Wie die Zukunft wird von kateling ================================================================================ Kapitel 17: Zoobesuch --------------------- Kapitel 17: Zoobesuch Es war kurz nach acht, als Jessie an Kaibas Wohnungstür klingelte. Fast sofort öffnete Mokuba, und hielt einen Finger auf die Lippen. „Sei leise! Seto schläft noch! Warum hast du nicht deinen Schlüssel benutzt?“ Jessie zuckte mit den Schultern. „Weil dein Bruder wieder zu Hause ist!“ Mokuba seufzte leise und winkte sie ins Wohnzimmer. „Ich muss meine Sachen noch holen!“ Damit drehte er sich zum zweiten Flur um. Und rannte fast mit seinem Bruder zusammen. Kaiba stand verschlafen im Eingang. Um seinen Körper schlackerte ein viel zu großes T-Shirt und er hatte die Hände in den Taschen seiner Jogginghose vergraben. „Was ist hier los?“ Erschreckt sah Mokuba ihn an. „Tschuldigung, wir wollten dich wirklich nicht wecken! Ich gehe mit Jessie und Joey in den Zoo!“ Kaiba fuhr sich durchs Haar und seufzte. „Warum hast du nichts gesagt?“ Unsicher sah der Kleine zu ihm auf. „Naja, als ich gestern nach Hause kam, da hast du schon geschlafen und ich wollte dich nicht unbedingt wecken!“ Kaiba sah zum Fenster. „Ich habe frei. Immerhin sollte ich noch in LA sein, also…“ Jetzt sah er Jessie in die Augen. „Darf ich mitkommen?“ Überrascht sah sie ihn an, dann nickte sie. Er wandte sich ab. „Okay gebt mir zehn Minuten, dann bin ich fertig!“ Joey saß am Steuer. Er war überrascht gewesen, dass Kaiba ihm einfach die Schlüssel in die Hand gedrückt hatte, als sie ihn abgeholt hatten. Vorsichtig lenkte er den teuren Wagen auf den Parkplatz. Kaum stand er, da sprang Mokuba schon aus dem Wagen und streckte sich. Jessie folgte ihm langsamer und öffnete den Kofferraum. „Soll ich etwas nehmen?“ Sofort stand Moki an ihrer Seite. „Hier zieh die an!“ Sie reichte ihm seine Jacke und wartete bis er hineingeschlüpft war. „Und die gibst du deinem Bruder!“ Seto stand vorne am Wagen und starrte blicklos vor sich auf den Weg. Er war leger gekleidet. Trug Jeans und ein dunkelgraues Sweatshirt. Mit der Brille und den leicht verstrubbelten Haaren hatte er wenig Ähnlichkeit mit dem knallharten CEO, den die Öffentlichkeit kannte. Jessie nahm ihren Rucksack aus dem Auto und trat zur Seite, damit Joey seine Fototasche und Jacke nehmen konnte. Er war überrascht, dass Kaiba wirklich mitgekommen war. Das Moki seinen Bruder fragen würde, hatte er erwartet, aber dass dieser auch ja sagen würde. Und anscheinend auch sehr kurzfristig, da Mokuba nicht Bescheid gesagt hatte. Jetzt blickte Seto etwas überrascht zu Moki und nahm seine Jacke entgegen. „Ich will unbedingt die Tiger sehen und die Elefanten und…“ Kaiba schob den Jungen Richtung Zooeingang. „Wenn wir nicht reingehen, wirst du keines der Tiere sehen!“ Unterbrach er seinen Bruder trocken. Gemeinsam gingen sie zur Kasse, während Mokuba ständig ein neues Tier aufzählte, das er unbedingt sehen wollte. Kaiba seufzte leise. „Ihr wartet hier. Ich gehe schnell die Karten kaufen!“ Zwischen den ganzen lachenden Familien wirkte er irgendwie verloren. Fünf Minuten später drückte er jedem ein Ticket in die Hand und wollte sich abwenden, als Joey ihn am Ärmel festhielt! „Was bekommst du von mir?“ Blaue Augen fixierten ihn kalt. „Nichts, fühl dich eingeladen!“ Fauchte Kaiba und wollte sich losmachen. Doch Joey hielt ihn fest, spürte wie Kaibas Muskeln unter seiner Hand hart wurden. „Ich kann mir den Eintritt leisten!“ Damit ließ er den Größeren wieder los. Der vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Glaub ich dir! Trotzdem lade ich dich ein!“ Kaiba klang genervt und Joey lies es gut sein. Vorerst. So einfach würde er sich nicht geschlagen geben, er wollte Kaiba nichts schuldig sein. „Okay!“ Kaiba entspannte sich sichtlich und deutete auf die Ticketkontrolle. „Kommt, bringen wir es hinter uns!“ Mokuba hatte den Plan ausgebreitet und deutete auf den einzigen Weg, der vom Eingang wegführte. „Da müssen wir lang!“ Sie stapften los und blieben am ersten Gehege stehen. „Sieh mal Jessie, die Giraffe dort hinten hat ein Junges!