Stille Nacht, heilige Nacht von KathlynRiddle (Adventskalenderstory) ================================================================================ Kapitel 2: ... nur das traute hochheilige paar ... -------------------------------------------------- 2. Dezember - Gray (Grau) : gray || nur das traute hochheilige paar : Am Abend musste er wieder in sein Zimmer zurück, in die vertraute Dunkelheit und die bekannten Schrecken der Nacht. Harry hasste die Dunkelheit, die Ungewissheit, ob sich nicht noch jemand im Zimmer befand oder ob er wirklich alleine war ... Bei jedem, kleinen Geräusch zuckte er zusammen, und versuchte sich krampfhaft einzureden, dass nur der Wind um die Dächer pfiff, während Bilder von grausamen Monstern vor seinem inneren Augen auftauchen, die in der Dunkelheit langsam auf ihn zuschlichen, mit spitzen Messern und Dolchen in der Hand, um ihn auf Geheiß seiner Mutter zu töten... Nach Luft ringend fuhr Harry in die Höhe, starrte angestrengt in die undurchdringliche Finsternis und wünschte sich, er hätte irgendeine Möglichkeit an Licht zu kommen; irgendeine, die seine Mutter nicht sofort bemerken und ihn dafür bestrafen würde... Harry wollte nicht wieder in das ´Höllenzimmer´, wie er es insgeheim nannte, wo seine Eltern verschiedene Stöcke aufbewahrten, um ihn damit bestrafen zu können. Nein, Harry hatte nicht das Verlangen danach, dort öfter seine Zeit zu verbringen, als unbedingt notwendig - da malte er sich lieber die Monster aus, die in der Dunkelheit auf ihn warteten. "Was tust du eigentlich nachts?", fragte eine gebieterische Stimme und Harry verkrampfte sich leicht. "Ich wette etwas Verbotenes", rief ein Mädchen und kicherte schrill. "Vielleicht", sagte die erste Stimme, packte Harry am Arm und riss ihn hart zu sich herum, "sollten wir deinen Eltern mal von deinen nächtlichen Tätigkeiten erzählen" "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", erwiderte Harry mit höflicher Zurückhaltung, und sah den vornehmen Jungen an, der ihm den Arm zerquetschte. Draco Malfoy, Todessersohn - erstgeborener Todessersohn. Es war Harry von seiner Mutter und auch Dracos Vater befohlen worden, Draco zu siezen und er hatte zu tun, was Draco von ihm wollte - Draco hatte sogar die Macht, ihn in den Höllenraum zu führen und zuzusehen, wie seine Eltern ihn mit allen Stöcken seiner Wahl schlugen. Zu jeder Zeit. Ohne Begründung. Und das tat er gerne - Harry war für eine tolle Möglichkeit den Ärger über seine Eltern herauszulassen, ohne, dass diese etwas dagegen sagen konnten. Harry war das zweite Kind seiner Familie und schon allein damit eine riesige Schande - Todesser bekamen normalerweise nur Kinder, um ihrem Lord neue Rekruten zu sichern, und dafür reichte eines mehr als genug. Für mehr, als ein Kind, hatte der Lord keine Verwendung. Der Lord war nicht ungerecht zu den Zweitgeborenen Kindern; es waren meist ihre Eltern, die sie einfach dafür hassten, keinen Nutzen für ihren Lord zu haben. Als Zweitgeborenes musste man schon besondere Fähigkeiten mitbringen, wenn man kein Leben in der Hölle wollte. Oder vielleicht liebevolle Eltern - aber welche Todesser waren schon liebevoll? Draco Malfoy lächelte kalt. "Das brauchst du auch nicht" "Leg dich hin", früher hatte es Harry erschreckt, welch eine perverse Freude in Dracos Stimme lag, wenn er diesen Befehl gab - und ganz, ganz früher hatte es ihn sogar zum Weinen gebracht. Aber Harry hatte vor langer Zeit aufgehört, während diesen Phasen zu weinen - das tat er danach, wenn niemand ihn sehen konnte. Gehorsam legte Harry seinen Oberkörper auf den hölzernen Tisch, streckte seine Arme von sich, krallte seine Fingernägel ins Holz und stellte seine Beine breitbeinig auf. Diesmal wurde Draco nicht gefragt, welches Bestrafungsinstrument es werden sollte - seine Mutter hatte wohl gerade keine Geduld dafür. Aber Harry kannte diesen Raum besser, als sein eigenes Zimmer - er konnte anhand ihrer Schritte ablesen, wo sie hinging und welchen Stock sie sich genommen hatte. Es war ein selten benutzter - ein einfacher, aus weißem Holz; einen, den man mit etwas Glück am Straßenrand finden könnte. Harry entspannte sich etwas - sie hätte tausendmal schlimmere wählen können, wie die mit den scharfen Riemen oder dem spitz zulaufenden Ende. Er hörte, wie sich seitlich hinter ihn stellte und spürte das Holz auf seinem nackten Po. "Draco?", fragte seine Mutter. "15", schlug Draco begierig vor und Harry wusste, dass er sich vorgebeugt hatte, um besser sehen zu können. Manchmal, wenn Harry seinen Vorsatz brach und darüber nachdachte, verstand er einfach nicht, warum Draco jedes Mal so reagierte - passierte hier wirklich noch etwas, dass er noch nicht gesehen hatte? Dann holte seine Mutter aus, das Holz schlug hart auf seinen Hintern - und seine laute Stimme durchzuckte den Raum und brachte Harry dazu, erschrocken zusammenzuzucken. Was danach wirklich passiert war, wusste Harry nicht mehr so genau - nur an die entsetze Stimme seiner Mutter konnte er sich genau erinnern; er meinte aber auch zu wissen, dass Draco sofort aus dem Raum geflohen war. Und was er noch ganz sicher wusste: Das ausgerechnet der hohe Lord, den es am wenigsten kümmern sollte, wenn seine Mutter ihn wegen nichts bestrafte, ihn gerettet hatte. Und er konnte sich an das Gefühl von Hoffnung erinnern, als er sich plötzlich in den Armen des Lords wiedergefunden hatte, der in nach oben in sein Zimmer getragen hatte und den ganzen Abend bei ihm geblieben und durch seine Haare gestreichelt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)