Swamp Witch von Vampire_Lady (Von Sumpfhexen und nackten Schönheiten in Not) ================================================================================ Prolog: -------- Der 10-jährige Josh fuhr mit seinem Fahrrad wie fast jeden Tag nach der Schule die Ballahack Road in westlicher Richtung hinunter. Eine kühle Brise zerzauste sein akkurat geschnittenes, blondes Haar. An den sich langsam gelblich und rötlich verfärbenden Blättern konnte man erkennen, dass es bereits Ende August war. Der Herbst stand vor der Tür. Deshalb trug er heute auch eine knallrote Allwetterjacke, die ihn vor den nicht mehr all zu sommerlichen Temperaturen schützen sollte. Er liebte diese Jacke nicht sonderlich aber seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er sie trug, wenn er draußen auf dem Fahrrad unterwegs war. Er lebte als Sohn der Familie Cross auf der Cross Creek Farm im südlichen Virginia, nahe der Grenze zu North Carolina. Sein Ziel war der große Dismal Sumpf Nationalpark, genauer gesagt der Drummond See inmitten des ausgedehnten Sumpfgebietes. Natürlich hatten seine Eltern ihn schon oft auf die Gefahren, die in einem solchen Sumpf lauerten, hingewiesen. Doch er kam schon seit seinem 5. Lebensjahr so oft hierher, dass er das Gebiet wie seine Westentasche kannte. Es war so gut wie ausgeschlossen, dass er versehentlich an einer morastigen Stelle versank. Zwar rankten sich um das Gebiet südlich des Drummond Sees schon seit Jahrzehnten seltsame Gerüchte von geisterhaften Erscheinungen und verschwindenden Kindern oder Männern, doch um derlei Dorfgewäsch hatte Josh sich noch nie geschert. Menschen verschwanden eben von Zeit zu Zeit. Doch das hatte seiner Erfahrung nach in den allermeisten Fällen natürliche Ursachen. So wie bei seinem leiblichen Vater, kurz nach seiner Geburt. Er hatte seine Mutter in einer Nacht- und Nebel-Aktion verlassen, ohne irgendetwas zu hinterlassen. Nicht mal einen Zettel mit den einfachen Worten „Lebt wohl“ darauf waren sie ihm wert gewesen. Seine Mutter hatte recht schnell einen neuen Mann finden müssen, denn allein mit einem kleinen Kind konnte sie unmöglich eine ganze Farm bewirtschaften. So hatte sie gezwungenermaßen den Besitzer der benachbarten Farm geheiratet. Aus der Silverstone Farm wurde die Cross Creek Farm. Obwohl sich durch die Zusammenlegung der Farmen der Ertrag fast verdreifacht hatte, da erst durch die Vergrößerung der Gesamtackerfläche die Anschaffung größerer Gerätschaften lohnenswert wurde und der Wohlstand der gesamten Familie beträchtlich zugenommen hatte, sodass sich seine Mutter nun sogar eine Haushälterin leisten konnte, war sie offensichtlich nicht glücklich. Beinahe jeden Tag hörte Josh sie bitterlich weinen, sobald sein Stiefvater das Haus verlassen hatte, um sich um die Tiere zu kümmern. Wie sollte er sie trösten? Er war doch gerade einmal 10 Jahre alt. Er wusste, dass sein Stiefvater seine Mutter nicht schlecht behandelte. Doch sie liebte ihn einfach nicht. Es war eine Zweckheirat gewesen und es würde nie etwas anderes sein. Aus diesem Grund versuchte Josh so viel Zeit wie nur möglich außerhalb der Farm zu verbringen. Er ertrug es einfach nicht, seine Mutter weinen zu hören. Plötzlich bemerkte der blonde Junge, dass er sein Ziel fast erreicht hatte. Die alte Holzbrücke, welche über den Kanal, die natürliche Grenze zum Sumpfgebiet, führte, lag nur wenige Meter vor ihm. Ab hier kam er mit dem Fahrrad nicht mehr weiter, also legte er es wie üblich neben der Brücke hinter einem Gebüsch ab, wo es niemand so schnell entdecken konnte. Den Rest des Weges musste er zu Fuß bewältigen. Er musste sich beeilen. Bis zum südlichen Seeufer brauchte er