Begegnung bei Nacht von Veluna (leben oder tod) ================================================================================ Kapitel 1: Hauptteil -------------------- In der Nacht, kommen sie aus ihren dunklen Verstecken und streifen durch dunkle Gegenden, in der Hoffnung ein Opfer zu finden. Zumindest erzählt man sich das so unter den wenigen Leuten, die von ihrer Existenz wissen. Viele von ihnen glaubten, diese Ungeheuer der Nacht gehen dem nach, was sie an treibt. Andere widerum sind er der Meinung, sie tun nur das, was sie zu dem macht, was sie sind: Monster. Ihr einziger Gedanken ist es, zu töten und irgendwie zu überleben. Der dunkle Friedhof verbreitete einen seltsamen Geruch diese Nacht. Der Mond schien auf die teilweise kaputten Grabsteine und ließ den Ort der Toten wie in einem schlechten Horrorfilm aussehen. Lewis bewegte sich langsam durch das Eingangstor und bemerkte den dunstigen Nebel, der vereinzelt in der Luft hing. Einmal im Jahr kam er an den Ort zurück, an dem alles begann. Er hatte keine besonders guten Erinnerungen an diese Stadt, denn hier war er verwandelt worden. Dadurch wurde sein Schicksal besiegelt, welches fortan sein ganzes Leben bestimmte. Seine dunkelblonden Haare fielen ihm locker in die Stirn. Lewis Gesicht war noch immer jung und rein. Seine Haut war etwas blasser geworden, doch die Jahre, die er bereits auf dem Buckel hatte, merkte man ihm nicht an. Er trug eine dunkle, zerschlissene Jeans mit einem weißen T-Shirt dazu. An seinen Füßen trug er die braunen Motoradstiefel, welche schon seit einigen Jahren seine Begleiter waren. Langsam schlenderte er durch die Reihen mit Gräbern und sah sich um. Er wusste wohin er gehen musste, denn er hatte jedes Jahr dasselbe Ziel. Nachdem er diverse Gräber hinter sich gelassen hatte, welche mit Blumen und Kerzen geschmückt waren, entdeckte er endlich, wonach er Ausschau gehalten hatte. Das Grab seines ersten Opfers. Er kannte den Mann nicht, als er ihn damals getötet hatte und dadurch zum Vampir wurde. Nicht, dass er mittlerweile wusste wen er da auf dem Gewissen hatte, dies war ihm herzlich egal. Es ging ihm um etwas anderes. Mit der Zeit war es für ihn normal geworden, dass ab und an auch jemand starb. Jedoch konnte er anfangs mit dem Gefühl, jemanden umgebracht zu haben, nicht gut umgehen. Es war, als würden seine Gefühle Achterbahn fahren. Einerseits war er schockiert von dem was er tat, doch andererseits war da eben dieses Verlangen, das er nicht abstellen konnte. In seinem Blutdurst, tötete er wahllos und unvorsichtig. Dies hörte aber allerdings bald auf, denn dadurch, dass er seine Menschlichkeit ablegte, und sich zu kontrollieren lernte, tötete er gezielt und war stets auf der Hut. Da er so tief in Gedanken versunken war, hatte er die Person gar nicht bemerkt, die vor dem Grab seines Opfers stand. Neugierig blickte er zu dem Mädchen. Lewis fragte sich instinktiv, was sie um zwei Uhr Nachts auf dem Friedhof verloren hatte. Das Mädchen trug ein kurzes rotes Kleid mit schwarzen Ballerinas und ihre goldenen Locken fielen sanft auf ihre Schultern herab. Lewis schlich sich vorsichtig an das Mädchen heran. Je näher er kam, desto intensiver wurde der süße Duft ihres Blutes, welcher ihm in die Nase kroch. Für einen Moment überlegte er, ob er es wagen sollte. Lewis würde nur ein wenig von ihrem Blut kosten und dann aufhören. Doch der Vampir wusste, dass er sich nicht genug unter Kontrolle haben würde, und das Mädchen wahrscheinlich umbrachte. Es lag nicht an ihm, sondern an diesem Ort, der ihn schwach und sentimental machte. Gerade als er sich umdrehen und davon gehen wollte, hatte das Mädchen ihn bemerkt. Sie wandte sich Lewis zu und sah ihm direkt in seine blauen Augen. Etwas erschrocken erwiderte er ihren Blick und war für einen Moment wie gefesselt. Ihr Gesicht war so schön, als wäre es gemalt worden. Sie hatte zwei wundervoll geschwungene Lippen, um die sich kleine Grübchen zogen und eine kleine Stupsnase. In ihren malachitfarbenen Augen lagen so viel Angst und Traurigkeit. Ungewöhnlich für jemanden in ihrem Alter, fand Lewis. »Wer bist du?«, fragte sie ängstlich und der melodische Klang ihrer Stimme ließ ihn lächeln. Sie klang so unschuldig und rein. »Ich bin Lewis.