Ey man, wo ist die Sunny?! von Cillybelle (Kein Alkohol ist auch keine Lösung) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Geschichte beginnt in einen kleinen Gästezimmer, irgendwo auf Dressrosa. In einem einfachen Doppelbett lagen ein blonder, schlacksiger Smutje und ein muskulöser Schwertkämpfer mit grünen kurzen Haaren nebeneinander und schliefen laut schnarchend. Von dem einen kam zwischendurch immer wieder kurze krächzende Schnarcher, während der andere laut grunzend mit offenen Mund vor sich hin schnarchte. Es war bereits nach zehn und die Sonnenstrahlen schienen in das Zimmer hinein. Normalerweise wäre Sanji schon längst auf den Beinen gewesen und auch die Crew hat um die Uhrzeit schon längst gefrühstückt, so dass der Smutje sich dann immer um den Abwasch kümmerte und sich dabei bereits Gedanken um das Mittagessen machte. Plötzlich legte besagter Schiffskoch im Schlaf seine Hand auf Zoro's Hintern und packte ordentlich zu. Offenbar schien er gerade zu träumen. Immer noch schlafend, grinste sich Sanji dabei einen und drehte sich auf die Seite. Sein Gesicht lag jetzt genau neben das von Zoro. Dieser schnarchte friedlich grunzend mit offenen Mund vor sich hin und eine extreme Alkohol-Fahne kam Sanji entgegen. "Urgh! Du stinkst!", stöhnte Sanji im Halbschlaf und drehte sich wieder angwidert von Zoro weg. "Schnauze, Löffelschwinger!" Doch Zoro schlief immer noch. Offenbar schien er es auch nicht zu wissen, dass der Smutje neben ihn lag. Er hatte nur die Stimme des blonden Lulatschs gehört und entsprechend, fast schon reflexartig, darauf reagiert. Sanji wiederum, schreckte sofort auf und öffnete seine Augen, als er Zoro's Stimme neben ihn vernahm. Hatte er tatsächlich gerade den blöden Spinatschädel an den Arsch gefasst? Er setzte sich auf. Offenbar haben die beiden die Nacht auf einem Zimmer verbracht und obwohl das Bett ein Doppelbett war, haben die beiden auch noch ziemlich dicht beieinnander gelegen. Er sah an sich runter. Beide trugen lediglich noch ihre Boxershorts – immer etwas. Denn Sanji war sicherlich nicht scharf darauf gewesen, den blöden Schwertfutzi auch noch nackt sehen zu müssen - wobei er natürlich stark davon ausging, dass er natürlich besser bestückt war als der olle Mooskopf. Sanji hatte ziemliche Kopfschmerzen und sein Hals brannte. Gut, es war nicht der schlimmste Kater, den er bislang erlebt hatte. Aber dennoch fühlte er sich, als wäre sein Kopf völlig leer gewesen. Er sah sich um. Wo zum Henker waren sie hier nur gelandet? Sie mussten ja gestern noch einiges gesoffen haben, denn sonst hätten sie sich ja wohl kaum noch ein Zimmer genommen. Aber warum zum Geier teilten sie sich ein Zimmer? Sie verfügten beide genug Geld, um sich locker ein eigenes Zimmer leisten zu können. Eitel, wie der Smutje nunmal war, hielt er sich plötzlich eine Hand vor Mund und Nase und hauchte einmal dagegen. "Uh...", verzog er angeekelt das Gesicht. Sein Atem stank mindestens genauo schlimm wie er von Zoro. Mit Sicherheit hatten sie gestern nur harte Sachen gebechert. Doch was war überhaupt gestern passiert? Sanji hatte zwar keinen richtigen Kater, aber dafür wohl einen ordentlichen Filmriss. Er konnte sich an nichts erinnern. "Wohl gestern zu viel gesoffen, was?!" Inzwischen war auch Zoro wach und musterte ihn abschätzend. Scheinbar hatte er es gar nicht mitbekommen, dass Sanji ihn am Hintern begrabscht hatte. Im Gegensatz zu ihm ging es Zoro bestens, was wohl auch daran lag, dass er mehr Alkohol als Sanji vertrug. "Halt die Fresse, Spinatschädel!", fuhr Sanji ihn an und fügte dann kleinlaut hinzu. "Hast du wenigstens eine Ahnung, wo wir hier gelandet sind?" "Eh... wieso fragst du ausgerechnet mich das?" Schließlich war Zoro bekannt dafür, dass er den schlechtesten Orientierungssinn hatte. Aber auch er konnte sich an nichts erinnern, geschweige denn, wie sie überhaupt hierher gekommen sind. Beide Jungs haben also gestern so viel gesoffen, dass sie beide nun einen totalen Blackout hatten. Doch an eine Sache konnte sich Zoro jedoch sehr wohl erinnern – denn das war aber auch gerade eben passiert gewesen: "Aua!", schrie Sanji auf und rieb sich seinen Hinterkopf. "Bist du jetzt völlig übergeschnappt?!" "... das ist dafür, dass du mich eben am Arsch begrabscht hast...", murrte Zoro seelenruhig zurück. "Spiel dich nicht so auf, Spinatschädel! Ich hab geträumt und war im Glauben gewesen, das Bett mit einer hübschen Maid zu teilen..." "Willst du mir etwa damit sagen, dass ich einen Weiber-Arsch habe, Löffelschwinger?!" Plötzlich blieb Zoro's Blick an einer kleinen Tür im Raum hängen. Wo wohl diese Tür wohl hinführte? Die eine Tür da vorne, war die Zimmertür. Dann war wohl die andere...? Mit einem Satz sprang Zoro auf, ging auf diese besagte Tür zu und öffnete diese – bingo, das Gästezimmer hatte ein eigenes Badezimmer. Schließlich gab es ja auch jede Menge Gasthäuser, wo das Bad auf dem Gang lag und alle Gäste es sich teilen mussten. So eine Dusche war jetzt wohl genau das Richtige! Allerdings dachten wohl beide gerade das Selbe. Zwei Dumme, ein Gedanke könnte man jetzt auch sagen. Zeitgleich krallten sich beide ihre Klamotten vom Boden und stürmten in Richtung Badezimmer. Zoro war jedoch schneller und knallte Sanji die Tür vor der Nase zu. Mit einem "klack" schloss er die Tür ab und hörte, wie der wütende Schiffskoch gegen die Tür hämmerte: "Du blödes Arschloch, da wollte ich rein!" "Pech, ich war halt schneller, Löffelschwinger!", brüllte Zoro zurück. "Außerdem brauchst du immer so lange." "Pah! Ich bin ja auch hübscher als du!" "Bist du nicht!" "Bin ich wohl!" Doch Zoro hatte auch schon die Dusche aufgedreht und reagierte gar