Der Ring der neun Welten von Vampire-fairy-chan ================================================================================ Kapitel 31: Ball Teil 1- Blonde Männer -------------------------------------- Frigga hatte gegen Mittag das Kleid gebracht und Loki hatte es staunend entgegengenommen. Lächelnd hatte er seiner Mutter versichert, Robin beim Anziehen und Fertigmachen zu helfen, da er wusste, wie das Kleid drapiert werden sollte. Kaum war sie gegangen, erstellte er eine Stange und hängte das wundervolle Kleid auf, damit es nicht zerknitterte. Er konnte sich Robin nur zu gut in diesem Meisterwerk vorstellen und lächelte bei dem Gedanken. Den Rest des Tages skizzierte er Robin in dem Kleid. Nur grobe Bilder, die er fertig stellen würde, wenn er sie in dem Kleid gesehen hatte und sie weg war. Als er das Ziehen spürte, schloss er das Büchlein und verstaute es unter seinem Kissen. Und das keinen Moment zu früh. Sie erschien Mitten in der Zelle, mit dem Rücken zu ihm und lächelnd drehte sie sich um. Loki verschlug es die Sprache… sie sah umwerfend aus und dabei hatte sie noch nicht einmal das Kleid und den Schmuck an. Geschmeidig erhob er sich und begrüßte sie mit geschmeidiger Stimme: „Willkommen, Mylady, seid ihr bereit für das Fest?“ Überrascht blickt sie ihn an und nickte schüchtern lächelnd. "Wenn das Kleid da ist, denke ja...." Loki lächelte sie sanft an. „Mutter hat das Kleid heute Mittag gebracht und gestern Abend noch den Schmuck. Ich soll dir helfen.“ - "In Ordnung... aber ich denke, das Kleid kann ich alleine anziehen.... drehst du dich bitte um?" Lächelnd ließ er einen Paravent erscheinen, was Robin dankbar bemerkte und er reichte ihr das Kleid. „Sag mir, falls du Hilfe brauchst.“ Nickend nahm sie es an sich und nach fünf Minuten meinte sie frustriert. "Ich weiß nicht, wie ich es zu machen soll… hilfst du mir bitte?... Aber nicht schauen!" Lachend kam Loki hinter die Trennwand und schloss die Augen. Er ertastete ihren Rücken und den Sternen sei Dank, dass er genau wusste, wie diese Kleider sich schließen bzw. öffnen ließen, sodass er das auch mit geschlossenen Augen meisterte. Als er fertig war ging er wieder auf die andere Seite. Er ließ einen Spiegel erscheinen und reichte ihr den Kopfschmuck und die Ohrringe, die sie annahm. Er hatte sie immer noch nicht gesehen. „Bist du bald fertig?“ Er wartete mit der Kette in der Hand. Er würde es sich nicht nehmen lassen, sie ihr umzuhängen. "Ja, gleich... das ist schwieriger, als gedacht habe! Gib mir noch zwei Minuten!" Loki trat näher an das Paravent „Soll ich dir helfen?“ – "Nein! Ich schaff das!" Nickend wartete Loki, bis sie fertig war. Es dauerte fünf Minuten, bis sie es geschafft hatte und endlich hervor trat und ihn an die Schulter tippte. "Ich habe doch gesagt, dass ich es schaffe!" Erstaunt drehte er sich in ihre Richtung und was er sah, ließ ihn sprachlos werden. "Wie sehe ich aus...?", fragte sie schüchtern, aber sich im Herzen schon total auf seine Antwort freuend. Lächelnd versteckte Loki die Kette. „Etwas fehlt.