Airport City von BlueGenie1974 (Eine Legende entsteht) ================================================================================ Kapitel 59: Der Bau eines Sägewerks ----------------------------------- Der Bau eines Sägewerks Am 16.08.2017 gingen die Planungen für Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau des von ihm geplanten Sägewerks eingereicht. Um 9:45 Uhr an diesem Tag trafen sich die Dezernenten mit dem Bürgermeister. „Guten Morgen. Ich darf Sie alle zu unserer heutigen Sitzung begrüßen. Das Hauptthema dürfte der Antrag von Kyle Hathaway für den Bau eines Sägewerks sein.“ „Haben wir denn überhaupt ein Areal, dass wir Mr. Hathaway zur Verfügung stellen können?“, fragte Katrina Moreno, die Umweltdezernentin. „Mr. Hathaway hat 2015 ein entsprechendes Areal reservieren lassen. Es liegt im Gewerbegebiet und ist 72 m² groß.“ „Hat Mr. Hathaway schon Bäume gepflanzt?“ „Und ob. Tannen, Fichten, Eichen, Ahorn und Mammutbäume. Und 14 Akazien.“ „Mahagoni und Teak auch?“ „Soweit ich weiß ja.“ „Warum fragen Sie eigentlich, Miss Moreno?“, fragte Raymond Loxley. „Weil die Aktivisten von „grüne Lunge“ damit gedroht haben, Sky City zu verklagen, wenn auch nur ein Antrag durchgewunken wird. Außerdem wollen sie auch gegen Hathaway Investment vorgehen.“ „Diese Umweltschützer wollen wohl jede weitere Entwicklung von Sky City unterbinden. Aber das soll ihnen nicht gelingen.“ „Ich habe da einen Verdacht.“ „Der da wäre, Mr. Archer?“ „Einige Kommunen haben in der Vergangenheit bei der Vergabe von Aufträgen für Bauvorhaben uns gegenüber das Nachsehen gehabt. Wäre möglich, dass man so versucht, uns bei kommenden Ausschreibungen auszubooten.“ „Klingt plausibel.“ „Ich habe übrigens Nachforschungen über die Gruppe angestellt.“, sagte Raymond Loxley. „Und was haben Sie herausgefunden?“ „Das man „grüne Lunge“ nicht ernst nehmen kann. Das einzige, was die Brüder können, ist große Töne von sich geben.“ „Und woraus schließen Sie das?“, Mr. Loxley?“ „Ich habe mehrere Zeitungsartikel entdeckt, aus denen hervorgeht, dass „grüne Lunge“ nur halbherzige Aktionen vorzuweisen hat.“ „Inwiefern halbherzig?“ „Nun ja. Sie drohen mit irgendwelchen Aktionen. Aber es fehlt das letzte bisschen Entschlossenheit das nötig ist, um eine Aktion bis zum Ende durchzuziehen.“ „Da dürften aber auch juristische Probleme mit eine Rolle spielen. Die Gruppe finanziert sich über Spendengelder. In den letzten 5 Jahren hat es für die Umweltaktivisten mehrere bittere Niederlagen vor Gericht gehagelt. Das hat viele Sponsoren und potenzielle Spender abgeschreckt. „grüne Lunge braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Sonst geht der Gruppe das Geld aus und die Auflösung droht.“, sagte Katrina Moreno. „Ich denke, wir haben uns genug mit diesem Thema beschäftigt. Fakt ist, dass ein Sägewerk neue Arbeitsplätze schafft und damit auch mehr Leute hier ihren Wohnsitz anmelden werden.“, sagte Horace Cassell. „Und das hätte einen positiven Effekt für unsere Stadtkasse. Ein neuer Betrieb bedeutet mehr Gewerbesteuer. Mehr Einwohner höhere Lohnsteuereinnahmen. Steuergelder, auf die ich ungern verzichte.“ „Dann ist das wohl ein einstimmiger Beschluss.“, sagte Horace Cassell. „Wir sollten trotzdem abstimmen. Besser wir halten den Dienstweg ein.“, warnte Desdemona Pride. „In Ordnung. Das Prozedere brauche ich niemandem mehr zu erläutern. Es wird allen inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen sein.