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A Darker Truth

The Beginning
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute!
Ich freue mich, dass ihr euch dazu entschieden habt meine FF zu lesen. Ohne viel drumherum zu reden: Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Mission gescheitert? Überraschung

Langsam aber sicher ging der Maskentyp Naruto auf die Nerven. Wie konnte er nur jedem Angriff ausweichen ohne sich überhaupt zu bewegen? Was ihn noch mehr störte, war die Tatsache, dass ihr Gegner sich zwar verteidigte, aber noch nicht einmal einen Gegenangriff gestartet hatte. Offensichtlich versuchte er nur die Gruppe am Weiterkommen zu hindern.

   Das ist vielleicht die letzte Gelegenheit Sasuke zurückzuholen und der Typ hält uns hier mit seinem Rumgehampel zum Narren! Warum muss eigentlich immer etwas oder jemand zwischen uns stehen? Naruto ballte die Hände zu Fäusten. Kiba rannte an ihm vorbei und versuchte Tobi mit Tsuuga (Stechender Reißzahn) anzugreifen. Dieser wich diesmal tatsächlich aus und ließ Kiba unsanft auf dem Erdboden aufschlagen.

   »Beruhige dich wieder, Naruto! Solange er uns nicht freiwillig vorbei lässt, können wir nichts ausrichten. Das heißt, dass wir hier wohl oder übel noch einige Zeit ausharren müssen. Ich hoffe, dann bleibt noch Zeit Sasuke zu suchen«, sagte Kakashi beruhigend. Plötzlich wuchs neben Tobi ein riesiges, pflanzenartiges Gebilde aus dem Ast, auf dem er gerade stand. Es öffnete sich und gab die Sicht auf einen Mann frei, dessen eine Körperhälfte weiß und die andere schwarz war. Die beiden redeten kurz miteinander, bevor sich der Neuankömmling auch den anderen Anwesenden zuwandte.

   »Der Kampf ist vorüber. Sasuke hat gewonnen. Itachi Uchiha ist tot.« Einen Moment herrschte absolute Stille. Selbst die Umwelt schien die Luft angehalten zu haben. Die Konoha-Nins sahen einander geschockt an. Naruto war der Erste, der seine Sprache wiederfand und ein paar Schritte nach vorne trat.

   »Hey, du stacheliger Aloe-Vera-Bastard da oben! Wo zum Teufel steckt Sasuke?!«, schrie er wütend nach oben.

   »Aloe Vera!?«, fragte die weiße Hälfte verwirrt, worauf ihr die schwarze mit »Ignorier ihn einfach« antwortete. Narutos Frage wurde jedoch nicht direkt beantwortet. »Er ist am Ende seiner Kräfte und hat das Bewusstsein verloren. Der Kampf hat ihn physisch und psychisch stark mitgenommen.« Tobi nickte knapp und wandte sich wieder den übrigen Shinobi zu.

   »Dieser Kampf wird später an anderer Stelle fortgesetzt werden. Man sieht sich!«, sagte er mit veränderter Stimme und aktivierte sein Sharingan, nur, um im nächsten Moment einfach zu verschwinden. Der andere zog sich ohne ein weiteres Wort in den Ast zurück. Kakashi sprang sofort auf einen nahen Ast. Dort hielt er einen Augenblick inne und drehte seinen Kopf zu seinen Begleitern.

   »Sakura, Kiba, Naruto und Yamato, ihr begleitet mich! Der Rest wird sich schon auf den Rückweg nach Konoha machen«, teilte er ihnen mit und sein Blick wanderte zu Hinata. »Ist unser Feind noch in der Nähe?« Sie aktivierte ihr Byakugan und sah sich um, schüttelte dann aber verneinend den Kopf.

   »Hier ist außer uns niemand mehr, aber ich sehe ein großes Trümmerfeld in dieser Richtung.« Sie streckte ihre Hand aus, um Kakashi den Weg zu zeigen. »Der Wald davor steht in Flammen, schwarzen Flammen. Bitte seid vorsichtig! Mehr kann ich nicht sagen.« Kakashi lief weiter und die vier, die er zuvor genannt hatte, folgten ihm zusammen mit Akamaru.

