Die neue Schülerin von RumikoKumakura (Oder, wie man sein Herz ganz einfach verliert!) ================================================================================ Kapitel 6: Vernebelt -------------------- Ich wollt euch ja nicht enttäuschen und habe mein Versprechen eingelöst, sogleich mit dem neuen Teil anzufangen. Ich hab mich hier so richtig eingearbeitet und schreibe deshalb wahrscheinlich erst an meiner anderen FF weiter, wenn die hier zu Ende ist. Mir kommen viele Ideen. Na ja. Viel Spass jetzt, ne? ,,Sakura, aufstehen! Komm! Du wolltest dich doch nachher mit Azuma und Malina treffen.'' Sakura öffnete langsam die Augen. Ihre Lider schienen immer noch so schwer wie Blei. Nun erblickte sie Ro. Heute war er etwas legerer gekleidet. Er hatte eine dunkle Jeans und ein rotes T-Shirt an. Seine braunen Haare waren noch ziemlich zerzaust. Sie setzte sich im Bett auf und rieb ihre Augen. Dann entwich ihr ein langes Gähnen. Ro stand daneben und betrachtete das nur mit einem breiten Grinsen. ,,'Morgen. Wie spät ist es?'', fragte sie nun und man hörte auch in ihrer Stimme die Müdigkeit. ,,Es ist schon um Zwölf. Du hattest so fest geschlafen und schienst ziemlich erschöpft, da wollte ich dich schlafen lassen. Aber jetzt solltest du wirklich aufstehen. Das Essen ist in einer Stunde fertig. Mach dich fertig'', fügte er noch hinzu und verliess das Zimmer. Sakura stand auf und ging zu ihrem Koffer. Sie nahm sich eine Jeans und einen schwarzen, weiten Wollpulli mit Rollkragen, sowie ein grosses Handtuch. Mit den Sachen beladen, stieg sie die Treppen hinunter und besetzte das Badezimmer. Das Mädchen legte ihr Big-Shirt ab und stieg in die Dusche. Das Wasser auf der Haut tat richtig gut. Es war ein angenehmes Gefühl. Ein paar Minuten später stieg sie hinaus und legte sich ihr Handtuch um. Sie suchte den Föhn aus den Schränken und trocknete sich die Haare, die schwer hinunter hingen und an den Spitzen mit Wasserperlen tropften. Die Prozedur des Fertigmachens brauchte noch eine Weile, denn mit Schminken und dem Haarstyling, hatte sogar sie einiges zu tun. In der Küche duftete es schon gut. Es war schon länger her, dass Sakura Mal richtigen Hunger hatte. Ihr Vater hatte Recht behalten als er meinte, dass Berlin ihr gut tun würde. Ihr Bruder hatte ein ganz einfaches Essen gemacht: Spaghetti mit Tomatensauce gemacht, aber es schmeckte köstlich. ,,Sag mal...'', begann Sakura, als sie fast fertig waren, ,,musst du heute eigentlich nicht arbeiten?'' ,,Ich muss heute erst später hin, aber morgen habe ich mir ganz freigenommen. Meine Arbeit fängt heute um zwei Uhr an, also kann ich dich noch vorher zur Rollschuhbahn fahren'', erklärte Ro. ,,Das ist aber lieb. Danke'', sagte Sakura und legte nun ihr Besteck beiseite. ,,Es hat sehr gut geschmeckt. Irgendwie besser, als bei unseren Köchen.'' ,,Das ist ja auch mit Liebe zubereitet worden'', entgegnete er und legte wieder sein breites, hämisches Grinsen auf. Sie räumten das Geschirr in die Geschirrspülmaschine ein und dann zog Ro sich um und machte sich noch die Haare. Ein paar Minuten später saßen sie dann im Auto und fuhren zu Rollschuhbahn. ,,Danke für's herbringen. Wann kommst du heute nach Hause?'', fragte Sakura als sie schon ausgestiegen war und noch die Autotür aufhielt. ,,Es wird heute spät, aber ich schätze gegen elf Uhr bin ich da'', antwortete Ro. ,,Okay. Bis dann!'' Sie schlug die Tür zu und er fuhr los. Am Eingang entdeckte sie auch schon Azuma und Malina. Sie standen Arm in Arm da und warteten. Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ,,Was ist denn so lustig?'', fragte Azuma zur Begrüssung und schien ein wenig verwundert. ,,Nichts, nichts!'', antwortete sie nur rasch, womit sie eigentlich meinte, dass dieses Bild total niedlich aussah. ,,Lasst uns reingehen. Ich bin schon lange nicht mehr Skates gefahren.'' Sie betraten das Haus, liessen sich ein paar Inlineskates in ihren Grössen geben. Sie zogen rasch ihre Strassenschuhe aus und legten die Skates an. Dann betraten sie die Bahn. Es waren ziemlich viele Leute da. Meist waren sie ungefähr so alt wie die Drei. Sie zogen ein paar noch wackelige Runden zum Eingewöhnen. Sakura hatte ein Bauchtasche um, in der sie ihren Discman trug und leise Dir en grey hörte. Sie entfernte sich ein Stückchen und betrachtete die Beiden. Es schien Azuma und Malina richtig Spass zu machen. Immer wieder turtelten sie herum und lachten. Sakura wurde langsamer und rollte nur noch. Immer noch betrachtete sie die beiden und dann schoss ihr plötzlich ein Bild in den Kopf. Ein Junge mit den braunen Haaren: Kaito! Ihre Stimmung sank zunehmendst und sie beschloss sich auf eine Bank zu setzen. Sie schaute immer noch auf die beiden. Es war etwas merkwürdig, sie so zu betrachten. Natürlich wusste sie, warum ihr Kaitos Bild in den Kopf geschossen war. Eigentlich wünschte ihn sich Sakura hierher. Das alles so einfach wäre, wie bei ihrem Bruder und seiner Frau. Die nach drei Jahren Ehe immer noch total verliebt waren. Aber das war wohl nur ein Wunschtraum. ,,Das ödet einen ja an!'', sagte ein Mädchen gelangweilt. Sie sass neben Sakura auf der Bank und betrachtete ebenfalls Azuma und Malina. Ihr Blick schien Ekel und Langeweile auszudrücken. ,,Mich kotzen solche Leute an. Denken, sie seien verliebt und müssen das der ganzen Welt zeigen.'' Sakura betrachtete sie bei diesen Worten etwas genauer. Sie hatte ganz lange, schwarze Haare mit einem Blauschimmer drinnen, die in einem Zopf schwer herunter hingen. Oben trug sie ein schwarzes, mit rot abgesetztes Shirt, das an ihrem Körper eng anliegte, aber an den Armen total in Rüschen auslief und ein Nietenarmband am linken Handgelenk. Dann hatte sie auch noch einen langen, weiten, schwarzen Rock an, mit vielen Rüschen und Falten an. Diese Sorte von Menschen viel einem sofort auf. ,,Geht's dir nicht genauso? Oder warum starrst du die Leute so an?'', fragte sie nun an Sakura gerichtet. ,,Sie erinnern mich an was'', antwortete diese nur. ,,Aha. Wurdest wohl im Stich gelassen? Na ja. Ich hab auch grad mit meinem Freund schluss gemacht. Der war mir zu nervig. Kommst du mit 'en Kaffee trinken?'' Sakura überlegte kurz, nickte dann aber und ging mit ihr mit, um sich ihre normalen Schuhe zu holen. Das Mädchen hatte lange Stiefel, die Sakura sehr gut gefielen. Sie gingen dann in ein kleines Café am Ende der Strasse und bestellten sich was zum trinken. ,,Wie heisst du eigentlich?'', wollte Sakura plötzlich wissen. ,,Jenny. Und du?'', erwiderte das Mädchen. ,,Sakura'', antwortete sie. Die Bedienung kam mit einem Tablett und stellte zwei Tassen mit Kaffee auf den Tisch. ,,Und? Was war mit deinem Freund?'', fragte Jenny nachdem Beide ein paar Mal an ihrer Tasse genippt hatten. Anscheinend wusste sie nicht so recht, was sie sagen sollte und stellte deshalb diese komische Frage. ,,Was soll mit dem sein?'', fragte Sakura ziemlich verwundert. ,,Ich dachte ihr hättet schluss gemacht, weil du auch alleine da saßt und das Pärchen angestarrt hast. Hab ich mich etwa geirrt?'', gab sie als Erklärung. ,,Er ist tot...'', gab sie schliesslich als Antwort. Sie schaute auf ihre Tasse und trank den Rest in einem Zug. Irgendwie meinte Sakura, dass das stimmt. Der Kaito, den sie einmal gekannt hatte, den gibt es nicht mehr. Heute ist Kaito Kuroba nur ein Dieb, der der Polizei unter einem Decknamen