fatal desire von teta ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Er hatte sie sofort entdeckt, als er den riesigen Saal betrat. Bunny stand in einer Ecke direkt neben dem reichlich gedeckten Buffet und sah einfach umwerfend aus. Sie trug ein bodenlanges fliederfarbenes Seidenkleid mit Spaghettiträgern und einem aufregenden Schlitz, der ihr rechtes Bein bis zur Mitte des Oberschenkels freilegte. Ihr Haar war wie immer zu den typischen Haarknoten frisiert, aber sie wirkte ein bisschen erwachsener, was wohl an dem denzenten MakeUp lag, dass ihr Gesicht zierte. Die ganze Fahrt über hatte Mamoru sich Gedanken darüber gemacht, wie er Bunny am besten ansprechen könnte. Und jetzt war sein Kopf bei ihrem Anblick komplett leer. »Komm, wir begrüßen die Gastgeber.«, Ami berührte Mamaoru leicht am Arm und ließ ihn so aus seinem tranceähnlichen Zustand hochschrecken. Sie lächelte ihn aufmunternd an. Natürlich hatte sie gewusst, dass Bunny hier sein würde. Hatte sie ihn nur deshalb eingeladen? Mit größter Wahrscheinlichkeit hätte sie auch einen anderen Mann finden können, der sie nur allzu gern begleitet hätte. Ami war hübsch, besonders heute Abend. Sie hatte sich mächtig in Schale geworfen und trug ein schulterfreies hellblaues Cocktailkleid. Selbst ihr silberner Haarreif passte zu dem dezenten Schmuck, der ihren Hals und ihre Arme zierte. Man könnte vermuten, sie und er wären ein Paar. Und doch war immer diese spürbare Distanz zwischen ihnen, die sich einfach nicht verschweigen ließ. Er nickte Ami zu und folgte ihr in Richtung zweier Männer in teuren Anzügen. Einer davon war Kenji Tsukino. Mamoru erkannte ihn, hatte er sich doch vor der Fahrt zu dieser Feier noch im Internet über ihn informiert. »Fräulein Mizuno, schön, dass sie kommen konnten.«, begrüßte Kenji Ami freundlich. Scheinbar kannten sie sich schon gut. Ami deute eine Verbeugung an und antwortete: »Ich danke Ihnen für die Einladung. Meine Mutter hatte leider keine Zeit zu kommen.«, sie deutete auf Mamoru. »Ich möchte Ihnen Mamoru Chiba vorstellen. Er ist angehender Arzt und ein sehr guter Freund.« »Guten Abend. Ich freue mich hier sein zu dürfen.«auch Mamoru verbeugte sich und konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass Bunny sein Erscheinen bemerkt hatte und böse in seine Richtung funkelte. Da war sie wieder. Seine kleine wiederborstige Bunny, lächelte Mamoru in sich hinein. »Ich freue mich immer, neue Gesichter auf meinen Feiern zu sehen. Haben Sie Spaß, amüsieren Sie sich.«, Kenji Tsukino reichte ihnen jeweils ein Glas, wahrscheinlich mit Champagner gefüllt, ehe er sich wieder von ihnen entfernte und weiteren eintreffenden Gästen seine Aufmerksamkeit schenkte. »War doch gar nicht so schlimm.«, fasste Mamoru zusammen und nippte an seinem Glas. Unauffällig sah er sich im Raum um. Bunny stand bei einem etwa gleichaltrigen Mädchen mit langen blonden Haaren, das von einer knallroten Schleife geschmückt wurde. »Das ist Minako Aino. Die Tochter von Herrn Tsukinos Geschäftspartner.«, beantwortete Ami seine ungestellte Frage. Und fügte lächelnd hinzu: »Wenn du Bunny jetzt um einen Tanz bittest, wird sie ihn nicht abschlagen. Es würde einen schlechten Eindruck hinterlassen.« »Ist das so? Ich habe die Gepflogenheiten in solchen Kreisen nie verstanden.«, Mamoru setzte sich in Bewegung. Je näher er Bunny kam, um so aufgeregter wurde er. Was war nur los mit ihm? »Fräulein Tsukino.