Nur ein Mal ... von Koinu ================================================================================ Kapitel 4: ... gerettet werden ------------------------------ Dem Beispiel des vergangenen Montags folgend, schien der Dienstag ebenfalls einer von der langweiligen Sorte für einen gewissen brünetten CEO zu werden. Wie gestern regnete es Bindfäden und der Himmel war grau und trist. Seto hatte kaum zwei Stunden geschlafen und fragte sich für einen Augenblick, warum er sich überhaupt hingelegt hatte. Er verspürte, schon als er das Bett verließ und unter die Dusche stieg, keine sonderliche Lust in die Schule zu fahren, aber das half ja alles nichts. So saß er wie jeden Tag eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn im Klassenzimmer und erledigte ein paar erste Arbeiten an seinem Laptop. Gestern war wieder ein verdammt langer Tag gewesen und trotzdem hatte er es nicht geschafft, alles zu erledigen. Wegen diesen inkompetenten Idioten, die sich seine Angestellten schimpften, lagen seine Nerven jetzt schon blank. Ein klein wenig hoffte der Brünette darauf heute eine gewisse Person in der Schule anzutreffen, hatte er doch ein wenig Spaß bitter nötig und wo konnte er sich den besser holen als bei seinem nur allzu bekannten blonden Mitschüler? Dieser hatte am gestrigen Tag ja zu seinem Leidwesen mit Abwesenheit geglänzt. Doch bis der Blondschopf den Raum betreten würde, hatte er noch mehr als genug Zeit ein paar Arbeiten zu erledigen und die ersten ankommenden Schüler durch seine bloße Präsenz zum Schweigen zu bringen. Setos Platz befand sich ganz vorn in der ersten Reihe, direkt an der Tür. Zum Einen hatte es den Vorteil, wegen wichtiger Telefonate schnell den Raum verlassen zu können, zum Anderen bemerkte er jeden Neuankömmling sofort und konnte gleich eine Salve eisiger Blicke losschicken, um ihn zu verscheuchen. Bisher funktionierte diese Taktik recht gut, mal abgesehen von einer ganz bestimmten Person, die dagegen schon von Anfang an immun zu sein schien. Entgegen jeder Routine, jeglicher Erwartung oder irgendeiner Wahrscheinlichkeit betrat eben besagte Person, von anderen auch als Jounouchi Katsuya bezeichnet, gerade das Klassenzimmer. Seto erkannte die Schritte des Blonden sofort und leicht irritiert suchte sein Blick die Uhr seines Laptops. Der Köter war überraschender Weise pünktlich. Saphirblaue Augen, die zuvor fest auf den Laptopbildschirm gerichtet waren, blickten flüchtig auf als Jounouchi die ersten Schritte in den Raum tat und sprangen dann in ihre alte Position zurück. Das schnelle Tippen der Finger auf den Tasten hatte nicht einen Moment ausgesetzt. Dieser flüchtiger Blick hatte gereicht um zu erkennen, dass der Junge vor ihm vollkommen durchnässt war. Doch etwas hatte ihn einen kleinen Moment irritiert. Etwas war anders. "Hey Köter, sieht ganz so aus als wärst du das erste Mal in deinem Leben pünktlich im Unterricht. Hast wohl deine Hundehütte auf dem Schulhof gebaut, was? Dir hat aber wohl niemand verraten, dass man den Pappkarton nicht mit der Öffnung nach oben aufstellt." Leicht gespannt wartete er auf eine Erwiderung seines Gegenübers, ließ sich äußerlich jedoch nichts anmerken und schrieb weiter an seinem High-Tech-Gerät. Als nach einem Moment des Wartens noch immer keine Reaktion des Blonden zu vernehmen war, wurde Seto stutzig. Sein Mitschüler hatte noch kein einziges Mal nicht auf seine Sticheleien reagiert. Sicher, seine Konter hatten in letzter Zeit an Kraft verloren, doch das nahm ihm nicht den Reiz an der ganzen Sache. Auch war die gesamte Klasse merkwürdig still geworden, seit der Blonde den Raum betreten hatte. Das war mehr als ungewöhnlich und der Brünette unterbrach nun doch für einen Augenblick seine Arbeit um seinen Gegenüber anzusehen. Dieser hatte sich seit dem Eintreten noch nicht von der Stelle gerührt. Für ein paar Sekunden konnte der Firmenleiter es nicht verhindern ihn einfach nur ungläubig anzustarren. Jounouchi sah übel aus, sogar für seine Verhältnisse. Seto wusste, dass der Blonde nicht gerade gesegnet war, was Finanzen betraf, das war ein offenes Geheimnis, aber so hatte er ihn noch nie gesehen, schon gar nicht in der Schule. Was ihn vorher bei seinem flüchtigen