und einer Verkleidung auf der Nase rumtanzt. Und mit dem, will sie nichts zu tun haben. Ihre Miene wurde zusehends deprimierter und somit ergriff Jenny das Wort. ,,Ich kann hier nicht solche Sprüche ablassen, von wegen das mir das soo leid tut, aber Leute, die Mitleid erregen wollen, find ich einfach nur scheisse. Ich muss jetzt eigentlich los. Ich will mich noch bei mir umziehen, weil heute noch eine Party ansteht. Hast du Bock mitzukommen?'' Sie stand auf, nahm ihre Jacke und sah dann Sakura wartend an. Diese überlegte und kam letztendlich zu dem Schluss, dass sie ja eh nichts einzuwenden hatte. Also stiegen sie in die U-Bahn und fuhren zu Jenny nach Hause. Während der Fahrt schrieb Sakura eine SMS an Azuma, dass sie mit einer Freundin losgegangen sei und eine weitere an Ro, dass sie bei einer Freundin übernachten würde. Unterwegs erzählte Sakura, dass sie einige Jahre in Berlin gelebt hatte, aber jetzt wieder nach Tokyo gezogen sei. Es stellte sich heraus, dass Jenny ein riesiger Fan der japanischen Kultur sei und besonders an den Gothic Lolitas interessiert war. Sie konnten sich auch gut über Musik unterhalten, da sie in etwa den gleichen Geschmack hatten. Jenny hatte nicht viel über sich erzählt. Sie war neunzehn Jahre alt und hatte nach der Zehnten die Schule abgebrochen. Sie arbeitete als Kellnerin in einem Bistro und sang in ihrer Freizeit in einer Metal-Band. Sie kamen erst nach anderthalb Stunden bei Jenny an, denn die U-Bahn hatte aus technischen Gründen Verspätung. Sie wohnte noch bei ihrer Mutter. Diese war aber nicht da, weil sie viel arbeitete - sie war sozusagen ein Workaholic! ,,Meine Mutter interessiert nicht, was ich mache. Sie ist zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt. Das war schon immer so'', erzählte Jenny und wirkte dabei nicht ein bisschen traurig. Sie kramte in ihrem Schrank in ihrem Zimmer rum. Der war ziemlich groß. Währenddessen hatte sich Sakura auf ihr Bett gesetzt und sah sich das Zimmer an. Der Rest der Wohnung hatte total steril gewirkt, als ob nur ein Mal wöchentlich eine Frau kam, um hier sauber zu machen. Ihr war auch aufgefallen, dass Jennys Zimmer genauso auf einen wirkte, wie ihr erster Eindruck gewesen war. Es konnte einen ziemlich schocken, aber vereinzelt gab es auch ein paar Lichtblicke. Die Wände waren schwarz und überall hingen Poster von Metal- und Gothicbands, die ziemlich makabre Positionen eingenommen hatten. An einigen Stellen hingen auch ein paar Fotos. Darauf war anscheinend Jenny zu sehen, als sie noch klein war. Immer war ein Mann mit drauf. Vermutlich war das ihr Vater. Sie lachten auf jedem Bild und manchmal war auch ihre Mutter mit drauf. Sie sah gar nicht wie ein Workaholic aus. Aber die Fotos waren ja auch schon ziemlich alt. Vielleicht hatte sie sich so verändert. Jenny schien etwa elf Jahre alt zu sein, auf den Fotos. Da sah sie auch ganz anders aus - kein Vergleich mit heute! Jedenfalls stand in dem Zimmer ein riesiger Kleiderschrank, in dem Jenny rumkramte und dieses Bett. Sonst waren hier keine Möbel vorhanden. ,,Komm her! Ich weiß nicht, was ich dir geben soll. Du musst dir was raussuchen. Und was zieh ich an? Oh mann, keine Ahnung...'', redete Jenny mittlerweile mit sich selbst. Sakura stand vom Bett auf und ging zu ihr. Der Kleiderschrank brauchte wirklich jeden Platz, den er besaß. Die Klamotten quollen schon fast raus! Und dann waren darin auch noch zwei Schubladen. Sakura betrachtete die Sachen im Schrank. Die sahen alle ziemlich cool aus. Beide kramten eine Weile, bis sie die passenden Sachen gefunden hatten. Aus den beiden Schubladen hatten sie sich auch den passenden Schmuck geholt und sie