Wie die Zukunft wird von kateling ================================================================================ Kapitel 20: Die Initiative -------------------------- Kapitel 20: Die Initiative Jessies Wecker klingelte kurz nach vier Uhr Morgens. Müde grummelte sie und zog sich die Decke über den Kopf. Wer zum Teufel stand schon um diese Uhrzeit auf. Kaiba natürlich, wer auch sonst! Jessie seufzte und tastete nach dem Lichtschalter. Helligkeit flutete den Raum, schwerfällig rollte sie sich aus dem Bett. Naja sie hatte es sich selbst so ausgesucht. Also zog sie sich ein Sweetshirt über den Kopf und tappte hinaus auf den Flur. Die Wohnung war dunkel und Jessie schaltete nur in der Küche das Licht an, als sie an die Arbeitsplatte trat. Was zum Teufel tat sie da eigentlich. Sie hatte keine Ahnung, was Kaiba mochte. Sie würde sich jetzt erst mal einen Tee machen und dann weiter sehen. Während das Wasser kochte öffnete sie auf der Suche nach einer Inspiration eine Schranktüre nach der anderen. „Was treibst du da?“ Kaibas dunkle Stimme ließ sie erschreckt herumfahren. Sie drückte die Hand auf ihr Herz. Er lehnte im Türrahmen zu seinem Büro und hielt eine Tasse in der Hand. „Du hast mich erschreckt!“ Er schnaubte leise und kam näher. „Sag mir nicht, dass du um diese Zeit frühstückst?!“ Jessie nahm seine Tasse entgegen und goss auch ihm einen Tee auf. „Eigentlich nicht, du?“ Kopfschüttelnd legte er die Hände um seine Tasse, als wäre ihm kalt. „Ehr selten, dazu ist es viel zu früh!“ Als Jessie sich an den Tisch setzte tat er es ihr nach kurzem Zögern gleich. „Wann frühstückst du sonst?“ Wortlos zuckte er mit den Schultern, Jessie gähnte. Fragend sah er sie an. „Warum bist du wach?“ Sie wollte gerade den Mund aufmachen, als er den Kopf schüttelte. „Die Wahrheit bitte!“ Errötend senkte sie den Kopf. „Naja, Moki hat gesagt, du würdest so früh aufstehen und… nach Sonntag… da… ich…“ Sie verstummte, während er leise seufzte. „Du machst dir Sorgen?“ Stumm nickte sie. „Klasse!“ murmelte er leise. Jessie blickte auf und sah, dass er sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte. „Könnt ihr mich nicht einfach zufriedenlassen?“ Verwirrt kniff Jessie die Augen zusammen. „Womit sollen wir dich zufriedenlassen? Mit der Sorge um dich?“ Sie beugte sich vor und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er schrak zusammen, sah sie aus harten Augen an. Jessie ignorierte es, hielt seinem Blick stand. „Das kannst du nicht verbieten! Nicht mir, nicht Mokuba! Und auch sonst keinem! Wir machen uns Sorgen und wenn du das ändern willst, dann solltest du vielleicht etwas an der Ursache ändern!“ Er fixierte sie kalt, dann richtete er den Blick allerdings auf ihre Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. Mit einem seltsamen Gefühl zog sie ihre Hand zurück. Er fuhr sich durchs Haar. „Was ist euer Problem?“ Er klang müde und resigniert, aber Jessie merkte, dass er doch angespannt war. „Seto es ist nicht nur unser Problem, es ist ebenso deines!“ Er wirkte verschlossen, Jessie seufzte. „Okay, es geht um dein Essverhalten!“ Kaiba sah sie kalt an. „Aha und was geht dich das an?“ stellte er abschätzig fest und lehnte sich noch weiter in seinem Stuhl zurück. „Naja, ich…“ Sie zögerte, unsicher was sie sagen sollte. „Nichts, gar nichts!“ Langsam und elegant erhob er sich. „Geh wieder ins Bett und lass mich zufrieden!“ Jessie sprang auf und lief ihm ins Wohnzimmer nach. „Du alleine hast mir das Recht gegeben mir Sorgen um dich zu machen!“ Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen. „Wie bitte?“ ´Sein Rücken war steif wie ein Brett und seine Stimme klang gefährlich leise. „Dein kleiner Bruder macht sich Sorgen um dich! Himmel du hast mich eingestellt um Mokuba glücklicher zu machen. Meinst du es macht ihn glücklich zuzusehen, wie du dich selbst zugrunde richtest. Sicher ich sollte mich nicht einmischen, aber ich habe einen Vertrag unterschrieben. Und leider Gottes gehört zu Mokuba ein Arschloch von großem Bruder!“ Schweratmend stand Jessie vor ihm. Ihr war klar, dass er ihr für diese Worte sofort kündigen und sie aus seiner Wohnung werfen konnte. Doch es war ihr egal, irgendjemand musste ihm mal die Meinung sagen. Er fuhr herum und sah sie eiskalt an. Plötzlich stand er ganz nah vor ihr, sie berührten sich fast. „Was willst du von mir?