Exchange of feelings? von KaiLoverin (Wer bekommt Kai und was ist mit ...? - K 1: Verlieben,... ~~~ FORTSETZUNG mit K 2: Verlieren,...) ================================================================================ Kapitel 13: K 1: Verlieben,... - Die Wunden fangen an zu heilen --------------------------------------------------------------- Nächster Teil, ist etwas länger geworden. *g* "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Die Wunden fangen an zu heilen Kai war, nachdem er aus dem Zimmer gelaufen war, durch das Wohnzimmer und dann, da ihm nichts besseres eingefallen war, durch die gerade offen stehende Terrassentür auf die Terrasse gelaufen, weiter in den Garten hinein. Er stoppte erst als er am Ende dessen angekommen war unter einem der Bäume, die dort gepflanzt waren. *Wie konnte sie nur so was tun?! Die hat sie doch nicht mehr alle! Das zu malen was ich sehe, wenn ich an den Tod meiner Eltern denke...! Wenn die wüsste WAS ich sehe, würde sie es auch nicht von mir verlangen. Ich werde nie wieder da hoch gehen!* Er konnte sowieso nichts mehr sagen, selbst wenn er gewollt hätte. In seiner Brust verspürte er einen riesigen Druck. Als würde ihm irgend etwas die Luft abschnüren. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH!" Er stieß einen langen, markerschütternden Schrei aus. *Ich hasse sie!* Eine Träne bahnte sich den Weg aus seinen Augen. *Ich hasse sie... *schnief* ich.. hasse.... siiieeee....!* Er konnte sie nicht mehr zurückhalten. Tränen flossen nun in Strömen ungehindert seine Wangen hinab. Langsam rutschte er an dem Baum hinab, seine Hände schrabbten den Baum hinab, mit denen er verzweifelt versuchte irgendwo einen Halt zu finden. Sie brannten, denn die Rinde hatte Schürfwunden auf seinen Handflächen hinterlassen und der Dreck drang in ihn ein. Doch es störte ihn nicht, er merkte es nicht einmal. Der Schmerz seines Herzens war viel größer und ließ jeglichen anderen Schmerz verblassen. Er konnte nicht mehr. Seine so kühle, emotionslose, isolierende, nichts an ihn ranlassende, hart erarbeitete Maske bröckelte von ihm ab. Er wollte es nicht, doch er konnte es auch nicht stoppen. Mit einer Hand versuchte er seine Tränen abzuwischen, doch das half nichts, denn immer mehr und mehr Tränen schossen aus seinen Augen. Als er seine Hand betrachtete sah er, dass sie voller blauer Farbe war. Sein Bemalung, die seine Maske immer verstärkt hatte, war verwischt und schon fast ganz verschwunden, wie er anhand der Menge bemerkte. Da saß er nun, zusammengesunken im dämmernden Abendlicht auf der kalten Erde, unser starker Kai. Kraftlos lag er nun mit dem Rücken an den Baumstamm gelehnt. *Nein, nicht auch das noch. Bitte, bleib bei mir. Großvater, es tut mir leid,... ich habe versagt,... du hast immer gewusst, dass so was kommen würde und hast mich gewarnt,... doch nun ist es passiert,... Großvater, was soll ich bloß tun...?* Kim stand auf, stellte den Stuhl wieder hin und setzte sich, nachdem sie auch die Zettel wieder eingesammelt hatte, die durch den Windstoß, den Kai beim energischen Aufstehen verursacht hatte, vom Tisch geflogen waren. Dann setzte sie sich schließlich wieder auf ihren eigenen Platz und wartete... Kai hatte denselben Fehler wie sie und wohl jeder andere, bei dem das gleiche gemacht wurde, auch. Sie waren fest entschlossen, ja sogar stur dagegen auch nur etwas ihres Inneren preiszugeben und was war letztenendes passiert? Das genaue Gegenteil. Sie hatten in ihrer Wut, ihrer Verzweiflung und dem Drang doch ihre Seele und ihr Herz , ihr ganzes Innere von dieser Last zu befreien, dem Fragenden eben schon viele Dinge, Ursachen ihres Verhaltens und ihrer Gefühle eröffnet. *Ja, ich habe eben viel von Kai erfahren. Ich weiß nun, dass seine Eltern ihm wirklich viel bedeutet haben und ihr Tod ihn