Wenn Liebe krank macht von Kung-Fu-Girl ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wenn Liebe krank macht Mit einem *Rums* flog Tenten gegen einen Baum. Es war ein Trainingstag wie jeder andere, Tenten war mit ihrem Teampartner, Freund und heimlichen Schwarm Neji am Trainieren, während ihr Sensei mit seinem Lieblingsschüler und Double Lee am trainieren war. Neji hatte sie gerade mit einem gezielten Schlag gegen einen Baum geworfen. Stöhnend versuchte sich die Siebzehnjährige wieder aufzurappeln, aber Neji hielt sie zurück. „Vielleicht solltest du lieber liegen bleiben“, murmelte ihr Teamkollege. „Ach was, das geht..“ , begann Tenten, kam aber nicht weiter, da sie stöhnend ihre Hand auf die schmerzenden Rippen pressen musste. Neji setzte sein Byakugan ein und meinte dann: „Keine Sorge, es ist nichts gebrochen!“ „Immerhin“, stöhnte Tenten. Es war für sie nichts Neues, dass ihr Teamkollege nach ihrem Training schaute, ob er ihr etwas gebrochen hatte. Bisher war sie zum Glück mit Quetschungen, Prellungen oder blauen Flecken davongekommen, während Lee durchaus mal ein paar gebrochene Rippen von Neji bekommen hatte. Er half ihr auf und meinte: „Ich glaube, wir müssen gleich los. Soll ich Lee hohlen?“ Tenten nickte und Neji holte Lee, während sie versuchte, ihre schmerzenden Rippen zu ignorieren. Seit einigen Wochen mussten die meisten Teams von Konoha an Schulstunden zu „Ninjakunde“ teilnehmen. Darin ging es um Ninjatechniken und Strategien. Sie waren in Alter eingeteilt, in Tentens Fall waren es die 15-18 Jährigen. Nur die Besten schafften es in eine höhere Gruppe. Aus ihrer Gruppe hatten es nur Shikamaru, wegen seiner strategischen Fähigkeiten und Neji, der ein unfassbares Ninjawissen hatte, geschafft. Ansonsten waren Team 7,Team 8, Team 10 und Team Guy vollständig anwesend. Vorausgesetzt natürlich Naruto vergaß nicht wieder, zu kommen. An der Akademie angekommen gingen Tenten und Lee zu ihrem Hörsaal, wo sie sich von Neji verabschiedeten. Tenten trottete lustlos auf ihren Platz, der ganz weit weg von Lees war und kritzelte mit Hinatas Filzstiften auf ihrem Arm rum. „Hallo Tenten“, meinte Hinata lächelnd und reichte ihr einen schwarzen Stift. „Hi Hinata“, murmelte die Angesprochene nur und malte ein Herz auf ihren Arm, in dass sie „I Love Neji Hyuga“ schrieb. „Immer noch in Neji verknallt?“, fragte Hinata, die wusste, dass sie seit Jahren auf den Hyuga stand, auch wenn er sie nur als „Klotz am Bein“, oder bestenfalls als Teammitglied sah. „Ja, du bist doch auch schon seit Jahren in Naruto verknallt!“ „Ach ich mein ja nur, vielleicht solltest du ihn einfach mal nach einem Date fragen“, schlug Hinata vor. „Was?! Nie im Leben!“, erwiderte Tenten. Der Unterricht hatte gerade begonnen, als Hinata fragte: „Soll ich ihn mal für dich ausfragen, was er von dir hält oder so?“ „Ach nein, lass mal. Ich denke, ich weiß das schon ganz gut!“ „Was glaubst du denn?“, fragte die Schüchterne interessiert nach. „Er hält mich für schwach, zerbrechlich, nicht auf seinem Niveau, eine schlechte Kämpferin und eine Memme!“, behauptete Tenten betrübt, während sie das Herz auf ihrem Arm mit Hinatas roten Filzstiften ausmahlte. „Warum glaubst du, dass er das denkt? So schlimm ist er nicht!“, erwiderte Hinata leise. „Er denkt das mit Sicherheit! Ich meine, bei Missionen behindere ich ihn mehr, als dass ich ihm helfe. Ich bin unter seinem Niveau, immerhin sitze ich hier und nicht im gleichen Kurs wie er!“, konterte die Angesprochene. „Glaub ich nicht! Und warum sollte er dich für eine schlechte Kämpferin oder für schwach halten?