“ Nach 3 Minuten stand das Abstimmungsergebnis fest. 01 Die Stadtverordneten hatten Kyle Hathaways Bauantrag durch gewunken. Die für den Bau erforderlichen Genehmigungen konnten erteilt werden. Diese trafen drei Tage später, am 19.08.2017 bei Kyle Hathaway ein. Als nächstes versuchte der Investor aus Chicago, einen Architekten an Land zu ziehen. Sein erster Ansprechpartner war natürlich Adriano Benitez, der Cousin von Daena Hernandez. Und dieses Mal sagte der Argentinier zu. Schon am nächsten Tag kam Adriano Benitez in Begleitung seiner Ehefrau Patricia nach Sky City. Kyle Hathaway wartete am Ausgang des Terminals auf ihn. „Mr. Benitez. Es ist schön, Sie wieder zu sehen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Hathaway.“ Dem Investor aus Chicago entging der unterkühlte Unterton in der Stimme des Argentiniers nicht. „Immer noch sauer, weil Sie beim Auftrag für die Werft leer ausgegangen sind?“ „Nein. Mein letzter Auftraggeber hat nicht pünktlich bezahlt.“ „Dafür kann ich ja wohl nichts. Und ich habe immer pünktlich bezahlt, wenn Sie für mich tätig waren.“ „Ich war ungerecht zu Ihnen. Bringen Sie mich bitte zum Haus meiner Cousine. Dort können wir alles weitere besprechen.“ Im Atelier besprachen die beiden dann das weitere Vorgehen. „Also was haben Sie dieses Mal für einen Auftrag?“ „Ich brauche einen Entwurf für ein Sägewerk. Die erforderlichen Genehmigungen habe ich. Auch mein Antrag wurde in der Stadtverordnetenversammlung abgenickt.“ „Haben Sie schon ein entsprechendes Grundstück markiert?“ „Schon vor zwei Jahren habe ich mir ein Areal reserviert, indem ich dort Bäume angepflanzt habe. 72 m2 habe ich abgesteckt.“ „Wieviel sind für die Bäume drauf gegangen?“ „40 m2.“ „Dann habe ich noch 30 m2 zur Verfügung. Nicht gerade viel. Aber ich werde das Beste daraus machen.“ Im Atelier seiner Cousine machte sich Adriano Benitez an die Arbeit. Sein Entwurf war ein einteiliges Gebäude mit einem turmähnlichen Aufbau in der Mitte, auf dem der Schornstein seinen Platz haben sollte. Auch ein Unterstand für die gesägten Bretter durfte nicht fehlen. Das Dach sollte mit Wellblech gedeckt werden. Der Rest sollte aus Beton bestehen, aber eine Holzverkleidung erhalten, um den urigen Charme, den ein Sägewerk verströmte, zu erhalten. In der Etage über dem Maschinenkomplex sollte dann das Lager entstehen, wo die Bretter dann gelagert werden sollten. Auch eine Treppe sollte vom Boden in den Turm führen, um später einmal die Säge warten zu können. Die Dachkonstruktion solle als Giebel ausgeführt werden. Mit den Plänen in der Tasche wurde der Argentinier bei Kyle Hathaway vorstellig. Dieser sah sich die Pläne an, dann nickte er. „In Ordnung. Machen wir das so. Wenn noch die Stadtverordneten zustimmen, kann mit dem Bau begonnen werden.“ Die Sitzung, in der Daena Hernandez Cousin seinen Entwurf präsentieren sollte, fand am darauffolgenden Tag statt. Am Montag, den 21.08.2017 um 9:20 Uhr trafen sich die Stadtverordneten im großen Sitzungssaal des Rathauses. Als der Architekt aus Buenos Aires seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Desdemona 02 Pride hob die Hand. „Bitte Miss Pride.“ „Sie haben das Gebäude als Betonbau geplant. Werden Sägewerke normalerweise nicht aus Holz gebaut?“ „Im großen und ganzen haben Sie recht. Aber mit „grüne Lunge“ haben Sie einen Gegner, der sogar vor Sabotage nicht zurückschreckt.