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Only know you love her when you let her go

Inuyasha and Kagome
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurze Info für euch:
" ... " <- Bedeutet die Charaktere sprechen.
« ... » <- Bedeutet die Charaktere denken.

^.^

Da Kapitel 5 wahrscheinlich in nächster Zeit nicht frei geschalten wird (T.T) fasse ich es hier kurz zusammen damit ihr den Anschluss nicht verliert und weiter lesen könnt ^.^

Also Ren erklärt Kagome das auf dem Tempel ein Zauber liegt, wodurch in ihm die Zeit schneller vorbei geht. Was also außerhalb ca. 1 Woche ist, ist im Tempel über ein Jahr.
Kagome beschließt bei Ren zu trainieren und diese schickt Inuyasha und die anderen wieder zurück ins Dorf. Inuyasha ist nicht sonderlich begeistert und stink wütend auf Kagome. Im Dorf treffen die Freunde auf Kikyo welche sich Inuyashas Angebot überlegt hat und beschlossen hat bei ihm bleiben zu wollen. Inuyasha ist total happy, Sango und die anderen hingegen nicht wirklich.
Währendessen vergeht ein Jahr im Tempel. Kagome wird immer besser und bekommt von Ren das Schwert Chizukara überreicht. Sie ist nun schon so weit das Ren ihr die stärkste Technik beibringen will. Die Technik die unsterbliche Seele eines jeden Lebewesens zu vernichten. Kagome war wild entschlossen, doch als sie hörte das sie dafür ein Opfer geben müsse, welches war Inuyasha zu vergessen, brach sie das Training ab. Ihr ursprüngliches Ziel, den Fluch zu brechen hatte sie ja erreicht, deshalb verlies sie den Tempel um wieder zu Inuyasha und den anderen zu gehen.
Dort muss sie mit ansehen wie Inuyasha und Kikyo zusammen in einer heißen Quelle baden und von einer gemeinsamen Zukunft sprechen.
Geschockt von diesem Anblick flüchtet sich das Mädchen wieder zurück in ihre Zeit.

So, ich hoffe ihr könnt der Geschichte nun wieder folgen und ich hoffe dass das fünfte Kapitel bald mal frei geschalten wird (T.T) Komplett anzeigen

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Prolog

Traurig saß das junge Mädchen an ihrem Fenster. Sie blickte in die dunkle Nacht hinaus. Ihre Gedanken schweiften mal wieder zu dem Hanyou Jungen dessen Schuld es war, dass sie nun wieder in ihrer eigenen Zeit war. Ein Streit. Eine kleine Meinungsverschiedenheit und schon verloren sie beide wieder die Kontrolle über ihr eigenes Verhalten. Ihre Gedanken kreisten um seinen Blick, der sich jedes Mal so verfinsterte das sie glaubte ihr Herz würde gleich in ihrer Brust zerspringen. Schon seit geraumer Zeit hegte sie still den Verdacht, das da mehr war. Das es eben doch nicht bloß Freundschaft war, was sie für ihn empfand. Sie konnte, oder viel mehr wollte sie sich diese Gefühle nicht eingestehen. Denn sie wusste, dass sie zu nichts führen würden.

Egal was sie für ihn empfinden würde. Für ihn gab es eine Andere. Jemanden den er liebte. Von ganzem Herzen und sie wusste genau das sie mit dieser Person niemals mithalten konnte.

Mit diesem Gedanken und einem leichten stechen in der Brust, erhob sie sich schließlich und ließ sich in ihr warmes und weiches Bett fallen. Leicht seufzte sie auf bei dem Gedanken was Inuyasha wohl gerade tut. Langsam drehte sie sich zur Seite um kurze Zeit später in einen unruhigen Schlaf zu verfallen.

Was bin ich eigentlich für dich?

“Blöde Kagome, wo zum Teufel bleibt sie?” Inuyasha starrte ungeduldig in den Knochenfressenden Brunnen, welcher seine und ihre Welt miteinander verband. “Das ist ja wohl klar, sie wartet darauf dass du dich bei ihr entschuldigst.” Miroku trat neben ihn und sah ihn mahnend in die Augen. “Keh, für was soll ich mich bitte bei ihr entschuldigen?” “Das ist doch ein schlechter Scherz.” Shippo, der kleine Fuchsdämon tauchte nun auch neben ihm auf. “Immerhin warst du derjenige der behauptet hat das sie niemals so stark werden würde wie Kikyo.” Er sah den Halbdämon böse an. Kagome war für ihn wie eine Mutter und er konnte es nicht ertragen wie Inuyasha mit ihr umsprang. “Es stimmt schon was er da sagt, Inuyasha.” kam es von Miroku. “Du hast Kagome-Sama damit sehr verletzt.” Inuyasha verdrehte bloß die Augen. Sicher, er wusste genau das er zu weit gegangen war. Aber sich bei ihr entschuldigen? Da stand ihm eindeutig sein Stolz im Wege. Zudem hatte sie auch so einiges von sich gegeben das ihn sehr traf. Plötzlich vernahm er ein genervtes Seufzen. Er drehte sich um und erblickte Sango, welche ungläubig den Kopf schüttelte. “Wie kann man bloß so stur sein?” fragte sie ihn. “Hört endlich auf zu nerven.” Sein Blick wanderte herunter, zum Grund des Brunnens. “Wenn es euch allen so viel bedeutet, hole ich sie eben zurück. Aber ich werde mich nicht bei ihr entschuldigen, damit das ein für alle mal klar ist.” Mit einem eleganten Sprung verschwand er im Brunnen. Die drei Freunde konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. “Und wie er sich entschuldigen wird.” sagte Shippo nur, als sie sich wieder auf den Weg zurück ins Dorf machten.
 

Erschöpft quälte sich Kagome durch die Straßen Tokios. Die Schule strengte sie von mal zu mal mehr an. Erst Recht jetzt, wo ihre Gedanken bloß bei Inuyasha waren. Wie konnte er ihr nur solch gemeine Dinge an den Kopf werfen? » Ich bedeute ihm wohl nicht so viel wie ich dachte. «

Komplett in Gedanken versunken merkte sie nicht mal wie sich ihr ein Auto näherte. Viel zu schnell fuhr es über die Kreuzung welche Kagome gerade überqueren wollte. Das letzte was sie vernahm, war die Hupe des Wagens und das Geschrei vorbeilaufender Passanten. Als sie schon dachte, es sei um sie geschehen, spürte sie plötzlich wie jemand sie packte und mit ihr davon sprang. Langsam, ja beinahe ängstlich, öffnete sie die Augen und blickte in Inuyasha’s wütendes Gesicht. “Was soll das? Bist du Lebensmüde. Dieses Ding hätte dich beinahe angegriffen.” » Angegriffen? « Das Mädchen musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Inuyasha kannte sich eben in ihrer Zeit nicht aus und das merkte man ihm auch an. Doch trotz allem hatte er recht mit dem was er sagte. “ Entschuldige” Sie löste sich von ihm und realisierte erst jetzt, das sie auf dem Dach eines Hochhauses gelandet waren. “Da sieht man es ja, wenn ich nicht da bin um dich zu beschützen, gerätst du bloß in Schwierigkeiten.” Sie blickte ihm in die Augen. Hatte er mit seinen Worten etwa Recht? Nein. Sie konnte auch selbst auf sich aufpassen. Auch wenn sie nicht so stark war wie seine geliebte Kikyo. Sie lächelte leicht bei den Worten: “ Verzeih, das ich nicht so stark bin wie Kikyo.” Sie wollte sich schon auf den Weg runter von diesem Gebäude machen, als sie festgehalten wurde. Überrascht blickte sie erneut in das Gesicht des Hanyous, welchem nun ein Ausdruck der Wehmut innewohnte. “Hör zu Kagome, ich denke ich bin mit meinen Worten gestern etwas zu weit gegangen.” Total perplex sah sie ihn an. Seit wann konnte er sich bitte zu einer Entschuldigung durchdringen? Irgendwas an dieser Situation war doch schon wieder faul. Sie seufzte. Sie hatte einfach keine Energie mehr sich noch mit ihm zu streiten, weshalb sie ihm so verständnisvoll es ging zunickte. “Schon okay, ich weiß ja dass du es nicht so ernst gemeint hast.” Inuyasha schnaufte erleichtert auf. Er war nicht sonderlich gut darin seine Gefühle zu offenbaren, doch es tat ihm wirklich leid was er ihr gesagt hatte. Er konnte jetzt nur darauf hoffen das sie ihm auch wirklich verzeihen würde.
 

Es war schon spät Abends als Kagome immer noch vor ihren Matheformeln saß. Egal was sie versuchte, wie sehr sie sich auch konzentrierte, sie bekam diese verflixten Formeln einfach nicht in ihren Kopf. Verzweifelt legte sie das Buch beiseite und drehte sich zu Inuyasha um. Dieser hatte, wie schon so oft, auf ihrem Bett platz genommen und beobachtete sie aufmerksam. “Was ist? Ich habe keinen Mucks von mir gegeben.” Kagome lächelte. “Ich weiß, ich bin auch schon fertig mit dem lernen.”

Zugegeben, das stimmte so nicht wirklich. Um ehrlich zu sein war es eher so das sie die Hoffnung schon langsam aufgegeben hatte. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht die Schule komplett zu schmeißen. Doch diesen Gedanken verbannte sie schnell wieder. Was sollte denn aus ihr werden ohne Abschluss? Oder spielte sie etwa mit dem Wunsch, nach dem Kampf gegen Naraku und dem einsammeln der Splitter, bei Inuyasha, in seiner Zeit zu bleiben? Sie ertappte sich selbst dabei wie sie rot wurde und drehte sich schnell wieder Richtung Schreibtisch damit Inuyasha sie nicht so sehen würde. Doch dem Hanyou war bereits aufgefallen das sich die Farbe in Kagomes Gesicht veränderte. Neugierig trat er neben sie und musterte sie. “Was ist los? Bekommst du Fieber?” Vorsichtig tastete er ihre Stirn ab um zu überprüfen ob sich sein Verdacht bestätigte. “Ach was. Ich hab gerade nur an was verrücktes gedacht.” Entgegnete sie ihm, etwas genervt. Wieso dachte er immer gleich sie sei Krank wenn sie in seiner Gegenwart rot wurde? Leicht gereizt erhob sie sich und wandte sich ihrem Bett zu. “Ich bin müde, ich leg mich hin.” Inuyasha nickte ihr zu und setzte sich neben ihr Bett. Nachdem sie sich in ihre Decke gekuschelt hatte, blickte sie runter zu ihrem heimlichen Schwarm. Sie beobachtete ihn eine Weile, was ihm nicht entging. “Ist was?”, fragte er schließlich. “Inuyasha, darf ich dich mal was fragen?”, entgegnete sie ihm. “Sicher.”, er wirkte desinteressiert doch Kagome ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. “Was hast du eigentlich vor, wenn das alles vorbei ist?”, sie sah wie seine Hundeohren bei ihren Worten anfingen zu zucken. “Was weiß ich, darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.” Kagome drehte sich wieder auf den Rücken und starrte eine kleine Ewigkeit an die Wand. “Ich habe Angst davor, was nach alldem hier kommen wird.”, kam es plötzlich von ihr. Inuyasha schaute sie verwirrt an. Angst? Wieso Angst? War es nicht das, worauf sie sich so freute? Wenn alles vorbei ist, konnte sie doch endlich wieder in ihr altes Leben zurück. Das Leben welches sie immer so vermisste wenn sie bei ihm ist. Ein Leben in dem sie sicherlich Glücklich werden würde. Glücklicher als sie bei ihm je sein könnte. “Tzz, du Dummkopf. Vor was hast du denn bitte Angst?” “Davor das ich dich nie wieder sehne würde.”, sagte sie trocken. Er konnte seinen Ohren nicht trauen. Was sagte sie da bloß? Sie hatte Angst vor einem Leben ohne ihn? War er ihr denn so wichtig? Könnte es vielleicht sogar sein, dass sie ihn mag. Also richtig mag? Er hatte so viele Fragen und fand doch nicht den Mut ihr auch nur eine einzige davon zu stellen. “Inuyasha, was bin ich eigentlich für dich?” Jetzt reichte es. Er sprang auf um ihr in die Augen sehen zu können, doch Kagome war schon eingeschlafen. Erleichtert seufzte er. Was sollte er ihr denn darauf sagen? Etwa die Wahrheit? Das er ohne sie nicht mehr leben möchte. Das sie zu seinem Zuhause geworden war? Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte er nicht. Immerhin würde er sie mit diesen Worten, mehr oder weniger an sich binden. Das letzte was er wollte war das Kagome nur aus reinem Mitleid bei ihm bleiben würde. Langsam ließ er sich wieder neben ihrem Bett nieder und lauschte ihrem ruhigen Atem. Kagome hatte etwas besseres als ihn verdient. Das stand fest. Zudem war da auch noch Kikyo. Die er immer lieben würde. Oder?