“, fragte Hinata flüsternd. „Schwach, weil ich nach ein oder zwei Schlägen von ihn K.O. bin, eine Memme, weil ich mich immer anstelle, obwohl ich bisher noch nie etwas gebrochen hatte, und zerbrechlich, weil er mit mir nie ernsthaft kämpft.“ Hinata zog eine Augenbraue leicht hoch. „Er kämpft nicht richtig mit dir?“ Sie schnaubte nur. „Lee macht er beim Training immer richtig fertig, bei mir schlägt er noch nicht einmal richtig zu! Er glaubt wahrscheinlich, ich könnte das nicht aushalten! Er setzt noch nicht einmal sein Byakugan ein!“ Doch noch bevor Hinata antworten konnte, meinte der Lehrer, der wohl tatsächlich mitbekommen hatte, dass die beiden Mädchen nicht auch nur einen Moment zugehört hatten: „Fräulein Hyuga, Miss Ama, es wäre gut, wenn sie auch einmal auf die Idee kommen würden, mitzuarbeiten!“ Hinata wurde augenblicklich knallrot, während Tenten nur stöhnend mit den Augen rollte. „Vielen Dank für ihren absolut höflichen Kommentar, Miss Ama. Da sie ja offensichtlich vom Thema gelangweilt sind und dementsprechend sicher viel Ahnung haben, können sie ja bis nächste Woche ein Referat darüber halten! Zu ihrer Information, es geht um Kekkegenkais. Und ihr Referat geht“, er schaute auf einen Zettel, „über das Byakugan!“ Tenten atmete auf. Es hätte schlimmer kommen können, und wenn sie Hilfe brauchen würde, könnte sie Neji fragen, auch wenn sie ihm dann erzählen müsste, dass sie nicht aufgepasst hatte, was er gar nicht gern hören würde. Neji war immerhin Teamchef von ihnen und war in gewisser Weise ein wenig verantwortlich für sie. Außerdem war es nicht gut für das Team, wenn eine Person nicht ausreichend Wissen über Ninjatechniken hatte. „Ich kann dir helfen!“, bot sich die immerhin mitschuldige Hinata an. „Danke“, murmelte Tenten und machte sich Notizen, zu dem, was sie sagte. „Also, das Byakugan ist das Kekeigenkai der Hyugafamilie und wird nur in dieser vererbt! Damit kann man, wenn es so stark ausgeprägt ist wie bei Neji, so gut wie 360° sehen! Dass heißt man kann sehen, was hinter einem passiert!“ Tenten nickte. Das war verständlich, kein Wunder, dass Neji im Gegensatz zu ihr als ein Genie angesehen war. Ihn als Feind zu haben, könnte wirklich schlecht sein. „Außerdem kann man in weite Entfernungen schauen und durch alles und jeden hindurch blicken!“, endete Hinata. Das alles waren Fähigkeiten, die Tenten durchaus schon wusste. „Aber wozu ist das denn nütze, wenn man nicht gerade wissen will, ob man seiner Teamkollegin irgendwas gebrochen hat?“, erkundigte sie sich. Hinata lächelte. „Wie süß, dass Neji sich darum sorgt, ob er dir was gebrochen hat, er hätte das ja auch einfach Ärzten überlassen können!“ „Er wollte bestimmt nur nicht zum Krankenhaus!“, erwiderte Tenten, „Aber ist diese Fähigkeit denn für noch irgendwas nütze?“ Dieses Mal würde die Hyuga so knallrot, wie es nur möglich war und stotterte: „Naja, a…also…meine…Sch…Schwester…also…Hana…bi…ha…hat“, da wurde sie schon unterbrochen, „Keine Sorge Hinata, ich sag nichts weiter!“ Hinata schaute leicht verschämt auf ihren Tisch und murmelte: „Also Hanabi nutzt das Byakugan um die männliche Anatomie zu erkunden.“ Tenten stockte der Atem. „Man kann durch Klamotten schauen?!“, fragte sie entsetzt. „Du sagst es, aber ich mach das nicht, wirklich!“ Die Angesprochene reagierte kaum, Hinata hätte sie so etwas perverses sowieso nicht zugetraut, aber Neji? Traute sie ihm das zu? Würde er so etwas machen? „Das heißt Neji könnte trotz langen Ärmeln sehen, was ich auf meinem Arm stehen habe?“, fragte sie die Hyuga. „Wenn er wollte könnte er noch ganz andere Sachen sehen!“, erwiderte Hinata, die immer noch verschämt auf ihren Tisch sah, „Aber ja, das kann er!