“ „Ich dachte, diese Leute drohen nur.“, sagte Raymond Loxley. „Das war mal. Aber seitdem Rodney King die Gruppe führt, ist der Ton ein ganz anderer. Vor zwei Monaten haben die Aktivisten in meiner Heimatstadt Buenos Aires eine Öl-Raffinerie in die Luft gesprengt.“ „Das heißt, das „grüne Lunge“ auch nicht davor zurückschreckt, sich auf eine juristische Auseinandersetzung einzulassen.“ „Zumindest dann, wenn es ihren Zwecken dienlich ist.“ „Na schön. Hat sonst noch jemand Fragen? Denn wenn nicht, würde ich gerne über den Entwurf abstimmen lassen.“, sagte Horace Cassell. Das Ergebnis stand schon nach 4 Minuten des. Der Entwurf war einstimmig angenommen. In Helene, der Hauptstadt des Bundesstaates Montana, wo „grüne Lunge“ sein Hauptquartier hatte, schlug die Nachricht, dass Sky City ein neues Bauvorhaben von Hathaway Investment genehmigt hatte, ein wie eine Bombe. Obwohl man fast damit gerechnet hatte. Rodney King, der Vorsitzende der Umweltaktivisten hatte zu einer Besprechung geladen. „Guten Morgen.“, sagte er als sich alle versammelt hatten. „Ich nehme an, Ihr habt es gehört. Sky City will ein neues Gebäude bauen. Ein Sägewerk soll es sein.“ „Wie ist denn der Stand der Dinge?“ „Vor einer halben Stunde wurde der Entwurf des Architekten von den Stadtverordneten einstimmig angenommen. Die für den bau erforderlichen Genehmigungen liegen auch vor.“ „Dann wird es schwierig den Bau zu verhindern. Denn ich bin ziemlich sicher, dass bereits damit begonnen wurde, das Fundament zu gründen.“ Und wie Recht der Mann mit seiner Einschätzung hatte, sah man auf der Baustelle in Sky City. Die Bagger waren angerollt und hatten begonnen den Erdboden aufzureißen. Die Grube wurde auf 40m Tiefe ausgebaggert, ehe die Stahlträger ins Erdreich getrieben wurden. Danach kamen die Gitter aus Drahtgeflecht, die mit den Trägern verschweißt wurden. Als dieser Arbeitsschritt abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement aushärtete, begannen die Arbeiter mit der Fertigung der Gebäudemodule. Auf der Werft hatte man mit dem Bau des Forschungsschiffes begonnen. Die Kielsegmente wurden auf eine Helling gesetzt und verschweißt. Im Büro der Werft hatte Kristina Fox entschieden, nach dem Kreuzfahrtschiff den Katamaran bauen zu lassen. Das Schiff sollte 38,8 m lang und 9,44 m breit werden. Der Tiefgang sollte 1,55 m betragen. Die Höchstgeschwindigkeit sollte bei 38,0 Knoten liegen. Angetrieben werden sollte das Boot von zwei Motoren mit jeweils 2.774 PS. Das Schiff sollte 272 Passagiere mitnehmen können. Autos waren keine vorgesehen. Die Aufbauten sollten aus zwei Stockwerken bestehen und mit Panoramafenstern ausgestattet werden. Der Rumpf war zweigeteilt und sollte eine bessere Lage bei rauer See ermöglichen. Vorne am Bug sollten die Aufbauten spitz zulaufen. Auf dem Dach sollte ein Mast mit den Radaranlagen montiert werden. Am Heck sollten zwei Auspuffrohre 03 angebracht werden. Auch ein Schlauchboot durfte nicht fehlen. An der vorderen Dachspitze sollte ein Suchscheinwerfer montiert werden. An den Seiten ein paar größere Lautsprecher. Im Hauptquartier der Umweltaktivisten ging die Besprechung weiter. „Da wir den Bau des Sägewerks nicht verhindern können, können wir ihn aber derart verzögern, dass Mr. Hathaway seine Zelte in Sky City abbricht.“ „Den Gefallen wird uns Kyle Hathaway aber nicht tun. Er ist schon seit 3 Jahren mehr oder minder der Mäzen der Stadt. Außerdem hat er den Rückhalt der Stadtverordneten und des Bürgermeisters.