mindestens eine dreiviertel Stunde und es war bereits vier Uhr am Nachmittag. Wenn er nicht zum Abendessen zu spät kommen wollte, musste er wohl oder übel einen Zahn zulegen. Wie so oft kämpfte er sich durch das Gestrüpp, sprang über kleinere Rinnsale und balancierte über tote, am Boden verrottende Baumstämme. Was kaum jemand wusste: Josh fotografierte für sein Leben gern Tiere. Und davon gab es hier im Nationalpark mehr als genug. Um seinen Hals baumelte die alte Sofortbildkamera seines leiblichen Vaters, die ihm seine Mutter zum 5. Geburtstag geschenkt hatte. Immer wieder hielt er an, wenn er ein Geräusch hörte, dass seiner Meinung nach ein Tier verursacht haben könnte. Doch heute wollte ihm einfach kein Foto gelingen. Die pelzigen Nager und Vögel wirkten nervös und suchten schnell das Weite, so bald er näher kam, wodurch ihm bestenfalls verwackelte Aufnahmen gelangen. Fluchend setzte er seinen Weg fort, bis er schließlich am See angelangte. Die Sonne näherte sich bereits zusehends dem Horizont. Als er auf die Uhr schaute, stellte er fest, dass es schon nach 17:00 Uhr war und seine Mutter servierte für gewöhnlich gegen sechs das Abendessen. Ihm blieb also heute keine Zeit für weitere Fotos. Plötzlich hörte er hinter sich im Schilf ein Rascheln. Als er sich umsah, entdeckte er am Ufer eine Frau. Sie schien im Schilf nach etwas zu suchen. Ihr dunkelbraunes Haar reichte ihr bis zu den Schulterblättern und war durchzogen von roten Strähnen. Was Josh jedoch insbesondere auffiel, war, dass sie keinen Fetzen Stoff am Leib trug. Zudem war sie ein wenig schmutzig, was ja an sich kein Wunder war, wenn sie auf dem feuchten Boden herumkroch. Als der blonde Junge langsam näher kam, trat er versehentlich auf einen morschen Zweig. Er brach unter seinem Gewicht und mit dem leisen Knacken zog er sofort die Aufmerksamkeit der nackten Frau auf sich. Mit ihren hellgrünen Augen taxierte sie Josh, dem augenblicklich ein Schauer über den Rücken lief. Doch statt schnell das Weite zu suchen, blieb er wie zu einer Salzsäule erstarrt stehen. Die Frau veränderte ihre Mimik von wachsam zu freundlich und lächelte den Jungen an. „Was tust du hier, mein Kleiner? Hast du dich verlaufen?“, fragte sie mit glockenklarer Stimme. Josh war zunächst perplex und lief nach einigen Sekunden des Schweigens rot an, ehe er etwas verunsichert antwortete: „Ähm…nein, Mam. Ich fotografiere gern seltene Tiere.“ Um seine Aussage zu unterstützen, hielt er die Sofortbildkamera hoch. Die fremde Frau nickte und erhob sich. Nun konnte Josh jedes Detail ihres nackten, wohlgeformten Körpers sehen und wurde, wenn das über überhaupt möglich war, noch röter im Gesicht. Die Brünette quittierte dies mit einem wunderschönen Lachen, dass den Farmerssohn sofort wieder aufblicken ließ, nachdem er den Blick vor Scham gesenkt hatte. „Bitte verzeih meinen Aufzug aber ich war gerade im See schwimmen. Irgendein Scherzkeks muss wohl meine Sachen entwendet haben. Ich suche schon seit einer halben Stunde nach meinen Kleidern, wie du siehst bis jetzt erfolglos.“, erklärte sie dem Jungen. Josh nickte darauf nur. Zumindest erklärte diese Geschichte ihre Erscheinung. Dennoch kam ihm irgendetwas an dieser Dame verdächtig vor. Wo kam sie her? Warum ging sie Ende August im See baden? Sie lebten nicht in den Südstaaten, es war mittlerweile viel zu kalt dafür. Oder gehörte sie etwa zu diesen Freikörperkultur-Anhängern, von denen seine Großmutter ihm schon berichtet hatte? Nein, die traten in der Regel im Rudel auf. „Sag, wie heißt du eigentlich, mein Junge?“, fragte sie ihn plötzlich und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Wieder etwas stärker errötend, antwortete er schnell: „Josh, Mam. Verzeihen Sie bitte, dass ich mich Ihnen nicht gleich mit Namen vorgestellt habe.