Blick schon irritiert hatte war die andersfarbige Kleidung. Er trug nicht wie sonst seine Schuluniform, sondern einen braunen, etwas zu großen Kapuzenpullover und eine ausgewaschene, leicht löchrige Jeans. Beide waren durch das viele aufgesogene Regenwasser dunkel verfärbt. Jounouchi würde sich niemals freiwillig mit den Lehrern anlegen und aus reiner Provokation ohne Uniform erscheinen, das wusste er. Blieb also nur eine Erklärung übrig. Sie musste nach all den Jahren wohl auseinander gefallen sein, immerhin trug sein Klassenkamerad das alte Ding schon seit ihrem ersten Jahr an der Oberschule und für eine Neue fehlte es dem Blonden wohl schlichtweg an Zeit und vor allem Geld. Die nicht vorhandene Uniform mochte es vielleicht sein, die alle anderen Schüler aufmerksam machte, doch der Brünette hatte viel eher Interesse am Haupt des Anderen. Die Kapuze des Pullovers schien er nicht benutzt zu haben. Die blonden Strähnen hingen nass und wirr herunter, klebten ihm in der Stirn und verdeckten teilweise seine Augen. Kleine Rinnsale von Regenwasser bahnten sich überall einen Weg über sein Gesicht und liefen zu seinem Kinn, von dem aus sie auf den Boden tropften, oder verschwanden seinen Hals hinab in seiner Kleidung. Jounouchi hielt seinen Kopf etwas gesenkt, doch als er sich nun langsam in Bewegung setzte und auf seinen Platz trottete, erhaschte Kaiba einen Blick auf sein Profil. Was er sah, ließ ihn seine vorherige Aussage noch einmal korrigieren: Er sah mehr als schrecklich aus. Sein Gesicht war blass und verschrammt, die Lippe aufgeplatzt. Seine Wange schien geschwollen und schimmerte in einem blassen blau-lila. Es sah aus als wäre er in einen Kampf geraten und hätte dabei den Kürzeren gezogen. Als Katsuya seinen Platz erreicht hatte, ließ er sich zuerst auf den Stuhl sinken und dann seine Tasche achtlos neben sich auf den Boden fallen. Danach legte er sich mit verschränkten Armen, den Kopf auf ihnen gebettet und gen Tischplatte gerichtet, auf die Bank und bewegte sich nicht mehr. Die meisten Schüler verloren schnell ihr Interesse an dem Blonden und die Gespräche im Raum kamen langsam wieder auf. Der Rest des Kindergartens schien ziemlich verstört vom Anblick ihres Freundes zu sein, doch selbst auf ihre Fragen reagierte er nicht mal mit einem Zucken. Als nun schließlich der Lehrer den Raum betrat, mussten sie wohl oder übel klein bei geben und verzogen sich auf ihre Plätze. Eigentlich war es nicht seine Art eine Gelegenheit verstreichen zu lassen, um den Anderen aus der Reserve zu locken, doch fürs erste ließ Seto den Blonden vom Haken. Schien so, als würde er auf seinen Spaß heute wohl verzichten müssen. Mit einem kaum sichtbaren Schulterzucken, wandte sich der CEO wieder seinem Laptop zu und setzte seine Arbeit fort. Die machte sich ja leider nicht von selbst. Die Stunde kam und ging, ohne dass man etwas aus Richtung des blonden Chaoten wahrgenommen hatte. Bei der Anwesenheitskontrolle hatte ihr Lehrer den Blonden wohl komplett ignoriert und wieder als fehlend eingetragen. Allerdings war Herr Araki, ihr Japanischlehrer, auch dafür bekannt, nur Schüler mit akustischer Rückmeldung als anwesend zu notieren. Gemein hin, war er recht streng im Umgang mit seinen Schützlingen und so hatte sich anscheinend niemand gewagt auf Katsuya aufmerksam zu machen. Seto konnte es nicht verhindern, ab und an zu ihm hinüber zu linsen und ihn zu beobachten. Als außerordentlich interessant stellte es sich allerdings nicht heraus, denn der Blonde bewegte nicht einen Muskel. Der weite Pullover machte es auch nicht einfach festzustellen, ob der Junge überhaupt noch atmete. Womöglich war er ja an Langeweile gestorben? Obwohl man im Falle des Blonden wohl eher von Überforderung sprechen musste, malten seine Noten dahingehend doch ein sehr aussagekräftiges Bild. Dieser Gedanke erschien jedoch selbst Kaiba zu absurd. Wahrscheinlich war sein Mitschüler nur mal wieder am Schlafen. Da sie sich die ganze Zeit nur mit Literatur des 17. Jahrhunderts beschäftigten und Herr Araki mit seinen Augen mehr an der Tafel und in seinem Lehrbuch hing, als in der Klasse, schien der Schlafende ihm auch nicht weiter aufzufallen. Selbst der Kindergarten ließ den