Demon Love von Inkinatsuki ================================================================================ „Verdammt, wo warst du so lange? Ich warte hier schon eine halbe Ewigkeit auf dich!“ Der Schwarzhaarige war noch nicht mal ganz an dem vereinbarten Treffpunkt angekommen, da kam auch schon ein zierlicher Körper aufgebracht auf in zu gestampft und mit bebender Stimme wurde er angeblafft. Auf Aois Gesicht schlich sich ein gleichgültiges Lächeln, bevor er sich lässig eine Zigarette zwischen die vollen Lippen schob und sie anzündete. „Komm wieder runter, ich bin ja jetzt hier.“ „Ich hoffe du hast eine gute Ausrede.“ Grimmig wurde Aoi gemustert, während sein Gegenüber ungeduldig die Arme vor der Brust verschränkte. „Dein kleiner Bruder stand plötzlich in meiner Wohnung.“ Aoi bließ den bläulichen Dunst aus seiner Lunge. „Kouyou?! Was wollte er?“ Der Ärger in Kanames Augen wich Besorgnis. Der Schwarzhaarige hingegen zuckte nur mit den Schultern. „Das hat dich nichts anzugehen. Das ist eine Sache zwsichen Kouyou und mir.“ Verständnislos schaute der Hellhaaarige Aoi an. „Was meinst du damit? Hat es was mit-?“ Aoi schnippte achtlos seine Zigartette weg. „Nein hat es nicht, was das angeht, ist es schon eine ganze Zeit ruhig. Momentan geh ich davon aus, dass es vielleicht durch Stress ausgelöst wird.“ Kaname seufzte schwer. „Aber du kannst es nicht mit Sicherheit sagen. Bist du dir sicher, dass du ihm überhaupt helfen kannst, wenn du den Auslöser gefunden hast?“ Ein selbssicheres Grinsen legte sich auf Aois Lippen und er trat einige Schritte auf Kaname zu. „Du zweifelst also immer noch an mir. Dabei weist du ganz genau, wo meine Grenzen liegen.“ Kaname wich Aoi’s Blick aus und drehte sich ein Stück weg. „Wer weiß, ob du mir damals die Wahrheit gesagt hast…“ „Niemand weiß das, aber dir bleibt keine andere Wahl als mir zu vertrauen, wenn du nicht willst, dass dein kleiner Bruder daran zugrunde geht.“ Aois raue Stimme an seinem Ohr ließ Kaname zusammen zucken. Ein leises Lachen folgte und die Haare des Schwarzhaarigen kitzelten schon fast seine Wange. „Du bist genauso empfindlich wie er… Kaname.“ Als Aoi seinen Namen so betont aussprach, huschte ein unangenhemer Schauer über seinen Körper und er drehte sich ruckartig zu dem Schwarzhaarigen, der seinem Gesicht eine Spur zu nah war. „Was sollen diese ganzen Anspielungen?“ Aoi entfernte sich ein kleines Stück von dem Hellhaarigen, bevor er sich fahrig die Haare nach hinten strich. „Er ist wirklich süß, genau mein Geschmack, weist du.“ Er Lächelte sanft. Kaname funkelte ihn an, er war sauer. „Wage es nicht. Lass deine Finger von ihm.“ „Oh Kaname, dafür ist es ein wenig zu spät. Was meinst du, was er vorhin von mir wollte?“ Fassungslos starrte Kaname den Schwarzhaarigen an. „Mistkerl.“ Zischte er, während er seine Kiefer schmerzhaft aufeinander presste. „Ach komm schon, muss jedes unserer Treffen immer so enden?“ Aoi verdrehte genervt die Augen. „Ich kauf dir den Mist nicht ab. Kouyou würde sich nie in dich verlieben.“ „Tzz, dann frag in doch selbst.“ Kaname schnaubte verächtlich. „Gut, bring mich zu ihm, ich wollte sowieso noch einmal mit ihm reden.“ Aoi verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute Kaname fest in die Augen. „Es ist dein Problem, was du glaubst, aber solange ich es verhindern kann, kommst du nicht in Kouyous Nähe. Das letzte Mal wolltest du ihn umbringen, so etwas lass ich nicht noch einmal zu. Außerdem vergisst du schon wieder unsere Abmachung.“ Ermahnte ihn der Aoi. Nach diesen Worten drehte er sich allerdings um und wollte gehen. „Aoi, warte!“ Aoi schaute über seine Schulter zurück zu dem Hellhaarigen. „Ich bin deine Zwischenmann, entweder glaubst du mir, was ich dir sage, oder du lässt es, aber schade deinem Bruder nicht.