Ein unvergesslicher Tag

Langsam öffnete Kagome ihre Augen. Die Sonne kitzelte ihre Nase und sie fühlte sich komplett unbeschwert. Mit Leichtigkeit stand sie auf und streckte sich. Langsam schritt sie an ihr Fenster und öffnete es. Die Sonne strahlte ihr nun noch mehr in die Augen. Leise vernahm sie das Kreischen ihres Bruders, welcher mit Inuyasha Fußball zu spielen schien. Sie lächelte. Sie war Glücklich. Glücklich darüber das Inuyasha hier war. Hier bei ihr. Und sie fragte sich, wieso das nicht einfach so bleiben könnte. Kopfschüttelnd wandte sie sich jedoch schnell wieder ab. Inuyasha gehörte nicht hier her. Nicht in diese Zeit, nicht zu ihr. Er gehörte zu jemand anders. Ihre anfängliche Fröhlichkeit trübte sich ein wenig, doch sie zwang sich dazu, diese Gedanken zu verbannen. Nicht jetzt. Diesen Tag wollte sie mit Inuyasha verbringen. Komme was da wolle, heute zwang sie sich einfach mal dazu Glücklich und unbeschert zu sein und es auch zu bleiben. Mit einem leichten Lächeln zog sie sich an und machte sich auf den Weg nach draußen. Sota entdeckte sie als erstes und rannte lachend auf seine Schwester zu. “Kagome, Kagome!”, rief er aufgeregt. “Du glaubst es nicht. Ich habe Inuyasha beim Fußballspiel geschlagen.”, berichtete er stolz. “Wirklich? Super Sota.”, Kagome lächelte ihren Bruder so warm und freundlich an, wie sie es schon lange nicht mehr tat. Inuyasha trat nun auch näher. Sota rannte sogleich wieder auf den Hanyou zu. “Inuyasha, Dankeschön.” Inuyasha sah in irritiert an. “Für was bedankst du dich?” Sota grinste. “Na, seit du hier bist, kann Kagome endlich wieder richtig lachen.” Kagomes lieblicher Blick verwandelte sich und sie funkelte ihren kleinen Bruder böse an. Dieser bemerkte den tödlichen Blick seiner Schwester und machte sich schnell aus dem Staub. Inuyasha hingegen schien keine Miene zu verziehen. Kagome seufzte hörbar. Wusste sie es doch. Sie war ihm eben egal. Sie ging auf ihn zu. “Komm Inuyasha, ich habe heute so einiges mit dir vor.”, sagte sie und nahm seine Hand. “Was hast du denn mit mir vor?”, Inuyasha klang leicht verängstigt. Zudem tat er alles in seiner Macht stehende, damit Kagome nicht merkte, das er eigentlich am liebsten knallrot anlaufen würde, nach den Worten ihres Bruders. Dank ihm konnte sie also wieder lachen? Lachte sie denn nicht, wenn er nicht bei ihr war? Oder war sie einfach so erbost über ihren letzten Streit? Als sein Blick dann auf Kagomes Hand traf, die immer noch die seine fest umklammerte und ihn hinter sich herzog, spürte er wie er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und sein Gesicht rot anlief. Zum Glück drehte sich Kagome in diesem Moment nicht um, sodass sie nichts vom Gefühlsausbruch des Hanyous mitbekam. Nein, Kagome war schon wieder in ihren eigenen Gedanken versunken. Sie legte sich einen Plan zusammen was sie denn heute mit Inuyasha unternehmen könnte. Es war ein warmer, oder eher ein heißer Samstag und sie wollte diesen unbedingt mit ihm verbringen und ihn unvergesslich werden lassen. Denn sie hatte das Gefühl dass das alles war was sie machen konnte. Ihm unvergessliche Momente mit ihr schenken, damit er auch sie niemals vergessen würde.
 

Kagomes Mutter stand vor der Tür, als ihre Tochter mit Inuyasha im Schlepptau auf sie zukam. “Kagome, Liebes!”, rief sie. Kagome kam schnell auf sie zugelaufen. “Kagome, es ist ein so schöner Tag. Sota will unbedingt ins Schwimmbad.”, ihr Blick schweifte zu Inuyasha ab. Dann lächelte sie. “Wie wäre es wenn Inuyasha und du ihn begleiten würden?” Kagome überlegte kurz. Das war eigentlich die perfekte Idee. Lächelnd nickte sie ihrer Mutter zu und wendete sich wieder zu Inuyasha. “Du hast es gehört, wir gehen heute schwimmen.”, verwirrt blickte der Hanyou das Mädchen an. Zu was schwimmen gehen? Kagome hingegen war schon dabei alles bis ins kleinste Detail zu planen. Irgendwo musste noch eine alte Badehose ihres Vater rum liegen, die Inuyasha auch sicher passen würde. Die Haare würde sie ihm zusammenbinden, die stören ihn sonst bloß beim rumtoben. Aber was sollte sie mit den Hundeohren machen? Eine Badekappe? Sie musste bei dem Gedanke an einen Inuyasha mit Omabadekappe lachen. Nein, das könnte sie ihm nicht antun. Eine Basecape würde es auch tun. Inuyasha blickte sie immer noch verwirrt an, da er sich unter einem Schwimmbad nicht wirklich viel vorstellen konnte.
 

Eine Stunde später saßen Kagome, Inuyasha und Sota, in der kleinen Straßenbahn die sie zum nächsten Freibad bringen sollte. Sota hüpfte die ganze Zeit unruhig auf seinem Sitz hin und her und beschrieb Inuyasha detailliert was er alles mit ihm vorhabe. “Erst gehen wir rutschen und dann schwimmen und dann springen wir vom fünf Meter Sprungturm.”, Kagome bat ihn, sich endlich normal hinzusetzen. Sie musste sich eingestehen das sie ein wenig enttäuscht darüber war, das Sota die beiden begleitete. Immerhin würde er Inuyasha sicher die meiste Zeit für sich beanspruchen. Inuyasha zog Kagome schnell wieder aus ihren Gedanken. “Du, Kagome. Könntest du mir vielleicht mal erklären wo genau wir eigentlich hingehen?”, er sah sie überfordert an und das Mädchen konnte sich ein Kichern nicht unterdrücken. “Jetzt lass dich doch einfach mal überraschen Inuyasha.”, der Hanyou entgegnete ihr lediglich mit einem leicht genervten schnaufen. Was sollte das schon wieder? Wo zum Teufel schleppte sie ihn bloß wieder hin? Kagome entging sein genervt Blick keineswegs, doch sie hatte keine Lust sich mit ihm zu streiten. Komme was da wolle, sie würde ihm heute einen schönen Tag machen. Ob er will oder nicht.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt die Straßenbahn endlich vor dem Freibad, das Kagome schon seit Jahren besuchte. Die drei begaben sich zum Schalter und Kagome kaufte drei Tageskarten. Inuyasha vernahm einen schrecklichen Chlorgeruch, der ihn beinahe zum würgen brachte. Was war das nur für ein schrecklicher Ort an den Kagome ihn da gebracht hatte? Er folgte dem Mädchen und ihrem kleinen Bruder. Als er schließlich im inneren dieses schrecklichen Ortes war, änderte er schlagartig seine Meinung. Kagome konnte beobachten wie seine Augen zu funkeln begannen als er all den Trubel, die Wasserbecken, die Rutschen und alles andere, sah. Und sie war glücklich, das es ihm anscheinend gefiel. “Okay, Sota, du musst Inuyasha zeigen wo er sich umziehen kann und kontrolliere bitte steht’s das er auch seine Basecape trägt. Ich gehe mich jetzt auch umziehen. Wir treffen uns in ein paar Minuten wieder hier.”, mit diesen Worten, drehte sie den beiden den Rücken zu und verschwand in den Damenumkleiden. Sota griff nach Inuyasha’s Hand und führte ihn zu den Herrenumkleiden. Inuyasha konnte mit der Badehose nicht sonderlich viel anfangen und verstand auch nicht für was er sie brauchen würde. Doch er wehrte sich nicht. Als Sota und er fertig waren gingen sie wieder zurück an den vereinbarten Treffpunkt. Doch von Kagome fehlte jede Spur. “Typisch. Erst eine Ansage machen und dann selbst zu spät kommen.”, motze Sota. Inuyasha beachtete ihn gar nicht. Er konnte seine Augen immer noch nicht von den viele Schwimmbecken abwenden und so bemerkte er auch nicht als Kagome direkt hinter im stand. “Wow, Schwesterlein. Du siehst ja richtig toll aus in deinem neuen Bikini.”, erkannte Sota. Kagome grinste über das Kompliment ihres kleinen Bruders. Doch mehr interessierte sie was wohl Inuyasha von ihrer neune Badebekleidung hielt. Der Hanyou jedoch würdigte sie nicht einmal eines raschen Blickes, sondern bettelte das er doch endlich ins Wasser wollte. Sota schnappte sich seine Hand und rannte mit ihm zum nächst gelegenen Becken. Kagome blickte den beiden nur still nach. War ja klar, das er sich nicht sonderlich für sie interessierte. Aber das er sie nicht einmal eines Blickes würdigte, kränkte sie mehr als sie zugeben wollte. Stattdessen nahm sie den mitgebrachten Korb und die Handtücher und suchte sich einen schönen Platz unter einem Baum aus. Sie breitete die Handtücher sorgfältig aus und beobachtete nun ihren kleinen Bruder wie er mit Inuyasha im Wasser rumtobte. » Inuyasha würde sicherlich einen tollen Vater abgeben. « Sie musste sich selbst eingestehen das sie ein wenig eifersüchtig auf ihren Bruder war. Selbst dieser bekam mehr Aufmerksamkeit von Inuyasha geschenkt als sie. Langsam richtete sie sich auf. Na gut. Wenn er schon nicht von alleine etwas mit ihr unternahm, musste sie eben in die Offensive. Aber wie? Sie blickte sich um. Sie blieb an dem neuen Zehnmeter Sprungturm hängen. Ein Grinsen machte sich über ihrem schönen Gesicht breit. Das war die Idee. Zugegeben, sie hatte vor nichts mehr Angst, als davor mit einem Kopfsprung vom Zehnmeterturm zu springen, aber wenn sie anders keine Beachtung von Inuyasha bekam. Zielgerichtet lief sie auf den Turm zu. Glücklicherweise war gerade freigegeben. Jedoch war Kagome anscheinend die einzige die ernsthaft vorhatte von da oben runter zu springen. Oben standen zwar ein paar halbstarke Kerle, doch keiner von ihnen machte den Anschein das er wirklich runterspringen würde. Mit etwas wackeligen Beinen kletterte sie die Leiter hinauf. Als sie endlich oben war und kurz runterblickte stockte ihr etwas der Atem. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen? Aber jetzt gab es für sie kein Zurück mehr. Sie würde das jetzt durchziehen. Sota, der Inuyasha gerade den Ball zuwerfen wollte, hielt plötzlich inne. “Mensch Sota, jetzt wirf schon.”, rief Inuyasha ungeduldig. “I-Inuyasha, schau mal da hoch.”, Sota zeigte mit zittrigen Fingern hoch auf den Sprungturm und Inuyasha stockte beinahe der Atem als er Kagome da oben entdeckte. Ihr entging sein Blick nicht, da sie ihn schließlich die ganze Zeit beobachtete. Jetzt wo der Hanyou endlich zu ihr hochblickte wollte sie diesen schrecklichen Sprung nur noch so schnell wie möglich hinter sich bringen. Mit zugegeben, ziemlichen Bauchschmerzen, stürzte sie sich anmutig und mit einem gekonnten Kopfsprung, hinunter in das kalte Nass. Das Wasser fühlte sich wie tausend Nadelstiche auf ihrer Haut an und sie riss erschrocken die Augen auf, als sie den Boden des Beckens erreichte. Gekonnt stieß sie sich vom Grund ab und schwamm schnell wieder Richtung Wasseroberfläche. Als sie wieder auftauchte vernahm sie Geklatsche. Mit leicht geröteten Kopf musste sie feststellen, das ihr kleines Kunststück nicht unbemerkt geblieben war. Ein paar Jungs pfiffen ihr zu und sie lächelte nur beschämt. Eigentlich wollte sie nur die Aufmerksamkeit von Inuyasha und nicht die dieser Machos. Apropos. Sie blickte in die Richtung in der sie Ihn das letzte wahrgenommen hatte. Doch Inuyasha war schon direkt vor ihr und sie erschrak nicht schlecht. “I-Inuyasha.”, stammelte sie. “Bist du eigentlich verrückt so was gefährliches zu machen?”, meckerte er sie an. Bitte? Hatte er sich etwa schon wieder um sie gesorgt? “Inuyasha, das war doch nicht gefährlich.”, verteidigte sie sich. “So sah es aber nicht aus.”, sagte er patzig. Bevor jedoch ein noch größerer Streit zwischen den beiden ausbrechen konnte kam Sota dazwischen. “Schwester, ich hab Hunger. Komm wir essen was. Du hast doch sicher auch Hunger, oder Inuyasha?” “Keh, mir doch egal.”, seine anfängliche Begeisterung schien wie weggeblasen zu sein und Kagome hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, da das offensichtlich allein ihre Schuld war. Was dachte sie sich bei dieser Aktion auch? Dieser Tag sollte unvergesslich werden für Inuyasha und nicht für sie. Seufzend folgte sie ihrem Bruder und dem beleidigten Hanyou zu ihren Handtüchern. Erst jetzt viel ihr Inuyasha’s muskulöser Oberköper auf. Seine breiten Schultern und sein perfekt geformter Bauch. Sie wünschte sich nichts mehr als das er sie mit diesen starken Körper in den Arm nehmen würde. Doch dieser Wunsch würde sicher nie in Erfüllung gehen. Inuyasha hielt niemanden in seinen Armen. Niemanden, außer Kikyo. Leise setzte sie sich neben ihn “Hier Inuyasha, iss etwas Melone.”, sie streckte ihm versöhnlich ein Stück Honigmelone entgegen. “Keinen Bedarf, danke.”, er drehte sich weg und begann sich mit Sota’s Gameboy zu beschäftigen. Erneut seufzte Kagome. Schon wieder. Schon wieder so ein sinnloser Streit, der ihnen den ganzen Tag zerstören würde. Den Rest der Zeit verbrachten Sota und Inuyasha zusammen im Wasser, während Kagome auf ihrem Handtuch liegend, versuchte zu lesen. Irgendwann verlor sie jedoch die Geduld. Sie machte sich auf die Suche nach Inuyasha und fand ihn schließlich mit Sota im großen Schwimmerbecken. Sie setzte sich an den Rand und winkte die beiden zu sich. “Sota, könntest du uns bitte kurz alleine lassen?”, bat sie ihren kleinen Bruder, welcher nur verständnisvoll nickte und sich mit seinem Taucherring davon machte. Inuyasha würdigte Kagome keines Blickes und sie musste zugeben das sie seine Reaktion ziemlich übertrieben fand. “Inuyasha, es tut mir leid.”, begann sie zaghaft. “Nein tut es nicht.”, zischte er zurück. Kagome merkte wie sich die Wut in ihr langsam begann zu sammeln. “Jetzt hör mal zu, ich weiß ja nicht wirklich was dein Problem ist, aber- “, weiter kam sie nicht. “Was mein Problem ist? Ich war nicht schnell genug, verstehst du?”, schrie der Hanyou nun. Sie schaute ihn verwirrt an. Nicht schnell zu genug? Für was nicht schnell genug? “Ich verstehe nicht”. Sie versuchte ihm in die Augen zu schauen, doch er wich ihrem Blick aus. “Ich war nicht schnell genug um dich zu retten, verstehst du? Als ich dich sah, wie du dich von da oben runtergestürzt hast, war ich nicht schnell genug um dich zu retten.”. Seine Stimme klang verzweifelt und Kagome konnte den Selbstvorwurf aus ihr heraus hören. Sie kam sich so bescheuert vor. Sie war die ganze Zeit sauer auf ihn und ihn schien es beinahe vor Selbstvorwürfen zu zerreisen. Langsam zog sie Inuyasha, welcher sich immer noch gegen den Beckenrand lehnte, zu sich und drückte ihren Körper gegen seinen. Ihre Arme legte sie um seinen Hals und ihr Kinn ließ sie auf seiner Schulter zur Ruhe kommen. “Inuyasha, es tut mir leid. Es tut mir leid das du dir solche Sorgen gemacht hast.”, dabei drückte sie ihn noch mehr an sich. Inuyasha faste mit seiner Hand nach ihrem Arm. » Kagome «. Sie verharrten in dieser Position eine kleine Ewigkeit bis Inuyasha sie an den Armen ins Wasser riss. Total überrascht tauchte Kagome wieder auf und starrte Inuyasha an. “Was war das denn jetzt?”. Er lachte und drückte Kagome noch einmal an sich. “Danke, Kagome.”. Diese Worte lösten In Kagome ein Gefühlschaos aus und sie war sich nun sicher das sie Inuyasha einen unvergesslichen Tag geschenkt hatte.