nicht mehr auf den blonden Lulatsch. "Arschloch!" Wenig später waren beide frisch geduscht und angezogen im Erdgeschoss des Gasthauses, um dort nach den Inhaber aufzusuchen. Schließlich wollten sie das Zimmer und mögliche Schulden bezahlen. "Da sind ja, meine beiden Süßen!", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. "Kommt an Mama's Busen schmusen!" Kaum hatten sich die beiden zu der Person umgedreht, landeten sie mit ihren Gesichtern in den riesigen Ausschnitt einer überbreiten Frau. "Umpf..." Selbst für Sanji, ein bekennender Brust-Fetischist, war das wohl zu viel des Guten. "Ehm... guten Morgen...", begrüßten sie die Dame, nachdem diese nun endlich wieder losgelassen hatte, "Wir wollten eigentlich zahlen..." Die dicke Frau fing plötzlich an zu lachen. "Hahaha, ihr Dummerchen! Das habt ihr zwei Hübschen doch schon!" Na immerhin etwas, dachten sich die beiden. "Meine Süßen, in all den ganzen Jahren hatte ich noch nie so großzügige Gäste in meinem Haus gehabt, wie ihr." Wieder trafen sich ihre Blicke. Warum zum Henker, waren sie immer so großzügig, sobald sie was gesoffen hatten? "Na kommt mal mit, ihr zwei Schnuckis!", rief die Wirtin plötzlich und ging los. "Ihr wollt doch sicher euer Frühstück haben..." Frühstück? Das klang doch schon mal nicht schlecht. Doch es wurde besser als sie sahen, was für Leckereien die Wirtin für sie extra auftischte. So viel konnten die Jungs gar nicht alleine verdrücken. Und kein Captain in der Nähe, der ihnen was wegessen konnte. Kein Abwasch und kein kochen. Eigentlich war das der Himmel auf Erden für Sanji und Zoro. So langten die beiden ordentlich zu. Schließlich war ja alles schon bezahlt. Ihre Tischmanieren hatten die beiden jedoch wohl noch auf der Sunny gelassen. "Ich will nicht wissen, wie viel wir hier ausgegeben haben.", sagte Sanji dabei noch kauend, der gar nicht erst in seinem Geldbeutel nachsehen wollte. "Wenn Nami herausfindet, wie viel Geld wir verschleudern, wenn wir einmal saufen gehen..." "Blödsinn, Blondie!", murrte Zoro mit vollen Mund. "Der hat es doch nicht zu interessieren, was wir mit unserem Geld machen!" Aber auch er wollte jetzt nicht unbedingt wissen, wie viel Geld er noch in seiner Tasche hatte. Beide würden sich sicherlich viel zu sehr aufregen, wenn sie wüssten, wie viel sie letzte Nacht versoffen hatten. Mit einem dicken Schmatzer verabschiedete sich dankend die Wirtin bei Zoro und Sanji. Die beiden beschlossen nunmehr, zurück zur Sunny zu gehen. Die anderen würden sicherlich schon auf sie warten, zumal sie ja heute noch weiter reisen wollten. Immerhin befand sich das Gasthaus direkt am Hafen. Doch:"Wo zum Henker ist nur die Sunny?!" "Was fragst du mich das, Löffelschwinger?" Sie gingen an den ganzen Anlegestellen vorbei. Doch nirgends war die Thousand Sunny zu sehen. Sanji wurde nervöser und auch Zoro sah sich fragend um. Wo zum Teufel war nur das blöde Schiff hin?! "Scheiße verdammt!", fluchte Sanji weiter. "Wo ist denn nur die Sunny?! Die werden doch nicht ohne uns aufgebrochen sein. Das würde Nami-chan doch niemals machen!" "Der traue ich alles zu!", knurrte Zoro und Sanji sah ihn entsetzt an. Zoro ist einmal von den anderen beinah vergessen worden. Doch würde ihre Crew sie tatsächlich hier auf der Insel zurücklassen? Ein zweites Mal? Das konnte nicht sein, dachte Zoro. "Nee, das würden die nicht tun. Nicht noch mal! Aber irgendwo muss doch das verfluchte Schiff sein!", und trotzig fügte Zoro noch hinzu. "Und diesmal habe ich mich nicht verlaufen..." Vergeblich liefen sie an den Docks entlang, doch die Sunny war nirgens zu sehen. Plötzlich tippte jemand Sanji auf die Schulter. "Sanji-Mäuschen?!" Der Smutje zuckte erschrocken zusammen, als er eine merkwürdige, hohe, krätzige Männerstimme vernahm. Hatte er gerade etwa ein Deja-vu? Er ahnte nichts Gutes und drehte sich langsam um. Vor ihm stand ein hässlicher, dürrer Typ in einem knallpinken Kleid auf denen große, hässliche Sonnenblumen aufgedruckt waren. Die langen dünnen Waden waren behaart. Der Mann hatte bereits wieder leichte Bartstoppeln im Gesicht, eine schiefe Nase und schlechte Zähne. Außerdem saß seine Perücke – mit blonden Schillerlöckchen – total schief auf dem Kopf. "Hase, erkennst du mich nicht wieder?", fragte ihn die Transe, während der Smutje diesen mit offenen Mund anstarrte. "Ich bin es, Gracie! Na ja, ich habe ja auch die Haare anders..." "Gracie...", wiederholte Sanji verwirrt, während er den Mann immer noch anstarrte. Nach dem ersten Schrecken, ermahnte er sich jedoch zusammenzureißen, während Zoro ihn auch noch fies angrinste. "Na klar, daran wird es wohl liegen...", log Sanji einfach, der selbst überhaupt keine Ahnung hatte, wer dieser seltsame Typ war. "Mein Schnuckelchen!" Überglücklich fiel "Gracie" ihm um den Hals. Sanji's Gesichtszüge engleisten. Er war nicht nur vernarrt in Frauen gewesen - vor allem in schöne Frauen – der Smutje hatte auch eine gewisse Abneigung gegen Tranvestiten gehabt. Insbesondere dann, wenn es sich hierbei einfach nur um hässliche Kerle in Frauenklamotten handelte. Zoro wiederum konnte sich das lachen kaum verkneipfen, während Sanji ihn böse ansah. Das geschieht dem blöden Möchtegern-Weiberhelden ganz Recht, dachte sich Zoro selbstgefällig. "Zoro-Schatzi?!" Ängstlich - was für Zoro total untypisch war - drehte er sich um. Denn diese tiefe Männerstimme hinter ihm, klang doch ziemlich unheimlich. Er hatte tatsächlich einen Grund dazu gehabt, denn vor ihn stand ein Typ, der deutlich größer und breiter gebaut war als Zoro. Und dann trug dieser Schrank von Kerl auch noch ein knallgelbes Trägerkleidchen. Aus dem Ausschnitt des Kleides schaute etwas