«, begrüßte er sie so zuvorkommend wie möglich und deutete eine leichte Verbeugung an. »Du.« Bunny sprach das einzelne Wort freundlich aus, doch in ihren Augen konnte Mamoru das altbekannte Glitzern erkennen, dass er so amüsant fand. »Mit wem haben wir das Vergnügen?«, Minako hatte ein derart laszives Lächeln aufgelegt, dass Mamoru gleichzeitig heiß und kalt wurde. Die Mädchen heutzutage waren ihm definitiv eine Spur zu gefährlich. »Das ist Mamoru. Motokis Mitbewohner.«, erklärte Bunny und versuchte, dabei möglichst gelangweilt zu klingen. »Und Single?« , fragte Minako ungeniert und fuhr sich durch die langen goldblonden Haare. Mamoru wich unweigerlich einen Schritt zurück. »Ich bin... anderweitig interessiert.«, antwortete er und hob die Hand in Richtung Bunny. »Darf ich bitten?« Bunny starrte ihn überrascht an, blickte dann kurz zu ihrer Freundin und funkelte ihn schließlich an, lächelte aber: »Liebend gern.« Sie legte ihre Hand in seine und folgte ihm auf die Tanzfläche. Wie vorteilhaft, dass genau in diesem Moment von dem Streichquartett auf der kleinen angedeuteten Bühne ein langsames Lied gespielt wurde. Mamoru umfasste Bunnys Taille und zog sie sanft an sich. Auch, wenn sie ihn noch immer verärgert anschaute, sie wehrte sich nicht gegen die innige Berührung. »Was tust du hier? Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben.«, sie drehte sich mit ihm und bewegte sich geschmeidig zum Takt. »Schade eigentlich. «, Mamoru lächelte sie charmant an. »Ich hatte angenommen, du geniesst meine Nähe.« »Wie kommst du auf so eine absurde These?« »Es hatte sich so angehört. « Bunny schien genau zu verstehen, dass er auf das Geschehene während ihrer U-Bahnfahrt anspielte denn sofort überzogen ihre Wangen eine leichte Röte. »Das hast du falsch verstanden. «, sie wand den Blick ab. »Ist das so? «, Mamoru strich mit der Hand über ihren Rücken und presste ihr Becken an seinen Körper. »Wie hätte ich es denn eigentlich verstehen sollen? «, er flüsterte ihr so nah ins Ohr, dass seine Lippen ihre Ohrmuschel berührten. Bunny blickte noch immer nicht zu ihm auf : »Ich bin mit Motoki zusammen. « »Stimmt. « Das Lied war zu Ende und Bunny löste sich von ihm, sah ihm dabei fest in die Augen und sagte: »Daran kannst auch du nichts ändern.« Mamoru wusste keine Antwort darauf. Er starrte ihr nur stumm hinterher, als sie mit elegantem Schritt von der Tanzfläche ging. Ihr Hintern sah in dem Kleid wirklich niedlich aus. Trotzdem schwirrte ihm noch immer ihr letzter Satz im Kopf herum. Er würde nichts daran ändern können. Wollte er überhaupt irgendwas daran ändern? Sein Plan beinhaltete eigentlich nicht, dass er Motoki seine Freundin ausspannen wollte. Mamoru wollte ihm lediglich die Möglichkeit nehmen, Bunnys erster Mann zu sein. »Sind Sie ein Freund von Bunny?« Mamoru drehte sich überrascht um. Vor ihm stand eine hübsche Frau mittleren Alters mit langen leicht gewellten Haaren und Augen, die ihm irgendwie bekannt vorkamen. Er erkannte die Frau wieder, sie stand vorhin neben Kenji Tsukino. »Ich bin Ikuko Tsukino. «, stellte sie sich vor und reichte ihm freundlich die Hand. Jetzt wusste er auch, woher er diese Augen kannte. Bunny hatte genau dieselben, wenn auch nicht den gleichen sanften Ausdruck darin wie ihre Mutter jetzt. »Mamoru Chiba.«, antwortete er. »Ich bin Motokis Mitbewohner.