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Blutgier und Spielsucht

Hisoka, OC
von

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Als mein Vater im Sterben lag, holte er mich zu sich. Ich öffnete vorsichtig und zittrig die Türe. ‚Wollte ich das wirklich tun?‘, fragte ich mich und atmete tief durch. Ich musste. Ich schlich mich an sein Bett heran und kniete mich nieder. Er packte meinen Hinterkopf mit seinen Händen und zog mich vorsichtig zu sich hinab. „Mein größter Wunsch“, begann er langsam zu flüstern. „war es ein guter Hunter zu werden und den Menschen zu helfen.“ Ich sah ihn an und in seinen Augen schimmerten Tränen. Er war schon immer Herzkrank gewesen und hatte einmal erfolglos an der Prüfung teilgenommen. Es hatte seine ganz Welt zerbrechen lassen. „Versprich mir eines.“, begann er wieder. „Ja, Vater.“, quälte ich hervor. „Werde ein guter Hunter.“, schloss er ab. Ich nickte nur und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Er schloss für einen Moment die Augen und sein Griff an meinem Hinterkopf lockerte sich. Links und rechts von sich fielen seine Arme herab und auch das das regelmäßige Geräusch seines Atemzuges verebbte. Nun war er endgültig von uns gegangen.

Das ist jetzt genau drei Jahre her. Ich bin nun achtzehn Jahre alt. Ich habe sein Versprechen nie vergessen, doch es hatte lange Zeit hartes Training, mit viel Blut und Wasser, gedauert bis ich endlich bereit war mich zur Hunterprüfung zu begeben. Auch der Grund meine Mutter sobald nach dem Tod meines Vaters alleine zu lassen war Teil meiner Verspätung. Doch nun bin ich hier in Za-Ban, der legendären Stadt, wo sich die Hunterprüflinge aus aller Welt treffen. Mit pochenden Herzen und schnellen Atemzügen stehe ich nun vor dem kleinen Gebäude. ‚Es sieht eher aus wie ein Restaurant.‘, bemerkte ich schon mit der Hand am Türknopf. Plötzlich packt mich eine Hand an der Schulter und zieht mich zur Seite. „Huch.“, entfuhr es mir. „Vorsicht junge Dame. Ich halte ihnen die Türe auf.“, meinte ein seltsamer Mann, der einen Schnauzer und eine ebenfalls komische Frisur trug. Ich sah ihn etwas irritiert an und ließ ihn vorbei. Wie versprochen öffnete er die Türe und ließ mich vorgehen. „Was möchten sie bestellen?“, befragte uns ein freundlich aussehender Mann hinter der Theke. „Steak. Etwas blutig.“, meinte der Mann vor mir. „Oh, dann geht bitte in den hinteren Raum.“ Der Mann vor mir strahlte Stärke aus. Er machte mich nervös und ich wollte mich nicht mit ihm anlegen. Als wir alleine in dem leeren hinteren Raum standen blickte er mich forschend an. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinab, doch ich ließ mir nichts anmerken. ‚Nicht jetzt schon das Handtuch werfen.‘, warnte ich mich selbst und blickte stur auf den Boden. „Mein Name ist Sotetsu. Ich bin der Prüfer der ersten Prüfung. Du bist ein sehr erstaunliches Mädchen. Und die Erste heute.“, meinte der Mann urplötzlich, doch als ich antworten wollte begann der Raum sich ruckartig zu bewegen. ‚Verstehe, so ist das also. Ein Aufzug getarnt als Raum. Damit niemand die Hunter überfallen oder gleich alle töten kann.‘, fiel es mir ein und ich sah mich noch einmal um. Doch jetzt erst fiel mir auf, dass der Prüfer auf eine Antwort von mir wartete. „Oh, sehr erfreut. Mein Name ist Ichigo.“, stellte ich mich schnell vor. Der Prüfer grinste etwas. „Du bist zum ersten Mal hier, nicht wahr?“, hakte er nach. „Ja, ich weiß ich bin sehr nervös und…“, zu mehr kam ich nicht, da wir angekommen waren und die Türe sich öffnete. „Oh nein, nein. Versteht mich nicht falsch. Ihr seid äußerst beherrscht für das erste Mal, aber ich habe euch noch nie zuvor gesehen.“, meinte Sotetsu. „Wenn es so ist, Sotetsu-san“, murrte ich verlegen. „Lasst uns das Gespräch auf ein anderes Mal vertagen. Viel Glück.“, meinte er bevor er den Raum verließ. Auch ich überredete mich auszusteigen und betrat einen dunklen unterirdischen Gang. Vor mir leuchtete das Schild über einer Türe „B100“. Ich sah das Schild etwas schief an und trat ein. Es war ebenfalls düster, doch es befanden sich schon einige Prüflinge im Raum. Halt. Das war kein Raum, sondern eine Unterführung. Ich sah mich etwas verblüfft um und spürte die Anspannung und die Auren der Anderen. Sie waren Meister in ihrem Fach, das erkannte ich sofort. ‚Ob das meine Chancen zunichtemachte?‘, fragte ich mich und steckte mir gerade die Nummer „46“ an meinen grasgrünen Kimono. Ich hatte meine Kleidung extra sportlich gewählt. Mein Kimono war nur bis zu den Oberschenkel lang und darunter trug ich eine schwarze Hotpan und geschnürrte schwarze Sandalen. Ebenfalls hatte ich meine übernatürlich roten Haare zusammengebunden. Es kamen immer mehr Leute, als ich am Rand stand und mir die Menschen ansah.

„Hallo. Du bist neu hier, stimmt's?“, fragte mich ein kleiner Mann mit Kartoffelnase und schrägen Augen. ‚Der sieht nicht sehr vertrauenswürdig aus.‘, dachte ich bei mir. „Ja, so ist es.“, antwortete ich knapp. „Oh, gut. Ich bin Tomba ein alter Veteran hier. Wenn du irgendwelche Fragen an mich hast, dann schieß los.“, meinte er schnell und grinste breit. „Wie? Ein alter Veteran?“, hakte ich nach. „Oh, ich habe schon vierunddreißig Mal die Hunterprüfung gemacht, sie aber nie bestanden.“, meinte der Mann und tat so, als wäre es eine Meisterleistung. „Oh, erzähl mir lieber etwas über die Menschen hier.“, wechselte ich das Thema.

„Gut, ähm. Das da vorne ist Todo, ein Meister im Sumoringerkampf. Er ist sehr temperamentvoll, aber im Grunde ist er doch recht nett. Der da drüben, dessen Name mir gerade entfallen ist, ist ein Meister im Umgang mit seinem Blasrohr. Er ist von Berufswegen her ein Jäger, was ihm die ganze Sache viel leichter macht.“, erklärte mir Tomba und grinste. Plötzlich schnitt ein Schrei durch die Masse und alle verstummten. Ein Mann, dessen Aura so finster, wie eine Höhle ohne Licht, war stand vor seinem Opfer und lachte gehässig. „Du Teufel.“, schrie der verletzte Mann, dessen Arme fehlten. „Na wo sind denn die Arme? Das war keine Zauberei.“, lachte der Täter schlicht. „Helft mir schnell.“, schrie das Opfer wieder. „Pass doch einfach besser auf. Man sollte sich entschuldigen, wenn man jemanden anrempelt.“, schloss der Mann die Unterredung und verschwand in der Menschenmenge. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinab. War es eine gute Entscheidung gewesen bei der Hunterprüfung mitzumischen?

„Das eben, war Hisoka, der Zauberer. Er ist sehr gefährlich und verschlagen. Bei der letzten Prüfung hat er den Prüfer und zwanzig Prüflinge schwer verletzt.“, erklärte mir Tomba mit verzehrtem Gesichtsausdruck. „Und dann darf er noch bei der Hunterprüfung mitmachen?“, fragte ich geschockt. „Ja, das ist so. Die Prüfer wechseln sich von Jahr zu Jahr und da ist es nicht unüblich, dass ein Prüfer sich den Menschen noch einmal genau ansehen will. Somit wird ihm gestattet noch einmal an der Prüfung teilzunehmen.“, erklärte er mir. „Das ist aber verantwortungslos.“, knurrte ich und ballte meine Hände. ‚Hier sind genug Menschen, die gute Gründe haben ein guter Hunter zu werden und nur wegen einem Mann, dessen Mordlust man nicht stillen kann, werden sie es nie schaffen.‘, kam es mir in den Sinn. Ich ballte die Fäuste und Wut kroch in mir hoch. „Mein Vater hätte das nie geduldet.“, raunte ich halblaut. „Was meinst du?“, fragte Tomba neugierig nach, doch als er meinen Gesichtsausdruck sah wich er eilig zurück. Er schien sich vor mir zu erschrecken. Das war schon mal ein gutes Zeichen. ‚Diesen Hisoka werde ich mir kaufen. Wenn es nicht hier ist, dann eben wenn ich Hunter bin.‘, schwor ich mir. Während der Unterredung mit Tomba hatte sich die Halle noch mehr gefüllt und es schienen wirklich einige starke Gegner hier zu sein. Tomba erzählte mir noch dies und das über die Kandidaten und ich hörte nur noch halbherzig zu. Langsam wurde ich nervös und ließ meinen Blick ständig hin und her schweifen. Die Prüfung sollte allmählich mal beginnen, sonst würde ich verrückt werden.
 

Das plötzliche Geräusch eines Klingelns riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte hoch zu einem hervorstehenden Rohr. Dort saß Sotetsu-san und hielt einen merkwürdigen Gegenstand in seiner Hand, der läutete wie eine Glocke. ‚Sehr interessant.‘, bemerkte ich gedanklich und blickte ihn aufmerksam an. „Die Anmeldung ist nun beendet.“, herrschte seine Stimme durch den still gewordenen Raum. Er sprang direkt an die Spitze der Gruppe und blickte sich um. „Dieser Weg birgt viele Gefahren. Einige werden schwer verletzt werden und andere ihr Leben verlieren. Wenn sie bereit sind dieses Risiko auf sich zu nehmen, dann folgen sie mir bitte.“, meinte er schlicht und begann zu marschieren. ‚War ich wirklich dazu bereit? Ich habe keine Wahl.‘, beruhigte ich mich und ich folgte der sich bewegenden Menge. Plötzlich begannen die Vordersten bereits zu rennen. ‚Was war los?‘, fragte ich mich und lief hinterher. Je länger dieser Lauf war umso weiter vor kam ich. Bis ich wieder auf Tomba stieß.

„Na bist du auch noch da?“, fragte er mich verschlagend grinsend. „Ja, soweit ist alles in bester Ordnung.“, meinte ich gelangweilt. „Das hier ist also eine Prüfung für die Ausdauer.“, bemerkte Tomba laut. „Und für die Psyche.“, stellte ich fest. „Wieso das?“, fragte der Mann. „Weil wir schlicht hinter jemanden herlaufen ohne zu wissen wohin und wie lange wir laufen müssen.“, bemerkte ich schnell und ließ Tomba hinter mich. Ich sollte mich wirklich nicht allzu viel in seiner Nähe aufhalten. Ich wandte mich noch einmal um, um zu sehen, ob er mir folgte. Zum Glück tat er das nicht.

Plötzlich stieß ich auf jemanden vor mir. Ich drehte vorsichtig meinen Kopf wieder nach vorne und sah, dass ich auf den Prüfer aufgelaufen war. „Vorsicht junger Engeriespeicher.“, meinte er freudig. „Ach ja, es ist vielleicht ein bisschen spät, aber ich bin Sotetsu. Ich bin euer erster Prüfer und ich bringe euch zur nächsten Prüfungsstelle. Bitte folgen sie mir weiter.“, meldete er sich laut und schon erhöhte er das Tempo wieder. Wegen meines peinlichen Patzers ließ ich mich etwas zurückfallen. ‚So ein Mist. Die erste Prüfung hat also begonnen. Gut, dass laufen für mich kein Problem darstellen sollte.‘, dachte ich mir schnell und blickte nach links und rechts. Wer neben mir lief? Ich konnte es nicht glauben. Hisoka. Ein Schauer rann mir wieder den Rücken hinab. Dieser Mann war sehr gefährlich und es war nicht klug sich in seiner Nähe herumzudrücken. Ich wollte mich gerade etwas zurückfallen lassen, doch da bemerkte er meinen Blick auf sich. ‚Meine Güte, das hätte ich auch wissen müssen, dass Menschen Blicke auf sich spüren.‘, schimpfte ich mich. Er sah etwas überrascht zu mir. „Wie ist dein Name?“, fragte er schnell und kam näher an mich heran. ‚Da habe ich mir etwas eingebrockt.‘, raunte ich. „Ichigo.“, warf ich ihm knapp zu. „Ein schöner Name. Ich bin Hisoka.“, merkte er an. ‚Ja, ich weiß.‘, dachte ich mir schnell. „Schön sie kennen zu lernen Hisoka-san.“, redete ich höflich, da ich mitbekommen hatte, was er mit Menschen macht, die nicht höflich sind. „Du bist ja äußerst höflich.“, grinste er und kicherte. Ich zog die Augenbrauen hoch und nickte nur. Dann wendete ich den Blick ab. Vielleicht war das Gespräch damit beendet. Wunschdenken. „Nur wenige Frauen trauen sich die Hunterprüfung zu. Wieso machst du sie?“, fragte er mich gezielt, sah mich dabei aber nicht an. ‚Was befolgt er nur damit? Was will er mit dieser Frage bezwecken?‘, fragte ich mich und entschloss mich zu einer ablehnenden, aber dennoch freundlichen Antwort. „Es tut mir Leid, Hisoka-san, aber diese Frage ist mir zu persönlich.“ Er verzog keine Miene und ich wusste nicht, ob meine Antwort im gereicht hatte oder nicht, denn er sagte darauf nichts mehr.

Schweigend liefen wir immer weiter. Bis jetzt schien noch niemand durchgefallen zu sein. Sie waren wirklich äußerst starke Gegner. Dann kamen wir nach beinahe vier Stunden zu einer endlos erscheinenden Treppe. „Dies ist nun der letzte Teil in dieser Unterführung. Ich erhöhe das Tempo noch einmal.“, rief der Prüfer von vorne und tatsächlich rannte er viel schneller die Treppen hinauf. „Wie macht er das? Er nimmt ja zwei Stufen auf einmal.“, raunte ein Junge neben mir, dem der Schweiß schon im Gesicht stand. Ich blickte hinauf und sah das Licht des Ausganges herein schimmern. ‚Es ist nicht mehr weit.‘, sagte ich mir und fuhr mir über die schweißnasse Stirn. Immer mehr um mich herum blieben zurück. Anscheinend waren die Treppe und das zusätzliche Tempo zu viel für sie. Ich hingegen war angestrengt, aber schwer war es dennoch nicht. Als wir endlich oben ankamen atmete ich die frische Luft hastig ein und wir stellten uns vor dem Prüfer auf, der stehen geblieben war.
 

„Dies ist der Sumpf, den jeder nur „schleichende Falle“ nennt. Dies ist der zweite Abschnitt den wir durchlaufen müssen um an das Ziel zu gelangen.“, meinte der Prüfer und sah erquickt aus. Ich drehte mich um und sah, dass sich eine dicke Steinplatte vor den Ausgang der Unterführung schob. Ein Junge kam noch darauf zu gekrochen. „He wartet auf mich.“, schrie er, als die Platte nun zufiel. „Seid achtsam. In diesem Sumpf leben seltene Tiere, die es nur hier gibt. Sie tricksen die Menschen aus um sie dann fressen zu können. Seit stets wachsam.“, berichtete der Prüfer schlicht. „Wenn wir gewarnt sind, wieso sollten wir dann durchfallen?“, meinte ein Prüfling schlicht und plötzlich war ein Tumult auf der anderen Seite zu hören. „Wartet, das ist nicht euer Prüfer. Ich bin es. Er ist ein Menschenaffe, der die Prüflinge reinlegen und fressen will.“, rief ein verletzter Mann, der gerade aufgetaucht war und einen anscheinend toten Menschenaffen in der Hand hielt. Der Menschenaffe hatte unwahrscheinliche Ähnlichkeit im Gesicht zu unserem Prüfer. Ich grübelte. „Was ist das wahr?“, rief einer. „Seht euch das Gesicht an.“, schrie ein Zweiter. „Kannst du deine Behauptung auch beweisen?“, prangerte ich an. „Vielleicht mit einer Hunterlizenz?“, folgerte ich. „Der hat sie mir geklaut, bevor er mich bewusstlos geschlagen hat.“, meinte der fremde Mann. „Das glaube ich nicht.“, knurrte ich schnell. ‚Dieser Sotetsu konnte kein Affe sein, denn er war mit mir zusammen in einem Aufzug gefahren und hatte mich nicht gefressen, dieser Mann lügt.‘, dachte ich bei mir, doch als ich meinen Einwand hervorbringen wollte stoben Karten auf den Mann zu. Das Blut spritzte aus den Eintrittslöchern und er fiel tot zu Boden. Der Menschenaffe daneben erhob sich schnell und wollte fliehen, doch ich warf ihm einfach mein Messer hinterher. Mit dem Nen-Faden, der daran haftete zog ich es zurück. Ich blickte zu unserem Prüfer, der ebenfalls zwei Karten zwischen den Fingern abgefangen hatte. „So entscheidet man viel leichter.“, lächelte Hisoka. „Ein Prüfer sollte in der Lage sein einen solche billigen Angriff auszuweichen.“, schlussfolgerte er. „Das nehme ich als Kompliment Hisoka, aber solltest du mich, aus welchem Grund auch immer, noch einmal angreifen, dann werde ich dich wegen Aufsässigkeit ausschließen. Hast du das verstanden?“, richtete der Prüfer sich an den Zauberer. „Ja, ja.“, meinte dieser nur und zog sich wieder zurück. „Gut gemacht Ichigo-san.“, lobte mich der Prüfer. „Danke.“, meinte ich nur verlegen. „Das war ein Beweis wie Hinterhältig diese Tiere sind. Sie setzten ihr Leben für diese Tricks aufs Spiel. Seit vorsichtig. Und nun folgt mir.“, meinte Sotetsu und lief wieder voraus. „Ich hätte dem Affen beinahe geglaubt.“, berichtete ein Junge verlegen hinter mir. Ich ignorierte diesen Kommentar und begann wieder zu laufen. Es war schlammig und eindeutig schwieriger zu laufen. Noch dazu musste man stets darauf achten, dass kein Tier angreift. Ich war bis zum höchsten Maße angespannt und öffnete all meine Sinne, um nicht in die Fallen zu tappen. Plötzlich bemerkte ich den Nebel, der bereits um meine Beine waberte. Dies war kein gutes Zeichen. Der Nebel stieg auf und innerhalb der nächsten Sekunden konnte man seinen Vordermann kaum noch sehen. Mir rann ein Schauer den Rücken hinab. Hisoka war doch hier irgendwo in der Nähe. Ich musste mich vor ihm in Acht nehmen. Plötzlich Schreie hinter mir. Die mindestens hundert Männer waren verschwunden. Ich blieb stehen und sah mich um. „Komm hierher. Hier bist du sicher.“, rief eine Stimme links von mir. ‚Sollte ich… Nein dies war eine Falle. Bestimmt. Nirgendwo war man sicher.‘ Ich musste zusehen, dass ich den Weg nicht verlor und begann wieder zu rennen. Meine Augen drangen immer noch nicht durch den dichten Nebel. Einige Male wäre ich gegen einen Baum gelaufen, den ich erst im letzten Moment sah. Immer wieder griffen mich kleinere Tiere an, die ich aber leicht abwehren konnte. Mein Messer war schon ganz blutig und meine Hand brannte. ‚Wir sind hoffentlich bald da.‘, bemerkte ich und blickte wieder auf.

Plötzlich ein Geräusch und ein Schatten auf der rechten Seite. Ich wirbelte herum und zog mein Katana. Es war sicherer immer die bessere Waffe für den Anfang versteckt zu halten. Ein wolfsähnliches Wesen, das sich auf zwei Beinen fortbewegte rannte auf mich zu. Jetzt erkannte ich es und wich ihm aus. Ich kam aber nicht darum herum, dass seine Krallen meinen Bauch aufschlitzten. Ich knurrte und wandte mich wieder herum. Es war wieder im dichten Nebel untergetaucht. ‚Nicht zu wissen, aus welcher Richtung der Feind angriff war das Schlimmste für die Psyche. Es machte einen unvorsichtig.‘, bedachte ich und schloss die Augen. Ich atmete tief ein und schon machte sich das Tier durch seine lauten und gierigen Atemzüge bemerkbar. Ich hob mein Katana vom Körper ab und sprintete los. Ich holte aus und traf den Wolf am Oberarm. Kreischend versuchte es nach mir zu schnappen, doch ich war so schnell mit meiner Waffe, dass ich ihm eine Schnittwunde quer über das Gesicht verpasste. Mit einem gezielten Schlag gegen meine Hand entwaffnete mich der Wolf und heulte auf. Ich stürzte mich meinem Katana hinterher, als mich der Körper des Wolfes begrub.