«, antwortete er mit seiner leicht rauen Stimme. Der Blick des Vampirs blieb auf ihr ruhen. Sie erinnerte ihn an einen Engel, da er noch nie jemandem begegnet war, der so unschuldig wirkte. Etwas nervös blickte das Mädchen sich um und Lewis glaubte, dass sie sich die Frage stellte, warum er so spät in der Nacht noch auf dem Friedhof war. Er konnte ihr natürlich dieselbe Frage stellen. »Ich bin Leila.«, brachte sie schließlich mit leiser Stimme hervor. Anschließend drehte sie sich wieder um und blickte auf das Grab hinab. Lewis folgte ihrem Blick. Das Grab sah nicht anders aus, als die übrigen. Der Grabstein verlor langsam an Farbe und war mit Grünzeug bedeckt. Die Schrift konnte man auch kaum noch lesen. Ein paar Blumen waren darauf gepflanzt, die allerdings schon verwelkten. Er stand hinter Leila und fragte sich, was er tun sollte. Als sie ihn vorhin angesehen hatte, meinte er etwas gespürt zu haben, von dem er glaubte, es wäre nicht mehr vorhanden. Jahrzehntelang lebte er ohne etwas zu fühlen. »Der Tod ist eine zwiespältige Angelegenheit, nicht wahr?«, fragte Leila, während sie mit gesenktem Kopf zu Boden blickte. Lewis wurde hellhörig und betrachtete sie eine Weile schweigend. Immer wieder betörte ihn der Geruch ihres Blutes, der so köstlich war, dass seine Augen jedes Mal aufs Neue begannen sich rot zu färben. Als er spürte, wie sich seine Schneidezähne spitzten, befahl er sich den Durst nach ihrem Blut zu unterdrücken. Normalerweise hätte er das bei keinem anderen Menschen getan, doch dieses Mädchen hatte etwas an sich, dass ihn dazu brachte, sie nicht zu töten. Für diesen Moment zumindest nicht. »Wie meinst du das?«, fragte er schließlich. »In gewisser Weise, ist das Leben manchmal wirklich schön, wenn man liebt oder glücklich ist. Zu anderen Zeiten jedoch, ist der Tod keine schlechte Wahl. Dadurch kann man sich von so vielem befreien, weißt du.«, sprach sie leise und er glaubte sie schluchzen zu hören. Lewis fragte sich, wie er darauf reagieren sollte. Er war tot, wenn auch am Leben. Aber ein Mensch war er nicht mehr. Das allein bewies schon der Hunger in ihm, der immer größer wurde.Es fiel ihm schwer, aber er musste so stark gegen ihn ankämpfen, dass sein Körper sich komplett verkrampfte. Nach ein paar Sekunden wurde es etwas besser und er fühlte sich nicht mehr ganz so, als hätte ihm jemand ein Messer in den Rücken gerammt. Langsam ging er um Leila herum, bis er neben ihr stand und ebenfalls auf das Grab seines ersten Opfers hinab blickte. »Wieso denkst du so?«, fragte er sie. Leila fuhr sich mit der Hand durch ihre Locken und zögerte einen Moment. Lewis hatte das ungute Gefühl, dass Leila sehr aufgewühlt war und nicht direkt wusste, wie sie ihre nächsten Worte wählen sollte. Er wollte sie beruhigen, doch das wäre sicher eine seltsame Situation gewesen. »Weil ich gerne sterben würde.«, antwortete sie und während er ihre Worte vernahm, färbten sich seine Augen endgültig blutrot. Lewis kämpfte gegen die Gedanken in seinem Kopf an, welche ihm sagten, er sollte sie auf der Stelle töten, denn sie hatte doch sowieso den Wunsch zu sterben. »Du weißt nicht wie es ist, tot zu sein.«,sagte er stattdessen und blickte ihr eindringlich in die Augen. Leila erwiderte seinen Blick mit einem höchst verwirrten Gesichtsausdruck. »Und du schon?« Rasch wandte er sich wieder ab und starrte auf das Grab hinab. Lewis musste daran denken, wie er damals nach nach dem Blut des Sterbenden gelechzt hatte, als er diesen Menschen getötet hatte. Sein gieriges Verlangen war so grausam gewesen, dass er nicht anders konnte, als den Körper bis auf den letzten Tropfen zu leeren. »Bist du verletzt?«, fragte sie in diesem Moment. Fragend blickte er zu ihr und bemerkte erst dann, dass sie sich zu ihm gebeugt hatte. Durch das helle Mondlicht konnte Leila nun seine blutroten Augen sehen. »Nein.«, antwortete er. Für einen Moment war es still. Lewis merkte, wie es in Leilas Kopf arbeitete, als sie realisierte, dass es keine Verletzung war, die seine Augen so aussehen ließen. Dass er nicht grundlos um diese Zeit unterwegs war. »Du bist kein Mensch, richtig?«, fragte sie ihn daraufhin mit erstaunlich fester Stimme. Ein gedämpftes Lachen verließ seine Kehle und er hinderte seine Zähne nicht länger daran ihre wahre Gestalt anzunehmen, als er sich zu ihr wandte und sagte: »Nein, offensichtlich nicht.« Leilas Augen weiteten sich und auch ihr Mund stand offen. Lewis beherrschte sich wieder und nahm wieder sein menschliches Aussehen an. »Ich... das... wirklich?