   »Wir müssen Sasuke unbedingt finden bevor sie es tun. Das ist jetzt unsere einzige Chance«, rief er laut nach vorne, sodass auch alle hinter ihm ihn hören konnten. Die kleine Gruppe bewegte sich einige Zeit in die von Hinata genannte Richtung, bis sie schließlich auf den brennenden Wald stießen. Die lodernden, schwarzen Flammen versperrten ihnen den Durchgang und Naruto konnte auch keinen Weg an ihnen vorbei ausmachen. Kiba rannte überstürzt auf einen Punkt zu, an dem sich das Feuer auf die Baumkronen beschränkte, wurde aber im letzten Moment von Kakashi gestoppt.

   »Nicht übermütig werden, Kiba. Wenn du mit diesen besonderen Flammen in Berührung kommst, kann dir niemand mehr helfen. Yamato, mach uns bitte den Weg frei.« Der Angesprochene trat vor und benutzte Doton: Doryuu Katsu (Erdversteck: Erdspaltung). Vor ihnen spaltete sich der Boden und es entstand ein breiter Streifen, den sie gefahrlos passieren konnten. Auf der anderen Seite sah man schon die ersten Trümmer herumliegen, aber das wahre Ausmaß der Zerstörung wurde ihnen erst bewusst, als sie die Bäume hinter sich gelassen hatten. Soweit Naruto es beurteilen konnte, hatte hier einmal ein großes Haus gestanden, ähnlich den beiden, die unversehrt in einiger Entfernung standen. Doch von diesem war nichts übrig geblieben, außer Schutt, Felsbrocken und Mauerresten.

   »Hier sieht es aus, als hätte ein Krieg gewütet! Wie können zwei einzelne Personen nur so ein Chaos anrichten? Vielleicht ist es wirklich besser, dass wir keinem der Beiden über den Weg gelaufen sind. Sie hätten uns zu Kleinholz verarbeitet«, murmelte Kiba und streichelte Akamaru über den Kopf. Naruto schlug mit der Faust gegen einen herumliegenden Felsbrocken, doch seine Wut und Enttäuschung ließen sich nicht so einfach vertreiben.

   Wenn dieser nervige Typ nicht gewesen wäre, hätten wir rechtzeitig hier sein können! Er kniff die Augen zusammen, um seine Tränen zurückzuhalten. Das hier war wohl die letzte Chance gewesen Sasuke zu finden und zur Rückkehr zu bewegen, aber er hatte es mehr als gründlich vergeigt. Kakashi legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter, doch er schüttelte sie sofort wieder ab. Niemand von denen weiß, wie ich mich fühle oder was ich in den letzten Jahren durchmachen musste. Nicht einmal Sakura hat die geringste Ahnung davon, was vor drei Jahren im Tal des Endes passiert ist und was Sasuke mir gesagt hat. Ja, er war sein bester Freund und daran hielt Naruto fest. Diese Tatsache war der Grund, warum er niemals aufgeben würde Sasuke zu finden, denn Freunde mussten einander beistehen, egal wie aussichtslos die Lage auch war.

   »Nicht aufgeben! Diese Gelegenheit war gut, aber es war nicht die letzte. Wir sollten jetzt erst einmal nach Konoha zurückkehren und die Situation überdenken. Dann sehen wir weiter«, sagte Kakashi aufmunternd, auch wenn seine Worte nicht ernst gemeint waren. Naruto ging weiter, bis er mit dem Fuß gegen einen Stein stieß. Jedenfalls dachte er, es sei ein kleiner Stein, bis er das Klirren von Metall hörte und nach unten sah. Dort lag ein Stirnband auf dem feuchten Boden. Es war unverkennbar Itachis. Das Zeichen Konohas sowie der Kratzer, der sich von einem Ende der Metallplatte bis zum anderen zog, war mit Blut bespritzt. Irritiert sah Naruto sich um und runzelte die Stirn. Nicht nur der Boden, sondern die gesamte Umgebung war nass, also musste es vor ein paar Minuten erst geregnet haben. Der dünne Stoff war aber nahezu trocken und der Regen hätte die Blutspritzer abwaschen müssen. Ein wages Gefühl der Hoffnung breitete sich in Naruto aus. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren.

