Das Herz und der Wind von Tichue (Sesshomaru und Kagura) ================================================================================ Kapitel 4: Die geheime Höhle ---------------------------- Die geheime Höhle Kagura kniff die Augen zusammen. „Wo sind wir hier?“ Fragte sie leise und versuchte sich umzusehen. Scheinbar war das hier eine versteckte Höhle unter dem Wasserfall. Es war stockdunkel und sie konnte nicht einmal das helle Gewand von Sesshomaru in der Finsternis erkennen. Unsicher tastete sich die Dämonin an der Höhlenwand entlang. Vorne am Eingang, fiel noch etwas Licht durch den Wasserfall herein, aber einige Schritte weiter, war es stockdunkel. Sie tastete Sich langsam vorwärts, bis sie gegen etwas Weiches stieß. „Du wirst eine Weile hier bleiben, Kagura!“ Sesshomarus Stimme klang unheimlich nah. Kagura tastete sich ein Stück weiter und hatte plötzlich ein Büschel Haare in der Hand. Offenbar war sie in der Dunkelheit mit Sesshomaru zusammen gestoßen. Sie lies sofort von ihm ab. „Hierbleiben?“ Fragte Sie erschrocken. Er antwortete nicht. Welchen Sinn hatte es denn wenn Sie hier bliebe? Naraku würde sie doch auch hier finden, sie konnte sich nicht verstecken. „Warte hier, ich bin gleich zurück.“ Sie spürte wie er sich an ihr vorbei drückte. Als sie sich umdrehte konnte sie gerade noch erkennen wie sich Sesshomaru durch den Wasserstrahl schwang und verschwand. Sie schluckte hart. Er hatte doch wohl nicht vor sie hier im Dunkeln alleine zulassen? Es war kalt und Sie hatte Angst. Doch es dauerte nicht lange da sprang der Mann mit den langen Haaren zurück durch den Wasserfall und stand plötzlich vor ihr. Durch das hereinfallende Licht erkannte Kagura, dass er etwas unter dem Arm trug. Es sah aus als wären es abgebrochene Zweige. „Was hast du jetzt vor?!“ Fragte sie und musterte das Bündel unter seinem Arm. Wieder antwortete er nicht. Wortlos ging er an ihr vorbei und wurde von der Dunkelheit verschluckt. Sie drehte sich in Richtung des weißen Dämon um, auch wenn sie ihn gar nicht sehen konnte. Einige Meter von sich entfernt hörte sie ein rascheln und ein merkwürdiges klappern. Plötzlich wurde es hell in der Höhle. Sesshomaru hatte ein Feuer gemacht. Er kniete auf dem Boden und pustete die Flamme an. Kagura sah sich jetzt genauer in der Höhle um. Sie war nicht sonderlich lang, obwohl es anfänglich den Anschein hatte. Ein paar Schritte hinter der Stelle wo Sesshomaru das Feuer gemacht hatte, war sie auch schon zu ende. Der Herr des Westens richtete sich wieder auf. Er hatte das Feuer zum lodern gebracht und es erhellte nun die ganze Höhle. Sein Blick fiel auf die patschnasse Kagura. „Setz dich.“ Er deutete auf einen Felsen der neben dem Feuer stand. Kagura sah ihn böse an. „Wieso willst du dass ich hierbleibe, hier findet mich Naraku doch sowieso!“ Ihre Stimme war unfreundlich und bissig geworden. Sie fürchtete Sesshomaru würde sie letztendlich doch hier alleine zurücklassen. Wenn er sie wirklich beschützen wollte, könnte er das überall tun und musste Sie nicht in einer dunklen Höhle verbergen. Er sagte nichts. Sein Blick war wieder hart und kalt geworden „Setz dich, Kagura!“ Sagte er nochmal, dieses mal mit einem scharfen Unterton in der Stimme. Kagura biss sich auf die Unterlippe und schnaubte wütend. Trotzdem lies sie sich nicht lange bitten, da sie es nicht riskieren konnte ihn zu verärgern. Wortlos und mit finsterem Gesicht stapfte sie auf den Felsen zu und lies sich unsanft darauf sinken. Er sah sie mit unverwandt Augen an. Dann kam er auf Sie zu und setzte sich zu ihr auf den Felsen. Er starrte ins Feuer. Kagura sah ihn an, aber sagte keinen Ton. Ihr gefiel gerade gar nicht wie sich alles entwickelte. Sie hatte die Beine übereinandergeschlagen und verärgert ihre Arme verschränkt. Sie musterte sein Profil und versuchte ihn einzuschätzen. Was hatte er vor? Merkwürdig war auch, dass sie klatschnass war und er aussah als wäre er nie unter dem Wasserfall gestanden. Wieso war er trocken geblieben? „Was soll das alles? Warum soll ich bitte hierbleiben? Ich dachte du wolltest...