Mein kompletter Körper schmerzte und ich hatte Mühe das tote Tier von mir zu wuchten. ‚Gut, dass ich trotz Katana mein Messer immer in Reichweite halte.‘, dachte ich, glücklich noch am Leben zu sein. Ich rappelte mich hoch und inspizierte meine Kratzwunden am Bauch. ‚Schlimm sind sie nicht, solange ich mich nicht in einen Wolf verwandle.‘ Man scheint immer so komische Gedanken zu haben, wenn man in Gefahr ist. Dann spürte ich wieder eine Präsenz. Ich hielt inne und lauschte in den Nebel hinein. War wohl überflüssig. Die Präsenz verschwand und ich setzte meine Jagd nach dem Prüfer fort. ‚Hoffentlich hat mich dieses Tier nicht zu lange aufgehalten.‘, murrte ich in Gedanken. Ich sah auf den Boden und fand wie zufällig die Spuren der Anderen auf dem Weg. ‚Das muss der richtige Weg sein.‘, hoffte ich und entschloss mich ihm zu folgen. ‚Bei der ersten Prüfung will ich nicht ausscheiden, auf keinen Fall.‘, beschloss ich und erschrak fürchterlich, als sich neben mir im Nebel ein Gesicht abzeichnete. Ich sprang erschrocken zurück. „Buh!“, meinte Hisoka und lachte auf. „Das ist nicht lustig. Ich hätte dich angreifen auch können.“, rief ich aus und plötzlich wurde er ernst. „Ja, das hättest du.“, murrte er unheimlich. „Du bist auf dem falschen Weg.“, meinte er trocken und winkte mich zu sich. „Was – aber…“, stotterte ich und stand vom Matschboden wieder auf. „Folge mir.“, sagte er schlicht und ging voraus. ‚Konnte ich ihm trauen? Soll ich ihm folgen?‘, fragte ich mich und ging trotz meiner Bedenken hinter ihm her. „Das ist immer wieder erheiternd, wenn einem die Mädchen nachlaufen.“, meinte Hisoka und grinste schelmisch. Ich verzog nur das Gesicht. ‚Wenn das seine einzigen Sorgen sind!‘, grübelte ich und war bedacht darauf keine Antwort abzugeben. „Oh, sieh mal. Prüflinge, die sich verirrt haben.“, jubelte der Zauberer vor mir und packte mich am Arm. Er zog mich unsanft hinter sich her und wir blieben vor dem Haufen Jungen stehen. Schnell wand ich meinen Arm aus seinem Griff und befühlte sicherheitshalber meine Hand. ‚Sie ist noch dran, welch ein Glück.‘, stellte ich zufrieden fest. Sagte ich schon, dass man die komischsten Gedanken hat, wenn man in Gefahr ist? „Hisoka.“, schallte es mehrfach aus der Runde. „Ich werde dem Prüfer mal unter die Arme greifen.“, bemerkte der Zauberer kühl. Ich sah ihn etwas skeptisch an. „Eigentlich wollte ich damit bin zur zweiten Prüfung warten, aber da diese zu einfach ist…“, erklärte er sich. „Werde ich euch nun einer Prüfung unterziehen.“ ‚Oh man, was für ein Angeber!‘, murrte ich in Gedanken und blickte ihn abwartend an. „Eine Prüfung? Du Idiot, wenn du dich hier mit uns anlegen willst, dann wirst auch du den Weg nicht mehr finden, du Versager.“, schrie ihn ein aufgebrachter Prüfling mutig an. „Sein nicht so unhöflich. Dein Niveau ist unerträglich.“, schlussfolgerte Hisoka schlicht. „Ich will euch dennoch ein Geheimnis verraten, damit ihr nicht dumm sterben werdet. Für einen Magier ist nichts unmöglich. Merkt euch das.“, betonte der mysteriöse Mann und jagte damit erneut einen Schauer über meinen Rücken.

„Was hat er nur vor?“, flüsterte ich und spannte alle Muskeln in meinem Körper an. „Wir werden dich aufhalten, du Monster.“, schrie ein anderer und sie bildeten eine Traube um Hisoka herum. ‚Jetzt hat er sich in Schwierigkeiten gebracht.‘, bemerkte ich schnell. Doch da standen drei Jungen außerhalb. Sie schienen nicht die Absicht zu haben, Hisoka anzugreifen. „Diese eine Karte“, merkte Hisoka an. „Reicht für euch.“ Ich riss die Augen erschrocken auf, als Hisoka seinen Todestanz begann. Die Prüflinge fielen, einer nach dem anderen, stark blutend und tot, zu Boden. Er hatte ernst gemacht. Er war ein Monster! Die Angst kroch in mir hoch, wie eine Schlange, die langsam ihre Beute umfängt. Meine Beine waren wie gelähmt. „Oh, ihr drei seid noch übrig?“, bemerkte Hisoka schnell. „Wir müssen in verschiedene Richtungen laufen. Er ist viel zu stark. Es ist zwar ärgerlich, aber wir haben doch alle gute Gründe um Hunter zu werden.“, bemerkte ein Mann schnell. Und so schnell konnte ich gar nicht schauen, da waren sie schon getürmt. „Oh, eine gute Idee. Dafür bekommt ihr zehn Sekunden Vorsprung.“, freute sich Hisoka und begann den Countdown.

„Zehn, neun,“ ‚Hoffentlich kommen sie heil davon.‘, überlegte ich.

„Acht, sieben,“ ‚Was stehe ich hier eigentlich noch herum. Ich sollte doch auch davonlaufen. Aber meine Beine wollen sich nicht bewegen.‘

„Sechs, fünf, vier, drei,“ ‚Verdammt er wird mich einfach umbringen, wenn ich nicht laufe. Aber wenn ich nicht laufen kann, dann muss ich wohl oder übel gegen ihn kämpfen. Aber so leicht mache ich es ihm nicht.‘, beschloss ich schnell.

„zwei, eins.“ Er blickte sich um.

„Und Ichigo-chan mit wem spielen wir zuerst?“ Ich hielt vor Schock die Luft an.‘ Mit wem wir spielen? Ich sollte ihm bei seinem kranken Spiel helfen? Für wen hält er sich eigentlich?‘, fauchte ich in Gedanken und machte ein fassungsloses Gesicht. „Ach, du willst nicht an meiner Seite mitspielen?“, hauchte er gefährlich und kam mir immer näher. ‚Ich muss irgendwas tun.‘, befand ich und meine Hand legte sich um meinen Schwertknauf. „Halt. Ich bin noch hier.“, rief ein Junge, der zurückgekehrt war. „Du Idiot. Lauf weg.“, rief ich ihm entgegen. „Das bist du doch auch nicht.“, folgerte er. ‚Aber meinen Grund dafür willst du nicht wissen.‘, raunte ich und senkte den Blick. „Nun gut.“, lachte Hisoka und der Junge griff ihn an. Die Bewegung von dem Zauberer war mit den bloßen Augen kaum anzusehen. Er packte den Jungen am Kopf und als er ihm den Rest geben wollte traf ihn ein Angelhaken im Gesicht. ‚Ein Angelhaken?‘ Hisoka ließ den Jungen los und plötzlich tauchte ein Kind aus dem Nebel heraus auf. „Das ist aber eine lustige Waffe. Darf ich mal sehen?“, begann Hisoka doch der andere unterbrach ihn. „Hey, das ist immer noch unser Kampf.“, schrie er aufgebracht, doch so schnell konnte er nicht reagieren, so schnell Hisoka ihm eine ins Gesicht verpasste, dass er durch die Luft wirbelte und bewusstlos am Boden liegen blieb. Der Angel-Junge griff nun auch Hisoka an.

‚Sind die alle Lebensmüde?‘ Doch unbeirrt packte der Zauberer ihn am Hals und grinste. „Du bist gekommen um ihn zu retten, nicht wahr? Du bist aber nett.“, begann er zu säuseln. Der Junge wirkte geschockt. „Keine Sorge ich habe ihn nicht umgebracht. Er hat bestanden. Und du? Du hast auch bestanden.“, grinste er, ließ den Jungen los und erhob sich. Dann packte er seinen Angreifer und schulterte ihn gekonnt. „Ich nehme ihn mit. Kommst du alleine klar?“, fragte Hisoka schlicht. Bedeutete mir zu ihm zu kommen und verschwand hinterm Gebüsch mit den Worten: „Guter Junge.“ Ich lief zu dem Kind. „Hier nimm das. Wenn du den Weg nicht mehr finden solltest, dann folge ihm einfach.“, meinte ich schnell und legte ihm das Ende meines Nen-Fadens in die Hand. Dieser haftete an mir, wenn er ihm folgen sollte und ich am Ziel war, dann kam er auch ans Ziel. Ich preschte sicherheitshalber Hisoka hinterher. Dieser wartete auch auf mich einige Meter weiter. „Nun komm schon. Ich muss ständig auf dich warten.“, meinte er gequält. Ich zog eine Miene und verdrehte die Augen. „Ich mag dich, du bist immer so tolerant.“, grinste er. ‚Wenn er wüsste. Wenn er doch wüsste.‘, dachte ich nur und stapfte ihm geknickt hinterher. Meine Prüfung wollte ich sicherlich nicht auf seine Kosten bestehen. Ich sollte besser mehr Abstand zu ihm gewinnen. „Ichigo?“, begann er erneut. „Ja?“, fragte ich nach. „Ich möchte das nächste Mal gegen dich kämpfen.“, meinte er schnell. Ich sah ihn verwirrt an. ‚Als wenn ich so dumm wäre!‘ „Wieso willst du das?“, fragte ich nach. „Ich möchte sehen ob ich dich richtig einschätze.“, erklärte er mir und wir kamen an das Ziel. Ein Haus. Er legte den Jungen, den er mit sich trug an einem Baum ab und stellte sich etwas abseits von den anderen vor den Prüfer. Ich blieb ebenfalls etwas abseits, da die Prüflinge mich skeptisch betrachteten, seit ich mit Hisoka unterwegs war. ‚Sollen sie denken, was sie wollen. Ich brauche keine Unterstützung.‘, dachte ich mir und blickte in den Wald zurück. Plötzlich kam das Kind mit einem blonden Jungen angerannt. Gerade als sie ankamen rief der Prüfer: „Die Zeit ist um.“ Ich riss die Augen auf. ‚Ganz schön Glück gehabt Kleiner.‘, ich grinste ihn an, doch er blickte zu Hisoka, der zum Baum deutete. Er und sein Freund liefen gleich hinüber. Plötzlich stand Hisoka nahe bei mir. „Du hast ihnen geholfen, nicht wahr?“, hauchte er mir ins Ohr. Ich versteifte mich sofort und blickte zu ihm hoch. „Ich…“, zu mehr kam ich nicht, da er mich unterbrach. „Gutes Mädchen.“, er strich mir über den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Prüfer, der gerade zum Sprechen ansetzte. „So, die erste Prüfung ist hiermit beendet. Herzlichen Glückwunsch. Ich übergebe euch nun an die Prüfer Menchi und Buhara, die mit euch die zweite Prüfung ausfechten werden.“, meinte Sotetsu und ging. Ich blickte mich um. Es waren schon einige weniger von den Prüflingen. Und die Zahl sollte sich stets mehr dezimieren.

Wir mussten eine gute Stunde warten, ehe die zweite Prüfung begann. Man hörte stets Geräusche aus dem Inneren, aber die Türe ging nicht auf. Ich hatte mich derzeit entspannt an einen Baum gelehnt und die Augen geschlossen. „Hey.“, rief eine kindliche Stimme. Der Junge mit der Angelrute kam auf mich zugelaufen. „Oh.“, bemerkte ich nur. „Ich wollte mich bei dir bedanken. Mein Name ist Gon.“, meinte er freudig. „Kein Problem. Ich wollte dich nicht zurücklassen. Nicht nachdem du deinen Mut gezeigt hast. Ich befand es einfach für richtig. Nenn mich Ichigo.“, grinste ich ihn an. „Danke für alles Ichigo-san. Bist du eine Freundin von Hisoka?“, fragte er schnell und nun gesellten sich seine Freunde auch dazu. „Nein, er hat mich abgefangen und mitgeschleift.“, raunte ich etwas irritiert von der Frage. „Nimmst du zum ersten Mal hier teil?“, fragte mich der blonde Junge daneben. „Ja.“, antwortete ich schlicht. „Oh, ich dachte du bist schon einmal hier gewesen, da du so locker wirkst. Das übrigens sind Leorio und Kurapika.“, stellte mir Gon seine Freunde vor. ‚Ich wirke also schon wie ein alter Hase.‘, grübelte ich. Und prompt ging die Türe des Hauses auf. Ein ziemlich großer und dicker Mann und eine kleinere zierliche Frau saßen am Eingang und grinsten uns entgegen. „Willkommen zur zweiten Prüfung.“, meinte Menchi, die Prüferin. Ich sprang sofort von meinem Sitz am Boden hoch und spitze meine Ohren. „Dies wird eine Prüfung, wo ihr für uns kochen müsst.“, erklärte sie sich. Die Prüflinge untereinander warfen sich viel sagende Blicke zu. „Ich hab noch nie in meinem Leben gekocht.“, gab Leorio zu und schlug sich aufs Hirn. „Ich auch nicht.“, meinte Kurapica ebenso verstört. „Ich schon. Mein Spezialgericht ist Ei auf Reis. Mito-san hat mich immer gelobt, dass ich es so gut mache.“, meinte Gon und wir verzogen alle die Gesichter. ‚Ei auf Reis ist doch ein ganz simples Gericht, es schmeckt daher auch immer gleich.‘, bedachte ich und grinste. „Du machst das bestimmt gut.“, merkte ich an und warf den anderen Beiden einen bestimmten Blick zu. „Oh, wenn du das noch einmal kochst, dann will ich es probieren.“, meinte Leorio schnell. „Ja, ich auch.“, gab Kurapica zu. „Redet ihr vom Essen?“, mischte sich ein weiteres Kind ein. Ihn umgab der Geruch von Tod. „Killua.“, rief Gon erfreut und er gesellte sich zu uns. „Der erste Teil ist, dass ihr für Buhara hier ein Gericht zubereitet. Und der zweite Teil besteht darin, dass ihr mich zufrieden stellt. Die Prüfung endet wenn wir satt sind.“, erklärte Menchi fertig und blickte Buhara abwartend an. „Also gut. Ich möchte, dass ihr für mich gebratenes Schwein macht. Mein Leibgericht.“, verkündete er. „Aber das ist doch nicht schwer.“, seufzte Menchi und schlug trotzdem auf den Dong. „Somit beginnt die zweite Hunterprüfung.“, schallte ihre Stimme durch die Menge. Alle begannen wie verrückt in den Wald zu laufen. „Viel Glück. Wir sehen uns später.“, rief ich den Vieren nach und ging meinen eigenen Weg, darauf bedacht nicht Hisoka nachzulaufen. ‚Das sollte sich nicht als schwierig erweisen.‘, dachte ich so bei mir und blickte mich um. „Ah, frische Spuren.“, erkannte ich auf dem Boden, doch sie waren riesig. Um welche Art Schwein mochte es sich hiermit nur handeln? Ich schlich leise durch das Unterholz und sah es plötzlich vor mir. Es war mindestens dreieinhalb Mal so groß wie ich. Seine Schnauze war wie ein Schild nach oben hin zugespitzt. Man konnte die Aggressivität, die von ihm ausging spüren. ‚Wie erlege ich dieses Schwein?‘, überlegte ich und kam zu dem Entschluss, einfach drauf loszulegen. Ich stellte ich direkt vor das Tier, das sofort wütend auf mich losging. Ich sprang zur Seite. Es war durch seine Schnauze wirklich gut geschützt. ‚Moment‘, fiel es mir auf, während es wieder auf mich zustürzte und drohte mich unter sich zu zerquetschen. ‚Seine Stirn. Na klar.‘ Ich sprang hoch und zog mein Schwert heraus. Es funkelte im Schein der Mittagssonne. Dann rammte ich es mit aller Macht in die Stirn des Schweins, das sofort regungslos zu Boden fiel. „Große Gegner haben immer eine bestimmte Schwachstelle. Diese gilt es immer auszunutzen. Auch wenn sie meistens unschlagbar wirken, so haben sie alle immer eine Schwachstelle.“ ‚Das sagte mein Vater immer. Ob es bei Hisoka auch so war?‘ Ich packte mir die übergroße Sau und briet sie über dem Lagerfeuer. Dann beeilte ich mich und lief zu dem Prüfer zurück. Viele kamen nach mir mit ihrem Fang, aber auch dieser Prüfer konnte nicht alle essen. Und wie er konnte. ‚Er hat eben einundsiebzig Schweine verdrückt‘, blitzte es mir im Kopf auf, als er endlich fertig war. „Das ist echt faszinierend.“, meinte Gon und lachte. „Faszinierend? Eher erschreckend.“, seufzte ich. „Ich will auf jeden Fall nicht so werden.“, beklagte sich Killua, der einen betrübten Gesichtsausdruck aufwies. „Du willst doch nicht behaupten, dass alle dir geschmeckt haben?“, hakte Menchi nach und blickte skeptisch. „Menchi, weißt du. Geschmack ist nicht alles.“, bedachte Buhara. „Wir sind Gourmethunters. Wir müssen auf den Geschmack genauso achten, wie auf alles andere.“, herrschte Menchi. „Aber gut. Somit ist die Prüfung beendet. Einundsiebzig Prüflinge haben bestanden.“, rief sie aus und donnerte wieder auf den Dong. Wobei mir dieses Mal in der ersten Reihe die Ohren dröhnten. Gon grinste zufrieden. „Gut, dann mal zu meiner Prüfung, da ich strenger bin wie Buhara werdet ihr es nicht so einfach haben. Ich möchte, dass ihr Sushi macht.“, erklärte sie. Wir blickten uns ratlos an. „Weiß irgendwer was Sushi ist?“, hakte Leorio nach und wir schüttelten alle vier den Kopf. „Oh je.“, meinte Gon. „Die Form ist mir sehr wichtig. Ich akzeptiere nur Nigirisushi. Das heißt gepresstes Sushi. Ich habe euch zur Hilfe in der Küche alles vorbereitet. Alles was ihr dafür benötigt liegt bereit. Auch den Klebreis habe ich schon vorbereitet. Dann viel Erfolg. Die Prüfung ist beendet, wenn ich satt bin.“, grinste sie und setzte sich auf ihren Stuhl. Ich überprüfte die Dinge in meiner Küche und es lagen drei verschiedene Messer bereit. ‚Also ist es nichts, was nur mit Reis zu tun hat. Eine wichtige Zutat fehlt.‘, bemerkte ich und grübelte. „Gepresstes Sushi also.“, forschte Kurapika vor mir. Irgendwann nach einer Weile rief Leorio. „Achso Fisch.“ Dann stürmten alle los um Fisch zu besorgen. „Wie soll ich bitte Fische fangen?“, fragte ich mich laut und schon wurde mir einer vor die Füße geworfen. Hisoka entstieg dem Wasser. „Ich habe ein Geschenk für dich, damit du nicht nass wirst.“, lachte er. ‚So wollte er mich also vorführen.‘ „Deinen Fisch kannst du behalten.“, murrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wollte dir lediglich einen Gefallen tun.“, hauchte er mir ins Ohr, da er gefährlich nahe bei mir stand. „Ich – ähm – danke!“, beförderte ich mich schnell aus dieser Situation. Er grinste wieder. „Gern geschehen.“, grummelte er. Schon wurden die ersten Gerichte zu Menchi gebracht, die diese angewidert von sich warf. ‚Es scheint einen Kniff dabei zu geben. Ich beobachtete Killua, der gerade zu ihr ging. „Hier bitte. Gesalzener Fisch mit Reis und Wasabi.“, erklärte er. Auch Hisoka stand in der Schlange. „Nein. Falsch. Versuch es noch einmal.“, wieder warf sie das Teller von sich. „Soll ich verhungern, ich habe noch kein einziges probiert.“, zeterte sie und Hisoka verließ den Raum. ‚War er etwa enttäuscht? Hatte er dasselbe wie Killua?‘, dachte ich noch, als mich meine Beine schon aus dem Haus brachten. Ich sah Sotetsu an der Türe stehen und spicken, aber ich lief ohne ein Wort an ihm vorbei. ‚Ist es nicht verrückt!‘, fiel es mir ein, als ich Hisokas Essen am Boden auffand. Er hatte dasselbe wie Killua gemacht. „Gibst du schon auf?“, fragte ich ihn, doch er bewegte sich nicht. „Hey Hisoka, du wirst doch nicht gleich das Handtuch werfen.“, wollte ich ihn aufmuntern und setzte mich zu ihm vor den Bach. „Tja. Ich hab auch noch nichts zustande gebracht.“, meinte ich gequält. „Worauf wartest du. Dann geh da hinein und mach es.“, forderte mich Hisoka auf. Ich sah ihn erstaunt an. ‚Sollte er wirklich so böse sein, wie alle behaupten?‘, fragte ich mich, als ich wieder in die Küche ging. ‚Ich muss den Fisch zerkleinern.‘, das war mir klar, aber wie sollte es aussehen. Plötzlich stand dieser Shinobi vor ihr und erklärte, dass er es wusste, da es ein Gericht seines Stammes war. Es wäre Reis mit Wasabi und einem Stückchen Fisch oben drauf. Ich machte mich sogleich an die Arbeit, wie jeder andere auch, doch Menchi ließ nichts mehr gelten. Dann der Dong. „Die Prüfung ist beendet. Niemand hat bestanden.“, rief sie aus. „WAS?“, entfuhr es mir. „Das kannst du doch nicht machen.“, rief ein anderer. „Das lassen wir nicht gelten.“, bemerkten wiederum andere. Todo der Sumoringer beschwerte sich so sehr über Menchi, dass Buhara ihn aus dem Haus schlug und er draußen benommen liegen blieb. Dann folgte ein Gespräch per Telefon zwischen Menchi und ihren Vorgesetzten, doch sie blieb stur. „Das kann doch nicht wahr sein.“, raunte Gon für den eine Welt zusammen zu brechen schien. „Was ist das?“, rief ein Junge von draußen herein. Ein Zeppelin kam auf uns zu und wir stürmten alle samt hinaus. „Das ist das Zeichen des Prüfungskomitees.“, erklärte mir Kurapica. „Oh.“, meinte ich nur. Ein alter Mann sprang urplötzlich aus dem Zeppelin heraus und landete unbeschadet vor uns. „Oh Herr Präsident.“, murmelte Menchi. „Zuvor war sie noch so stark und jetzt ist sie so nervös. Das muss wirklich ein wichtiger Mann sein.“, bemerkte Leorio. „Das ist er auch. Er leitet das Ganze hier. Er scheint nur aufzutauchen, wenn es Probleme gibt.“, sagte Kurapica und ließ den Mann vorbei. „Du wolltest sehen, wie sie etwas Neues ausprobieren und findest jetzt, dass niemand hier würdig ist?“, begann der Präsident schnell das Thema anzugreifen. Neben mir stand Sotetsu. „Normalerweise tritt er nie in die Öffentlichkeit, nur wenn sich derartige Probleme ereignen.“, meinte er gewandt. „So ist das also.“, grübelte ich. „Nein… Ein Prüfling hat die Kochkunst verspottet und das Rezept ist durch einen Fehler an die anderen weitergeleitet worden. Das hat mich aufgeregt und dann war ich einfach so schnell satt… ähm..“, wollte sich die junge Dame verteidigen. „Dann weißt du auch, dass deine Entscheidung so nicht in Ordnung war?“, hakte der Präsident weiter nach. „Ja, es tut mir Leid. Wenn es ums Kochen geht, dann vergesse ich mich selbst. Ich bin ein schlechter Prüfer. Die Prüfung ist hiermit ungültig.“, meinte die Prüferin gekränkt und wollte sich schon abwenden, doch da hielt sie der alte Mann auf. „Wie wäre es, wenn du eine neue Prüfung ansetzt? Aber zu zeigst ihnen zuvor, was sie tun müssen.“, schlug der Präsident vor. „Hm, nun gut. Können sie uns zu dem Berg hinauf fliegen.
 

