P.A. | #2 Eastcoast Blues von RichardBrook (Paladin Alpha) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „But I´m moving on…moving on from town to town! Moving on baby… never seen the track we´re on…” Seufzend drehte Dean den Radio des Impalas leiser, es war 2 Uhr nachmittags und er war bereits über alle Maßen erschöpft. Er blickte kurz zu seinem Bruder, der vollkommen in eine Akte vertieft war. Sie hatte gerade den dritten der vier Tatorte inspiziert und erneut keine Spur gefunden. Kein EMF, kein Ektoplasma, keinerlei Anzeichen von übernatürlicher Aktivität. Das einzige, was sie an dem Fall hielt war die Tatsache, dass es Rufus gewesen war, der sie auf den Fall angesetzt hatte. In jedem anderen Fall hätten sie die Sache wahrscheinlich längst als die Tat eines Menschen abgestempelt. Einem Menschen der es geschafft hatte den Sheriff und seine Mitarbeiter vollkommen im dunklen tappen zu lassen. Erneut seufzte Dean, was sein Brüderchen dazu brachte, von dem Papier vor ihm aufzuschauen. „Hey, einen Tatort haben wir noch und wenn ich mich nicht irre warst du derjenige der gesagt hat wir hätten einen Lauf?“ „Und ich bin immer noch überzeugt!“ Er setzte ein leichtes Grinsen auf, was Sam seinerseits ein Seufzen entlockte. „Das Glück ist auf unserer Seite, wir müssen der Glücksgöttin nur etwas in den Hintern treten…“ „Die nächste rechts und dann das vierte Haus auf der linken Seite. Das Blaue. Das Haus der verstorbenen Sally Esborough.“ Sagte Sam einfach und beendete so das Gespräch. Es dauerte beinahe eine Stunde bis sie das gesamte Grundstück besehen hatten, doch erneut fanden die Jäger nichts was von Auffälligkeit gewesen wäre. „Na, wo ist jetzt unsere Freundin Fortuna?“ spottet Sam leise, als sie gerade im Begriff waren das Grundstück zu verlassen. Sein Bruder wollte gerade zu einer, höchstwahrscheinlich nicht freundlichen, Erwiderung ansetzen, als er plötzlich stehen blieb. „Da drüben steht sie und versteckt sich hinter einem Busch.“ „Da…warte, was?“ Sam folgte dem Blick des Älteren. Er erblickte einen älteren Mann, der sich auf dem Nachbargrundstück befand. Halb gebückt stand er hinter einem Busch und folgte jeder Bewegung der beiden Agents mit wachem Blick. Doch in seinem Blick lagen Besorgnis und Schrecken. „Entschuldigen sie, Sir.“ Dean ging einfach geradeweg auf den Mann zu, der erschrocken einen Satz von seinem Busch weg machte. „Was, hey du kannst nicht…was wenn er einen Herzinfarkt gehabt hätte?“ Murmelte der ihm eilig folgende Sam entnervt. „FBI. Dürften wir einen Moment mit Ihnen reden Mr. …?“ Mit wenigen Schritten hatte Dean den Mann eingeholt, der ihn mit zusammengekniffenen Augen musterte. „Atlen. Jake Atlen. …Ich habe bereits mit den Leuten des Sheriffs geredet…“ „Aber wir würden es sehr begrüßen, wenn sie uns auch alles erzählen würden. Eine reine Formalität, sie verstehen?“ Der Ältere Bruder besah ihn mit seinem vertrauensseligsten Blick, der Mann blieb jedoch weiterhin misstrauisch. „Und sie würden mir glauben…“ der Alte knurrte leise vor sich, Sam hatte ihn jedoch verstanden. „Erzählen sie. Wie unglaublich es auch klingen mag, jede Kleinigkeit kann uns helfen.“ Sams aufrichtiger Blick beschwichtigte den Mann und er holte kurz Luft, ehe er erneut begann zu sprechen. „Es ist jetzt vier Tage her… Das was mit Sally passiert ist… Sie war eine gute Frau, wissen sie? Hatte eine kleine Bäckerei in der Innenstadt…“ „Mr. Atlen. Bitte erzählen sie uns, was sie gesehen haben.“ „Es war mitten in der Nacht… Ich wurde von diesem Geschrei geweckt, es war ohrenbetäubend. Als ich dann nach draußen bin…Ich hatte mir Sorgen gemacht. Da…“ Es stockte kurz, doch auf Sams Blick hin fasste er sich wieder. „Sie hat sich selbst umgebracht.“ „Wie bitte?