zusammen geknülltes Papier heraus, das offensichtlich zum ausstopfen gedacht war. Seine Beine und sein Gesicht waren, wie das der anderen Transe mit Stoppeln übersät und auf dem Kopf trug er eine Langhaar-Perücke mit roten, wilden leicht verflizten Locken. "Du erinnerst dich doch hoffentlich an mich, mein Schatz?", säuselte er und versuchte krampfhaft seine tiefe Bass-Stimme in eine höhere Lage zu bringen. "Ich bin's! Rosemary!" "Eh... hallo, Rosemary...", murmelte Zoro und sein Gesicht fand sich Sekunden später in Rosemary's ausgestopften Ausschnitt wieder. Auch Zoro's Gesicht sprach nun Bände. Natürlich war er nicht so Frauen-fixiert wie Sanji – gegenüber war Zoro sogar ziemlich zurückhaltend. Doch auch er stand eindeutig nur auf Frauen und fand diese Kerle in Frauenklamotten ebenfalls höchst unheimlich. Wie es sich später herausstellte, haben die beiden Gracie und Rosemary durch Zufall kennen gelernt und sie spontan zum Abendessen in einem Restaurant eingeladen, wo sie zu viert mit ganz viel süßen Wein über das Leben philosophiert haben. Sie mussten also schon ziemlich früh abends strullevoll gewesen sein, wie Sanji und Zoro ernüchternd feststellten. Denn sonst hätten die beiden diese hässlichen Vögel wohl kaum zum Abendessen eingeladen. Nachdem sie sich von den beiden "liebreizenden Grazien" verabschieden haben, gingen sie genervt die Hafenpromenade entlang, als plötzlich ein schlanker Typ um die 1,90 m groß aus einem Bekleidungsgeschäft rausstürmte. Der Mann trug einen teuren Designer-Anzug, teuren Herrenschmuck und den schwarzen nach hinten zurückgegelten Haaren, war auch sonst eine äußerst elegante Erscheinung:"Zoro! Sanji! Meine zwei Hübschen, ich grüße euch!" Wie selbstverständlich ging er auf die beiden zu, umarmte sie und gab ihnen jeweils links und rechts ein Begrüßungsküsschen. Für die zwei stand sofort fest: Der Mann war stockschwul und sie hofften, nein, sie beteten, dass sie sich nicht auf ihn eingelassen hatten – nachdem sie gestern offenbar nicht mehr Herr der Lage gewesen waren. "Gut, dass ihr gerade da seid.", rief der Mann vergnügt. "Eure bestellten Uniformen sind nämlich gerade fertig geworden. War eine Mords-Arbeit gewesen!" Uniformen?! Warum zum Geier sollten Zoro und Sanji Uniform bestellt haben? So was trugen Piraten doch gar nicht! Doch der unbekannte Herr schob die beiden einfach in seinen Laden rein. Wie die beiden auf den Schild über den Laden gerade noch lesen konnten, hieß der Mann offenbar Julius und war ein Modedesigner. "Schaut mal, da vorne hängen eure Schmuckstücke! Ihr könnt sie hinter dem Vorhang da drüben anprobieren." Die beiden trauten ihre Augen nicht. Denn da hingen zwei Gala-Offiziersuniformen – mit ganz vielen goldenen Applikationen dran. Die eine war in weiß und die andere in schwarz. Letztere hatte sich Zoro sofort gekrallt, schließlich sah die viel cooler aus. Natürlich hatte Sanji den selben Gedanken gehabt und ärgerte sich innerlich darüber. Widerwillig verschwanden sie zu zweit hinter dem besagten Vorhang und begannen sich umzuziehen, als plötzlich sich die nächste Überraschung anbahnte: "Hey du hast ja ein Tattoo auf dem Rücken!", rief Sanji. Zoro seufzte auf. Es reichte ja schon, dass er sich Narben als Kampf-Souveniers geholt hatte. Da brauchte er nicht noch ein Tattoo als bleibendes Andenken. Doch ein Blick auf Sanji's nackten Rücken ließ ihn breit grinsen: "Heh, du ja auch!" "Was?!" Beide drehten die Köpfe über ihre jeweilige rechte Schulter um das Tattoo im großen Wandspiegel zu betrachten. Auf ihren Rücken stand nun etwas geschrieben. Aber was? Naturgemäß sahen sie den Schriftzug spiegelverkehrt. "Was steht bei mir auf den Rücken, Zoro!", quengelte Sanji rum und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. "Löffelschwinger.", las Zoro wahrheitsgemäß vor und drehte sich um. "Was steht bei mir auf den Rücken?" "Spinatschädel.", las Sanji wahrheitsgemäß vor und drehte sich abermals um. "Was steht bei mir auf den Rücken?" "Löffelschwinger!", knurrte Zoro genervt. "Was steht bei mir auf den Rücken?" "Nenn mich nicht Löffelschwinger!", fuhr Sanji ihn an. "Spinatschädel!" "Ich gib dir gleich eine!" "Mon dieu!", kam Julius zu den beiden Streithähnen herbeigeeilt bevor sich die beiden womöglich noch angefangen hätten sich zu kloppen. "Streitet euch doch nicht, meine Lieben!" "Der will mir nicht sagen, was auf meinen Rücken steht!", riefen Zoro und Sanji gleichzeitig und klangen dabei, wie zwei kleine trotzige Jungs. Der Modezar seuftzte genervt auf. "Umdrehen!" "WAS?!" Dass ausgerechnet ein homosexueller Mann von ihnen verlangte, dass sie sich umdrehen sollten, klang für Sanji und Zoro doch etwas merkwürdig. Gedulig holte Julius noch einmal tief Luft. "Ihr sollt euch umdrehen, damit ich lesen kann, was auf eurem Rücken steht..." "Ach so..." Julius rollte mit seinen Augen, als die beiden sich nun endlich mit den Rücken zu ihm drehten. "Als bei dir 'Löffelschwinger' auf den Rücken", erklärte er Sanji und grinste dabei ziemlich breit. "Was auch immer damit gemeint sein soll..." "Ehm... ich bin Koch!", murrte Sanji empört. An was hatte denn bitte Julius gerade gedacht?! "Ach so!" Schulterzuckend wandte sich Julius an Zoro. "Und bei dir steht 'Spinatschädel' – also wenn ich mir deine Haare betrachte, würde ich ja eher giftgrün sagen, als Spinatgrün... War das denn jetzt so schwer, Kinder?!" Er musterte die beiden abschätzend und gab ihnen den Rest: "Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich euch für ein homosexuelles, dauerzoffendes Pärchen halten..." "Bitte was?!" Die beiden und ein schwules Pärchen? Niemals! Eher würden sie sich wohl vorher gegenseitig an die