“ „Und wenn wir Kyle Hathaway vor den Richter schleifen?“ „An den kommen wir nicht ran. Die Politiker schützen ihn. Auch der Präsident würde ihn schützen, obwohl die beiden sich nicht riechen können.“ „Das heißt also keine juristischen Kämpfe.“, sagte Rodney King. „Bedauerlicherweise.“ „Dann werden wir eben mit Sabotageaktionen den Bau verzögern. In zwei Tagen fangen wir an.“ Auf der Baustelle war unterdessen der Zement des Fundaments ausgehärtet und die Arbeiter konnten weitermachen. Der Mann in der Kanzel im Kran hievte gerade die Rückwand heran, als erneut der Hubschrauber neben ihm auftauchte. Wieder wurde Phil aufgefordert, die Arbeiten einzustellen. Wieder reagierte er nicht. Doch als die Rückwand vom Kranhaken gelöst war, ließ Phil den Ausleger herumschwenken und zwang den Piloten des Helicopters zum Abdrehen. Im Inneren der Maschine flog alles wild durcheinander. „Spinnt der oder was??“, fragte Rodney King aufgeregt. „Anscheinend war das seine Antwort auf neulich, als Mr. Gosling versucht hat den Mann von der Arbeit abzuhalten.“ „Landen wir. Ich werde noch einmal versuchen mit Mr. Hathaway zu reden.“ Als der Hubschrauber gelandet war, trafen sich der Investor aus Chicago und der Vorsitzende von „grüne Lunge“. „Sie haben also seit der Fertigstellung des Archivs ein neues Bauvorhaben angestoßen. Ein Bauvorhaben, dass unserer Gruppe ein Dorn im Auge ist.“ „Ihnen scheint alles ein Dorn im Auge zu sein, was ich mache.“ „Sie sind Geschäftsmann. Und Leute wie Sie denken nur an eins. Geld, Geld, Geld. Ihr seid alle gleich.“ „Aber eines unterscheidet mich von den anderen. ICH zahle meine Steuern und trickse nicht.“ „Sie meinen wie Donald Trump?“ „So in etwa.“ „Trotzdem habe ich eine Abneigung gegen Geschäftsleute wie Sie. Ihr Geldsäcke schert euch doch einen Dreck um die Umwelt.“ „Scheren Sie mich NIEMALS mit meinen „Kollegen“ über einen Kamm. Ich habe seit ich die Firma gegründet habe immer in umweltfreundliche Projekte investiert.“ „Und was ist mit der Erzader und dem Bauxitvorkommen? Das sind Bodenschätze, die ausgebeutet werden. Und damit ist Ihr Argument als scheinheilig entlarvt.“ „Sie gehören wahrscheinlich zu den Leuten, die Umweltschutz predigen, aber im Privaten einen Sportwagen oder einen SUV in der Garage stehen haben. Ich habe Nachforschungen angestellt. Ihnen gehört doch ein 2008er Ford Explorer. Wenn ich richtig informiert bin. Das ist doch ein Spritschlucker.“ „Dafür hat er aber einen ordentlichen Zug.“ „Dazu sag ich nur eins: Riesenzug, Öl Schluck Schluck.“ „Touche´ würde ich sagen. Aber beantworten Sie mir eine Frage.“ „Bitte, ich höre.“ „Dieses Areal, auf dem das Sägewerk gebaut wird, ist 04 das ein natürliches Waldgebiet, oder wurde es extra für diesen Zweck angelegt?“ „Es wurde extra für diesen Zweck reserviert und entsprechend bepflanzt.“ „Und wann haben Sie dieses Gebiet eingerichtet?“ „2015.“ „Na schön. Ich weiß, was ich wissen will. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein. Im Moment werden wir von jeglichen Störaktionen absehen. Aber dafür verlange ich etwas von Ihnen.“ „Und was?“ „Das Sie bei zukünftigen Bauvorhaben ein Gutachten bezüglich der Umweltvertäglichkeit in Auftrag geben.“ „Darf ich wenigstens den Grund dafür erfahren?