“ Dean war ehrlich verwirrt. „Sie hat…aber sie war doch in Stücke…“ „Nein. Das meine ich nicht.“ Unterbrach Atlen Deans weitere Ausführungen. „Sie hat sich selbst…Sally…Sie war zweimal…Die Frau die ihr das angetan hat, glich ihr aufs Haar.“ „Sind sie sich da sicher?“ „Ich weiß, was ich gesehen habe, ich… sie glauben mir doch auch nicht…“ „Doch.“ Sam nickte kurz und legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. „Sie haben uns sehr geholfen Sir. Danke.“ Sie nickten dem Mann noch kurz zu, ehe sie zurück zum Impala eilten. Dieser starrte den beiden Agents perplex nach. Die Tatsache, dass sie ihm glaubten schien ihn mehr zu irritieren, als sein Erlebnis an sich. „Formwandler.“ Binnen weniger Minuten hatten sich die FBI Agents wieder im Motel eingefunden und, wieder in Zivilkleidung, begonnen ihre Nachforschungen in eine andere Richtung zu lenken. „Wie zur Hölle sind wir eigentlich auf die Idee gekommen nach Geistern zu suchen!?“ Dean fluchte leise, als er versuchte die unhandlichen Landkarten die vor ihm auf dem Tisch lagen, handzuhaben. „Der letzte Formwandler hat sich in der Kanalisation versteckt“, murmelte Sam, als er eine weitere Karte neben den Straßenplänen ausbreitete. „Wir sehen uns die Tatorte an und vergleichen sie mit den Kanalplänen, wenn wir Glück haben folgen die Angriffe einem Muster, und dieses Muster…“ „führt uns BÄM, mitten ins Versteck dieses Scheißkerls. Dann noch ein paar Silberkugeln und der Plan ist perfekt.“ Dean begann wieder breit zu lächeln. „Fortuna schickt Grüße.“ „Was das angeht, bin ich immer noch…“ Sams Ausführungen wurden von einem lauten Klopfen an der Eingangstür unterbrochen. Der jüngere Winchester hielt sofort inne, und schlich vorsichtig zur Türe. Der Ältere indes hatte seinen Colt gepackt und nickte kurz. „Ja, hallo?“ „Guten Tag die Herren.“ Die Stimme war tief und grollend, und augenblicklich erkannten die beiden Brüder ihren Besitzer. „Hier Sheriff Nilse. Machen sie mal die Tür auf Agents, hier draußen hat es glatt 70 Grad im Schatten.“ Die Zwei nickten sich erneut zu und Sam öffnete vorsichtig. „Sheriff Nilse. Was für eine…nette Überraschung.“ Dean lächelte dem Riesen bemüht lächelnd zu und dieser schüttelte ihm nach dem Eintreten nahezu herzlich die Hand. „Freude ist meinerseits, Agent Schrader, heute mal in Zivil unterwegs?“ „Nunja, wissen sie…“ „Wir dachten uns, wir prüfen mal welche Fortschritte das FBI in unserem Fall so macht.“ „…wir?“ Hinter dem Sheriff war, verdeckt durch ihren breitschultrigen Vorgesetzten, auch der Deputy Sheriff eingetreten. „Tag.“ „Hey…einen wunderschönen guten Tag. Heute wieder im Dienst, Deputy Audren?“ Die junge Frau nickte kurz, trotz ihres abweisenden Gesichtsausdrucks hätte Dean es erneut gewagt darauf zu wetten, sie wäre errötet und auch ein leichtes Lächeln hatte er erahnt. „Sie hat es sich trotz Verletzung nicht nehmen lassen mitzukommen. Audren wollte sich selbst überzeugen ob das FBI etwas entdeckt haben könnte das uns entgangen ist.“ Bei diesen Worten verzog die Frau leicht das Gesicht, fasste sich jedoch augenblicklich wieder. „Also, wenn man fragen darf?“ Sie wandte sich nun an Sam. „Nunja, wir haben nun alle Tatorte inspiziert aber…“ „Also keine neuen Erkenntnisse?“ bohrte sie unnachgiebig weiter. „Nichts was uns helfen könnte diesen Irren zu fassen?“ „Audren. Etwas freundlicher wenn ich bitten darf.“ Sie seufzte kurz und musterte ihren Vorgesetzten etwas misstrauisch, was Sam seinerseits stutzig machte. Offenbar schien nicht nur ihm das Verhalten des Sheriffs ungewöhnlich. „Ja, Sir. Also…Haben die Herren Agents neue Erkenntnisse gewonnen?“ „Was es auch ist, “ setzte nun der Sheriff selbst an „alles kann uns helfen. Wir haben in diesem Fall volles Vertrauen in die Theorien des FBI. Ich muss gestehen…wir sind mit unserem Latein am Ende. Um diesen Kerl zu fassen…ich würde schon an Geister glauben.