a life without you is no life for me von sandy87 ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ In diesem Moment öffne ich meine Augen und fühle einen kalten Luftzug auf meinen Wangen. Mein Schlafzimmerfenster ist leicht geöffnet und die Luft, die von draußen herein dringt, kühlt mein feuchtes Gesicht. Ich kann die Tränen auf meinen Lippen schmecken und fühle noch immer diese tiefe Verzweiflung in meiner Magengegend. Mein Herz rast, als wäre ich tausend Meter gelaufen und meine Halsschlagader schmerzt von diesem hohen Blutdruck. Ich drehe mich nach rechts, schaue auf meinen Wecker und erkenne, dass es erst 4.30 Uhr am Morgen ist. Ich bin zu aufgewühlt um wieder einschlafen zu können also entschließe ich mich unter die Dusche zu springen. Im Badezimmer, lasse ich langsam mein Nachthemd über die Schultern zu Boden gleiten, drehe das Wasser auf und hüpfe unter den heißen Strahl. Sofort entspannen sich meine, vor Schreck, verspannten Muskeln und meine Augen, erwachen nun vollständig. Ich greife nach meinem Duschgel, mit dem sommerlichen Geruch nach Kirschen, schäume Körper und Haare kräftig ein und spüle den Schaum zusammen mit meiner Panik, von meiner Haut. Meine blonden Haare habe ich in ein Handtuch gewickelt und meinen Körper in einen grünen, flauschigen Bademantel gehüllt. Barfuß tapse ich nun die Treppe hinunter, schalte das Licht im Haus an und begebe mich nun in die Küche. Ich koche mir Wasser auf um mir einen Kaffee auf zu brühen und schlage drei Eier mit etwas Bacon in die Pfanne. Die Sonne wird bald aufgehen, weshalb nicht die Gefahr besteht, dass mein wohlerzogener Liebhaber, plötzlich in der Tür steht um mich mit Fragen, zu meinen Gefühlsregungen zu bombardieren. Bill bemerkt sofort wenn mich etwas beschäftigt, was an unseren Blutband liegen muss und ich vermute das ihm meine Antworten weniger gefallen werden. Ich denke noch immer an meinen Traum, denke daran was er zu bedeuten hatte und warum ich immer wieder von ihm Träume. "von Ihm", hauche ich vor mich hin. Der Gedanke, lässt einen Schauer über meinen Rücken laufen, bearbeitet meine Knie zu Pudding und lässt mein Herz wieder, unkontrollierte Sprünge machen. Ich habe Eric vor 3 Monaten das letzte Mal gesehen. An diesen Moment kann ich mich erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. Der Schmerz und die Enttäuschung in seinen Augen, als ich mich von ihm trennte. Gut, wir hatten im Prinzip keine Beziehung geführt aber ich musste eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung zwischen zwei Männern, die alles für mich geben würden. Ich begab mich wieder an die Seite von Bill, konnte allerdings nie wirklich erklären, warum ich das tat. Liebte ich ihn genauso wie er mich? Warum kann ich diesen Wikinger dann nicht vergessen? Am Blut kann es nicht liegen, jedenfalls nicht nur. Sicher, ich würde immer mit einigen Träumen zu kämpfen haben, denn Eric und ich, tauschten unser Blut viele Male. Mal um unserer Leben zu retten und dann später, als er nicht er selbst war, sogar freiwillig aus Liebe. Ich gab mich ihm hin, mit Haut, Haar und meinem kostbaren Blut, allerdings legte er auch seine Existenz in meine Hände. Nach tausenden Jahren erfuhr er wieder heiße und ergreifende Liebe. Für mich, für ein schwaches, kleines Feenmädchen. Lange Zeit glaubte ich, es wäre mein Blut, welches seine Sinne vernebelt aber ich spürte diese tiefen Gefühle zwischen uns, dieses schmerzende Verlangen und die Sorge dem anderen Gegenüber. Und doch war es dieses kleine Feenmädchen, das diesen Wikinger, diesen starken, uralten König, abermals brach. Meine Worte, stachen ihm direkt in sein totes Herz, das konnte ich in seinem Blick erkennen, als ich mich wieder an Bill gebunden hatte. Damals vor ewigen Wochen, die mir wie Jahre vorkamen, verschwand er wieder, wie ich glaubte nach Shreveport. Einige Abende rief ich heimlich bei Pam an, um mich zu erkundigen, wie es ihm erging, allerdings war sie nicht wirklich gut auf mich zu sprechen, denn ich habe ihrem Macher, starke Schmerzen zugefügt. Pam konnte sich allerdings ein Mal dazu durchringen, mich darüber in Kenntnis zu setzen, dass Eric nicht mehr in Louisiana war. Sie erklärte mir, dass er für einige Zeit zu seinen Wurzeln zurück kehren musste, um den Kopf klar zu bekommen. Ich kann mich genau daran erinnern, wie sich mein Magen bei dieser Information zu einer starken Enttäuschung zusammen zog und mir Tränen in die Augen trieb. Er, mein Wikinger, war nun fort und es war meine Schuld. Ein stechender Geruch steigt mir plötzlich in die Nase als ich sehe, dass meine Eier nun schwarz und verkohlt sind. Ich seufze und nehme sie rasch von der