Gurgel gehen. Doch offenbar wusste Julius, dass die beiden heterosexuell waren. Nur woher? Jedenfalls konnten es die beiden nicht fassen, dass sie sich tätowiert haben lassen. Ausrechnet ihren am meisten gehassten Spitznamen trugen sie nun auf dem Rücken - für immer! Offenbar hatten sie versucht, sich gegenseitig reinzulegen, indem sie dem Tätowierer gesagt hatten, was er dem jeweiligen anderen auf den Rücken tätowieren sollte. Wenn Nami und Robin ihre Tattoos sehen würden, sie würden sich kaputt lachen. Seufzend zogen sie sich schließlich um... "Boah nee, ich seh' voll schwul darin aus!", murrte Zoro, als er sich im Spiegel betrachtete. "Du wolltest ja unbedingt die schwarze Uniform haben.", zischte Sanji zurück. "Die schwarze Uniform wäre dir zu groß, Löffelschwinger. Diese Dinger scheinen massgeschneidert zu sein." "Wahrscheinlich...", murrte Sanji. "Ich will nicht wissen, wie teuer die sein sollen..." Plötzlich wurden die beiden in ihrer Unterhaltung untbrochen: "Nein, was seht ihr zwei schmucke aus!", rief der Modezar begeistert. "Steht euch wirklich ausgezeichnet, eure Gala-Uniformen..." "Was sollen denn die kosten?", fragte Sanji nach und Zoro ahnte schon Schlimmes. "Schnuckelchen, hast du etwa vergessen, dass von euch gestern einen großzügigen Vorschuss kassiert habe?", entgegnete ihn der Modezar. "Da ich immer alles ganz genau durchkalkuliere, habe ich den Vorschuss völlig aufgebraucht, inklusive Trinkgeld für den Meister, versteht sich." Der Typ zwinkerte den beiden frech zu. "Ihr bekommt aber selbstverständlich noch eine Rechnung, wo alles genau drinsteht..." Mit zwei großen Einkaufstüten verließen sie endlich den Laden. Sie wollten jetzt ganz bestimmt nicht wissen, wie viel Geld sie nun verpulvert haben. Dass sie ordentlich was weggesoffen haben – geschenkt! Es kam auch immer manchmal vor, dass sie sich ein Zimmer haben, wenn sie nicht besoffen zur Sunny zurück torkeln wollten und natürlich aßen sie auch auswärts ziemlich viel. Das sie aber häßliche Transen zum Essen einluden war jedoch schon für die beiden bitter. Denn natürlich würden sie viel lieber mit schönen Frauen essen gehen, als mit Kerlen in Frauenkleidung. Sie hatten sich den Rücken tättoovieren lassen mit ihren meist gehassten Spitznamen, was beiden mehr als peinlich war. Und zu guter Letzt hatten sie auch Unmengen an Geld für Gala-Offiziersuniformen ausgegeben. Wozu zum Geier brauchten sie denn Uniformen?! Sie waren doch Piraten! Piraten tragen keine Uniformen! Und außerdem sahen sie darin auch noch total schwul aus, wie sie fanden. Die beiden Männer hofften, dass der Spuk nunmehr ein Ende hatten und sie sich nunmehr endlich zu der gottverdammten Sunny zurückkehren konnten. "Sanji, Liebster!" Überraschenderweise klang dieses Mal die süße Frauenstimme hinter ihm, nicht nur sehr angenehm in seinen Ohren, sie kam ihn auch sehr vertraut vor. Kaum hatte er sich nach der Stimme umgedreht, fiel ihm eine schöne junge Frau mit langen, pechschwarzen Haaren um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich. Zoro, traute seinen Augen kaum. Offenbar kannte Sanji die unbekannte Schöne, denn er schloss sie leidenschaftlich in seine Arme und erwiederte den Kuss gierig. Dieser notgeile Bock, dachte Zoro noch, doch dann sah er eine rote Rose in ihrem Haar. Die Frau, die gerade in Sanji's Armen lag, niemand geringeres als Viola gewesen – die Tochter von König Riku und die Tante von Rebecca. Kurz: Sanji rammte soeben der Thronerbin von Dressrosa seine Zunge in den Hals und ihr schien das offenbar zu gefallen. Warum sich aber die Kronprinzessin ausgerechnet auf den Straßen von Dressrosa gerade aufhielt - noch dazu ohne jegliches Gefolge - war genauso unbekannt, wie die Frage, wie es überhaupt in diesem Land weitergehen sollte. "Heh, Zunge aus der Frau! Das ist kein Imbiss!", knurrte Zoro genervt und tatsächlich hörten die beiden schlagartig auf sich zu küssen. "Oder hätte ich 'Eure königliche Hochheit' sagen müssen?" Viola musterte Zoro kurz abschätzend und grinste breit: "Schatz, dein Trauzeuge ist ein ziemliches Großmaul..." Trauzeuge?! Zoro und Sanji glaubten, sie haben wohl verhört. Piraten heiraten nicht und selbst wenn würde Zoro wohl kaum der Trauzeuge für den blöden Löffelschwinger werden. Sanji hatte wiederum etwas anderes entdeckt, was ihn ziemlich beunruhigte - nämlich einen funkelnden Brillantring an Viola's linken Ringfinger. Er muss ihr gestern noch einen Antrag gemacht haben. Aber woher hatte er um Himmels willen diesen sündhaft teueren Ring auf die Schnelle herbekommen. Plötzlich entdeckte sie die braunen Einkaufstüten, die Zoro die ganze Zeit murrend mit sich trug und riss ihm diese aus seiner Hand. "Sind das etwa eure Uniformen?!", fragte sie und riss Zoro einfach die Tüte aus der Hand und schaute selber nach. Zoro sah Sanji scharf an. Dafür waren also diese dämlichen Uniformen gewesen! Und Sanji war nun klar, warum seine Uniform weiß war. "Ihr werdet sicher total hinreißend darin aussehen...", schwärmte die Prinzessin entzückt. "Julius ist ein Genie! Wenn man bedenkt, dass wir schon in fünf Tagen heiraten werden und er quasi über Nacht uns die Uniformen geschneidert hat..." "Moment mal, Viola-Mausi...", unterbrach Sanji sie überrascht. "Wir werden schon in fünf Tagen heiraten?" Viola lachte, nahm sein Gesicht in ihre zarten Hände und rieb ihre kleine Stupsnase an seine. "Du wolltest doch am liebsten sofort heiraten. Hast du das etwa schon wieder vergessen, Dummerchen?" Lachend gab sie ihn einen Kuss auf die Nase und fuhr fort. "Aber da ich schon gerne standesgemäß heiraten möchte, brauchen wir natürlich noch ein paar Tage, um das alles zu