Auf dem Berg versammelten wir uns vor einer Klippe. „So. Keine Sorgen ganz unten ist ein tiefer Fluss. Ihr werdet höchstens kilometerweit von der Strömung fort getragen.“, meinte sie und zog ihre Schuhe aus. „Ich geh dann mal kurz.“, meinte sie, als sie schon die Klippe hinab sprang. Ich setzte hinterher und blickte hinab. „Dass du mir nicht hinunterfällst.“, säuselte Hisoka dicht hinter mir. Ich konnte seine Körperwärme bereits spüren. ‚Einfach ignorieren.‘, bedachte ich. „Hier unten nisten die Spinadler vom Mafutatsuberg und sie will ihnen ein Ei rauben.“, erklärte der alte Mann. Ich sah nicht auf, sondern beobachtete die Prüferin. „Das Tier zieht eine Art Spinnenweben durch die Schlucht, um seine Eier vor Räubern zu schützen.“, schloss der Präsident. Menchi hielt sich an den Spinnenweben fest und nahm ein Ei aus dem Netz heraus, dann balancierte sie mühelos über die Fäden und kletterte die Wand wieder hoch „So und nun kochen.“, meinte sie. „Kein normaler Mensch springt die Klippen hinab.“, knurrte Todo. „Na endlich.“, freute sich Killua. „Auf so etwas habe ich gewartet.“, jubelte Gon. „Besser als ein Marathonlauf oder Traditionelle Küche.“, meinte Leorio. „Und besser als durchzufallen.“, sagte ich noch bevor wir hinab sprangen. Ich ergriff gleich das erstbeste Spinnenseil und hielt mich fest. Dann schlang ich meine Beine um den Faden und nahm zwei Eier heraus, die ich in meinem BH lagerte. Ich zog mich hoch und stieß beinahe mit Hisoka zusammen. ‚Er verfolgt mich.‘ „Verfolgst du mich?“, fragte er mich ernst. ‚Soll das ein Scherz sein?‘ „War nur ein Scherz. Hast du dein Ei?“, meldete er sich wieder, bevor ich etwas sagen konnte. „Ja.“, meinte ich knapp, da mir das Ganze wirklich unheimlich wurde. Er ließ mich vorbei und ich begann die steile Klippenmauer hoch zu klettern. Einige Male rutschte ich ab, doch es kam nie zu einer gefährlichen Situation. ‚Noch einmal Glück gehabt.’, dachte ich, als ich mich endlich hinaufzog und vor Menchi zu stehen kam. „Sehr gut.“, rief sie aus, als mehrere Schüler mit einem Ei zurückkamen. „Und was ist mit euch?“, fragte sie die Hälfte, die zurückgeblieben war. Unter anderem auch Todo. „Wir geben auf. Wir versuchen es nächstes Jahr wieder.“, bemerkte der Sumoringer schlicht. „Gut, jetzt müssen die Eier nur noch gekocht werden.“, sagte die Prüferin und deutete auf den Kessel mit heißem Wasser. Jeder warf sein Ei nun hinein und wartete angespannt mit einem Netz in der Hand. „Wann sie wohl soweit sind?“, fragte Gon. „Ich habe noch nie ein Ei gekocht. Ich weiß es nicht.“, gab Leorio von sich. „Meine Güte.“, platzte Pons, ein weiteres Mädchen neben mir heraus. Plötzlich erschrak Buhara der größere Prüfer und sah ängstlich ins Wasser. „Soll das heißen sie sind soweit?“, hakte ich nach, doch er sagte nichts. Schnell fischten wir alle unsere Eier heraus, wobei Menchi ihren Kollegen mit einem bösen Blick strafte. „Gut so. Dann probiert doch mal die Eier und dann vergleicht mit einem normalen.“, schlug uns die Prüferin vor. Dies Taten wir auch. ‚Oh, du meine Güte. Das ist ja echt fabelhaft.’, dachte ich so bei mir und wurde von den anderen bestätigt. „Es schmeckt so würzig und der Geschmack zergeht auf der Zunge.“, philosophierte Kurapica und lächelte. „Ja, und jetzt merkt ihr, warum wir Gourmethunter unser Leben aufs Spiel setzten, um solche Köstlichkeiten zu finden.“, meinte Menchi schnell. „Hier. Du kannst meines haben.“, sagte Gon schnell und gab Todo etwas ab. „Oh, Wahnsinn. Das ist ja genial.“, berichtete er nach dem Abbeißen. „Es tut mir Leid, was ich gesagt habe. Ich freue mich auf nächstes Jahr.“, erklärte er sich und wandte sich ab. ‚So schnell können Menschen also ihre Meinung ändern.’, merkte ich schmunzelnd und warf einen Blick hinüber zu Hisoka, der unbeteiligt neben diesem seltsamen Prüfling namens Kitarakel stand. ‚Aber diese Beiden, sind immer noch komisch. Soll sagen wer mag.’, erkannte ich und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Gon. „Wir haben es geschafft. Wir sind nicht durchgefallen.“, rief er erfreut und umarmte zuerst Kurapica, dann Leorio und am Ende Killua. Ich begann zu lachen und übersah ganz seine kommende Umarmung. „Ach, Gon.“, lachte ich, nachdem ich registriert hatte, was er machen will.

„Dann steigt mal alle in den Zeppelin ein. Dieser bringt euch zu eurer dritten Prüfung.“, meinte der Präsident schlicht und stieg ein. Die bestandenen Prüflinge stiegen folgsam ein und wir sammelten uns im Besprechungssaal. „Wir werden erst morgen um acht Uhr ankommen, deshalb könnt ihr euch bis dahin ausruhen. Ihr habt euch diese Pause redlich verdient.“, meinte der Assistent des Präsidenten und jeder verteilte sich. „Komm Killua. Lass uns das Flugschiff erkunden.“, rief Gon aus. „Na die beiden haben Energie.“, seufzte Kurapica und setzte sich an die Wand. „Ja.“, hauchte Leorio und setzte sich daneben. „Kommt ihr mit?“, stellte Gon die Frage an die beiden. „Nein, ich passe. Ich bin viel zu müde. Das war ein anstrengender Tag.“, berichtete Kurapica und auch Leorio schüttelte müde den Kopf. „Was ist mit dir Ichigo-san?“, fragte mich Gon. „Es tut mir Leid, aber dazu bin ich wohl nicht mehr in der Lage.“, erklärte ich ihm. Für einen kurzen Moment wirkte er etwas enttäuscht, doch Killua packte ihn und zog ihn mit sich. „Komm schon. Lass uns los.“ „Ihr solltet die Augen offen halten, denn es hieß nur, dass wir das Ziel um acht erreichen und nicht, dass die Prüfung erst um acht Uhr beginnt.“, gab Tomba von sich, als er an uns vorbei schlich. „Will er uns ein schlechtes Gewissen machen?“, fragte ich mich. „Scheint so.“, antwortete mir Kurapica und gähnte. „Schlaft gut. Ich sehe mich noch ein wenig um.“, verabschiedete ich mich von den Beiden und ging einen Gang entlang. Gon und Killua waren längst verschwunden. ‚Die beiden sind wohl echte Freunde geworden.’, bemerkte ich schlicht und lehnte mich ans Fenster, wo ich der Sonne beim Untergehen zusehen konnte. ‚Die Wolken leuchten in schönen Farben, wenn das Leben im Allgemeinen nur so wäre.’ „Hast du schon etwas entdeckt?“, fragte mich eine Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf halb herum und sah den Zauberer hinter mir an. „Nein, ich wollte mich nur umsehen.“, gab ich teilnahmslos zurück. „Oh, doch noch so viel Energie?“, hakte er nach. „Und ob.“, lachte ich und meine Hand schnellte an mein Messer. Mit meiner gezückten Waffe schaffte ich es gerade noch seine Karte abzuwehren. „Was soll das?“, brach ich heraus. „Ich will deine Stärke sehen, ich hab dir einen Gefallen getan. Jetzt will ich den Gegenzug von dir.“, gab er monoton zurück. „Wie du willst. Wie willst du kämpfen?“, fauchte ich ihn an und zog schon einmal mein Katana, das ich eigentlich nur in Notfällen benutzte. „Wir geben alles. Bis einer von uns beiden aufgibt oder stirbt.“, knurrte er schnell und begann unheimlich zu kichern. ‚Er meint das ernst. Ich werde sterben, wenn er ernst macht!’, ging es mir durch den Kopf und mein Herz flatterte unruhig. Die Angst fuhr in mir hoch und raubte mir meinen Verstand. Er ließ lässig seinen Kartenstapel von einer Hand in die nächste blättern. „Ich bin einverstanden.“, stotterte ich mit extrem hoher Stimme. „Ichigo-san, dann lass uns beginnen.“, meinte er höflich und suchte sich eine Karte aus. Er entschloss sich für Herz Ass. „Die hier sollte genügen.“, schloss er und schob die anderen Karten in die Hosentasche. Meine Beine zitterten, als er zu lachen begann und mich dann aus heiterem Himmel angriff. Dann war er verschwunden und ich registrierte hinter mir eine Bewegung. Ich erhob gerade mein Messer und schon prallte seine Kraft darauf. Ein lautes Knacken erfüllte die Stille des Ganges und mein Gelenk an der Hand brach. Ich keuchte auf und zog meine Hand hervor, dann bekam ich auch schon einen heftigen Schlag ins Gesicht. Ich knallte mit dem Kopf gegen die Wand auf der rechten Seite. „Ich würde sagen klarer Sieg für mich.“, kicherte Hisoka und schob seine Karte wieder ein. Ich ordnete meine Gedanken und kämpfte mich, trotz pochenden Kopf und schmerzender Hand, vom Boden hoch. „Du bist eindeutig zäher, wie gedacht, Ichigo-san.“, bemerkte er. Mein Katana fest in der Hand haltend stürmte ich auf ihn zu und schlug ins Leere. Er kam meinem Gesicht mit seinem verdammt nahe und packte mich am Kragen. „Das war deine Prüfung und die hast du bestanden.“, hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich riss meine Augen auf und er ließ mich auf die Knie sinken. Ich konnte keinen Gedanken fassen und war vom Schlag auf den Kopf so betäubt, dass ich seine Worte kaum verstand. Mein Blickfeld wurde immer schwärzer und letzten Endes fiel ich bewusstlos zu Boden.

Als ich wieder aufwachte taten meine Verletzungen kaum mehr weh. Ich sah mich um und lag in einem weichen und gemütlichen Bett. Ich sprang hoch. ‚Oh, nein sollte ich die Prüfung verpasst haben?‘, malte ich mir schon das schlimmste aus. Ich preschte aus der Türe, doch als ich im Versammlungsraum ankam, war alles wie zuvor. Einige, wie Kurapika und Leorio schliefen und andere lenkten sich anderweitig ab. Ich blickte mich schnell um und sah Hisoka in einem Nebenraum, er baute gerade ein Kartenhaus und lachte hämisch vor sich hin. Ich schlich mich an ihn heran, doch als ich den Raum betrat kam mir eine Karte entgegen geflogen und blieb zitternd neben mir im Türstock hängen. „Huch.“, entkam es mir und er wandte sich um. Er schien etwas überrascht zu sein. „Du bist schon wach? Ichigo-chan?“, bemerkte er schnell. Ich nickte nur. „Wieso hast du mich nicht getötet?“, fragte ich direkt ohne lange um den heißen Brei herumreden. „Weil du noch nicht soweit bist.“, meinte er schlicht und rätselhaft. „Trainiere erst einmal ein wenig, dann erst will ich wieder mit dir kämpfen.“, erklärte er sich. ‚Soll das heißen, dass ich zu schwach bin, um mich umzubringen?‘, knurrte ich in Gedanken und zog Hisokas Karte aus dem Türstock. Dann warf ich sie voller Übermut nach ihm. Wie erwartet wich er aus, aber ich zerstörte sein Kartenhaus. „Du hättest mich nicht verschonen sollen. Hisoka-san.“, fauchte ich. Plötzlich stand er vor mir und zog mich von der Türe weg. Dann schloss er die Türe hinter mir. „Du solltest dich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen.“, hauchte er in mein Ohr, wobei er mich mit seinem starken Körper an die Wand presste. Ich hatte keine Möglichkeit um zu fliehen. „Das tue ich nicht.“, knurrte ich finster. „Ach nein?“, wollte er von mir wissen. Ich glühte ihn böse an, doch das schien ihm zu gefallen. Er war beinahe zwei Köpfe größer wie ich, doch ich zeigte meine Angst vor dem übermächtigen Gegner nicht. „Nein.“, schloss ich die Diskussion, doch was darauf folgte, damit konnte niemand rechnen. Wie der Kopf einer Schlange, schießt sein Kopf zu mir hinab und er umschließt meine Lippen mit den Seinen. Meine Augen weiten sich erschrocken und ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. Es war hoffnungslos. ‚Was ist nur in ihn gefahren?‘, fragte ich mich und drückte mit meinen Händen gegen seinen Oberkörper. Dann beendete er den Kuss und sah mich mit funkelnden Augen an. Mein Herz machte einen kleinen erschreckten Sprung. Seine kühlen und doch freundlichen grau-blauen Augen waren mir noch nie aufgefallen. Ich schluckte kräftig und konnte meinen Blick nicht von seinen Augen abwenden. „Wie fühlt man sich, als Fliege in einem riesigen Spinnennetz gefangen? Ein Opfer, das weder fliehen, noch den Tod finden kann?“, fragte er mich leise. Als ich nicht antwortete wirbelte er mich herum und ließ von mir ab. Er setzte sich teilnahmslos wieder vor seinen Haufen Karten und begann erneut sein Kartenhaus zu bauen. ‚Was zur Hölle war das denn?‘, spukte es mir im Kopf herum, als ich fluchtartig das Zimmer verließ. Ich setzte mich mit hochrotem Kopf an eine Wand, etwas außerhalb der Anderen und grübelte nach. „Er hat mich ja im Kampf schon bloßgestellt, aber was sollte das? War das eine weitere Demütigung?‘ Ich verzog das Gesicht und versteckte es in meinen verschränkten Armen, die ich auf meine angezogenen Beine stütze. ‚Was denkt er sich dabei? Denkt er überhaupt nach, was er tut?‘, herrschte es in meinem Kopf. „Wie soll ich da nur zur Ruhe kommen?“, fragte ich mich leise.

Endlich kam die Durchsage aus dem Lautsprecher: „Liebe Prüflinge, macht euch bereit, wir werden in Kürze bei unserem Ziel landen.“ Sofort sprang ich auf, auch wenn ich sehr müde war musste ich antreten. ‚Dieser verrückte Zauberer.‘, spukte es wieder in meinem Kopf herum, als ich sah, dass auch er sich erhob und seine Karten zusammenpackte. „Wenn es sein muss dann werde ich erneut gegen dich kämpfen, aber dieses Mal verliere ich nicht so einfach.“, knurrte ich vor mich hin und begab mich zum Ausgang, wo ich dann wieder auf Kurapica, Leorio, Killua und Gon stieß. „Na, bist du bereit?“, fragte mich der lässige Junge mit der Sonnenbrille. „Aber sicherlich.“, antwortete ich und lächelte. „Du hast nicht geschlafen, was?“, bemerkte Kurapika sofort. „Nein, das habe ich nicht, aber das ist kein Problem.“, log ich schnell und wandte meinen Blick ab. „Das hoffe ich für dich.“, gab er nur zurück und ließ das Thema dann fallen. Wir standen nun auf dem Dach eines Turmes. „Liebe Prüflinge.“, meldete sich eine Stimme. Ich drehte mich um und sah den Assistenten des Präsidenten, der sich an uns gewandt hatte. „Das hier ist der Trick Tower. Eine Art Labyrinth. Es gilt diese verworrenen Gänge innerhalb zweiundsiebzig Stunden zu überwinden. Ihr müsst bis ganz nach Unten gelangen.“, erklärte er. Ich blickte zu einem Mann, der sofort aufsprang. „Das ist kein Problem für einen professionellen Freeclimber.“, rief er und begann die Außenwand hinab zu steigen. „Wow, der ist echt gut.“, bemerkte Gon. „Ja, und er ist echt schon weit.“, stimmte Killua zu. Ich blickte ebenfalls hinunter, als sich bereits komische Monster mit Flügel aus der Ferne her näherten. „Oh nein.“, rief Leorio aus und schon schnappten sich diese Tiere den Mann und zerrissen ihn in tausend Fetzen. „Das scheint ja nicht der richtige Weg zu sein.“, bemerkte Killua und wandte sich von diesem Szenario ab. „Es sind längst nicht mehr alle Prüflinge hier.“, bemerkte ich. „Oh stimmt es sind nur noch dreiundzwanzig.“, zählte Kurapica nach. „Hier sind überall Einstiege.“, erklärte uns Gon. Sechs befanden sich direkt vor uns. „Dann heißt das wohl, dass wir uns verabschieden müssen.“, meinte Leorio und stellte sich vor einem auf. „Ja, macht es gut. Wir sehen uns dann unten wieder.“, lächelte Kurapica und auf Drei traten wir alle auf den Einstieg.