“ Damit war dieses Treffen nun endgültig beendet und Aoi machte sich auf den Weg, zurück zu seiner Wohnung. Er hatte seinen Auftrag, Kanam zu berichten, wie es Kouyou ging, erfüllt, da musste er sich von dem Hellarigen nicht auch noch Unterstellung anhören. In seiner Wohnung angekommen, schlief der Braunhaarige tief und fest. Er musste wirklich fix und fertig gewesen sein. Der Ältere zog sich aus und huschte unter die warme Bettdecke. Sein kalter Körper entlockte Kouyou ein verschlafenes Murren, als er dessen warme Haut berührte. Er kuschelte sich eng an den zierlichen Körper, bevor auch Aoi endlich die Augen schloss und wenige Sekunden später einschlief. Als Aoi am nächsten Morgen aufwachte, war die Betthälfte neben ihm leer. Eigenartig, er hätte eigentlich gedacht, dass Kouyou eher einer von der Sorte war, die lieber noch ein wenig kuschelten oder einfach nur neben ihrem Liebsten liegen blieben. Da hatte er sich wohl getäuscht. Verschlafen quälte sich der Ältere aus seinem, viel zu bequemen Bett und wagte einen Blick durch die Jalousien. Dabei brannte die grelle Taghelligkeit unangehnem in seinen Augen. Offenbar hatte Aoi wesentlich länger geschlafen als Kouyou, denn ein Blick auf seinen Wecker, verriet die Uhrzeit 12:17. Die Hälfte des Tages war schon fast um und wo zur Hölle steckte der Braunhaarige. Der Schwarzhaarige kramte sich ein etwas älteres Hemnd aus seinem Schrank und warf es sich über, bevor er sich ausgiebig streckte. Plötzlich jedoch, ließen ihn ein lautes Scheppern und ein ohrenbetäubender Klang, zusammenzucken. „Kouyou?!“ War er also doch da, hoffentlich war nichts Schlimmes passiert. Hektischen Schrittes life Aoi in sein Wohnzimmer, aus welchem der Lärm gekommen war. Im Türrahmen blieb er stehen und starrte den Braunhaarigen besorgt an. Dieser saß auf dem Boden und in seinen Augen war der Schreck zu erkennen, als er Aoi erblickte. „Kouyou, ist alles in Ordnung? Was,-“ „Es tut mir so leid, dass wollte ich nicht…“ Unterbrach ihn der Jüngere histerisch. „Was ist denn passiert?“ Der Schwarzhaarige verstandt gerade überhaupt nichts. „Ich hab nur Handtücher gesucht, da im Bad keine mehr waren und dann…“ Als Aoi nun endlich um das Sofa herum lief, konnte er das Dilema erkennen, weshalb der Braunhaarige gerade so aufgewühlt war, doch er musste sich ein Lachen verkneifen. Kouyous saß, nur in Unterhose bekleidet, auf dem Boden und auf seinem Schoß befand sich eine Accousticgitarre, an der nun allerdings mehrere Saiten gerissen waren, welche auch diesen ohrenbetäubenden Lärm von sich gegeben hatten. „ Aoi, es tut mir so leid… ich bezahl dir die neuen Saiten…“ Behutsam nahm der Ältere dem Braunhaarigen die Gitarre hab und stellte sie vorsichtig bei seite. „Schon gut, kein Problem. Es ist nicht deine Schuld. Sie steht schon seit ziemlich langer Zeit in dem Schrank, aus dem du sie ja jetzt geholt hast und die Saiten waren auch nicht mehr die Neusten.“ Nachdem der Schrecken aus Kouyous Gesicht gewichen war, sah er nachdenklich von der Gitarre zu Aoi. „Jetzt wo du es erwähnst… Seit ich dich kenne, hast du nie auf ihr gespielt, geschweige denn erwähnt, dass du überhaupt Gitarre spielen kannst.“ Aoi ließ sich auf das Sofa fallen, strich sich einige Haarsträhnen hinter das Ohr und schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen. „Stimmt. Eigentlich wollte ich auch nie wieder auf ihr spielen. Sie ist eigentlich nur noch ein Teil meiner Vergangenheit, von dem ich mich nicht trennen konnte.“ Mit einem Klicken, begann der Glimstängel zu lodern und verteilte seinen bläulichen Dunst im Wohnzimmer. Kouyou erhob sich und ließ sich kurz darauf, seitlich neben den Schwarzhaarigen fallen. „Warum nicht?“ Aoi starrte nachdenklich gerade aus. „Weil ich meine Mutter damit in den Tod getrieben habe…“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als er diese Worte aussprach. Kouyou wusste nicht, was er darauf antworten sollte, aber der Ausdruck in Aois Augen veranleitete ihn dazu, seine Hand auf dessen Unterarm zu legen, um ihm irgendwie zu zeigen, dass er für ihn da war. „Das glaube ich nicht. Musik kann doch keinen Menschen töten.