sehr berührt hat, ja sogar sein Herz so angegriffen hat, dass er keine andere Möglichkeit mehr sah, als es auszuschalten. Deshalb ist er so kalt, er hat sich in seine Welt verkrochen und will keinen daran teilhaben, was auch verständlich ist. Anscheinend muss es ihm noch schlimmer als mir nach dem Tod meiner Freundin ergangen sein, dass er so etwas tut. Kai scheint tief im Inneren ein sensibler kleiner Junge geblieben zu sein. Er muss seine Eltern sehr geliebt haben und sie wirklich stark vermissen. Ich bewundere ihn, dass er es geschafft so viele Jahre so zu leben. Er muss einen starken Willen haben. Tja, den hatte ich nicht, weshalb ich ja am Ende auch willenlos zu Dr. Snellyork gegangen bin. Dann bin ich ja mal gespannt, wie lange er braucht.* Damit sah sie auf ihre Uhr, es war schon eine viertel Stunde vergangen. Sie faltete ihre Hände auf dem Tisch und stützte ihren Kopf darauf ab. Ihr gingen viele Gedanken durch den Kopf, doch sie wartete... und wartete... Draußen wurde es nun schon ganz dunkel, die Sonne war am Horizont untergegangen und nur noch die Reflexionen der Sonnenstrahlen auf den Wolken erleuchteten die Umgebung. Da nun die Sonne nicht mehr schien und die Luft erwärmte, war es somit auch merklich kühler geworden. Kai zitterte. Wie lange saß er nun schon hier draußen, zusammengekauert an den Stamm gelehnt und dachte nach? Ja, er hatte die ganze Zeit über Kims Worte nachdenken müssen und über das was er gesagt hatte. Es hatte ihn einfach nicht mehr losgelassen. ...anscheinend hat dich der Tod deiner Freundin nicht wirklich sehr berührt, wenn du schon nach weniger als zwei Jahren darüber hinwegkommen konntest und wieder Spaß am Leben hast! Meine Eltern sind zwar ermordet worden als ich noch ganz klein war, aber ich denke nicht, dass man das so schnell verdauen kann. Dir muss deine Freundin wirklich nicht viel bedeutet haben! *Das hätte ich nicht sagen sollen, mit Sicherheit hat sie ihre Freundin vermisst und es schwer ihren Tod zu verkraften. Aber sie war doch auch selber Schuld, sie hat mich schließlich provoziert. Oh man, ich kann ihr doch so nicht wieder unter die Augen treten, wahrscheinlich will sie mich jetzt auch gar nicht bei sich haben. Ich glaube, ich habe sie sehr verletzt...verletzt? Verletzt! Das erste Mal, dass ich merke, dass ich jemanden verletzt habe... toll, das hilft mir jetzt aber auch nicht weiter... es hilft nichts, ich muss mit ihr reden.* Er hatte sich wieder einigermaßen beruhigt und versuchte nun die Spuren seiner Tränen zu beseitigen. So konnte er ihr doch unmöglich unter die Augen treten. Dann dachte sie ja sonst was von ihm. Er versuchte es so gut wie möglich, doch wenn er sein Gesicht verzog merkte er, dass vieles schon getrocknet war, denn sein Gesicht war gespannt. *Da kann ich nur hoffen, sie bemerkt es nicht.* Er stützte sich auf und war gerade erst ein paar Zentimeter vom Boden entfernt, als er vor Schmerzen wieder auf den Boden zurück sank, ja regelrecht fiel. Jetzt erst hatte er die Schmerzen in seinen Händen gemerkt und sah wie rot und entzündet sie schon geworden waren. *Es kommt aber auch alles zusammen.* Da es mit Händeabstützen nicht ging, versuchte er ohne sie auf die Beine zu kommen, was nicht gerade leicht war, da diese noch etwas kraftlos waren. Doch schon bald hatte sich sein kompletter Körper von dieser Art Anfall, wie man es auch nennen konnte, erholt und er konnte sich auf den Rückweg ins Haus machen. Jemand räusperte sich leise. Kim sah auf ihre Uhr und drehte dann ihren Kopf Richtung Tür. Sie sagte nichts, sondern sah Kai nur an. Er sah ziemlich furchtbar aus. Seine Augen waren rot und verquollen, sein Gesicht blau verschmiert, dazu zitterte er ziemlich heftig, obwohl es in ihrem Zimmer gar nicht so kalt war. Doch sie sagte nichts. Kai ging daraufhin ein paar