Ich plumpste direkt auf meinen Hintern und konnte anfangs in dem dämmrigen Raum kaum etwas erkennen, doch zu meinem Glück schaltete sich das Licht ein. ‚Ich bin wie erwartet ganz alleine. Was mache ich nun?‘, fragte ich mich und erblickte einen Zettel. „Willkommen in meinem Reich. Für dich gilt es den Pfad der Wahrheit zu nehmen. Klemme dir diesen Knopf hinter dein Ohr und die erste Türe wird sich öffnen.“, erklärte mir eine Stimme. ‚Weg der Wahrheit, huh?‘, fragte ich mich und klebte mir den Knopf hinters Ohr. Mit einem unglaublich heftigen Schmerz bohrte sich ein Zacken in mein Gehirn und der Knopf begann rot zu leuchten. Dann öffnete sich die Türe. Ich erhob mich von meinen Knien, auf die ich gesunken war und taumelte noch benommen aus der ersten Türe. Ein langer Gang eröffnete sich vor mir und eine Warnungstafel leuchtete hervor. „Bedenke stets, dass dies der Weg der Wahrheit ist.“, las ich vor. „Na schön. So schwer kann es nicht sein, immer die Wahrheit zu sagen.“, bemerkte ich und ging geradeaus den Weg entlang. Dann kam ich nach einiger Zeit an ein großes Tor und davor stand eine Statue. Ich blickte mich um, doch nichts schien hier weiter zu führen. ‚Was soll ich nur machen?‘, fragte ich mich und drehte mich einmal um mich selbst. „Hier die erste Frage.“, polterte eine Stimme. Ich erschrak so sehr, dass ich einen Sprung in die Luft machte. „Ja, bitte.“, meinte ich mit zittriger Stimme. „Was ist dein wahres Motiv Hunter zu werden. Bitte antworte in knappen Sätzen.“, befahl mir das steinerne Wesen. „Mein Vater.“, gab ich zurück. „Ok.“, bekam ich nur zurück und die rechte Türe öffnete sich. Ich runzelte die Stirn und schritt langsam durch das Tor auf der rechten Seite. „Was wird mich wohl noch erwarten. Und ich dachte diese Prüfung wäre schwer.“, bemerkte ich und ging einen weiteren langen Gang entlang. „Nächste Frage.“, polterte wieder das mächtige Wesen vor einem Gittertor. Ich wartete geduldig ab, bis es weiter sprach. „Wie sehr wünscht du dir den Sieg?“ „Mehr als mir mein Leben wert ist.“, gestand ich und nickte zu meiner eigenen Bestätigung. Der Knopf hinter meinem Ohr schien die Informationen weiter zu leiten, denn das linke Tor öffnete sich nun. „Geh hindurch.“ ‚Was sollte diese alberne Prüfung?‘ Plötzlich ein Knacken und ich fuhr herum. ‚Was war das?‘ Ich blickte mich um, aber das Knacken blieb bestehen. Dann richtete ich meinen Blick endlich nach Oben und sah, dass sich die Decke kontinuierlich zu mir hinab senkte. ‚Ich habe doch die Wahrheit gesagt!‘, dachte ich mir und rannte los. Nirgends war ein Ausweg zu sehen, musste ich jetzt sterben? Ich rannte einfach weiter, wobei die Decke bereits meine Haare strich. Vor Schock ließ ich mich kurz auf die Knie fallen. „Nein, ich darf nicht stehen bleiben.“, schrie ich mich selbst an. Dann sprang ich auf und rannte gebückt weiter. „Eine Frage für dein Leben.“, donnerte eine Stimme. Ich atmete schnell und konzentrierte mich auf die befremdliche Stimme. „Wer von den Prüflingen bedeutet dir am Meisten?“ ‚Das… das kann ich nicht sagen.‘ „Es… es sind mehrere.“, keuchte ich und rannte weiter um mein Leben. „Eine klare Antwort!“, forderte mich die Stimme auf. Jetzt musste ich bereits kriechen um nicht von der Decke zu Boden gedrückt zu werden. ‚Wer war es nur. Wer…‘, überlegte ich fieberhaft und ging im Schnelldurchlauf alle Bilder im Kopf durch. „Hisoka.“, kam es mir plötzlich und wie auf Kommando öffnete sich eine Luke unter mir und ich sauste in die Tiefe. In der Dunkelheit schlug ich hart auf den Boden auf und keuchte. ‚Ich.. habe es geschafft.‘, drang es sich in mein Bewusstsein. „Großartig.“, rief ich aus und strampelte mit den Beinen in der Luft. „Ich lebe.“, freute ich mich, dann ging auch schon das Licht wieder an. Ich war wieder in einem Raum gefangen. „Eine weitere Frage.“, meinte ein goldener Türklopfer. „Wenn es denn sein muss.“, knurrte ich bereits genervt. ‚Mochte ich Hisoka wirklich am liebsten? Bei klarem Verstand hätte ich wahrscheinlich auf Gon getippt‘ „Welches Gefühl überragte dich bei der Ankunft an der Hunterprüfungsstelle?“, fragte mich das Ding an der Türe. ‚Aufregung? Zuversicht? Erstauntheit? Willenskraft? Welches meinte dieser Türklopfer?‘ „Aufregung.“, antwortete ich nach langem hin und herüber legen. „Die rechte Türe.“, befahl mir das Wesen und ich trat hindurch. „Hehe, das wird sicher lustig.“, drang mir eine Stimme entgegen und schon ging das Licht an. Ein Mann mittleren Alters stand nun vor mir. „Deine Antwort war eine Lüge, deswegen musst du jetzt gegen mich kämpfen. Wenn du mich tötest kannst du weiter, solltest du verlieren bist du tot und deine restliche Zeit wird mir in Jahren gutgeschrieben.“, erklärte mir der Mann. „Ich weiß wer du bist. Du bist der Massenmörder aus Imiga. Du hast damals ganze Clane ausgelöscht und dich an ihrem Leid erfreut.“, fiel es mir wieder ein. „So ist es. Mach dich bereit zu sterben.“, bemerkte er schlicht und zog sein Schwert, das doppelt so breit war wie meines. Ich zog ebenfalls mein Katana. „Dann Klinge gegen Klinge.“, hauchte er gefährlich und griff mich an. Ich sprang zur Seite und konterte seinen Schlag mit dem Griff meines Katanas. Dabei sprang ein Stück Metall ab. Ich blickte erschrocken, als der Mann erneut herumwirbelte. ‚Sein Name ist Johnatan. Ich muss aufpassen, was ich mache.‘, kam es mir und ich zog zusätzlich mein Messer. Damit wehrte ich seinen zweiten Schlag ab, wobei mir trotzdem die Spitze seiner Klinge die Wange bis zum Ohr aufschnitt. ‚Mein Handgelenk ist noch nicht stark genug.‘, bemerkte ich, als es heftig zu pochen begann. Ich hatte keine Zeit mich mit meinen Verletzungen zu beschäftigen, so griff nun ich endlich einmal an. ‚Mit dem Schwert bin ich ihm unterlegen. Ich muss mir etwas einfallen lassen.‘; bemerkte ich und grübelte, während ich in die Defensive ging. Mir kam eine Idee. Ich bewegte mich spiralförmig um den Mann herum und bückte mich immer wieder, um mich vor seinen Attacken zu verstecken. Dann sprang ich wieder zur Seite und wieder nach vorne. „Wenn du nur wegläufst, dann kommst du hier nie raus.“, wollte er mich aufklären. „Keine Sorge soweit wird es nicht kommen.“, schrie ich sprang über seinen Kopf hinweg und zog an einer unsichtbaren Schnur an. Der Mann wirbelte herum und überall, wo er mit meinen Fäden in Berührung kam platzte seine Haut auf. Das Blut von seinen Wunden floss bereits in meine Richtung, als er mich kalt anblickte. „Was ist das für ein Teufelszeug?“, fragte er tonlos. „Ich will dich nicht dumm sterben lassen. Ich habe viel von meiner Lebenskraft in meine Fäden gesteckt. Diese sind rein zum bekämpfen der Menschen, die mir den Tod wünschen. Wenn ich sie gegen jemanden anderen wende, dann sterbe ich.“, erklärte ich es ihm. Er taumelte nach vorne und stürzte nun genau über meinen Mittelfaden und fiel Kopfüber in mein Spinnennetz aus Fäden, dass ich im gesamten Raum aufgespannt hatte. Sein Kopf rollte vor meine Füße und seine Augen blickten mich geschockt an. Er war tot und die Türe sprang auf. Schnell tippte ich gegen drei der Hauptfäden und die Falle löste sich auf und glitt in meinen Körper zurück. „Gut, dass Kurapica das mit seiner Spinnenphobie nicht mitbekommen hatte.“, murmelte ich, während ich über die Leichenteile hinweg den Raum verließ. Wieder erstreckte sich ein langer Gang vor mir. ‚Der Sieg war mir also nicht mehr, wie mein Leben wert?‘ Ich verstand mich selbst nicht mehr. ‚Hisoka war die richtige Antwort, aber warum?‘ Endlich kam ich an eine große steinerne Türe. „Die letzte Frage. Wenn du falsch antwortest, dann schließt sich das Tor zurück und dieses wird sich nicht öffnen.“, erklärte mir jemand über den Lautsprecher. Der Schweiß stand mir bereits auf der Stirn und ich atmete schneller. ‚Was war, wenn wieder eine Frage kam, die ich nicht beantworten konnte?‘, bangte ich und hoffte auf eine normale Frage. „Willst du wirklich Hunter werden?“, schallte es hervor. Ich weitete erschrocken meine Augen. ‚Wollte ich das? Wollte ich es nicht?‘, wägte ich ab. „Ich kann es nicht sicher sagen.“, begann ich stotternd. „Du hast zehn Sekunden.“, meinte der Lautsprecher. ‚Oh nein, was soll ich nur tun?‘ „Zehn, neun“ ‚Wollte ich selbst Hunter werden, oder wollte ich es nur, weil mein Vater es wollte?‘, fragte ich mich. „Sieben, sechs“ ‚Ich will den Sieg nicht mehr als mir mein Leben wert ist, aber heißt das, dass ich kein Hunter sein will?‘, grübelte ich immer noch. „Zwei, eins.“ „Ich will wirklich Hunter werden.“, platzte es wieder aus mir heraus. Hinter mir verschloss sich das Tor zurück. „Nein. Ich habe versagt.“, rief ich aus und fiel auf die Knie, während ich mein Gesicht in meinen Händen verbarg. „Gut gemacht. Du hast den Turm gemeistert.“, sagte die Stimme aus dem Lautsprecher vergnügt und die Türe vor mir öffnete sich. „Was?“, rief ich aus und sprang hoch. „Ich hab es geschafft.“, jubelte ich und sah plötzlich auf. Hisoka saß schon in der Halle. „Das habe ich gewusst.“, meinte er schlicht. „Du bist schon hier?“, fragte ich verblüfft. „Hast du etwas anderes erwartet?“, fragte er mich ohne von seinem Kartenhaus aufzusehen. „Ehrlich? Nein.“, gab ich ihm zur Antwort, auch wenn ich die Schnauze voll hatte von der Wahrheit. „Komm her zu mir.“, befahl mir der Zauberer. „Und wieso? Ich möchte nicht mit dir kämpfen.“, meinte ich schnell, als er sein Kartenhaus mit einem „Flap“ zusammenfallen ließ. „Ich möchte lediglich ein kleines Kartenspiel mit dir spielen. Zumindest so lange bis Kitarakel hier auftaucht.“, meinte Hisoka schlicht. Ich setzte mich mit etwas Abstand vor ihn hin und nahm die Karten die er mir hinlegte. ‚Mist. Ich habe den Joker.‘, bemerkte ich und grinste. ‚Er konnte mich von dem Schlechten hier herrlich ablenken. Vielleicht mochte ich ihn deswegen so gerne.‘, dachte ich und er nahm eine Karte aus meiner Hand. „Mist.“, entkam es ihm. Er hatte meinen Joker gezogen. Ich lachte auf, was ihm zu gefallen schien, da er ebenfalls lachte.

Kitarakel war schon kurz nach mir gekommen und auch schon andere Prüflinge tummelten sich in der Halle. Nur von Kurapika, Gon, Killua und Leorio fehlte jeder Spur. ‚Hoffentlich schaffen sie es.‘, dachte ich bei mir, während ich den beiden Männern beim Kartenspiel zusah. Auch Hisoka blickte immer wieder zu der Türe hin. ‚Sollte er am Ende auch auf die Anderen waren?‘, fragte ich mich. Plötzlich ging die Türe auf und ein Junge kam schwer verletzt aus dem Gang dahinter. „Ich habe es geschafft.“, rief er aus und fiel vorne über zu Boden. Ich wollte gerade aufspringen, als mich Hisoka an der Schulter zurückhielt. „Du solltest dir keine Gedanken mehr um die Toten machen.“, meinte er unheimlich. „Er ist tot.“, rief Hanzo, der Shinobi. Ich sah erschreckt auf. „Eine Stunde noch bis Prüfungsende.“, verkündete eine Stimme. ‚Kommt schon Jungs. Ihr werdet es schaffen.‘, hoffte ich und nun beendete Hisoka sein Spiel und setzte sich nahe neben mich. Er starrte ebenfalls zur Türe hin. ‚Er wartet wirklich auf die Vier.‘, kam es mir und ich verzog erstaunt das Gesicht. ‚Er ist wirklich nicht so böse, wie er uns zu glauben machen versucht.‘, bemerkte ich und grinste zufrieden. ‚Aber wieso freute mich diese Eingebung?‘, bedachte ich nun. Ich sollte vielleicht nicht so viel denken.

„Eine Minute bis Prüfungsende.“, hallte die Stimme wieder. „Oh nein!“, entkam es mir und Hisoka blickte kurz auf. „Und ich dachte er hätte das Zeug dazu.“, hauchte er. Ich fragte nicht weiter nach, da Hisoka es mir sowieso nicht erzählen würde, was er damit meinte. Plötzlich ging die Türe auf und Killua, Gon, Kurapica, Leorio und Tomba sausten auf einem Brett mit dem Skateboard als Unterlage herein. „Guter Junge.“, hauchte Hisoka und grinste. „Ihr habt es geschafft.“, rief ich aus und lief auf die Gruppe zu. „Leorio und Tomba sind ohnmächtig.“, bemerkte Kurapica schlicht. „Wie lange bist du schon hier?“, fragte mich Killua direkt. „Ich habe sieben Stunden und dreiundzwanzig Minuten gebraucht. Ich war die zweite hier.“, gestand ich verlegen. „WAS?“, rief Gon aus und blickte mich bewundernd an. „Erstaunlich nicht wahr?“, meinte ich etwas verletzt von seiner Reaktion. „Nein, das ist ja großartig.“, meinte er schnell und sah zu mir auf. Ein Lächeln entfuhr mir und ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.“, rief ein seltsamer Mann, als sich die Türe zur Außenwelt endlich öffnete und das Tageslicht herein drang. Nun bewegten sich alle hinaus an die frische Luft. Der Tag war sonnig und ruhig. Viele hatten den Turm nicht überwunden, aber es waren immer noch einige Prüflinge. ‚Ich bin froh hier zu sein.‘, dachte ich und wurde sofort sanft von Hisoka in den Zeppelin geschoben, der bereits zum Abflug bereit stand.

Vom Prüfungskomitee wurden wir an einem Schiff abgesetzt und wir bekamen drei Tage Zeit uns in einem Hotel auszuruhen. „Wenn ihr hier übernachten wollt, dann kostet das Zimmer eine Millionen Jenny.“, gab das Paar, das das Schiff zu einem Hotel umgebaut hatte von sich. „Seid ihr den verrückt. Woher sollen wir denn das Geld haben?“, rief Leorio aufgebracht. „Dann könnt ihr hier auch nicht übernachten.“, meinte die Frau betrübt. „Dann schlafen wir eben im Wald.“, rief Gon aus. „Nein, wir haben keine Verpflegung, und da wir auf dieser Insel kein Wasserlauf haben müssen wir auf den Regen warten.“, meinte Kurapica und blickte skeptisch zum Himmel hinauf. „Wir würden verhungern oder verdursten. Und selbst wenn wir überleben, dann werden wir zu schwach für die vierte Prüfung sein.“, meinte ich schnell. „Das stimmt auch wieder.“, bemerkte Gon. „Was können wir tun um uns zu einigen?“, hakte Leorio nach. „Also wir haben auch einen Antiquitätenladen. Hier sind viele Schiffwracks, wenn ihr uns Schätze bringt, dann bekommt ihr die Zimmer für den Wert.“, schlug der alte Mann vor und sofort stürzten sich alle in die Arbeit. „Wir sollen also für diese komischen alten Leute Schatzsucher spielen?“, meinte Leorio frustriert. „Ach hör auf zu schmollen und such.“, warnte ihn Kurapica und verschwand in eine andere Richtung. „Springst du für mich ins Wasser, Ichigo?“, fragte er mich dreist. Ich wusste worauf er hinaus wollte. Ich sprang behände hinter ihm und schubste ihn ins Wasser. „Mach du das lieber, denn du bist ja schon nass.“, lachte ich ihn aus. „Denkst du das ist komisch?“, fauchte er angriffslustig. Ich sprang hinterher und tauchte meinen guten Freund nun mit dem Kopf unter Wasser. „Hör auf mit den Kindereien. Lass uns nach etwas Brauchbaren suchen.“, schimpfte er mich und ich tauchte ab. Direkt unter mir lag ein Wrack auf dem Meeresgrund. Genau dieses strebte ich an und tauchte durch das zerstörte Bug ins Innere. Mit einem Mal fiel ein Schatten über mich und ich wirbelte herum. Hisoka war aufgetaucht und blickte mich erstaunt an. Ich zwinkerte ihm fröhlich zu und packte mir die Schatzkiste, die direkt vor meiner Nase lag. Dann schwamm ich an ihm vorbei und tauchte wieder auf. ‚Hihi, er hätte sein dummes Gesicht mal sehen sollen.‘, dachte ich mir und grinste in mich hinein. Leorio war weg, wahrscheinlich hatte er auch was gefunden. Ich warf meinen Schatz an Land und wuchtete meine Körper selbst auch aus dem Wasser. „Was hast du denn Schönes gefunden?“, fragte mich Tomba etwas skeptisch. „Ich weiß nicht.“, gab ich zu und öffnete das Schloss der Kiste. Sie war gesteckt voll mit viel Gold und Diamanten. Tomba vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. „Vergiss es. Sieh zu, dass du selbst etwas bekommst.“, meinte ich schnell und eilte zum Schiff zurück, wo ich bei dem alten Paar meinen Fund schätzen ließ. „Sehr gut. Hier dein Schlüssel.“, damit übergab mir die Frau einen Schlüssel für mein Zimmer. Kurze Zeit später hatte jeder ein Zimmer bekommen. Bei mir blieb Hanzo, dieser verrückte und äußerst geschwätzige Shinobi übernacht. Ich ging vor zu der Leiterin des Hotels und bekam mit, dass Pons ihr Zimmer gerade mit Tomba tauschte. Ich kam näher zu der Hotelleiterin und wollte sie gerade um ein neues Zimmer fragen, doch da kam Tomba wieder um die Ecke. „Willst du ein anderes Zimmer?“, rief er zu Pockle, der sofort zustimmte. Wieder jagten die beiden davon. „Ähm, ich hätte da eine Frage. Haben sie ein anderes Zimmer für mich?“, begann ich, doch schon wieder kam Tomba ums Eck gerannt. „Du willst ein anderes Zimmer? Hier nimm meines.“, schrie er und riss mir meinen Schlüssel aus der Hand, wobei er mir seinen in die Hand drückte, dann war er auch schon verschwunden. „Trotzdem danke.“, lachte ich verlegen und suchte mein neues Zimmer. „Wer wird sich wohl darin befinden, wenn Tomba schon zum dritten Mal das Zimmer tauscht. Ich trat hinein und schon sah ich die Jokerkarte im Boden stecken. ‚War es nicht eigentlich klar.‘, dachte ich bei mir. „Ja, ein neuer Rekord.“, rief Hisoka, der gerade sein viertes Kartenhaus fertig gebaut hatte. Ich sah ihm über die Schulter und schüttelte den Kopf. „Mach nicht so viel Wind.“, warnte er mich, wobei er nicht zu wissen schien wer ich war. „Ansonsten?“, hakte ich unverschämt nach. „Ichigo-chan.“, rief er erfreut aus. „Du verfolgst mich.“, begann er etwas ernster. „Ich verfolge dich nicht.“, gab ich bitter zurück. „Was machst du dann in meinem Zimmer?“, fragte er mich zu Recht. „Ich schlafe hier.“, meinte ich etwas verlegen. „Ich dachte dieser Tomba hätte etwas mehr Mut.“, raunte der Zauberer und erhob sich vorsichtig von seinem Bett. „Solange du mich in der Nacht nicht mit deinen Karten zubaust, werde ich kein Problem damit haben.“, gab ich stur zurück. „Das freut mich aber.“, meinte er schnell und grinste. „Was bringt dir diese gute Laune?“, fragte ich einfach nach. „Deine Anwesenheit ehrt mich eben.“, gestand er mir ernst und nicht der Hauch eines Scherzes lag in seinen Augen. „Ist das dein Ernst?“ ‚War das sein Ernst?‘ „Ich sage Dinge nicht einfach nur so.“, gab er etwas beleidigt zurück und stand nun nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich atmete tief ein und schritt an ihm vorbei. „Ich nehme jetzt ein Bad. Und komm nicht auf irgendeine blöde Idee.“, fauchte ich. „Ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde.“, meinte er schnell und setzte sich wieder zu seinen Karten auf das Bett. ‚Verrückter Kerl.‘, dachte ich bei mir und mein Herz pochte. Ich hatte mich doch nicht in ihn verliebt? ‚Bist du lebensmüde?‘, fragte ich mich selbst und schüttelte energisch den Kopf. Es half alles nichts. Das Kribbeln im Bauch ließ nicht nach. ‚Du bist doch auch eine dumme Kuh.‘, schimpfte ich mich selbst während ich bereits in die Wanne stieg. Das dumme an diesen Zimmern war, dass sich die Badewanne direkt im gleichen Raum, wie die Betten befand. Der Sichtschutz war ein einfacher roter Vorhang. ‚Irgendwie aufregend.‘, schoss es mir durch den Kopf. ‚Mit einem Verrückten in einem Raum, während ich ein Bad nehme, wie in einem Horrorfilm.‘, kam es mir und ich verdrängte den Gedanken und tauchte einmal kurz unter. Als ich wieder auftauchte stob gerade, müde segelnd eine von Hisokas Karten über den Vorhang zu mir herein. „Nein.“, rief er gequält. Anscheinend war ihm eines seiner Kartenhäuser eingestürzt. Ich war so erschrocken von dieser Karte, dass ich im ersten Moment nicht reagierte. Doch dann fing ich sie auf, bevor sie ins Wasser fiel. Plötzlich wurde der Vorhang zur Seite gezogen und ich schrie auf. „Was machst du da?“, brüllte ich. „Eine meiner Karten muss bei dir gelandet sein. Ich will sie mir lediglich abholen kommen.“, flötete der Mann ruhig. „Geh weg. Hier deine Karte, aber geh weg.“, rief ich gequält und schob den Schaum über meinen Körper. ‚War es denn zu fassen? War das Absicht mit seiner Karte?‘, schoss es mir durch den Kopf. Er drehte sich um mit der offenen Handfläche zu mir gerichtet. „Kann ich meine Karte wieder haben bevor ich gehe?“, fragte er höflich. Ich traute meinen Ohren kaum. ‚So ein… ein Idiot.‘ Ich legte ihm die Karte in die Hand und er ging ohne einen weiteren Blick zurück wieder von meiner Wanne weg. Ich keuchte und wollte den Vorhang wieder vorziehen, als er noch einen Blick über seine Schulter warf. „Dreh dich ja nicht um.“, warnte ich ihn und er kicherte nur. ‚Fand er diese Situation auch noch witzig?’, fragte ich mich und zog den Vorhang vor. Ich seufzte, strich mir über die Stirn und wartete erst einmal bis ich mich beruhigt hatte, bevor ich aus dem Wasser stieg. ‚Mistkerl. Gemeiner Zauberer.’, knurrte ich in Gedanken und umwickelte meinen Körper mit einem Handtuch. Meine langen Haare fielen mir pitschnass den Rücken hinab und kitzelten mich an der Hüfte. Überaus schnell zog ich mich vollständig an und kam hinter dem Vorhang hervor. Hisoka stand immer noch so da, wie zuvor. Ich bemerkte, wie das Blut bei seinem Anblick in mein Gesicht schoss. ‚Himmel…’, schrie die Stimme in meinem Kopf und ich legte meine Hände auf die purpurnen Wangen. Auf meinem Teil des Bettes lag ein Haufen Karten, die von dem zerstörten Kartenhaus stammen mussten. ‚Das war pure Absicht.’, dachte ich mir und hob die Karten auf. „Ich warte. Willst du mich nicht anschreien?“, meinte er ruhig. Ich seufzte wieder schwer und blickte auf seinen Rücken, der mir immer noch zugewandt war. „Habe ich das nicht schon?“, stellte ich die Gegenfrage und wieder begann dieser seltsame Mann vor mir unheimlich zu kichern. Nun stand ich direkt hinter ihm in der Hoffnung er würde seine Karten wieder zurücknehmen und sie irgendwo anders aufbauen. Doch er reagierte nicht. „Hier deine Karten, Hisoka-san. Ich werde mich jetzt schlafen legen.“, meinte ich etwas gequält und hob die Hand mit dem Kartenstapel von mir in seine Richtung. Die Karte, die zu mir ins Bad geflogen war stütze er von unten her an sein Kinn. Er schien zu überlegen oder mit den Gedanken völlig woanders zu sein. ‚Nein, ich will nicht wissen, was er gerade denkt.’, redete ich mir ein und blickte ihn an. „Hisoka-san…?“, meinte ich noch einmal, als er immer noch nicht reagierte. Sein Blick wurde wieder klarer, er war wieder hier. „Hisoka-san… ich…“, mehr bekam ich nicht heraus, dann wirbelte er herum und packte mich an meinen Handgelenken. Mit diesem Griff zog er mich nahe an sich heran. Ich hatte noch nicht einmal das registriert, da lag schon ein Arm um meine Taille und mit der anderen Hand fuhr er unter mein Kinn. Mein erschrockenes Gesicht spiegelte sich in seinen klaren grau-blauen Augen wieder und schon lagen seine Lippen auf den Meinen. Sein Kuss war so verlangend und so wild, dass mein Herz beinahe einen Überschlag machte. Mit einem prasselnden Geräusch fielen mir die Karten aus der Hand und sofort löste er sich wieder von mir. Ich atmete, wie nach einem Marathonlauf und sah ihn nervös an. „Das sollte „Danke“ bedeuten, aber du bist so ungeschickt.“, grinste er und hob sein Heiligtum wieder vom Boden auf. Mein Herz pochte immer noch wie wild und ich war unfähig mich zu bewegen. ‚Was macht dieser Kerl nur mit mir?’, fragte ich mich, als er sich wieder erhob. „Wartest du auf Etwas?“, fragte er mich ohne sich umzudrehen. „Nein, wieso?“, rief ich aus. „Du wolltest doch zu Bett gehen, oder täusche ich mich?“, brachte er gezielt hervor. Ich wurde wieder knallrot im Gesicht, wobei ich schon die ganze Zeit einen roten Hauch über den Wangen hatte, und wandte mich schnell ab. „Deine violetten Augen leuchten richtig und dazu die rote Farbe im Gesicht. Das gefällt mir.“; bemerkte er flötend und stand wieder direkt hinter mir. ‚Leuchten? Farbe?’, stellte ich mir die Frage, da mein Gehirn nicht mehr in der Lage war Sinnvolles zu ergeben. Dann platzten meine Gedanken auch schon wie Seifenblasen, denn er legte mir seine Hände an die Hüfte. Zum zweiten Mal heute überschlug sich mein Herz beinahe und meine Beine begannen zu zittern. ‚Und das soll ich eine ganze Nacht lang überleben?’, fragte ich mich. Doch Hisoka schob mich nur behände zur Seite. „Ist irgendetwas. Ich meine, hast du einen Geist gesehen?“, fragte er mich, obwohl er wieder mit dem Rücken zu mir stand. „Nein, mir geht’s gut.“, beteuerte ich ihm trotzig. „Aber dafür trommelt dein Herz ziemlich laut.“, feuerte er zurück und traf damit direkt ins Schwarze. „Einbildung.“, stotterte ich und stürzte zu meinem Bett, während er sich kichernd das Badewasser einließ.

