wenige Ausgänge, durch den die Tiere wieder verschwinden konnten. Einer gegenüber von ihnen war durch Steine verschlossen, vor einem anderen lagen die Überreste von Statuen. Im Grunde... gab es nur diesen Weg hier um abzuhauen. //Sehr gut//, dachte Kai und grinste leicht. Er griff an Max' Tasche, holte dessen Blade Draciel heraus und tauschte sein Tuch gegen das Bitbeast. „Oh, du scheinst einen Plan zu haben, Kai“, sagte Max und nun folgte das Spiel von vorhin. Hand an die Wange und nicken. „Also wir benutzen unsere Blades, um die Viecher zu fangen, soweit klar, aber was soll ich dabei machen?“. Kai stupste ihm gegen die Brust und stampfte dann mit dem Fuß auf. „Mach nochmal“, forderte Max ihn auf und Kai wiederholte es. „Okaaaay.... ich soll hier stehen bleiben?“. Es folgte ein Nicken. „Gut... was mach ich dann?“. Sein Kamerad klopfte gegen seinen Blade. „Ich soll hier mit Draciel warten“. Kai nickte wieder. „Aber ich seh doch nichts. Wie soll ich das machen?“. Jetzt musste der Blauhaarige erst mal überlegen. Er konnte ihm nichts zu rufen und Tyson würde eh nicht verstehen, was Kai vor hatte. Wie konnte er sich verständigen, wenn er keine Stimme hatte... Wie Blitzschlag traf es ihn. Er tippte Max wieder an, dann Draciel und dann pfiff er. „Wie?“, fragte Max nochmal nach. Gleiches Prozedere. Max antippen, Draciel antippen, pfeifen. „Ah ich soll warten, bis du pfeifst und dann mit Draciel angreifen?“. Kai nickte wieder und der Blonde hatte den Plan verstanden: „Alles klar. Kann los gehen“. //Das hätten wir schon mal. Max wird dann mit Draciel den Weg versperren. Jetzt nur noch Tyson...//, dachte Kai, ließ Max da stehen und stahl sich an der Wand entlang im Schatten in den Raum hinein. Die Affen und Tyson waren primär so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie ihn gar nicht wahrnahmen. Als er unter dem Gelände stand, auf dem die Affen saßen, trat er leicht aus dem Schatten heraus. Möglichst unauffällig versuchte er Tyson zu zuwinken, damit er ihn wahrnahm. Doch der Trottel war so mit den Affen beschäftigt, dass er das gar nicht sah. //Es hätte mich auch irgendwie gewundert....//, dachte Kai nur und sah sich nach einem Stein um. Wenn Tyson ihn nicht sehen wollte, dann durfte er es jetzt spüren. Ein eigroßer Stein war schnell gefunden. Der Blauhaarige holte aus und warf das Ding direkt gegen Tyson's Bein. „Aua, was zur Hölle!!!“, meckerte der Getroffene und hielt sich das Bein. Die Affen hatten zwar nicht gesehen, woher der Stein kam, doch sie fanden es tierisch lustig, dass er sich weh getan hatte. Sie hüpften auf dem Geländer rauf und runter und lachten sich in Affensprache ziemlich über ihn kaputt. „Woher kam de---“, wollte Tyson fragen, doch dann sah er im Schatten Kai stehen, der ihm zu winkte. //Das hat dir doch sicher Spaß gemacht, Kai//, grummelte er und schenkte nun seinem Teamkameraden seine ganze Aufmerksamkeit. Kai zog seinen Dranzer und deutete auf ihn. Dann zeigte er nach oben, in Richtung der Affen. Tyson nickte ohne jeden Kommentar. Er hatte tatsächlich begriffen, dass er jetzt besser nicht reden sollte. Sonst würde er die drei Gesellen da oben ziemlich schnell verscheuchen. Dann deutete der Blauhaarige auf Max. Kurz warf sein Gegenüber einen Blick dorthin und konnte sehen, dass auch der Blonde seinen Blade in der Hand hatte. //Alles klar//, dachte Tyson, sah wieder zu Kai und nickte, //Mit unseren Bitbeasts werden wir sie schon kriegen. Es ist wie in einer Bey-Arena, nur größer//. „Alles klar, ihr Drei. Behaltet sie