“ Die nackte Fremde quittierte seine Antwort erneut mit einem vergnügten Kichern. „Deine Mutter hat dich scheinbar gut erzogen, Josh. Mein Name ist Gwen. Sag Josh, wäre es wohl möglich, dass du mir deine Jacke leihst? Ich weiß es ist etwas viel verlangt, zumal du mich gar nicht kennst aber ich verspreche dir sie wieder zu bringen. Verrätst du mir, wo du wohnst? Dann werde ich sie dir frisch gewaschen dort vorbei bringen, so bald ich kann.“, versprach Gwen und lächelte Josh erneut freundlich und etwas verlegen an. Gut erzogen wie er war, konnte er die Bitte dieser freundlichen, in Not geratenen Lady natürlich schlecht ablehnen und zog seine rote Windjacke aus, während er sich der nackten Frau, die sich ihm als „Gwen“ vorgestellte hatte, langsam näherte. „Kein Problem, Gwen. Ich fürchte nur sie wird ihnen zu klein sein.“, konstatierte Josh, während er ihr die Jacke hin hielt und die letzten 2 Meter, die sie trennten, überwand. Gwen nahm die Jacke dankend entgegen und versuchte zunächst erfolglos sie anzuziehen. Fluchend band sie anschließend einfach die Ärmel hinter ihrem Rücken zusammen, sodass das rote Stück Stoff nun wie eine Schürze ihre Blöße bedeckte, das jedoch auch mehr schlecht als recht. Plötzlich fiel ihm wieder ein wie spät es bereits war, doch als er sich gerade eilig verabschiedete und davon hasten wollte, hielt Gwen ihn am Arm fest. „Moment, du hast mir noch nicht verraten, wo ich die gewaschene Jacke abgeben soll.“, bemerkte die junge Frau. Gerade als Josh sich erneut zu ihr umdrehte und ansetzte „Cross Creek Farm in Chesapeake“ zu antworten, spürte er eine schleimige Feuchtigkeit an seinem Arm und als er in Gwen’s zuvor wunderschönes Gesicht schaute, starrten ihn zwei leere, milchige Augen inmitten einer feucht schimmernden, grünlichen und von tiefen Falten durchzogenen Fratze an. Er wollte schreien, doch das Ungetüm packte ihn mit übermenschlicher Schnelligkeit und scharfen Klauen, zog ihn mit sich ins kalte Wasser und hielt ihn fest umschlungen. Josh kämpfte verzweifelt gegen das grüne Ungetüm an, doch es half nichts. Das Monster war viel zu stark für einen kleinen Jungen wie ihn. Nach kürzester Zeit waren seine Lungen vollständig mit Wasser gefüllt und während der blonde Junge ein letztes Mal vergebens nach Luft schnappte, fragte er sich, was seine Mutter nun wohl tun würde, nachdem sie erst ihren Mann und nun auch noch ihren einzigen Sohn verloren hatte. Als das Herz von Josh endlich still stand, zog die Sumpfhexe den Körper mit sich in die Tiefe und alles, was von ihm blieb, war die Sofortbildkamera mit einem gerissenen Tragegurt, welche am Ufer des Drummond Sees lag. ~ Prolog Ende ~ [Hallo allerseits. ^^ Ich weiß, ich weiß. Der Prolog ist ziemlich lang geworden und viel detaillierter als der normale Vorspann von jeder Folge. Und das ganz ohne einen einzigen Auftritt von Sam oder Dean… Aber seid beruhigt, die sind quasi schon auf dem Weg. ;) Das 1. Kapitel wird etwas auf sich warten lassen, da ich derzeit etwas im Uni-Stress bin und auch im privaten Bereich noch einiges zu klären habe... Ich hatte schon vor langer Zeit die Idee für diese FF aber irgendwie fehlte es mir an der nötigen Inspiration. Der Handlungsort im Süden des Bundesstaates Virginia ist übrigens originalgetreu beschrieben.  Sollte euch die FF bis jetzt gefallen haben, würde ich mich natürlich sehr über Kommis oder Favos freuen. Konstruktive Kritik ist selbstverständlich auch immer gern gesehen. Bis zum nächsten Mal! Eure Vampire_Lady ♥] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)