Ich war endlich eingeschlafen, als mich auch schon ein Geräusch aus meinen Träumen weckte. Doppelt so heftig erschrak ich, als ich bemerkte, dass ich von Kartenhäusern umbaut war. ‚Wieso hatte ich das nicht bemerkt. Er ist ein guter Kampfkünstler.’ Ich sprang, wie von Bienen gestochen, auf und sah Hisoka schon an der Türe stehen. „Du hast es auch gehört?“; fragte er unschuldig und seine Hand lag schon am Türgriff. „Lass uns nachsehen gehen.“, rief ich und stürmte aus dem Zimmer. Bereits als ich draußen ankam waren viele der Prüflinge versammelt und ich sah, wie das alte Ehepaar mit dem Zeppelin des Prüfungskomitees davon schwebte. „Sie sind weg. Aber alle Schätze sind noch da.“, rief jemand erschüttert, hinter mir. „Das wird sicherlich eine Zwischenprüfung sein.“, gab ich laut von mir. „Was?“, brüllte Hanzo mich an, doch als er meinen Kragen packen wollte stand urplötzlich Hisoka mit tödlichem Gesichtsausdruck hinter ihm. Er flüsterte dem Shinobi etwas ins Ohr und lächelte dabei böswillig. Sofort sprang der Junge einige Meter von mir weg und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in blanke Panik. ‚Was hat er ihm bloß gesagt?’, fragte ich mich. „Du hast wahrscheinlich Recht Ichigo-kun.“, stimmte mir Kurapica zu und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Dann haben wir also drei Tage Zeit um zu der Zevil-Insel zu gelangen.“, schloss er. „Aber einen Tag haben wir doch schon mit der Schatzsuche vergeudet.“, rief Leorio aus und legte mir dramatisch die Hand auf die Schulter. Wieder zuckte Hisoka kurz vor. ‚Was hat er nur?’, fragte ich mich wieder und blickte ihn kurz fragend an, dann widmete ich mich wieder den anderen. „Benimm dich einmal wie ein Mann und bewahre die Ruhe. Wenn wir alle zusammen helfen, dann…“, weiter kam ich mit meiner Ansprache nicht, da sich alle fluchtartig auf den Weg machten eine Überfahrtsgelegenheit zu suchen. „Ihr Idioten, wir sollten jetzt nicht wild umherlaufen und alles überstürzen.“, brüllte ihnen Hanzo nach, der sich vermutlich von seinem Schock erholt hatte. Der Jäger wandte sich schnell um: „Seht zu, wie ihr selbst zu der Zevil-Insel kommt. Jeder muss in der Lage sein sich selbst zu helfen.“, lachte er uns wenige Verbliebenen aus. „So ein Schwachkopf.“, murrte ich und Hisoka verließ uns nun auch mit einem Kichern. „He, warte. Wo willst du hin?“, rief ich ihm nach. Er hob nur die Hand zum Abschied und meinte betont lässig: „Ihr werdet es schon schaffen.“ ‚Sind denn alle übergeschnappt?’, fragte ich mich wütend. „Lass ihn gehen. Hanzo und Leorio. Ihr beide versucht die anderen umzustimmen und sie zurück zu holen.“, beschloss Kurapica und die Beiden genannten machten sich sofort auf. „Ich und Killua durchsuchen das Schiff, nach etwas Brauchbarem.“, rief Gon und zog seinen Freund mit sich. „Ich werde in die Steuerungskabine gehen und nach Pons und Pockle sehen, die versuchen das Funkgerät zu reparieren.“, erklärte mir der blonde Junge. „Und ich werde in den Zimmern nachsehen, ob noch jemand schläft und diese verbliebenen Leute dann zusammentrommeln.“, merkte ich an und lief los. Im Hotelabteil dieses Kampffrachters war es stockdunkel und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Ich musste mich beeilen, denn wer wusste schon, wie lange der Weg zu der Zevil-Insel dauern würde. Ich bog gerade ums Eck in einen Gang, wo ich noch Prüflinge vermutete, da schoss etwas auf meinen Kopf herab. Blitzschnell sprang ich zur Seite und zog mein Messer. Tomba stand direkt vor mir und blickte mich ertappt an. „Man nennt mich auch Tomba den Neulingscrasher. Ich werde verhindern, dass du weiterkommst.“, knurrte er mich an. ‚Ah, jetzt zeigt er sein wahres Gesicht.’, schoss es mir durch den Kopf und wieder holte der Mann mit seinem Knüppel aus und schlug donnernd gegen die Schiffswand. „Vergiss es Tomba. Du wirst mich nicht aufhalten.“, gab ich von mir und wollte ihn attackieren, als eine Karte zwischen ihm und mir in die Wand einschlug. „Du wirst von Hisoka bewacht?“, hauchte er entsetzt und lief davon. Man hörte seine Entschuldigungen auch noch, als er schon lange nicht mehr zu sehen war. Auch von Hisoka war keine Spur. ‚Dieser miese Kerl. Er sollte sich lieber um seine Angelegenheiten kümmern.’, knurrte ich in meinem Kopf und rannte weiter. Ich hatte wirklich Glück. Einige Schüler schlummerten noch friedlich in ihren Zimmern und ich konnte sie auf meine Seite ziehen.

Als ich wieder auf die Brücke kam, hatte auch Leorio Erfolg mit der Zurückholung einiger Prüflinge gehabt. „Nun gut, dann wählen wir nun unseren Anführer.“, meinte Leorio schnell, doch schon ging die Türe auf und Killua und Gon stürmten herein. „Wir haben etwas gefunden.“, riefen sie. „Wartet kurz.“, meinte Hanzo und rief durch einen Lautsprecher in den Motorenraum. „Seid ihr schon drinnen?“ „Ja, wir werden gleich damit anfangen, mit den Dampfkesseln die Turbinen und die Kanonen anzutreiben. Wünscht uns Glück, dass wir es schaffen.“, rief Pockle herauf.

„Gut, dann ist es beschlossen. Hanzo ist unser Anführer und Kurapica sein Stellvertreter.“, meinte Leorio erfreut. „Was habt ihr gefunden?“, wandte sich der Stellvertreter an die beiden Jungen. „Ein Buch und eine Karte, die den Weg zu der Zevil-Insel zeigt.“, erklärte Gon und übergab beides Kurapica. „Es wird sich etwas Schlimmes ereignen. Man erkennt es beim Sonnenuntergang.“, las Kurapika aus dem Logbuch vor. Sofort starrten alle in den Sonnenaufgang und erkannten, dass die Atmosphäre sich veränderte. „Ein Sturm wird aufziehen und alles, was nicht fest gewachsen oder fest verankert ist in den Tod ziehen.“, las Kurapica weiter, und nun begann sich schon der Wirbel zu bilden. „Das ist eine Mischung aus Tsunami und Hurrikan.“, rief Tomba aus. „Das ist es, was ich gehört habe.“, meinte Gon schlicht. „Bleibt alle hier. Draußen ist es gefährlich. Wer kann die Kanonen bedienen?“, fragte Hanzo in die Runde. Eine blonde Frau im schwarzen Anzug meldete sich. „Ich bin Schütze. Ich kann das Ding steuern.“, gab sie von sich. „Haben wir Munition für die Kanonen?“, fragte Kurapica schnell. „Also wir haben keine gefunden.“, gab Killua von sich. „Aber hier gibt es welche. Ich habe sie doch schon gefunden, bei der Schatzsuche. Erinnerst du dich?“, rief Leorio aus. Der Sturm ließ das gesamte Schiff beben und Teile des Neubaus wurde weggerissen wie Pappkarton. Ich erschrak bei dem ohrenbetäubenden Lärm, der hier herrschte. „Dann müssen wir sie suchen gehen.“, begann Hanzo, doch Leorio winkte ab. „Die Turbinen sind mit Algen belegt, der Motor kann diese nicht einfach so befreien.“, mutmaßte Bodoro, der Krieger. „Das übernehmen ich und Killua.“, rief Gon erfreut. „Was, aber das ist doch saukalt.“, murrte der weißhaarige Junge. „Jetzt komm schon.“, redete Gon auf ihn ein. „Ach na gut.“, meinte dieser. Der Sturm hatte sich wieder beruhigt. Doch Kurapica blickte entgeistert in das Logbuch. „Was ist los?“, fragte ich ihn sofort. „Es ist eine Naturkatastrophe, die sich alle zehn Jahre wiederholt.“, gab er von sich. „Wie hoch wird das Wasser steigen?“, fragte ich weiter und er blickte nur viel sagend nach Oben. „Wann beginnt dieser Sturm?“, hakte ich nach. „Ab jetzt in vierundzwanzig Stunden.“, meinte er tonlos. „Dann alle Mann an die Arbeit.“, rief Hanzo. Draußen angekommen sprangen Killua und Gon sofort ins Wasser. Einige überprüften die Stabilität des Schiffes, ob man mit ihm noch flüchten kann. Leorio zog einen Taucheranzug an und machte sich auf die Suche nach der Munition für die Kanonen, wobei ihm Bodoro und Tomba Licht spendeten. Hanzo zog sich zusammen mit zwei anderen Prüflingen in den Kanonenraum zurück und die blonde Frau hoch in den Schießstand. „Die Kanonen währen funktionstüchtig.“, schallte ihre Stimme in die Brücke. „Gut wie sieht es im Maschinenraum aus?“, fragte Kurapica in eines der Röhren. „Wir sind dran, es sieht viel versprechend aus, aber das muss ja nichts heißen.“, antwortete ihm Pons und man hörte deutlich die Arbeitsgeräusche. „Hoffentlich schaffen wir das.“, meinte Kurapica bedrückt. „Lass den Kopf nicht hängen, das wäre doch gelacht.“, wollte ich ihn aufmuntern. „Spinnen die.“, donnerte seine Stimme und ich blickte ebenfalls hinaus. Die drei Brüder machten sich ein Luftschiff startklar und der Jäger hatte anscheinend auch ein Boot gefunden. „Ich gehe sie warnen.“, rief ich, als ich schon die Brücke verließ und zu den Flüchtlingen stieß. „Wenn ihr jetzt abreist, dann werdet ihr in den Tod fahren.“, schrie ich ihnen entgegen. „Ach, das ist doch Blödsinn. Nur, weil ihr hier nicht mehr wegkommt.“, maulte mich einer der drei Brüder an. „Hört auf mich. Der nächste Sturm wird euch in die Tiefe reißen.“, ich gab nicht auf, doch sie waren einfach zu stur, um mir zu glauben. Neben mir erschien Gon und Killua wurde von Bodoro zu Hanzo geschickt. Plötzlich der Sonnenuntergang und wieder begann der Sturm langsam aufzuziehen. Genau in diesem Moment fuhr der Jäger mit dem Boot los und die Gebrüder stiegen in die Luft auf. „Oh, nein.“, rief ich und auch die Flüchtlinge schienen ihren Fehler einzusehen. „Ich helfe dir.“, schrie Gon und sprang ins Wasser. „Nicht Gon.“, rief ich ihm panisch nach und sprang in das Rettungsboot. Derzeit fielen die Lichter aus. „Oh nein, ohne Licht wird Leorio sicher nicht mehr hoch finden.“, schrie Tomba und begann mit seinem Nen ein statisches Licht zu erzeugen. „Ich werde durchhalten, bis du wieder soweit bist.“ Pockle und Pons hatten es geschafft die Dampfkessel zu reparieren und schlossen nun die Energie an die Kanonen an. Damit wollten wir versuchen das Schiff aus dem Felsen zu sprengen. Gleichzeitig sollte der Hotelteil geflutet werden, da das Schiff sonst im Ungleichgewicht stand. Es war alles bereit und der Sturm tobte nun über unseren Köpfen. Gon war bei dem Jäger angekommen und warf mir seine Angelschnur zu, die ich an meinem Boot festmachte. Mit einem Tau hielten die restlichen Prüflinge mein Boot und begannen uns heraus zu ziehen. Ich sah wie Hisoka weit oben auf einem Rohr saß und der Wind schien ihm nichts auszumachen. In dem Rohr drinnen saß dieser komische Kerl, mit den Nadeln im Gesicht. ‚Alle halfen. Nur die beiden nicht.’, dachte ich entmutigt. Wir hatten es geschafft und den Jäger mitsamt Gon gerettet. „Mach so etwas nicht wieder. Hörst du.“, wollte ich Gons Übermut schimpfen, doch er lief an mir vorbei. „Leorio ist bis jetzt noch nicht aufgetaucht.“, schrie Tomba aufgeregt und schon wieder stürzte sich der Junge in die Fluten. „Er wird es schaffen.“, redete ich mir gut zu und lief auf die andere Seite. Der Sturm riss an meiner Kleidung und drückte mich beinahe gegen die Schiffswand. „Wieso helft ihr uns nicht. Wir brauchen euch.“, rief ich zu Hisoka hinauf, der mir nur einen kleinen Seitenblick schenkte. ‚Idiot.’ „Feuer in drei… zwei… eins.“ Ein ohrenbetäubender Lärm begann und heißes Feuer preschte mir entgegen. Sie hatten die erste Munition auf den Felsen abgeschossen. „Wiederholt das in vierzig Sekunden. Ich gebe euch Bescheid.“, schallte Kurapicas Stimme wieder. Nun tauchte Gon neben mir im Wasser auf und ich half ihm den verletzten Leorio an Board zu hieven. „Erneuter Beschuss in drei… zwei… eins“ Der nächste Donner dröhnte in meinen Ohren und das Schiff begann sich zu bewegen. Tomba und Bodoro kümmerten sich um Leorio, während ich nach Gon suchte, der von der Strömung weggetrieben worden war. „Gon.“, rief ich durch den Sturm, wobei ich wirkliche Schwierigkeiten hatte mich auf den Beinen zu halten. Die Kanonen wechselten ihre Richtung und zielten nun auf den Wirbelsturm. ‚Was haben die nur vor? Sehen sie den Fels neben uns nicht?’, schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte lautstark Kurapika zu warnen, doch zu spät. Um nicht von den Sturm erfasst zu werden schossen sie mit den Kanonen darauf, um mit deren Rückstoß die Energie zu erlangen, die uns von dem Wirbelsturm entfernen sollte. Der Plan war gut, aber niemand hatte auf den Felsen neben uns geachtet. Wir prallten mit voller Wucht dagegen und ich wurde zu der Felswand und wieder zurück zur Schiffswand geschleudert. Etwas weiter hinten am Schiff, schien es eine Explosion zu geben, doch meine Augen und Ohren funktionierten nicht mehr so gut, da ich voll auf den Kopf gefallen war. Ich kämpfte mich hoch, währenddessen schritt Hisoka mit Gon im Arm vorbei. Ich blickte ihn erstaunt an und fragte mich ob es durch meine Gehirnerschütterung vielleicht nur Einbildung war. Das Blut rann mir von einer Platzwunde über der Augenbraue ins Gesicht. ‚Das hast du mal wieder toll gemacht.’, lobte ich mich ironisch und versuchte trotz des starken Windes Hisoka nach zu taumeln. „Immer muss ich dir deinen Hintern retten.“, meinte der Zauberer belustigt und schwang mich über seine Schulter. Damit trug er mich und Gon ins Innere des Schiffes. Beim vorbeigehen bei der Brücke erkannte ich nur, dass ein schwarzhaariger Mann das Steuer übernommen hatte. Hisoka legte Gon vorsichtig auf den Boden, als könnte er zerbrechen und mich lehnte er mit dem Oberkörper an die Wand. „War dir der Sturm zu stark?“, fragte er mich beiläufig. Seine Stimme drang nur gedämpft an meine Ohren. „Danke, dass du mir geholfen hast Hisoka-san.“, gab ich von mir und legte meine Hand sachte auf seinen Oberarm. Er grinste mir nur zu und zog ein Plasterstreifen aus der Hosentasche. „Du hast so etwas dabei?“, fragte ich überrascht, wobei sich meine Stimme etwas verwaschen anhörte. „Ich bin ein Magier.“, gab er mir schlicht zur Antwort und klebte meine Platzwunde zu. „Kurier dich aus, damit du morgen wieder fit bist für die Zevil-Insel.“, meinte er noch bevor er verschwand. ‚Mein Herz rast.‘, dachte ich noch bevor ich einschlief.