ruhig“, sagte er dann zu den Affen und drehte ihnen den Rücken zu. Er zog seinen Dragoon aus seiner Hosentasche und bereitete seinen Starter vor. //Na kommt nur her//, wartete er. Er hoffte, dass die Äffchen runter kommen, weil sie neugierig waren. Man konnte von Tyson zwar sagen, was man wollte, aber manchmal hatte auch er eine gute Idee. Es dauerte zwar ein paar Minuten, bis sie wirklich darauf reagierten. Aber dann sprangen sie leichtfertig von dem Geländer herunter und schlichen sich zu Tyson herüber. Kai hatten sie zum Glück nicht gesehen. Auch er machte seinen Dranzer im Starter bereit. Wenn das klappte, dann wären sie diesen dummen Fluch oder was auch immer das hier war, ganz schnell wieder los. Er beobachtete das Ganze genau und konnte sehen, dass Tyson etwas mit seiner Hand zeigte. Erst eine Drei... dann eine Zwei... im Bruchteil einer Sekunde hatte Kai verstanden, was er meinte. Und als Tyson bei der Eins angekommen war... „Let it Rip!“, rief Tyson, drehte sich um und startete seinen Dragoon. Zeitgleich ließ Kai seinen Dranzer los. Die Affen waren im ersten Moment irritiert, was hier los war. Doch nach dem Tyson „Los, Dragoon“ brüllte und Kai es zumindest dachte, erschienen auch der wilde Drache und der königliche Phönix. Eigentlich war ja Teamwork nicht Kai's Ding, aber hier blieb ihm leider nichts Anderes übrig. Und somit jagten Dragoon und Dranzer die Äffchen durch die Kuppel. Hier und da schlugen immer wieder rote und blaue Funken durch die Luft. Der Drache scheuchte sie hin und her über den Boden. Der Phönix sorgte dafür, dass die Drei nicht nach oben hin flüchten konnten. Sie rasten von einer Ecke in die nächste. Die Wände hoch und die Wände wieder runter. Die Bitbeasts wurden von ihren Führern exakt da hin geleitet, wo sie gebraucht wurden. „Jetzt müssen wir sie nur noch zu fassen kriegen“, kommentierte Tyson den Trubel und scheuchte gerade zusammen mit Dragoon die tierischen Gesellen von einer Seite zur anderen. Nach mehreren Minuten hitzigem Gefechts waren die kleinen Tierchen schon ziemlich aus der Puste geraten. Dennoch war es nicht so einfach sie zu kriegen, vor allem nicht alle Drei auf einmal. Sie waren klein und wendig und auch ziemlich schlau. „Mensch, irgendwann muss ihnen doch mal die Puste ausgehen“, zeterte Tyson, dem das Ganze jetzt echt schon auf den Keks ging. Nicht nur, dass er nichts hören konnte, nein, es dauerte jetzt auch ewig bis er sein Käppi wiederbekam. Kurz bevor ihm der Kragen geplatzt wäre, bemerkte er wie Kai ihm versuchte etwas zu zeigen. Aufmerksam sah er zu seinem Teamkameraden, der auf Max deutete. //Stimmt ja!//, fiel es ihm dann plötzlich wieder ein, //Max ist auch da! Aber er sieht doch nichts....//. Aber er wusste auch, dass Kai ihm da nichts Falsches vermitteln würde, immerhin saßen sie ja alle im selben Boot. „Also dann mal los, Dragoon“, rief er dann seinem strahlend blauen Drachen zu, „Jagen wir sie zu Max rüber!“. Gesagt, getan. Zusammen mit Dranzer unter der geistigen Führung von Kai jagte Dragoon die drei Affen in Richtung des einzigen Ausganges und damit auch zu ihrem blonden Kameraden. Gerade rechtzeitig pfiff Kai sein Signal aus und Max startete mit einem „Auf geht’s, Draciel“ seinen Blade. Kaum hatte seine Base den Boden berührt, kam auch schon das mächtige Bollwerk der Bladebrakers in Form der mächtigen Schildkröte zum Vorschein. Damit hatten die Affen keinerlei Chance zu entkommen. Mit dem Drachen und dem Phönix hinter ihnen und der Schildkröte vor ihnen, hatten sie keine Möglichkeiten