   »Du bist verdammt … hartnäckig, … Naruto«, ertönte eine Stimme von der Seite.

   Das ist nicht möglich! Naruto gefror das Blut in den Adern, als ihm klar wurde, wer ihn da angesprochen hatte. Zwar hatte er einen Moment zuvor über diese Möglichkeit nachgedacht, es aber für äußerst unrealistisch gehalten. Normalerweise war es nicht schwer einen toten Menschen von einem lebenden zu unterscheiden. Er drehte sich langsam zur Seite, die Hand schon an seiner Shuriken-Tasche. Es bestand kein Zweifel, der Pflanzentyp musste sich geirrt haben, denn Itachi sah zwar mitgenommen aber in keiner Weise tot aus, außer …

   »Jetzt bin ich schon wieder in einem Genjutsu gefangen. Warum immer ich?« Er versuchte sich daran zu erinnern, was Jirayia ihm über das Auflösen von Genjutsus beigebracht hatte und versuchte dann, das Ganze in die Tat umzusetzen. Aus einem ihm unbekannten Grund funktionierte es jedoch nicht so, wie er sich das gedacht hatte. Das Genjutsu blieb bestehen.

   »Das ist die Realität, auch wenn es mein Wunsch wäre, … dass es anders ist.« Verwirrt über das, was sein Gegenüber zu ihm gesagt hatte, ging Naruto ein paar Schritte rückwärts. Er rief nach seinem Sensei, der nur wenige Augenblicke später hinter ihm auftauchte.

   »Itachi und das Wort ‚tot‘ in einem Satz klang für mich von Anfang an recht unglaubwürdig.« Er schob sich an seinem Schüler vorbei. »Sasuke ist wirklich stark geworden.«

   »Anscheinend nicht stark genug, sonst wäre der nicht hier!«, mischte Sakura sich ein. Sie stellte sich mit den Anderen zusammen neben Naruto und beobachtete Itachi misstrauisch. Dieser regte sich nicht. Sein Blick ruhte auf Kakashi. Plötzlich ertönte über ihnen das Geräusch eines knackenden Astes, viel zu laut für einen Vogel. Doch als Naruto nach oben sah, konnte er nichts wahrnehmen außer ein paar herunterrieselnden Blättern. Hier war noch jemand!

   »Hör auf, dich zu verstecken! Wir wissen, dass du hier bist«, sprach Kakashi gen Himmel. Einen Moment später raschelte es erneut in den Bäumen und eine junge Frau tauchte auf. Sie hockte auf einem Ast und betrachtete das Geschehen unter sich. Viel konnte man von ihr nicht erkennen, da sie wie Kakashi eine Maske trug, die ihr halbes Gesicht verdeckte. Ihre dunkelgrauen Augen sprangen von einer Person zur nächsten.

   »Wer sagt, dass ich mich verstecke, Kakashi Hatake? Vielleicht habe ich auch einfach auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, mich zu offenbaren.« Die Stimme der Frau weich und melodisch. Sie passte dem ersten Eindruck nach nicht ganz zu ihrer Besitzerin, die eher kalt und aggressiv wirkte. Wer sie auch war, ihre Anwesenheit bedeutete nichts Gutes. Vielleicht war sie auch eine Nuke-Nin und kam Itachi zu Hilfe, damit dieser nicht zurück nach Konoha müsste. Nein, das war zu absurd. Er konnte sich Itachi nicht als jemanden vorstellen, der sich Unterstützung bei einer Frau suchte. Und doch schien es irgendeine Verbindung zwischen den beiden zu geben, denn Itachi sah sie unentwegt an und sein Blick hatte etwas Besorgtes.

   » Fast ein Jahrzehnt hast du dich nicht für mich oder meine Taten interessiert. Was willst du von mir, Ayame?« Sie sprang von ihrem Ast herunter und landete direkt vor Itachi.

   »Vielleicht eine Erklärung, warum du dein Versprechen nicht eingehalten hast? Oder hast du etwa erwartet, dass ich dir das einfach so vergebe?«

   Einen Moment lang geschah nichts, dann legte Itachi der Frau eine Hand auf die Schulter und senkte mit geschlossenen Augen den Kopf.