“ Überrascht sah sie zu ihm auf, begegnete seinen blauen Augen. Sie wusste nicht welche Reaktion er von ihr erwartete. Aber warum machte sie sich darüber eigentlich noch Gedanken, sie hatte sich doch sowieso schon um Kopf und Kragen geredet. „Drei festgelegte Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen und Abendessen! Eine davon wirst du auf jeden Fall in Gesellschaft deines Bruders verbringen. Eine zweite mit Doktor Berg, Roland, Joey Marianne Mokuba oder mir! Allerdings darfst du dir aussuchen was und wie viel du isst!“ Er fixierte sie noch immer. „Was hätte ich davon?“ Sie warf empört ihr Haar zurück. „Gesundheit!“ Da schnaubte er belustigt. „Falls ich wirklich darauf eingehen sollte, muss etwas mehr für mich herausspringen!“ Völlig perplex starrte sie ihn an. Verhandelten sie gerade wirklich über dieses Thema?! Als sie nicht antwortete verzogen sich seine Gesichtszüge zu einem fiesen Grinsen. „Ich hätte da eine Idee! Weißt du Jessica, diese ganzen Reporter, die mich immer und immer wieder über meine angeblichen Freundinnen ausfragen wollen und die Frauen, die mir ständig hinterherlaufen gehen mir auf die Nerven… Jeden Tag, den du überzeugend meine Freundin spielst werde ich mich an deinen Ernährungsplan halten! Allerdings darfst du kein Wort über unsere kleine Abmachung verlieren. Nicht einmal Wheeler oder deiner Familie darfst du von der wahren Natur unserer Beziehung verlieren!“ Hart erwiderte Jessie seinen Blick. Das würde sie hinbekommen. „Einverstanden. Allerdings habe ich zwei Bedingungen! Erstens werde ich keinen Sex mit dir haben. Und zweitens werde ich mich nicht herumkommandieren lassen!“ Kurz huschte Überraschung über seine Züge, als sie ihm die Hand hin hielt. Dann schlug er ein. „Jetzt geh wieder ins Bett.“ Jessie nahm ihm seine Teetasse ab. Erst jetzt registrierte sie bewusst, dass er bereits einen Anzug trug. „Sag bloß, du fährst um diese Uhrzeit in die Firma?“ Genervt wandte er sich ab. „Waren wir uns nicht einig, dass dich das nichts angeht?“ Jessie räusperte sich leise. „Als deine Freundin habe ich sehr wohl ein Recht darauf dich solche Dinge zu fragen!“ Jetzt könnte er argumentieren, dass sie das ja nicht wirklich war, allerdings seufzte er nur leise. „Ich habe um Sieben einen Termin in einem kleinen Ort etwa zwei Stunden von hier!“ Das bedeutete er musste um Fünf los. Jessie sah auf die Uhr, also in etwa einer halben Stunde. „Soll ich dir noch einen Tee machen?“ Nach kurzem Zögern folgte er ihr in die Küche zurück. Nach ein paar Minuten stellte Jessie die Tasse vor ihm ab. Wieder legte er beide Hände um die Tasse. „Sag mal, ist dir kalt?“ Überrascht sah er sie an. „Wie kommst du da drauf?“ Kurz zeige sie auf seine Hände und setzte sich ihm gegenüber. Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe fast immer kalte Hände.“ Jessie überlegte kurz, dann lies sie das Thema fallen. „Bist du bis zum Mittagessen wieder da? Wann könntest du und wessen Gesellschaft ziehst du vor?“ Diesmal starrte er in seine Tasse. „Gegen zwölf bin ich wieder in der Firma. Wenn du willst kannst du vorbeikommen!“ „Okay, dann kann ich etwas mit dir essen gehen, bevor ich Mokuba von der Schule hole. Wie sieht’s mit dem Frühstück aus?“ Etwas gequält suchte er ihren Blick. „Muss das wirklich sein?“ Entschieden nickte sie. „Ich pack dir eine Kleinigkeit ein! Was hältst du von einer Banane, Keksen und einer Thermoskanne Tee?“ Er sah aus als wollte er den Kopf am liebsten auf den Tisch schlagen, nickte dann allerdings ergeben. „Also gut, ich nehme es mit!“ Erleichtert packte holte sie eine Brotdose und kochte den Tee. Irgendwann holte Kaiba seine Aktentasche und lies sein Frühstück darin verschwinden. „Roland wartet. Wir sehen uns dann heute Mittag!“ Jessie folgte ihm zur Tür und sah zu wie er sich seinen Mantel anzog. Kurz bevor er die Tür öffnen konnte stellte sie sich auf die Zehenspitzten und küsste und auf die Wange. Er zog die dunklen Brauen zusammen. „Was sollte das?“ Jessie grinste breit. „Na, ein Abschiedskuss, ich muss doch auf heute Mittag vorbereitet sein.“ Ein kurzes Schmunzeln konnte auch Kaiba nicht unterdrücken, bevor er wortlos die Wohnung verließ. Jessie blieb nachdenklich zurück. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)