mehr um abzuhauen. Eingekreist von den drei Bitbeasts gaben sie auf und warfen Tyson's Käppi vor ihm auf den Boden. „Na, bitte, es geht doch“, jubelte Tyson, der sich die Mütze sofort von der Erde klaubte und sie wieder ordnungsgemäß aufsetzte. Der schwarze Draciel hatte den armen Primaten wirklich den Rest gegeben. Nun ja, wer rechnet schon damit, dass plötzlich eine Schildkröte vor ihnen auftaucht. In der ganzen Ansammlung hätte nur noch ein Tiger gefehlt, aber der war wahrscheinlich damit beschäftigt die Spinnen zu verjagen. „Haben wir es geschafft?“, wollte Max wissen und Kai klopfte ihm zustimmend auf die Schulter. „Das ist doch super. Lasst sie uns schnappen und dann zurück zu diesem Sockel bringen. Langsam finde ich es nicht mehr witzig nichts mehr sehen zu können“, fügte der Blonde noch an. Dragoon, Dranzer und Draciel verschwanden wieder in ihre Blades und diese zurück in die sicheren Hosentaschen. Nicht, dass sie auch noch Opfer einer Geiselnahme werden würden. Die kleinen Äffchen wehrten sich nicht mal dagegen, dass nun jeder von ihnen am Nacken gepackt wurde. Totale Kapitulation. Sie schnüfften vor sich hin, als jeder Blader einen Affen am Kragen hatte, doch sie wehrten sich nicht. Es war schon irgendwie ein bisschen traurig. Schließlich wollten sie nach langer, starrer Zeit endlich mal ein wenig Spaß haben. Dass die Menschen aber auch immer so gemein sein mussten. Nun ja, trotzdem wurden sie zurückgebracht. Kai wusste noch ganz genau, wo sie her gekommen waren. Tyson durch seine überstürzte Nach-Lauf-Aktion natürlich nicht und Max... nicht der Rede wert. Die drei Lausbuben jammerten drauf los, als sie auf ihren Platz gesetzt wurden. Sie wollten nicht wieder für eine so lange Zeit zu Stein werden. Aber es half nichts. Kein Hundeblick, keine vorgezogene Unterlippe, kein theatralisches Gejammer, nichts, aber auch wirklich gar nichts, konnte die Menschen vor ihnen umstimmen. Also mussten sie sich ihrem Schicksal hingeben. Langsam wurden ihre Bewegungen steifer und starrer. Und ganz allmählich wurden sie wieder zu Stein. „Schon irgendwie traurig, oder?“, sagte Tyson dann, „Eigentlich waren sie doch ganz niedlich“. Kai und Max sahen ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was? Was guckt ihr mich so komisch an?“, wollte er wissen, als er dann... , „Oh Gott, ich kann mich wieder selber hören. Ich hör mich wieder. Es ist vorbei. Oh, ist das schön endlich wieder was hören zu können“. „Dem kann ich nicht zu stimmen...“, erwiderte Kai, „Du redest zu viel, Tyson. Du redest einfach viel zu viel“. „Wow, ganz schön viele Worte auf einmal von dir, Kai“, lachte Max, „Aber jetzt lasst uns schleunigst hier raus und diese Tafel finden. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf solche Überraschungen“. „Ja, suchen wir Ray und Kenny“, kommentierte der Teamführer nur und ging wie immer vor. „Und trotzdem ist er immer noch der alte Stinkstiefel“, grinste Tyson breit, „Scheint ihm ja nicht viel ausgemacht zu haben nicht reden zu können“. „Wenn du weiter so einen Blödsinn erzählst, Tyson, dann stopf ich dir mit diesem mysteriösen Staub das Maul“, konterte Kai und verschwand hinter der nächsten Ecke. „Ach, das wird er schon nicht tun, oder??... HEY KAI, warte auf uns“, rief der Dunkelblauhaarige und zusammen mit Max folgten sie ihm. Sie wollten auf gar keinen Fall alleine zurück bleiben. „Hoffentlich finden wir Kenny und Ray bald“, meinte Max, als die Drei schon eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren. „Falls Kenny nicht schon einen Herzkasper bekommen hat“, entgegnete Tyson. Je weiter sie kamen, desto kräftiger wurden die Flammen des Feuerbandes. Anscheinend waren sie auf dem richtigen Weg. „Sagt mal, Leute, hört ihr das?