“ Überrascht und besorgte blickte sie wild herum. "Was?... Was hab ich vergessen?" Loki lächelte „Schließ die Augen“, murmelte er sanft und als sie ihn ansah und nach einigem Zögern das tat, was er sagte, holte er die Kette hervor. Er berührte leicht ihren Hals, als er sie ihr umlegte und folgte dem Verlauf der Kette, bis zu Robins Halskuhle. Robin öffnete die Augen gerade, als Loki ihr eine Haarsträhne aus der Hochsteckfrisur löste, sie um seinen Finger wickelte und mit einem kleinen Bann belegte, sodass sie sich an der Seite von Robins Gesicht wunderschön lockte. „Perfekt“, hauchte er und trat einen Schritt zurück. Sah sie genau an, das Kleid, das ihre Schultern freiließ, schmeichelnd an ihrem Körper hinab floss und in verschiedenen Blautönen flatternd an ihren Füßen endete. Die Drachenblumen, die eingestickt waren, blitzten silbern auf und sahen aus, als würden sie leuchtend auf einem Meer schwimmen. Als er sie so betrachtete, stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht und ließ ihr Gesicht erstrahlen. „Du bist wunderschön“, flüsterte er zärtlich. Ein Strahlen trat in ihre Augen und ein wohliger Schauer durchwanderte sie. "Danke...", hauchte sie mit geröteten Wangen. Er trat näher und spielte mit dieser einen Strähne. „Was würde ich darum geben, dich heute zu begleiten und den ganzen Abend mit dir zu tanzen. Ich könnte dir den Palast bei Nacht zeigen. Die Gärten sind wunderschön, wenn die Glühwürmchen sie durchwandern.“ Verträumt und etwas hoffnungsvoll blickte sie in seine Augen. Ja, das wünschte sie sich auch so sehr. Für einen Moment schloss sie die Augen und überlegte, ob das nicht möglich wäre. "Denkst du, deine Mutter würde dich nur für heute Abend...." Sie ließ den Satz unvollendet. Seufzend legte Loki seine Stirn an ihre. „Sie würde, wenn sie doch nur könnte, aber es liegt nicht in ihrer Macht.“ Liebevoll und traurig sah er ihr in die Augen. „Ich werde für den Rest meines Lebens hier drinnen eingesperrt sein. Ich werde dir die Gärten leider nie zeigen können. Und niemanden tut es mehr leid, als mir.“ Sie seufzte schwer und nahm seine Hand. "Wirklich dein ganzes Leben? Nicht nur vielleicht ein paar Jahrhunderte?" Schwermütig schüttelte er den Kopf. „Es tut mir Leid.“ Ganz sacht fuhr er mit seinen Fingerknöcheln ihre Wange nach. „Robin, ich…“ Tief blickte sie in seine Augen. "Ja....", mehr wagte sie nicht zu sagen. Zögernd sah er sie an, ließ seine Mauern fallen. „Ich wollte dir nur sagen…“ Ein Klirren unterbrach sie und erschrocken fuhren sie auseinander. Frigga stand errötend am Eingang der Zelle und hatte offenbar das kleine Tischchen gestoßen, als sie unbemerkt wieder gehen wollte. „Lasst Euch von mir nicht stören“, meinte sie lächelnd, doch der Moment war vergangen. Traurig lächelnd sah Loki sie an. „Hab viel Spaß und Robin… sie dir die Gärten an… sie sind wunderschön.“ Ich würde mir die Gärten anschauen... für uns beide. Leicht bedrückt, weil er nicht mit konnte, winkte ich ihm zum Abschied und folgte Frigga aus der Zelle heraus. Irgendwie war meine ganze gute Laune dahin, was ich dem Umstand zu verdanken hatte, dass ich nichts Böses mehr in ihm sehen konnte, es war für mich nicht mehr vereinbar, dass er derjenige war, der die Menschheit versklaven wollte, es kam mir einfach vor, als wären das zwei vollkommen unterschiedliche Personen. Seufzend lief ich den Gang entlang. Es tat mir weh, ihn so zurück zu lassen, in dem Wissen, dass er mich niemals mit hinaus begleiten würde können. Dass wir niemals zusammen irgendwo hin gehen konnten... warum nur musste er lebenslang sitzen? Warum nur??? Das war so unglaublich traurig... Schwer seufzte ich wieder auf, wir hatten fast die Treppe erreicht und meine Stimmung sank immer mehr in Richtung Keller, absolut nicht brauchbar für eine fröhliche Feier... "Es tut mir leid. Ich habe den Moment nicht zerstören wollen", brach Frigga die Stille. Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein... ist in Ordnung... da war.... nichts", redete ich eher mir selber ein. "Nein, Lady Robin... da war etwas... und das wisst Ihr genau", widersprach sie mir natürlich. Ich seufzte zum was weiß ich wie vielten Mal auf dieser kurzen Strecke. "Nein... und es ist gut, dass sie gestört haben.... es ist besser so... das das... nein.... es wäre ja doch nicht möglich... niemals... und wie gesagt, nein, da ist nichts...." Traurig sah Frigga mich an. "Ich weiß, dass es schwer sein würde... aber Robin... lügt Euch nicht selber an. Das schadet beiden Seiten." Ich schüttelte vehement den Kopf. "Nein es schützt beide Seiten..." Mir stockte der Atem. Mir fiel die Erkenntnis und das Verständnis auf einmal wie Schuppen von den Augen. Ich verstand Loki nun perfekt, wieso er mich so von sich gestoßen hatte... denn genau der gleiche Plan reifte ebenfalls auch in mir unbewusst heran. Aber ich wusste ja, wie das endet, nein, das würde ich so nicht bringen, ich bin nicht grausam. Ich halte eben alles genau auf dem Level, wie es ist, dann passt das schon. Ich mache daraus nicht mehr, aber garantiert auch nicht weniger. Wir sind halt inzwischen... sehr gute Freunde... behaupte ich mal so... weil hassen, tat ich ihn ja nun doch nicht mehr, das konnte ich mir beim besten Willen nicht mehr einreden. Wir kamen oben an und ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. Loki wollte doch bestimmt, dass ich diesen Abend genieße, also sollte ich das am Besten auch tun und den ganzen Trübsinn wegblasen. Nachdem ich diesen Entschluss gefasst habe, traten wir ein. Überall waren Menschen und in der Mitte gab es Unmengen an tanzenden Paaren. Kleider in allen Formen und Farben erstreckten sich über den ganzen Saal und eine einladende Musik erfüllte den Raum. Die Geräuschkulisse war voll mit Hunderten von Gesprächen. Es wurde getrunken und gelacht und an der Seite des Raumes war ein großes Bankett aufgestellt, wo sich die Leute mit Essen versorgten. Es kam mir vor, als wäre ich in eine Renaissancefeier hineingelaufen. "Aber nun genug Trübsal geblasen. Erfreu dich am Fest. Lerne Leute kennen, freunde dich mit ihnen an. Und lass deine Tarnung nicht auffliegen. Ich werde nicht immer in deiner Nähe sein." Sie winkte jemanden. "Ich lasse dich jetzt allein, mein Mann hat mich gerufen. Bedien dich ruhig an den Speisen, aber trink besser nicht zu viel vom Met. Thor mischt gerne etwas rein." Damit verließ sie mich. Verdutzt starrte ich ihr noch einige Momente hinterher und schüttelte den Kopf. Ok, auf in den Kampf. Langsam schritt ich durch den großen Saal. Zuerst einmal Lage checken war die Devise. Ich betrachtete alles ganz genau und machte, weil ich nicht wusste, wo ich stoppen sollte, drei Runden, bis ich mir einen Spieß, wie vorgeschlagen, gönnte. Super zart und saftig... man, konnten die hier gut kochen! Das Aroma breitete sich vollmundig in meinem Mund aus und ich genoss jeden Bissen davon. Hmmm, was sollte ich wohl als nächstes probieren? "Nehmt