Wenn das Schicksal Feuer fängt von kora (Natsu x Lucy) ================================================================================ Kapitel 1: Natsu x Lucy ----------------------- Ich dachte immer, dass alles aus einem guten Grund passiert. Dass irgendwer oder irgendwas da oben ist und entscheidet, wie es hier unten abläuft. Ich habe an so etwas wie Schicksal geglaubt. Anders konnte ich mir aber auch einfach nicht erklären, warum mein Leben so war wie es nun mal war. Und jetzt stehe ich hier. Vielleicht am Ende meiner Reise und ganz allein. Wäre dem nicht so, würde ich immer noch nicht an den Zufall glauben. Beziehungsweise ich würde glauben, dass das alles nicht einfach so geschehen ist. Aber die Dinge, die mir früher Halt gegeben haben, die Dinge, die mich in meinem Tuen bestärkt haben, sind weg. Es kommt mir so vor, als ob ich auf einer schwankenden Eisscholle stände, die jeden Moment zerbrechen wird. Ich hoffe nur, dass doch noch eine Hand auftaucht und mich auf den sicheren Boden zieht. Gut, eigentlich hoffe ich auf eine ganz bestimmte Hand. Auf eine ganz bestimmte Person. Denn da ist immer noch ein kleines Stück meines alten Selbst und verhindert, dass alles von früher verschwindet. Sonst würde ich wahrscheinlich gar nicht erst so denken. Schon komisch, ich war mir vor ein paar Tagen mit allem noch total sicher. Da habe ich noch an Schicksal geglaubt und auch an uns. Wie wir uns kennengelernt haben und auch wie wir uns angefreundet, uns lieben gelernt haben, das alles musste vorherbestimmt sein. Denn normalerweise findet man eine Geschichte wie die unsre nur in schönen Büchern, aber wir hatten das Glück sie erleben zu dürfen. Also ist es nicht verwunderlich, dass ich dachte, wir würden für immer so bleiben. Zwar nicht ohne Streite und Probleme, aber glücklich. Du dachtest da doch eigentlich auch. Aber dieser rote Faden, der sich durch unser Leben gezogen hat, an dem ich mich entlang gehangelt habe, ist gerissen und verschwunden. Zwischen all den Scherben habe ich ihn zwar gesucht, doch irgendwann aufgegeben. Als meine Hände voller Blut waren, habe ich aufgehört, nach etwas zu graben, das nicht mehr da ist. Und du wohl auch. Du kamst mir nicht nach, als ich weg gelaufen bin. Du bist noch immer nicht zu mir gekommen. Ohne, dass ich es möchte, rollt mir eine kleine Träne die Wange hinab. Ich bin nicht wirklich traurig, zumindest will ich es nicht sein. Obwohl ich es wohl sollte. Ich vermisse dich ja schon. Mehr als ich zugeben möchte. Immerhin kennen wir uns schon eine kleine Ewigkeit, sind beste Freunde geworden, haben uns einst mehr als alles andere geliebt. Und schon wieder frage ich mich, wieso es so gekommen ist. Alles schien beinahe perfekt und das Schicksal wollte uns doch nicht einfach so zerstören. Das musste ein schrecklicher Zufall gewesen sein. Wer auch immer da oben ist, ist doch nicht so grausam! Oder? Irgendwann sinke ich auf meine Knie und kralle mich in den Boden. Ich versuche so ein wenig Halt und Klarheit zu finden. In meinem Kopf rauscht alles und ich weiß einfach nicht, woran ich glauben soll. An das, was früher für mich wahr gewesen ist oder an das, was mir die letzten Stunden gezeigt haben? Beides scheint mir mehr als falsch. Währenddessen beobachte ich den Sonnenuntergang vor mir und wie langsam die einzelnen Sterne auftauchen. Etwas traurig scheinen sie auf mich herab, versuchen erfolglos Licht zu spenden. Denn so wie in meinem Kopf ist es stockdunkel und alles was ich möchte, ist ein Lichtstrahl. Etwas was mir den richtigen Weg weißt oder zumindest Antwort gibt. Noch immer spüre ich beinahe deine Lippen auf meinen, deinen Atem auf meiner Haut. Ich fühle noch immer, wie du mich hältst und vor allem Bösen beschützt. Ich wusste natürlich, wie kostbar diese Berührungen waren, doch nun wird mir klar, dass ich sie eigentlich über alles brauche. Obwohl etwas in meinem Inneren zerbrochen ist, will ich nur wieder dahin, wo wir vor kurzem standen. Mein Herz verlangt noch immer nach dir und ich weiß nicht, warum ich nicht abschließen kann. Ich weiß ja, dass es sowas Rosafarbenes wie Schicksal nicht gibt und all meine Träume eben Träume waren. Unsere Geschichte ist nichts mehr als ein Märchen ohne Happy End. Also wieso kann ich nicht aufhören zu weinen? Meine Hände verkrampfen sich immer mehr in dem kalten Boden. Die wenige Hoffnung, die in mir überlebt hat, verblasst immer mehr, ist kaum noch da. Wenn