Blonden in Ruhe, was für Kaiba schon mehr als ungewöhnlich war. Er hatte erwartet, dass sie ihren Kameraden versuchen würden mit allen erdenklichen Mitteln zu wecken, doch nichts dergleichen war der Fall. Ein Mal hatte Muto es gewagt und seinen Freund angesprochen, ohne Erfolg. Danach schien er es wohl für besser zu halten, Dornröschen seinem weiteren Schicksal zu überlassen. Seto stellte sich also darauf ein, dass von seinem Klassenkameraden heute nichts mehr zu erwarten war und widmete sich vollkommen seiner Arbeit. Zumindest hatte er dies vorgehabt, doch sie hatten als nächstes Geschichte und der Brünette kannte ihre Lehrerin genau. Zwar duldete sie, dass er in ihrem Unterricht arbeitete, jedoch riss sie ihn von Zeit zu Zeit aus wichtigen Gedankengängen, nur weil sie sehen wollte, ob er denn auch trotz allem noch dem Lernstoff folgte. Zu seinem Leidwesen besaß diese Frau obendrein ein Organ und erreichte dabei Tonlagen, dass er schon nach ein paar Sätzen, ein unangenehmes Ziehen hinter seiner Stirn verspürte. Teilweise hatte der Firmenchef das Gefühl, als täte sie dies, nur um ihn zu ärgern. Die Abneigung beruhte jedenfalls auf Gegenseitigkeit. Auch heute ließ die Alte sich nicht bitten und folterte ihre Klasse wo sie nur konnte. Ein klein wenig wartete Kaiba ja darauf, dass der Blonde endlich auffliegen würde, wusste er doch wie allergisch die Kröte darauf reagierte, wenn jemand in ihrem äußerst interessanten Unterricht schlief. Gerade Jounouchi war ein heiß geliebtes Opfer ihrer Ausbrüche, was wohl daran liegen konnte, dass er derjenige war, der wirklich meist träumte. Als der Brünette gegen Ende der Stunde schon fast glauben wollte, dass der Blonde heute damit durchkommen würde, geriet dieser doch noch ins Fadenkreuz der alten Hexe. "Jounouchi Katsuya, ich rede mit Ihnen!!" Sie hatte ihn offensichtlich dazu auserkoren die abgeschlossene Unterrichtsstunde noch einmal zusammen zu fassen. Gerade eben brüllte sie seinen Namen zum dritten Mal durch den Raum und endlich war bei dem Blonden eine Reaktion auszumachen. Er war leicht zusammengezuckt und richtete sich allmählich auf, sah sich leicht irritiert im Raum um. Eigentlich starrte ihn jeder an, bis auf Kaiba, der seine Beobachtung gut zu verbergen wusste. Mittlerweile war ihre Lehrkraft zu seinem Tisch getreten und baute sich vor ihm auf. "Was bilden Sie sich eigentlich ein in meinem Unterricht zu schlafen! Sie haben gestern bereits unentschuldigt gefehlt und eine wichtige Klausur verpasst. Sie besitzen nicht die Noten um faul herum zu lümmeln, also passen Sie gefälligst auf!" Der Blonde blinzelte sie nur ein paar Mal an und rieb sich eines seiner Augen. Anscheinend war er immer noch nicht ganz wach. Anschließend schien er seine Umgebung noch einmal zu mustern, die fette Frau vor sich komplett ignorierend. Dieser fiel dabei auch die nicht vorhandene Uniform auf und ihr platzte wohl komplett der Kragen. Von seinem Platz aus konnte Seto sehen, wie sie tief einatmete und sich noch mehr als so schon aufblähte bevor sie seinem Mitschüler eine weitere Schimpftirade entgegen schleuderte und das in einer Lautstärke, die selbst die bisherigen übertraf. "Was fällt Ihnen eigentlich ein hier ohne Uniform aufzukreuzen?! Ich habe es lang genug geduldet, dass sie immer wieder in meinem Unterricht schlafen. So langsam habe ich die Nase gestrichen voll von Ihren Dreistigkeiten! Ich werde Sie von der Schule verweisen lassen! Ich werde-!" Just in diesem Moment erschallte die Pausenglocke und schnitt der Kröte das Wort ab. Man konnte ein erleichtertes Aufatmen durch die Klasse ziehen hören, denn sie konnten endlich vor dieser Hexe flüchten. Es war Mittagspause und so sah auch Kaiba zu, dass er den Raum verließ. Normalerweise wäre er geblieben um dort zu arbeiten, doch er wollte sich das Gezeter dieser schrecklichen Frau nicht weiter antun. Sie würden als nächstes Biologie haben und dafür so oder so den Raum wechseln müssen. Also ließ der Brünette sich einfach schon einmal auf seinen Platz im nächsten Raum sinken und setzte seine Arbeit dort fort. Gut zehn Minuten später betrat Muto mit dem Blonden den Raum. Der CEO schenkte ihnen nur wenig Beachtung. Er hatte noch genug Arbeit vor sich