“ Joey hatte seine Kamera gezückt und Kaiba hielt sich im Hintergrund. Und so ging das die erste halbe Stunde weiter. Mokuba redete munter drauflos, Jessie hörte ihm zu, Joey fotografierte und Kaiba trottete eher lustlos hinter ihnen her. Schließlich betraten sie eines der Vogelhäuser. Mokuba lief zusammen mit Jessie vorweg. Joey dagegen war langsamer und knipste die bunten Paradiesvögel. Ein Mann rempelte ihn an, sodass die Verschlusskappe seines Objektivs zu Boden fiel. Kaiba bückte sich um sie aufzuheben. Er schwankte und nur Joey, der geistesgegenwärtig nach ihm griff hielt ihn auf den Beinen. „Kaiba! Was ist los?“ zischte er leise. Der Ältere machte sich los und ging Richtung Ausgang. „Die Luft hier drinnen! Ich warte draußen.“ Er war außer Hörweite, bevor Joey etwas erwidern konnte. Der holte schnell Jessie ein. „Jess, ich glaube Kaiba ist schwindelig! Er ist fast umgekippt und meinte er würde draußen warten!“ Sie nickte knapp. Vielleicht lag es nur an der feucht warmen Luft, des tropischen Klimas, trotzdem wollte sie nach Kaiba sehen. Mokuba hielt sie auf. „Wo willst du hin?“ Beruhigend lächelte sie den Jungen an. „Deinem Bruder scheint die Luft hier drinnen nicht so zu bekommen, ich will nach ihm sehen! Schau dir mit Joey die Vögel an, wir warten draußen!“ Mokuba wirkte nicht allzu zufrieden mit der Antwort ließ sie allerdings gehen. Kaiba hockte gegenüber dem Vogelhaus auf einer Holzbank, leicht nach vorne übergebeugt und hatte den Kopf in die Hände gestützt. „Seto?“ Jessie hockte sich vor ihn. „Alles in Ordnung!“ murmelte er leise, sah sie jedoch nicht an. Noch dazu war er blass und wirkte alles andere als fit. „Seto, ich glaube du hast ernsthafte Schwierigkeiten mit deinem Kreislauf. Joey meint du wärst fast umgekippt. Und das liegt nicht alleine an der Luft da drinnen!“ Er reagierte nicht auf ihre Worte. „Also, was ist los mit dir?“ Unter den Wimpern hervor sah er sie vorsichtig an. „Mir ist schwindelig, schlecht und ich habe Kopfschmerzen!“ murmelte er schließlich kleinlaut. „Und wann hast du zuletzt etwas gegessen? Und sei ehrlich, ich weiß, dass du nicht gefrühstückt hast!“ „Was geht dich das an?“ fuhr er sie an. Jessie legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, er verspannte sich. „Willst du deinem Bruder den Tag verderben, indem du uns zusammenklappst und wir einen Krankenwagen rufen müssen? Er macht sich sowieso ständig Sorgen um dich!“ Er seufzte leise und lies die Schultern hängen. „Keine Ahnung, wann!“ Jessie fehlten die Worte, er wusste nicht, wann er zuletzt etwas gegessen hatte. Sie holte ein belegtes Brötchen aus ihrem Rucksack und hielt es ihm hin. „Hier iss!“ Abwehrend schüttelte er den Kopf. „Das ist deins!“ Sie verdrehte die Augen. „Ich habe acht belegte Brötchen, vier Muffins und vier Äpfel dabei! Also iss!“ Einen Moment zögerte er noch, dann gehorchte er. Nach einigen Minuten richtete er sich gerade auf. „Besser?“ Er nickte leicht und nahm die Wasserflasche entgegen, die sie ihm hinhielt. Jessie stand auf und setzt sich neben ihn auf die Bank. „Warum isst du nicht regelmäßig?“ Er wich ihrem Blick aus, schob die Brille etwas hoch und rieb sich über die Augen. „Ich möchte nicht darüber reden!“ murmelte er erstickt. Jessie strich ihm sanft über den Arm. Er zuckte zusammen entspannte sich dann allerdings wieder. „Okay! Aber sag mir Bescheid, falls es dir wieder schlechter gehen sollte!“Er nickte leicht und richtete sich wieder auf. Allerdings wich er noch immer ihrem Blick aus. Ein paar Minuten später kamen Joey und Mokuba aus dem Vogelhaus. Joey hatte die Kamera erhoben und fotografierte Jessie und Kaiba. Mokuba rannte auf seinen Bruder zu. „Seto, ist alles in Ordnung?“ Dieser lächelte leicht. „Klar, Kleiner. Von der stickigen Luft da drinnen hab ich nur Kopfschmerzen bekommen!“ Der Junge ließ sich damit abspeisen, vor allem auch weil Jessie nicht widersprach. Der Rest des Tages verlief fröhlich. Seto beteiligte sich viel mehr an dem Ausflug und ihm war deutlich anzusehen, dass es ihm besser ging. Die vier hatten jede Menge Spaß! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)