du nicht bald auftauchst, werde ich in nichts mehr vertrauen können, weder in mich selbst, noch in eigentlich handfeste Tatsachen. Doch du kommst nicht. Natürlich. Ich habe dir ja auch gesagt, dass du wegbleiben sollst. Also ist wie immer alles meine Schuld und vielleicht sind wir auch nur wegen mir hier, an dem Punkt wo sich unsre Wege für immer trennen werden. Ohne die Möglichkeit etwas von den Sachen zu retten, die einst unsere Leben verbanden. Irgendwann erhebe ich mich, stehe langsam auf und frage mich wofür. Aber ich weiß, dass es nichts bringt, für immer hier an dieser Klippe zu sitzen. Es wird nicht ändern und ich bin ja eigentlich stark genug, um weiter zu machen. Selbst wenn ein wichtiger Teil fehlt. Ich bin noch etwas wackelig auf den Beinen, als ich durch den Wald zurückgehe. Zu lange saß ich dort bewegungslos und dachte, die Welt hatte sie ebenfalls aufgehört sich zu drehen. Jetzt merke ich natürlich, dass alles wie immer weiter ging. Niemand hat sich dafür interessiert, dass ich nicht mehr dieselbe bin oder es einfach nicht bemerkt. Es dauert ziemlich lange bis ich zu Hause angekommen bin und mit zittrigen Händen die Tür aufschließe. Ganz, ganz kurz denke ich, dass du hinter ihr auf mich wartest, mal wieder bei mir eingebrochen bist. Aber ich schüttle den Kopf, weiß, dass dem nicht so ist. Und, dass das auch nie mehr der Fall sein wird. Nachdem, was ich zu dir gesagt habe wäre es so verständlich, wenn du mich nie wieder sehen willst. Aber wer auch immer die Welt hier unten lenkt, liebt es, mich stets eines besseren zu belehren. Denn du sitzt da, mitten auf meinem Sofa, schaust traurig auf den Boden. Eine angemessene Reaktion wäre nun wohl sich zu freuen, erschrocken zu sein oder einfach in deine Arme zu fallen. Doch ich bringe nichts zustande, schließe nur die Tür und blicke die dich stumm an. „Was machst du hier?“, frage ich irgendwann ohne Wut oder Trauer oder irgendein anderes Gefühl in der Stimme zu haben. „Ich will nicht, dass es so endet.“ Auf einmal bist du ganz entschlossen, stehst auf und gehst zu mir herüber. Ich habe keine Ahnung was jetzt kommt, aber auf einmal ist wieder ein Fünkchen, eigentlich noch weniger in mir. Vielleicht ist ja doch nicht alles verloren. „Lucy, ich liebe Dich. Mehr als alles andere. Und es kann nicht sein, dass das unser Ende bedeuten soll.“, sagst du und schaust mich überzeugt an, während deine warmen Händen auf meinen Schultern ruhen. „Du bleibst bei mir. Für immer, klar?“ Ich schlucke, als du mich schließlich anlächelst. Die Worte, die auf meiner Zunge ruhen, wollen einfach nicht heraus. Ich will etwas erwidern und dir zustimmen, ja mich entschuldigen. Doch ich kann nicht, egal was ich auch versuche. Die Sekunden vergehen nur so und ich merke, wie trauriger du wirst. Nein! So darf das wirklich nicht enden. Jetzt, wo du mir, wo du uns eine zweite Chance schenkst, muss ich etwas tun. Ohne dich kann ich ja noch nicht mal leben. Aber mein Mund ist immer noch trocken. Und so tue ich das einzige, was mir einfällt. Ich gehe den einen Schritt auf dich zu und schlinge meine Arme zu fest es geht um deinen warmen Körper. Ich vergrabe mein Gesicht in deinem Oberteil, fange an zu weinen und fühle mich dennoch zu gut. Schnell erwiderst du die Umarmung, ziehst mich noch enger zu dir. Ich spüre, wie du deinen Kopf auf meinem ablegst, weswegen ich noch mehr Tränen vergieße. Du bist wieder bei mir. Endlich. Auch wenn es nur Tage waren, fühlt es sich wie Jahre an, die ich ohne die Geborgenheit, die du mir spendest, leben musste. Und ich werde nie wieder darauf verzichten können. Ich schwöre mir hier und jetzt alles dafür zu tun, das so etwas nie wieder passieren wird. „Ich liebe dich auch. Und es tut mir so leid.“, flüstere ich irgendwann und meine jedes Wort todernst. Daraufhin drückst du mich enger an deinen Körper, umschließt mich mehr mit deinen Armen. „Ist schon okay. Mir tut es auch leid.“ Ich weiß nicht, ob es wirklich so etwas wie Schicksal gibt. Ich glaube jedenfalls nichts, dass das alles aus Zufall geschehen ist. Die letzten Tage waren die schlimmsten meines Lebens, aber sie haben mich eine Sache gelehrt. Das ich dich, Natsu Dragneel, mehr als alles andere liebe und auch brauche. Und du liebst und brauchst mich auch, das weiß ich. Also kann man vielleicht glauben, dass es Schicksal war, als wir uns trafen, damals in dieser Stadt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)