und der Köter sah nicht so aus, als würde er ihn heute groß davon abhalten. Trotz allem spürte er unterbewusst bereits, dass etwas nicht in Ordnung war. Das Verhalten des Blonden war mehr als seltsam, sogar der kleine Stacheligel schien damit überfordert. Nachdem Muto seinen Freund auf dem ihm zugehörigen Stuhl geparkt hatte, verschwand er auch schon wieder. Ein Seitenblick des Brünetten zeigte ihm auch warum. Mit Jounouchi war absolut nichts anzufangen. Wieder hatte er sich auf seine Bank gelegt und schien zu schlafen. Mit einem leichten Schulterzucken wandte sich Seto also wieder seinem Laptop zu. Die restliche Pause verging schnell und der Biounterricht begann. Trotz der ganzen Arbeit, mit der sich der CEO befasste, zog sich der Tag unglaublich in die Länge. Man sollte meinen, wenn man beschäftigt ist vergeht die Zeit schneller, doch es schien sich für ihn nicht zu bewahrheiten. Als er das nächste Mal von seinem Laptop aufblickte, war gerade einmal die Hälfte der Biostunde vorüber. Ihr Lehrer ließ gerade diverse Zettel verteilen, was schon einmal kein gutes Zeichen war und mit nur einem Blick auf das Papier fühlte er sich umso mehr bestätigt. Die verbleibende Zeit sollten sie sich in einer Partnerarbeit vertreiben. Kaiba schnaubte verstimmt. Er hatte keine Zeit für diesen Kinderkram. Am besten bearbeitete er die Aufgaben einfach schnell allein. Parallel hatte Herr Kimura begonnen die Gruppierungen vorzulesen. "Jounouchi Katsuya und Kaiba Seto." Eiskalte Saphire fixierten die Lehrkraft. "Das ist nicht Ihr Ernst, oder?" "Sie haben mich schon verstanden, Herr Kaiba. Sie werden mit ihm zusammen arbeiten, immerhin sind sie der Beste der Klasse." Und obendrein war der Köter hoffnungslos. Kaiba schien mit dem Gedanken nicht allein zu sein, hatte er das Gefühl. Er sollte also dem Blonden zu einer einigermaßen guten Note verhelfen. Der Tag konnte ja nicht mehr schlimmer werden. Irgendwie schien es heute so, als würde jeder Lehrer ihn ärgern wollen. Normalerweise hatte er ein recht positives Verhältnis zu ihrem Biolehrer gehabt. Was hatte er also wieder angestellt, um so bestraft zu werden? Im Stillen mit seinem Schicksal resignierend, gab er nach und machte sich auf den Weg zum Platz von Katsuya. Dieser schien von seinem Glück noch nichts mitbekommen zu haben und immer noch im Traumland zu weilen. Vielleicht konnte er so ja doch die Aufgaben allein erledigen? Ein kurzer Blick zu seinem Lehrer prophezeite ihm jedoch das Gegenteil. Blieb ihm also nichts anderes übrig, als den Blonden zu wecken. An dessen Platz angekommen blieb der Brünette vorerst stehen, verschränkte die Arme und betrachtete den Schlafenden. Er schien die vergangenen Stunden über ein wenig getrocknet zu sein. Zumindest klebten seine Haare nicht mehr nass an seinem Kopf sondern fielen, wie eigentlich immer, wirr in alle Richtungen. Auch der Pullover sah zwar noch sehr feucht aus, triefte jedoch nicht mehr vor Nässe. Unter dem Stoff konnte man näher betrachtet, die relativ ruhige Atmung des Jungen erkennen. War er also doch nicht tot. Zu schade, es hätte ihm diese Partnerarbeit erspart. "Aufgewacht Köter, es gibt Arbeit. Du kannst ein andermal schlafen.", mit diesen Worten griff der Brünette beherzt nach der Schulter seines Gegenübers und rüttelte ihn aus dem Schlaf. Als er das Zusammenzucken des Körpers unter seiner Hand spürte, ließ er wieder los und wartete ungeduldig. "Beeil dich endlich! Ich hab nicht ewig Zeit." Katsuya richtete sich langsam auf und blinzelte matt in den Raum, bevor sich sein Kopf in Richtung des Brünetten bewegte und er ihn mit müden und leicht glasigen Augen betrachtete, die außerdem eine Spur von Verwirrung und Schmerz trugen. Braune Iriden trafen auf kalte Saphire und man konnte dem Blonden ansehen, dass er einen Moment seine Sprache suchte. "Was willst du?" Die Worte waren nichts weiter als ein leises, bissiges Zischen. "Wer bist du überhaupt?" "Hör auf zu spinnen und komm endlich in die Gänge, Köter! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Im Gegensatz zu dir habe ich eine Firma zu leiten und wichtigeres zu erledigen, als mich mit diesem Kinderkram zu befassen." Frustriert blickte sich der Brünette um, nicht gewillt, dem Blonden mehr Beachtung als nötig zu schenken. Warum musste auch ausgerechnet er mit diesem Hohlkopf zusammenarbeiten? Alles was er gewollt hatte, war ein wenig Ruhe um seine Arbeit zu beenden und heute früher zu Hause zu sein, um Zeit mit seinem kleinen Bruder zu verbringen. Anscheinend wurde ihm sowas wohl nicht mehr gestattet. "Nein ernsthaft, wer bist du? Und...", der Blonde sah sich um, "wo bin ich?" Kaiba verengte gefährlich die Augen. Das war jetzt nicht wahr. Wie dumm konnte dieser Mensch eigentlich sein? "Du bist in der Schule, wo sonst. Jetzt wach endlich auf und beweg deinen lahmen Hintern." Er würde sich von diesem Köter nicht verarschen lassen. Das war sicher nur irgend ein kranker Scherz mit dem der Jüngere ihn auf die Palme bringen wollte, aber nicht mit ihm. Er würde die Kontrolle behalten. Äußerlich völlig ruhig drehte er sich also um und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Platz. Nach wenigen Schritten warf er einen prüfenden Blick über seine Schulter und blieb abrupt stehen. Seine Hand ballte sich zur Faust, er biss die Zähne zusammen und knurrte leise. Dieser dreckige Hund schien nicht einmal zugehört zu haben! Stattdessen hatte Katsuya seine Hände betrachtet, anschließend für eine Weile abwesend aus dem Fenster gesehen, nur um dann den Kopf zu drehen und den Brünetten erneut anzusehen, welcher gerade den Mund geöffnet hatte um mehr Beschimpfungen in seine Richtung zu schleudern. "Wer bin ich?" Die Frage war leise, kaum hörbar. Aber allem voran, schwang Unsicherheit in ihr. Seto stutzte. Zum ersten Mal war Seto Kaiba, der reichste Junge Japans, der ganze Firmen mit ein paar Worten in den Ruin treiben konnte, der mit einem einzigen Blick seiner Eisaugen zu töten vermochte und der wirklich immer einen spitzen Kommentar auf der Zunge hatte, einfach sprachlos. "Wer bin ich?" Die Worte wiederholten sich in seinem Kopf wieder und wieder. War das immer noch ein dummer Witz des Blonden, den er einfach sorgfältig geplant hatte? Wenn ja, dann war er mehr als niveaulos. Aber zuzutrauen war es ihm. "Ich habe dir gesagt, du sollst den Mist lassen, Köter!" Der Firmenchef hatte sich mittlerweile komplett dem Blonden zugewandt, die Distanz zwischen ihnen überwunden und ihn an den Schultern gepackt. Er hatte im Zorn über diese Dreistigkeit die Stimme erhoben und beobachtete wie Katsuya zusammenzuckte und leise ächzte. Dabei vergrub er seine Finger tief in der blonden Mähne. Ein akkurat angelegter, weißer Verband wurde sichtbar und in Kaibas Inneren zog sich etwas unangenehm zusammen. Es war kein Scherz. So gut konnte der Köter nicht schauspielern. Auch sein merkwürdiges Verhalten und die fehlende Schuluniform sprachen für sich. Etwas stimmte wirklich nicht. Langsam löste Seto eine Hand von den Schultern des Jungen und griff nach dessen Kinn. Es bestimmend und dabei fast behutsam hochdrückend, studierte er das Gesicht des Blonden mit den schokobraunen Augen. Am Morgen hatte er nur einen flüchtigen Blick auf sein Profil erhaschen können, doch jetzt hatte er die Gelegenheit sich ein komplettes Bild zu machen. Zentimeter um Zentimeter des blassen Gesichtes wurde von den blauen Augen abgetastet und analysiert. Blass war schon beinahe eine Untertreibung. Jounouchi war mehr als bleich. Nur ein paar Stellen wiesen Farbe auf und diese sahen nicht gerade gesund aus. Wie zuvor schon einmal festgestellt, war seine Lippe aufgeplatzt. Die geschwollene Wange, entpuppte sich als lädierter Wangenknochen mit rötlich-blauer Verfärbung. Die Verletzungen schienen noch relativ frisch zu sein. Bei der Betrachtung der braunen Augen, ließ sich der Firmenchef etwas mehr Zeit, denn was er sah wollte ihm nicht so recht gefallen. Die Iriden seines Gegenüber hatten das übliche Funkeln verloren. Stattdessen wirkten sie glasig und stumpf. Hinzukommend erschien es Seto so, als würden seine Pupillen einen leichten Größenunterschied aufweisen. Zählte man alle vorhandenen Anzeichen zusammen, musste der Köter wohl eine Gehirnerschütterung erlitten haben. Plötzlich spürte Seto, wie ein leichtes Zittern durch den Körper des Anderen lief, zeitgleich kniff dieser die Augen zusammen und brach somit den Blickkontakt ab. Irritiert löste