“, meinte Max dann leise. Sie lauschten einen Moment. „Keine Ahnung, was das sein soll, aber es hört sich komisch an“, flüsterte Tyson zurück. Es war wirklich ein absonderliches Geräusch. Ein Wimmern und Jammern gepaart mit einem schrecklichen Schniefen und Schnaufen. Waren hier etwa Gespenster am Werk? Nach der Sache mit den Affen wäre das auch nicht mehr weiter verwunderlich gewesen... Jedenfalls kam dieses Geräusch aus dem nächsten Gang, der nur wenige Meter entfernt um die Ecke lag. „Ich werde mal nachsehen gehen“, meinte Tyson dann mutig und wagte sich vor. Mit langsamen Schritten näherte er sich der Ecke. //Nur Mut, Tyson, nur Mut//, sprach er sich zu. Vorsichtig linste er um die Ecke und bekam den Schreck seines Lebens. „EIN GEIST!!!“, brüllte er und sprang gut zwei Meter zurück, „Da ist ein Geist, ganz klein und blass“. In heller Aufregung kamen Kai und Max zu ihm, wagten ebenfalls einen Blick um die Ecke und sahen... eigentlich nur Kenny an der Wand gelehnt stehen und dahinter Ray, der nach Atem rang. Die Beine der beiden waren klatschnass. „Mensch, Kenny, du bist ja kreidebleich“, meinte Max, „Aber gut, dass wir euch gefunden haben“. „Raus...“, murmelte Kenny apathisch, „Endlich... raus...“. Er stand völlig neben sich. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte Kai und wandte sich damit an Ray. Der Chef war anscheinend im Moment für nichts zu gebrauchen. „Erst diese Rutschfahrt, dann Ratten, dann Spinnen, dann total dreckiges, verschmutztes Wasser, in dem auch irgendein Viehzeug war...“, jappste der Chinese, „Und jetzt sitzen wir hier seit einer Ewigkeit, weil Kenny sich keinen Zentimeter mehr rühren will“. Irgendwie verständlich. Während sich die anderen Drei eigentlich nur mit Affen rumschlagen mussten, hatten es die Zwei echt schon fies erwischt. Vor allem, wenn man dann auch noch so ein Hasenfuß war. Tyson erhob sich und ging zu seinem Freund. „Komm Kenny. Ich nehm dich huckepack und trag dich hier raus“, sagte er. „Danke...“, waberte der Kleine und ließ es einfach zu, dass man ihn auf Tyson's Rücken verfrachtete. „So weit kann es ja eigentlich nicht mehr sein. So hell wie es hier schon ist“, grinste der Blonde und ging mit Kai voraus. Endlich waren sie wieder zusammen und konnten nun endlich diesen Tempel verlassen. „War bei euch alles okay oder hattet ihr auch Schwierigkeiten?“, fragte Ray, als er endlich wieder genug Luft abbekommen hatte. „Das wirst du mir nicht glauben, Ray, abe-“, wollte man ihm gerade erklären, als sich ihnen von hinten ein befremdliches Geräusch näherte. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, motzte der Dunkelblauhaarige drauf los, weil er so langsam wirklich die Nase voll hatte. Sie blieben stehen und wandten sich um. Erst zischte nur eine kleine schwarze Gestalt an ihnen vorbei, dann waren es drei und dann gleich sechs. „Was ist das?“, rief Tyson in die Runde und Ray kommentierte es bloß mit einem lauten „FLEDERMÄUSE!“. Und es waren nicht wenig von den Flügeltieren. Eine ganze Schar steuerte auf sie zu. „Schnell weg hier!