Ich wurde geweckt durch die hell scheinende Sonne, die mir direkt ins Gesicht leuchtete. Ich öffnete sie Augen und zeitgleich auch Gon. Killua saß zwischen uns und sprang freudig erregt auf. „Ihr seid wach.“, rief er, wobei ich mir vor Schmerzen noch meinen Kopf hielt. „Alles in Ordnung Gon?“, fragte ich besorgt. „Ja, mir geht’s gut. Und bei dir Ichigo-san?“, fragte der Junge nach. Ich nickte nur, wobei mir sogar diese Bewegung schmerzen bereitete. „Die Anderen warten bereits auf euch. Das Prüfungskomitee ist heute wieder zurückgekommen.“, berichtete Killua schnell und so schnell konnte er gar nicht reagieren, wie Gon und ich aufsprangen. „Ihr solltet euch noch schonen.“, beriet er uns. Wir sahen ihn fröhlich grinsend an. „So wie ich Gon kenne, ging es uns nie besser.“, bemerkte ich lachend. „Ja, sie hat Recht. Lasst uns zu den anderen gehen.“, beschloss der Junge und lief voraus.

Draußen stand ein komischer Prüfer mit schwarzer aufgestellter Frisur. Kurapica hatte ebenfalls eine Kopfbandage an. „Wir haben es geschafft.“, begrüßte er uns. Ich lächelte ihn an, da wir ziemlich gleich aussahen. „So sind nun alle da?“, fragte der Prüfer und der Präsident nickte zufrieden. „Ich bin der Prüfer der dritten Prüfung, die ihr alle bestanden habt.“, begann er schnell. „Dies war ein Vorgeschmack für die vierte Prüfung. Ich möchte, dass ihr der Reihe nach vorne tretet und eine Nummer zieht.“, erklärte er den Kasten neben sich. „Beginnen wird der, der den Trick Tower als Erstes beendet hat.“, bat er und Hisoka löste sich aus der Menge. „Hisoka. Das ist doch kein Mensch.“, knurrte jemand hinter mir. ‚Eigentlich war es doch nicht erstaunlich gewesen.‘, bemerkte ich für mich. „Jetzt bitte nach der Reihe.“, forderte der Prüfer auf. Ich trat vor und von allen Seiten ging ein Raunen hervor. „Was? Das Mädchen war Zweite.“, rief einer der drei Brüder erstaunt. Ich griff in den Kasten und grub mich bis zum Boden durch. Die nächst beste Karte zog ich dann aus dem Pott. „198“ stand drauf. „Ihr könnt die Nummern auch gerne abnehmen.“, gestand der Prüfer, was alle sofort taten. Ich ließ meine an Ort und Stelle.

Das ziehen der Lose war nicht all zu zeitaufwändig, wie ich zunächst gedacht hätte, doch danach war die Stimmung am Nullpunkt. „Die Nummer, die ihr nun gezogen habt wird euer Opfer sein. Ihn gilt es zu jagen. Alles ist erlaubt solange ihr die Plakette bekommt.“, erklärte der Prüfer nun weiter. „Die Plakette eures Zieles ist ganze drei Punkte wert, ebenso wie eure Eigene, also drei Punkte. Jede andere ist nur einen Punkt wert. Ihr könnt auch drei andere Plaketten und eure Eigene vorlegen. Man braucht also sechs Punkte um zu bestehen. Das Zeitlimit beträgt eine Woche, erst dann kommt ihr zum Startpunkt zurück.“, endete der Prüfer und grinste hämisch.

„Dann sei die Jagd eröffnet.“, meinte er noch erfreut und stieg nun wieder in den Zeppelin. „Keine Sorge, falls ihr nicht bestehen solltet, dann könnt ihr ohne Probleme nächstes Jahr wieder teilnehmen. Ich übernehme nun das Schiff und bringe euch sicher zu der Zevil-Insel. Ihr könnt die nächste Zeit noch ein wenig ausspannen.“, meinte ein Mädchen, das anscheinend die Sekretärin war. Sie verzog das Gesicht, da auch sie die miese Laune bemerkte. ‚Niemand weiß, wer von wem gejagt wird und niemand will sich durch seinen Blick verraten.‘, bemerkte ich und ging unbeeindruckt an die Spitze des Schiffes, wo ich mich ein wenig über die Absperrung beugte und die frische Meeresluft einatmete. ‚Das wird eine harte Woche.‘, dachte ich bei mir, als ich ein klapperndes Geräusch hinter mir vernahm. Ich wirbelte herum, wobei mein Kopf wieder pochte. Ich legte die Hand auf meine Stirn und sah den komischen Prüfling mit den vielen Nadeln am Kopf. „Kann ich dir helfen?“, fragte ich höflich nach. Er antwortete nicht sondern sah mich komisch an. Ich runzelte die Stirn und wandte mich wieder auf das offene Meer. ‚Seltsame Menschen sind übrig.‘

„Herzlich willkommen bei der vierten Prüfung. Der, der den Turm als Erster bestritten hat verlässt zuerst das Boot und die anderen folgen in zwei Minuten.“, erklärte das Mädchen, was uns zu der Insel gebracht hatte. „Viel Erfolg.“, wünschte sie, als Hisoka schon in den Wald schritt. Man konnte nur noch sein seltsames Kichern vernehmen. ‚Jetzt erst geht es richtig los.‘, überlegte ich. Die beiden Minuten schienen wie Stunden zu verkriechen, doch ich wartete geduldig auf mein Zeichen. Dann kam es auch schon und ich ging Herz flatternd in den Wald. „Wer war nur mein Opfer. Oder wichtiger, wer mein Jäger?“, fragte ich mich laut und begann durch das Unterholz zu kriechen. Während meines Versteckspiels überlegte ich hin und her bis ich zu einem wichtigen Gedanken gelange: ‚Hatten nicht die Gebrüder die Nummern 197 bis 199?‘ Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es galt also die Gebrüder zu finden, ob sie so stark waren, wie viele denken? ‚Das werde ich bemerken, wenn es soweit ist. Sie sind sowieso zu dritt unterwegs.‘, bedachte ich und kam zu einem ausgehöhlten Baum. ‚Und genau hier werde ich mich den ersten Tag lang verstecken.‘, beschloss ich und kroch hinein. Es dauerte nicht lang und ich vernahm Geräusche von draußen. Es war nicht verwunderlich, dass sich hier die anderen Prüflinge ebenfalls herumschlichen. Nirgends war man sicher. Ich begann mich auf meine Ohren zu verlassen und lauschte in die Ferne, wo anscheinend bereits ein Prüfling dem anderen unterlag. ‚Nun gibt es also keine Freunde mehr. Das ist das Geschäft eines Hunters. Ernüchternd und brutal.‘, dachte ich nach.

Bald darauf begann mein Kopf wieder zu hämmern und ich schloss meine Augen und horchte nur noch dem regelmäßigen Fluss meines Atems. Sobald ich das tat kam mein Körper zur Ruhe und ich schlief ein. Ich hatte damals gelernt, dass ich bei solchen Gelegenheiten nicht tief schlief, sondern nur vor mich hin dämmerte. So schreckte ich auch sofort auf, als ich schritte vor meinem Baum hörte. Ich erstarrte und hoffte innerlich, dass dieser Jemand nicht in den Baum hineinschauen würde. Doch dann waren weitere Schritte zu hören und dann wieder Ruhe. Meine Beine begannen schon zu zittern und ich hatte Mühe meinen Atem zu regulieren, sodass er nicht zu hören war. Ich zuckte zusammen, als ein tief donnerndes Geräusch durch den Baum fuhr und er bebte. Mein Kopf begann sofort zu hämmern und ich musste die Augen zusammenkneifen. Dann wurde die Waffe wieder aus dem Baum gezogen und ein kleiner Spalt ließ mich nach draußen sehen. Zwei Prüflinge kämpften gerade miteinander. Der eine trug ein Schwert und der Andere kämpfte mit einem Messer. „Ich werde deine Plakette bekommen. Koste es was es wollte.“, knurrte der eine mit dem Schwert. „Das weiß ich zu verhindern.“, knirschte der Zweite zwischen den Zähnen hervor. ‚Die beiden waren in den anderen Prüfungen unzertrennlich gewesen. Beste Freunde also. Aber nun kämpften sie um Leben und Tod.‘, fiel es mir ein und ich musste mit ansehen, wie der Messerjunge seinen Freund an den Baum presste. Ein fürchterlich reißendes Geräusch drang zu meinen Ohren hervor und das Blut spritzte in mein Gesicht. Ich unterdrückte einen Schrei und sah, wie der Messerjunge dem Anderen die Plakette abnahm. „Ich wollte das nicht, aber du hast mir keine Wahl gelassen. Du warst nicht einmal mein Ziel.“, weinte er und lief davon. ‚Es ist hart, wenn man zu Zweit hierher kommt und dann alleine nach Hause geht.‘, dachte ich und beobachtete die Sonne beim Untergehen.
 

Als es schon einige Zeit dunkel war kroch ich aus meinem Baum hervor. Zu meinem Erschrecken fasste ich direkt in die Blutlache des Schwertjungen und zuckte zurück, wobei ich mit dem Kopf gegen den Baum klatschte. „Verdammt…“, murrte ich, wobei mein Kopf schmerzte, als ob er platzen wollte. Die Umgebung verschwamm kurz bevor ich mich wieder sammelte. ‚Reiß dich gefälligst zusammen.‘, warnte ich mich und ging hinter einem Busch in Deckung. Sofort umschwirrten mich viele Schmetterlinge, die anscheinend vom Blut angezogen wurden. ‚Mist so verrate ich mich.‘, bemerkte ich und kroch im Unterholz weiter. Nach endlos langer Zeit kam ich an einen Bach, wo ich mich komplett mit Kleidung hineinfallen ließ. Als sich mein Körper an die Kälte gewöhnt hatte begann ich meine Kleidung zu waschen und erst als all das Blut weg war hörte ich auf und kam wieder aus dem Wasser. Es war eine schöne Nacht mit vielen Sternen und einem Sichelmond. ‚Man könnte dies ja genießen, wenn man nicht ständig um sein Leben bangen müsste. Plötzlich ein Rascheln hinter mir. Ich wirbelte herum, doch der Prüfling gebot mir, dass er nichts tun wollte. Trotzdem zog ich mein Katana. „Ich habe die Nummer 97 gezogen.“, bemerkte er flüsternd und zeigte mir seine Plakette vor. „Na gut.“, hauchte ich, ließ aber mein Katana in der Hand. „Ich hole mir nur frisches Wasser.“, erklärte er mir und schlich an mir vorbei zum Bach, wo er dann seine Flasche auffüllte. Als er fertig war drehte er sich zu mir um und meinte: „Viel Glück für dich.“ Dann war er auch schon wieder im Wald verschwunden. Auch ich begab mich wieder in das schützende Grün. Endlich waren die nervigen Schmetterlinge von mir gewichen und ich konnte meine Erkundung fortsetzten. Nach einer Weile kam ich an eine Stelle, wo ich Gon am Boden liegen sah. ‚Er schläft seelenruhig.‘, bemerkte ich mit verzogenem Gesicht und kümmerte mich aber nicht weiter darum. Es galt die Gebrüder zu finden. ‚Ich kann Gon doch nicht einfach so liegen lassen.‘, beschloss ich nun und eilte zurück. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als er immer noch schlafend am Boden lag. Ich schlich mich zu ihm und tippte ihm auf die Stirn. Sofort schreckte er auf und sprang zurück. „Keine Panik kleiner. Ich werde dir nichts tun. Komm mit, du kannst hier nicht einfach in aller Öffentlichkeit schlafen.“, klärte ich ihn leise auf. Er strich sich mit der Hand über den Hinterkopf und lächelte. „Es tut mir leid. Du hast Recht.“, bemerkte er. „Komm schon.“, bat ich ihn, da ich mir auf dieser freien Fläche gefährdet vorkam. Außerdem verfolgte mich seit dem Bad im Bach jemand. Ich zog den Jungen zu mir und als ich dies tat schlug ein kleines Geschoss in den Boden ein, wo er zuvor noch gelegen hatte. Ich blickte mich um, sah aber nichts Ungewöhnliches. „Was hast du?“, fragte er mich unschuldig. „Nichts. Lass uns jetzt verschwinden.“, meinte ich schnell und zog ihn mit mir. Ich brachte ihn zu einem Versteck in der Nähe, was ich zufällig gefunden hatte. „Geht es deinem Kopf gut?“, fragte er mich. „Ja, es wird besser.“, gab ich zurück und sah ihn fragend an. „Weißt du, eigentlich bin ich ja daran Schuld.“, bemerkte er und senkte den Blick. „Nein, das war der Kanonenabschuss und der Sturm. Keine Sorge.“, bemerkte ich grinsend. ‚Dieser Gon hat ein großes Herz, ist ehrlich und wird bestimmt ein großer Hunter werden.‘, dachte ich. „Aber du warst nur da draußen, weil du mich retten wolltest.“, gab er zurück. „Weil du einer mutigsten und ehrlichsten Menschen bist, die ich kenne.“, erklärte ich mich und küsste den Jungen auf die Stirn. „Viel Glück Gon, lass dich nicht unterkriegen.“, meinte ich zum Abschied, da er feuerrot im Gesicht geworden und verstummt war. Dann lief ich davon. ‚Ich kann mich nicht um den Jungen kümmern, wenn ich mich selbst erst einmal um meine Angelegenheiten kümmern muss.

Plötzlich hielt ich inne. ‚Ein Streitgespräch.‘, bemerkte ich und lauschte in die Ferne. Tatsächlich es stritten sich mehrere Personen um irgendetwas, was ich nicht verstand. ‚Vielleicht sind es die Gebrüder.‘, dachte ich und schlich mich voran. Umso näher ich meinem Ziel kam, umso mehr bestätigte sich mein erster Verdacht. ‚Tatsächlich es sind die Gebrüder.‘, freute ich mich und schlich mich weiter heran. Keiner der drei hatte die Plakette anheften. Das erschwerte das Ganze natürlich, so änderte ich meine Taktik. Ich stand auf und ging ungerührt auf die drei zu. „Seht mal, da kommt Ichigo.“, rief der Älteste. „Oh, hallo.“, gab ich von mir und blieb vor ihnen stehen. „Komisch, dass wir genau auf dich stoßen.“, meinten sie lachend. „Wer ist die Nummer 198?“, fragte ich und stürzte mit der Türe ins Haus. „Das bin ich, wieso?“, fragte mich der mittlere Bruder. Ich zog blitzschnell mein Katana. „Dann kämpfe.“, fauchte ich ihn an. Die anderen Beiden versteckten sich sofort hinter dem nächsten Baum. „Du denkst doch nicht, dass du gegen mich den Hauch einer Chance hast.“, knurrte er mich an. ‚Gegen euch alle drei vielleicht nicht, aber gegen einen von euch sicher.‘, dachte ich und schwang nur mein Katana. „Hör auf mit dem Gesülze und kämpfe.“, murrte ich genervt. „Wie du willst.“, lachte er und ich attackierte ihn. Unerwarteter Weise traf ich den Jungen direkt an der Schulter, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Er taumelte blutend zurück und fiel seufzend auf den Hintern. „Das ist ja Wahnsinn.“, staunte er. Ich runzelte die Stirn. „Sie ist ja krass schnell.“, flüsterte ein Bruder hinter dem Baum. ‚War ich wirklich so schnell geworden? Durch die Anspielungen von Hisoka, der immer wieder so schnell nach mir gegriffen hatte?‘, fragte ich mich und achtete nicht auf den Jungen vor mir. Dieser verpasste mir einen Schlag in den Magen und einen Tritt gegen den Kopf. Das Bild vor meinen Augen verschwamm wieder und die Geräusche drangen nur noch gedämpft an mein Gehirn. „…kenne deine Schwachstelle.“, verstand ich nur noch, als er mich mit dem Kopf gegen einen Baum schlug. Alles drehte sich und ich begann zu würgen und Blut lief über mein Gesicht. Schnell rappelte ich mich hoch, doch einen sicheren Stand hatte ich nicht. Der Junge rannte auf mich zu und ich warf mein Katana zur Seite, wobei ich gleichzeitig mein Messer zog. Der Junge lief direkt hinein. Langsam sank er auf die Knie und ich zog ihm meine Klinge aus dem Brustkorb. „Keine Sorge. Das ist nur eine Fleischwunde. Ich habe keine Organe verletzt.“, hauchte ich ihm ins Ohr und griff in seine Jackentasche, wo ich auch sofort seine Plakette fand. „Stillt seine Blutung und er muss mindestens drei Tage liegen bleiben, dann wird er wieder.“, gab ich seinen Brüdern die Anweisung und taumelte zu meinem Schwert, was ich aufhob und im Gebüsch verschwand. Einige Zeit wanderte ich so bis ich eine sichere Stelle erreichte und mich hinlegte. ‚Diese verdammte Gehirnerschütterung.‘, dachte ich und schlief ein.

Leider fiel ich in den Tiefschlaf und bemerkte rein gar nichts mehr in meiner Umgebung.
 

Erst als mir die Sonne direkt in das Gesicht schien erwachte ich von meinem komatösen Zustand. Ich setzte mich auf, wobei mir so schlecht wurde, dass ich mich übergab. „Dich haben sie ja gut Zugerichtet.“, drang eine bekannte Stimme an meine Ohren. „Kurapica?“; hauchte ich und schon kam er in mein Sichtfeld. „Wie geht es dir?“, fragte er mich. „Es könnte besser sein.“, gab ich von mir. „Hier nimm das und fest kauen, dann dürfte der Schmerz vorbei sein.“, erklärte er mir und ich tat was er mir sagte. Leorio kam nun auch aus dem Gebüsch gestürzt. „Ichigo-san. Du musst durchhalten.“; rief er dramatisch wie immer. „Sei gefälligst still.“, warnte ihn Kurapica und tatsächlich ging es mir nach dem Kauen der Pflanze besser. „Wie ist es nun?“, fragte er besorgt. „Viel besser. Danke Kurapika-kun.“, grinste ich. „Wie sieht es mit deiner Punktezahl aus.“, fragte mich Leorio sofort. „Ich habe meine sechs Punkte schon.“, antwortete ich ihm ehrlich. „Ach, verdammt. Bin ich denn der Einzige, der sie noch nicht hat?“, fragte er mehr sich wie uns. „Wenn suchst du denn?“, fragte ich. „Pons. Hast du sie gesehen?“, hakte er nach. „Nein, tut mir leid. Ich bin nur Gon und den Gebrüder begegnet.“, berichtete ich ihm. „Lass uns weiter nach ihr suchen. Und du sei vorsichtig.“, bat mich Kurapica und die Beiden verschwanden wieder. ‚Was wäre ich nur ohne die Hilfe meiner Freunde?‘, fragte ich mich und rappelte mich vom Boden hoch. Gerade als ich mich über die Leichtigkeit meines Kopfes freute hörte ich hinter mir das Knacken der Äste und wirbelte herum. Ein Mann mit langem Schwert stand vor mir. „Entweder du gibst mir deine Plakette freiwillig, oder ich nehme sie mir mit Gewalt.“, schlug er mir vor. Ich zog mein Katana hervor und funkelte ihn an. „Also heißt das ich muss sie mir holen. Na gut. Ich habe dich gewarnt.“, rief er und griff auch gleich an. Die Klingen schlugen hart aufeinander und die Funken stoben durch die Luft. So schnell wie wir aneinander geraten waren, so schnell sprangen wir wieder auseinander. Es folgten schwer parierbare Schlage seinerseits und ich stolperte und fiel auf den Boden. Sein Schwert traf meine Hüfte und eine tiefe Wunde bleib zurück. Ich rollte mich zur Seite und das Schwert schlug auf der Stelle ein, wo ich gerade noch gelegen hatte. Unter Schmerzen sprang ich auf und auch ich traf ihn schwer am Oberschenkel, doch er ließ sich nichts anmerken. Ein weiterer Schlag traf mich an der Schulter und brachte mich wieder dazu, dass ich zu Boden ging. Schwer atmend bleib ich liegen und blickte zum blauen Himmel empor. ‚Ich habe nicht vor aufzugeben.‘, dachte ich schnell und wich seinem tödlichen Schwertstreich aus. „Gib endlich auf. Du hast keine Chance.“, rief er wütend und fügte mir eine lange Schnittwunde am Rücken zu. Ich ließ den Kopf hängen, stand aber noch auf meinen Beinen, wobei mir das Blut schon überall heraus quoll und sich unter mir in einer mächtigen Pfütze sammelte. Die Schmetterlinge wirbelten wie ein todbringender Sturm um mich herum. Mit meiner letzten Willenskraft packte ich mein Schwert mit beiden Händen fest und wirbelte herum. Damit hatte der Mann nicht gerechnet und ich traf ihn am Hals. Sein Blut spritzte wie eine Fontaine hervor und ich war komplett durchnässt davon. Mit einem gurgelnden Geräusch ging er zu Boden und blieb dort liegen. Nun fiel auch ich auf die Knie und ließ zitternd mein Katana fallen. Mit meinen Händen fuhr ich über mein Gesicht und legte mich neben die Leiche auf den Boden. ‚Ich muss etwas unternehmen bevor ich hier verblute.‘, beschloss ich und zog eine Nähnadel aus meinem Strumpfband. Auch das hatte ich bei meiner Ausbildung gelernt. Ich schmiedete einen Nen-Faden und steckte ihn durch das Öhr. Dann begann ich, wenn auch mit unsäglichen Schmerzen, die Wunde an meiner Hüfte und die an meiner Schulter zu nähen. ‚Ich hoffe meine Wunde am Rücken ist nicht so schlimm.‘, bedachte ich und erhob mich wieder. Ich war so schwach auf den Beinen, dass sie beinahe zusammensackten. ‚Ich kann hier nicht bleiben.‘, bemerkte ich und schlich mich weiter durch den dichten Wald. Wieder kam ich an eine Flussstelle und wusch meine Wunden aus. Die Schmetterlinge wurden wieder weniger und ich atmete erleichtert auf. Dann legte ich mich mitten in ein Gebüsch und schlief ein. Mein Schlaf war unruhig und wie im Fieberwahn wand ich mich hin und her. Dann erwachte ich urplötzlich, als Tiere an mir vorbeipreschten und ich eine unglaubliche Macht fühlte. Mein Herz zog sich zusammen und ich hatte den Gedanken einfach wegzulaufen. Stattdessen rappelte ich mich hoch und sah mich um. ‚Nichts.‘, bemerkte ich, doch ich blieb auf der Lauer. Dann merkte ich, wie es näher kam. Hinter mir ging gerade ein junger Prüfling auf dem Weg entlang. ‚Es ist schon dunkel.‘, bemerkte ich nebenbei, doch als ich mich ertappte mit den Gedanken abgewichen zu sein konzentrierte ich mich wieder auf das Geschehen.
 