der Ältere seinen Hand vom Kinn des Blonden. "Du tust... mir weh." Es war nur ein leises Wimmern, doch die Stimme Katsuyas traf den Brünetten, als ob ihm die Worte entgegen gebrüllt worden waren. Überrascht, benötigte er einen kleinen Moment um die Situation zu analysieren und die Ursache zu entdecken. Seine linke Hand befand sich noch immer auf der Schulter des Blonden. Da Katsuya über die Zeit hinweg immer unruhiger geworden war und sich bewegt hatte, um sich aus dem Griff des Älteren zu befreien, hatte dieser wohl unbewusst fester zugepackt, um den Blonden an seinem Platz zu halten. Eben diesen Klammergriff lockerte Seto nun. Sie waren sich ziemlich nahe gekommen und der Brünette stellte nun auch fest, was für eine abnorme Wärme vom Kleineren ausging. Selbst durch den feuchten Pullover war sie spürbar. Vorerst löste er sich komplett von dem Braunäugigen und richtete sich wieder zu voller Größe auf. Nachdenklich betrachtete er den zitternden Jungen vor sich, richtete dann wieder das Wort an ihn. Seine Stimme war diesmal ruhig und kontrolliert. "Weißt du wer ich bin?" Die Antwort war ein Kopfschütteln. Hinter sich vernahm Kaiba, das Geräusch eines Stuhles und leise Schritte. Es war nicht schwer auszumachen, denn im Raum herrschte eine Totenstille. Er hatte seine Umgebung komplett ausgeblendet gehabt, sodass es ihm nicht aufgefallen war. Doch es war nicht weiter verwunderlich. Er und der Köter mussten die Aufmerksamkeit der kompletten Klasse erregt haben. Ein Seitenblick zeigte ihm Muto, der nun zu ihnen trat. Wieder richtete sich der Brünette an den Blonden und deutete dabei auf Muto neben sich. "Weißt du wer das ist?" Erneut war die Antwort ein Kopfschütteln. "Herr Kaiba, würden Sie mir erklären, was das soll?" Ihr Lehrer kam nun ebenfalls zu ihnen herüber. Der Brünette ignorierte ihn. "Kannst du mir sagen, was für ein Tag heute ist?" Unbeirrt fuhr Seto mit seinen Fragen fort. Kopfschütteln. Langsam kroch der Blonde in sich zusammen und vergrub die Hände wieder in seinen Haaren. "Weißt du, wo du dich befindest?" Kopfschütteln. "Kaiba?" Muto neben ihm wurde unruhig. "Wie ist dein Name?" Abwartend stand Seto da und ließ den Blonden nicht eine Sekunde aus den Augen. Dieser kroch immer weiter in sich zusammen und brachte nur ein leises Ächzen hervor. Sein Atem fiel immer schwerer und leicht stoßweise. Nach einer weiteren Minute gab Seto das Warten auf. Er würde von ihm keine Antwort erhalten, dessen war er sich sicher. So sog er einen Moment grübelnd an seinen Zähnen, griff kurzerhand in seine Jackentasche, zog sein Mobiltelefon hervor und wählte eine Nummer. Es dauerte nicht lang bis am anderen Ende abgenommen wurde. "Seto Kaiba hier. Schicken sie einen Krankenwagen zur Domino High. Es geht um einen Schüler. Hohes Fieber, Anzeichen einer Gehirnerschütterung und Amnesie. Weitere Verletzungen sind nicht auszuschließen. Er scheint starke Schmerzen zu haben, ist aber noch mehr oder weniger ansprechbar." "Was?!" Ihr Lehrer, der bisher die ganze Szenerie recht verwirrt beobachtet hatte, schnappte leicht nach Luft. Als er jedoch den Blonden betrachtete, musste er dem Firmenchef wohl oder übel glauben. Der Junge sah wirklich nicht gut aus und auf die Urteilskraft von Seto Kaiba konnte man sich für gewöhnlich verlassen. Auch, wenn die beiden sich absolut nicht ausstehen konnten, Kaiba war immer noch Klassensprecher und trug eine gewisse Verantwortung seinen Mitschülern gegenüber. Über so etwas ernstes würde er keine Scherze machen. Auch die Klasse begann nun immer unruhiger und lauter zu werden. Seto ignorierte sie und beantwortete die letzten Fragen am Telefon bevor er auflegte und sich zu seinem Lehrer wandte. Dabei ließ er das Handy wieder zurück in seine Jackentasche verschwinden. "Kimura-sensei, ich halte es für das Beste, ihn vorerst auf die Krankenstation zu bringen." Der Angesprochene schien mit der aktuellen Lage ein wenig überfordert zu sein und nickte lediglich. Bevor der Brünette jedoch wieder an den Blonden herantreten konnte, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, sah er sich plötzlich von der kompletten Klasse umringt. Jeder schien einen Blick auf Jounouchi erhaschen zu wollen. Es wurde gedrängt