«, brachte Leila nur stotternd hervor. »Ja, es gibt uns wirklich und nein, wir sind keine niedlichen Kuschelbären, die man zähmen kann um uns so daran zu hindern, dass wir uns von Blut ernähren.«, erklärte er. Leila sah ihn fassungslos an, während sie mit ihrer Unschlüssigkeit beschäftigt war. Sollte sie weglaufen und um ihr Leben rennen, weil sie vor einem Monster stand, oder dort bleiben und lieber um ihr Leben betteln? »Du kannst mir daher also glauben, der Tod ist nicht unbedingt immer wünschenswert.«Lewis konnte sich bei seinen Worten ein kleines Grinsen nicht verkneifen. »Mit sterben, meinte ich nicht, als Vampir rumzulaufen.«, antwortete sie noch immer leicht verstört. »Nein, du meinst die Art von Tod, bei der es endgültig ist. Wenn man nie mehr aufwacht oder zurückkommt. Aber ich bin auch tot, dass ist dir doch klar, oder?« Leila nickte langsam und zitterte ein wenig. »Wirst du mir etwas antun?« Aus ihrem Mund klang es nicht wirklich wie eine Frage, sondern eher wie eine Tatsache, der sie glaubte sich stellen zu müssen. Der Vampir überlegte einen Augenblick, ehe er antwortete. Einem Vampir solche eine Frage zu stellen, dachte Lewis, war als würde man einen Hund fragen, ob er eine Wurst haben möchte. Er verstand es selbst nicht, doch diese Sache hatte er noch nicht entschieden. In seinem Kopf kämpften die Möglichkeiten Leben oder Tod noch miteinander. »Im Moment habe ich es nicht vor, aber vertraue lieber keinem Vampir. Ich könnte meine Meinung rasch ändern.«, erklärte er. Leila nahm seine Antwort wortlos hin und fuhr sich wieder durch ihr goldenes Haar. Allmählich begann Lewis zu glauben, dass sie das immer dann machte, wenn sie aufgeregt war. Anschließend drehte Leila sich um und blickte auf die vielen Gräber, die alle im Mondlicht lagen und auf einen Menschen unheimlich wirken mussten. »Hast du hier jemanden getötet?«, fragte sie nachdenklich. »Ja.«, sagte er nur. Ihm war durchaus bewusst, wie seine Art wirken musste. Als wäre er ein Eisblock, kalt und ohne Reue für seine Taten. Naja, im Grunde war er das auch. Im Laufe der Jahre akzeptierte man, was man war, denn sich dagegen zu wehren, machte alles nur schlimmer. Leila schluckte schwer, richtete ihren Blick dann wieder auf das Grab vor dem sie stand. »Wen?« Das Mädchen klang etwas angespannt, als sie diese Frage stellte. »Wieso willst du das wissen? Reicht es dir nicht, zu wissen, was für ein Monster ich bin?«,entgegnete Lewis. Über sein Gesicht zog sich ein verwirrter Ausdruck. »Anscheinend nicht, sonst würde ich nicht fragen.«, gab Leila trotzig zurück. Lewis musste lächeln, denn Leilas Art gefiel ihm. Sie versuchte taff und unnahbar zu sein, als hätte sie keine Angst vor ihm. Natürlich hatte das Mädchen Angst, aber sie wollte es nicht zeigen. Manche Menschen glaubten, so könnten sie sich eher aus einer lebensgefährlichen Situation retten. Lewis empfand das als Blödsinn. Wenn er vorhatte jemanden zu töten, dann war es ihm egal, ob sein Opfer ängstlich oder gelassen war. Am Ende würden sie doch alle um ihr Leben betteln. »Als ich damals verwandelt wurde, war es nötig, dass ich Menschenblut trinke um das Ganze zu vollenden. Ich tötete den erstbesten Menschen, der mir über den Weg lief, weil mein Durst nach Blut mich nicht rechtzeitig aufhören ließ. Danach floh ich aus der Stadt.« Seine Stimme war fest, doch die Erinnerungen an diesen Tag machten ihm noch immer zu schaffen. Schließlich hatte ihn niemand gefragt, ob er ein Vampir werden wollte. Leila sagte nichts dazu, sondern musterte ihn bloß neugierig. »Es war in den fünfziger Jahren, als ich den Mann tötete.«, beendete Lewis seine Erzählung. »Seltsam, in diesem Jahrzehnt ist auch mein Großvater verstorben. Man sagte meinen Eltern, es wäre ein Tierangriff gewesen. Das hier ist sein Grab.«, erklärte sie. »Und was denkst du?«, fragte er sie erwartungsvoll. Sie blickte ihm in die Augen als sie sprach: »Was ich nun denke, ist wohl offensichtlich. Du bist nicht zufällig hier.« >>>Du hast mich durchschaut.«, sagte er nur und versuchte, es begeistert klingen zu lassen. »Aber wieso?« Ihre Stimme hatte einen nervösen Klang angenommen. »Wieso kommst du hierher? Du hast ihn getötet und kommst an sein Grab?« »Das erste Opfer lässt einen niemals los.«, erwiderte er. »Wahllos habe ich ihn getötet, mir keine Gedanken gemacht, wer er ist oder ob er eine Familie hat.« »Und das ist nun anders?