Schritte ins Zimmer. "Tut mir leid." Er sagte nichts weiter und setzte sich stillschweigend an den Tisch, nahm sich ein Blatt Papier und öffnete den Kasten mit den Stiften. Zögernd nahm er einen von ihnen in die Hand. Als er seine Hand um den Stift schloss, zog sich wieder ein breiter Schmerz durch seine ganze Hand. Er zuckte zusammen. Kim hatte dies bemerkt, sagte aber immer noch nichts. Kai fing an zu malen, erst sehr langsam und zittrig, nach einer Weile wurde er aber immer schneller, der Stift in seiner Hand glitt nun regelrecht übers Papier, machte einen Strich nach dem anderen, schließlich ging er über zu einem Strich, der immer wieder kehrt machte und in andere Richtungen verlief. Jetzt schnellte Kais Hand nach vorne, griff mit voller Wucht in den Buntstiftkasten, so dass sich die Stifte auf dem ganzen Tisch verteilten. Kai nahm davon keine Notiz, sondern malte immer mehr, immer schneller und sein Gesichtsausdruck war nun nur noch eine verzerrte Visage in dem dunklen Zimmer. Doch Kai brauchte kein Licht, seine Hand schien genau zu wissen, wo sie hin sollte, auch wenn er fast nichts mehr sah. ZACK! Wieder nahm er eine andere Farbe zur Hand, das Blatt Papier war nun so überfüllt mit Farben, die jedoch alle dieselbe triste, düstere Ausstrahlung besaßen. Doch dieser Stift war anders, vielmehr die Farbe... es war ein leuchtendes, knalliges, in die Auge stechendes... Rot... Klack, Klack, Klack,... immer wieder hämmerte Kai mit diesem Stift auf das Papier. Schließlich herrschte nur noch... Stille. Nichts war mehr zu hören, kein Stiftegerausche über das Papier, rein gar nichts. Das einzige was Kim vernahm war das heftige Atmen ihres Gegenübers. Kai schnaufte, atmete immer wieder stark und tief ein bis er schließlich den Stift zurück legte und das Blatt anhob. Er legte es vor Kim auf den Tisch und stand dann auf. Er bewegte sich aufs Bett zu, doch bevor er dort angelangt war, hörte er Kim das erste Mal wieder etwas sagen. "Du bist noch nicht fertig, Kai..." *Was will sie denn nun noch? Ich hab getan was sie wollte.* "Hier, häng es über deinem Bett auf!" "Wa..." "Mach's einfach!" "Mein Bett ist in den USA!" Er sah sie mit sarkastisch blickenden Augen an. "Du weißt, welches Bett ich meine!" Kim ging nicht auf seine Anspielung ein, sondern blieb hart. Sie hielt ihm etwas hin. Schließlich nahm er es ihr ab und ertastete es als eine Rolle Tesafilm. Dann nahm er auch das Papier vom Tisch und ging wieder auf sein Bett zu. Er verkniff es sich Kim zu widersprechen. Wieder dachte er an das, was er zu ihr gesagt hatte. Er tat besser, was sie ihm sagte, vielleicht konnte er es dadurch etwas wieder gut machen. Ritsch! Kai klebte das Bild, wie ihm geheißen, mit zwei Streifen Tesafilm über sein Bett. Dann ließ er sich erschöpft auf seinem Bett nieder. Nichts war zu hören aus dem Zimmer, kein Mucks ertönte von dort. Da auch Kims Eltern noch nicht wieder von der Arbeit zurück waren, lag das Haus der Familie Harris totenstill da. Schließlich hörte Kai wie sich Kim erhob und auf ihn zuging. Plötzlich legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. "Danke... Ich lass dir jetzt Wasser in die Wanne. Du bist ja total durchgefroren." Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand sie im Bad und wenig später hörte man auch schon das Rauschen des Wasserhahnes. Nach weiteren Minuten wurde das Licht angeschaltet und Kim stand wieder vor ihm. Kai kniff die Augen zusammen, das plötzliche Licht blendete ihn. Er sah zu Kim, sie lächelte und sah keineswegs verärgert aus, so als wäre nichts passiert. "Steh auf, dann ziehe ich dich aus, damit du ins Bad gehen kannst." Kai riss seine Augen auf und lief rot an. Hatte er eben richtig gehört, sie wollte ihm aus den Sachen helfen, damit er baden konnte. Sie hob eine Hand, doch Kai schlug sie weg. "Geht schon, ich kann mich doch selber ausziehen." Er stand auf und wollte Richtung Bad gehen, doch Kim hielt ihn fest. "Stell dich nicht so an. Du weißt selbst, dass es dir zu große Schmerzen bereiten würde, wenn du dich selbst ausziehst, außerdem soll doch nicht noch mehr Dreck in die Wunden kommen, oder?" Sie sah ihn an. *Also hat sie doch meine Hände gesehen.