verbrachten noch eine Stunde im Badezimmer, um sich zu schminken und die Haare zu machen. Sakura war das nicht gewohnt. Sie hatte schon einige Partys mitgemacht, aber für keine so einen Aufwand betrieben. Aber diesmal hatte sie auch einen Grund: Sie wollte richtig Spass haben und endlich diesen Kaito vergessen. Es konnte noch vieles passieren... Sie wollten die ganze Nacht durchfeiern und gingen schon früh los. Jenny schloss die Tür ab. Sie hatte die Haare wieder zu einem schweren Zopf gebunden. Sie hatte eine schwarze Stoffjacke an. Diese besass einen Reissverschluss, der bis zum Decolleté hinunter gezogen war und an der Innenseite mit Fell besetzt war. Dazu hatte sie einen langen schwarzen Rock angezogen und passende Plateauschuhe. Ihr Lidschatten war ziemlich dunkel und dazu hatte sie sehr lange, silberne Ohrringe, die nur durch das Ohrläppchen durchgezogen waren, eine kurze Kette mit einem Schlangenanhänger und an jeder Hand drei Ringe - alles in Silber. Sakura hatte ein schwarzes Top an, dessen Träger hinterm Hals zusammen gebunden waren, viel Rücken frei hatte und auch vorne ziemlich ausgeschnitten war. Dazu trug sie eine mit Erdfarben, gestreifte Cordhose an und schwarze, stilvolle Sandalen. Ihre Haare waren wieder sehr volumig und gewuschelt. Das Make-up war sehr dezent, aber ihre großen, goldenen Kreis-Ohrringe fielen auf, sowie das schwarze Lederband, dass sie um den Hals gebunden hatte. Es war mittlerweile um Zehn, als sie auf der Party ankamen. Sie fand in einem grossen Haus statt. Es gehörte den Eltern einer Bekannten von Jenny, aber diese waren anscheinend verreist. Es waren schon einige Leute da. Auf einem Tisch standen viele Getränke. Das Meiste war Bier, aber dort standen auch einige Hochprozentige Sachen. In der Anlage liefen grade ,Die Ärzte'. Das machte ziemlich Stimmung. Das Haus leuchtete in allen Farben. Zwar war das Licht aus, aber eine Lichtmaschine war eingeschaltet, die alles in grün, rot, blau und orange tauchte. Sie blitzte immer auf. Sakura und Jenny gingen auf die Tanzfläche. Nacheiner Weile kamen zwei Jungs auf sie zu. Sie spielten beide in der Band, wo Jenny sang. Der Eine hieß: Robert. Er war groß, hatte schwarze Haare, ein hübsches Gesicht und trug eine Lederhose, sowie ein blaues T-Shirt. Er spielte Gitarre. Der Andere war Schlagzeuger und hieß Mario. Er hatte blonde Haare, eine ziemlich weite Jeans und ein rotes T-Shirt. Zu der Band gehörte zwar noch ein Typ, aber der war nicht auf der Party. ,,Ich geh dann Mal. Ich hab da hinten einen süssen Typen gesehen'', sagte Jenny so, dass es nur Sakura hören konnte und ging dann. ,,Woll'n wir tanzen?'', fragte Robert an Sakura gewandt. ,,Nein'', antwortete diese, ,,ich geh was trinken.'' Sakura ging zu dem Tisch mit den Getränken und Robert folgte ihr. Sie nahm sich ein Bier und trank ziemlich viel mit einem Zug. ,,Machst du das immer so?'', fragte Robert ein wenig verwundert darüber. ,,Ich hab einfach Bock. Sieh Mal die Flasche!'', sie zeigte dabei auf eine grosse Flasche mit ,Kleinem Feigling', ,,Wie wär's mit 'nem kleinen Spielchen?'' Robert überlegte kurz, sagte dann: ,,Okay! Der Verlierer ist heute der Sklave des Anderen.'' Sakura nickte, nahm sich dann einige Schnapsgläser und goss den ,Kleinen Feigling' hinein. Nach einer Weile hatte jeder zehn Gläser getrunken. ,,Gibst du auf?'', fragte Sakura. ,,Nicht bei diesem Einsatz!'', antwortete Robert. Sie schafften noch dreizehn Gläser. Schliesslich konnte Robert nicht mehr. Sakura hatte somit gewonnen. Allerdings waren Beide nun ziemlich breit und konnten nicht mehr gerade stehen. Jetzt, wo sie aufgehört hatte zu trinken, wurde ihr ziemlich schlecht und sie musste