organisieren..." Eine für eine Kronprinzessin standesgemäße Hochzeit – das klang nach einer großen, prunkvollen Hochzeit. Selbstverständlich hat eine Prinzessin, wie Viola, auch nichts anderes verdient, natürlich war ihm das bewusst. Und dennoch, dafür, dass er keine halben Sachen machte, verfluchte Sanji sich gerade selber. Nie hätte er sich zu träumen gewagt, dass er mal jemanden heiraten würde. Und jetzt war er mit einer Kronprinzessin verlobt. Mit einem leicht verzweifelten Blick sah Sanji zu Zoro rüber. Doch der grinste ihn nur gehässig an und will dem Ganzen jetzt noch die Krone aufsetzen: "Du sag mal, Prinzessin...", sagte er keck zu ihr. "... wenn ihr zwei Hübschen heiratet, bekommt Blondie dann eigentlich auch einen Adelstitel? Ich meine..." Wieder fing sie an zu lachen. "Aber selbstverständlich bekommt er mit der Heirat auch einen Adelstitel. Aus Blondie...", sie musste darüber schmunzeln, wie Zoro Sanji nannte. "... wird dann ein waschechter Prinz..." Und ganz nebenbei fügt die Prinzessin noch hinzu: "... und über alles Andere haben wir ja einen Ehevertrag abgeschlossen..." Auch das noch! Sanji hatte im Suff einen Ehevertrag abgeschlossen. Es war natürlich zu erwarten, dass eine Adelige nicht einfach so jemanden heiratet. Nein, da musste natürlich auch noch ein Vertrag abgeschlossen, worin alles mögliche geregelt war. Der Smutje hatte zunehmend das Gefühl, er befinde sich einen nicht mehr endenen Alptraum. Dabei konnte er jedoch nicht abstreiten, dass er sich längst über beide Ohren in Viola verliebt hatte. "Ich habe den Ehevertrag übrigens inzwischen beurkunden lassen.", riss ihm diese aus seinen Gedanken. "Selbstverständlich bekommst du auch eine Ausfertigung davon, Hase. Allerdings müssen wir dazu in den Palast, ich habe sie nicht bei mir..." Kurze Zeit später marschierten zwei Strohhutpiraten in den Palast von Dressrosa, als ob es das Normalste der Welt wäre. Gut, sie waren immerhin in königlicher Begleitung gewesen. Viola führte die beiden in ihr Privat-Gemach, wo sie Sanji auch gleich seine Ausfertigung des Ehevertrags übergab. Dann verließ die Prinzessin auch gleich den Raum, sie bekam per Teleschnecke einen wichtigen Anruf. Das war für Sanji jetzt natürlich die Gelegenheit um sich den Ehevertrag, den er gestern besoffen unterschrieben hatte, genauer anzusehen: E H E V E R T R A G zwischen Viola Dold, Prinzessin von Dressrosa - Ehegattin - und Sanji "Schwarzfuß" - Ehegatte - § 1 Dieser Vertrag beginnt mit der Heirat der Ehegatten. § 2 Mit der Heirat erhält der Ehegatte einen Adelstitel und darf sich fortan "Prinz von Dressrosa" nennen. Der Ehegatte hat jedoch weder Anrechte auf den Thron noch auf das Familienvermögen der Familie Dold. § 3 Der Ehegatte verpflichtet sich gegenüber seiner Ehegattin absolute Treue, Liebe und Loyalität. Der Ehegatte verpflichtet sich außerdem, seine Ehegattin bei allem zu unterstützen und sich dem Hofprotokoll unterzuordnen. § 4 Sollte der Ehegatte des Ehebruchs bezichtigt, steht es der Ehegattin frei, den Ehegatten zum Abschuss freizugeben. Der Ehegatte wird im Falle eines Ehebruchs für vogelfrei erklärt und des Palastes verwiesen. § 5 Der Ehegattin steht es frei, bei Verdacht ihre Teufelskräfte gegen den Ehegatten anzuwenden. [...] Selbstverständlich las Sanji neben Viola's schöner, leicht schnörkeligen Unterschrift, seine eigene, krakelige Unterschrift daneben. Schlimmer noch, die krakeligen Herzen, die um die Unterschriften gemalt wurden, stammen auch noch von ihm. Als sei das noch nicht peinlich genug, er hatte auch noch darunter "Viola-Mäuschen, ich liebe dich!" geschrieben. Immerhin hatte die Prinzessin den Spaß mitgemacht, denn daneben stand mit ihrer schönen Handschrift: "Ich liebe dich auch, Hase". Keine Frage, sie waren ein frisch verliebtes Pärchen – wenn nur die Umstände anders wären. Sanji hätte Viola nämlich nur allzu gerne mit auf die Sunny genommen. Schließlich wollte Luffy ja eine Tänzerin haben. Doch Viola würde sich wohl nie darauf einlassen. Ihr Land braucht sie. Dementsprechend, war Sanji jetzt peinlich berührt, dass er einfach im Suff einen Ehevertrag unterschrieben hatte. Schlimmer noch, er hatte mit ihren Gefühlen gespielt. Wenn sie nun heraus bekommt, dass er sie unter diesen Umständen nicht heiraten will, dann... "Ich bin tot...", stöhnte Sanji gequält und Zoro las sich breit grinsenden den Ehevertrag durch. Natürlich konnte sich der Schwertkämpfer sein lachen kaum verkneipfen. Doch er versuchte dennoch ernst zu bleiben. Schließlich saß Sanji gerade ordentlich in der Tinte und immerhin war der blöde Koch ja auch ein Crew-Mitglied. "Was heulste denn so rum?!", fragte er ihn murrend. "Du heiratest eine schöne Frau mit Adelstitel, in die du unsterblich verknallt bist – was willst du denn noch?! Dass du ihr gefälligst treu zu bleiben hast, ist ja wohl selbstverständlich!" "Idiot!", knurrte Sanji verärgert zurück. "Du kennst Viola nicht. Sie hat eine Anstarr-Frucht gegessen. Mit Sicherheit wird sie ihre Teufelskräfte bei jedem noch so kleinen Verdacht gegen mich einsetzen. Und sollte ich dann geflunkert oder tatsächlich an eine andere Frau auch nur gedacht haben, dann gnade mir Gott!" "Oi, du kleine Heulboje!" "Ich geb dir gleich Heulboje!" Sanji schnaubte vor Wut und war kurz davor Zoro dafür eine zu knallen. Doch dieser blieb ruhig und sah ihn ernst an:"Hör zu, Blondie! Wir sind Piraten, wir halten uns nicht an Abmachungen! Ich nehme an, dass deine Prinzessin von und zu Dressrosa nicht gewillt ist, mit uns zu kommen, richtig?!" Sanji nickte nur und Zoro fuhr breit grinsend fort: "Dann hast du nur zwei Möglichkeiten, Löffelschwinger. Entweder du heiratest sie und nimmst