Wahrheit?

Wieder vergingen einige Augenblicke, bis etwas geschah. Ayame schlug Itachis Hand weg und griff nach seiner Kehle. Er wich weder aus, noch setzte er sich ihr zur Wehr, auch wenn er dazu noch in der Lage war. Sie drückte so fest zu, dass Itachi zu husten begann und ihm ein Rinnsal Blut aus beiden Mundwinkeln floss. Erst als er zum Sprechen ansetzte, ließ sie wieder etwas locker.

   »Ich habe … deine Eltern … in dieser Nacht … nicht gesehen! … Lass los!« Es dauerte nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde, bis sie ihre Hand wegzog und einige Schritte nach hinten trat.

   »Du bist Ayame Yamada, nicht wahr?«, fragte Kakashi, bevor irgendjemand etwas anderes machen konnte. »Danzou hat mehrmals um die Erlaubnis gebeten dich des Dorfes zu verweisen, weil er dich für eine gemeingefährliche Psychopathin hält. Tsunade hat das zwar für Schwachsinn gehalten, aber wie kam Danzou auf die Idee?«

Ayame drehte Itachi den Rücken zu und sah Kakashi direkt an. Mit dem Zeigefinger zog sie ihre Maske herunter und verzog ihren Mund zu einem gehässigen Lächeln. Ihre blutroten Augen funkelten im Licht der untergehenden Sonne.

   »Mal abgesehen davon, dass Danzou keine Ahnung von Menschen hat, ist die Begründung für seine akute Abneigung mir gegenüber die Tatsache, dass ich ihn«, sie deutete nach hinten, »heiraten sollte!« Es wurden ungläubige Blicke ausgetauscht und Naruto runzelte verwirrt die Stirn. Das war mit Abstand das Absurdeste, das er jemals gehört hatte. Er fragte sich allerdings, warum diese Frau das Sharingan besaß, obwohl Itachi alle Uchiha außer Sasuke und sich selbst umgebracht hatte.

   »Darin sehe ich immer noch keinen Grund, warum Danzou dich loswerden möchte. Das macht dich deiner Einstellung nach, was diese Sache betrifft, nicht zwingend zu einer potenziellen Gefahr«, antwortete Kakashi ihr und sein Blick wanderte weiter zu Itachi.

   »Dabei handelt es sich um Angelegenheiten, über die man nicht an einem Ort wie diesem spricht.«

   »Wahrscheinlich nicht. Mein Teamkollege wartet in einer Waldhütte nicht weit von hier auf mich. Dort sind wir zumindest ein wenig länger ungestört als hier. Es nähern sich weitere Personen und die sind uns, nehme ich an, nicht freundlich gesinnt.«

 Kakashi nickte und die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung. Unterwegs verwickelte Kakashi Ayame in ein Gespräch, um mehr über sie herauszufinden. Dabei achtete er genau darauf, dass niemand sonst zuhörte.

  »Wie alt bist du, Ayame?«

  »26. Warum?«

  »Du und dein Teamkollege, ihr seid zu zweit unterwegs. Das macht euch entweder zu Jonin, die einen geheimen Auftrag ausführen oder ihr gehört einer Spezialeinheit der ANBU an.«

  »Tsunade hat keine zusätzliche Verstärkung geschickt, wenn es das ist, worauf du hinaus willst. Es war reiner Zufall, dass sich unsere Wege hier gekreuzt haben.« Kakashi schüttelte den Kopf.

  »Das ist nicht ganz meine Frage gewesen. Auf den ersten Eindruck würde man nicht davon ausgehen, dass jemand wie du sein Geld ausgerechnet damit verdient, einer Einheit anzugehören, die speziell dazu ausgebildet wurde, feindliche oder abtrünnige Shinobi aufzuspüren und gezielt zu eliminieren. Wie alt warst du, als du in die ANBU aufgenommen wurdest?«

 »Fast 15.«

 »Und wann wurdest du in die Spezialeinheit versetzt? Normalerweise erhält man diese Ausbildung, wenn überhaupt, mit Mitte Zwanzig.«