* Kai ging zur Tür. "Hey..." Kim wollte ihn gerade noch mal zurück rufen, als sie sah was Kai machen wollte. Anscheinend durfte Kim ihn ausziehen, sollte ihn dabei jedoch nicht sehen, denn kurz darauf ging auch schon das Licht wieder aus. Er kam zurück und stellte sich vor sie. *Was hast du zu verbergen? Aber wenn du dich so besser fühlst, ist es mir egal.* Langsam und vorsichtig öffnete sie ihm seine Armschützer [weiß nicht wie ich es sonst nennen soll] und zog sie ab. Sie spürte wie Kai zusammenzuckte als sie ihm das Stück über den Mittelfinger abzog. Dann zog sie ihm sein Muskelshirt und seine Hose aus. "Setz dich hin, damit ich dir die Socken ausziehen kann." Nachdem sie ihm auch diese ausgezogen hatte, stand er wieder auf. Gerade wollte Kim ihm auch helfen seine Boxershorts auszuziehen, das ging Kai dann aber wohl doch zu weit, denn Kim spürte wie ihre ausgestreckte Hand von seiner gehindert wurde dies zu tun. "Schon gut, ich wollte dir nicht zu nahe treten", sagte sie freundlich und ging voraus, um das Wasser abzustellen. Kai folgte ihr in das hell erleuchtete Badezimmer. "Hier sind Handtücher zum abtrocknen. Falls du noch irgendetwas brauchst, ruf mich einfach." Sie verließ das Bad, dämmte vorher aber noch ein wenig das Licht, bevor sie die Tür schloss. Nun konnte Kai sich ohne zu blinzeln seiner Boxershorts entledigen und in die einladende Wanne steigen, aus der warmer Dampf aufstieg. Schließlich ganz nackt setzte er erst einen Fuß in die Wanne, um zu testen wie warm oder kalt das Wasser war. In diesem Fall war es angenehm warmes Wasser, was ja auch durch den aufsteigenden Dampf deutlich war. Aber nicht zu heiß. Nun zog er den anderen Fuß hinterher und blieb erst einmal so in der Wanne stehen, um seine Füße an das für ihn anfangs noch sehr warme Wasser zu gewöhnen. Er war tatsächlich durchgefroren, selbst seine Füße waren eiskalt. Nach einer Weile ließ er sich langsam in das Schaumbad gleiten und genoss sofort die wohlige Wärme, die seinen Körper durchströmte. Das hatte er wirklich gebraucht. Schließlich ließ er auch seine Hände ins Wasser gleiten, zog sie jedoch sofort wieder heraus. Vom Schmerz überwältigt, sog er die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, so dass ein leises Zischen entstand. Scheiße, brannte das heftig! Hier im dämmrigen Licht besah er sich selbst einmal seine Handflächen. Sie waren total rot und angeschwollen. Wie hatte er bloß damit malen können. Doch es half nichts, der Dreck musste aus ihm raus und das ging nur, wenn er sie unter Wasser hielt. Er biss seine Zähne zusammen und zog seine Hände mit einem Ruck ins Wasser. Es plätscherte um ihn herum auf und Wasser schwappte über den Wannenrand. Der Schmerz war unbeschreiblich. Anscheinend hatten sich seine Hände schon richtig entzündet. Nach einer Weile öffnete er die zusammengekniffenen Augen, der Schmerz hatte nachgelassen. Wieder besah er sich seine Hände, sie waren noch größer angeschwollen, doch Kai wusste, dass das nicht so schlimm war. Zumindest sah es so aus, als wenn schon weniger Dreck in den Wunden lag. Vorsichtig nahm er einen Finger seiner rechten Hand und wischte leicht auf der linken Handfläche. Das hätte er besser nicht gemacht. Es brannte höllisch. So entschloss er sich, die Hände einfach nur im Wasser ruhen zu lassen und sich zu entspannen und die Wärme zu genießen. Nach einer Stunde war das Wasser so weit abgekühlt, dass Kai schon wieder anfing zu