und geschrien. Jeder wollte wissen was los war. Allen voran der restliche Kindergarten. Muto stand immer noch neben ihm, wie Seto schnell bemerkte. Er hatte sich nicht gerührt und sah seinen Freund nur nachdenklich an. Ihr Lehrer sah ebenfalls nicht danach aus, als würde er etwas unternehmen. Als die Menge um sie herum lauter und lauter wurde und Jounouchi immer mehr in sich zusammen kroch, dabei seinen Kopf haltend und vor Schmerz wimmernd, wurde es dem Firmenchef zu viel. Wenn diese Idioten so weiter machten, kippte der Blonde ihm gleich ohnmächtig vom Stuhl. Ohne groß zu zögern richtete sich der Brünette also zu seiner vollen Größe auf und setzte seinen gefährlichsten Eisblick auf. "Lasst ihn endlich in Ruhe! Seht ihr Idioten nicht, dass er Schmerzen hat, weil ihr ihn die ganze Zeit anschreit und mit Fragen bombardiert?! Geht zurück auf eure Plätze und verhaltet euch gefälligst ruhig, anstatt nur sinnlos den Weg zu versperren und alles noch schlimmer zu machen!" Das hatte gesessen. Ein großer Teil der Schülerschaft wich sofort zurück und machte dem Brünetten Platz. Vereinzelte versuchten zu protestieren, wurden aber von Setos eisigstem Blick zum Schweigen gebracht. Auch sie ließen sich langsam an ihren Tischen nieder. Blieb nur noch der Rest des Kindergartens. Doch als sich der CEO mit der kleinen Gruppe befassen wollte, stellte er fest, dass Yuugi die Sache bereits regelte. Es herrschte also wieder Ruhe im Raum und Kaiba wandte sich wieder dem Blondschopf zu. Katsuya war noch blasser als zuvor, sofern dies denn überhaupt noch möglich war. Seine Atmung war etwas hektischer als zuvor. Eine kurze Berührung seiner Stirn bestätigte dem Älteren, dass sein Fieber ebenfalls angestiegen war. Ohne lang zu zögern, griff er den Jungen und hob ihn von seinem Stuhl. Auf dem Weg zur Tür des Klassenzimmers gab er Muto noch ein paar Anweisungen. Dieser sollte Katsuyas Tasche zur Krankenstation bringen, für den Blonden gleich noch etwas trockenes zum anziehen suchen und danach draußen auf den Krankenwagen warten. Dann war er auch schon auf den Gang verschwunden und machte sich zügig auf den Weg zur Krankenstation. Die Hitze des fiebernden Körpers in seinen Armen drang durch seine Uniform. Der Blonde musste unter seinen nassen Sachen regelrecht brennen. Auch kam Seto nicht umhin zu bemerken, wie leicht der Junge eigentlich war. Viel zu leicht, wenn man die nasse Kleidung weg rechnete. An der Tür der Krankenstation angekommen blieb Seto kurz stehen. Er wollte den Blonden gerade höher raffen um die Tür zu öffnen, da kam Yuugi bereits angestürzt und nahm ihm die Aufgabe ab. Ohne lang zu warten betrat der Brünette den Raum und legte den Kranken auf das erst beste, freie Bett. Anschließend wies er Yuugi an, in der Tasche des Blonden nach etwaigen Medikamenten zu suchen. Die immer noch verwirrt im Raum stehende Schwester, wurde kurz aufgeklärt und dann nach draußen geschickt, um auf den Krankenwagen zu warten. Seto wusste wie nervig diese Frau sein konnte und wollte sie gerade einfach nicht um sich haben. Währenddessen war sein Mitschüler fündig geworden und reichte ihm eine kleine Packung mit Tabletten. Kurz las er die Bezeichnung auf der Verpackung. Er kannte diesen Wirkstoff. Wie er seinem Mitschüler kurz erklärte, handelte es sich um ein recht starkes, verschreibungspflichtiges Schmerzmittel. Der Nachteil daran war, dass es ein Sedativ enthielt. Der Blonde wäre also nach der Einnahme für eine ganze Weile ruhig gestellt und das konnten sie im Moment nicht gebrauchen. Nebenbei öffnete er die Verpackung und kontrollierte deren Inhalt. Es waren noch alle Tabletten enthalten. Kurz wanderten in Irritation seine Augenbrauen nach oben, bevor sie sich nachdenklich zusammenzogen. Warum waren sie bisher unangerührt? Seto konnte sich keinen Reim darauf machen, doch hatte er gerade wichtigeres zu tun, als darüber nachzudenken. Der Blonde brannte förmlich und benötigte dringend ein paar trockene Sachen. Da Muto auf die Schnelle keine auftreiben konnte, entschied sich der Brünette, seine Wechseluniform zu holen. Auf dem Rückweg griff er auch gleich seinen Aktenkoffer mitsamt Laptop aus dem Klassenzimmer und kam ein paar Minuten später, mit frischer