“ Tenten wurde blass, immerhin ließen sich die Filzstifte von Hinata nicht auswaschen und würden wahrscheinlich in einer Woche immer noch mehr als gut zu lesen sein und wenn Neji sein Byakugan zufälligerweise auf ihren Arm richten würde, wüsste er alles! Die restliche Stunde war Tenten damit beschäftigt, sich selbst zu bemitleiden und nach einem Ausweg aus ihrer unschönen Situation zu suchen. Wie um alles in der Welt sollte sie vor Neji ihren Arm verbergen, wenn er durch Kleidung hindurch sehen konnte? „Tu doch einfach so, als ob du krank wärst, bis die Schrift wieder weg ist.“, schlug Hinata vor, als die Stunde grade zu Ende war und sie ihre Filzstifte wieder einräumte. „Ich war noch nie eine gute Lügnerin, für Sensei Guy würde es reichen, aber Neji würde sich nie täuschen lassen!“, erwiderte Tenten. Die Hyuga schaute kurz nachdenklich, bevor sie schuldbewusst meinte: „Hanabi hat so ein Getränk in ihrem Zimmer stehen, davon wird einem wirklich schlecht. Wenn es sein muss…“ „Nein, danke, aber warum hat deine Schwester so etwas in ihrem Zimmer stehen?“ Hinata lachte. „Sie schwänzt jeden Donnerstag Schule, weil da ihre Lieblingssendung läuft.“ Tenten schüttelte nur verständnislos ihren Kopf. Plötzlich zog Hinata sie am Arm und Tenten fragte verdattert: „Was ist denn?“ „Neji!“, meinte sie nur und Tenten schaltete nicht schnell genug. Er kam schon auf sie zu und sie hoffte nur, dass er sein Byakugan nur beim Training einsetzte. Sie versteckte ihren bemalten Arm allerdings trotzdem vorsichtshalber hinter ihrem Rücken. „Kommst du gleich zum Training?“, fragte er und Tenten, die in den letzten Monaten kein einziges Mal gefehlt hatte, weil sie unauffälliger Neji nicht beobachten konnte, wollte schon „Auf jeden Fall“ antworten, als Hinata ihr auf den Fuß trat und meinte: „Tenten wollte mit mir noch die Aufgabe von heute machen.“ Sofort schaltete Tenten und fügte hinzu: „Hinata hat etwas noch nicht so verstanden und ich habe versprochen, es ihr zu erklären.“ Neji schien ein wenig verwirrt zu sein und meinte: „Ich kann dir das auch erklären, Hinata.“ „Nicht nötig! Außerdem wollen wir noch shoppen gehen und wir müssen uns echt beeilen. Bis dann!“, meinte Hinata und sie und Tenten machten sich aus dem Staub, bevor Neji noch etwas erwidern konnte. Als sie außer Hörweite waren, fragte Tenten: „ Warum willst du mit mir shoppen gehen?“ Sie seufzte. „Neji hasst shoppen, da sagt er nichts gegen!“ „Gute Idee, aber was sag ich morgen?“, fragte Tenten. Hinata murmelte nur: „Naja, die Filzstifte sind nicht abwaschbar, also gibt es drei Möglichkeiten. Entweder, du ziehst etwas Langärmliges zum Training an und sorgst dafür, dass er nicht mit seinem Byakugan deine Knochen kontrollieren muss. Zweitens, du gehst hin und sagst ihm einfach, dass du in ihn verknallt bist oder du meldest dich krank, bis man die Stifte nicht mehr sieht.“ „Ich bin für Möglichkeit drei!“, meinte Tenten, die alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen hatte, weil sie ihr zu riskant waren. „Kennst du irgendeine Krankheit, die am besten ansteckend ist und mich ungefähr zwei Wochen vom Training abhalten würde. „Du hast vergessen, dass du in einer Woche noch dein Referat halten musst“ , erwiderte Hinata und Tenten, die grade an etwas Falsches gedacht hatte, wurde rot. „Nachdem, was ich jetzt weiß, kann ich Neji nie wieder anschauen, ohne mich zu fragen, ob er genauso versaut ist, wie Hanabi.“ Dabei wurde sie so rot, wie noch nie zuvor, „Das ist Horror! Kann ich nicht in dein Team?“ „Von mir aus gerne, aber was willst du denn deinem Sensei sagen?