“ Aoi ließ den Kopf hängen und lächelte Traurige. Seine Haare, die er zuvor hinter sein Ohr gestrichen hatte, gaben nur noch einen Bruchteil von seinem Geischt frei. „So unschuldig und naiv, Gründe, weshalb ich mich in dich verliebt habe…“ Es wirkte, als würde Aoi eher mit sich selbst sprechen, als mit dem Braunhaarigen. Kouyou schien es, als hätte er ein Thema angeschnitten, das lieber in Ruhe gelassen werden wollte. Andererseits, wollte er alles über den Älteren wissen, auch wenn es unschöne Dinge waren. Aoi hob seinen Kopf wieder und drehte sein Gesicht zu dem Jüngeren. „Meine Mutter bat mich früher immer für sie zu spielen, weil sie es so geliebt hatte.“ Kouyou verstandt nicht ganz und das zeichnete sich auch deutlich in seinem Geischt hab. Aoi lächelte erneut traurig. „Ich muss wohl wirklich weiter ausholen… Ich habe schon sehr früh angefangen Gitarre zu spielen. Damals war eigentlich noch alles in Ordnung. Die Schule lief, ich fiel nicht aus dem Rahmen. Meine Mutter liebte es, wenn ich für sie spielte. Sie sagte immer, es wäre für sie wie der Himmel auf Erden und die Melodien würden ihre ganzen Sorgen und Ängste davon tragen.“ Bei der Erinnerung an seine Mutter glitzerte es eigenartig in seinen Augen. Aoi seufzte, bevor er fortfuhr. „Mein Vater war Alkoholiker. Es lief nie ganz rund zwischen ihm und meiner Mum, aber es wurde dann so schlimm, dass er seine Arbeitsstelle verlor. Sein Chef hatte endgültig die Schnauze voll, nachdem er ihm so viele Chance gegeben hatte. Naja, nachdem er dann zu Hause war und auch keine neue Arbeit mehr bekam, trank er noch mehr. Meine Mutter hielt sich meistens von ihm fern, wenn er mal nicht in irgendeiner Bar versank und als mein Vater mitbekam, wie sehr sie meine Musik mochte und dass sie dabei so seelenruhig war, rastete er aus. Er schlug sie, er war eifersüchtig auf dieses Mutter-Sohn-Verhältnis und darauf, das sein Sohn nicht so ein Versager war wie er.“ Der Schwarzhaarige drückte seine Zigarette, die fast vollständig verglimmt war, ohne das er großartig an ihr gezogen hatte, wüten in dem Aschenbecher aus. „Danach habe ich mich geweigert für sie zu spielen, aber sie hat immer wieder darauf bestanden und wenn ich nein sagte, konnte ich ihrem traurigen Blick nicht lange standthalten und gab nach. Ich konnte es nicht ertragen sie traurig zu sehen, in dem Wissen, dass sie wenigstens einen Moment glücklich sein konnte, wenn ich die Gitarre herausholte. Eines Tages kam mein Vater von einer Kneipentour zurück, völlig besoffen, ich war der Meinung es wäre noch etwas anderes im Spiel gewesen. Er hatte uns überrascht, es war noch sehr früh. Er verlor die Fassung und schlug auf mich ein, meine Mutter stellte sich ihm in den Weg und plötzlich war ich uninteressant. Er schlug immer wieder zu, ich flete ihn an aufzuhören, aber er war so in Rage, dass er erst aufhörte, als sich meine Mutter nicht mehr bewegte…“ Er hörte auf zu reden, wandte seinen Blick von Kouyou ab. Dieser hatte schweigend zugehört und in seinem Hals hatte sich ein dicker Kloss gebildet. Es tat ihm in der Seele weh, den sonst so taffen, Aoi so zu sehen. Der Ältere pressete seine Kiffer so fest aufeinander, dass seine Wangenknochen sich strak unter seiner Haut abzeichneten. Kouyou hatte Mitleid mit ihm und wollte ihn am liebsten in den Arm nehmen, aber er wusste, dass Aoi dafür wahrscheinlich viel zu stolz gewesen wäre. Aoi sah wieder zu ihm. „Verstehst du jetzt was ich meine?“ Kouyou reagierte nicht auf seine Frage. Er hatte etwas ganz anderes im Sinn. Ob es jetzt unbedingt die Richtige Eingebung war, wusste er nicht, aber er wollte nicht, das Aoi mit diesen Schuldgefühlen weiter lebte. „Ja ich verstehe es. Teilweiße jedenfalls. Aoi sei mir nicht böse, aber ich muss etwas Wichtiges erledigen. Wir reden später noch einmal darüber.“ Der Braunhaarige erhob sich, um sich etwas anzuziehen, nahm seine Geldbörse, plus Schlüssel und verschwand einfach. Aoi blieb Fassungslos auf dem Sofa sitzen und konnte nicht glauben, wie Kouyou gerade reagiert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)