“ „Sie dürfen. Uns ist wichtig, dass die Feinstaubbelastung nicht überschritten wird. Einige der Fahrzeuge hier sind richtige Luftverpester. Nehmen Sie die Fahrzeuge der Polizei. Einige davon basieren offensichtlich auf Muscle Cars und Hochleistungssportwagen. Wissen Sie, was die an CO2 raus blasen?“ „Sonst noch etwas, das Sie zu bemängeln haben?“ „Was ist mit dem öffentlichen Personenverkehr? Gibt es einen, und wie wird der bestritten?“ „Es gibt einen gut aufgestellten ÖPNV der mit Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen bestritten wird.“ „Gut. Aber wie sieht es mit den Bussen aus? Wie werden die angetrieben?“ „Alle 20 Fahrzeuge haben Hybrid-Antriebe.“ „Ich sehe schon, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht.“ „Das tu ich immer.“ Rodney King reiste angesäuert wieder ab. Dieser Kyle Hathaway hatte ihn erneut ausgebremst. Bestand überhaupt eine Chance, den Mann aus Chicago überhaupt mit legalen Mitteln aufzuhalten? Zurück im Hauptquartier setzten sich die Umweltschützer erneut zusammen. „Also, wie ist es gelaufen?“ „Beschissen. Und das ist noch mild ausgedrückt. Dieser Mistkerl von Kyle Hathaway, weiß genau was er tut.“ „Hast du ihm auf den Zahn gefühlt?“ „Bis ins kleinste Detail. Das Areal auf dem das Sägewerk gebaut wird, hat er extra dafür hergerichtet. Es gibt auch einen öffentlichen Personenverkehr, der mit elektrisch betriebenen Straßen- und U-Bahnen und Bussen mit Hybrid-Antrieb bewältigt wird.“ Auf der Werft von Sky City wurde unterdessen am neuen Kreuzfahrtschiff weitergebaut. Ein Kran hievte die Bugsektion heran, die nach dem Einpassen sofort verschweißt wurde. Danach kam ein 45 Meter langes Rumpfstück. In den Fertigungshallen wurden unterdessen die Segmente für den neuen Katamaran gebaut. Nach dem 45-m-Teil kam ein 38 Meter langes Rumpfstück. Als auch dieses an seinem Platz und verschweißt war, wurde mit Hilfe von zwei Kränen ein 80 Meter langes Rumpfstück heran gehievt, eingepasst und verschweißt. Stück für Stück nahm der neue Kreuzfahrtriese für die Holland-America-Linie Form an. Auf der Baustelle des Sägewerks hatte Phil die Rückwand des Gebäudes heran gehievt. Tom und Bob setzten sie ab und stützten sie mit Balken ab. Danach kam die linke Seitenwand. Als auch diese stand, kam die rechte Seite an die Reihe. Zum Schluss kam die Stirnseite. Dann kam der Turm, ehe mit dem Zwischendach weitergemacht wurde. Auf der Werft war das Schiff inzwischen bis zur dritten Etage gewachsen. Hinter dem Wellenbrecher am Bug ging es schräg nach oben. Die Aufbauten hatten die Form von Ovalen, während die Seitenwände zwei Sicken aufwiesen. Das Heck besaß einen terrassenartigen Aufbau, der dem eines Hochhauses ähnelte. Den Rumpf hatte 05 man in den Hausfarben der Holland-America-Line, in schwarz lackiert, während die Aufbauten in weiß gehalten wurden. Auch der Name stand bereits fest. Auf Wunsch der Firmenleitung in Seattle, im Bundesstaat Washington, sollte das neue Kreuzfahrtschiff den Namen „Appingedam“ erhalten. Ein Kran hievte gerade ein weiteres Modul mit einer Länge von 26 Metern heran, das unter anderem die Brücke des Schiffes beinhaltete. Da die Werft vor kurzem um eine weitere Helling erweitert worden war, konnte problemlos am Forschungsschiff und dem neuen Kreuzfahrtriesen zur gleichen Zeit gebaut werden. Das Forschungsschiff war bereits fertig gestellt und bereit für die Taufzeremonie. Das Schiff hatte auf Wunsch der Besitzer den Namen „Sea Sheperd“ erhalten. Als Taufpate fungierte der Vorsitzende der gleichnamigen Umweltschutzorganisation Kapitän Paul Watson. „Ich taufe dich auf den Namen „Sea Sheperd“.