« »Dann kennen Sie ja bereits die Eigenheiten meiner Tochter. «, sie lachte leise hinter vorgehaltener Hand. Mamoru musste unweigerlich lächeln und antwortete nickend: »Ja, sie ist etwas Besonderes.« »Was ist das zwischen Ihnen Beiden?« Der Schwarzhaarige sah die Frau verblüfft an. Im ersten Moment wusste er gar nicht, was er auf ihre Frage sagen sollte. » Was meinen Sie?«, war alles, was aus seinem Mund kam. Eine eher dämliche Frage, aber was Besseres war ihm gerade nicht eingefallen. »Ich habe beobachtet, wie Sie meine Tochter ansehen. «,Frau Tsukino blickte in Bunnys Richtung, aber sie nicht direkt an. »Wir sind nur Freunde, wirklich.«, warum hatte er dieses unangenehme Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen? » Schade.« Mamoru horchte auf, sah sie fragend an, doch sie schaute noch immer gerade aus. Erst nach ein paar Sekunden wand sie den Kopf in seine Richtung und erklärte: »Mein Mann mag ein erfolgreicher Anwalt sein, aber er verfügt leider nicht über genügend Menschekenntnis. Ihr Freund Motoki scheint mir andere Ziele zu haben, als das Herz meiner Tochter zu erobern.« Mamoru musste lächeln: »Ich habe schon immer die weibliche Intuition bewundert.« »Was ist mit Ihnen?«, sie blickte ihn sanft, aber direkt an. »Haben Sie einen Plan, was Bunny betrifft?« »Sicherlich einen anderen als Motoki. «, gab er offen zu. Ikuko zuckte mit den Schultern. »Der will nur in die Kanzlei meines Mannes. Und Sie? Ist Ihr Ziel das Höschen meiner Tochter? « Mamoru verschluckte sich beinahe beim Atmen. Mehr als die Frage an sich, schockte ihn die Tatsache, dass sie aus dem Mund einer erwachsenen und eigentlich kultivierten Frau wie Ikuko Tsukino kam. Diese grinste : »Daran ist nichts verwerfliches. Bunny ist ein hübsches Mädchen und längst kein Kind mehr. Allerdings hat sie auch noch nicht die Reife oder gar Erfahrung einer Frau. Was also reizt Sie an ihr?« »Ich weiß nicht, ob mir die Richtung gefällt, in die sich dieses Gespräch entwickelt.« , Mamoru legte den Kopf schief. Eine Geste, die er normalerweise albern fand. Aber irgendwie schien sie seinen Gemütszustand in diesem Moment recht gut zu erläutern. »Ich kenne meine Tochter lange genug, um zu wissen, dass sie niemals etwas gegen ihren Willen tun würde. Sie hat einen starken Charakter, aber auch ein großes Herz. Halten Sie sie nicht allzu lange hin, sonst schenkt sie es vielleicht einem Anderen.« »Ich weiß nicht, ob das nicht vielleicht besser wäre.«, sagte Mamoru nachdenklich. Ikuko schüttelte den Kopf: »Sie haben keine bösen Absichten, das weiß ich.« » Aber vielleicht sind es auch nicht die besten.« » Nun, das können Sie wohl nur herausfinden, wenn Sie Ihr Innerstes befragen.«, sie lächelte ihn sanft an, drehte sich dann aber zum Gehen. » Nun, ich muss so langsam mal wieder zu meinem Mann, ehe er sich noch um Kopf und Kragen redet und ihrem Mitbewohner vielleicht noch die Kanzlei überschreibt.« Mamoru hob die Augenbrauen, entspannte sich jedoch wieder schnell, als sein Gegenüber erneut hinter vorgehaltener Hand lachte und sich freundlich verabschiedete. Er beobachtete, wie sie in der Menge verschwand. Erst, als er merkte, wie jemand ihn am Arm berührte, drehte er sich wieder um und blickte in ein Paar vertrauter böse funkelnder Augen und lächelte. » Worüber hast du mit meiner Mutter gesprochen?«, fragte Bunny mit zusammengebissenen Zähnen. »Komm mit. « , sie zog ihn am Arm aus dem großen Saal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)