es wie ein Mann oder du kommst mit mir und suchst dieses blöde Schiff!" "Ich komme mit dir, Spinatschädel!", sagte Sanji ohne großartig nachzudenken. Er liebte Viola zwar und wollte sie nicht verletzen. Aber er wollte genausowenig seine Crew im Stich lassen und seine Träume aufgeben. "Dann lass uns von hier verschwinden, bevor deine Süße zurückkommt!", mahnte Zoro, doch Sanji sah ihn gehässig an:"Ohne mich würdest du dich ja sowieso nur verlaufen..." Zoro knurrte, doch bevor er was sagen konnte, kam Viola wieder zurück ins Zimmer: "Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ist alles in Ordnung mit dem Vertrag?" "Aber selbstverständlich mein Schatz...", hauchte Sanji und ging auf sie zu. Zoro hingegen hoffte, dass sie von hier verschwinden konnte, ohne dass die Prinzessin Verdacht schöpfte. Dass diese auch noch Teufelskräfte besaß, beunruhigte ihn nämlich doch ein wenig. "Liebste, wärst du mir böse, wenn Zoro und ich noch ein wenig raus in die Stadt gehen würden?", hauchte Sanji, während er Viola in seinen Armen hielt. "Nein, geh nur mit Zoro, Liebster.", hauchte sie verliebt zurück. "Ich habe gleich noch ein äußerst wichtiges Meeting – das war auch der Grund, warum ich so lange telefoniert habe. Sei aber nicht lange weg, Hase, versprichst du mir das?!" "Selbstverständlich, Viola-Mausi...", krächzte Sanji mit seiner hohen Kopfstimme. Natürlich war das gelogen! Die beiden wollten jetzt nur noch die Sunny suchen und dann von der Insel verschwinden. Und damit Viola ja keinen Verdacht schöpfte, fasste sich Sanji ein Herz und küsste sie ein letztes Mal. Ein wilder, leidenschaftlicher, schier endlos werdender Zungenkuss – was Zoro natürlich überhaupt nicht passte. Ginge es nach ihm, so hätte Viola Sanji genauso gut in ihr Schlafgemach mitnehmen können, denn dann wäre Zoro nämlich ohne diesen notgeilen Koch aufgebrochen. Doch schließlich lösten die beiden den Kuss und Sanji verließ zusammen mit Zoro den Palast – wenn auch schweren Herzens. Schweigend hatten sie den Palast verlassen und gingen die Straße hinunter. Plötzlich fing Zoro schallend an zu lachen: "Bahahahahaaaaar, Prinz Sanji von Dressrosa... hehe, am besten noch in nem rosa Kleidchen, Prinzessin, bahahahahaaar..." "Wirklich sehr witzig, du blöder Mooskopp!", knurrte Sanji verärgert zurück. "Wobei Prinz Schwarzfuß noch besser klingen würde, bahahaha... oder halt!", überlegte Zoro laut lachend, "Prinz Sanji von Löffelstil! Bahahahahahahaaaar..." "Ich glaube, da will jemand gleich eine aufs Maul haben!" Langsam wurde Sanji aber wirklich sauer. Doch Zoro zeigt sich von Sanji's Drohung völlig unbeeindruckt. "Oi, was hat mein süßer blonder Prinz denn?!", gab Zoro ironisch zurück. "Wenn du die Prinzessin heiratest, dann darfst du bei ihr nicht nur den Kochlöffel schwingen. Bahahaaar, wenn du verstehst, was ich meine, bahahahaar..." Doch Zoro blieb fast das Lachen im Halse stecken, als plötzlich Admiral Smoker samt Gefolge vor ihnen standen: "Was ist denn so lustig, Roronoa Zoro? Dürfen wir mitlachen?" Überraschenderweise war Smoker äußerst gut gelaunt und ging einfach auf Zoro zu. "Zoro, mein Lieber!", begrüßte er ihn und klopfte ihn auf die Schulter. Der Schwertkämpfer war wie erstarrt. Er ahnte schlimmes. Smoker drehte sich zu seinen Leuten um, einen Arm auf Zoro's Schulter gelehnt. "Für alle, die gestern nicht mit dabei waren: Zoro hat sich gestern der Marine verpflichtet und gehört jetzt zu uns!", verkündete Smoker stolz und fuhr fort, "Da ich ja weiß, was für ein guter Mann unser Roronoa Zoro ist, habe ich ihn deshalb direkt in den Rang eines Offiziers ernannt." Smoker's Gefolge jubelte, während Zoro geschockt da stand. Wie konnte das nur passieren? Er hatte sich im Suff der Marine verpflichtet und hat damit seine Crew verraten. Offensichtlich wurde er auch noch mit Kusshand aufgenommen. Einen wie Zoro konnte die Marine natürlich jederzeit gebrauchen. Sanji wiederum schien das Alles ziemlich zu amüsieren und konnte sich ein hämisches Grinsen natürlich nicht verkneipfen. Zoro hätte ihn dafür am liebsten eine aufs Maul gehauen. Doch er musste sich natürlich jetzt zusammenreißen. Dadurch, dass er sich jetzt auch noch bei der Marine verpflichtet hatte, machte die Sache natürlich wesentlich schwerer von dieser Insel wegzukommen. "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass du jetzt unter dem Komando deiner Verlobten stehst...", sagte Smoker ganz nebenbei und Zoro glaubte, er habe sich verhört. Verlobte?! Das wurde ja immer besser! Natürlich war Zoro sofort klar, mit wem er sich wohl verlobt gestern hatte. Eigentlich war sie ja eine gar keine so schlechte Partie, denn äußerst hübsch war sie auch noch und kannte sich noch dazu mit Waffen aus. Doch Zoro war weder gewillt, der Marine beizutreten, noch jemanden zu heiraten. "He Spinatschädel!", rief Sanji hämisch grinsend zu Zoro rüber. "Darf ich dein Trauzeuge sein?!" "Wieso du?!", gab Zoro murrend zurück und fügte ebenfalls grinsend zu, "Deine Braut wird unsere Trauzeugin sein, mein Lieber!" Gut gekontert, dachte sich Sanji. Smoker sah sich währenddessen um. "Wo steckt das Mädel überhaupt schon wieder?!", murrte er leise. "Zoro?!" Plötzlich tauchte Tashigi aus der Menge auf. Überglücklich rannte sie auf Zoro zu, fiel ihn um den Hals und küsste ihn wild. Zoro blieb anfangs wie erstarrt stehen, legte aber schnell seine Arme um sie und schloss die Augen. Irgendwie schien er Gefallen daran zu finden, sie zu küssen. Zumal sie auch noch mit einer Hand seinen Nacken kraulte und ihn mit der anderen Hand über seine kurzen , grünen Haare strich. Das gefiel ihm natürlich besonders, obwohl das bisher noch keine Frau bei ihm