Der Fluch

Nach diesem schönen, aber auch anstrengenden Tag im Schwimmbad, waren alle drei heilfroh als sie endlich wieder zuhause angekommen waren. Sota verschwand sofort in seinem Zimmer und Inuyasha hatte mal wieder Hunger. Doch Kagomes Mutter war ihm einen Schritt voraus und reichte im sogleich einen Teller mit Sandwisches, welche er auch gleich verschlang. Kagome schaute ihm dabei amüsiert zu. “Hey, willst du nichts Kagome?”, fragte er mit vollem Mund. “Haha, Nein, ich habe keinen Hunger, aber danke.”. Sie ging die Stufen hoch in ihr Zimmer und ließ sich auch ihr Bett fallen während Inuyasha immer noch am essen war. Sie ließ den Tag revue passieren. Und sie musste sich eingestehen das sie immer noch ein schlechtes Gewissen wegen ihres Verhalten gegenüber Inuyasha hatte. Sie legte sich hin um besser nachdenken zu können, doch schon nach wenigen Minuten war sie tief und fest eingeschlafen.
 

Der nächste Tag war angebrochen und es war an Zeit wieder zurück in die Epoche der kriegerischen Staaten zu reisen. Kagome war noch in ihrem Zimmer um ihren Rucksack zu packen, als Inuyasha schon wieder ungeduldig nach ihr rief. Wieso musste er immer so einen Stress machen? Genervt schnappte sie sich den Rucksack und rannte die Treppen runter zu Inuyasha. “Na endlich. Wie lange wolltest du mich denn noch warten lassen?”. Sie entgegnete ihm jedoch nichts. Sie hatte sich vorgenommen, jedem Streit aus dem Weg zu gehen. Also lief sie stumm an ihm vorbei in Richtung Brunnen. Als sie bemerkte das er ihr nicht folgte drehte sie sich um und rief ihm zu: “Kommst du jetzt oder nicht?”. Ihr Verhalten verwunderte ihn. Was war denn los mit ihr. Gestern Abend als er noch mal mit ihr reden wollte, war sie bereits eingeschlafen und jetzt hatte er das Gefühl das sie ihm aus dem Weg ging. “Kagome ist alles okay bei dir?”, fragte doch etwas unsicher. Sie sah ihn verwundert an. Dann lächelte sie. “Natürlich, wie du sagtest, wir sind spät dran. Also komm.”. Mit diesen Worte verschwand sie im inneren des Brunnens. Inuyasha blickte ihr für einen Moment hinterher. Seufzend sprang er schließlich auch in das innere des Brunnens.

Am anderen Ende wurden die beiden schon von ihren Freunden erwartet. Shippo sprang ungehalten in Kagomes Arme. “Kagome, endlich bist du wieder da!”, rief er überglücklich. “Es ist schön dich wieder zu sehen, Kagome-Sama.” “Ich bin auch froh wieder hier zu sein, danke.”, sie lächelte ihren Freunden fröhlich zu. “Mich habt ihr wohl nicht vermisst.”, entgegnete Inuyasha beleidigt. “Spiel hier nicht den beleidigten, wir haben wichtigeres zu regeln!”. Mirokus Stimme wurde ernst. “Während ihr beiden weg wart ist hier so einiges passiert. Naraku ist wieder aufgetaucht.” “Was?!”, schrie Inuyasha. Kagome konnte förmlich sehen wie die Wut in ihm stieg. “Das ist nicht alles. Kikyo wurde auch bei ihm gesehen. Es heißt, er hätte sie angegriffen und sie könnte nicht mehr fliehen”, fügte Sango zaghaft hinzu. Sie wusste was passiert wenn Inuyasha das erfährt und sie würde Kagome diese Schmerzen nur zu gern ersparen. Doch es half nichts. Früher oder Später würde es Inuyasha rausbekommen. Besser jetzt als nachher. Kagome zuckte bei der Erwähnung dieses Namens zusammen. Kikyo. Wieso Kikyo? Sie sah zu Inuyasha. Er konnte sich kaum noch halten. « Es hilft nichts. » “Inuyasha, du solltest schon mal vorausgehen.”, sagte sie kalt, schon beinahe eiskalt. Doch Inuyasha merkte das nicht. Ihn interessierten lediglich ihre Worte. Er konnte nicht warten. Er musste jetzt sofort zu Kikyo. Er musste sie beschützen. “Danke.”. Mehr sagte er nicht, bevor er in Windeseile davon rannte. Kagome blickte ihm traurig hinterher. Nur mit viel Mühe gelang es ihr, ihre Tränen zurück zu halten. Ihren Freunden entging das nicht. Doch sie konnten nichts an ihrer Situation ändern. Es gab nichts was sie tun könnten damit es ihrer Freundin besser geht. Nichts. Und das wussten sie.
 

Inuyasha rannte. Er rannte so schnell wie ihn seine Beine nur trugen. Er hatte längst die Fährte von Kikyo aufnehmen können. Jetzt musste er nur noch schneller bei ihr sein, als dieser Naraku. Seine Gedanken waren nur noch bei ihr und er merkte nicht einmal wie er geradewegs in eine Falle rannte.
 

Kagome und der Rest ihrer Freunde machten sich nun auch auf den Weg. Immerhin mussten sie Inuyasha im Falle eines Kampfes gegen Naraku beistehen. Sie waren noch nicht weit gekommen, da vernahmen sie plötzlich eine Dämonische Aura. Noch ehe sie reagieren konnten erblickten sie Naraku vor sich. “Naraku!”, riefen sie. Dieser lachte bloß. Sango ergriff sofort die Chance und griff in mit ihrem Hiraikotsu an. Naraku zeigte sich unbeeindruckt. Mit einer einzigen Handbewegung sorgte er dafür das sich die Freunde nicht mehr bewegen konnten. “Dämonenjägerin, verschwende nicht deine Kraft. Ich bin nicht wegen dir hier.”. Er schaute zu Kagome. “Heute bin ich nur deinetwegen hier, meine liebe Kagome.”, sagte er mit einem unheimlichen Lächeln auf den Lippen. Kagome konnte sich immer noch nicht bewegen. Gespannt starrte sie zu Naraku. Was hatte er bloß vor? Wieder lachte er. « Ich hoffe das dieser Fluch wirken wird und diese Nervensäge endlich zu Grunde richtet. » Ohne das es auch nur Kagome merkte, belegte er sie mit einem Fluch, von welchem er sich versprach das er ihm große Freude bereiten würde. “Naraku, was hast du vor?”, schrie Miroku. Armer Trottel. Er ahnte nicht einmal das seine Arbeit bereits getan war. Doch er wollte den falschen Eindruck hinterlassen das der Angriff nun erst folgen würde. Mit einer Handbewegung löste er die Freunde wieder aus ihrer Starre. “Es macht keinen Spaß wenn ihr euch nicht wehren könnt.”, sagte er lediglich bevor er die Freunde angriff.
 

Inuyasha konnte sie nun ganz deutlich riechen. Ja, das war Kikyo. Ganz klar. Er war nicht mehr weit von ihr entfernt. Doch ehe er seine Gedanken beenden konnte, stand sie bereits vor ihm.

Er blieb stehen. Für eine Sekunde, als ihre Blicke sich trafen, herrschte absolute Stille. “Inuyasha.”, brachte sie schließlich hervor. “Kikyo”, entgegnete er und trat einen Schritt in ihre Richtung. “Was suchst du hier?”. Ihre Stimme war so ruhig. Das bewunderte er schon immer an ihr. Ihre Gelassenheit. Nicht so wie - Er schüttelten den Kopf. Wie konnte er jetzt auch nur eine Sekunde an Kagome denken? Immerhin war Kikyo in großer Gefahr. “Kikyo, wo ist Naraku? Hat er dir etwas angetan?”. Sie schaute ihn irritiert an. “Woher soll ich wissen wo Naraku ist? Ich bin selbst auf der Suche nach ihm, falls du es vergessen hast.”. Inuyasha zuckte zusammen. Was? Das konnte doch nicht wahr sein. “Kikyo, sag mir die Wahrheit. Hat Naraku dich wirklich nicht angegriffen?”, seine Stimme klang verzweifelt, was Kikyo nicht entging. “Inuyasha ich fürchte du bist in eine seiner Fallen getappt.”, sie versuchte dabei so sanft wie möglich zu klingen. “Aber ich bin froh zu sehen das du mir sofort zu Hilfe geeilt bist als du dachtest ich wäre verletzt.”, sie lächelte. Inuyasha konnte nicht anders. Er nahm sie in seine Arme. Drückte ihren Körper fest an seinen. Auch wenn sie keine Wärme mehr ausstrahlte, so war es doch ein schönes Gefühl sie so zu halten. “Kikyo, ich werde dich immer beschützen.”. Und so standen die beiden da. Sie hielten sich im Arm. Genossen ihre Zweisamkeit. Und vergasen darüber hin die Zeit.
 

Miroku setzt sein Kazaana ein. Auch wenn er die giftigen Insekten von Naraku einsaugen würde. Er musste alles in seiner Macht stehende versuchen um diesen Bastard endlich zu erledigen. Kagome beobachtete gebannt wie ihre Freunde kämpfen. In diesen Situationen hasste sie sich. Dafür das sie so schwach war, dafür das sie ihren Freunden nicht helfen konnte. Sie schnappte sich ihren Bogen und einen Pfeil. Zielsicher richtete sie den Pfeil auf Naraku. ”Naraku! Es ist aus!”, schrie sie und schoss. Der Pfeil raste direkt auf den Feind zu und traf in mitten im Herz. Ein greller Lichtstrahl blendete alle. Als sie ihre Augen wieder öffneten war Naraku weg. Lediglich eine zerbrochenen Puppe aus Holz und ein Haar von ihm waren noch da. “Es war also wieder nur eine seiner Marionetten.”, sagte Sango enttäuscht. “Irgendwas war komisch.”, begann Miroku. “Was meinst du?”, fragte Shippo. “Wieso lockt er erst Inuyasha weg indem er behauptet er hätte Kikyo in seiner Gewalt um dann hier gegen uns in Form seiner Marionetten zu kämpfen?”. Miroku hatte recht mit dem was er sagte. Es ergab keinen Sinn. Doch Kagome war in Gedanken wo ganz anders. “Wir müssen Inuyasha suchen.”, rief sie und sprang auf Kirara. Die Freunde nickten ihr zu doch sie war schon weg.
 

Langsam lösten sich die beiden voneinander. Sie sahen sich in die Augen. Wie gerne würde sie ihn jetzt küssen. Ihm das Gefühl geben sie sei die einzig für ihn. Seine große Liebe. Doch sie wusste das sie mit diesem kalten, leblosen Körper ihm niemals diese Gefühle schenken konnte. Dazu war sie nun nicht mehr in der Lage. Inuyasha beobachtete seine geliebte Kikyo. Er sah in ihren Augen das sie etwas schmerzte. Er verfluchte sich, da es nichts gab was er tun konnte um ihr zu helfen. “Kikyo.”, sie schauten einander so intensiv in die Augen wie sie es schon lange nicht mehr getan hatten. Dieses mal war nicht Kikyo diejenige welche die Initiative ergriff. Langsam senkte er sein Gesicht und verlor sich in seiner Geliebten, ohne zu merken, dass sie nicht mehr allein waren.
 