«Erwartungsvoll blickte sie zu ihm. »Nein. Wenn man seine Gefühle abstellen kann, macht einem das nichts mehr aus. Aber damals war ich schockiert über meine Tat. Deswegen komme ich hierher. Es erinnert mich daran, dass es Zeiten gab, in denen ich noch ein wenig Menschlichkeit besaß.« Leila schaute nachdenklich zu Boden. »Wieso tötest du mich dann nicht?«, fragte sie ihn und irgendetwas an dieser Frage berührte ihn. Lewis musste ernsthaft darüber nachdenken, warum er seinem Trieb nicht einfach nachgab. »Weil ich noch nicht weiß, was ich mit dir anstelle.«, antwortete er und war sich darüber im Klaren, dass er sie ängstigte. »Wieso nicht?« Diese Frage überraschte ihn. Die wohl normalste Reaktion eines Menschen wäre gewesen, zu weinen, hysterisch zu werden oder wegzulaufen, aber nicht nach dem Warum zu fragen. »Du bist nicht so nervig wie die meisten Menschen, die uns direkt zum Teufel wünschen.«, sagte Lewis. Das war nicht der wahre Grund und würde sie das glauben, wäre sie ziemlich dumm. Die Wahrheit war, dass er nicht wusste, ob er sie töten konnte, da er sich zu ihr hingezogen fühlte, wenn er seine eingerosteten Gefühle noch richtig deutete. »Das ist alles? Kein besonders guter Grund. Es gibt viele Menschen, die erträglich sind und mit Sicherheit durchaus Verständnis für euch zeigen würden.«, erklärte das Mädchen und schnaubte vergnügt. »Du solltest schreiend vor mir davon laufen.«, sagte er. »Wieso? Ich meine ja, du könntest mich töten, aber du hast es bis jetzt noch nicht getan.« Leila wandte ihren Blick ab und zupfte an ihrem Kleid um ihre Nervosität zu überspielen. »Wieso willst du sterben?«, fragte Lewis sie und überging ihre Frage. Aufgeregt fuhr sie sich einmal mehr durch ihr Haar. »Ich hatte ein Erlebnis, dass ich nicht vergessen kann und auch niemals werde, weil es mich Tag und Nacht verfolgt. Dadurch scheint mein Leben nicht mehr den Sinn zu haben, den es haben sollte. Der Tod gibt mir eine Art Befriedung; ich weiß, dass ich danach nicht mehr leiden werde.« Nun war Lewis Aufmerksamkeit geweckt und fragend blickte er sie an. »Es gab einen Unfall vor ein paar Monaten, den ich verursacht habe. Ich fuhr spätabends über eine Kreuzung und jemand nahm mir die Vorfahrt, sodass ich ihm ins Auto fuhr. Die Person ist gestorben.«, Während Leila ihre traurige Geschichte erzählte, starrte sie mit getrübten Augen starr vor sich hin, als würde sie den Unfall mit all seinen Folgen nochmals erleben. Lewis fragte sich, wie das Mädchen war, bevor das Leben sie so kaputt gemacht hatte. »Aber es war nicht deine Schuld.«, erwiderte er sanft. »Ich hätte besser aufpassen müssen. Wäre ich langsamer gefahren...« Leilas Stimme klang nun nicht mehr stark, sondern zerbrechlich und durch ihre Verletzlichkeit und die Wut die sie mit sich trug, stieg ihr das Blut in den Kopf. »Es war nicht deine Schuld, es war ein Unfall, wie du schon sagtest. Du hast diesen Menschen nicht mit Absicht getötet. Solche Dinge passieren eben.«, erklärte er und musste sich zusammenreißen, um nicht die ganze Zeit auf ihr Blut zu starren. »Jede Nacht habe ich Alpträume und wenn ich dann schweißgebadet aufwache, mich frage wo ich bin oder ob all das nur ein schlechter Traum war, starre ich auf meine Narbe, die mich niemals vergessen lassen wird, dass ein Mensch ums Leben kam.« Daraufhin zeigte Leila ihm ihren rechten Arm, über den sich eine lange Narbe zog. Lewis starrte darauf. Der dünne Strich zog sich von ihrer Hand über den Ellenbogen bis zur Schulter hinauf. Augenblicklich hatte er nur noch Augen für diese Narbe, aus der vor einigen Monaten viel Blut gelaufen sein musste. Er hätte dagegen kämpfen können, so viel er wollte, doch in diesem Moment konnte der Vampir es nicht verhindern, dass seine Augen sich erneut rot färbten und seine Zähne sich spitzten. Erst da bemerkte Leila ihren dummen Fehler und zog rasch den Arm aus seinem Blickfeld. Innerlich schrie er: Weiß sie nicht was sie tut? Sie steht vor einem Vampir verdammt! Aber nun wusste er eines... er musste eine Entscheidung treffen... Leben oder Tod? Kapitel 2: leben ---------------- »Du bringst dich gerne in Schwierigkeiten, kann das sein?« Angestrengt versuchte Lewis sich wieder in den Griff zu bekommen. Das war gar nicht so einfach, denn das Bild ihrer Narbe, wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen. Leila blickte verlegen zu Boden. »Ich treffe nicht jeden Tag auf einen Vampir.« »Sei froh, sonst wärst du wahrscheinlich schon tot, so unvorsichtig wie du bist.