Kleidung auf dem Arm, zurück ins Krankenzimmer. In der Zwischenzeit hatte Yuugi den Raum etwas abgedunkelt. Wieder trat der Brünette an das Bett des Blonden. Dieser hatte sich zusammengerollt und hielt verkrampft seinen Kopf. Das Zittern des fiebernden Körpers war kaum zu übersehen. "Muto, hilf mir ihn umzuziehen." Damit setzte Seto sich auf die Bettkante. Der Blonde schien kaum etwas um sich herum wahr zu nehmen und trotzdem erklärte der Brünette ihm ruhig, was er jetzt tun würde. Dabei löste er schon einmal die Hände aus dem blonden Haar. Der Protest blieb wie erwartet aus und so zog Seto ihn schließlich sanft in eine aufrechte Haltung. Er spürte wie der Körper vor ihm leicht in sich zusammen sackte. Er hatte bereits damit gerechnet beide Hände zu benötigen um den Jungen zu stützen. Von der anderen Seite des Bettes kam sein Klassenkamerad und half ihm zuerst den Pullover zu entfernen. Währenddessen sprach Seto leise mit Katsuya, um ihn einerseits zu beruhigen, andererseits um ihn etwas bei Bewusstsein zu halten. Das Bild, welches sich ihnen allerdings bot, ließ beiden für einen Moment den Atem stocken. Yuugi zog scharf die Luft ein und schien sichtlich erschüttert vom Zustand in dem sich sein Freund befand. Auch Seto betrachtete den Jüngeren nicht minder überrascht. Hatten sie geglaubt das Gesicht des Blonden sähe übel aus, so wurde dies durch seinen Oberkörper noch weit übertroffen. Seine rechte Seite war von der Schulter abwärts bis hin zur Hüfte übersät mit Abschürfungen und blauen Flecken. Diese schienen jedoch anderen Ursprungs zu sein als die übrigen Prellungen und Hämatome, die den jungen Leib zierten. Nur knapp unterhalb des linken Rippenbogens prangte ein großer dunkler Fleck. Es sah beinah so aus, als hätte jemand kräftig zugetreten. Doch all die Verletzungen konnten nicht überdecken, wie abgemagert der Blonde eigentlich war. Da wunderte sich der Brünette nicht mehr über das fehlende Gewicht des Jungen. Erneut rann ein Zittern durch den Körper in ihren Händen und sowohl Seto, als auch Yuugi, tauchten wieder aus ihren Gedanken auf. Ohne zu zögern zogen sie Katsuya ein frisches Hemd über und ließen ihn anschließend zurück ins Bett sinken. Auch die Hose war recht schnell gewechselt, wobei ihnen das stark geschwollene und verfärbte linke Sprunggelenk auffiel. Wie der Blonde es damit bis in die Schule geschafft hatte war Kaiba ein Rätsel. Kurz nachdem sie ihr Vorhaben abgeschlossen hatten, vernahmen sie auch schon die Sirene des Rettungswagens. Die ganze Zeit über hatte Kaiba nicht aufgehört mit dem Blonden zu reden. Ab und an hatte er ihm eine Frage gestellt, nur um sicher zu stellen, dass er noch geistig anwesend war. Man merkte Katsuya deutlich an wie erschöpft er war, doch schlafen durfte er jetzt noch nicht. In Begleitung der Krankenschwester betrat nun eine kleine Gruppe von Sanitätern den Raum und zwei von ihnen wandten sich sofort dem Blonden zu. Dieser war mittlerweile aufgrund des Fiebers und der Schmerzen kaum mehr in der Lage zu antworten, hielt sich aber tapfer wach, weshalb Seto und Yuugi die Fragen größtenteils übernahmen. Auch die Packung mit Tabletten überreichte der Brünette an einen der Sanitäter. Nebenbei kümmerten sich die anderen beiden darum, Katsuya auf den Transport vorzubereiten. Eine Bahre wurde geholt und der Patient sicher darauf platziert. Als Jounouchi aus dem Raum geschoben wurde, spürte Seto, der die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte, wie jemand seinen Ärmel ergriff. Er brauchte nur kurz hinzusehen um zu erkennen, wessen Hand das war. Der Blonde hielt das Stück Stoff nur schwach fest, seine Hand zitterte immer noch und als der Brünette seinen Blick zu den Augen des Kleineren schweifen ließ, sah er wie verängstigt und unsicher dieser war. Der Anblick erinnerte ihn stark an Mokuba, als dieser sich einmal das Bein gebrochen hatte. Viel Zeit zum nachdenken blieb ihm jedoch nicht. Sein Kopf war ohnehin wie leergefegt. Intuitiv reagierte sein Körper und Seto lief los, den Blonden zum Krankenwagen begleitend, immer noch gefangen von einem Paar brauner Augen und einer viel zu warmen, zittrigen Hand an seinem Ärmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)