“ Er lachte kurz. Das Geräusch ließ den Brüdern die Haare zu berge stehen und die junge Frau schüttelte zweifelnd den Kopf. „Und wenn es Geister gewesen wären?“ rutschte es Dean heraus. Er glaubte fest an seine Glückssträhne und war durchaus willens ihre Grenzen auszuloten. „Wie bitte?“ Der Deputy konnte ein Prusten nicht unterdrücken und Sam fluchte lautlos; Dean war wohl gerade über die Grenze von Fortunas Wirken gesprungen. Oder auch nicht. „Audren, hör auf zu lachen; Ich will hören was Agent Schrader zu sagen hat.“ Die Anspannung im Raum war beinahe spürbar und es war unmöglich zu sagen, wer ob dieser Aussage am meisten irritiert war. „Also, ich höre.“ Als Dean keinerlei Anstalten machte, zu antworten, richtet sich der Sheriff zu voller Größe auf und erhob seine Stimme. „Hören sie mal Kollege. Innerhalb der letzten beiden Wochen sind innerhalb meines Countys 5 Menschen auf grausamste Weise gestorben. 5 gute Menschen, die viel zu jung von dieser Welt gegangen sind. Wir stehen mit unseren Ermittlungen an einer undurchdringlichen Wand und ich will wissen Wer- oder meinetwegen auch Was-auch-immer dafür verantwortlich ist. Und dann werde ich es finden und endgültig verhindern, dass es noch mehr Schaden anrichtet. Also rücken sie raus mit der Sprache, wie abwegig ihre Theorie auch sein mag, sie ist unsere einzige Theorie.“ Er endete und sah den älteren der Agents mit einem durchdringenden Blick an. Dean schluckte kurz und warf Sam einen kurzen Blick zu. Dieser nickte, wenn auch etwas zögernd, worauf Dean begann ihre Theorie zu schildern. Er sprach beinahe 10 Minuten. So ruhig und klar als möglich versuchte er den beiden Beamten im Raum die Situation zu schildern. Er erklärte ihnen ihren, nahezu bestätigten Verdacht, schilderte ihnen die Beschaffenheit und die Schwächen eines Formwandlers, so wie ihre letzten beiden Begegnungen mit dieser Art. Einige…brisante Details der ersten Begegnung ließ er in seinem Monolog allerdings außen vor. Er endete seine Ausführung mit einem inneren Stoßgebet in dem er hoffte, er und Sammy würden nun nicht in der Irrenanstalt landen. Vorsichtig beobachtete er die Reaktionen von Deputy und Sheriff. Der Blick der jungen Frau konnte nur als Perplex beschrieben werden. Sie musterte die Winchesters abwechselnd, und schüttelte immer wieder langsam den Kopf; Ginge es nach ihr würden die Beiden wohl wirklich in einer geschlossenen Anstalt landen. Der Sheriff hingegen wirkte…nachdenklich. Er kratzte sich mit der Hand am Kinn und schien vollkommen in Gedanken versunken. „Sie sagen…“ Nun blickte er auf und sah Dean direkt in die Augen. „dieses Ding versteckt sich in der Kanalisation?“ „Sie glauben das doch nicht wirklich!?“ mischte sich Michelle vollkommen entsetzt in das Gespräch ein. „Doch.“ „Wie bitte, aber das…das ist lächerlich! Ich meine…“ „Es kümmert mich nicht, was du meinst Audren. Das ist die vernünftigste Spur die wir haben.“ „Aber..!“ „Keine Erwiderungen!“ „Ich…aber…“ die junge Frau fuhr sich ungläubig durch die Haare, hielt aber augenblicklich inne, als sie der Blick ihres Vorgesetzten traf. „…Ja, Sir.“ „Also die Kanalisation? Gut, “ er blickte zu den beiden vermeintlichen Agents. „Sie beide werden die Vorhut bilden und die Kanäle erkunden. Ich kehre zurück ins Office und sorge für Verstärkung. Und sie Audren, “ er blickte sie streng an, „Werden die Beiden begleiten. Dieses Ding wird heute an eine Überraschung erleben, das schwöre ich.“ „Ich…ja, Sir.“ „Dann treffen wir uns in einer Stunde an der Ecke, Limbertonlane, Lincolnalley. Der Kanalzugang dort liegt dem letzten Tatort am nächsten.