Plötzlich kam Hisoka angelaufen. Von ihm ging diese Macht aus. Sein sonst so hübsches Gesicht war zu einer Fratze verzogen und seine Augen geweitet. Er war in Mordlust gefangen. Ich zuckte zurück als der Prüfling den Namen des Zauberers ausrief. Gerade als Hisoka angriff sauste eine Angelschnur hervor und klaute ihm seine Plakette. Ich öffnete erschrocken meine Augen und sah Gon im Gebüsch, keinen Meter von mir entfernt stehen. „Oh nein.“, hauchte ich, als sich Hisoka umwandte, der Junge tot umfiel, und er Gon erblickte. „Lauf.“, schrie ich den Jungen an, sprang auf und zog Gon mit mir. Sofort begann er auch zu laufen. Die Mordlust war zwar verebbt, dennoch blieben wir nicht stehen. Einige Male wollte sich der Junge umdrehen, doch ich zog ihn unerbittlich weiter. Dann fiel er schwer atmend in sich zusammen und blieb regungslos liegen. „Gon, komm weiter.“, rief ich und kam zurück. Dann sah ich einen Pfeil in seinem Hals stecken. Es war ein Betäubungspfeil vom Jäger. Dieser kam auch sofort lässig herüber. Ich war so schwach ich konnte ihn nicht beschützen. Der Jäger stieß mich von sich und ging auf Gon zu. Ich blieb liegen, da mir die Kraft fehlte aufzustehen. „7000. Weißt du wofür die Zahl steht? Sooft hätte ich dich schon erwischen können.“, meinte er teilnahmslos und durchsuchte Gons Rucksack. Als er die Plakette hatte wandte er sich an mich. „Du solltest nicht versuchen zu helfen, wenn du dem Tod so nahe stehst.“ Ich funkelte ihn böse an. „Ich nehme beide mit mir. Du kannst dich erst in acht Tagen wieder bewegen. Das Mädchen wird sich sicherlich um dich kümmern.“, maulte er und verschwand glücklich im Gebüsch. „Oh Gon.“, hauchte ich und kroch zu ihm heran. „Ich… ich habe versagt.“, raunte er. „Ich habe versagt Gon. Es tut mir Leid.“, nahm ich die Schuld auf mich. „Du kannst nichts dafür.“, knurrte er. Ich sah wie all seine Entschlossenheit in seinen Augen wich. „Gib nicht auf.“, bat ich ihn und nahm ihn in den Arm. Plötzlich wieder Schritte hinter mir. Ich wirbelte herum und Gon sah auf. Hisoka erschien mit der Mütze des Jägers auf dem Kopf. „Ich bin erstaunt.“, grinste er und warf Gon die Plaketten 405 und 44 zu. Ich sah ihn verwirrt an. „Bist du nicht gekommen um deine Plakette zurück zu holen?“, fragte Gon gequält. „Nein, dieser Kerl war mein Ziel. Jetzt habe ich sechs Punkte. Ich brauche sie nicht mehr.“, gab er von sich. „Ich will deine Plakette aber nicht.“, knurrte Gon. „Nimm es als Gefallen, den du mir irgendwann zurückzahlen kannst. Das Betäubungsmittel wirkt acht Tage lang, aber du schaffst es sicher in drei.“, flötete Hisoka und wollte schon gehen, als Gon plötzlich wieder auf seinen Beinen stand. „Ich will keinen Gefallen von dir.“, fauchte er. Hisoka nahm die alberne Mütze vom Kopf und schlug Gon mit einem harten Treffer mitten ins Gesicht. Der Junge blieb regungslos liegen. „Erst wenn du mir einen Schlag wie diesen verpassen kannst, dann nehme ich die Plakette zurück.“, murrte der Zauberer und wandte sich zu mir. „Ichigo-chan.“, bemerkte er nebenbei. Ich sah ihn nur erstaunt an. Mit einem Mal bückte er sich zu mir hinab und schob seine Arme unter meinen Körper. „Du siehst nicht gut aus. Ich nehme dich mit.“, begann er freudig. „Was ist mit Gon?“, fragte ich sofort. „Wenn es jemand schafft, dann er.“, flötete der Mann und hob mich hoch. Immer noch schwirrten die Schmetterlinge um mich herum, wie die Boten des Todes. Als Hisoka meinen Blick gerichtet auf die Schmetterlinge sah sauste eine Karte durch die Tiere hindurch und sie fielen leblos zu Boden. Dann blickte er mir tief in die Augen und trug mich durch den Wald bis hinauf auf einen kleinen Berg, wo er mich wieder gegen die Felswand lehnte und freudig begann ein Kartenhaus zu bauen. Daraufhin schlief ich erschöpft und auch erleichtert ein. Ich hatte mich geirrt. Es gab doch einen Ort wo man sicher war: Bei ihm!

Ich schreckte hoch, als ein Schmerz meinen Körper durchzuckte. Hisoka war über meine Hüfte gebeugt und hatte meine Wunde freigelegt. „Nimm dein Nen von deiner Verletzung.“, bat er mich schlicht. Widerwillig tat ich was er von mir verlangte. Er strich mit dem Finger eine weise Paste über meine Naht, die sofort abkühlte. Dann legte er ein Tuch darüber, klebte es mit seinem Bungeegummi fest und änderte die Farbe, gleich meiner Hautfarbe. Jetzt sah es aus wie regenerierte Haut. „Die Salbe wird die Heilung fördern. Überreize deine Wunden derzeit nicht.“, meinte er teilnahmslos. „Danke.“; brachte ich hervor und schnell zog ich meinen Kimono wieder hinunter, als Hisoka schon meine Schulter freilegte. „Ich kann…“, begann ich, wurde aber von seinem Blick unterbrochen. „…das selbst? Lass mich nur machen.“, gab er amüsiert zurück. Wieder strichen seine Finger zärtlich über meine Schnittwunde und er wiederholte den gleichen Trick, wie zuvor bei der Hüfte. ‚Er kann also doch anders.‘, dachte ich und sah ihn bewundernd an. ‚Er hat Gon seine Plakette einfach so überlassen.‘, bedachte ich und wurde jäh aus meinen Gedanken geweckt, als er meinen Kimono wieder über die Schulter hinaufzog. „Wieso wirst du rot?“, fragte er ernst und grinste hämisch. Ich senkte meinen Blick, doch er schob mir seinen Zeigefinger und seinen Daumen unter mein Kinn und hob den Kopf wieder an. „Du musst nicht antworten, ich weiß es auch so.“, lachte er und senkte wieder einmal seine Lippen auf die Meinen. Mein Herz pochte so stark, dass ich es noch im Hals fühlen konnte. Mit etwas Druck von seinem Körper ausgehend presste er mich gegen die Felswand, was mich unwillkürlich aufkeuchen ließ. Der Schmerz brauste durch meinen Körper und ich kniff die Augen zusammen. Ohne Worte ließ er von mir ab und drehte mich um. Er erblickte sofort kopfschüttelnd die dritte Wunde. „Sonst noch etwas, was ich wissen sollte?“, fragte er. „Nein.“, murrte ich nur halblaut. Die Prozedur wiederholte sich nun noch ein drittes Mal. Plötzlich fuhr er mit seinen Händen meinen Rücken hinab und ich musste mir mit meinem gesamten Willen ein Seufzen unterdrücken. ‚Was macht dieser Mann nur mit mir?‘, fragte ich halb herzig, da ich die Antwort bereits wusste. ‚Er bringt mich um den Verstand.‘ Dann senkten sich seine Lippen auf meinen Nacken herab, die Arme um meine Taille geschlungen. Mein Denken verebbte und mein Verstand schaltete komplett ab. Er drehte mich blitzschnell zu sich herum und seine Lippen lagen wieder auf Meinen, wobei er dieses Mal meine Lippen mit seiner Zunge auseinander drückte und mich in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelte. Meine Gefühle fuhren Achterbahn mit mir und ich krallte mich an seinem Nacken fest. Dann unerwartet löste er sich wieder von mir und sah mich fragend an. Ich wandte meinen Blick ab und versuchte ruhig zu atmen. „Geht es dir nun besser?“, kicherte er. ‚Wie sollte es mir denn gehen?‘ fragte ich mich. ‚Wenn ich das wüsste, dann würde ich ihm eine Antwort geben. ‘ „Ja.“, antwortete ich knapp mit zittriger Stimme, was ihn nur noch mehr freute. „Schön.“, bemerkte er schlicht und setzte sich wieder vor sein Kartenhaus. ‚Schön? War das alles? ‘ „Du bist etwas Besonderes. Jemand, den selbst ich nicht verletzt liegen lassen kann. Du ziehst mich trotz meines Willens immer wieder an. Schlaf, du wirst die Kraft brauchen.“, erzählte er etwas gequält und schon döste ich davon. ‚Ich schlief gut, solange er in meiner Nähe war. ‘

Eine Stimme ließ mich aufschrecken. „An Alle Prüflinge. Die Prüfung endet in einer Stunde. Bitte begeben sie sich zum Zielort. Das tauschen der Plaketten ist nicht gestattet und wer dabei erwischt wird, wird sofort disqualifiziert.“, kam es aus der Sprechanlage des Zeppelins, der über unseren Köpfen schwebte. Hisoka blickte ebenfalls auf und machte sich daran sein Kartenhaus zu zerstören und die herum wehenden Karten einzufangen. „Kannst du aufstehen?“, fragte er mich mit dem Kopf in meine Richtung gewandt. „Ja. Natürlich.“, meinte ich schnell und sprang auf, wobei meine Beine noch nicht das hielten, was sie versprachen. Ich kaschierte das Taumeln mit kleinen Hopsern, die ich machte, um meine Belastbarkeit zu testen. „Du scheinst dich ja schnell zu erholen.“, meinte der Zauberer trocken und stieg den Fels hinab. ‚Er könnte wenigstens auf mich warten.‘, befand ich und torkelte ihm hinterher. Es war wirklich schwer einem komplett fitten Mann, in meinem demolierten Zustand, zu folgen, trotzdem musste er nicht auf mich warten. Ich wartete schon darauf, dass mich irgendwelche Prüflinge angriffen, die ihre Plaketten verloren hatten und nun dringend welche brauchten. Doch nichts dergleichen geschah, was mich äußerst irritierte. Neben dem Schiff des Komitees war Schatten, in diesem setzte ich mich nieder und hoffte, dass auch Gon, Killua, Kurapika und Leorio es geschafft hatte alle sechs Punkte zu erlangen. Ich musste auch nicht lange auf die Vier warten, denn sie kamen kurz nachdem ich mich zur Ruhe gesetzt hatte. „Ichigo-san.“, rief mir Gon entgegen und kam auf mich zugelaufen. Ich zog mich am Schiff hoch und taumelte ein wenig zurück. Das Blut begann durch die Tücher zu sickern. ‚Verdammt. Die Wunden sollte ich behandeln lassen.‘, bedachte ich und grinste Gon entgegen. „Du bist verletzt?“, fragte er etwas irritiert. „Ich habe meine Wunden nur getarnt, damit ich nicht so angreifbar aussehe.“, gestand ich dem Jungen. „Was ist passiert?“, hakte Kurapica mit seinem typisch sorgenvollen Blick nach. „Ich habe meine Plakette gegen meinen Jäger verteidigt.“, meinte ich knapp und klappte Leorios offenen Mund mit der Hand zu. „Manchmal bist du echt peinlich.“, sagte Killua entnervt zu dem Mann mit der Sonnenbrille. „Und das von einem Kind.“, knurrte dieser zurück. „Hört auf mit dem Blödsinn. Seid froh, dass wir es alle geschafft haben.“, mischte ich mich dazwischen und alle nickten erleichtert. „Was hat Hisoka mit dir gemacht?“, fragte mich Gon neugierig, als wir alle auf das Schiff gingen. „Er hat mir geholfen, wegen meinen Wunden.“, kürzte ich die Geschichte. „Zu dir ist er immer viel netter, wie zu allen anderen.“, meinte Gon unschuldig. „Ja, warum wohl?“, lachte Leorio im Hintergrund und ich verzog genervt das Gesicht. „Was meint er damit Ichigo-san?“, stellte mir Gon die Frage. „Leorio ist ein Mensch, der sich Freundschaft zwischen Mädchen und Jungen, oder sich einen Gefallen schulden immer mit Liebe verwechselt.“, erklärte ich murrend. „Du bist echt klein kariert.“, bemerkte Killua zu dem Besagten. „Hör auf mich zu nerven, oder du wirst es bereuen.“, schnaubte Leorio. „Hört jetzt endlich damit auf.“, knurrte Kurapica leise, da der Prüfer schon auf seine Redegelegenheit wartete. „Ihr Neun habt es also geschafft. Ihr habt sechs Punkte erlangt und seid damit zu letzten Prüfung qualifiziert. Bitte steigt nun in den Zeppelin und ruht euch noch einmal aus, bevor des zum Ende hin geht.“, erklärte unerwartet der Präsident, der von Sotetsu, Menchi und Buhara begleitet wurde. Langsam, ja fast zögerlich stiegen die Übriggebliebenen in den Zeppelin des Prüfungskomitees ein und verstreuten sich an Board. Ich ging sofort zu der zuständigen Heilerin, die sich um meine Wunden kümmerte. Erst als ich das hinter mir hatte ging ich in den großen Aufenthaltsraum, wo alle anderen schon versammelt waren. In der Mitte bildeten sie einen Kreis und im Eck saß dieser komische Prüfling mit den Nadeln und schräg daneben Hisoka mit seinem Kartenhaus. ‚Immer dasselbe mit ihm.‘, schoss es mir durch den Kopf und mir wurde zwischen Killua und Kurapica Platz gemacht. „Was wird wohl die letzte Prüfung sein?“, fragte Pockle nervös. „Der Präsident sagte irgendetwas von Na-Hi-Wa. Versteht das Einer?“, meldete sich Hanzo. „Es hat sicherlich eine Bedeutung.“, schloss Kurapica und begann sofort zu grübeln. „Hey Pockle du hast doch schon einmal bei der Prüfung teilgenommen, was könnte die letzte Prüfung sein?“, hakte Leorio nach. „Das kann ich euch nicht sagen. Ich bin letztes Jahr bei der vierten Prüfung durchgefallen.“, gestand er verschämt. „Oh, dann eben du Bodoro. Du bist doch der Älteste. Mit dem Alter die Weisheit, sagt man. Was kommt denn in der letzten Prüfung dran?“, stellte Leorio nun die Frage weiter an Bodoro, der die Augen geschossen hatte. „Das kann ich euch nicht sagen, denn ich bin letztes Jahr bei der ersten Prüfung gescheitert.“, meinte er schlicht und alle zogen ein jämmerliches Gesicht. „Aber ich könnte mir gut vorstellen, was dran kommen könnte.“, erklärte er weiter. „Dann sag es uns doch.“, forderte Gon ungeduldig. „Jetzt überlegt doch mal, was alles schon getestet wurde, dann wird es doch ganz logisch.“, rätselte er weiter. „Red nicht lange um den heißen Brei herum, sondern spuck es aus.“, knurrte Killua, der wie die anderen in der Gruppe angespannt war. „In der ersten Prüfung haben sie unsere Ausdauer im Physischen und im Psychischen getestet. In der zweiten Prüfung wurde unsere Fähigkeit Neues zu erkennen und zu verarbeiten getestet. Dann im Dritten musste jeder etwas anderes machen, doch am Ende ging es um dasselbe. Die Fähigkeit den Durchblick bei verzwickten Situationen zu bewahren. In der letzten Prüfung wurden unsere Jägerqualitäten getestet und in der Endprüfung…“, er legte eine dramatische Pause ein. Niemand sagte etwas, oder gab einen Laut von sich. „… wird sicherlich unser Hunterwissen hinterfragt.“, schloss er. „Was?“, schallte es durch den Raum. „Ich hatte keine Zeit zu lernen.“, rief Pockle und fiel vorne über. „Das kann doch nicht sein.“, schrie Hanzo und sofort stürmten die Ersten los um zu lernen. Eigentlich stürmten alle aus dem Raum, nur ich und Bodoro, Hisoka und der komische Prüfling blieben zurück. Hisokas Kartenhaus war zusammengebrochen, als alle das Zimmer verlassen hatten. „Was?“, fragte er planlos. „Eigentlich habe ich nur gesagt, was mir als erstes eingefallen ist.“, bemerkte der alte Mann schlicht. „Man sollte nicht sofort auf alles so überreagieren.“, bestätigte ich ihn und blickte verwirrt zur Türe hin. „Was?“, fragte Hisoka wieder. Ich gesellte mich zu ihm und erklärte ihm den Sachverhalt, daraufhin begann er nur schallend zu lachen. „Das Lernen hat jetzt wohl keinen Sinn mehr.“, keuchte er, als er sich wieder erholt hatte. „Da hast du recht.“, bestätigte ich ihn, dennoch grübelte ich weiter.

Am ganzen Nachmittag waren die Prüflinge damit beschäftigt sich in der Bibliothek das fehlende Wissen anzueignen. Die einen versuchten es mit ernsthaftem Lernen und andere wiederum mit Spickzetteln. Mir war dieser Trubel herzlich egal. Ich hatte meine Beschäftigung gefunden, denn ich zerstörte Hisokas Kartenhäuser mit meinen Nen-Fäden so, dass er es nicht bemerkte. Natürlich wusste er, dass ich dies tat, aber es war nur eine Art Training. Plötzlich eine Durchsage. „Bitte die Prüflinge nach der Reihe zum Büro des Präsidenten. Wir beginnen mit Nummer 44.“ Hisoka erhob sich leicht und verschwand aus der Türe. ‚Dann bin ich wohl die Nächste.‘, dachte ich mir und folgte ihm schnell. Bis zum Büro hatte ich ihn nicht mehr eingeholt, so beschloss ich außerhalb vor der Türe zu warten. „Das ist vielleicht schon die letzte Prüfung.“, flüsterte jemand, der sich hinterm Eck versteckt hatte. ‚So ein Schwachsinn.‘, überlegte ich und schüttelte den Kopf. Nach einigen Minuten kam Hisoka schon aus dem Zimmer heraus, da wurde Pockle hervor geschubst. Vorsichtig ging er auf den Zauberer zu. „Hallo Hisoka-san. Wie war die Endprüfung?“, fragte er nervös. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, als er antwortete: „Gut.“ Ich blickte ihn erschrocken an. „Um was ist es denn gegangen?“, hakte Pockle nach, der anscheinend genau so erschrocken war wie ich. „Es war nur Na-Hi-Wa.“, antwortete der Zauberer grinsend und ging nun wieder. ‚Was? Ich meine WAS? Das war tatsächlich die letzte Prüfung?‘, grübelte ich erschrocken, als meine Nummer schon aufgerufen wurde. Herz flatternd ging ich hinein. „Setz dich doch Ichigo-san.“, meinte Netero zu mir und deutete auf das Kissen vor seinem Tisch. Auf dem kleinen Holztisch waren die Bilder der anderen Prüflinge aufgereiht. „Wieso willst du Hunter werden?“, fragte er mich. Ich sah ihn überrascht an. „Ich will Hunter werden, da mein Vater es nicht konnte. Ich will den Menschen helfen und sie beschützen, wenn sie es denn nötig haben. Ich will den Lebenstraum meines Vaters verwirklichen.“, antwortete ich wahrheitsgetreu. „Oh, so ist das also.“, meinte der Präsident und schrieb sich Notizen dazu auf. Ich war so aufgeregt, dass mir ein riesiger Kloß im Hals steckte, denn ich alleine mit Schlucken nicht wegbekam. ‚Ich hätte doch noch lernen sollen.‘, schimpfte ich mich über meinen Leichtsinn. „So gut. Nächste Frage. Wer von diesen Leuten interessiert dich am Meisten?“ Ich sah mir die Bilder genau an. „Der hier. Also Killua. Er scheint sich mehr zurück zu ziehen, doch es scheint noch einige Geheimnisse um ihn herum zu geben.“, erklärte ich schnell. „Ja gut.“, wieder kritzelte der alte Mann etwas auf sein Papier. „Und mit wem würdest du am Wenigsten kämpfen wollen?“, fragte mich Netero ernst. „Am Wenigsten? Mit Gon, Hisoka und Kurapica, da sie mir viel zu sehr am Herzen liegen.“, gestand ich. „Alles in Ordnung. Dann kannst du wieder gehen.“, bemerkte er schnell, während er sich letzte Notizen machte. ‚Also doch keine Prüfung. Und ich machte mir schon Sorgen.‘, bedachte ich und kam erleichtert aus dem Büro, wobei ich fürchterlich erschrak, als dieser komische Prüfling klappernd vor mir stand. „Meine Güte. Hier ich lasse dir die Türe offen.“, reagierte ich schnell und wich ihm aus. ‚So ein seltsamer Zeitgenosse.‘, dachte ich bei mir, als ich wieder in den Aufenthaltsraum zurück kehrte. „Sie haben es mir wirklich geglaubt.“, begrüßte mich Hisoka mit einem Lächeln im Gesicht. ‚Ich auch.‘, bedachte ich geknickt. „Ja, das haben sie.“, gab ich zurück.