«, antwortete er schon fast tadelnd. Das Mädchen nickte nur und eine große Träne quoll aus ihrem Auge um sogleich auf ihrer Wange hinunter zu rinnen. Für einen Moment zögerte der Vampir, doch dann strich er ihr mit seiner Hand die Träne sanft aus dem Gesicht. »Wieso rennst du nicht vor mir davon? Immerhin habe ich deinen Großvater auf dem Gewissen.« Leilas Blick verriet ihm, dass sie eine, für sich akzeptable Antwort gefunden hatte. »Nenne mir nur einen Grund, wieso ich das Recht haben sollte, über andere zu urteilen, wo doch durch mich jemand ums Leben kam.« Ihre Stimme klang verständnislos, als würde diese Tatsache doch auf der Hand liegen. Lewis sah sie forsch an. Leila schien den gravierenden Unterschied einfach nicht zu verstehen. Er hatte ihren Großvater nicht aus einem Versehen heraus getötet, sondern weil er es wollte. Das Blut war so verlockend, dass er nicht dagegen ankam. Selbst im diesem Moment konnte er es riechen, fühlen und den verlangenden Ruf danach hören. »Ich bin ein Monster, Leila.« Mit eindringlicher Stimme, versuchte Lewis ihr klar zu machen, worin der Unterschied bestand. Energisch schüttelte das Mädchen den Kopf. »Nicht mehr wie ich auch.« Ein lautes Lachen entrang sich Lewis Kehle. »So? Hast du schon einmal Jemandes Blut getrunken, ihn auseinander genommen und getötet, weil du nicht anders konntest? Weil du ohne Blut nicht leben kannst?« Leila sah ihn an und Tränen stiegen in ihre Augen. »Du kannst nichts dafür, dass du so bist.« »Stimmt, genauso wenig kannst du etwas dafür, dass durch diesen Unfall jemand gestorben ist. Leila, es liegt nicht immer in unserer Macht zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Aber du bist noch so jung. Willst du dein Leben damit verbringen, dich deswegen fertig zu machen? Es wäre schade um die Zeit, die du noch hast.« Seine Stimme klang weich und er meinte jedes Wort ernst. Sicher, er konnte nichts für das was er war, aber Leila konnte ihr Leben weiterführen ohne Schuldgedanken, wenn sie endlich vergaß, was damals passiert war. Mittlerweile konnte Lewis sich zwar besser beherrschen, doch er würde immer ein Monster bleiben. Leila jedoch, war ein unschuldiges Mädchen, dass sich für etwas bestrafte, für das sie nicht die Schuld traf. »Ich glaube, du bist nicht besser.«, sagte sie nun. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Lewis sie an. »Du sagst, du wärst ein Monster, willst aber, dass ich mich besser fühle und wie es aussieht, hast du noch immer nicht vor, mir etwas anzutun. Vielleicht bist du also gar nicht so schlimm, wie du denkst.« Ihre Worte klangen so aufrichtig, dass sie sein Herz berührten. Lewis konnte kaum glauben, dass er so etwas spürte, doch er merkte, dass sie anfing ihm etwas zu bedeuten, so absurd das auch klingen mochte. Als er in ihre blassgrünen Augen sah, wusste er, dass er sie nicht töten konnte. »Schlimm ist gar kein Ausdruck für das was ich bin, glaub mir. Aber das du etwas anderes glaubst, schmeichelt mir.«, gab er zurück. »Wir haben doch alle unsere dunklen Seiten. Zeig mir einen, der nicht schon einmal in den Abgrund geblickt hat, und kurz davor war, Dinge zu tun, die er hinterher bereuen würde.« Leila sah ihn an und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Nun musste Lewis auch lächeln. »Du solltest mich hassen, Leila.« »Ja, dies sollte ich. Aber was bringt es mir dich zu hassen? Das bringt meinen Großvater auch nicht zurück. Du hast einen schrecklichen Fehler gemacht. Wenn du kein Vampir wärst, glaube mir, würde ich dich hassen. Wärst du ein Mensch der einfach nur ein Mörder ist... ich würde dich hassen. Aber das scheint wohl einfach deine Natur zu sein, wenn auch eine sehr grausame.« »Ich verrate dir ein Geheimnis.«, flüsterte der Vampir geheimnisvoll in die Nacht hinein. »Ich wäre lieber tot. Damit meine ich endgültig. Wenn man immer aufpassen muss, dass man sich nicht zufällig verrät, indem man jemanden auf offener Straße tötet, ist das nicht gerade angenehm.«, erklärte er. »Tja, ich schätze, wir zwei passen irgendwie zusammen.« Sie lächelte bitter und doch sah sie ihn auf eine Weise an, die ausdrückte, dass auch Leila etwas an ihm zu finden schien. Lewis ging ein Stück nach vorn, sodass sie sich genau in die Augen sehen konnten. »In einer anderen Welt Leila, würde ich dich sicherlich um ein Date bitten. Ich würde versuchen dich zu gewinnen, aber das wird für uns nie möglich sein.