fast kotzen. Sakura musste sich unbedingt ablenken. Robert ging es nicht anders. Also gingen sie auf die Fläche und tanzten betorkelt. Auf einmal fiel Sakura Robert in die Arme. Sie konnte sich nicht mehr halten. Sie schaute nach oben - ihm in die Augen. Und presste sie ihre Lippen auf seine. Das war jetzt, ihrer Meinung nach, das Beste, was sie tun konnte. Das Beste, um endlich diesen Kerl zu vergessen, da es schon nicht die Party oder der Alkohol geschafft hatten. Robert hielt Sakura fest und ging mit ihr nach Draussen. Sie legten sich ins Gras und hörten noch die Musik, die laut hinaus schallte. Sie guckte eine Weile in den Sternen- himmel, doch dabei wurde ihr wieder schlecht. Dann fing Robert wieder an sie zu küssen. Der Alkohol schien Sakura irgendwie vernebelt zu haben, denn sie wehrte sich nicht, sondern erwiderte sogar noch die Küsse. Nach einiger Zeit kam Jenny mit einem Typ aus der Tür. Sie hatte Sakura und Robert - die immer noch knutschten - bemerkt und ging mit dem Kerl Arm in Arm auf sie zu. ,,Hey, Leute! Alex hat was zum Rauchen. Wir gehen ein Stück. Wollt ihr mit?'', fragte sie. Bei den Beiden schien der Verstand völlig ausgesetzt zu haben, also willigten sie ohne Zögern ein. Sakura und Robert gingen auch Arm in Arm. Die Vier gingen nicht besonders weit, denn bald tauchte ein Park auf. Unter den Bäumen liessen sie sich nieder. Alex holte zwei Joints raus, die sie gleich rauchten. Sakura entwich auch noch der letzte Funke verstand. Plötzlich find sie an zu lachen und konnte gar nicht mehr aufhören. Sie musste sich hinlegen und hielt sich den Bauch. Mit Jenny geschah das gleiche. Sie lachten nur noch. Die Jungs hatten sich einfach hingelegt und guckten mit glasigen Augen in den dunklen Himmel, der von Sternen erleuchtet war. ,,Ich muss euch was erzählen, aber das dürft ihr keinem weiter sagen'', erzählte Jenny und lachte immer noch, genau wie Sakura. ,,Ich hab heute meinen Freund gekillt - mit 'nem Revolver. Und wisst ihr was das coolste is'? Ich hab ihn einfach so gekillt, weil er mir irgendwie auf die Nerven gegangen ist. Ich hab seine Leiche in einen Teich geworfen - dass war kurz, bevor wir uns getroffen hatten, Sakura!'' ,,Echt?'', fragte diese und lachte immer noch. Und die Jungs lagen immer noch so ruhig da. Nach einiger Zeit hörte Sakura auf zu lachen. Sie krabbelte langsam auf Robert zu, setzte sich dann auf ihn und fing wieder an ihn zu küssen. Alles herum verschwand und irgendwie drehte sich plötzlich die Welt. Es wurde etwas heller, denn langsam kam wieder die Sonne hoch und schien auf die Vier, doch das wurde gar nicht registriert - genauso wenig, wie die ganze Zeit, die schon vergangen war... Sakura öffnete langsam die Augen. Sie musste blinzeln, weil sie noch von dem Licht geblendet war, das die Sonne auf sie warf. Sie schaute sich um. Sie lag in Roberts Arm. Dieser schlief noch immer. Ein Stück weiter lagen auch Jenny und Alex. Sie schienen auch zu schlafen. Sakura richtete ihren Oberkörper auf und dabei konnte sie ein ,,Au'' nicht zurück halten. Ihr Kopf tat tierisch weh. Sie sah auf die Uhr. Es war schon um Eins. Sie versuchte sich an den letzten Abend zu erinnern. Also sie hatte mit Robert um die Wette getrunken und sich mit ihm abgeleckt und... dann hatten sie hier im Park gekifft. Danach wusste Sakura nicht mehr weiter. Sie ging an Jennys Tasche, weil sich darin ein paar Aspirin befinden sollten. Sie öffnete sie und fand darin ausser den Aspirin noch einen Revolver - von dem sie sehr erschrocken war - und ausserdem noch einen Lippenstift und ein Foto. Auf dem Foto sah man Jenny und einen Jungen. Sakura beschloss sich ein Aspirin zu nehmen und die