“ Tenten schwieg. Genau, was sollte sie Sensei Guy sagen? Dass sie lieber mit ihm und Lee als mit Neji trainieren wollte, weil sie Angst hatte, er könnte durch ihre Kleidung schauen? Nein, das wäre zu peinlich. „Du könntest sagen, du seiest erkältet!“, schlug Hinata vor. „Es ist dreißig Grad! Niemand ist im Sommer erkältet, das merkt Neji! Damit kann man nur Sensei Guy täuschen.“, meinte Tenten. „Das reicht doch fürs Erste!“, meinte Hinata und fügte noch hinzu: „Vielleicht fällt uns ja noch etwas Besseres ein.“ Tenten nickte nur und ließ sich von Hinata mitschleifen. Am nächsten Morgen rief Tenten schuldbewusst bei ihrem Sensei an, um zu behaupten, sie sei krank. Aber leider war Sensei Guy nicht ganz so dumm, wie sie gedacht hatte. „Was hast du denn?“, fragte er und sie antwortete: „Ich bin erkältet.“ „Im Sommer?“, fragte er misstrauisch und Tenten ließ sich schnell etwas einfallen. „Naruto hat mich gestern mit einer Wasserbombe getroffen und ich habe mich danach nicht mehr umgezogen, da hab ich mich wohl ein wenig erkältet.“ Eine geniale Idee, da Naruto am gestrigen Tag tatsächlich mit Wasserbomben herumgeworfen hatte. „Ach so, bist du denn morgen wieder da?“, fragte ihr Sensei und sie meinte: „Ich denke schon.“ Und sie überlegte im Hinterkopf schon, was sie am nächsten Tag sagen konnte. „Gut, dann bis morgen, ich sage Neji dann Bescheid, ok?“, meinte ihr Sensei und Tenten erwiderte: „Ja, bitte, bis morgen dann.“ Und legte auf. Tenten fühlte einen schuldbewussten Stich, es war nicht nur, dass sie ihren Sensei belog, sondern auch, dass sie beim Training schwänzte. Sie wollte immerhin auf dem Niveau des Teams bleiben und sie war immerhin sowieso schlechter als die Anderen. Wie sollte sie je besser werden, wenn sie beim Training fehlte. Tenten rappelte sich auf und ging ins Bad, wo sie versuchte, dieses blöde Herz von ihrem Arm zu schrubben. Zur gleichen Zeit waren Neji und Lee beim Trainieren. Ursprünglich wollten sie auf Sensei Guy und Tenten warten, aber irgendwann war es ihnen, oder eher Lee, zu langweilig geworden und sie hatten schon einmal mit dem Training angefangen. „Ich spüre die Kraft der Jugend in euch!“, verkündete ihr Sensei, der grade eingetroffen war. „Morgen Sensei Guy, was lernen wir heute?“, rief Lee, während Neji nur mit den Augen rollte. „Ihr werdet heute zusammen trainieren, Tenten ist erkältet und kommt heute nicht.“ Lee freute sich schon auf das gemeinsame Training, während Neji sich skeptisch fragte, warum seine Teamkollegin wegen einer Kleinigkeit fehlte. Das tat sie doch sonst auch nicht! Ob sie wirklich krank war? Oder ob sie einfach nicht mehr mit ihm trainieren wollte? Immerhin hatte er sie in letzter Zeit ziemlich häufig beim Training verletzt. Sie hatte schon blaue Flecken, Prellungen und mit Sicherheit auch einige andere Verletzungen von ihm zugefügt bekommen. Er wollte ihr wirklich nicht wehtun, aber manchmal tat er es einfach, wenn er sich beim Training nicht genug zurückgehallten hatte. Vielleicht war es einfach ein wenig zu viel für sie geworden. Aber das würde er ja noch erfahren, denn wenn sie wirklich nur erkältet war, dann würde sie morgen wieder da sein. Am Abend hatte es Tenten endlich geschafft. Das Herz war weg. Bedauerlicherweise allerdings auch die Haut, wo es gewesen war. Sie hatte Versehentlich irgendein ätzendes Zeug benutzt, was sofort seine Wirkung gezeigt hatte. Es brannte wie verrückt, aber immerhin konnte sie morgen wieder zum Training gehen. Stöhnend ließ sich Tenten auf ihr Bett fallen und überlegte sich schon einmal eine glaubwürdige Ausrede für Neji. Außerdem musste sie noch irgendwann genug Zeit finden, um sich von Hinata alles über das Byakugan sagen zu lassen. „Oh nein!