« Leila warf ihm einen kurzen, intensiven Blick zu, den er nicht deuten konnte. Plötzlich bewegte sie sich auf ihn zu und ehe er sich versah, hatte sie ihre Lippen auf seine gepresst. Lewis war von dem Kuss wie berauscht. Zuerst befürchtete er, dass sein Blutdurst zurückkommen würde, doch zu seiner Überraschung geschah das nicht. Er wusste wieso. Die menschlichen Gefühle, die ihn in diesem Moment durchströmten, verdrängten sein Verlangen nach Blut. Lewis legte seine Hände an Leilas Wangen und zog sie näher an sich und während er ihren Kuss erwiderte, streichelte er ihre Wangen. Nachdem sie sich wieder voneinander lösten, sagte Leila. »Du solltest so etwas nicht sagen, denn vieles kann funktionieren. Es gibt für alles eine Lösung. Vielleicht sind wir zwei einsame Seelen auf der Suche nach Frieden und Vergebung. Vielleicht können wir uns genau das gegenseitig geben.« Wenn es so einfach wäre, dachte er sich. Lewis wünschte, er könnte ihr alles geben, wonach sie suchte. Wie gern würde er Zeit in ihrem Leben verbringen und sie besser kennenlernen. Doch er wusste, dass es keine gute Idee wäre, denn er hatte als Vampir absolut nichts in ihrem Leben verloren. Die Gefahr, dass er jemanden in ihrem Umfeld töten würde, war einfach zu groß. In diesem Moment traf Lewis eine Entscheidung, die er nur treffen konnte, weil ihm etwas an ihr lag. Er beugte sich vor und blickte ihr tief in die Augen. Seinem Blick verlieh er die bestmögliche Ausdruckskraft, die er sich im Laufe der Jahre angeeignet hatte. Leila blickte verwirrt zu ihm auf. »Tut mir leid, Leila, aber das ist nur zu deinem Besten.«, sagte er leise aber bestimmt. »Du wirst vergessen, was heute Abend passiert ist. Du wirst dich nicht an unser Gespräch oder an mich erinnern. Alles was du weißt, ist, dass du auf dem Friedhof warst, das Grab deines Großvaters besucht hast und endlich aufgehört hast, dir die Schuld an dem Unfall zu geben. Von nun an wirst du wieder glücklicher durchs Leben gehen.« Er hielt einen Moment inne, ehe er weitersprach. »In einem anderen Leben, könnte ich dich sicher lieben, aber man darf nicht mit dem Mörder seines Großvaters zusammen sein, das ist einfach nicht richtig.« Für einen kurzen Moment sah er ihr noch in die Augen und versuchte, sich ihren wundervollen Blick einzuprägen. Dann beendete er die Gedankenmanipulation. Rasch ging er ein paar Schritte zurück. Leila schüttelte kurz den Kopf und als sie wieder klar wurde, sah sie ihn überrascht an. »Kennen wir uns?«, fragte sie und wirkte etwas ängstlich. »Nein. Ich wollte nur jemanden besuchen.«, sagte er und eine Träne floss ihm über die Wange. »Der Tod ist traurig, nicht wahr? Aber mir hat der Besuch an dem Grab meines Großvaters geholfen. Ich hab das Gefühl endlich wieder nach vorne sehen zu können.«, sagte sie und lächelte ihm aufmunternd zu. »Das freut mich. Nun ja, ich muss wieder los.«, erklärte er und wandte sich ab. Lewis wusste, er hatte das Richtige getan. Leila würde sich nie an den Kuss erinnern können oder an die Begegnung mit ihm. Dafür aber konnte sie ein glückliches Leben führen. Während er davon ging, entschied er, dass er nicht mehr an diesen Ort zurückkehren würde. Nun hatte er das Gefühl, als wäre er seinem ersten Opfer nichts mehr schuldig. Nachwort und Danksagung Zuerst einmal möchte ich jedem Leser danken, der es bis hierhin geschafft hat. Diese Geschichte lag mir wirklich sehr am Herzen und war, wie ich zugeben muss, ein langer Wunsch von mir. Schon immer wollte ich eigentlich etwas mit Vampiren schreiben, doch diese Geschichten gibt es ja zur Genüge und wahrscheinlich wird sich meine nicht sehr davon abheben. Aber in einem Punkt tut sie das, denn der Leser hatte die Möglichkeit zu wählen, welches Ende ihm lieb wäre. Der ein steht vielleicht mehr auf ein Happy End und der andere eben nicht. Das ist Geschmackssache und genau das wollte ich erreichen. Das für jeden etwas dabei ist. Ohne gewisse Menschen wäre das Ganze für mich einfach nicht möglich gewesen, denn sie haben mir geholfen, es zu gestalten oder zu verbessern. Zuerst möchte ich mich gerne bei meinem Freund bedanken, der mir diesen, wie ich finde, wundervollen Schriftzug entworfen hat und als erster einen Blick auf die Geschichte werfen durfte. Du warst mir eine große Hilfe danke. Einen lieben Dank geht auch an meine Mutter, die meine überarbeitete Fassung gelesen hat und mich auf die