machen durfte. Total in die schöne Marinefrau vernarrt, zog er sie enger an sich ran und umspielte mit seiner Zunge die ihre. Was dieser notgeile Bock von Koch konnte, konnte Zoro doch schon lange. Dieser grummelte leicht vor sich hin. Er konnte es einfach nicht haben, wenn eine schöne Frau von einem anderen Kerl als von ihn geküsst wurde. Wobei er jetzt sicherlich nichts dagegen gehabt hätte, seine Viola zu küssen... "Genug jetzt! Auseinander mit euch! Bei der Marine herrschen Zucht und Ordnung!", ging Smoker schließlich dazwischen. Tashigi löste sich kichernd von ihrem Verlobten. Diesem fiel gerade auf, dass sie einen sündhaft teueren Brillantenring am linken Ringfinger trug. Er wird ihr doch nicht auch...? "Liebe und Sex werden bei der Marine unter Unverheirateten nicht geduldet.", erklärte Tashigi ihrem Verlobten. "Aber sobald wir verheiratet sind, gehöre ich dir..." Zoro musste schlucken und wurde rot. Der Gedanke, dass er sie haben darf, machte ihn ziemlich verlegen. Zumal er zuvor noch nie was mit Frauen hatte oder besser gesagt, er hatte schlichtweg kaum Interesse an Frauen gehabt. Plötzlich kicherte Tashigi. Sie fand es total, wie verlegen der sonst so starke Zoro auf einmal wurde. "Ich fand es echt süß von dir, dass du meinetwegen der Marine beigetreten bist und du mir spontan einen Heiratsantrag gemacht hast, nur damit wir zusammen sein können!", hauchte sie verliebt und Smoker fing plötzlich an zu lachen: "Meine liebe Tashigi, dein Liebster wollte dich letzte Nacht einfach mit auf sein Zimmer nehmen. Das habe ich nicht zugelassen. Dass er dir dann konsequenter Weise einen Antrag gemacht hat, rechne ich ihm hoch an." "He?", Sanji stupste Zoro breit grinsend an, "Du verlobst dich also mit einem Mädel, nur damit du sie vögeln kannst?! Komm mir ja nicht noch mal von wegen ich sei notgeil oder liebeskrank, mein Lieber!" Für diese Worte wäre Zoro den blöden Löffelschwinger nur zu gerne an die Gurgel gesprungen. Denn wenn Tashigi das mitbekommen hätte, wäre er geliefert gewesen. Außerdem würde er doch niemals eine Frau heiraten, nur um mit ihr schlafen zu können. "Dich könnte ich übrigens auch sehr gut gebrauchen!", sagte plötzlich Smoker zu Sanji. "Tja, da muss ich leider passen!", sagte Sanji leicht selbstironisch. "Ich werde nämlich Prinz von Dressrosa!" "Ich weiß.", sagte Smoker nur und Sanji sah ihn fragend an. "Hat mir deine Verlobte höchstpersönlich erzählt. Mal abgesehen davon, dass du auch als Prinz Offizier bei der Marine werden kannst..." Plötzlich verbeugten sich die Marine-Soldaten. Die Kronprinzessin war mit ihrem Gefolge erschienen ging verwundert mit einigen Begleitern auf Smoker zu. "Prinzessin Viola, es mir eine Ehre, Euch zu treffen!" "Admiral Smoker, ich wollte gerade zu Ihnen. Offenbar haben Sie sich meinen Verlobten und unseren Trauzeugen getroffen.", entgegnete die Prinzessin freundlich. "Nun, Ihr Trauzeuge habe ich gestern als Offizier angeheuert.", fuhr Smoker fort. "Ihren Verlobten würde ich im Übrigen ebenfalls nur zu gerne als Offizier anheuern." "Wirklich?", Viola warf einen Blick zu Sanji. Dieser würde nur ungerne ebenfalls wie Zoro Marine-Offizier werden. Auch wenn er dann mit Zoro zusammen wäre. Doch so wie es aussah, würden Sanji und Zoro wohl sowieso nicht getrennt werden, wenn Smoker jetzt für das Königshaus Dold arbeiten sollte. Plötzlich ging Tashigi auf Viola zu und verbeugte sich kurz: "Prinzessin Viola, ich möchte mich Ihnen vorstellen. Ich bin Capitain Tashigi und es ist mir eine Ehre für Sie zu arbeiten. Außerdem möchte ich Ihnen und Sanji herzlich zur Verlobung gratulieren." "Oh vielen Dank!", sagte Viola entzückt. "Sie sind doch die Verlobte von Zoro, nicht wahr?" Tashigi nickte und kicherte verliebt. Dann sahen sich die beiden Frauen an und riefen zeitgleich "Hübscher Ring!". Dabei kicherten beide, wie kleine Schulmädchen. Beide Ringe waren ähnlich gestaltet und somit vom Wert identisch. Sanji und Zoro mussten die Ringe wohl gestern gemeinsam besorgt haben und keiner von den beiden wollte, dass seine Verlobte einen minderwertigen Ring geschenkt bekommt. Und jetzt trugen die beiden Frauen jeweils einen funkelnden Brillantring an ihren zierlichen Ringfinger. Inzwischen waren Viola und Tashigi in ein Gespräch vertieft und verstanden sich prächtig. Sie waren sogar schon beim "du" – was Sanji und Zoro natürlich nicht ganz geheuer war. "SANJI! WO BIST DU?! ICH HABE HUNGER!" Plötzlich hallte die Stimme des Strohhuts durch die Straßen. Alles schaute verdutzt auf. Sanji versuchte hingegen zu deuten, woher die Stimme seines Käptain kam. Der halb ausgehungerte Luffy hatte aus purer Verzweiflung mit all seiner Kraft nach seinem Schiffskoch gerufen. Dieser sah sich um. Da vorne war eine Straße und laut dem Schild soll diese zum Hafen führen. Die anderen waren wieder in Gesprächen verwickelt gewesen. "Ich glaube, ich weiß wo die Sunny ist...", flüsterte Sanji heimlich Zoro zu. "Sicher?!", flüsterte Zoro zurück, denn schließlich waren sie ja gerade nur von Marine-Soldaten umgeben. "Dann lass uns von mir verschwinden..." Gesagt, getan. Beide rannten einfach los. Marine-Soldaten, die im Weg standen, wurden einfach von ihnen umgerannt. Smoker, Viola und Tashigi waren für den ersten Moment total geschockt und gaben nach einer Schreckenssekunde den Befehl, die beiden zu verfolgen. "Da lang!", rief Sanji, deutete auf die Straße, die zum Hafen führen sollte. "Heh, du brauchst mich aber nicht festzuhalten!", knurrte Zoro verärgert zurück. Sanji hatte ihn doch tatsächlich am Unterarm gepackt und rannte mit ihm die Straße runter. "Damit du dich sonst wieder verläufst?!" "Tue ich schon nicht!" Doch Sanji