“ Stöhnte sie, als ihr prompt wieder einfiel, was man alles Perverses mit dem Kekkeigenkai. Na ob das mit ihrem morgigen Training wirklich so gut war? „Nein, du bist keine Memme, du gehst da gefälligst hin!“, ermahnte Tenten sich selbst, stand auf und suchte ihren Verbandskasten, um zumindest ihren Arm ein bisschen zu versorgen. In dieser Zeit war Neji schon wieder auf dem Hyuga-Anwesen, wo er wohnte, seit Hiashi ihn in der Hauptfamilie aufgenommen hatte. In Gedanken über Tenten versunken, ging er in Richtung seines Zimmers, als er mit jemandem zusammenstieß, der prompt auf den Boden fiel. Es war Hanabi, seine Cousine, die eigentlich noch am Morgen behauptet hatte, sie sei zu krank um in die Akademie zu gehen. Nun sah sie allerdings ziemlich gesund aus. „Hey Neji, du hast mich nicht gesehen, ja?“, meinte sie und er fragte nur: „Wo willst du denn hin?“ „Mit Konohamaru und den andern draußen spielen.“ „Solltest du nicht beim Training mit Hiashi sein?“, fragte er und sie schaute ganz unschuldig und meinte: „Der denkt, ich bin krank.“ Neji schüttelte nur verständnislos den Kopf und gab ihr zu verstehen, dass er sie nicht verraten würde. Sie bedankte sich und rannte weiter. Warum zum Teufel schwänzte sie ständig Schule oder Training? Ob Tenten auch schwänzte? Nein, so wie seine Teamkollegin kannte, würde sie nie beim Training fehlen, erst recht nicht, wenn sie nicht wirklich krank war. Aber warum machte er sich überhaupt Gedanken? Es könnte ihm doch eigentlich egal sein, ob seine Teamkamerden beim Training fehlten, oder? Bei Lee würde er sich doch nicht so viele Gedanken machen. Doch bevor Neji sich über seine Gedanken ärgern konnte, sah er Hinata, die offenbar grade vom Training gekommen war und so aussah, als ob sie vor ihm Reißaus nehmen wollte. Also ging er zu ihr. „H…Hallo… N…Neji.“ Stotterte die Schwarzhaarige. „Hey Hinata, weißt du, wie es Tenten geht?“, fragte er grade heraus und sie wurde noch verlegener und meinte: „Ihr ist nur ein wenig… ähm… schlecht.“ „Also Sensei Guy hat sie gesagt, sie sei erkältet.“ „Ähm… genau… das meinte ich…“ Stotterte sie und wurde rot, da sie Tenten grade offensichtlich verraten hatte. „Das heißt also, Tenten hat das Training geschwänzt?“, fragte er und Hinata nickte ergeben. „Aber sag ihr bitte nicht, dass ich dir das gesagt habe.“ „Verstehe einer die Frauen…“ murmelte er nur und ging an ihr vorbei in sein Zimmer, wohlwissend, dass sich Hinata wahrscheinlich die nächsten Stunden Vorwürfe machen würde, dass sie ihre Freundin verraten hatte. Am nächsten Morgen war Tenten schon früh auf den Beinen, da sie auf keinen Fall nochmal das Training verpassen wollte. Als sie am Trainingsplatz ankam, war Neji schon da, allerdings war von Lee und Sensei Guy nichts zu sehen. Neji lehnte mit geschlossenen Augen an einem Baum, hatte aber offenbar trotzdem bemerkt, dass sie da war, denn als sie sich suchend nach ihren übermotivierten Teamkollegen und ihrem Sensei umsah, meinte er: „Lee und Guy kommen heute nicht mehr, sie wollen noch einen Marathon auf Händen laufen und ich habe ihnen mal gesagt, dass wir nicht mitmachen wollen.“ „Gut, da hätte ich wirklich nicht mitmachen wollen.“, meinte Tenten und Neji sagte: „Da müssen wir wohl wieder einmal zusammen trainieren.“ „Sieht so aus.