oder andere Fehllogik hingewiesen hat. Es freut mich so, dass du mich dabei unterstützt und mir hilfst, meinen Schreibstil zu verbessern. Und das du meine vielen Kapitel die du zu lesen bekommst, noch nicht leid bist. Außerdem möchte ich mich bei Bettina Auer bedanken, die meine Geschichte lektoriert hat. Mit ihren Anregungen ist sie mir eine unglaublich große Hilfe und glaubt gar nicht, wie sehr ich mich durch sie schon verbessert habe. Danke liebe Bettina, dass du es mit mir und meinen Geschichten aushältst. Zum Schluss geht mein Dank an euch alle, weil ihr mich unterstützt und ich das Gefühl habe, dadurch meinen Ideen mehr Ausdruck zu verleihen. Vielen lieben Dank ihr da draußen :) Kapitel 3: tod -------------- Mit ernstem Blick, sah Lewis das Mädchen an. Nun wusste er, was er zu tun hatte. Plötzlich schalteten sich seine menschlichen Gefühle, von denen er glaubte, sie wären möglicherweise zurückgekehrt, vollkommen ab und er konnte nur noch daran denken, wie er sie töten sollte. »Das war nicht sehr klug von mir.«, hörte er Leila sagen, während sie nervös auf ihre Narbe hinabschaute. »Da hast du recht.«, erwiderte er und ein gespieltes Lächeln zog sich über sein Gesicht. Lewis bewegte sich ein wenig auf sie zu, dabei funkelten seine Augen voller Gier. Leila musste etwas ahnen, denn instinktiv, ging sie einen Schritt zurück und sah ihn vorsichtig an. »Was hast du denn?«, fragte er und hörte sich dabei etwas verrückt an. »Ich weiß nicht. Du wirkst gerade etwas...« Leila beendete den Satz nicht. »Bedrohlich? Gefährlich? Hungrig?«, entgegnete er belustigt. Leila nickte zaghaft, während sie sich hektisch umsah. »Niemand wird dich hören, Leila.«, erklärte er. Erschrocken blickte das Mädchen zu ihm, als es realisierte, was er vorhatte. Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen begann. »Also wirst du mir nun doch etwas antun?« »Du wolltest doch sterben.«, erwiderte Lewis nur. Das Mädchen begann nun panisch zu werden. Kleine Schweißperlen der Angst bildeten sich auf ihrer Stirn. »Aber nicht durch einen Vampir.« »Man sucht es sich nicht aus, wie man stirbt, Leila. Der Mann, der bei dem Unfall ums Leben kam, wird es dir bestätigen.« Lewis wusste, dass das ein Schlag unter die Gürtellinie war. Hätte sie ihm ihre Narbe nicht gezeigt, wäre seine Wahl womöglich anders ausgefallen, aber das suchte nicht er sich aus. Er war ein Vampir, was hatte sie also erwartet? Dass er mit ihr etwas trinken gehen würde und sie sich anschließend weitere Male treffen sollten? Erneut machte Lewis einen Schritt auf sie zu. Mit großen Augen blickte sie zu ihm auf. »Ich möchte so nicht sterben.«, wimmerte Leila hervor und begann zu weinen. »Du solltest dir wünschen, du wärst nicht auf den Friedhof gegangen.«, sagte Lewis nur mit kalter Stimme. Leise schlich er um sie herum. Als der Vampir hinter ihr stand, schob er ihre goldenen Locken beiseite um Zugriff auf ihren Hals zu haben. Mit dem Finger fuhr er an ihrer Halsschlagader entlang, das Blut unter der warmen Haut pochte. »Dein Blut schmeckt sicher köstlich.«, murmelte er mehr zu sich selbst. In dem Augenblick, als er seine menschliche Gestalt gegen die eines Vampirs eintauschte und seine spitzen Zähne sich in Leilas Hals bohren wollten, riss sie sich los und rannte davon. Lewis blickte ihr einen Moment entsetzt hinterher und lächelte dann. Ihr Überlebenswille machte das Ganze nur noch besser, denn nun konnte er sie jagen. Daraufhin rannte er los und ließ ein wenig Abstand zu ihr, damit Leila glaubte, sie hätte eine Chance. Natürlich würde er sie erwischen, schon allein weil er schneller war als sie. Ein Mensch würde niemals gegen ihn ankommen. Das zu sehen, was Menschen alles machten um am Leben zu bleiben, fand er durchaus amüsant. Leila rannte durch die Gräberreihen und fiel beinahe ein paar Mal hin. Als sie das nördliche Ende des Friedhofes erreicht hatte, zögerte sie nicht lange, sondern lief in den angrenzenden Wald hinein. Nachdem auch Lewis den Wald betrat, begann er zwischen den Bäumen umher zu schleichen. Seine Ohren vernahmen jedes noch so kleine Geräusch. Außer einer Eule, die ab und zu einen kleinen Schrei los ließ, war jedoch nichts zu hören. Er fragte sich, ob Leila sich aufgrund der Stille wohl sicher fühlte. Sie glaubte vielleicht ihn abgehängt zu haben, doch sie wusste nicht, dass er ihrer Blutspur nachgehen konnte. Lewis musste nur ihrem Geruch folgen. Er