“ Sie brach ab. Nein, das konnte sie ihn unmöglich fragen. „Ich dachte du wolltest mich beschützen.“ Hallte es durch Kaguras Gedanken, aber sie sprach es nicht aus. Stattdessen starrte Sie jetzt stumm ins Feuer. Er drehte den Kopf herum und sah sie an. Sie reagierte nicht. „Kagura.“ Er hatte plötzlich den Arm auf ihre Schulter gelegt und sah sie mitleidig an. Wütend zog Sie ihre Schulter weg und drehte sich in die andere Richtung. „Ich weiß was du vorhast!“ Sagte sie trocken. „Du willst mich hier sitzenlassen und ziehst dann deiner Wege! Schon gut, lass dich nicht aufhalten.“ In ihrer Stimme lag Bitterkeit und Verzweiflung. Einen Moment lang geschah nichts und Kagura fürchtete, sie sollte letzten Endes doch recht behalten. „Du wirst dich erkälten.“ Sagte er ganz sanft und unerwartet. „Das kann dir doch egal sein.“Warf Kagura kalt ein. Sie hatte fast verdrängt, dass sie bis auf die Haut durchnässt war. Sie sah ihn immer noch nicht an. Dann warf er plötzlich den langen Pelz den er schon die ganze Zeit um seinen rechten Arm trug über ihre Schulter. Irritiert sah sie zu ihm hinüber. Wieso machte er da? Seine Augen wirkten wieder so sanft wie eben auf dem Hügel mit dem Kirschblütenbaum... Kagura blieb diesmal gelassen, als sie wieder dieser herrliche Blick traf. Scheinbar hatte sie sich jetzt langsam daran gewöhnt. Er packte sie vorsichtig an der Schulter und zog sie beherzt zu ihm heran. Sie wehrte sich nicht dagegen. Auch als er ihren Kopf an seine Brust lehnte, legte sie keinen Widerspruch ein. Natürlich war sie eingeschnappt, aber scheinbar hatte sie die nette Geste mit dem Pelz ein wenig besänftigt. „Ich habe dich nicht umsonst hierher gebracht.“ Sagte er unvermittelt. Kagura sagte darauf gar nichts, sondern folgte wieder dem klang seines Herzens. Sein Herzschlag hatte etwas beruhigendes. „Naraku wird Tage brauchen bis er dich hier aufspürt. Die Saimyōshō können dir durch den Wasserfall nicht folgen, also weiß Naraku auch nicht wo du dich gerade aufhältst.“ Er hob mit der Hand ihr Gesicht an um ihr in die Augen zu sehen. „Dein Geruch ist damit auch so gut wie ausgelöscht.“ Kagura sah ihn erschrocken an. Daran hatte sie selbst noch gar nicht gedacht. Natürlich! Das würde ihr tatsächlich Zeit verschaffen, wenn auch nicht unbegrenzt. In ihr keimte wieder Hoffnung auf. Vielleicht würde Inu yasha diesen dreckigen Naraku in der Zwischenzeit töten, während sie hier zusammen mit Sesshomaru abwartete. Zusammen... Zusammen mit Sesshomaru. Zusammen mit ihrem Liebsten. Sesshomaru... Kaguras Augen wurden feucht. „Danke!“ Stammelte sie und schlang zum zweiten mal ihre Arme um den schönen Mann. Er lächelte zufrieden. Die beiden umarmten sich leidenschaftlich und schmiegten ihre Körper eng aneinander. Dann hob Sesshomaru ihr Gesicht zu seinem und küsste Sie sanft. Sie lies es geschehen. Jetzt war es ihr egal ob sie die Fassung verlor oder nicht, sie hatte eingesehen, dass es keinen Sinn hatte sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Auch er hatte seine harte Schale aufbrechen lassen und zeigte zum ersten mal in seinem Leben, dass auch er fähig war zu lieben. Er liebte sie, auch wenn er es nicht aussprach. Und sie liebte ihn. Unsterblich- bis zu ihrem letzten Atemzug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)