 »Für die Mission, die ich damals zu erfüllen hatte, war es notwendig mich sofort auszubilden. Der Yamada-Clan, mein Clan, lebt für die Jagd. Das ist es, das ein jeder von uns am besten kann. Es hat mich mit Stolz erfüllt, aber ich war der mir gegebenen Aufgabe nicht gewachsen. Mehr kann und werde ich dir fürs erste nicht erzählen.« Sie beschleunigte ihre Schritte, sodass sie einigen Abstand zwischen sich und Kakashi brachte. Kurze Zeit später erreichten sie eine leicht schäbig aussehende Holzhütte. Ayame öffnete die Tür und bat alle hinein. Die Hütte bestand aus zwei Räumen. Im größeren standen ein Schank, ein leeres Regal und ein Tisch mit Stühlen, an dem ein Mann saß, der die Neuankömmlinge interessiert musterte. Bei Itachis Anblick setzte er ein ironisches Lächeln auf und erhob sich.

 »Oh, das bringt alte Erinnerungen an die Oberfläche. Zehn Jahre sind es jetzt, nicht wahr? Ich erinnere mich noch genau daran, wie du Ayame und mich für eine äußerst wichtige Mission ans andere Ende der Welt geschickt hast, nur damit wir dort angekommen erfahren, dass es überhaupt keine Mission gibt. Und kaum sind wir wieder zuhause, da erfahren wir, dass das ganze Dorf Kopf steht, weil du das größte Blutbad seit dem letzten Shinobi-Weltkrieg angerichtet hast.«

 »Halt die Luft an, Naoki. Ich hab ihn nicht hergebracht, damit du mit ihm diskutierst.« Ayame wandte sich Itachi zu. »Vielmehr möchte ich da weitermachen, wo Kakashi uns vorhin unterbrochen hat.«

 »Ich hätte da noch ein paar Fragen«, mischte Kakashi sich ein. Die Frau hielt inne und ging auf die Tür zum Nebenraum zu. Ohne ein weiteres Wort verschwand sie darin und es dauerte einige Zeit, bis sie wieder heraus kam. Sie hatte sich umgezogen und trug nun normale ANBU-Kleidung. Kakashi war gespannt, was jetzt geschehen würde. Wider Erwarten geschah nichts. Ayame setzte sich zu Naoki und flüsterte ihm etwas zu. Die anderen setzten sich ebenfalls an den Tisch, doch Naoki stand kurz darauf auf und ging zur Tür.

 »Und Naoki, sag ihr, dass sie etwas für mich erledigen muss, wenn ich wieder da bin. Sie soll sich bereithalten.« Er nickte und verschwand. Sie musterte Itachi mit einem enttäuschten Gesicht. »Du siehst fürchterlich aus. Lass mich mal sehen.« Vorsichtig begutachtete sie seinen rechten Arm. Er war bis zur Schulter mit Brandwunden übersäht, doch was Kakashi jetzt erst auffiel war, dass er keinen Ring mehr trug. Sein rechter Ringfinger war leer, bis auf die Druckstelle, wo der Ring vorher gesessen hatte. Was Kakashi wunderte war, dass er bis auf seinen Arm und einen tiefen Schnitt am Bein nur einige Kratzer und Schrammen hatte, jedoch nicht ernsthaft verletzt war. Hatte er sich nur tot gestellt? Nein, dieser Zetsu hatte sich gewiss nicht geirrt. Es war nicht besonders schwer, einen lebenden Menschen von einem toten zu unterscheiden.

 »Wieso bist du hier, Itachi?«

 »Meine Rolle in dieser Geschichte scheint noch nicht zu Ende zu sein. Es wird Zeit, die Karten neu zu mischen. Es sind nur noch Naruto, der Jinchuuriki des Achtschwänzigen und der des Sechsschwänzigen übrig.«

 »Hä? Was hat das mit mir zu tun? Mich fängt niemand ein!«, rief Naruto dazwischen.

 »Du bist immer noch schwach, Naruto! Es ist euch vielleicht gelungen, Sasori, Hidan und Kakuzu zu töten, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, das euch noch bevor steht. Ich war gewillt in diesem Kampf gegen Sasuke zu sterben. Das ist allerdings nicht geschehen und mir blieb keine andere Wahl, als mit euch zu kommen.« Ayame sah ihn entsetzt an.