den Pudding, er ist nur halb so süß wie Ihr, doch immer noch wert, vernascht zu werden", hörte ich eine tiefe angenehme männliche Stimme sagen. Doch als ich mich umsah, entdeckte ich niemanden. Komisch. Na ja, probieren wir den Pudding trotzdem. Und der unsichtbare Fremde hat nicht zu viel versprochen, der Pudding war vorzüglich. Ich holte mir gleich noch eine Schüssel von dem vanilligen Süßkram und verzog mich damit auf den Balkon. Es redete ja eh keiner mit mir, da konnte ich genauso gut die Aussicht genießen mit wunderbarem Pudding. Hach, Pudding, mein Freund, wenn ich mich einsam fühle... Ein blonder Mann mit leichtem Dreitagebart und äußerst schicker Rüstung folgte Robin auf den Balkon. Er hielt seine athletische Gestalt hinter ihr, sodass sie ihn nicht sofort sah. Mit einem charmanten Lächeln beugte er sich über ihre Schulter und murmelte. „Na, wie gefallen Euch die Feierlichkeiten, holde Maid?“ - "Whaaaaaa!", erschrak sie sich erst einmal. "Ähm, sie sind... recht prächtig... Mylord?" Schallend lachte der Fremde. „Meine aufrichtige Entschuldigung, ich hatte nicht vor, Euch zarte Blume zu erschrecken. Wenn ich mich vorstellen darf.“ Er schlug die Hacken zusammen und vollführte eine ausladende Verbeugung. „Ich bin Lord Alexis Fenris. Stehts zu Euren Diensten.“ “Oh nein, mein Lord, Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Ihr könnt doch nichts dafür, dass ich so schreckhaft bin. Mein Name ist Lady Robin Alpgadden. Sehr erfreut." Sie knickste leicht und schaute schüchtern zu diesem stattlichen Mann nach oben. Er führte seinen Handrücken zu seiner Stirn und tat so als würde er ohnmächtig werden. „Oh, welch zarte Stimme! Oh welch Stimme eines magischen Wesens der Magie. Spricht! Spricht, oh, ihr holde Maid.“ Millimeter für Millimeter hob sich eine ihrer Augenbrauen. Sollte sie nun wirklich noch etwas sagen? Sonst bekam er noch einen Orgasmus in der Öffentlichkeit. "Ernsthaft?" dieses eine Wort konnte sie einfach nicht zurück halten. Es fasste einfach diese komplette Situation zusammen. Er öffnete eines seiner geschlossenen Augen und sah sie abschätzend an. Dann entspannte sich eine Körperhaltung und er rieb sich verlegen den Nacken. „Nun, wie ich sehe, seid Ihr keine der Maiden, die es schätzen, so übertrieben gehuldigt zu werden.“ Dann lächelte er spitzbübisch „Ich bin froh. Ich verabscheue dieses falsche Getue.“ Sie atmete etwas durch. Ahhhh, doch kein Verrückter, Glück gehabt, wäre ja auch traurig gewesen, wenn sie den einzigen Irren auf der gesamten Feier erwischt. "Nein, Ehrlichkeit und Natürlichkeit sind eindeutig angenehmer... wie viele Frauen fallen auf diese Masche herein?" Er sah sich verschwörerisch um, bevor er sich zu ihr hinunter beugte und leise flüsterte „Etwa 8 von 10. Es ist erschreckend. Wie tief das weibliche Geschlecht doch gefallen ist.“ Bestürzt sah sie ihn an. "Hey, verallgemeinert es nicht, schließlich bekommt Ihr zwei von ihnen ja doch nicht rum und solange diese standhaft bleiben, gibt es noch Hoffnung." Lachend nickt er und stimmte zu. Doch er fing sich schnell wieder und fragte neugierig. „Und? Wie kommt ihr zu diesen Feierlichkeiten. Ich möchte nicht prahlen, aber einer der drei Krieger hat mich persönlich hergebeten.