Das Herz und der Wind von Tichue (Sesshomaru und Kagura) ================================================================================ Kapitel 1: Ort der Begegnung ---------------------------- „Sesshomaru-sama!“ Jaken keuchte und versuchte mit seinem Meister Schritt zu halten. Ein sinnloses Unterfangen. Der große Meister hatte seinen Schritt beschleunigt, ganz so als liefe ihm die Zeit davon. Er war ein hochgewachsener junger Mann, mit leuchtend langem weißem Haar, das sich wie ein glänzender Wasserfall sanft über seinen Rücken ergoss. Er machte keine Anstalten auch nur einen Moment auf seinen Diener zu warten. Sein Gesicht wirkte unruhig und angespannt, so als spürte er in der ferne eine dunkle Bedrohung. Immer schneller wurden seine Schritte und schließlich rannte er. Schritt um Schritt, kein Moment wurde verschenkt. Der Wald raste in dünnen Streifen unscharf an seinen goldenen Augen vorbei, die Umgebung verschwamm- doch all das war unwichtig. Jetzt zählte nur eins- Sie wiederzusehen. Der kleine Diener, der so vergeblich versucht hatte seinem Meister zu folgen, war längst nicht mehr sichtbar. Seine Rufe waren verklungen. Und als es Sesshomaru nicht mehr möglich war noch schneller zu laufen, da hob er plötzlich vom Erdboden ab und stieg in die Lüfte empor. Die Nase hoch in die Wolken gerichtet, witterte er Ihren Geruch. Sie war nicht mehr weit. Quälende Minute verstrichen und sein Dämonenkörper legte immer mehr Strecke zurück. Das strahlend schöne Gesicht wirkte angespannt und seine Gedanken tobten in seinem Kopf wie ein gewaltiger Sturm.Wo war Sie? Wann würde er Sie endlich wiedersehen? Er trieb seinen Körper zu Höchstleistungen an, immer schneller und schneller und dann, dann sah er sie. Hoch oben am Horizont, nur einen Steinwurf von ihm entfernt. Kagura! Schoss es ihm durch den Kopf. Sie glitt lautlos auf ihrer Feder durch die Luft und hatte ihn scheinbar nicht bemerkt. Er beschleunigte seinen Flug und schnitt ihr unvermittelt den Weg ab. Kagura zuckte erschrocken zusammen und hielt mit aller Kraft ihre Feder davon ab weiterzufliegen. Sie schien völlig perplex und überrascht. Scheinbar hatte sie noch gar nicht begriffen wer da plötzlich vor ihr stand. Es dauerte einen Augenblick bis Sie wieder zur Besinnung kam. Eine weiße Gestalt hatte sich vor Kaguras Körper aufgebäumt, so beeindruckend und präsent wie es zuvor nie jemand gewesen war. „Sesshomaru“ Fuhr es ihr durch den Kopf. „Er ist es wirklich!“ Ihre Augen weiteten sich. Was wollte er hier? „Er ist so schön...“ Flüsterte eine Stimme im Kopf der Dämonenfrau. Seine hellen Haare wehten sanft in der frischen Brise und seine goldenen Augen übten eine nie gekannte Faszination auf sie aus. „Ich habe dich gesucht.“ Schwappte Ihr seine feste Stimme entgegen. „Mich gesucht?“ Warf Kagura überrascht ein. Sie konnte kaum glauben was Sie da eben gehört hatte. Er nickte. Die Pupillen des großen Meisters fixierten die Ihrigen. Die goldenen Augen fesselten sie und sie verspürte eine nie geahnte wärme. Wie ein Feuer. Wie ein Blitz. Sein Blick haftete fest an ihr und warf ihre Gefühle in ein Meer aus Blumen und Schmetterlingen. Kagura wurde unfähig ihm zu antworten, sie war wie in Trance. „Er hat mich gesucht...“ Hallte es durch ihre Gedanken. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Es war unfassbar, damit hatte Sie nicht gerechnet. „Komm!“ Entgegnete ihr Sesshomaru und lies seinen Blick mit dem Ihren weiter verschmelzen. Könnte dieser Moment doch ewig dauern... „Komm, Kagura.“ Sagte er noch einmal, dieses mal etwas sanfter. Er löste seine strahlenden Augen von ihr und setzte zur Landung an. Er landete auf einem kleinen Hügel, auf dem ein einzelner Kirschbaum stand. Unweit davon Plätscherte ein Wasserfall einen Berg hinunter und speiste damit einen kleinen See. Unfähig sich ihm zu widersetzen, gehorchte Kagura ihm. Sie landete mit weichen Knien unweit von ihm, während ihre Gedanken zwischen Freude und Unsicherheit umher pendelten. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und der Wind lies seinen strahlenden silbergrauen Haaren tanzen. „Was für ein schöner Mann“ Flüsterte wieder die Stimme in Kaguras Kopf. Er war so geheimnisvoll und faszinierend, so stark und strahlend schön. Er war frei, frei wie ein Vogel, niemand schrieb ihm seinen Weg vor, niemand konnte sich ihm in den Weg stellen. Er hatte ein Herz und das war frei. Kagura schluckte schwer. Er war alles was sie nicht war... Frei... „Wohin willst du, Kagura?!“ Er hatte wieder das Wort an sie gerichtet, dieses mal ohne sich umzudrehen. Für Kagura war jedes Wort das von seinen herrlichen Lippen tropfte, wie ein Geschenk. Doch das lies sie sich nicht anmerken. Sie schluckte ihre Nervosität hinunter und antwortete:“Ich muss fort, weit fort, dorthin wo Naraku mich nicht findet.“ Ihr Atem ging schwer und ihre Hände zitterten vor Aufregung. Die Angst vor Naraku war wieder zum greifen nah. Der Dämon der ihr Herz und ihre Freiheit besaß, der niederträchtige Abschaum der über ihr Leben bestimmte. „Er wird dich überall finden.“ Entgegnete Sesshomaru hart und wandet sich langsam zu ihr um. Sein Blick fesselte Ihren zum zweiten Mal. Er ging tief unter die Haut, noch tiefer als eben noch. Hätte Kagura ein Herz gehabt, dann hätte es ihr in diesem Moment bis zum Hals geschlagen. Ihr Blick wurde traurig, dennoch versuchte sie ihre Gedanken zu sammeln um dem Herren des Westens zu antworten. „Ich weiß...aber was bleibt mir anderes übrig?“ Sie seufzte und schloss einen Moment die Augen. „Dann bleib bei mir!“ Seine Stimme klang ruhig aber bestimmend. Kagura öffnete ihre Augen wieder. Hatte sie sich eben verhört!? Hatte er eben gesagt sie solle bei ihm bleiben. Unmöglich... Niemals würde er... oder etwa doch??? Sein Blick ruhte sanft auf ihr und sah sie fragend an. Ein Augenblick verstrich nach dem Anderen und die beiden sahen sich tief in die Augen. Der Wind trug Sesshomarus Haar ein Stück mit sich und gab es wieder frei. Kagura rang mit ihrer Fassung und dieses mal konnte sie es nicht verbergen. Sie antwortete nicht. „Ich kann dich vor ihm beschützen...wenn du das willst...“ Der hochgewachsene Mann machte einen Schritt auf Kagura zu und lies Sie nicht aus den Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)