Ewiges Kind von Vela (Chibusa auf der Suche nach Seya) ================================================================================ Prolog: Zukunft in der Vergangenheit ------------------------------------ Weiches Kissen, dunkle Nacht. Die Mondprinzessin schlug ihre Augen auf und schaute ruhig in die Dunkelheit. Langsam vernahm sie das sanfte Licht des Mondes und konnte erste Umrisse des Raumes erkenen. Nur langsam realisierte sie, dass sie nicht in ihrem Zimmer war. Sie setzte sich auf, ihr Schädel hämmerte, und schaute sich um.. Dieses Zimmer hier war so anders, so.. männlich. Es hatte eine massive Kommode, ein Bett und einen Schreibtisch. Jegliche Dekoration fehlte. Nur ein Bild hing an der Wand, eine Silhoutte mit Odangos. War sie das? Die Prinzession konnte es unmöglich in dieser Dunkelheit erkennen. Sie ließ weiter ihren Blick schweifen und schaute zum Fenster: eine große Fensterfront gab den Blick auf die Lichter Tokios frei. Der Mond strahlte hell und unter ihm blinkten die Lichter der Stadt. Die Prinzessin erstarrte, trotz ihrer Müdigkeit wurde sie sich bewusst, dass dies nicht Kristalltokio war. Plötzlich hörte sie eine Stimme: ein dunkles Murmeln, das Murmeln eines Mannes. Die Prinzessin erschrak. Neben ihr, genau neben ihr lag ein Mann. Er murmelte "Kleines Schätzchen, schlaf wieder" und streckte seinen Arm nach ihr aus. Sein Oberkörper war unbedeckt. Nun saß sie aufrecht im Bett. Sein Arm legte sich um ihre Taile und er zog sich so zu ihr, wollte seinen Kopf auf ihren Schoß legen. Das reichte der Prinzessin, sie wollte aufschreien, doch konnte es nicht. Warum konnte sie nicht schreien? Sie stand stattdessen auf, und weckte den fremden Mann nun vollends. Starr stand sie vor ihrem - oder wohl eher seinem - Bett. Er schaute perplex und machte die Nachttischlampe an. Jetzt sah sie ihn. Blaue Augen und lange, zusammengebundene, schwarze Haare. Ein paar graue Strähnchen hatten sich in diese gemischt und sein Gesicht sah - sie erschrak nochmehr - gealtert aus. Er hatte leichte, kaum zu erkennende und doch vorhandene Falten - sie schätzte ihn auf Ende 20. Eine so alte Person hatte sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. "Kleines Schätzchen" er musterte sie. "Geht es dir gut? Du siehst so blass aus." Sie ignorierte seine Frage, blendete ihn sogar ganz aus und war nun mit ihren Händen beschäftigt, die sie jetzt im Licht klar erkennen konnte. Ihre Finger kamen ihr so lang vor und die Handflächen so riesig. Die Prinzessin schaute sich um. Sie hatte auf einmal eine völlig andere Perspekte im Raum. Ist sie gewachsen? Sie sah an sich herunter und kam mit ihrem Blick nicht weit. Er ruhte auf ihrer Oberweite. Busen.. sie hatte Busen.. wie.. kann.. das .. sein? Die Prinzessin rannte zur Tür und schlug sie auf - seltsamerweise wusste sie, wo sich das Bad befindet - seltsamerweise wusste sie auch, wo der Lichtschalter war. Lichtschalter.. das es so etwas noch gibt. Das grelle Badlicht blendete sie. Sie trat zögernd ein und schaute mühsam in den Spiegel. Das Spiegelbild schockte sie. Nur ihre pinken Augen kamen ihr noch bekannt vor. Aber dieser Körper. Die Augen gehörten zu einem wunderschönen Gesicht einer jungen Frau. Eine junge Frau mit einem ausgewachsenen Körper. Chibiusa konnte ihren Blick nicht abwenden von sich... Doch mit einmal sah sie im Spiegel ein weiteres Bild. Sie dachte schon, dieser Unbekannte aus dem Schlafzimmer würde hinter ihr stehen, doch im Spiegel selbst fromte sich das Bild eines Pferdes mit einem goldenen Kristall als Horn. Es wirkte unglücklich. "Prinzessin, wenn ihr diesen Traum nicht wollt. Dann wacht auf. Ich kann ihn mir nicht länger ansehen." Das Bild verschwamm. Chibiusa schrie "Nein! Warte Pegasus! Warte!!". Das Bild ihres Pegasus verwandelt sich in Helios. In Chibiusa stieg eine längst vergessene Freude auf, die jedoch schnell abebbte: Seine Gesichtszüge waren so ungewohnt hart. Sein Blick so strafend. "Ein Zeitfrevel wird begangen, der Traum kündigt ihn an. Ich werde Kronos warnen... Wie wirst du mir nur so etwas antun können?" Chibiusa wachte auf und atmete schwer. Es war tiefste Nacht und sie war in ihrem Zimmer. Allein. Zuerst starrte sie nur in die Dunkelheit, doch langsam rührte sich ihr Körper. Ihre Augen schauten auf ihre Hände. Sie hielt ihre Hände vor sich und starrte eine weitere Weile auf diese. Sie waren die Hände eines Kindes. Eines auf 12 Jahre alt geschätzten Mädchens. Tränen formten sich und liefen ihre Wangen entlang. "Was hat das zu bedeuten, Helios? So viele Jahre schon hast du dich mir nicht mehr gezeigt und jetzt erscheinst du mir in so einem Traum?" Sie schniefte und ließ ihre Gedanken zum Traum zurückkehren. Wer war dieser Mann? Und warum hatte sie im Traum endlich den Körper einer Erwachsenen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)