“ Doch sein leicht überhebliches Grinsen verschwand schnell, als Robin meinte. "Welche drei Krieger? Ich wurde von der Königin höchst persönlich eingeladen..." Stotternd sah er sie an. „Die… die Königin? Mylady, dann müsst Ihr etwas ganz besonderes sein. Verzeiht, falls ich Euch zu Anfangs mit irgendetwas beleidigt habe.“ Sie rollte leicht genervt mit den Augen. Ja, angeben war das Ziel gewesen, aber diese Reaktion war doch etwas zu übertrieben. "Nein, nein, Mylord, macht euch keine Sorgen." Er sammelte sich wieder und drinnen fing ein neues Lied an. Galant bot er ihr seine Hand an. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ - "Natürlich!“ Sie nickte und reichte ihm die Hand. Ein bisschen Bewegung schadete bestimmt nicht nach all dem Pudding. Ich ließ mich von ihm auf die Tanzfläche führen. Hahahaa, das konnte nun wirklich interessant werden. Schließlich hatte ich ja keine Ahnung, was man hier so tanzte... vielleicht hätte ich erst noch ein paar Stunden nehmen sollen, bevor ich einfach so zustimme... verdammt! "Ich glaube, Ihr solltet gewarnt werden... ich bin keine gute Tänzerin beziehungsweise kann ich gar nicht tanzen..." Das zu wissen hatte er verdient, noch hatte er die Chance, uns zu der Bar zu lenken. "Welch ein Glück, dass ich ein hervorragender Tänzer bin." Nein ernsthaft? Meine Güte, wie kann man nur so überheblich sein? ... Ich bin kurz davor, noch schlechter zu tanzen, aber da fällt mir ein, dass das gar nicht geht und auch nur peinlich für mich wäre. Also brachte er mich auf die Tanzfläche und packte fest zu. Meine Hand und Hüfte... wir begannen mit einem Schritt nach hinten. Und mit der Zeit begriff ich, dass es ein langsamer Walzer war. Huch, das war sogar mir bekannt. Leider oder eher zum Glück hatte er nicht übertrieben. Er war tatsächlich gut, und zwar so gut, dass sogar ich gut aussah... eine echte Meisterleistung! Nachdem sie getanzt hatten, unterhielten sie sich noch über dies und das, aßen ein bisschen und tanzten noch eine Runde. Nun aber führte Alexis Robin zu einer Gruppe von seinen Freunden beziehungsweise Bekannten, um sie mit ihnen bekannt zu machen. „Meine Freunde, das hier ist Lady Robin. Lady Robin, das sind meine geschätzten Freunde Lady Falir, Lord Murar, Lady Nisa und Lady Hila.“ Er deutete jeweils auf die genannten Personen und Robin nickte ihnen höflich zu. „Schön, Euch kennenzulernen.“ – „Ebenfalls“, kam es ihm Chorus. Nettigkeiten wurden ausgetauscht und Fragen gestellt, bevor Lord Alexis meinte: „Über was habt Ihr Euch so angeregt unterhalten, bevor wir zwei hinzugekommen sind?“ Lady Nisa schnaubte angeekelt. „Über Prinz Loki.“ Robins Herz machte einen Satz. Sie hatten über Loki gesprochen? Ein entzücktes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Vielleicht würde sie mehr über ihn lernen? „Worüber habt Ihr denn geredet?“, fragte sie enthusiastisch. Lord Murar entgegnete harsch „Darüber, was für eine Schande für das Königreich er ist. Das so etwas sich Prinz nennen kann, ist wirklich beschämend.“ – „Ja, da hat eine Schnecke mehr Recht auf diesen Titel, als dieses Monster.“ Mischte sich Lady Hila ein. „Ich verstehe nicht, wie König Odin ihn retten konnte, ich hätte ihn einfach im Tempel verrotten lassen, so wie es sich für seine Spezies gehört.“ – „Ich verstehe nicht, wie Odin ihn so hat mit seinen Taten davon kommen lassen. Geköpft hätte er werden sollen, oder aufgespießt, vor dem ganzen Königreich. Wenigsten wäre dann eines von dieses widerwärtigen Monstern vernichtet.