“ Murmelte Tenten und versuchte vergeblich, nicht daran zu denken, was man alles mit den Byakugan anstellen konnte. Er gebrauchte es allerdings in ihrem Trainingskampf gar nicht und trotzdem bewies er mal wieder, dass er Tenten haushoch überlegen war. Sie kämpfte wie immer mit voller Power und allen Waffen, die sie aus ihren Schriftrollen bekommen konnte, aber Neji wehrte sie mit Leichtigkeit ab. Nach allerhöchstens fünf Minuten war er durch ihre ganzen Waffenhindurch zu Tenten gelangt und hatte sie nur mit einem einzigen Schlag seines Juken außer Gefecht gesetzt. Er hatte sie mit voller Wucht an der Schulter erwischt und sie war daraufhin einen Meter nach hinten geflogen, auf ihren herumliegenden Waffen ausgerutscht und auf den mit Waffen übersäten Boden geknallt. Sie spürte schmerzhaft, wie ihr etwas in den linken ohnehin schon verbundenen Arm schnitt und es langsam anfing zu bluten. „Alles ok, Tenten?“, fragte Neji sie und ging zu ihr, als sie sich grade aufrappelte. „Ja, alles ok.“, murmelte sie, während sich ihr weißes Oberteil rot färbte. „Das sehe ich“, meinte Neji ironisch und griff nach ihrem Arm, den sie allerdings wegzog und außer Reichweite brachte. Er sollte sie nicht für eine Memme halten, die schon wegen einer kleinen Wunde rumjammerte. Neji schaute sie zuerst genervt an, bis er sein Byakugan benutzte und Tenten meckerte: „Lass das, ich kann selber einschätzen, ob die Wunde schlimm ist, oder nicht.“ „Bisher hast du dich noch nie so aufgeregt, wenn ich mein Byakugan gebraucht habe“, meinte Neji und sah Tenten forschend an. Diese versuchte nicht rot zu werden. „Bisher wusste ich auch nicht, was man damit alles machen kann.“ Zuerst schaute Neji ein wenig verdutzt, bis er nach einigen Sekunden offenbar herausgefunden hatte, was Tenten meinte. „Hat Hinata dir erzählt, was Hanabi immer in Bio macht?“ Nun wurde Tenten vollends rot und stammelte: „Ähm…nun ja…wir waren im Seminar, haben gequatscht und ich habe deswegen eine Strafarbeit bekommen. Ich sollte etwas über das Byakugan herausfinden und da hab ich Hinata gefragt, ob sie mir helfen könne. Und naja… da hat sie mir halt etwas über Hanabi und so erzählt und ich hab mich da gefragt, ob…“ „Ob ich das auch mache?“, fragte Neji und sie blickte auf den Boden und nickte. Er verzog sein Gesicht und Tenten hätte sich für ihr „Geständnis“ ohrfeigen können. „Bist du deswegen nicht beim Training gewesen?“, fragte er uns sie antwortete: „Ich war erkältet, hat dir das Sensei Guy nicht gesagt?“ „Ich habe gestern zufälligerweise Hinata getroffen und nun ja, sie hat dich nicht verraten, aber sie war schon immer eine miserable Lügnerin.“ Nun musste Tenten schlucken. Sie konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen. Also versuchte sie ihn abzulenken, indem sie meinte: „Ich geh kurz meine Wunde verbinden.“ Neji folgte ihr, als sie ihr Verbandszeug aus ihrer Trainingstasche hohlen ging. Als Tenten gerade ihren blutverschmierten Ärmel hochgezogen hatte, bemerkte er ihren Verband und griff Reflexartig nach ihrem Arm. „Was hast du da gemacht?“, fragte Neji, der sich sicher war, dass sie beim letzten Training noch keinen Verband getragen hatte. „Ach nichts“, meinte sie und versuchte mit einer Hand ihre immer noch blutende Wunde zu verbinden. Er nahm ihr den Verband ab und verarztete ihren Arm, wobei er meinte: „Du kannst mir selbst sagen was du da gemacht hast, oder ich benutze mein Byakugan und schau einfach nach.“ Tenten schluckte und überlegte kurz ihm ihre Hand zu entreißen und abzuhauen aber sie verwarf diesen Gedanken und meinte: „Mir ist irgendwas Ätzendes drüber gelaufen.“ Neji zog eine Augenbraue hoch und sie sah sofort, dass er ihr nicht glaubte. Es war auch keine gute Lüge, Sensei Guy hätte sie zwar damit täuschen können, aber Neji durchschaute sie natürlich und nach einer halben Minute des Schweigens unter dem skeptischen Blick von ihm gestand sie: „Ich hatte mir etwas auf dem Arm geschrieben und bei dem Versuch es weg zu schrubben hab ich mir versehentlich etwas Ätzendes drüber geschüttet.