frieren, aber dafür fühlte sich sein Körper richtig durchgewärmt an. Langsam stieg er aus der Wanne und fischte nach einem der Handtücher im Regal, die Kim ihm gezeigt hatte. Er hüllte sich darin ein und blieb erst einmal eine Weile so stehen, damit er sich wieder an die veränderte Temperatur gewöhnte. Jetzt musste er jedoch etwas abkühlen um die gleiche Temperatur, wie das Badezimmer zu bekommen. Dann nahm er sich noch ein weiteres Handtuch, band es sich um die Hüfte und verließ so das Badezimmer. Als er in Kims Zimmer ankam, sah er, dass die schon in einem Pyjama auf ihrem Bett saß. Beim Reinkommen war sie aufgestanden und auf ihn zugegangen. "Geht's dir besser?" "Mh!" "Jetzt müssen wir noch deine Hände verarzten, meinst du nicht?" "Mh!" "Dann komm, die Sachen dafür stehen im Bad." Damit ging sie voran und schon bald saß Kai auf dem Klo [also wenn das zugeklappt ist auf dem Deckel] und Kim nahm allerlei Dinge aus einem Kasten und fing an mit Tupfern auf Kais Händen zu drücken. "Ah, sag mal spinnst du?!" "Tut mir leid, aber anders geht es nicht, aber der Großteil ist auch schon beim Baden raus gegangen. Das ist jetzt hauptsächlich Desinfektionsmittel." Kai sagte nichts mehr, sondern ließ alles über sich ergehen. Nachdem Kim fertig war, nahm sie Verband aus dem Kasten und umwickelte damit Kais wunde Hände. "Morgen können wir die wieder abnehmen. Das ist nur, damit das Desinfektionsmittel ungehindert wirken kann, sich nicht wieder neuer Dreck festsetzt und die Stellen schon verheilen können." Sie gingen beide wieder zurück in ihr Zimmer und Kai musste es erdulden, dass Kim ihm seinen Pyjama anzog, denn seine Hände konnte er durch den Verband nicht bewegen. Schließlich legten sich beide in ihre Betten und das ruhige gleichmäßige Atmen zeigte Kim, dass Kai schon eingeschlafen war. *Kai, was musstest du nur alles erleben?* Mit diesem Gedanken schlief auch Kim ein. Kristin und Ray hatten einen nicht so dramatischen Tag hinter sich. Nach dem Essen waren sie zu dem Tableau gelaufen und hatten ein rasantes Match hingelegt. Sieger war Ray, doch dafür hatte Kristin schon einige Ausreden gefunden: "Erstens hast du ein BitBeast und ich nicht, zweitens spielst du schon viel länger als ich, drittens konntest du auf euren Reisen und den Spielen mit anderen Leuten mehr Erfahrung sammeln als ich, viertens war ich zu voll gefuttert um mich richtig auf das Spiel zu konzentrieren und fünftens bist du doch im Team der Worldchampions!" "Was soll das denn heißen?" "Na, wenn ich gegen dich gewonnen hätte, hättet ihr den Titel doch gar nicht verdient. Deshalb konnte ich ja auch gar nicht gegen dich gewinnen!" Ray hielt lieber seinen Mund bevor Kristin noch auf ihn losging. Dafür zeigte er ihr einige Tricks und so hatten sie letztenendes bis zum Abend geübt und trainiert und Kristin hatte noch einige Runden gegen Ray verloren, doch das störte sie gar nicht, denn sie war noch besser geworden. Sie wusste gar nicht, dass das noch zu steigern ging, aber hier hatte sie bisher auch nicht so viele Erfahrungen sammeln und sich somit auch nicht wirklich messen können. Am Abend war sie aber sehr zufrieden mit sich selbst. "Irgendwann werde ich dich schlagen." "Wenn du meinst." Ray tat überlegen. "Oh, was soll das denn heißen? Glaubst du ich würde dich niemals schlagen? Dann hättest du mir besser nicht die Tricks beibringen sollen." Sie ging auf Ray los, der lachend vor ihr weglief, doch im Laufen war sie eindeutig die bessere und so hatte sie Ray schon bald eingeholt und verpasste ihm eine Kitzelmassage. Als Ray schon fast keine Luft mehr bekam, hatte sie Erbarmen mit ihm. Hungrig geworden, gingen beide anschließend in den Speisesaal und verdrückten beide eine große Portion des Abendmenüs. Tja, Beybladen macht eben hungrig, ob man nun Tyson ist oder nicht. Pappsatt machten sie sich auf in Kristins Zimmer. "Willst du zuerst ins Bad?" "Nein, du kannst ruhig." "Wie gentlemanlike." Damit verließ Kristin ihr Zimmer und machte sich als erstes im Bad fertig. *Was habe ich doch ein Glück mit ihm gehabt. Und ich dachte schon es würde ziemlich langweilig werden, als ich erfahren hatte, dass mein Partner ein Junge ist.