Nun war alles vorbereitet. Wir sollten uns vor dem Landen noch einmal alle im Aufenthaltsraum treffen. Jeder wirkte angespannt und wartete auf das weitere Geschehen. „Wir werden gleich landen. In wenigen Minuten beginnt eure letzte Prüfung. Macht euch auf.“, meinte Netero, der Präsident schlicht und verließ den Raum. „Was? Dann war das andere keine Prüfung?“, entfloh es Pockle. „Nein, das war lediglich ein Gespräch mit dem Präsidenten.“, erklärte Kurapica. Pockle fiel sichtbar ein Stein vom Herzen und er begann zu lächeln. „Ich hatte schon Angst…“, murrte er halblaut. „Ich bitte alle Prüflinge nun das Flugschiff zu verlassen.“, meinte eine Frauenstimme und die Stimmung verschlechterte sich sichtlich. Auch ich konnte meine Anspannung kaum verbergen. Wir betraten eine große Halle. Die Prüfer standen neben ihrem Präsidenten in einer Reihe. „Was er wohl vorhat?“, flüsterte Menchi zu Buhara. ‚Ach selbst die Prüfer wissen nicht, was die letzte Prüfung sein wird.‘, bemerkte ich schnell. Auf der anderen Seite des Raumes standen vier Männer, komplett in schwarz gekleidet. „Das hier ist der Ort eurer letzten Prüfung. Ich habe euch einer Befragung unterzogen um euch einstufen zu können. Mit Hilfe eurer Angaben konnte ich die Liste für eure Kämpfe erstellen. Hier ist sie.“, der Präsident deckte sein Plakat auf. Die Namen waren unten eingeschrieben und oben blieb nur ein einziger Weg. „Soll das heißen, es ist keine schriftliche Prüfung?“, rief Pockle aus. „Nein, wer hat euch denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?“, fragte Netero verwirrt. Alle anderen starrten Bodoro böse an, nur ich begann zu kichern. „Heißt das, das nur einer Hunter wird?“, fragte Kurapica nach, der schon die ganze Zeit das Plakat studiert hatte. „Nein. Das heißt, dass nur einer rausfliegen wird. Jeder von euch, hat mindestens zwei Versuche um einen Kampf zu gewinnen. Sobald man einen Gewinn erzielt hat scheidet man aus und hat seine Hunterlizenz in der Tasche.“, erklärte Netero schnell. „Wie wurden wir eingestuft?“, fragte Killua etwas mürrisch. „Es gibt mehrere Punkte. Die körperlichen Fähigkeiten, die geistigen Fähigkeiten und die Innere Einstellung.“, beschrieb der Präsident. ‚Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten wurden zur Genüge in den Prüfungen getestet, aber Netero-san wollte unbedingt Gespräche mit uns führen, damit er unser Huntertalent herausfiltern konnte.‘, bemerkte ich und verstand den Plan nun. „Gut zu den Regeln. Gewonnen hat derjenige, der es schafft den anderen zum Aufgeben zu bewegen. Wenn einer von euch seinen Gegner töten sollte, dann wird er disqualifiziert und die anderen werden Hunter ohne gekämpft zu haben.“, erläuterte der Präsident nun. „Gut, so fangen wir an.“, schloss er ab, als keine weiteren Zwischenrufe mehr kamen. „Erster Kampf: Kurapica 404 gegen Hisoka 44.“, brüllte ein Mann in Schwarz. ‚Das wird sicherlich Interessant.‘, dachte ich und blickte gespannt auf die beiden Konkurrenten. „Ich werde euer Schiedsrichter sein. Beginnt euren Kampf.“, sagte der Mann an. „Kurapica gib auf. Hisoka ist gefährlich.“, brüllte Leorio in mein Ohr. „Er wird nicht aufgeben.“, meinte ich schlicht. Kurapica zog seine beiden Schwerter hervor und hielt sie drohend in die Richtung von Hisoka, der zu kichern begann. „Deine Freunde haben Recht, du solltest aufgeben. Oder wie willst du mich zu diesen Worten zwingen?“, meinte Hisoka knapp. Dann wurde er auch schon von Kurapica attackiert. Die beiden sausten aneinander vorbei, wobei es aussah, als würde Hisoka Kurapica mit seiner Hand durchbohren. „Hisoka, du Monster, wenn du Kurapica tötest, dann wirst du disqualifiziert.“, brüllte Leorio wieder. „Jetzt sei endlich mal still.“, knurrte ich und blickte ihn böse an. „Du solltest aufgeben.“, meinte Hisoka wieder. Dann warf er eine Karte nach dem Jungen vor ihm, die er wieder zurückschleuderte. Die Karte versenkte sich in Hisokas Schulter, doch der Magier attackierte das linke Schwert Kurapicas erneut, wobei es zerbrach. Kurzum packte der blonde Junge seine Waffe und riss das kaputte Schwert von der Schnur, die die Waffe zusammenhielt. Währenddessen zog sich Hisoka die Karte aus der Schulter und plötzlich begann seine Mordlust aufzuflammen. Ich wich erschrocken zurück. Das gleiche taten Gon und Killua. Hisoka schritt langsam auf Kurapika zu und beugte sich zu seinem Ohr hinab. Dann flüsterte er ihm etwas ins Ohr, wobei die Augen des Blonden rot flackerten. Dann ging er einfach weiter davon. „Halt Prüfling Hisoka, was machen sie?“, rief ihm der Schiedsrichter nach. „Das heißt soviel, wie ich gebe auf.“, murrte er belustigt. „Damit ist Kurapica der Sieger.“, feierte der Schiedsrichter und auch Gon und Leorio jubelten. Killua schien irgendetwas auf der Seele zu liegen. „Gut gemacht Kurapica.“, meinte ich zu ihm. „Danke.“, sagte er nur. „Nun der zweite Kampf. Hanzo 294 gegen Gon 405.“, schrie der zweite Schiedsrichter, der den Ersten abgelöst hatte. „Hey du bist doch der Kerl, der mich bewertet hat.“, rief der Shinobi erfreut zu seinem Schiedsrichter. „Was? Wir wurden bewertet?“, hakte Leorio nach und ich fasste mir mit der flachen Hand an die Stirn. „Ich hielt es für so selbstverständlich, dass ich dir nichts davon erzählt habe.“, meinte Kurapica verschämt. „So Gon. Zuvor waren wir Freunde, aber jetzt werde ich keine Rücksicht auf dich nehmen.“, meinte er schnell. „Das musst du nicht. Lass uns kämpfen.“, meinte der Junge schlicht. „Dann soll der Kampf beginnen.“, brachte der Schiedsrichter hervor. Die beiden stürzten aufeinander los, wobei Gon sich völlig auf seine Schnelligkeit verließ. „Bist überzeugt von dir was?“, fragte Hanzo, der ihn immer wieder einholte. Dann packte der Shinobi den Jungen und schlug ihm auf den Oberkopf. Sofort hielt sich Gon vollkommen still. „Ich habe dir gerade die Sicht mit diesem Schlag genommen.“, erklärte der Shinobi und grinste. Gon begann nach seinem Gehör nach Hanzo zu treten, als er dies bemerkte verpasste er dem Jungen noch einen Schlag auf den Kopf, wobei Gon zu Boden ging. „Jetzt habe ich dir das Gehör auf der rechten Seite genommen. Es ist schwer sich damit noch zu orientieren.“, bemerkte der Shinobi. „Sag, dass du aufgibst.“, forderte er seinen Gegner auf. „Nein. Ich gebe nicht auf. Ich kann noch kämpfen.“, beteuerte Gon. „Hier Gon Wasser. Kühl dir damit den Kopf.“, rief ihm Killua zu und warf eine Flasche Wasser zu Gon hin, der sie sich sofort über den Kopf laufen ließ. Hisoka blickte wie gebannt auf den Kampf. „Kurapica, wenn er ihm noch einmal etwas tut, dann halte mich nicht auf.“, knurrte Leorio. „Wieso aufhalten. Ich werde mich selbst nicht zurückhalten können.“, berichtete Kurapica und ich sah, wie seine Augen wieder zwischen rot und Blau hin und her flackerten. Ich hatte meine Fäuste so fest geballt, dass sich meine Fingernägel tief in das Fleisch gruben. Das Blut lief in kleinen Rinnsälen meine Hand hinab. „Ich kann wieder etwas sehen. Lass uns weiterkämpfen.“, rief Gon aufgeschreckt. „Du sollst aufgeben.“, schrie der Shinobi genervt und packte Gon unsanft am Arm. „Ich werde ihn dir brechen, wenn du nicht aufgibst.“, forderte er ihn auf. Meine Hand lag bereits auf meinem Katanaknauf. Die restlichen Schiedsrichter mussten Leorio festhalten, damit er nicht eingriff. „Wenn sie sich einmischen, dann wird Gon disqualifiziert.“, warnten sie ihn. „Nicht. Lasst mich kämpfen. Ich gebe nicht auf.“, murrte Gon. Jeder, sogar die Prüfer waren angespannt und fieberten mit Gon mit. Dann ein unglaublich lautes Knacken und Hanzo brach Gon den rechten Arm. Ich stürmte vor, doch Hisoka packte mich und zog mich zurück. „Gon.“, schrie ich aufgebracht. „Gibst du jetzt auf?“, fragte Hanzo, als sich Gon schmerzlich am Boden wand. „Du mieser Glatzkopf.“, schrie nun auch Menchi. Jeder blickte sie fragend an. „Weißt du Gon. Wir Shinobis, werden schon von Geburt an zu Kämpfen wie diesen trainiert. Wir lernen es nicht anders und deswegen tue ich mich auch leichter bei dieser Prüfung. In deinem Alter habe ich auf dem Schlachtfeld schon den ersten Menschen getötet, wobei du für dein Alter auch nicht schlecht bist.“, quasselte er vor sich hin und machte einen Handstand auf einem Zeigefinger. Urplötzlich trat Gon nach Hanzo, der zwar weg springen konnte, sich aber die Nase am Boden aufschlug. „Danke, dass du so viel geredet hast. Jetzt hat sich mein Kopf wieder regeneriert. Ich kann wieder kämpfen.“, meinte Gon aufsässig. „Oh Gon.“, hauchte ich. Der Junge ließ seinen rechten Arm herunterhängen. „Gut, wenn du nicht aufgeben willst…“, rief der Shinobi gereizt, zog ein Messer und hielt es Gon an die Stirn, wobei er ihm eine Schnittwunde zufügte, aus der das Blut bereits rann. „Dann werde ich dich eben töten.“ Ich wollte mich aus Hisokas Griff kämpfen, doch dieser hielt mich eisern fest. Hätte er mich auch losgelassen, dann hätte ich Hanzo wahrscheinlich getötet. „Du kannst mich nicht töten, denn sonst bist du disqualifiziert.“, meinte Gon schnell. Die Anspannung lag im Raum und niemand sagte ein Wort. „Du verstehst deine Lage nicht. Ich kann dich töten, wenn du nicht aufgibst.“, schrie der Shinobi. „Aber das ist auch keine Lösung. Lass uns zusammen überlegen, wie wir fair kämpfen können.“, begann der Junge plötzlich. Ich weitete meine Augen und meine Gegenwehr erstarb. ‚Hatte ich gerade richtig gehört?‘ Ein Schmunzeln kam über meine Lippen und auch die anderen begannen leise zu lachen. „Was ist so komisch?“, fauchte Killua. „Verstehst du nicht? Gon hat jeden auf seine Seite gezogen, auch die Jury, die eigentlich neutral sein sollte. Er brachte uns zu Angstgefühlen und er brachte uns zum Lachen. Deswegen wurde er so hoch eingestuft. Das ist seine Qualität zum Hunter.“, erklärte ich dem verwirrten Jungen neben mir. „Du … Du willst es nicht begreifen. Ich kann dich töten. Ich kann die Prüfung nächstes Jahr wiederholen, aber du nicht.“, fauchte der Shinobi. „Er ist viel zu naiv.“, meinte Kurapica gequält. „Ich werde nicht aufgeben.“, meinte Gon wieder stur. „Dann schneide ich dir deine Beine ab, dann kannst du nicht mehr kämpfen.“, beschloss Hanzo. ‚Nein.‘, schallte es in meinem Kopf. „Aber dann kann ich an den Wunden verbluten und du bist wieder disqualifiziert.“, bemerkte Gon schlicht. „Also lass uns überlegen, wie wir fair kämpfen können. Und selbst, wenn du mir meine Beine abschneidest, werde ich nicht aufgeben.“, klärte der mutige Junge seinen Gegner auf. „Ich… Also… Ich gebe auf.“, meinte Hanzo schlicht. „Was?“, fragte der Schiedsrichter. „Du kannst nicht einfach so aufgeben. Komm zurück und lass uns überlegen, wie wir fair kämpfen können.“, entrüstete sich der Junge. Sofort ging schallendes Lachen durch die Menge. „Ich gebe auf und du willst immer noch fair kämpfen. Sei endlich damit zu Frieden. Du hast gewonnen.“, brüllte der Shinobi wütend. „Nein… ich“, begann Gon, doch Hanzo schlug ihn mit einem harten Treffer ins Gesicht bewusstlos. „Merkt euch das. Ich habe aufgegeben. Er ist der Sieger.“, meinte Hanzo schlicht und verließ den Ring. Ein Schiedsrichter brachte den Jungen sofort aus dem Raum. ‚Was für ein Kampf.‘, dachte ich bei mir. „Nun… also. Der dritte Kampf. Bodoro 191 Vs Hisoka 44.“, rief wieder ein neuer Schiedsrichter. Hisoka ging lässig in den Ring und begann demonstrativ zu gähnen. „Das wird langweilig. Altes Dörrobst interessiert mich nicht.“, gab er von sich. „Was?“, knurrte Bodoro schnell. „Keiner ist bisher nach einem Schlag von mir noch auf den Beinen gestanden.“, fauchte er. Hisoka ließ sich davon nicht beeindrucken und gähnt erneut in seine Karten. „Die hier brauche ich für dich nicht.“, meinte der Zauberer und warf seine Karten nutzlos auf den Boden. Dann gähnte er in seine Hand hinein. Bodoro holte zum Schlag aus und traf Hisoka mitten im Gesicht. Dieser rutschte nur ein wenig zurück und nahm die Hand vom Gesicht. Er war völlig unverletzt. „Das war also dein erster Versuch. Ich werde zärtlich sein, damit ich dich nicht töte.“, meinte er freundlich und Bodoro sauste auf ihn zu. Hisoka beförderte ihn mit einem Fingerschnip zu Boden. ‚Das ist nicht möglich.‘, brannte es in meinem Kopf, als ich dies sah. Der alte Mann rappelte sich vom Boden hoch und verpasste Hisoka eine Kopfnuss, dass beide zu Boden fielen. Kurze Zeit passierte nichts und man merkte, wie alle gespannt den Atem anhielten. Dann stand Hisoka einfach so auf und ging zu Bodoro hinüber. Er tat dasselbe wie zuvor bei Kurapica, dann gab Bodoro sofort auf.

Der nächste Kampf war zwischen Hanzo und Pockle. Der Shinobi wandte den gleichen Trick, wie bei Gon an und wollte Pockle den Arm brechen, dieser gab jedoch auf. Der eigentliche vierte Kampf Leorio gegen Bodoro fiel aus, da Bodoro zu verletzt war. Stattdessen wurde Killua gegen Pockle in den Ring geschickt. Killua sah seinen Gegner kurz an und gab dann auf. Nun war der fünfte Kampf Killua gegen den seltsamen Prüfling. Voller Vorfreude lief er in den Ring, doch der Prüfling zog die Nadeln aus dem Kopf und enttarnte sich. Es stellte sich heraus, dass es Killuas Bruder Kitarakel war. Er forderte Killua auf wieder nach Hause zu kommen, oder er würde Gon töten. Leorio, Kurapica und ich versperren ihm den Weg zu den hinteren Zimmern. Dann versprach Killua, dass er zurück nach Hause kommt, wenn Kitarakel Gon nichts täte, daraufhin gab der große Bruder auf. Endlich wird Leorio gegen Bodoro in den Ring geschickt, doch der Kampf hatte noch gar nicht begonnen, da tötete Killua Bodoro und verschwand. Ich gewann somit meine Hunterlizenz ohne zu kämpfen.

Nach diesem ereignisreichen Tag wurden wir in einen Raum gebracht um dort eine Einweisung zu bekommen. Letztendlich waren Pockle, Kitarakel, Hisoka, Kurapika, Gon, Hanzo, Leorio und ich geprüfte Hunter. Acht hatten es geschafft, wobei einer verstorben war. Hisoka wich nicht von meiner Seite, was mich sehr wunderte. Gerade, als wir die Angelegenheit von Killua verhandeln wollten platzte Gon herein. Er knöpfte sich Kitarakel vor und brach ihm vor Wut den Arm, dann schwor er, dass er Killua von Zuhause holen würde. Nach der Verhandlung, wo beschlossen wurde, dass Killuas Disqualifikation rechtskräftig war verließen wir das Gebäude. Ich atmete gerade die frische Luft ein, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich wandte mich schnell herum. „Ichigo-chan.“, hauchte Hisoka und legte seine Lippen langsam und vorsichtig in aller Öffentlichkeit auf die Meinen. Das Blut stieg in mein Gesicht und ich drückte ihn von mir weg. Dann beugte er sich zu mir an mein Ohr und flüsterte: „Ich liebe dich. Suche mich, wenn es dir genauso geht.“ Mit diesen Worten verschwand er mit Kitarakel um die Ecke. ‚Ich werde ihm jetzt noch nicht folgen.‘, beschloss ich und lächelte. ‚Ich muss zuerst meinen Freunden helfen.‘ Ich blickte noch eine Weile in die Richtung, in die er gegangen war. ‚Ich liebe dich auch, Hisoka. Und ich werde dich finden, das schwöre ich.‘, meinte ich in Gedanken. „Und was machst du nun Ichigo?“, fragte mich Kurapica, als ich zu ihnen kam. „Zunächst werde ich euch helfen Killua zurück zu holen. Und später, werde ich mich um meine wichtigen Angelegenheiten kümmern.“, berichtete ich und drehte mich noch einmal um. Gerade noch rechtzeitig um eine Karte aufzufangen, die direkt auf mich zustob. Ich drehte sie herum und blickte direkt in das Antlitz der Herzkönigin. Sofort begann ich strahlend zu lachen und steckte die Karte ein. ‚Ich werde dich schon finden und wenn ich um die ganze Welt reisen muss.‘, dachte ich noch zum Abschied und folgte Gon in sein nächstes Abenteuer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Bandit231
2019-11-01T14:37:41+00:00 01.11.2019 15:37
Denn anderen Kommentaren Stimme ich voll zu. Ich habe die Geschichte verschlungen. Ich hoffe das du bald die Zeit hast hier weiterzuschreiben, es würde mich sehr freuen.

Von:  DreamsYuuka
2018-10-02T20:22:49+00:00 02.10.2018 22:22
Abend ^^
Ich hab dein Geschichte zufällig gefunden und zur neugierig mal gelesen und muss ehrlich sagen... Ich bin hin und weg😍
Der Hammer ehrlich 🤩🤩🤩
Wenn es eine Fortsetzung gibt, dann bin ich dabei 😉
Von:  MaikoZoldyck
2015-04-24T19:59:32+00:00 24.04.2015 21:59
Bitte bitte schreib weiter xDD ich halt es kaum noch aus zu warten * hundeblick*
Von:  kamichama6
2014-09-16T12:49:09+00:00 16.09.2014 14:49
Das war die beste FF die ich seit langem gelesen habe <3
Gibt es eine Fortsetzung?
Biiiiiiiiittttteeeeeeeee schreibe eine Fortsetzung :D
Antwort von:  LynethNightmare
17.09.2014 11:21
Bin gerade bei einem anderen Projekt zu Gange, aber mit der Fortsetzung hab ich bereits begonnen :)
Von:  LynethNightmare
2014-02-05T19:48:28+00:00 05.02.2014 20:48
Die weitere FF ist schon in Bearbeitung ;) danke für deinen lieben Kommentar
Von:  Hayate33
2014-02-05T19:37:03+00:00 05.02.2014 20:37
Bittttteeeeeee schreib weiter ich flehe dich an ich liebe dein FF ❤️ubd ich hoffe du schreibst vielleicht ein weiteren FF darüber wie sie sich wieder finden ❤️


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