Wenn der Hahn kräht von Zorrona (Wichtelgeschenk an NightcoreZorro) ================================================================================ Kapitel 7: Rettung in letzter Sekunde? -------------------------------------- Durch das krähen eines Hahnes wurde Nami geweckt. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Noch bevor sie aufstehen konnte, war ein klopfen zu hören und kurz darauf trat der Pharao ein, Hemet dicht an seiner Seite. „Guten morgen. Ich hoffe doch, Ihr habt gut geschlafen…“ begrüsste der Pharao sie. Nami nickte nur, da sie noch zu müde war, um höflich Antwort zu geben. „Heute soll ein grosses Fest stattfinden, zu ehren unserer Götter Hapi und Sobek. Wir wollen aber, bevor das Fest beginnt, noch in den Tempel um zu beten und eine… kleine Opfergabe zu überreichen. Wir hatten gehofft, Ihr würdet uns zu diesem Anlass begleiten…“ Der Pharao wirkte etwas nervös, was Nami etwas stutzig werden liess. Doch sie schob ihre Zweifel schnell beiseite und stand auf. „Gerne. Ich ziehe mich nur noch schnell an, dann folge ich.“ Kek und Ihi waren herbeigeeilt, um ihr beim anziehen zu helfen. „Zieht doch bitte dieses Gewand an. Es hat Kleopatra gehört und war eines ihrer Liebsten Gewänder…“ Hemet war nach vorne getreten und legte ein Kleid auf die Stufen zu ihrem Bett. Nami nahm es hoch und betrachtete es. Es war aus Leinen, Rot gefärbt. Am Saum war mit Goldenem Faden ein Muster eingestickt. „Ich werde es sogleich anprobieren. Bis gleich, die Herren!“ damit verabschiedete sie den Pharao und den Hohepriester und zog sich an. Bis zum Tempel war es ein recht weites Stück und auch wenn Nami nicht selber laufen musste, so war es doch auch schon in der Morgensonne brütend warm, so dass ihr das Kleid nach wenigen Minuten bereits am Körper klebte. Der Tempel lag ausserhalb des Dorfes, weiter in den Hügeln versteckt. Hier war, ausser ihnen, keine Menschenseele zu sehen. Das Mulmige Gefühl, welches sie am Morgen bereits hatte, kam wieder hoch. Sie sah sich um. Sie konnte nirgends irgendwelche Opfergaben entdecken. Ausser dem Pharao und Hemet war niemand mehr bei ihnen und keiner der beiden trug eine Kiste oder etwas dergleichen. Hatte sie nicht irgendwo gelesen, dass es für die Götter immer ein Blutopfer gab? Mit entsetzen fiel ihr wieder ein, was Zorro vor einigen Tagen gesagt hatte. Tränen stiegen in ihre Augen. Er hatte sie warnen wollen. Und sie hatte ihn verraten. Und wofür? Für ein bisschen Luxus? Am liebsten hätte sie sich selbst eine Ohrfeige gegeben. Sie musste ruhe bewahren. Keiner der anwesenden durfte erfahren, dass sie von der Opfergabe wusste. Doch leider waren ihre Tränen nicht unbemerkt geblieben. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Der Pharao schien sich ehrlich sorgen um sie zu machen, was sie etwas lächerlich fand. Er wollte sie gerade Opfern! Nami schüttelte den Kopf. „Ich fühle mich gar nicht gut. Ich würde gerne ein wenig herumlaufen. Danach sollte es mir schnell besser gehen…“ Sie musste flüchten. Wenn sich ihr Orientierungssinn nicht täuschte musste sie ganz in der nähe der Zeitmaschine sein. Wenn sie es bis dorthin schaffte, konnte Franky ihr helfen. Und vielleicht auch Zorro… „Ich begleite Euch!“ Hemet half ihr, von ihrem Sitzkissen runter und wollte gleich mit ihr mitlaufen, doch Nami winkte ab. „Bitte, lasst mich ein wenig alleine. Ich habe da… Ein kleines Bedürfnis, welches ich erledigen muss, wenn Sie verstehen…“ Nami war es egal, dass ihr auftreten etwas peinlich war. Immerhin versuchten diese Männer gerade, sie zu töten! Zu ihrer Erleichterung nickte Hemet und setzte sich wieder zum Pharao, liess sie jedoch nicht aus den Augen. Nami bedankte sich kurz und versuchte, so langsam wie möglich in Richtung einer der Hügel zu laufen. Sie musste sich ziemlich beherrschen, um nicht einfach los zu rennen. Als sie sich in Sicherer Entfernung wiegte, rannte sie los. Es dauerte nicht lange, da hörte sie schon die Pferde hinter sich. Hemet war es schon komisch vorgekommen, dass sie alleine weg wollte, in einer solch verlassenen Gegend wie dieser hier. Und er hatte Recht behalten. Nami warf einen panischen Blick nach hinten und erkannte, dass ihre Verfolger ihr dicht auf den Fersen waren. Der Sand peitschte ihr ins Gesicht, doch das war ihr im Augenblick egal. Sie versuchte, noch einen Zahn zu zulegen, doch auf dem Sand wollte ihr das nicht so gelingen. Sie hörte, dass die beiden Männer ihr immer näher kamen. Als sie kurz nach hinten schaute, war es geschehen. Sie stolperte und fiel hin. Schützend hielt sie sich die Arme über den Kopf, obwohl das wohl nicht viel bringen würde. Zitternd wartete sie auf den Tod. Doch nichts geschah. Als sie sich wieder getraute, den Kopf zu heben, sah sie, das der Pharao bereits Blutüberströmt auf dem Boden lag und Hemet einen kleinen Dolch gezogen hatte. Zorro, welcher vor ihm stand, grinste nur abwertend und stach ihm mit seinem Schwert in den Bauch. Hemet sank zu Boden, spukte Blut und brach zusammen. „Zorro…“ Nami schniefte. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, ihn zu sehen, ihn überhaupt jemals wieder zu sehen. Umso erfreuter war sie, dass er ihr nun das Leben gerettet hatte. Wieder einmal. „Zorro… Ich… Es… Verzeih mir bitte meine Dummheit!“ Nami war noch immer auf den Knien. Sie wusste nicht genau, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Sie hatte ihn so schlecht behandelt und er sah es immer noch als seine Pflicht an, sie zu retten. „Vergiss es. Entschuldigungen stehen dir nicht…“ Er hielt ihr die Hand hin, damit sie aufstehen konnte. Dankend nahm sie an und noch bevor sie etwas machen konnte, hatte er sie in die Arme geschlossen. „Zum Glück ist dir nichts passiert…“ Er wollte es nicht zugeben, doch er hatte ziemliche Angst um sie gehabt. Und auch wenn sie sich ihm Gegenüber nicht ganz korrekt verhalten hatte, so hatte er ihr verziehen. Er mochte sie doch so sehr. „Lass uns zu Franky gehen. Wir müssen wieder in unsere Zeit…“ Nami nickte nur. Schweigend ging sie neben ihm her und es dauerte wirklich nicht lange, da waren sie bei der Zeitmaschine angelangt. Franky freute sich so sehr, Nami wieder zu sehen, dass er sie beinahe erdrückte, als er sie in die Arme schloss. Auf seine Aufforderung hin gingen die beiden in die Zeitmaschine und Franky folgte ihnen. Zorro stellte sich neben Nami und blickte zu ihr herunter. „Auf die Zukunft…“ er lächelte sie an. Sie erwiderte sein lächeln, nahm seine Hand und flüsterte: „Auf eine bessere Zukunft!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)