Kagome war auf Kiraras Rücken vor den anderen da und konnte ihren Augen nicht trauen. Während sie von Naraku angegriffen wurden und während sie sich solche Sorgen um Inuyasha gemacht hatte, war er hier? Bei Kikyo? Sieh sah wie die beiden sich innig in den Armen lagen und nun musste sie auch noch mit ansehen wie sie sich küssten. Langsam spürte sie einen Schmerz in ihrer Brust aufkommen. Doch dieser Schmerz war anders als gewöhnlich. Ihre Beine gaben nach und sie sank auf den Boden. Was war das? Das war doch kein Schmerz aus Liebeskummer. Sie hatte Schmerzen. Schreckliche Schmerzen. Es fühlte sich an als würde ihr Herz jede Sekunde zerspringen. Bemüht nicht von Inuyasha entdeckt zu werden rang sie nach Luft. “Kirara, ich bitte dich. Bring mich hier weg.”, Kirara gehorchte ihr und trug sie auf ihrem Rücken fort, in Richtung Kaedes Dorf.
 

Inuyasha hatte von all dem nichts mitbekommen. Er hatte immer noch nur Augen für Kikyo. Sie löste sich langsam von ihm. “Inuyasha es wird Zeit das ich wieder gehe.”, sie klang traurig. Als er diese Trauer in ihrer Stimme vernahm, fasste der Hanyou einen Entschluss. “Nein, Kikyo du kommst mit mir.”. Verwundert sah sie ihn an. “Was?”, fragte sie schließlich. “Ich will das du mit mir mitkommst. Ich brauche dich und du brauchst mich. Ich will dich nicht wieder alleine lassen.”. Sie war Glücklich, so unglaublich Glücklich über seine Worte, doch sie wusste dass das nicht geht. “Inuyasha bitte. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.”, sie drehte sich weg und ihre Seelenfänger versammelten sich um sie. “Wir werden uns bald wieder sehen.” Und bevor er noch etwas sagen konnte war sie in der Dunkelheit der Nacht verschwunden.
 

Miroku und Sango trafen auf halben Wege auf Kagome, welche ihnen stinksauer entgegen schrie das Inuyasha keine Hilfe brauchen würde. Ohne weiter zu fragen folgten sie ihr zurück ins Dorf. Es dauerte nicht lange da erreichte es auch Inuyasha. Er ging zu Kaedes Hütte und war überrascht als er sah das seine Freunde alle noch wach waren. “Was ist los? Wieso seid ihr zu so später Stunde noch wach?”, fragte er sie. Miroku ließ einen lauten Seufzer von sich. “Inuyasha du hast Kikyo getroffen, oder?”, fragte er schließlich. Inuyasha sah ihn überrascht an. “Ja, aber woher weißt du das?”. “Kagome hat es uns gesagt.”, entgegnete Sango. Inuyasha blieb das Herz stehen. Kagome hatte es ihnen erzählt? Hatte sie die beiden etwa gesehen? Erst jetzt erinnerte sich Inuyasha daran, das sie ursprünglich nach Naraku gesucht hatten. “Ist euch was passiert? Wurdet ihr angegriffen?”, kam es plötzlich von ihm. Miroku erzählten ihm von dem Kampf zwischen ihnen und Naraku. Auch davon das er aus Narakus Plan nicht schlau wurde. Inuyasha hörte ihm aufmerksam zu. Auch im kam das alles etwas faul vor. Hatte Naraku etwa versucht Kikyo anzugreifen und weil Inuyasha schneller war, dachte er das er sich vielleicht an seinen Freunden versuchen sollte? Etwas andere konnte er sich nicht vorstellen. Sein Blick schweifte durch seinen Freundeskreis. Plötzlich zuckte er zusammen. “Wo- Wo ist Kagome?”
 

Traurig saß sie an einer Klippe. Den Blick aufs Meer gerichtet. Was war da bloß geschehen? Als sie Inuyasha und Kikyo sah, hatte sie einen so unerträglichen Schmerz in der Brust. Und auch jetzt konnte sie ihn noch deutlich spüren. Sie fasste sich an die Brust. War das vielleicht Naraku? Hatte er etwas damit zu tun? Sicher, wer denn auch sonst? Nur, was hatte er mit ihr angestellt?

Was waren das für Schmerzen? Die Wellen rauschten in ihren Ohren, sodass sie bald keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Es wurde unerträglich, das Stechen in ihrer Brust. Sie konnte nicht mehr, konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Plötzlich vernahm sie Schritte hinter sich. “Kagome”. Er war also zurückgekommen. Und jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen weil ihre Freunde ihm erzählt haben das Sie ihn und seine geliebte Kikyo gesehen hatte. Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht. “Was willst du?”, fragte sie kühl. “Ist alles in Ordnung bei dir, ich habe gehört ihr wurdet von Naraku angegriffen.” “Das ist es? Das ist es weshalb du gekommen bist?”; schrie sie ihn an. Sie konnte es nicht fassen. Inuyasha wusste nicht wie er reagieren sollte und wie schon so oft, gewann die Wut in seinem Bauch die Oberhand. “Natürlich, was sollte ich dich sonst fragen? Meinst du es interessiert mich das du Kikyo und mich gesehen hast?”. Da war es schon wieder. Dieses unerträgliche Stechen. Als würde jemand eine Messer direkt in ihr Herz bohren. “Es ist dir also egal?”, fragte sie mit letzter Kraft. “Natürlich ist es das. Es ist ja nicht so als sei ich in dich verliebt.”, und so schnell wie er diese Worte ausgesprochen hatte, so schnell bereute er sie auch wieder. Doch es war zu Spät. Diese Wörter waren ausgesprochen und nichts konnte sie wieder zurück nehmen. Und sie trafen Kagome härter als jede Waffe das je tun könnte.

Hoffnung

Langsam öffnete sie ihre Augen. Der Schmerz durchzog erneut ihre Brust und nur mit Mühe konnte sie einen Schrei unterdrücken. Es war Dunkel in der Hütte in der sie lag. War es etwa schon Nacht? Angestrengt versuchte sie sich an die vergangenen Geschehnisse zu erinnern und langsam kamen sie zurück zu ihr. Inuyasha’s Worte brannten immer noch auf ihrer Seele. « Es ist ja nicht so als sei ich in dich verliebt! » Jetzt wusste sie es. Sie wusste was Inuyasha für sie empfand. Nichts. Sie war für ihn nicht von Bedeutung. Was nun? Wie sollte sie sich im Gegenüber verhalten? Immer noch mit starken Schmerzen erhob sich das Mädchen langsam und leise um ihre Freunde nicht zu wecken. Sie brauchte etwas frische Luft. Sie musste nachdenken. Über Inuyasha. Über Kikyo. Aber vor allem über sich selbst. Was suchte sie hier noch? Wenn es um das einsammeln der Juwelensplitter geht, dann kann das genau so gut Kikyo machen. Und Naraku? Kagome war ihren Freund im Kampf gegen ihren Erzfeind noch nie eine sonderlich große Hilfe gewesen. Wahrscheinlich konnte Kikyo dies auch besser als sie es je könnte. Ein Seufzer huschte ihr über die Lippen. Die Nacht war kalt und sie fror. Ihre Gedanken kreisten weiter und ehe sie sich versah stand sie vor dem heiligen Baum. Ein Zeitenbaum. Dieser verband ihre Welt mit Inuyasha’s. Sie lehnte sich dagegen und merkte wie ihre Beine nachgaben und sie leise auf den Boden sank. Mit verschränkten Armen saß sie nun da. Sie saß da und wusste nicht weiter. War verzweifelt. Es dauerte nicht lange, da übermannte sie erneut die Müdigkeit.
 

Inuyasha saß, wie schon so oft, auf seinem Lieblingsbaum. Abwesend starrte er in die Ferne. Ein schreckliches Gefühl machte sich in ihm breit. Er dachte an den vergangenen Abend. Er dachte an Kagome. Als er ihr diese Worte an den Kopf geknallt hatte. Normalerweise wäre sie ausgerastet und hätte ihn die Leviten gelesen. Doch nichts davon geschah letzten Abend. Sie sah in nur an. Sagte nichts. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Dann, als er dachte, sie würde endlich etwas sagen, klappte sie in sich zusammen. Einfach so. Sie brach einfach so vor seinen Augen zusammen und es gab nichts war er für sie hätte tun können. Und das alles, wegen seinen Worten? War sie etwa deshalb zusammengebrochen? Er schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte nicht sein. Er hatte zwar schon seit längerer Zeit den Verdacht das Kagome ihn mochte. Ihn sehr mochte. Aber das es sie so sehr treffen würde, weil er ihr ins Gesicht sagte, das er sie nun mal nicht liebte, das konnte einfach nicht stimmen. Es musste an etwas anderen gelegen haben. Vielleicht war sie erschöpft vom Kampf gegen Naraku. Was anderes konnte nicht der Grund sein. Während er versuchte sich das tapfer einzureden übermannte auch ihn die Müdigkeit.
 

Es war bereits spät am Morgen als der kleine Fuchsdämon Shippo zusammen mit der alten Kaede sich auf die Suche nach Kagome machte. Als er heute morgen erwachte, lag sie nicht mehr neben ihm. Auch die Anderen wussten nicht wo das Mädchen sein könnte. Ungeduldig rannte er durch den Wald. “Kagome! Kagome, wo bist du?”, rief er immer lauter. “Shippo, beruhige dich. Wir werden sie sicherlich bald finden.”. Kaede versuchte den kleinen etwas zu ermutigen. Obwohl sie selbst, sich wohl die meisten Sorgen um das Mädchen machte. Als sie Kagome am Vorabend untersuchte nachdem sie den Zusammenbruch erlitten hatte, musste sie mit Entsetzten feststellen das da etwas in ihr war. Irgendwas schien Kagome von innen vernichten zu wollen. Mit Erfolg. Sie wollte nicht vorschnell Handeln und es erst mit ihr selbst Besprechen bevor sie Inuyasha und die anderen ins Vertrauen zog. Inzwischen bereute sie diese Entscheidung. Was ist wenn Kagome etwas schlimmes zugestoßen war? Das könnte sie sich niemals verzeihen. “Oma Kaede, da vorne! Da vorne ist Kagome!”, rief Shippo erleichtert. Besorgt eilten die beiden zu ihr. Sie schlief. Sie war unter ihrem geliebten Zeitenbaum eingeschlafen. Erleichtert atmete die alte Miko auf. “Shippo, holst du bitte Miroku? Er soll sie zurück tragen. Ich glaube nicht das sie schon wieder genug Kraft in den Beinen hat um alleine zu gehen.” Shippo nickte und machte sich sogleich auf den Weg. Behutsam weckte Kaede das schlafende Mädchen. Kagome blinzelte ihr entgegen. “Oma Kaede. Was macht ihr hier?”. Kaede lächelte. Es schien ihr wirklich gut zu gehen. Doch plötzlich zuckte das Mädchen vor ihr zusammen. Sie schien erneut Schmerzen zu haben. “Kagome, du hast Schmerzen, nicht wahr?”. Kagome sah sie an und nickte leicht. “Ich weiß was mit dir ist.”. “Was? Und was ist es?”. Kaede sah sie besorgt an. Sollte sie ihr wirklich die unschöne Wahrheit sagen? “Es ist ein Fluch. Ein schrecklicher Fluch. Er nährt sich von deinem Schmerz. Dem Schmerz den du fühlst wenn es …”, sie stoppte für einen Moment. “Wenn es um Inuyasha geht?”, vervollständigte Kagome. Kaede nickte. “Gibt es irgendetwas was ich tun kann?”. Sie überlegte. Dieser Fluch war stark, ohne Frage. Aber jeden Fluch konnte man brechen. “Ich weiß es nicht. Aber wenn es eine Lösung gibt, dann kennt sie nur Ren. Sie ist eine alte, weiße Miko. Sie lebt in einem Tempel und bildet seit Jahren Mikos aus. “ In Kagomes Gesicht zeichnete sich eine Spur von Hoffnung ab. “Na also. Ich werde sie aufsuchen und sie bitten mir zu helfen.”. Selbstsicher stand sie auf und wollte sich sogleich auf den Weg zurück ins Dorf machen, doch Kaede hielt sie zurück. “Du weißt noch nicht alles. Du darfst Inuyasha auf keinen Fall von diesem Fluch erzählen. Sobald du das tust besteht die Gefahr das auch er davon ergriffen wird.”. Kagome verstand. “Mir ist zu Ohren gekommen das Ren in ihrem Tempel ein Splitter des Juwels aufbewahrt. Unter diesem Vorwand kannst du zum Tempel ohne Inuyasha etwas erzählen zu müssen.”. Sie ließ Kagome los und blickte ihr hinterher. Sie wusste das es noch wichtig gewesen wäre. Doch sie brachte es nicht übers Herz ihr das letzte Stück der Wahrheit zu erzählen. Ihr diesen Dämpfer zu verpassen. Dieser Fluch war tödlich.
 

Auf halben Wege zurück zum Dorf lief Miroku Kagome entgegen. “Kagome-sama, schön zu sehen das ihr euch schon wieder auf den eigenen Beinen halten könnt.”, rief er ihr fröhlich entgegen. Wenn sie Inuyasha nichts von diesem Fluch erzählen durfte, dann wäre es wohl das beste auch ihren anderen Freunden nichts zu sagen. Sie würden sich nur unnötige Sorgen machen. Außerdem konnte sie nicht riskieren das sich einer von ihnen verplappert. Lächelten liefen sie und Miroku zurück zum Dorf, wo sie auch schon von Inuyasha ungeduldig erwartet wurden.
 

“Was? Und du bist dir sicher das diese Miko einen Splitter des Juwels hat?”, Inuyasha blickte sie ungläubig an. “Ja doch. Kaede hat es mir selbst gesagt.”. “Dann wäre es wohl das beste wenn wir uns auf den Weg zu diesem Tempel machen.”, entgegnete Sango. “Keh, das wird ein Kinderspiel von dieser alten Oma den Splitter zu bekommen!”, rief Inuyasha überzeugt. Kagome musste schmunzeln. Seit dem gestrigen Abend hatte er nicht mehr mit ihr über seine Worte geredet. Das war auch gut so. Sie befürchtete ihre Schmerzen würden wieder stärker werden, sobald dieses Thema zwischen den beiden aufkommt. Sie wusste, dass sie es nicht mehr allzu lange mit diesen Schmerzen aushalten könnte. Sie mussten sich beeilen zu dieser Miko zu kommen. Allerdings konnte ihr niemand garantieren, dass diese auch den Fluch brechen könnte.
 