“ Ohne ein weiteres Wort verließ Niles den Raum und schloss eilig die Tür hinter sich, zwei perplexe Winchesters und einen ungläubigen Deputy zurücklassend. „Ihr seid keine Agents.“ Waren die ersten Worte die dem Deputy entkamen, als sie den Brüdern dabei zusah wie sie etwaige Silbermesser, Silberkugeln und ähnliches Equipment in einer alten Sporttasche verstauten. „Ehrm naja also ehrlich gesagt…“ Sam lachte kurz und schenkte ihr einen entschuldigenden Blick. „…nein. Ich bin Sam, das ist mein Bruder Dean.“ Vorgestellter drehte sich kurz zu den Beiden um, sein strahlendstes Lächeln im Gesicht. „Freut mich sehr meine Hübsche.“ „Okay…“ sie überging den Einwurf einfach. „Gut…Sam und Dave. Und das ist euer wahrer Beruf, ihr jagt…Monster?“ „Dean.“ „…sorry.“ Die Frau wirkte nach wie vor nicht im Geringsten überzeugt von übernatürlicher Existenz. „So kann man es nennen, ja.“ „Okay…was zur Hölle hab ich eigentlich verbrochen…“ flüsterte sie als Erwiderung leise. „Also dieses…Ding. Es kann sich in jeden beliebigen Menschen verwandeln?“ Sam nickte bestätigend. „Anwesende eingeschlossen?“ Erneut nickte er. „Was uns zugegebenermaßen schon einige …Probleme beschert hat.“ Michelle sah sich kurz im Raum um, als sie einen kleinen Schreibtisch samt Stiftdosen bemerkte. Zügig schritt sie darauf zu und kramte etwas in der Dose, ehe sie einen dicken, schwarzen Permanentmarker herauszog. Die beiden Brüder tauschten fragende Blicke aus, als sie sich vor Dean stellte und die Stiftkappe abzog. „Umdrehen und Shirt hoch.“ „Ach, plötzlich so stürmisch?“ er grinste schelmisch, was ihr einen Seufzer entlockte. „Der ist wasserfest. Dieses Formwandlerdingens muss man doch austricksen können. Wenn wir alle Markierungen am Rücken haben, können wir erkennen ob wir auch wirklich wir sind…Falls diese ganze Formwandlersache stimmt…“ Gehorsam drehte sich Dean um und krempelte sein Shirt hoch, woraufhin die junge Frau ihm einige Worte auf den Rücken kritzelte. Sie wandte sich zu Sam, der sich auch kurz umdrehte. Trotz einiger Probleme mit dem beinahe Riesen vor ihr, schaffte sie es ihm seinen Namen auf den Rücken zu kritzeln und ein kleines Strichmännchen daneben zu malen. Danach drückte sie den Stift, den pfeifenden Dean mit einem tödlichen Blick bedenkend, Sam in die Hand, der ihr ein Blümchen samt Wolkenhimmel und Sonne auf den Rücken kritzelte. „Dann wäre das geklärt…mal hoffen das es auch was bringt. Selbst wenn er das mit den Zeichnungen bemerkt, alleine kann er sich schließlich schlecht den Rücken bemalen.“ Sie steckte den Marker in ihre hintere Hosentasche und blickte die Winchesters auffordernd an. Dean nickte kurz, ehe er sich die Sporttasche über die Schulter warf. „Na dann, es wird Zeit für deine erste Monsterjagd.“ Die Dunkelblonde seufzte als Antwort nur kurz und folgte den Beiden zum Impala. „Also dann, ein kleiner Ausflug in die Kanalisation…“ Ihr Seufzten entlockte Dean einen Lacher. „Und ihr jagt diese Dinger schon lange, Dan?“ „Dean.“ Sie winkte nur kurz mit der Hand; Würde sie sich jedes Mal entschuldigen wenn sie Probleme damit hatte sich einen Namen zu merken, würde sie kaum je aufhören zu reden. „Lang genug…“ erwiderte dieser nun und hielt ihr, sehr zu Sams Missbilligung, die Beifahrertüre auf. Während ihrer Fahrt in das letzte Jagdgebiet des Formwandlers schwiegen die Reisenden . Es war früher Nachmittag, trotzdem waren die Straßen wie ausgestorben. Das einzige Geräusch im Wagen war die leise Melodie aus dem Autoradio. „There´s a change in the wind, you know the sun´s going mad, Such a strange feeling that I don´t know why´s taking such a long time… And you know its getting stronger…. The can make a round let much longer … … turn to Stone……” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)