grinste, es war so einfach und die Menschen waren viel zu dumm, um dies zu bemerken. Fast lautlos bewegte er sich zwischen Kiefern, Tannen und Lärchen hindurch, immer darauf bedacht, keine knisternden Geräusche durch umliegende Äste zu verursachen. Je näher er dem Blut kam, umso hungriger wurde Lewis. Das Verlangen nach ihrem Blut machte ihn beinahe wahnsinnig, denn er spürte das Pochen in seinem Kopf, welches ihm sagte, dass er Durst hatte. Großen Durst auf junges, frisches Blut. Lewis schlich ungeduldig um ein paar Bäume herum, bis er an dem angekommen war, der Leilas Versteck zu sein schien. Er pirschte sich an die Rückseite und hörte ihren Atem. Sie keuchte hörbar, wenn auch hinter vorgehaltener Hand. Für einen Moment genoss er ihre Angst. Doch dann schnellte er herum. »Buh!«, rief er, während er sich vor sie stellte und sie so festhielt, dass es keinen Ausweg mehr gab. Leila wollte schreien, doch der Ton blieb ihr in der Kehle stecken. Alles was sie tat, war weinen. »Noch ein paar letzte Worte, die der Welt nicht entgehen dürfen?«, fragte der Vampir sie fast mitleidig. Leila strengte sich an, um sprechen zu können. Der Kloß in ihrem Hals musste riesig sein, doch letztendlich schaffte sie es. »Bitte nicht.«, stammelte sie nur hervor. Lewis lachte leise auf. »Schlecht Wahl, meinst du nicht?« Noch bevor sie antworten konnte, rammte er ihr seine Zähne in den Hals und begann von ihrem Blut zu trinken. An ihrem Hals rann der rote Lebenssaft hinunter.Immer gieriger verschlang Lewis ihr Blut und Leila zappelte noch eine ganze Weile, bis sie aber letztlich doch das Leben verließ, und sie in den ewigen Schlaf sank; sie war tot. Der Vampir hörte auf, nachdem Leilas Körper kein einziges Tröpfchen Blut mehr für ihn erübrigen konnte. Als er sie los ließ, fiel sie wie ein nasser Sack auf den feuchten Waldboden. Anschließend wischte er sich mit dem Handrücken den Mund ab, um das Blut zu entfernen, welches an seinen Mundwinkeln klebte. Er blickte auf Leilas Leiche hinab. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Miene sagte nicht aus, ob sie friedlich oder ängstlich gestorben war. Lewis jedoch nahm an, dass sie zum Schluss wusste, dass dies ihr Schicksal war. Vielleicht war es vorherbestimmt, dass ich sie töten sollte. Immerhin war ihr Großvater mein erstes Opfer. Nun kann sie den Tod genießen, den sie sich wünschte, dachte er sich. Er drehte sich um und schritt davon, ohne die Leiche zu verstecken. Man würde denken, es wäre wieder ein Tierangriff gewesen, genau wie damals. Nachwort und Danksagung Zuerst einmal möchte ich jedem Leser danken, der es bis hierhin geschafft hat. Diese Geschichte lag mir wirklich sehr am Herzen und war, wie ich zugeben muss, ein langer Wunsch von mir. Schon immer wollte ich eigentlich etwas mit Vampiren schreiben, doch diese Geschichten gibt es ja zur Genüge und wahrscheinlich wird sich meine nicht sehr davon abheben. Aber in einem Punkt tut sie das, denn der Leser hatte die Möglichkeit zu wählen, welches Ende ihm lieb wäre. Der ein steht vielleicht mehr auf ein Happy End und der andere eben nicht. Das ist Geschmackssache und genau das wollte ich erreichen. Das für jeden etwas dabei ist. Ohne gewisse Menschen wäre das Ganze für mich einfach nicht möglich gewesen, denn sie haben mir geholfen, es zu gestalten oder zu verbessern. Zuerst möchte ich mich gerne bei meinem Freund bedanken, der mir diesen, wie ich finde, wundervollen Schriftzug entworfen hat und als erster einen Blick auf die Geschichte werfen durfte. Du warst mir eine große Hilfe danke. Einen lieben Dank geht auch an meine Mutter, die meine überarbeitete Fassung gelesen hat und mich auf die oder andere Fehllogik hingewiesen hat. Es freut mich so, dass du mich dabei unterstützt und mir hilfst, meinen Schreibstil zu verbessern. Und das du meine vielen Kapitel die du zu lesen bekommst, noch nicht leid bist. Außerdem möchte ich mich bei Bettina Auer bedanken, die meine Geschichte lektoriert hat. Mit ihren Anregungen ist sie mir eine unglaublich große Hilfe und glaubt gar nicht, wie sehr ich mich durch sie schon verbessert habe. Danke liebe Bettina, dass du es mit mir und meinen Geschichten aushältst. Zum Schluss geht mein Dank an euch alle, weil ihr mich unterstützt und ich das Gefühl habe, dadurch meinen Ideen mehr Ausdruck zu verleihen. Vielen lieben Dank ihr da draußen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)