 »Was hast du vor? Willst du ihnen die Wahrheit sagen? Das kannst du nicht machen!«

 »Was heißt ‚die Wahrheit‘?« Kakashi zog eine Augenbraue hoch.

 
 

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Zu etwa derselben Zeit erreichte Kisame das nahegelegene Akatsuki-Lager und wurde von Tobi in Empfang genommen. Dieser gab sich ihm als Madara zu erkennen, was Kisame zunächst überraschte, ihn dann aber freute. Das hieß nämlich, dass sie ein weiteres mächtiges Mitglied hatten. Eine Sache ließ ihm allerdings keine Ruhe.

   »Ist es wahr, was Zetsu gesagt hat? Hat Itachi sich wirklich von seinem kleinen Bruder besiegen lassen?«

   »Es scheint so. Ich habe schon mit Sasuke geredet. Er glaubt noch nicht so recht, was passiert ist. Außerdem ist es ihm nicht gelungen Itachi zu töten. Das könnte zu einem Problem werden.«

   »Konntest du denn mit ihm schon sprechen? Ich wollte eigentlich bei Sonnenaufgang aufbrechen, um den Achtschwänzigen zu holen.« Kisame ließ sich auf einen Stuhl fallen, der zusammen mit drei weiteren um einen Steintisch arrangiert war.

   »Nein und genau hier liegt das Problem. In der Zeit, in der ich Sasuke hierher gebracht habe, ist er den Shinobi aus Konoha in die Hände gefallen, die Jagd auf ihn und seinen kleinen Bruder gemacht haben. Er ist mit ihnen gegangen.«

   »Er wird schon wiederkommen«, meinte Kisame gelangweilt.

   »Er wird nicht wiederkommen. Itachi Uchiha ist nicht länger ein Mitglied von Akatsuki. Seine Loyalität galt immer Konoha. Er hat uns verraten!« Einige Zeit herrschte Stille, dann betrat Sasuke den Raum und setzte sich gegenüber von Kisame an den Tisch. Sein Gesicht verdüsterte sich, als er Madara ansah.

   »Schön, dass du dich zu uns gesellst, Sasuke. Ich habe eine kleine Frage an dich«, sagte der ältere Uchiha. »Sagt dir der Name Ayame Yamada etwas?« Sasukes Gesichtsmuskeln zuckten.

   »Sie war ein Mädchen aus Itachis Team. Er hat sie damals zusammen mit allen anderen getötet.«

   »Bist du dir da sicher? Zetsu zeigt dir jetzt etwas, dass er aufgenommen hat. Es ist nicht weit entfernt von dem Ort, an dem du mit deinem Bruder gekämpft hast.« Zetsu ließ die Szene für alle erscheinen. Sie konnten einen Wald sehen. Auf einem Baum zeichnete sich die schwach zu erkennende Silhouette einer Person ab. Der Betrachter näherte sich dieser Person, sodass man das Gesicht der jungen Frau sehen konnte. Zuerst sah sie nur nachdenklich auf den Stamm, dann riss sie erschrocken den Kopf hoch. Sie sah sich in alle Richtungen um, zog eine Maske auf, die einen Teil ihres Gesichtes verdeckte und verschwand im Dunkel des Waldes.

   »Das kann nicht sein!« Sasuke ballte vor Wut die Fäuste.

   »Itachi hatte mehr Geheimnisse vor dir, als du ahnst. Stell dich darauf ein, dass du in der nächsten Zeit mehr erfahren wirst, dass er dir nie erzählt hat.«

   Kisame schnaubte. Anscheinend hatte Madara dem Jungen nicht erzählt, dass sein Bruder noch am Leben war. Er selbst war froh es zu wissen. Itachi und er waren zwar nie befreundet gewesen, aber ihn so zu hintergehen? Das ließ er sich nicht bieten!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Wann das nächste Kapitel kommt, richtet sich danach, wie lange mein Betaleser noch braucht. Ich bin schon auf der Suche nach einem zweiten, also wenn ihr Interesse habt und gut darin seid Plotschwächen zu finden, dann schreibt mir eine ENS. Komplett anzeigen

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