war ein Sturrkopf und rannte einfach mit ihm weiter. Sie rannten runter zu den Docks und tatsächlich: "Die Sunny!" Erleichtert sahen die beiden die Thousand Sunny nur noch einige Meter vor sich. "Aber wo war das blöde Schiff nur?!", knurrte Zoro verwirrt. "Wir sind hier im Süd-Hafen.", erklärte Sanji ihm. "Das Gasthaus, wo wir übernachtet haben, muss am Nord-Hafen liegen. Was bedeutet..." Sanji schlug Zoro mit der Hand gegen seinen Hinterkopf – genau wie es Zoro heute morgen mit ihm gemacht hatte. "Aua! Sag mal, willst du etwa von mir eine Tracht Prügel haben?!", brüllte Zoro ihn wütend an. "Das heißt, dass du dich schon wieder verlaufen hast!" "Ich?! Wieso soll ich mich schon wieder verlaufen haben?!" "Weil du dich immer verläufst!", wollte Sanji gerade noch sagen. Doch für große Streitereien war keine Zeit mehr, denn: "Lasst sie nicht entkommen!" Ein Mob von Marine-Soldaten, angeführt von Smoker, Viola und Tashigi war ihnen bereits dicht auf den Fersen. Vor allem die beiden Damen sahen so aus, als würden sie Zoro und Sanji am liebsten lynchen wollen. "Hey Nami-chan, Robin-chan, wir sind zurück!", rief Sanji laut und tatsächlich wurden beide auch gleich von Robin's Händen an Deck geholt. Es war wohl Rettung in letzter Sekunde, denn die Sunny setzte sich auch gleich in Bewegung. Zurück blieben Admiral Smoker, der um seinen neuen Offizier betrogen wurde und zwei wütende Ladys, die von ihren Verlobten zurückgelassen wurden. "Roronoa Zoro, das wirst du mir büßen...", knurrte Tashigi wütend. "Glaub mir, wenn ich den Schwarzfuß in die Finger kriege...", gab Viola ebenfalls sauer zurück und wandt sich an Tashigi. "Lass uns zusammenhalten, Schwester!" Viola hielt ihr ihren linken Ringfinger hin. Tashigi verstand sofort und hakte ihren linken Ringfinger ein. Die beiden Verlobungsringe blitzten im Sonnenlicht auf und die beiden Frauen sahen sich verschwörerisch an. Ihr Grinsen war nahezu diabolisch gewesen, dass selbst Smoker die beiden Frauen unheimlich fand. "Was habt ihr denn angestellt?", fragte Robin verschmitzt und deutete auf den wütende Meute. "Wenn wir das nur wüssten...", seufzten die Beiden kleinlaut auf und Robin kicherte verschmitzt. "Ich denke, dass kommt davon, wenn man unbedingt meint schon am Vormittag Rum in sich rein zu schütten." "Was schon vormittags?!" Das sah den beiden aber gar nicht ähnlich! Üblicherweise tranken sie immer erst abends was, wenn es was zum feiern gab. Robin kicherte abermals. "Wisst ihr das denn nicht mehr? Donflamingo ist hier mit seinem Schiff mit viel Tam-Tam von der Insel geflohen. Ihr zwei habt dann zur Feier jeweils eine Flasche Rum aufgemacht und auf Donflamingo's Flucht angestossen. Und plötzlich seid ihr Beiden spurlos verschwunden gewesen. Vor allem Nami ist total sauer auf euch..." Verschämt hörten die Beiden Robin zu. Um Smoker tat es Zoro sicher nicht leid. Aber das, was sie a ihren beiden Verlobten angetan haben, schon eher. Sie ahnten ja noch nicht, dass die beiden Ladys sich zwischenzeitlich gegen sie verbündet haben. Viel Zeit darüber nachzudenken hatten die beiden jedoch nicht. "Sanji... Hunger...", quengelte Luffy halb verhungert - zumindest für seine Verhältnisse - und dem Smutje blieb nichts anderes übrig als die Küche wieder aufzuschließen und die Crew zu bekochen. Wenig später war der Strohhut vollgefressen und zufrieden – man musste ihn regelrecht aus der Küche rausrollen, so kugelrund war Luffy. Zoro blieb bei Sanji in der Küche und half diesem doch tatsächlich beim Abwasch. Es war ein Bild für die Götter wie die beiden Streithähne nun friedlich nebeneinander standen und den Abwasch machten. Es schien, als würde hier auf der Sunny Frieden und Ruhe herrschen... "Zoro?! Sanji?! Wart ihr etwa an MEINEN Schatz dran?!" Nami's schriller Sopran ließ die Beiden vor Schreck zusammenzucken. Es war also noch nicht vorbei. Doch Sanji zog plötzlich seinen Schlüssel hervor und schloss die Küchentür ab. "Wir sollten uns ihr stellen.", brummte Zoro verwundert, als Sanji einfach abschloss. "Oder bist du feige?" "Warum sollten wir uns stellen?", erwiderte Sanji und grinste breit. "Wir sind Piraten, wir halten uns nicht an Regeln..." Zoro musste jetzt sogar selber grinsen, als Sanji ihn zitierte. Dieser holte plötzlich eine Flasche Rum und zwei Gläser auf den Küchentisch stellte. "Würden wir uns an Regeln halten, müssten wir die Frauen heiraten, denen wir im Suff einen Heiratsantrag gemacht haben...", sagte Sanji nur und goss sich und Zoro etwas Rum ein. "Wobei ich gestehen muss, dass ich Viola unter anderen Umständen zur Frau genommen hätte..." Zoro kippte den Rum runter. "Ich sagte doch bereits, dass sie keine schlechte Partie für dich gewesen wäre...", gab Zoro zurück. "Das wäre Tashigi aber auch für dich..." "Sie gehört zur Marine und ist tabu für mich!" Sanji wollte noch etwas Rum eingießen, als Nami wütend gegen die Küchentür hämmerte: "Seid ihr da drin?! Macht sofort die Tür auf!" Die blieben gelassen und tranken seelenruhig ihren Rum. Nami würde die Tür unmöglich aufbrechen können. Auf Franky war eben Verlass. "Schön wieder auf der Sunny zu sein..." "Zumindest werden wir hier keine bösen Überraschungen mehr erleben..." Gut gelaunt stoßen die Beiden an. Zwar hatte Nami einen langen Atem, doch auch die würde sich irgendwann wieder beruhigen. Außerdem waren sie gerade vor der Marine, Admiral Smoker und zwei wütenden Verlobten geflohen – dagegen war eine wütende Navigatorin doch ein Klacks. Und hier in der Küche waren die Beiden zumindest in Sicherheit. So hatte diese chaotische Geschichte doch ein glückliches Ende gefunden. E N D E Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)