“, sagte Paul Watson und warf die Sektflasche gegen den Bug des Schiffes, wo sie auch zerbrach. Unter den Klängen der kanadischen Nationalhymne glitt das neue Forschungsschiff ins Wasser. Auf der Helling nebenan wurde gerade ein weiteres Stück heran gehievt. Es war stattliche 55 Meter lang. Als auch dieses Stück verschweißt war kam ein weiteres Stück mit einer Länge von 40 Metern. Als am Abend die Sonne unterging und den Himmel blutrot färbte, war der neue Kreuzfahrtriese bis zur fünften Etage fertig gestellt, während das Sägewerk schon im Rohbau stand. Raymond Loxley hatte, bevor er Feierabend machte, noch eine E-Mail mit seiner virtuellen Werbebotschafterin Sam losgeschickt. So landete diese Mail auch beim Präsidenten der französischen Reederei Louis Dreyfus Armateurs, Phillipe-Louis Dreyfus. Der 75jährige Franzose öffnete die Mail und auch deren Anhang. Sofort erschien Sam auf der Bildfläche. Dieses Mal trug sie ein eng anliegendes schulterfreies dunkelblaues Abendkleid und farblich passende Handschuhe, die bis über ihre Ellenbogen reichten, sowie dunkelblaue Sandaletten mit goldenen Ornamenten. „Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, Monsieur Dreyfus.“ „Den wünsche ich Ihnen auch Madame.“ „Ich sollte mich wohl erst mal vorstellen. Mein Name ist Sam. Ich nehme an, mein legendärer Ruf ist bereits bis zu Ihnen vorgedrungen.“ „In der Tat. Ihnen geht der Ruf voraus, sprichwörtlich durch verschlossene Türen zu spazieren.“ „Ich mache nur meinen Job. Und der besteht nun mal darin für Sky City, Aufträge an Land zu ziehen, oder die Chefs in den Führungsetagen davon zu überzeugen, ein neues Werk in unserer schönen Stadt zu bauen.“ „Und was ist heute Ihre Aufgabe?“ „Ich versuche einen Auftrag für den Bau eines neuen Schiffes zu akquirieren.“ „Und da hat Monsieur Loxley ausgerechnet an uns gedacht?“ „Pourquoi Pas? Ein neuer Auftrag von Ihnen für unsere Werft, wäre für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Unsere Werft würde profitabler und Sie könnten ihren Kunden neue zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stellen.“ „Sie verstehen es aber, einem Mann in meiner Position Honig ums Maul zu schmieren. Ich werde darüber nachdenken und mich noch einmal mit Mr. Loxley in Verbindung setzen.“ Am nächsten Tag gingen die Arbeiten an der „Appingedam“ und dem Sägewerk weiter. 06 Auf der Baustelle des Sägewerks wurden die Betonwände mit Holz verkleidet. Auf dem Kyle Hathaway International Airport landeten mehrere Frachtamschinen, die die Einzelteile für die drei riesigen Sägen an Bord hatten. Auf der Werft hatte der Kranführer das nächste Modul am Haken. Dieses Stück war 33 Meter lang und beinhaltete Kabinen auf den Decks 6 und 7.Auf den unteren Etagen des neuen Kreuzfahrers hatte man bereits mit der Einrichtung der Kabinen begonnen. Aus einer der Lagerhallen wurde mit einem Elektrokarren der riesige Schornstein zur Baustelle gebracht, wo gerade ein weiteres Modul der Aufbauten heran gehievt wurde. Für dieses Stück waren zwei Kräne erforderlich, da es stattliche 100 Meter lang war. Auf der Baustelle des Sägewerks waren die Komponenten für die Sägen mit Tiefladern angeliefert worden. Die Teile wurden ins Innere des Gebäudes gebracht, wo dann die mitgereisten Monteure des Herstellers mit der Montage der Sägen begannen. Die Elektriker flitzten im Gebäude