Another Dream von Croliv (JeanMarco) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Jean.“ Deine Stimme….Sie noch einmal zu vernehmen. Ich lächelte schwach, lag im sich sanft wiegenden Gras, genoss es unter diesem Apfelbaum zu liegen. Die Sonne schien, durch das Geäst vereinzelt, spendete allem auf der Erde Wärme und Licht. „Mach endlich deine Augen auf!“ Du lachst, ein leises, sanftes Lachen. So wie es gekommen war, verschwand es auch wieder. Für diesen einen kurzen Moment fühlte ich mich wohl. Die Welt war fröhlicher. Es war mit Absicht. Ich soll meine Augen aufmachen, doch ich möchte lieber noch den Wind und die Wärme der Sonne genießen. Mein Kopf liegt in deinem Schoß, ich weiß, dass du mich mit einem liebevollen Blick beobachtest und lächelst. Meine Lippen verziehen sich zu einem kleinen Grinsen. Es ist wieder ein dieser Spiele, die wir spielen. Dabei gewinnt oder verliert keiner von uns beiden. Du willst, dass ich dich ansehe, ich aber möchte vor mich hin dösen. Wer wohl als erstes nachgibt? Wahrscheinlich ich. „ Komm schon… Du kannst doch nicht ewig schlafen.“, murrst du geknickt. Dieses Mal bin ich derjenige, der leise auflacht. Du machst es schon wieder, versuchst mich mit deiner enttäuschten, beleidigten Stimme aus der Reserve zu locken. So leicht wird es nicht! Deine Finger streichen sanft über meine Wangen. Diese zärtliche Berührung lässt mich, wie schon die anderen Male, erschaudern. Ein Kribbeln geht durch meinen Körper. Ein Seufzen entweicht meinen Lippen. „Marco.“, murmele ich. Es klingt leicht drohend, doch natürlich auch sehnsüchtig. Wieso immer das? Langsam öffne ich beide Augen, blinzele heftig. Auch wenn wir im Schatten des Baumes sind, blendet mich das bisschen Sonne, was durch die Äste scheint. Ich schaue in dein Gesicht, welches mich freudestrahlend ansieht. Dein Grinsen wird nur breiter und dabei schließt du deine Augen. Wie ich diesen Gesichtsausdruck von dir liebe. Er soll niemals vergehen. Vorsichtig, als würdest du gleich verschwinden, strecke ich meine Hand aus und lege sie an deine Wange. Ein Lächeln umspielt meine Lippen. „Dieses Mal hast du wohl gewonnen…“, sage ich. „Du meinst wohl: „ Schon wieder.““, konterst du sarkastisch. Überrascht weiten sich meine Augen. Manchmal vergesse ich einfach, wie schlagfertig du sein kannst. Amüsiert funkeln mich deine Augen an. Meine andere Hand legt sich auf die andere Wange. Ich ziehe dich zu mir runter. Du weißt, was ich vorhabe. Man sieht es dir an. Unsere Küsse sind immer sanft, zu Anfang, werden mit jeder verstreichenden Sekunde heftiger, bis wir am Ende atemlos uns anschauen. Langsam schließen sich unseren Augen, deine Lippen nur noch wenige Millimeter von meinen entfernt. Dann höre ich deine panische Stimme. Ich schlage meine Augen auf, habe das Gefühl, als würde ich endlos fallen. Um mich herum nur Dunkelheit. Die Wiese, der Baum, du – alles weg. Ich falle und falle. Wie verrückt strampele ich, versuche meinen Fall aufzuhalten. Kurz bevor ich aufschlage, reiß ich erneut meine Augen auf. Mein Puls rast, hart schlägt mein Herz gegen meinen Brustkorb, pumpt das Blut mit einer Heftigkeit durch die Adern, das meine Ohren rauschen. Ich starre die Decke an, bin schweißgebadet. Tränen steigen hoch, rollen über meine Wangen. Die Träume enden immer so, als wollte selbst meine Traumwelt mich nicht mehr mit dir vereinen. Es ist einfach nur grausam! Alles! Dein Schicksal, mein Schicksal. Ein lautes Schluchzen kann und will ich nicht mehr unterdrücken. In der Nacht kann ich getrost weinen. Nur die Sterne sehen mein Leid. Ich will dich, will dich berühren, dich küssen. Ich will wieder mit dir reden, scherzen und lachen. Die schlimmen Dinge einfach durch dich vergessen! Immer wieder wird meine Seele in zwei gerissen, wenn ich aufwache, wenn die kalte Realität mich wieder zu sich holt. Ohne dich…ist sie noch trostloser… Ich rolle mich zusammen und auf die Seite. Heftig schüttelt mich der Weinkrampf. Diese Nacht ist es besonders schlimm. Ein Jahr ist es her. Ein Jahr seid du von uns gegangen bist, Marco. Meine Hand krallt sich in meine Brust. „Marco…“, krächzte ich. Meine Stimme ist rau vom Weinen und Schreien. Der Schmerz vergeht nie. Der Spruch „Zeit heilt alle Wunden.“ ist eine glatte Lüge! Die Wunde verheilt nicht, ist immer noch so wie vor einem Jahr. Tief. „Marco.“, sage ich immer wieder, wie ein Mantra. Deinen Namen zu sagen, spendet mir einen gewissen Trost, doch gleichzeitig tue ich mir damit weh. Manchmal denke ich, deine Stimme zu hören, deine Nähe zu spüren, wie du mir Mut zusprichst und mir in einer aussichtslosen Situation beistehst. Wozu lebe ich denn noch? Leise schluchze ich vor mich hin, starre stumm ins Leere. Eines der Fenster ist offen, die Blätter rauschen. „Gib nicht auf, Jean. Wir sehen uns wieder!“ Da ist sie wieder. Deine Stimme. Fast schon ruckartig setzte ich mich auf, schaue aus dem Fenster in die Landschaft. Hell scheint der Vollmond. „Marco…“, hauche ich. Hoffnung strömt durch meine Glieder. Die Hoffnung dich im Himmel wiederzusehen. Du bist mein Schutzengel, nicht wahr Marco? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)