Die Freunde waren nun schon seit einem Tag unterwegs. Der Tempel konnte nicht mehr weit sein. Inuyasha trug Kagome auf seinem Rücken, so wie er es eigentlich immer tat. Doch diesmal war es anders. Es fühlte sich für beide komisch an. Obwohl sie sich körperlich so nah waren, spürten sie das sie sich im Geist immer weiter distanzierten. Dennoch genoss es Kagome von ihrem Liebsten getragen zu werden. Sie hatte das Gefühl das diese unbeachteten Berührungen von ihm ihre Schmerzen linderten. Ja, sie sogar erträglich machten. “Da vorne!”, rief Sango. Die Gruppe blieb stehen. Es bot sich ihnen eine Atemberaubende Aussicht auf eine Schlucht in deren Mitte ein riesiger Berg stand. Auf seiner Spitze war klar ein Tempel zu erkennen. “Wir sind also da!”. Inuyasha ließ Kagome herunter. Auf Kiraras Rücken erreichten sie kurze Zeit später den Gipfel des Berges. Sie waren überwältigt von der wunderschönen Natur. Blumen in allen Farben und Größen. Inuyasha konnte die Begeisterung seiner Freunde jedoch nicht teilen. Angewidert hielt er sich die Nase zu. “Stell dich nicht so an.”, warf ihm Miroku an den Kopf. Bevor der Hanyou dem etwas entgegnen konnte wurden sie von einem Mädchen unterbrochen. “Entschuldigen sie. Wer sind sie?”.

Nachdem sie dem Mädchen ihre Beweggründe erläuterten, brachte diese sie in das innere des Tempels. Kagome kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. So etwas prachtvolles hatte sie noch nie gesehen. Die Wände des gesamten Tempels schienen aus purem Gold zu bestehen. Zudem zierten sie ein wunderschönes Muster, bestehend aus Kirschblüten. In jeder Ecke standen Skulpturen von Göttern die Kagome noch nie zuvor gesehen hatte. “Was meint ihr? Ob uns die alte die Splitter freiwillig überlassen wird?”, hakte Inuyasha nach. Miroku antwortete ihm mit einem unsicheren Schulterzucken. “Ich kann es nur hoffen, soweit ich gehört habe, soll sie eine sehr mächtige Miko sein.”. “Ach komm schon Sango, du wirst doch keine Angst vor einer alten Oma haben, oder?”. “Natürlich nicht, Inuyasha. Aber trotzdem. Vorsicht ist geboten.”. Kagome hörte den beiden nur halbherzig zu. Ihr war der Splitter ehrlich gesagt, vollkommen egal. Das einzige was sie interessierte war, wie sie diesen Fluch loswerden würde, bevor sie oder noch schlimmer, Inuyasha, zu Schaden kommt. Sie musste irgendwie alleine mit der Miko reden. Aber wie sollte sie das anstellen? Plötzlich vernahm sie ein Geräusch. Die riesige Tür vor der sie standen öffnete sich und heraus trat eine sehr alte Frau. Sie strahlte Weisheit, Macht und gleichzeitig eine gewisse Wärme aus. Sie betrachtete die Freunde eingehend. “So, ihr seid also diejenigen die es auf meinen Juwelensplitter abgesehen haben?”, sagte sie schließlich. Miroku deutete eine rasche Verbeugung an. “Hohe Miko, wir bitten darum das Sie uns den Splitter des Juwels aushändigen.”, sagte er so höflich es nur ging. Die alte Miko hingegen lachte nur. “Wieso so höflich Mönch? Dafür gibt es keinen Grund! Dieser Splitter bedeutet mir rein gar nichts. Ich habe kein Problem damit ihn euch zu überlassen.”. Sie ließ ihren Blick durch die Gruppe schweifen und hielt schließlich bei Kagome inne. Das Mädchen hatte das Gefühl als würde die Miko in ihr lesen wie in einem offenen Buch. “Du, Mädchen!”. Kagome zuckte erschrocken zusammen. “Ich möchte mit dir unter vier Augen sprechen.”. Mit diesen Worten drehte sie sich um und war im Begriff zu gehen. “Hey, warte mal Alte. Was ist denn jetzt mit dem Splitter?”, schrie ihr Inuyasha hinterher. “Einem ungezügelten Hanyou wie dir werde ich ihn sicher nicht geben. Mädchen ich werde ihn dir später überreichen. Folg mir jetzt. Ihr anderen, meine Dienerin wird euch ein Zimmer zeigen in dem ihr euch ausruhen könnt.”. Inuyasha warf ihr einen finsteren Blick zu und wandte sich dann zu Kagome. “Du holst den verfluchten Splitter und dann verschwinden wir von hier, verstanden?”, rief er ihr patzig entgegen. Das Mädchen spürte bei seinen Worten erneut einen Stich in ihrem Herzen. Mit größter Mühe lies sie sich nichts anmerken. War es jetzt schon so weit, das sie bei jedem etwas erzürnten Wort von Inuyasha innerlich zerbrach? Langsam verlor sie die Geduld. Ohne ein Wort zu ihm drehte sie sich um und folgte der Miko weiter ins innere des Tempels.
 

Die alte Miko wies Kagome in einen kleinen Raum. Er war karg eingerichtet. Bis auf einem Tisch und zwei Sitzkissen war er komplett leer. Auf dem Tisch befand sich ein Gefäß, in dessen Inneren sie einen Splitter des Juwels erkennen konnte. “Setz dich.”. Kagome gehorchte. Sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken wie sie wohl am besten auf den Fluch zu sprechen kommen solle. Die Miko musterte sie weiterhin, während sie ihr gegenüber Platz nahm. “Das ist ein ziemlich hartnäckiger Fluch.”, sagte sie schließlich emotionslos. Kagome horchte überrascht auf. “Ihr wisst?”, fragte sie zaghaft. “Natürlich. Schon als du in meinen Tempel schrittst konnte ich deutlich die Dämonische Aura dieses Fluches in dir spüren. Ein ziemlich tückischer Fluch. Der auf jeden Fall für gewöhnliche Menschen tödlich endet.”. Bei ihren letzten Worten beobachtete sie Kagome genau. Diese wusste nicht wie sie reagieren sollte. Tödlich? Auf jeden Fall tödlich? Es gab also keine Chance mehr für sie? Sie müsse sterben? “Jetzt lass den Kopf nicht so hängen Kind.”, lachte sie. “Ich sagte für gewöhnliche Menschen. Mir reicht ein Blick um zu erkennen das du auf keinen Fall ein gewöhnlicher Mensch bist. Deine spirituellen Kräfte sind gewaltig. So etwas habe ich bisher nur einmal gesehen. Und das vor langer, langer Zeit. Bei mir selbst.”. Kagome konnte den Worten der Miko nicht richtig folgen. Was meinte sie damit? Sie wusste das sie als Kikyo’s Wiedergeburt auch einen Teil ihrer Kräfte hatte. Aber das sie gewaltig sind, das hörte sie heute zum ersten mal. “Es gibt also eine Möglichkeit für mich diesen Fluch zu brechen?”. “Natürlich, doch dafür ist es notwendig das du deine Kräfte beherrschst und sie gezielt gegen diesen Fluch einsetzten kannst.”. Sie überlegte eine Sekunde bis sie einen Entschluss fasste.

“Deine einzige Rettung ist es, hier bei mir zu bleiben. Weg von diesem Hanyou der dich mit seiner Gefühlskälte schneller ins Grab bringt als dir lieb ist, und lernst eine richtige Miko zu werden.”

Glaub an dich!

Genervt kletterte das Mädchen aus dem Brunnen. Sie war nun wieder in ihrer Zeit. Sie öffnete die Tür des kleinen Schreins in dem der Brunnen stand und schritt hinaus in den Hof. Es war eine kühle Nacht und der Wind streichelte durch ihr schwarzes Haar. « Dieser Vollidiot! », schimpfte sie in Gedanken. Sie war enttäuscht. Von ihm, aber auch von sich selbst. Wie konnte sie nur so dumm sein und wegen ihm ihre Meisterin hintergehen? Langsam öffnete sie die Tür ihres Hauses. Hier herrschte absolute Stille. Kein Wunder, immerhin war es mitten in der Nacht. Ihre Familie schlief bereits. Gerade als sie beschloss sich auch hinzulegen, vernahm sie ein Geräusch aus dem Wohnzimmer. Vorsichtig lugte sie hinein. Auf dem Sofa schien jemand zu schlafen. Auf leisen Füßen näherte sie sich der Couch. Aber nichts konnte sie darauf vorbereiten wen sie dort erblickte. “Asagiri!”, schrie das Mädchen begeistert und die Gestalt auf dem Sofa stürzte vor Schreck zu Boden. Überrumpelt sah sie hoch. “Kagome, Mensch da bist du ja endlich!”. Die beiden fielen sich in die Arme. “Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst noch in der USA!”. Das Mädchen lachte. “Ich lass es mir doch nicht entgehen dich mal zu besuchen. Was denkst du denn von mir?”. Sie streckte ihr die Zunge raus. “Die letzten Jahre hast du dich schließlich auch nicht sonderlich für Besuche begeistern können.”. Kagome wirkte ein wenig enttäuscht, was dem Überraschungsgast nicht entging. “Jetzt stell dich nicht so an, Mädel. Ich hatte viel zu tun. Im Gegensatz zu dir hüpfe ich nicht andauernd in die Vergangenheit um dort Abenteuer zu erleben. Ich muss zusehen wie ich mich über Wasser halte.”. Asagiri hatte Recht mit dem was sie da sagte. Sie und Kagome waren seit Anbeginn ihrer Kindheit die besten Freunde, doch nachdem ihre Eltern starben, ging die damals erst 14 Jährige, auf eigene Faust nach Europa um dort ihr Glück als Sängerin zu versuchen. Mit Erfolg. Inzwischen war sie ein gefeierter Weltstar und verbrachte die meiste Zeit irgendwo in Amerika wo sie neue Lieder produzierte oder auf Skandal Partys ging. Kagome hatte sie von je her auf dem Laufenden gehalten. Daher wusste Asagiri bestens über Inuyasha und allem anderen bescheid. Heute war es allerdings das erste mal seit Jahren, das sie wieder in Japan war. Das Mädchen war überglücklich. “Ach Asagiri. Du ahnst gar nicht wie froh ich bin dich wieder zu sehen.”. Asagiri musterte sie von Kopf bis Fuß. “Kann ich mir denken. Aber sag mal, was ist eigentlich mit dir passiert? Seit wann bist du sportlich und was hast du eigentlich mit deinen Haaren angestellt?”. Kagome lachte. “Ein bisschen viele Fragen, findest du nicht?”. Asagiri zuckte mit den Schultern. “Es ist drei Uhr morgens, ich hab nichts zu tun, also erzähl mir die neusten Abenteuer von Kagome der mächtigen Zeitreisenden und ihrem tierischen Gefährten Inuyasha, dem es leider Gottes ziemlich an Hirnmasse fehlt.”. Wieder lachten die beiden Mädchen. “Na gut, wenn du meinst.”. Kagome zog ihre Freundin nach draußen. Sie machten es sich auf der Treppe, welche hoch zum Higurashi Schrein führt, bequem und Kagome begann Asagiri die komplett Geschichte zu erzählen.
 

Es war früh am Morgen als Inuyasha und seine Freunde von Kaede geweckt wurden. “Es ist etwas schreckliches passiert.”. Ihre Stimme klang verzweifelt. “Was ist denn passiert, Kaede?”. Miroku sah sie verschlafen an. “Naraku, er hat ein Dorf am Fuße des Tempels von Ren-Sama, dem Erdboden gleich gemacht.”. Sie hielt inne. “Ist Kagome etwas zugestoßen?”. Inuyasha war nun endlich auch erwacht und schaute besorgt zu Kaede. Diese schüttelte den Kopf. “Soweit ich weiß ist der Tempel unversehrt. Aber ich befürchte das er Narakus nächstes Ziel sein wird.”. “Was machen wir dann noch hier? Wir müssen Kagome retten!”, rief Shippo aufgeregt. Sango nickte ihm zu und die Freunde eilten sogleich in Richtung Tempel.
 