herum und verlegten die elektrischen Leitungen, schlossen die Lampen an und taten, was sonst noch für einen sicheren Betrieb im Sägewerk notwendig war. Auf der Werft hatte man die Decks 6 und 7 fertig gestellt. Denn gerade wurde das Dach mit dem Kran an seinen Bestimmungsplatz gebracht, wo es dann verschweißt wurde. Danach kam der Schornstein an die Reihe. Als auch der Schornstein an seinem Platz war, kamen noch zwei Aufbauten, auf denen jeweils zwei Radarkuppeln angebaut werden sollten. Zwei davon sollten 20 Meter vor dem Schornstein die anderen beiden im selben Abstand hinter dem Schornstein montiert werden. Vorne am Bug kamen noch einmal zwei Decks. Nämlich die Decks 8 und 9, die Luxuspenthouse-Kabinen beherbergten. Der Kran hatte die komplette Sektion bereits am Haken. Als diese dann ihrem Platz war und verschweißt worden war, kam dann das Dach. Auf den unteren Decks und auf der Brücke waren die Glaser damit beschäftigt, die Fenster einzusetzen und mit Dichtmasse abzudichten. Auch die Elektriker wuselten überall herum und verlegten kilometerweise Kabel und elektrische Leitungen. Um die Mittagszeit war zumindest das Sägewerk soweit fertig, dass es seinen Betrieb aufnehmen konnte. Schließlich war auch die „Appingedam“ fertiggestellt. Taufpate war der Bürgermeister der Stadt Koos Wiersma. Bei dieser Zeremonie war auch Phillipe-Louis Dreyfus anwesend, der extra aus Suresnes gekommen war um die Werft zu besichtigen. Kyle Hathaway hatte ihn am Kyle Hathaway International Airport abgeholt und war mit ihm zur Werft gefahren, wo man mit dem Bau des Katamarans begonnen hatte. Danach war es zu einem Treffen mit dem Wirtschaftsdezernenten von Sky City, Raymond Loxley, gekommen. Dieser hatte dem Franzosen die Wichtigkeit neuer Aufträge noch einmal dargelegt. Zurück auf der Werft hatte der Präsident der Louis Dreyfus Armateurs dann einen Vertrag für den Bau eines Massengutfrachters der Handymax-Klasse unterschrieben. Danach wurde dann das Kreuzfahrtschiff getauft. Koos Wiersma hatte eine kleine Rede gehalten. Mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen „Appingedam“ warf der Bürgermeister der 11.722 Einwohner zählenden Stadt die Sektflasche, die wie vorgesehen am Bug des 07 Schiffes zerbrach. Unter den Klängen der Nationalhymne der Niederlande glitt der Stahlkoloss ins Wasser. Danach wurde das neue Kreuzfahrtschiff an den Ausrüstungskai gezogen. Im Büro der Werftleitung hatte Kristina Fox entschieden, mit dem Bau der zweiten in Auftrag gegeben Fähre für Nova Scotia Ferries zu beginnen. Die Reederei hatte den Auftrag am Tag der Eröffnung des Sky City International Speedway an die Werft geschickt. Die neue Fähre sollte 165,74 m lang und 30 m breit werden. Ihr maximaler Tiefgang wurde mit 6,30 m angegeben. Das Schiff sollte 6.113 Tonnen verdrängen und mit 35.966 Tonnen vermessen sein. 118 Mann Besatzung würden im laufenden Betrieb nötig sein, um die Fähre fahrbereit zu halten. Die Fähre sollte eine Kapazität für 800 PKW haben und 1.428 Passagieren Platz bieten. Angetrieben wurde das Schiff von vier Dieselmotoren des Typs Caterpillar-MaK6M43C , die zusammen stolze 30.000 PS leisteten und diese Kraft über vier Antriebswellen auf vier Verstellpropeller übertrugen. Damit konnte das neue Fährschiff eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten erreichen. Und just in diesem Augenblick kam ein Fax aus der finnischen Hafenstadt Turku. Der