“ Und auch Lady Falir mischte mit. „Ich habe gehört, dass die Königin sich für ihn eingesetzte hat. Könnt ihr glauben, dass sie etwas Derartiges tun kann?! Sich für diese Abscheulichkeit einsetzten ist doch wohl das Letzte.“ Und auch Alexis sagte: „Ich hoffe, er verrottet in seiner Zelle wie ein Tier. Er soll zu spüren bekommen, wie sehr er gehasst wird. Er soll wissen, dass niemand ihn hier in Asgard oder sonst wo will. Es wäre besser, wenn er einfach seinem erbärmlichen Leben ein Ende bereiten würde, aber nicht einmal das kann dieser Bastard.“ Robin konnte sich das nicht mehr anhören, ohne dass ihr Herz zerriss. Sie musste etwas sagen. "Aber er hat das doch nur für Asgard getan... und soooo viel Schaden war das ja nun auch wieder nicht... ich glaube auch nicht, dass er ein Monster ist. Er ist ein fühlendes Wesen, genau wie wir alle.“ Sie sahen sie an, als ob ihr zwei weitere Köpfe gewachsen wären. „Er ist kein fühlendes Wesen. Er ist ein kaltblütiges Ungeheuer und Asgard hat er nur als Tarnung benutzt, um seine finsteren Machenschaften zu vertuschen. Wenn er Midgard unterjocht hätte, dann hätte er sich als nächstes Asgard vorgenommen. Einmal ein Monster, immer ein Monster.“ Robin wollte das nicht glauben. „Nein, er ist kein Monster. Er hat doch all die Jahre hier gelebt und nur aufgrund von seiner Herkunft und einigen Taten verurteilt ihr ihn? Das hat er nicht verdient!“ Alexis sah sie bedauernd an. „Lady Robin, dieses Scheusal verdient Euren Schutz und Eure Sympathie nicht. Wenn das Ding könnte, dann würde es Euch auf der Stelle töten. Loki ist ein Ungeheuer und es hat es nicht verdient, überhaupt einen Namen zu tragen. Man hätten es als Kleinkind abschlachten sollen.“ Den Kopf schüttelnd rang Robin damit, ihre Tränen zurückzuhalten. Wie konnten sie nur so etwas sagen!? Abrupt wandte sie sich ab und ließ die Gruppe stehen… Das war wirklich zu grausam! Sie kannten ihn doch gar nicht! Da lebten sie ihr ganzes Leben mit ihm in einer Welt und wussten so wenig... und ich, ICH, deren Welt er versucht hat, zu zerstören, verzeiht ihm das und sieht ihn als einzige nicht als Monster an. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht doch noch die Tränen zu verlieren, die sich angesammelt haben. Er tat mir so leid! Das hat er nicht verdient! Nicht so viel Hass! ... Ich weiß, dass ich vor nicht all zu langer Zeit genauso gedacht hatte, aber nein, nun ist alles anders.... und… ja, es ist vielleicht anmaßend von mir zu denken, ich würde etwas bewirken oder verändern können... dass ich irgendeinen Einfluss auf ihn hätte, aber... dennoch denke ich, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat, dass er nicht mehr der Alte ist... und dass er eindeutig Gefühle hat!!! Ich musste oftmals tief durchatmen, um mein rasendes Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen. Meine Füße haben mich, wie ich bemerkte, weder zum Balkon geführt, wo ich, mal wieder, alleine stand. Aber das war nicht schlimm. Wahrscheinlich besser so, diese Leute hier waren mir eindeutig zu oberflächlich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und trat gegen die Balustrade. So sollte der Abend nicht laufen. Als ein belustigtes Kichern aus einer dunklen Ecke meine dunklen