Inzwischen war auch in Kagomes Zeit der Tag angebrochen. Asagiri und sie hatten fast den ganzen morgen damit verbracht sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen. Frau Higurashi war zwischendurch auch zu ihnen gestoßen und auch sie erfuhr von Kagome alles über ihr Training und den Geschehnissen mit Inuyasha. “Ach Schatz, mach dir nicht zu viele Gedanken.”. Sie war schon immer die beste im Trösten gewesen, doch dieses Mal half es nichts. Nichts schien Kagome zu ermutigen. Bis Asagiri das Wort ergriff. Die ganze Nacht hindurch hatte sie ihrer Freundin stumm zugehört. Jetzt platze ihr jedoch der Geduldsfaden. “Okay, ich habe mir dein Geheule nun weiß Gott, lange genug angehört. Weißt du eigentlich das du komplett bescheuert bist?”. Kagome verstand nicht recht. “Was soll das denn nun schon wieder?”. Asagiri fuchtelte wie wild mit den Armen bis sie endlich wieder in der Lage war sich verständlich auszudrücken. “Du heulst die ganze Zeit rum, das du dieser Kikyo nie das Wasser reichen kannst, da sie ja anscheinend so viel mächtiger ist als du. Dabei hast du gerade ein Jahr bei so einer Oma trainiert und kannst nun sogar mit einem Schwert umgehen. Außerdem, was mich eh schon die ganze Zeit gewundert hat. Du kommst aus dem 21. Jahrhundert, richtig?”. Sie sah ihre Freundin durchgehend an. “Was soll die dumme Frage? Natürlich komme ich aus dem 21. Jahrhundert.”. Kagome war genervt. Worauf zum Teufel wollte ihre Freundin bitte raus? Asagiri schüttelte nur mit dem Kopf. “Dann verrate mir mal: Bist du nie auf die Idee gekommen das du hier in der Neuzeit ein herrliches Arsenal an den neusten und gefährlichsten Waffen vorfindest?”. Die Miko brauchte einen Moment bis sie realisierte was ihre beste Freundin ihr da gerade vorgeschlagen hatte. Sicher, sie spielte schon mal mit dem Gedanken das man mit einer Pistole sicher effektiver Yokais besiegen konnte als mit Pfeil und Bogen oder mit einem Schwert. Aber so richtig hatte sie darüber jetzt noch nicht nachgedacht. “Selbst wenn du recht hast. Wie soll ich denn bitte an Pistolen oder sonst was rankommen?”. Asagiri grinste. Dann griff sie nach ihrer Tasche und wühlte eine halbe Ewigkeit in ihr rum. Sie holte etwas aus ihr heraus und drückte es Kagome in die Hand. Diese konnte ihren Augen nicht trauen. Sie hielt eine Kleinkaliber Pistole in ihren Händen. “Wo zum Teufel hast du die her?”. Sie sah ihre Freundin entsetzt an, doch diese grinste bloß. “Ich hab massenweise davon. Als Star hat man gewisse Vorteile musst du wissen.”. Kagome starrte die Pistole in ihrer Hand an. Sie war schwere als sie dachte. “Und ich kann die einfach behalten?”, fragte sie ungläubig. “Sicher, wie gesagt, ich hab massenweise von den Dingern. Aber lass die bloß nicht deine Mutter sehen, die denkt sich sonst was.”. “Natürlich denkt die sich sonst was! Asagiri, du rennst mit Waffen durch die Gegend!”. Dabei versuchte Kagome so vorwurfsvoll wie irgend möglich zu klingen. “Du doch jetzt auch.”. Asagiri zwinkerte ihr zu und machte ihr zu verstehen das sie ihr ins Haus folgen solle. Denn so langsam übermannte sie der Hunger.
 

Inuyasha und seine Freunde machten sich so schnell wie es nur irgendwie möglich war auf den Weg zurück zu dem Tempel bei welchem sie Kagome vor einer Woche zurückgelassen hatten. Inuyasha machte sich sichtlich Sorgen um das Mädchen aus der Neuzeit, was Kikyo missfiel. Sie verstand nicht weshalb er so außer sich war. Jetzt, da sie wieder bei ihm wahr, brauchte er doch diese billige Kopie von ihr nicht länger. Den Gedanken das Inuyasha doch etwas für Kagome empfand verbannte sie schnell wieder. Das konnte sie nicht ertragen. Er gehörte ihr und niemanden sonst. “Da vorne. Das muss das Dorf sein von dem Kaede sprach.”. Sango deutete auf einen Trümmerhaufen, der wohl mal ein Dorf darstellte. Hier stank es überall nach Naraku und auch seine Aura war für die Freunde unverkennbar. Sie wollten sich gerade weiter auf den Weg zum Tempel machen als sie von Kagura, einer von Narakus Abkömmlingen aufgehalten wurden.
 

Fasziniert beobachtete Kagome wie Asagiri sich eine Portion nach der anderen in Rekordzeit in den Mund schob. Sie konnte so abfallend über Inuyasha reden wie sie wollte, doch Kagome wusste genau das die beiden sicher die besten Freunde werden würden wenn sie sich jemals kennen lernen sollten. “Also, Kagome. Ich muss nachher leider gleich wieder gehen.”: Asagiri stellte ihre Schüssel ab. “Aber bevor ich gehe habe ich noch eine kleine Überraschung für dich.”. Kagome schaute auf. Eine Überraschung? Hoffentlich nicht wieder so etwas tolles wie die Knarre die sie vorhin von ihr überreicht bekam. “Jetzt guck mich nicht so blöd an sondern beweg deinen Hintern und folg mir.”. Mürrisch gehorchte sie ihrer Freundin und folgte ihr nach draußen auf den Hof. “So, du bleibst genau HIER stehen, verstanden?”. “Ja, ja.”. Mit leicht verdrehten Augen blieb Kagome genau DA stehen. « Asagiri hat schon einen Knall. ». Sie musste lachen. Denn war es nicht diese Verrücktheit die sie so sehr an ihr liebte? Das Mädchen vernahm ein lautes Brummen das immer näher kam. Und ehe sie sich versah, fuhr Asagiri auf einer Harley im Affenzahn auf sie zu. Sie zuckte zusammen, da sie schon dachte, ihre Freundin würde sie über den Haufen fahren. Doch sie bremste rechtzeitig ab und grinste übers ganze Gesicht. “Na, was sagst du?”. “Was ich sage? Das du einen riesigen Schuss hast, das sage ich.” Gekonnt stellte Asagiri die Maschine ab und drückte Kagome den Helm in die Hand. “Jetzt stell dich nicht schon wieder so an. Du warst doch diejenige die rumgejammert hat das sie nun nicht wüsste wie sie mit den anderen mithalten sollte, nachdem Inuyasha jetzt wahrscheinlich nur noch Kikyo durch die Gegend schleift. Mit dem Ding bist du mindestens zehn mal schneller als diese Pappnasen, glaub mir. Ich habe es in Deutschland etwas aufrüsten lassen. Das Teil ist komplett Gelände tauglich. Außerdem gibt es da drüben keine Polizei, also kannst du alles aus dem Baby rausholen.”. Kagome schüttelte nur überfordert den Kopf. “Das ist ja schön und nett aber mit dem riesigen Ding, ich weiß nicht. Was ist wenn es kaputt geht?”. “Hast du mir nicht zugehört? Ich hab es in Deutschland aufrüsten lassen, glaub mir. So schnell geht das Ding nicht kaputt. Jetzt freu dich doch einfach mal.”. Asagiri hüpfte begeistert auf und ab. Dann schaute sie erschrocken auf die Uhr. “Okay, Scheiße. Ich bin viel zu spät dran. Kagome ich geh jetzt und du solltest auch wieder zurück und diesem Inuyasha die Hölle heiß machen.”. Sie drückte ihre beste Freundin noch einmal zum Abschied bevor sie dann davon eilte. “Ach und mach dir keine Sorgen wegen dieser Kikyo. Du bist viel heißer als die”, rief sie ihr noch zu bevor sie komplett verschwand.

Seufzend schob Kagome die Harley in den kleinen Schrein in dem der Brunnen stand. « Toll und wie soll ich das Ding jetzt da durch bekommen? » Sie überlegte kurz. Ihr fiel ein großes Brett ins Auge und sogleich kam ihr auch eine Idee, die, wenn sie Glück hatte, auch funktionieren würde. Sie legte das Brett über die Stufen des Schreins und riss die Türen so weit wie möglich auf. Dann nahm sie mit ihrem neu erworbenen Geschenk ordentlich Anlauf und raste die selbstgebaut Schanze hinunter, direkt in den Brunnen. Auf der anderen Seite angekommen rauschte sie raus und landete unsanft auf der Wiese. “Aua.”, rief sie auf. « Na ganz toll. » Wenigstens hatte sie es geschafft. “Hallo? Wer ist da?”. Sie vernahm die Stimme von Kaede. “Kaede, ich bin es.”. Sie winkte der alten Frau fröhlich zu. “Kagome, Kind was machst du hier?”. “Ich war vorzeitig mit meinem Training fertig und blieb dann einen Tag bei mir Zuhause.”. Sie wusste nicht recht weshalb, aber Kagome hatte ein schlechtes Gewissen. Kaede erzählte ihr von Naraku und das er den Tempel wahrscheinlich angreifen würde. Sie kam nicht mal bis zum Schluss, da saß Kagome schon auf ihrem Motorrad und raste davon. « Inuyasha! »
 

“Kagura, was willst du hier?”, schrie Inuyasha. Doch der Abkömmling lachte nur dreckig. “Naraku brauch genügend Zeit um sich Kagome vorzuknüpfen. Er möchte nicht gestört werden, deshalb kümmere ich mich um euch.”. “Was?”, Inuyasha’s Stimme klang erbost. So hatte ihn Kikyo noch nie erlebt. Bei ihr verhielt er sich doch auch nicht so. Wieso dann bei dieser Kagome? “Kagura, du gehst mir besser aus dem Weg!”, schrie der Hanyou. “Inuyasha, spar dir deine Kraft. Deine geliebte Kagome hat sicher schon längst ins Gras gebissen.”. Kagura wollte noch etwas hinzufügen, doch da raste schon eine Windnarbe auf sie zu. “Du bist schnell, sobald es um dieses Weib geht.”
 

“Verdammt, kann dieses Ding nicht schneller fahren?”. Kagome gab Vollgas. Sie musste sich beeilen. Wenn Naraku auf der Suche nach ihr war würde er sicher den kompletten Tempel zerstören um sie zu finden und wenn dann auch noch Inuyasha dazu stoßen würde. Nein. Das durfte sie nicht zulassen. In diesem Kampf ging es diese Mal nicht um Inuyasha oder den Juwel der vier Seelen. Dieses Mal ging es nur um Sie. Es war ihr Kampf und sie wollte niemand anderen dort hineinziehen.
 

“Inuyasha, pass auf.”. Kikyo schoss einen ihrer Pfeile in Kaguras Richtung. “Ich bin nicht hier um nur zuzusehen, Hiraikotsu!”. Sango und Miroku stürmten nun auch auf Kagura zu. Zu viert hatten die Freunde eine reale Chance gegen die Windherrscherin. Doch sie sollte nicht lange alleine bleiben. Hinter ihr tauchte plötzlich Naraku auf. “Naraku!”. Inuyasha starrte ihn voller Hass an. “Wo ist sie?”. Naraku blickte nun auch direkt zu Inuyasha. “Was meinst du?”, entgegnete dieser. “Du weißt genau was ich meine. Wo zum Teufel ist diese Hexe? Wo ist Kagome?”. Naraku Stimme klang zum fürchten und den Freunden lief ein Schauer über den Rücken. « Was? Kagome ist nicht mehr im Tempel? ». Inuyasha war sichtlich überfordert mit dieser Situation. Wo war Kagome? Ihr wird doch nichts zugestoßen sein? “Wir haben keine Ahnung wo diese Kopie meiner Selbst ist.”, rief nun Kikyo. “Nun, wenn das so ist, dann müsst ihr eben vor ihr dran glauben.”
 

Sie konnte es deutlich spüren. Ja, das war Narakus Aura und die Splitter von Inuyasha konnte sie auch spüren. Sie war nah dran. Sie stellte ihre Maschine ab, da diese nur unnötig viel Krach machte und rannte die letzten Meter. Die Pistole von Asagiri hatte sie sich um ihr linkes Bein geschnallt und Chizukara trug sie an ihrer Rechten Hüfte. Mit diesen Waffen war sie gut gerüstet gegen Naraku. “Stirb, Inuyasha!”. Kagome rannte, sie rannte so schnell sie konnte. Sie erblickte Naraku. Er richtete gerade eine riesige Menge an Miasma gegen Inuyasha. Ihre Freunde konnten sich offensichtlich alle nicht mehr bewegen. Sie standen regungslos da. Inuyasha stand weiter vorne als der Rest. Wahrscheinlich wollte er Naraku gerade angreifen als dieser miese Feigling ihn versteinerte.
 

Der Hanyou blickte in die gigantische Menge Miasma die sich gerade vor im bildete. « Das war es wohl. » Ein trauriges Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. « Ich wünschte nur, ich hätte ihr Gesicht noch ein letztes Mal gesehen. » Als das Miasma schließlich auf ihn zuschnellte, schloss er die Augen und dachte an Kagome. Er stellte sich ihr Gesicht vor und ihm wurde ganz leicht ums Herz. “Es tut mir Leid, Kagome.”. Und als er dachte, es sei endgültig vorbei mit ihm, spürte er auf einmal ein warmes schützendes Gefühl. Langsam öffnete er die Augen. “Was zum .. ?”. Kagome hatte sich mutig vor ihren geliebten Hanyou gestellt und wehrte nun Narakus Angriff mit Chizukara ab. “Naraku!”, schrie sie. “Du bist echt das aller Letzte!”

Darf ich vorstellen?