“, brüllte Kai ihnen zu und lief vor, mit dem Rest im Eiltempo hinter ihm. „Weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter“, trieb Tyson sie von seiner Position als Letzter an. Schließlich hatte er noch den apathischen Kenny auf dem Rücken sitzen und der wollte bestimmt nicht von den Fledermäusen gebissen werden. Sie schossen Treppen hoch und wieder runter, liefen Gänge entlang, an verschlossenen Durchgängen vorbei, bis sie es tatsächlich geschafft hatten wieder in die große Halle mit den fünf vermaledeiten Schlupflöchern zu gelangen. „Da ist der Ausgang! Raus hier!“, rief Max und mit dem letzten bisschen Energie, was sie hatten, stürzten sie sich aus dem dunklen Tempel in die ersten wohligen Strahlen der Sonne. Die Fledermäuse verteilten sich in alle Himmelsrichtungen und ließen von den fünf Freunden ab. „Das glaubt uns... doch kein... Mensch...“, schnaufte Tyson und ließ Kenny ins weiche Gras hinab, neben den er sich ebenfalls fallen ließ. Der hielt immer noch seinen Laptop fest umarmt. „Endlich da raus...“, murrte Ray und ließ sich der Länge nach auf den Boden sinken. „Jetzt brauchen wir wirklich Urlaub“, fügte Max noch an und machte es sich ebenfalls gemütlich. „Anscheinend waren wir die ganze Nacht in diesem Tempel“, meinte Kai, der sich nicht sofort hinsetzte, „Die Sonne geht schon wieder auf“. „So lang kam mir das gar nicht vor“, erwiderte der Blonde, der schon wieder grinste. „Ah, sind wir endlich aus diesem staubigen Gemäuer raus?“, meldete sich plötzlich eine lange nicht mehr gehörte Stimme zu Wort. Kenny's Lebensgeister waren schlagartig wieder da: „Dizzy! Da bist du ja wieder. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich hatte schon Angst, dass diese blöde Steinrutsche dich kaputt gemacht hätte“. „Keine Sorge, Chef. Alles okay“, erwiderte das Computer-Bitbeast ganz lässig. „Aber was war dann los?“, wollte der Chef wissen. „Nichts Schlimmes, Kenny“, entgegnete der Laptop dann, „Ich hatte nur irgendwann keine Lust mehr auf das ewige Gekreische und Gemeckere. Hätte ich da länger zugehört, wäre mir irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes eine Sicherung durchgebrannt“. „Ich sollte jetzt eigentlich beleidigt sein, aber ich bin froh, dass dir nichts passiert ist“, meinte Kenny daraufhin nur und drückte seine Dizzy fest an sich. „Hey, Chef, nicht so dolle“, schimpfte sie amüsiert, „Nicht, dass mein Bildschirm noch einen Sprung bekommt“. „Euch scheint es gut zu gehen. Das freut mich“, sagte eine Stimme plötzlich hinter ihnen. Sie alle drehten sich um und sahen Mr. Dickenson vor sich stehen. „Mr. Dickenson! Was machen Sie denn hier?“, wollte Tyson wissen und stand sofort wieder auf seinen Füßen. „Nun ja, ich wollte nachsehen, ob ihr auch brav die Steintafel mitgebracht habt“, meinte der ältere Mann sichtlich belustigt über den Anblick der fünf erschöpften Jungs. „Die...“, begann Ray. „... Steintafel...“, beendete Max den Satz. „Die haben wir nicht mitgebracht...“, fügte Kenny an. „Oh nein, das darf doch nicht wahr sein!“, schimpfte Tyson dann drauf los. „Tja, dann müsst ihr wohl nochmal rein und sie holen“, lachte der rundliche, ältere Herr und richtete seinen Hut. Tyson war entsetzt: „WAAAAS? NOCHMAL da rein?“. „Aber ja, Tyson, immerhin war das eure Aufgabe“, entgegnete Mr. Dickenson mit einem Zwinkern in den Augen. „Ohne miiiiiich“, rief der Champion, nahm die Beine in die Hand und machte sich geradewegs aus dem Staub. „Ich geh da nicht nochmal reeeein“. Nun ja, sie mussten wirklich nicht nochmal rein. Anscheinend waren die Erlebnisse ausreichend genug, um die Lektion vollständig zu machen. Aber ob es einem Typen wie Tyson jemals gelingen wird, sein Ego im Zaum zu halten? Wer weiß, wer weiß... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)