Betreiber der Eisbrecherflotte hatte ein neues Schiff bestellt. Auch die Hellespont Reederei hatte einen Neubau in Auftrag gegeben. Dabei handelte es sich um ein Schiff der Alhambra-Klasse. Um 11:00 Uhr landete die Maschine des Präsidenten, die Airforce One, auf dem Luftwaffenstützpunkt in Sky City. Er sollte die Rede zur Inbetriebnahme des neuen Sägewerkes halten. Auf dem riesigen Platz vor dem Gebäude stand ein Rednerpult. Dahinter ein Podest mit einem Buzzer. Auf der rechten Seite standen 6 Zugmaschinen vom Typ Mack Pinnaclemit Aufliegern für Holzbretter und Balken. Auch ein geschlossener Anhänger durfte nicht fehlen. Schließlich war es dann soweit. Die Einwohner der Stadt sowie die Belegschaft des Sägewerks hatten sich auf dem Gelände versammelt. Donald Trump stand am Rednerpult und sah auf die gewaltige Menschenmenge vor ihm. Als er sicher sein konnte, dass er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte, räusperte sich der Präsident und sagte: „Ladies and Gentlemen. Liebe Gäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um das neue Sägewerk von Sky City, feierlich in Betrieb zu nehmen. Am Anfang haben unsere Vorfahren unter freiem Himmel genächtigt. Dann kamen die ersten Strohhütten, nachdem sich Höhlen als Behausung als zu gefährlich herausgestellt hatten. Doch auch sie hatten ihre Nachteile. Erstens waren sie nicht witterungsbeständig, weil das Stroh und das Holz von Nässe durchzogen schnell faulten. Zweitens haben sie nicht gut gegen Hitze und Kälte geschützt. Also musste was neues gefunden werden. Schließlich hatten ein paar pfiffige Pioniere herausgefunden, dass man mit Lehm eine viel bessere Wärmedämmung erreichen kann. Doch die Wände mussten durch Holzbalken gestützt werden. Und dies war die Geburtsstunde der Fachwerkhäuser. Doch die Balken mussten auf die richtige Länge zurecht geschnitten werden. 08 Und dies war die Geburtsstunde der Säge. Anfangs wurde alles noch mit Hand gemacht. Doch mit der Einführung der Maschinen, wurde auch hier eine enorme Verbesserung erzielt. Bretter, Balken, Stützpfeiler, ja sogar Möbelstücke wurden aus Holz gefertigt. Und auch heute noch gibt es Wirtschaftszweige, die mit Holz arbeiten. Mit der Inbetriebnahme des neuen Sägewerks wird mit den hier neu gepflanzten Bäumen eine alte Handwerkstradition ins 21. Jahrhundert teleportiert. Ich danke Ihnen.“ Dann drückten Donald Trump, Kyle Hathaway, Horace Cassell und die Leiterin des Betriebs Gianna Redcliff den Buzzer und der erste Baumstamm, es handelte sich um eine aus Tokio importierte japanische Zierkirsche, wurde auf einem Förderband ins innere des Geäudes gezogen. Schon bald ertönte ein lautes Kreischen, als der Stamm gehäutet wurde und von den Sägen in mehrere kleine Bretter zersägt wurde. Nach dem Ende der Feierlichkeiten sprachen Kyle Hathaway und Donald Trump miteinander. „Und was planen Sie als nächstes?“, fragte der Präsident. „Eine Schmiede. Das ist auch ein alter Handwerksberuf.“ „Das wird einige neue Geschäfte bringen. Und haben Sie schon Pläne für das Projekt danach?“ „Desdemona Pride hat mich nach dem Stapellauf der „Appingedam“ darauf aufmerksam gemacht, dass viele Tagesbesucher einfach ihre Haustiere hier zurücklassen. Sie hätte gerne ein Tierheim, um den Tieren ein Dach über dem Kopf bieten zu können.“ „Sie sind der Investor. Sie werden das Kind schon schaukeln.“ 09 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)