Mutig stand das Mädchen von Inuyasha. Mit ihrem Schwert Chizukara wehrte sie mit Leichtigkeit Narakus Angriffe ab. “Du bist echt das aller Letzte Naraku!”, schrie sie ihm bedrohlich entgegen. “Was zum!?”. Naraku war sichtlich überrascht. Seit wann Kagome so stark? Und woher hatte sie dieses Schwert? Doch nicht nur Naraku war überrascht. Auch Inuyasha konnte seinen Augen nicht trauen. Es war zwar nur eine Woche her, doch Kagome sah komplett verändert aus. So Stark. “Kagome.”. Das Mädchen drehte sich zu ihm. “Es tut mir leid Inuyasha. Das hier ist nicht dein Kampf. Ich erledige das, keine Sorge.”. Selbstsicher zwinkerte sie dem Hanyou zu und wendete sich wieder zu Naraku. “Was ist jetzt? Bist du bereit?”. Gekonnt rannte sie auf ihren Feind zu. Von ihrem Schwert ging ein Leuchten aus, das nun auch das Mädchen komplett in sich einhüllte. “Mach dich bereit!”, rief sie bedrohlich und lies eine Attacke auf den feindlichen Hanyou zuschnellen. Dieser konnte nur mit Mühe ausweichen. Das war doch nicht mehr die Kagome von neulich. Und was war eigentlich mit dem Fluch? Ihm riss der Geduldsfaden. “Was ist mit dir passiert? Ich dachte mein Fluch hätte dich längst zu Grunde gerichtet.”. Inuyasha, der sich mittlerweile wieder bewegen konnte, horchte auf. « Was? Ein Fluch? ». Besorgt blickte er zu Kagome, doch diese konnte nur lachen, als Naraku den Fluch ansprach. “Diesen schwachen Fluch habe ich längst gebrochen!”. “Was?”. Naraku konnte es nicht glauben. Seit wann war dieses Mädchen so stark? In diesem Zustand konnte er sie unmöglich besiegen. “Kagura, wir ziehen uns zurück.”. Ehe Kagome reagieren konnte war der Feind bereits verschwunden. “Verdammt!”. Wütend rammte sie Chizukara in den Boden. “Dieser miese Feigling.”. Sie sah sich besorgt um, doch ihren Freunden schien es gut zu gehen. Erleichtert atmete sie auf. “Kagome!”. Shippo rannte ungebremst auf das Mädchen zu. “Shippo-Chan. Ich bin froh das dir nichts zugestoßen ist.”. Sie drückte den kleinen Yokai ganz fest an sich. Auch ihre anderen Freunde kamen langsam wieder zu sich. “Kagome-Sama. Ihr seht ganz anders aus. Was ist mit euch geschehen?”. Miroku sah das Mädchen fragend an. Diese stand mit Shippo im Arm auf. “Das ist eine lange Geschichte.”. “Bitte, ich bin ganz Ohr.”. Nun war es Inuyasha der sich zu Wort meldete. Kagome sah ihren Hanyou von der Seite an. Dann bemerkte sie Kikyo welche auf Inuyasha zu rannte. Bei ihrem Anblick verdrehte sie die Augen. “Lange Rede, kurzer Sinn. Durch einen Zauber verging die Zeit im Tempel wesentlich schneller, dadurch war es mir möglich ein Jahr zu trainieren.”. Ihre Freunde sahen sich gegenseitig an. “Und was hat Naraku mit diesem Fluch gemeint?”, fragte Sango. “Ach, das. Nun ja das war halb so wild.”, antwortete Kagome. Ihr Blick schweifte zum Tempel. “Lasst uns gehen.”. sagte sie schließlich.
 

Sango, Miroku und Shippo setzen sich auf Kiraras Rücken, während Kikyo auf Inuyashas Rücken kletterte. “Ähm Kagome, du kannst dich gerne zu uns auf Kirara setzten.”. Sango merkte das dies eine unangenehme Situation war und wollte ihrer Freundin helfen. Doch diese lehnte dankend ab. “Geht ihr ruhig schon mal vor, ich hohl euch eh gleich ein.”. Die Freunde verstanden nicht recht, doch gaben schließlich nach und machten sich auf den Weg zurück zum Dorf. Kagome sah ihnen kurz nach. Sie atmete einmal ruhig ein und aus, ehe sie sich auf ihr Motorrad setzte. « Der Helm ist irgendwie unnötig. », dachte sie, während sie den Motor anließ. Gemütlich fuhr sie mit einem gewissen Abstand hinter ihren Freunden her. Sie brauchte etwas Ruhe um Nachzudenken. Jetzt, da Kikyo hier war, wollte Inuyasha überhaupt noch das sie hier blieb? Vielleicht war sie nun überflüssig. Doch dann musste sie an Asagiris Worte denken. Ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht. Während sie ein bisschen mehr Gas gab fiel ihr Blick auf das Radio das Asagiri an dem Motorrad installiert hatte. Vielleicht funktionierte es ja. Vorsichtig schaltete sie es ein. Tatsächlich. Sie hatte zwar keinen Empfang aber Asagiri schien ihr ein paar Lieder von sich darauf gespeichert zu haben. Mit dem Sound ihrer besten Freundin im Ohr, gab sie nun noch mehr Gas und hatte in Windeseile Inuyasha und die anderen eingeholt. Diese staunten nicht schlecht über das ungewöhnliche Transportmittel.
 

Kagome spürte förmlich wie ihr Blick sie töten wollte. Kikyo saß ihr direkt gegenüber und musterte sie abwertend. Aber Kagome lies sich nicht unterkriegen und hielt ihrem Blick eisern stand. Miroku und Sango hingegen lief vor lauter Nervosität der Angstscheiß übers Gesicht. Endlich tauchte Inuyasha auf. Ihm blieb die stickige Luft zwischen den beiden Rivalinnen nicht verborgen. Laut seufzte er auf ehe er sagte: “Kagome, kommst du bitte kurz mit raus?”. Das Mädchen stand auf und warf Kikyo erneut einen eisigen Blick zu. Dann drehte sie sich um und folgte Inuyasha nach draußen. Die beiden liefen ein Stück, bis Kagome schließlich das Wort ergriff. “Inuyasha, jetzt bleib doch mal stehen. Was ist denn eigentlich l ..”. Weiter kam sie nicht. Der Hanyou griff nach ihrer Hand und drückte sie gegen seine Brust. « Was!? ». Kagome war sichtlich überrascht über seine Handlung. “Was ist denn in dich gefahren?”. “Ich hatte Angst. Als ich gehört habe das Naraku auf der Suche nach dir war.”. Kagome entgegnete ihm nichts, sondern lauschte stumm seinen Worten. “Ich dachte das ich dich nicht bräuchte. Das ich mit Kikyo glücklich sei. Aber, als du weg warst, musste ich die ganze Zeit an dich denken.”. Kagome löste sich leicht von seiner Umarmung um ihm in die Augen sehen zu können. Sie konnte nicht glauben was sie da gerade von ihm hörte. “Und als ich dachte, ich würde sterben, da …”. Er machte eine kurze Pause. Kagome starrte wie gebannt auf seine Lippen. “Da konnte ich auch nur an dich denken.”. Das Mädchen merkte wie sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. Sie hatte sich also doch nicht in Inuyasha geirrt und sie hatte auch die Richtige Entscheidung getroffen, damals im Tempel. Inuyasha war aufgrund der Tränen irritiert. “Ha-Hab ich was falsches gesagt?”, fragte er besorgt. Doch Kagome schüttelte heftig mit dem Kopf. “Nein, ganz im Gegenteil. Danke Inuyasha.”. Sie drückte ihren Kopf erneut gegen seine Brust und Inuyasha war erleichtert. Plötzlich witterte er einen bekannten Geruch. “Kikyo.”. Er sah besorgt zu ihr. “Also doch. Du liebst dieses Mädchen also doch viel mehr als mich.”. Seelenfänger tauchten auf und umkreisten die tote Miko. “Unter diesen Umständen möchte ich nicht länger bei dir bleiben. Ich denke du verstehst das.”. Mit diesen Worten verschwand sie und Kagome wahr ehrlich erleichtert. Endlich war diese Person verschwunden. Besorgt schaute sie zu Inuyasha. Sie befürchtete das er nun wieder einknicken würde. “Verzeih, Inuyasha!”, brachte sie hervor. “Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Sie war schon immer so.”. Er drehte sich um und wollte gehen, aber Kagome hielt ihn auf. “Inuyasha komm, ich muss dir jemanden vorstellen.”.
 

“Man Kagome, wieso müssen wir schon wieder zurück in deine Zeit?”. Genervt kroch der Hanyou aus dem Brunnen. “Ich hab dir doch gesagt, das ich dir jemanden vorstellen muss.”. Kagome zog ihr Handy hervor. Endlich hatte sie wieder Empfang. Hastig wählte sie die Nummer. “Nun heb schon ab. Ah, hey. Wo bist du? Okay, kann ich vorbei kommen? Ich möchte dir jemanden vorstellen. Okay kein Problem, wir machen uns sofort auf den Weg.”. Inuyasha sah das Mädchen irritiert an. Mit wem sprach sie da? Kagome zog ihm am Ärmel ins Haus. “Schnell Inuyasha. Zieh dich um.”. Der Hanyou wusste noch immer nicht was hier geschah doch er setzte sich nicht zur Wehr und tat wie ihm geheißen.
 

Da Kagome ihr Motorrad drüber gelassen hatte, blieb den beiden nichts anderes übrig als mal wieder die Bahn zu nehmen. Weiterhin ohne Plan wo es eigentlich hinging, saß Inuyasha neben ihr und wippte ungeduldig mit seinem Bein. Bereits nach zwei Haltestellen stiegen sie aus und Kagome schleifte ihn zu einem riesigen Gebäude. Der Wachmann lies die beiden rein nachdem Kagome ihm ihren Ausweis zeigte. “Mensch Kagome, wo gehen wir denn hin?”. “Ich sagte doch, ich will dir jemanden vorstellen.”. Gemeinsam traten die beiden in einen kleinen Raum. Hinter einer dicken Glasscheibe konnte man Asagiri erkennen die mit voller Hingabe gerade ein Lied schmetterte. Kagome winkte ihr zu und als das Mädchen ihre Begleitung entdeckte unterbrach sie die Aufnahme sofort und bretterte zur Tür. Kagome wollte sie gerade begrüßen, doch Asagiri würdigte sie keines Blicke sondern riss Inuyasha sofort die Basecape vom Kopf. “Ah, du hast Kagome, seine Öhrchen sind wirklich total niedlich.”, rief sie begeistert. Inuyasha war komplett überfordert, genauso wie Kagome. Sie dachte sich schon das Asagiri nicht allzu gelassen auf den Hanyou reagieren würde, aber das sie so abgeht hatte sie nun wirklich nicht geplant. Asagiri bemerkte von all dem nichts. Sie war immer noch total fasziniert von dem jungen Hanyou. “Oh wow, seine Augen sind ja der Hammer und sein Körper, nicht schlecht. Jetzt verstehe ich endlich wieso du ihn so heiß findest.”. Asagiri grinste Kagome frech zu und diese lief knall rot an. “Asagiri, jetzt halt doch endlich die Klappe!”, rief sie schließlich. Der Pop-Star musste lachen. “Ist ja schon gut.”, sie wandte sich Inuyasha zu und streckte ihm die Hand entgegen. “Hallo Inuyasha. Mein Name ist Asagiri, schön dich endlich mal kennen zu lernen.”. Zaghaft reichte er dem Mädchen die Hand. Noch nie hatte er so einen aufgedrehten Menschen kennen gelernt. Plötzlich schaltete sich Asagiris Manager ein. “Wie sieht es mit weiter machen aus?”, fragte er entnervt. Aber Asagiri dachte gar nicht daran, jetzt Musikaufnahmen zu machen. “Wisst ihr was? Ich nehme euch jetzt mit in die Stadt und dann auf die Party zu der ich eingeladen wurde.”. Sie hakte sich bei Kagome und Inuyasha ein und zog die beiden mit sich. Zurück blieb ein entnervter Manager.
 

Den ganzen Tag schleifte Asagiri ihre beiden Begleiter durch die Stadt. Am Abend erreichten sie endlich wieder den Higurashi Schrein. Erschöpft stapften Kagome und Inuyasha die Treppen hoch, Richtung Haus. Asagiri hingegen hüpfte munter vor den beiden die Treppe hinauf. “Wie kann die immer noch so fit sein?”, fragte Inuyasha fassungslos. “Ich hab keine Ahnung.”. Kagome blieb stehen. “Asagiri, mal ehrlich, was hast du schon wieder eingeworfen?”. Doch ihre Freundin beachtete sie nicht weiter sonder drängte die beiden sich endlich mal zu beeilen. “Wir müssen gleich weiter, die Party wartet nicht auf uns.”. “Asagiri, ich bin Hundemüde und Inuyasha auch. Wir werden dich sicher nicht noch auf eine Party begleiten.”, sagte Kagome. Ihre Freundin sah sie verwundert an. “Seit wann bist du denn so ein Schlappschwanz?”, lachte sie. “Aber okay, wenn ihr meint. Dann gehe ich eben alleine. Ich kann mir schon denken das du lieber mit deinem Lover alleine sein willst.”. Sie konnte von Glück reden, das Inuyasha mit dem Wort Lover nicht allzu viel anfangen konnte. Trotzdem warf ihr Kagome einen wütenden Blick zu. Asagiri verabschiedete sich und Inuyasha und Kagome blieben alleine zurück. “Ich bin müde. Komm lass uns schlafen gehen.”. Inuyasha nickte und folgte ihr hoch in ihr Zimmer. “Morgen früh gehen wir wieder zurück.”, sagte das Mädchen, während sie sich auf ihr Bett fallen lies. Inuyasha setzte sich neben Kagomes Bett und sah ihr zu wie sie sich in ihre Decke kuschelte. “Sag mal Kagome.”, er blickte sie zaghaft an. “Ja?”, fragte sie müde. “Wie war das denn nun in diesem Tempel? Ich dachte du würdest dort zwei Wochen bleiben, oder in deinem Fall zwei Jahre. Wieso warst du so früh schon wieder zurück?”. Kagome war eigentlich viel zu erschöpft um Inuyasha alles genau zu erklären, deshalb sagte sie bloß: “Ich war schon so weit das Ren-Sama mir die stärkste Technik zeigen wollte, aber dafür hätte ich ein Opfer bringen müssen. Und das konnte ich nicht.”. Inuyasha horchte auf. “Was denn für ein Opfer?”. Kagome lächelte. “Ich hätte dich vergessen müssen.”. Sie drehte sich zu ihm um ihm in die Augen schauen zu können. Sie sah wie sich sein Gesicht leicht rötlich färbte. “Und das konntest du nicht?”, fragte er zögernd. “Nein, ich wollte es nicht. Und jetzt frag nicht länger.”. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. “Schlaf jetzt, morgen müssen wir wieder zurück.”. Bei diesem Gedanken seufzte sie und lies sich wieder ins Bett fallen um kurz darauf einzuschlafen. Inuyasha hingegen konnte die ganze Nacht kein Auge zu machen. Sie wollte ihn nicht vergessen? Heißt das, dass sie trotz all dem was geschehen war, immer noch in ihn ..? Er sah sie an. Konnte es denn wirklich sein, das Kagome ihn liebte?