* Glücklich über den heutigen Tag, ging sie zurück in ihr Zimmer und teilte Ray mit, dass er nun ins Bad könne. Dieser ging auf den Flur und rannte diesmal nicht wieder los, wie am Morgen, sondern zählte langsam die Zimmertüren ab. *So, die fünfte. Diesmal bin ich bestimmt richtig.* Zur Sicherheit blieb er noch mal vor der Tür stehen und zählte noch einmal. Ja, es war definitiv die fünfte Tür. Er öffnete sie vorsichtig und spähte ins Innere des Raumes. "Was machst du denn hier?" Mit einem Satz und einem Schrei sprang Ray eine halbe Drehung um sich selbst und wäre beinahe hingeflogen. Hinter ihm, nun vor ihm stand ein Mann mit Anzug. Ray atmete heftig. Er hatte beinahe einen Herzinfarkt erlitten. Kristin hatte den Schrei gehört und ihn als Rays identifiziert. Sofort war sie aus dem Zimmer gelaufen, um zu sehen was er hatte. "Hallo, Papa! Was ist denn hier los?" Sie sah den keuchenden Ray an. "Ich glaube, ich habe diesen Jungen hier ganz schön erschreckt. Er hat sich wohl nach hier oben verlaufen." "Quatsch, dass ist Ray." "Ray? Wer soll denn das sein?" "Mann, dass ist doch mein Austauschpartner aus Amerika. Du hast ihn doch gestern Morgen bei Kim gesehen." Jetzt machte es anscheinend Klick bei ihrem Vater. "Oh, das tut mir aber leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber ich sehe hier so viele Leute, dass ich dich nicht gleich wiedererkannt habe." Ray hob nur eine Hand und sagte: "Schon Ok." Sein Puls normalisierte sich wieder. "Na dann, ich geh dann mal weiter. Hab's eilig." Mit diesen Worten verschwand Kristins Vater in seinem Zimmer. Kristin sah ihm hinterher und legte dann eine Hand auf Rays Schultern. "Wirklich alles in Ordnung?", fragte sie noch einmal. "Ja, dein Vater hat mich nur zu Tode erschreckt, aber sonst ist nichts." Er grinste. "Dann geht es dir also wirklich gut", stellte Kristin ebenfalls grinsend fest. "Ich warte in meinem Zimmer." "Wo auch sonst?" Schnell verschwand Ray im Badezimmer und schloss die Tür ab, denn Kristin wollte schon wieder auf ihren Partner losgehen. Lachend verschwand sie in ihrem Zimmer. *Was Kim und Kai jetzt wohl machen? Vielleicht liegen sie auch schon im Bett.* Sie hörte wie ihre Tür aufging und Ray das Zimmer betrat. "Bist du schon müde?", fragte sie ihn. "...ne...du?" "Ne, ich auch nicht." Beide lachten los. "Wollen wir noch 'ne Runde UNO spielen?" "Klar, warum nicht." Ray pflanzte sich auf Kristins Bett und diese holte einen Stapel Karten aus ihrer Nachttischschublade. Während sie die Karten verteilte, meinte sie: "Mann ist das toll. Endlich habe ich mal jemanden, mit dem ich mich abends beschäftigen kann. Sonst sitze ich hier immer alleine." "Dafür bin ich doch da." "Mann, verarsch mich nicht immer." Sie schubste ihn nach hinten. Dann fingen sie an zu spielen und aus der einen Runde wurde noch eine und noch eine und wieder eine weitere bis Kristin und Ray kaum noch ihre Augen offen halten konnte. "Uhah", gähnte Kristin und steckte damit Ray an. "Ich glaub, wir sollten jetzt wirklich ins Bett." "Wieso, wir sind doch schon im Bett." Ray grinste sie an. "Haha, du weißt was ich meine. Du in dein Bett. Rutsch rüber. Zu zweit haben wir nicht genug Platz." So rutschte Ray ein Bett weiter, da sie mit Hilfe von Desmond beide Betten zusammengeschoben hatten. Kristin schaltete das Licht aus und wünschte ihrem Partner eine Gute Nacht. Wie fandet ihr's? Hoffe auf Kommis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)