Pech gehAppt!   von chaoticgirl
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                           Kapitel 1: Pech gehAppt!
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Endlich! Endlich war ihr super-schickes neues Handy da!
Monatelang hatte sie darauf gespart und sich alles verkniffen, was Spaß und
Freude machte:
Shoppen, Kino, Essen gehen, alles!
Und es hatte sich gelohnt!
Als sie das sündhaft teure Gerät aus der Verpackung holte und es sie funkelnd
anblinkte.
Glücklich probierte sie gleich sämtliche Funktionen aus.
Erst mal wurden alle Geburtstage von Freunden und Verwandten eingespeichert (der
eigene mitinbegriffen). Dann wurden sämtliche Kontakte aus dem alten Adressbuch
übertragen (sogar von der Schulfreundin aus der fünften Klasse, die man vor
Jahren aus den Augen verloren hatte – man weiß ja nie!). Und schlussendlich
lud sie noch ein halbes Dutzend kostenlose Apps herunter.
Die VerkehrsApp zeigte die Fahrzeiten des nächsten Busses an, wenn man den
regulären verschlief, die HoroskopApp bereitete einen wahlweise auf den
kommenden Tag, die kommende Woche oder sogar auf das kommende Jahr vor, die
DudenApp war bei der nächsten Deutschhausaufgabe sicherlich eine große Hilfe
(dann musst man nicht extra den Laptop hochfahren, der dafür immer gefühlte
Stunden benötigte! Andererseits… den würde man ja sowieso anmachen müssen,
denn wer schreibt heutzutage noch per Hand? Ach, egal, irgendwann würde einem
diese App sicherlich mal das Leben retten!)
Und dann war da noch die WetterApp.
Stets war sie zu warm oder zu luftig angezogen oder hatte den Regenschirm
zuhause gelassen.
Diese Tage waren nun gezählt!
Täglich teilte ihr die informative Applikation mit, wann es wie warm oder kalt
sein würde.
Morgens frisch, aber mittags sommerlich war? Schnell das T-Shirt angezogen und
eine leichte Jacke darüber.
Warmer Wind, aber Nieselregen? Lockeres Shirt und Regenjacke.
Gegen Abend Gewitter? Dann heute lieber keinen Rock angezogen.
Eines Sonntagmorgens zeigte besagte App heftigen Regen, dichte Wolkendecke,
Temperaturen um die zehn Grad Celsius und in einigen Regionen sogar Sturmwarnung
an.
Dann die Vorhänge lieber gar nicht erst aufziehen und es sich mit Kopfhörern,
guter Musik und einem spannenden Spiel vor der Konsole gemütlich gemacht.
Ja, so ließ sich so ein mieser Tag gut aushalten.
Doch was war das?
Wieso erzählte die Klassenkameradin am nächsten Tag von einer großen
Grillparty im Park?
Der süße Typ aus der Parallelklasse war auch da gewesen und hätte sogar nach
ihr gefragt?
Doch sie wäre ja nicht ans Telefon gegangen?!
Schnell nochmal diese blöde App gecheckt.
Regen, dichte Wolkendecke, Temperaturen um die zehn Grad Celsius und
Sturmwarnung… in der Ukraine?!
Warte mal, hatte sie nicht Tage zuvor noch aus Langeweile fast sämtliche
Wetterverhältnisse der großen Städte der ganzen Welt gecheckt?
Irgendwie musste sie wohl versehentlich das Land verstellt haben!
Von wegen „Smart“phone!
So ein verdammtes Mist-Handy!!

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