Gedanken durchbrach. "Hahahaha, was haben dir die Streben getan? Waren sie ungezogen?" Verwirrt wandte ich meinen Kopf hinüber. Vor mir stand ein ziemlich großer und sehr sehr sehr muskulöser Kerl mit längeren Blonden Haaren, freundlichen blauen Augen und einem sympathischen Lächeln im Gesicht. Dazu hatte er noch einen riesigen Krug Met in der Hand. Was für einer war das denn nun schon wieder? „Oh, tut mir Leid, ich wollte Euch nicht davon abbringen, den Balkon zu zerstören, aber vielleicht hilft es, darüber zu reden? Wir wollen doch nicht, dass Eure schönen Schuhe zerstört werden.“ Er grinste ein schiefes und breites Grinsen und Robin konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. Er kam ihr sympathisch vor, aber das dachte sie auch von Alexis. „Ach, ich habe mich nur über die Ansichten einiger Gäste aufgeregt“, meinte sie leichthin und versuchte, lässig zu wirken, doch schon bei dem Gedanken an die gehässigen Worte wurde sie zornig und trat wieder gegen das Geländer. „Whoho! Langsam mit den jungen Pferden. Was für Ansichten waren das denn, die Euch so erzürnen.“ - "Ach einfach nur die Dekadenz und Oberflächlichkeit einiger Gäste gegenüber... jemanden den sie nicht kennen!" – „Und wer sollte das sein, über den hergezogen wurde?“ Robin sah ihn erstaunt an und belustigt meinte er: „Ich bin mit solchen Festen aufgewachsen. Ich weiß, wie die Leute reden. Ich und mein Bruder waren da nicht wirklich besser. Also, wer war das Opfer?“ Nun wurde sie sich unsicher. Bestimmt würde er genauso reagieren wie die anderen eben. Überlegend trat sie von einem Fuß auf den anderen. "Über einen der Prinzen....", murmelte sie schließlich. Erstaunt hob er eine Braue. „Sprecht ihr über Loki? Worüber kann man sich denn da streiten. Alle sind der gleichen Meinung.“ Er hob seinen Krug an die Lippen. Sie wusste es. Wie hätte er auch anders sein können. Meine Güte, nahm sich denn niemand das Herz und versuchte ihn wenigstens zu verstehen? Es reicht! Ihm würde sie nun die Meinung geigen. "Ganz einfach! ER IST KEIN MONSTER!!! Um das einmal klar zu stellen! Außerdem hat er Gefühle! Meine Güte, kann denn niemand verstehen, dass er einfach nur versucht hat, etwas Gutes für sein Reich zu tun? Klar, es war dämlich zu versuchen die Erde zu übernehmen... aber davor! Er wollte doch nur Anerkennung! Er wollte nur respektiert werden! Er wollte beweisen, dass er mehr ein Arse ist, als ein Frostriese! War er nicht jahrelang ein Kamerad??? Und wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn sich euer ganzes Leben als Lüge herausstellt? Die Meisten wären verzweifelt, aber er hat versucht zu beweisen, dass er hierher gehört und niemand versteht das!!!!!!" Der Blonde, der getrunken hatte, verschluckte sich heftig und versuchte mit Klopfen auf die Brust seinen Husten zu vertreiben. Dann sah er sie mit undefinierbarem Ausdruck an. „Denkt ihr das wirklich?“ "Zur Hölle nochmal ja!" Bekräftigend trat sie noch einmal gegen die Balustrade, allerdings zu heftig, sodass sie vor Schmerzen fluchte. Belustigt sah er sie an. „Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen. Aber ich finde es schön zu wissen, dass Loki noch ein paar Leute hat, die ihm den Rücken stärken, außer unserer Mutter. Immerhin ist er mein kleiner Bruder.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)