Die reine Seele wird getrübt

Mit einem Lächeln im Gesicht beobachtete Kagome, Inuyasha wie er im sitzen schlief. Es war eine eher seltener Anblick das der junge Hanyou so ruhig schlief. Nur in Kagomes Zeit konnte er entspannen. Sie beschloss ihn noch weiter schlafen zu lassen. Auf leisen Füßen schlich sie sich aus dem Haus. Ihre Mutter war bei Freunden zusammen mit Opa. Sota hingegen war auf Klassenfahrt. So herrschte ziemliche Stille auf dem Hof. Mit Chizukara in der Hand setzte sich das Mädchen unter den heiligen Baum. Aufmerksam musterte sie ihr Schwert in der hellen Morgensonne. Bisher hatte sie sich noch nicht die Zeit genommen es sich genauer anzusehen. Im Gegensatz zu Tessaiga war es sehr schlicht und schmal. Eben perfekt für eine Frau. Aber irgendetwas war an Chizukara anders. Im Kampf hatte Kagome das Gefühl dass Chizukara sie führte und nicht anders herum. Sie erinnerte sich an Ren-Samas Worte. “In diesem Schwert lebte eine Seele.”. Doch wessen Seele? Die einer Miko? “Hach, ich mache mir mal wieder viel zu viele Gedanken.”. Sie lehnte sich gegen den Baum. Ein Schatten tauchte plötzlich neben ihr auf. “Es ist Zeit zu gehen, Huh?”. Inuyasha nickte.
 

Gemeinsam sprangen die beiden durch den Brunnen und landeten wieder im mittelalterlichen Japan. Sie wurden bereits von Miroku erwartet. Von ihm erfuhren sie, dass Ren-Sama von Naraku schwer verletzt wurde und nun im sterben lag. Kagome beschloss zu ihr zu gehen. Ihre Freunde wollten sie begleiten, doch das Mädchen weigerte sich. Lediglich Inuyasha konnte sie davon überzeugen das er sie begleiten sollte. Auf seinem Rücken trug er sie bis zu dem Tempel, der bis vor wenigen Tagen noch ihr Zuhause war. Es war schrecklich Still. Alle Bewohner aus der Umgebung trauerten um ihre geliebte Miko. Rens Dienstmädchen begleitete die beiden bis zu jenem Eisernen Tor. Durch eine Handbewegung befahl Kagome ihm sich zu öffnen. Sofort gehorchte es und Inuyasha konnte einen Blick auf den Ort werfen, in dem Kagome das letzte Jahr über trainiert hatte. Unter dem Wasserfall, entdeckten sie Ren. Der Bannkreis, der einst diesen heiligen Ort schütze, war genau wie die Miko die ihn erschaffen hatte, zugrunde gegangen, wodurch es auch Inuyasha möglich war, ihn zu betreten. “Inuyasha, ich möchte kurz mit ihr alleine sprechen.”. Der Hanyou entgegnete ihr nichts und sah ihr traurig hinterher.
 

Mit Tränen in den Augen beugte sich Kagome über Ren. “Es tut mir so unendlich leid, Ren-Sama!”, schluchzte sie. Mit Mühe öffnete die Miko ihre Augen. “Kagome, du bist gekommen.”. Man konnte die Erleichterung in ihrer Stimme hören. “Ich muss dir etwas sagen, bevor ich diese Welt verlasse.”. “Nein, ihr dürft das nicht sagen. Ihr werdet sicher wieder gesund. Bitte, ihr dürft nicht aufgeben!”. Kagome verlor die Fassung. Sie konnte, Nein, sie wollte Ren nicht sterben lassen. Nicht wegen ihr. “Beruhige dich Kind. Meine Zeit wäre ohnehin bald gekommen. Ich bin schon viel zulange auf dieser Welt. Hör zu. Was ich dir jetzt sage ist von großer Bedeutung. Als du damals die Übung unterbrochen hast, hast du einen Folgenschweren Fehler begangen. Deine Seele und die Seele Chizukaras sind nun verbunden, aber sie sind nicht eins. Deine Gefühle sind immer noch an die irdische Welt gebunden und können nun die reine Seele Chizukaras vergiften. Kagome, du musst dich endlich überwinden, ansonsten bringst du dich und die Menschen in deiner Umgebung in große Gefahr! Verstehst du das Kind? Ich kann dir nun leider nicht mehr helfen. Aber ich bin mir sicher das du es auch ganz alleine schaffen wirst. Du hast eine starke Seele. Vergiss das bitte nie.”. Rens Blick schweifte zu Inuyasha. “Ich möchte dem Hanyou noch etwas sagen. Kagome, schick ihn bitte zu mir.”. Kagome gehorchte. Langsam ging sie auf Inuyasha zu. “Ren-Sama möchte mit dir reden.”. Inuyasha ging unsicher auf die sterbende Miko zu. Was sie ihm wohl sagen wollte? “Da bist du ja Inuyasha. Unglaublich, das alles nur wegen dir.”. Ren lächelte den unsicheren Hanyou an. Dieser verstand nicht ganz. “Sag mir, liebst du Kagome?”. Inuyashas Ohren zuckten. Er begann zu stottern. “Ich weiß es nicht. Ich meine ich habe von je her Kikyo geliebt, aber wenn ich an Kagome denke dann wird mir so warm ums Herz.”. Er schüttelte den Kopf. “Ich weiß es nicht.”, wiederholte er. Ren legte den Kopf zur Seite. Angestrengt atmete sei ein und aus. “Hör zu. Du musst sie verlassen. Du musst sie von dir fern halten. Ich weiß, es klingt brutal. Aber nur wenn sie die Abweisung von dir erfährt ist sie wahrscheinlich dazu bereit sich Chizukara völlig hinzugeben. Ansonsten befürchte ich das sich die reine Seele des Schwertes verfinstert und Kagome mit sich in die Hölle zieht.”. Sie zog Inuyasha dicht an ihr Gesicht, bevor sie ihre letzten Worte unter Tränen zu ihm sprach. “Bitte, bitte lass Kagome nicht sterben!”
 

Die junge Miko brach sie zusammen als sie realisierte das Ren gestorben war. Sie brach in Tränen aus, hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Inuyasha hingegen musste nun einen kühlen Kopf bewahren. Rens letzten Worte brannten sich auf ewig in sein Herz. « Bitte lass Kagome nicht sterben. » Nein, das würde er sicher nicht. Er ging ein paar Schritte auf das aufgelöste Mädchen zu. Dieser stürzte sich sofort auf ihn als sie ihn sah. Fest krallte sie sich an seine Brust um ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Nur bei ihm konnte sie sich so gehen lassen. Denn er war der einzige der sie beschützen konnte. Das wusste sie. Und sie wusste das er sie trösten würde. Doch dem war nicht so. Auch wenn es ihm das Herz zerriss, er musste Kagome von sich entfernen. Wenn es stimmte was Ren ihm gesagt hatte, dann konnte er nicht zulassen das ihr das passiert. Das Mädchen sah ihn unter Tränen an. Was war mit ihm? “Inuyasha?”, fragte sie zögernd. “Kagome, es ist besser wenn wir uns nie wieder sehen.”. “Was? Das ist ein Scherz. Oder? Das ist doch jetzt nur ein Scherz von dir.”. Ihre Stimme klang so verzweifelt wie schon lange nicht mehr. “Nein ist es nicht. Halt dich fern von mir. Ich will dich nie wieder sehen.”, brüllte er sie an. Dann drehte er sich um und rannte so schnell ihn seine Beine trugen aus dem Tempel. Kagome starrte ihm fassungslos hinterher. Was war gerade geschehen? Wie konnte er sie jetzt, wo sie ihn so sehr brauchte nur alleine lassen? “Das kann doch nicht sein Ernst sein!?”, schrie sie. Ihre Brust schnürte sich zu und sie spürte wie die Wut ihn ihr wuchs. Die stieß einen riesigen Schrei aus und das einst so wunderschöne Paradies in dem sie sich gerade befand, wurde mit einem Streich dem Erdboden gleich gemacht. So sah es als aus wenn eine Miko die Fassung verlor. Rens ehemalige Dienerin flüchtete, geschockt von Kagomes Verhalten und lies ebenfalls den Tempel hinter sich. Kagome war nun alleine. Niemand war bei ihr. Inuyasha wollte nichts mehr von ihr wissen. Und auch sonst hatte sie hier niemanden. Asagiri konnte ihr nicht helfen, genauso wenig wie ihre Mutter. Hier in der Vergangenheit gab es niemanden der ihr beistand.
 

“Beruhige dich Kagome.”. Das Mädchen schreckte auf. Von wo kam diese Stimme? Sie blickte auf ihr Schwert. Nein. Das konnte doch nicht sein. Ein Schwert kann nicht sprechen. “Kagome, du musst deinen Zorn zügeln. Deine einst so reine Seele trübt sich.”. “Das ist mir doch egal!”, schrie das Mädchen verzweifelt. “Ich habe Ren-Sama verloren und Inuyasha auch noch. Für mich gibt es nichts lohnenswertes mehr auf dieser Welt.”. Entschlossen griff sie nach ihrem Schwert. “Es gibt für mich nur noch ein Ziel.”. Langsam erhob sie sich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. “Ich werde Naraku vernichten. Ich werde seine unsterbliche Seele vernichten.”. Sie blickte ein letztes mal auf den Tempel, ehe sie im dunklen Wald verschwand.
 

Inuyasha war wieder in Kaedes Dorf. Er versuchte seinen Freunden so verständlich wie möglich zu erklären, weshalb er Kagome nicht mehr wieder sehen konnte. Zu seiner Überraschung waren sie verständnisvoll. Sie wussten wie schlimm es für Inuyasha sein musste, Kagome dermaßen im Stich zu lassen. Sie hatten Recht. Der Hanyou machte sich die größten Vorwürfe. Wenn er an Kagomes verzweifelten Blick dachte, hatte er das Gefühl jemand würde ihm das Herz aus der Brust reißen. Aber es gab nichts war er für sie tun konnte. Er musste sich auf ihre Stärke verlassen. Wie schon so oft.
 

Was keiner von ihnen ahnen konnte, Kagomes Seele trübte sich von Sekunde zu Sekunde mehr. Und mit ihr, trübte sich auch Chizukaras Seele. Das Mädchen hatte sich und ihre Handlungen nicht länger unter Kontrolle. Sie lebte nur noch für die Rache. Sie wollte sich an allen Rächen, denen sie die Schuld an ihrer Situation gab. Naraku, er musste dafür büßen, was er Ren-Sama angetan hatte. Und Kikyo. Ja, Kikyo machte sie für Inuyashas Verhalten verantwortlich. Er hatte sie sicher nur verlassen weil er wieder zu dieser toten Miko zurückgekehrt ist. In ihr staute sich der pure Hass. Von dem einst lieben, fröhlichen Mädchen war nichts mehr übrig. Sie konnte nur noch daran denken wie sie Kikyo so schnell wie möglich finden könnte und wie sie diese Person am besten den Gar ausmachen konnte.

Angetrieben von diesen Gedanken, rannte sie durch die Nacht, in eine ungewisse Zukunft, voller Schmerz.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JensH
2018-12-18T21:51:43+00:00 18.12.2018 22:51
Ich würde mich freuen wenn die Geschichte weiter geht 😊
Von:  InuKa93
2013-08-10T10:14:33+00:00 10.08.2013 12:14
Wie wird Inu wohl reagieren, wenn er erfährt, dass Kago bei der Miko bleiben muss? xD
Ich hoffe, sie schafft es den Fluch zu brechen.
Ist aber wieder sehr spannend geschrieben! ;)
Von:  InuKa93
2013-08-09T17:39:08+00:00 09.08.2013 19:39
Oh man...manchmal kann Inu so unsensibel und gemein sein. Die arme Kago! :(
Ich frage mich, was das mit dem Fluch auf sich hat?
Ist auf jeden Fall sehr spannend geschrieben. ;)
Von:  InuKa93
2013-08-09T08:19:27+00:00 09.08.2013 10:19
Das Kapi ist soooo schön! *.*
Wie süüüüß, Inu hat sich wieder Sorgen um Kago gemacht. ^.^
Bin mal gespannt wie es weiter geht. ;)

Von:  MiezeXP
2013-08-07T20:03:03+00:00 07.08.2013 22:03
Eine bislang sehr schöne und spannende Geschichte. Gestern beim Prolog war ich mir noch nicht ganz sicher. Aber die Kapitel heute haben mich überzeugt. Freue mich schon auf die Fortsetzung^^
LG Mieze
Von:  InuKa93
2013-08-07T13:11:35+00:00 07.08.2013 15:11
Sehr schön geschrieben! ^.^
Dein Schreibstil gefällt mir. :)
Und die Handlung finde ich bisher auch sehr gut. Ist zwar noch nicht viel passiert aber es ist auf jeden Fall spannend! :3

Von:  CheyennesDream
2013-08-06T14:29:03+00:00 06.08.2013 16:29
Der anfang lässt auf die übliche kagome - Inu - Kikyo Konstellation schließen.
Im Endeffekt kommt es jedoch auf deine Umsetzung an und was du daraus machst.
ich hoffe auf eine spannende FF.

Freue mich auf mehr

Chris
Von:  InuKa93
2013-08-06T08:40:25+00:00 06.08.2013 10:40
Kurz aber trotzdem gut. ^.^
Regt mich auf jeden Fall zum Weiterlesen an. ;)
Schreib bitte schnell weiter! ^-^
Antwort von:  Inuyashalover
06.08.2013 12:43
Oh danke das freut mich :))


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