“ Sie schwieg verlegen und konnte nur hoffen, dass Neji nicht fragte, was sie drauf geschrieben hatte. Aber ihre Befürchtung bewahrheitete sich als er fragte: „Nicht zufällig irgendetwas mit I love Neji, oder?“ Tenten erstarrte und stotterte: „W... Woher weißt du das?“ „Du hast bei der letzten Chu-Nin-Auswahlprüfung meinen Namen und ein paar Herzen auf deinen Prüfungsbogen gemalt“, meinte Neji. Sie riss ihre Augen auf und wurde so knallrot, dass eine Tomate ihr keine Konkurrenz mehr machte. „Du hast auf mein Blatt geschaut? Wozu? Wenn du abschreiben wolltest warum hast du nicht bei jemand anderes geschaut?“, fragte sie und er korrigierte: „Ich schreibe nicht ab, ich VERGLEICHE und ERGÄNZE!“ Tenten schaute nur verschämt auf ihre Hände und er fragte: „Und wegen sowas machst du dir die Haut deines Armes kaputt? So schlimm ist es nicht, wenn jemand auf mich steht.“ Tenten wurde noch röter, wenn das überhaupt noch möglich war und entzog ihm ihren mittlerweile verbundenen Arm. Sie stand auf und murmelte: „Ich geh besser nach Hause, mit dem Arm kann ich ohnehin nicht weitertrainieren.“ „Kluge Idee nicht weiterzumachen“, meinte Neji und stand auch auf, „Aber eigentlich wollte ich noch kurz mit dir reden.“ „Ach lass, ich weiß schon, dass du nicht in mich verliebt bist und ich soll mir keine falschen Hoffnungen machen, das würde unsere Freundschaft zerstören. Keine Sorge, mach ich nicht“, meinte Tenten und ging in Richtung Stadt. Sie wollte sich nicht umdrehen, ansonsten würde er sicher bemerken, dass ihr die Tränen in die Augen gestiegen waren. „Ich geh gleich noch zu Hinata und mach mit ihr meine Strafarbeit zu Ende, also kein Grund zur Sorge.“ „TENTEN“, versuchte Neji zu sagen, wurde aber sofort unterbrochen. „Bis dann“, murmelte sie und wollte gerade so schnell wie möglich abhauen, als sie mit einem Mal gegen einen Baum gedrückt wurde und Neji ihr ins Gesicht hauchte: „Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass du dir nicht auf den Arm malen, dir wegen so einem Mist nicht den Arm kaputt machen und nicht während des Seminars reden solltest.“ Sie erstarrte. So nah war er ihr noch nie gewesen. Tenten konnte kein Wort herausbringen und nickte nur leicht benebelt. „Und übrigens habe ich nie bestritten dass ich dich… nun ja… süß finden würde“, murmelte Neji ihr ins Ohr. Das hätte er ihr nie gestanden, wenn Lee oder Guy oder sonst jemand in der Nähe gewesen wäre, aber irgendwie war er froh dass er es ihr gesagt hatte. Sie schaute ihn nur mit ihren aufgerissenen braunen Augen an. Ein paar Sekunden standen sie nur schweigend da, bis er seine Lippen auf ihre presste und sie nach ein paar Sekunden der Überrumpellung den Kuss erwiderte, der bald in einen sanften Zungenkuss überging. Tenten hätte sich nie erträumen lassen, dass es so schön sein würde Neji zu küssen. „Hey Sensei, sehen sie mal!“, rief Lee Sensei Guy zu, der gerade auf den Händen zu ihm gelaufen kam. Sein Schülerdeutete auf zwei Menschen, die etwas entfernt auf dem von Bäumen umgebenen Trainingsplatz standen und sich küssten. Nach einigen Sekunden hatte Sensei Guy sie als Neji und Tenten identifiziert und meinte: „Es ist die Blüte der Jugend, die sie zusammengeführt hat!“ „Sie müssen es wissen Sensei!“, rief der von seinem Meister begeisterte Lee. „Wir müssen weiter Lee, lass die Kraft der Jugend explodieren!“, rief er und Lee rannte ihm auf Händen nach dem Berg hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)