Tasche wieder zu schliessen, als ob sie nichts gesehen hätte. Dann weckte sie die Anderen. Alls waren noch ziemlich verschlafen und wollten damit weiter machen, doch dann machte Sakura ihnen klar, dass sie unter den Bäumen im Park waren. Also standen sie doch auf. Robert sah Sakura an und musste grinsen, weil er sich an letzte Nacht erinnerte. ,,Meine Sklavenzeit hast du ja ausgekostet'', sagte er an Sakura und diese wurde ein wenig rot. Sie verabschiedeten sich von einander und Sakura ging mit Jenny zu ihr nach Hause, weil dort noch Sakuras Sachen lagen. Dort angekommen zogen sie sich um und verabschiedeten sich auch voneinander. Sakura nahm sich nun ein Taxi und fuhr in Ro's Haus. Sie rief ihm nur ,,Hallo'' zu, nahm sich ein paar Sachen und ein Handtuch und stieg dann unter die Dusche. Sie hatte noch einen ganz schönen Kater, aber Ro merkte nichts davon, da das Saufgelage schon lange her war. Sakura erzählte ihm nur ein bisschen von der Nacht bei Maja - dort hatte sie geschrieben würde sie übernachten - und setzte sich dann vor den Fernseher. Sie sah sich Mal die Nachrichten an, da eh nichts gutes kam. ,,Letzte Nacht wurde eine Leiche aus einem Teich in Berlin gefischt'', begann der Sprecher, ,,der Einundzwanzigjährige wurde gestern Nachmittag mit einem Revolver erschossen und dann in den Teich geworfen. Von dem Täter fehlt jede Spur...'' Bei diesen Worten wurde erst die Bergung der Leiche gefilmt und dann ein original Foto von dem Mann eingeblendet. Sakura wurde bleich. Es war mit Bestimmtheit der selbe Junge, wie der auf dem Foto in Jennys Tasche. Darin befand sich doch ein Revolver... Und jetzt schossen ihr wieder die Bilder von gestern Nacht in den Kopf. Als sie bekifft waren, hatte Jenny doch erzählt, dass sie ihren Ex gekillt hatte. Scheisse! Sakura musste die Polizei benachrichtigen, aber konnte sie Jenny einfach so verraten? Sie war doch eigentlich ganz nett... Nein! Das ging so nicht. Schon allein ihr Motiv: Er ist ihr auf die Nerven gegangen... So jemand konnte nicht einfach frei herum laufen. Sakura hatte immer noch ihre Prinzipien, dass kein Fall ungelöst blieb, war einer davon. Sie gab der Polizei also einen anonymen Tipp, dass sie wegen dem Mord an dem jungen Mann Mal bei Jenny Hamann vorbeischauen sollten, weil sie die Täterin war. Tatsächlich lief noch am selben Tag in den Nachrichten, dass sie ein Geständnis abgelegt hatte, als die Polizisten - auf einen anonymen Anruf hin - sie festgenommen hatten. Sakura hatte versucht, nicht mehr an sie zu denken. Robert würde sie wahrscheinlich nie wiedersehen. Aber das war nicht schlimm - er war anscheinend nur für einen Abend gedacht. Was Berlin anging, so hatte Sakura erst Mal die Nase voll von dieser Stadt. Es schien egal zu sein, ob sie in Tokyo oder hier war, es gab überall massenhaft Probleme... So. Und das war nun das sechste Kapitel. Ich bitte natürlich wieder um viele Kommis. Ich hoffe doch, dass ihr nicht zu sehr von Sakura geschockt seid. Und was aus der armen Jenny geworden is... die bekam ihre Gerichtsverhandlung und wurde zu sieben Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Vielleicht seht ihr sie ja Mal bei ,Hinter Gittern - Der Frauenknast' Jedenfalls mag ich irgendwie diese Robert-Figur. Fragt mich nicht warum. Ist einfach so. Wenn ich's nicht vergesse, lasse ich ihn vielleicht noch mal auftauchen. Na ja. Auf jeden Fall will ich doch wissen, wie euch Berlin auf meiner kleinen Tour gefallen hat. Bis zum nächsten Teil müsst ihr aber leider mindestens 'ne Woche warten, weil wir jetzt Besuch kriegen und denn hab ich keine Zeit. Bis dahin: Tschüssi, Leudings! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)