Kochstelle. Der Kaffee wird erstmal genügen müssen und ich setze mich nun an meinen großen Esstisch. Es ist ruhig in diesem Haus geworden, seit niemand außer mir mehr hier lebt. Grans Tod hat eine tiefe Leere hinterlassen und seit Tara von Pam verwandelt wurde, steht das Gästezimmer leer. Ich entschließe mich, gleich bei Sonnenaufgang in die Stadt zu fahren um ein paar Besorgungen zu machen und mir Frühstück zu holen. Schnell laufe ich nach oben, in mein Zimmer und ziehe mir eine blaue Jeans, ein weiße Tanktop und einen weiten schwarzen Wollpulli, an dem eine Schulter heraus schaut, an und binde mir ein leichtes beiges Tuch, locker, um meinen Hals. Meine Haare trockne ich mit dem Fön und binde sie zu einem lockeren Zopf an der Seite zusammen. Ich schnappe mir meine Handtasche und laufe hinaus zu meinem Wagen. Die Sonne steht nun leicht am Himmel und die kühle Herbstluft, steigt in meine Atemwege. Ich ziehe die Kühle ein paar Mal tief in mich, setze mich ins Auto und starte den Motor. Ich fahre nach Shreveport, da es in Bon Temps nicht viele Einkaufsmöglichkeiten gibt, und halte als erstes an einer Drogerie um meine Kosmetikartikel auf zu frischen. Neues Duschgel in verschiedenen Fruchtsorten, eine Bodylotion mit dem Duft nach süßem Honig und ein neues Parfum, passend zur Lotion, wandern nun in meinen Besitz. Ich laufe einige Schritte zu Fuß, zu dem Cafe´, auf der anderen Straßenseite und kann auf einen weiten Parkplatz schauen, an dessen Ende ein großes Schild, mit der Aufschrift, " Fangtasia", hängt. Meine Wangen brennen und ich fühle einen stechenden Druck an der Stelle, wo mein Herz sich einst gegen dieses Leben, dort drüben entschied. "Sook, hast du Lust auf einen Kaffee?", höre ich eine tiefe, ruhige Stimme fragen. Erschrocken schaue ich auf und erkenne Alcide, vor meinen Augen. "Was?", frage ich verwirrt. "Komm! Ich denke wir müssen reden.", fordert er. Langsam folge ich ihm in das Cafe´und setze mich zum ihm, an den Tisch, am Fenster in der hinteren Ecke, des Lokals. "Was darf ich Ihnen bringen?", fragt eine piepsige Stimme. Ich schaue mir die junge Dame an und erkenne ein eng anliegendes Tuch, um ihren Hals. Ohne Zweifel, sie ist wunderschön anzuschauen. Ihre pechschwarzen Haare wellen sich über ihre Schultern und ihre Figur gleicht der, eines Models. Ob sie Bisswunden versteckt? Ob sie oft im Fangtasia ist? Ob sie von IHM stammen? Zu viele Fragen wirbeln durch meinen Kopf. "SOOK!", sagt Alcide nun laut. "Was? Äh, tut mir leid, ich war in Gedanken.", sage ich ihm. "Das habe ich bemerkt. Ist etwas passiert? Du wirkst so zerstreut.", erklärt er. "Nein, es ist alles in Ordnung.", versuche ich ihm glauben zu machen-. Alcide schaut mich mit ernstem Blick an und erhebt wieder, allerdings leicht angewidert das Wort. "Er ist zurück!" Ich starre ihn an und erkenne sofort wen er meint. "Seit wann?", frage ich erschrocken. "Spielt das denn eine Rolle? Du gehörst doch nun zu Bill.", sagt Alcide, mit einem hinterfragendem Ton. "Natürlich. Vergiss meine Frage!", sage ich schnell. Die hübsche Kellnerin wackelt nun wieder zu unserem Tisch und stellt zwei Latte Macchiato und ein großes Frühstück, für zwei, auf dem Tisch ab. "Wann habe ich das bestellt?", frage ich Alcide. "Das tat ich, als du in deiner Wikingerwelt warst.", erklärt er spöttisch. "Wollten wir nicht nur einen Kaffee trinken?", frage ich. "Das Knurren deines Bauches, hätte Feinde in kilometerweiter Entfernung, anlocken können.", scherzt er nun deutlich lockerer. "Danke, ich habe heut noch nichts essen können.", erkläre ich Alcide, dankbar. "Sook, du siehst erschöpft aus. Was ist los mit dir? Du kannst mir vertrauen.", sagt er ernst. "Ich weiß aber ich denke nicht, dass du meine Antwort hören möchtest.", gebe ich zurück. "Weißt du, das Thema zwischen uns ist doch langsam Geschichte. Ich möchte als Freund an deiner Seite sein und auch wenn ich deinen Männergeschmack nicht nachvollziehen kann", lächelt er leicht angeekelt, " so möchte ich dir trotzdem beistehen." Ich schaue zu ihm auf und kann die Ehrlichkeit in seinem Blick erkennen. Ich werde ihm die Wahrheit sagen, auch wenn er mir eigentlich nicht helfen kann. Ich habe es hier nicht mit irgendwelchen Feinden zu tun sondern mit meinem Herzen und einem Vampir, welcher stinksauer auf mich ist. "Naja, ich habe eine Entscheidung getroffen. Ich liebe Bill aber", ich schweige und senke meinen Blick zu Boden. "Aber nicht genug!", lenk Alcide schließlich, in die Stille, ein. Ich nicke und erkläre, "Meine Gedanken ziehen sich immer wieder zu Eric hin. Mein Herz tut so unendlich weh, seid er nicht mehr in meiner Nähe ist.", sage ich nun mit Tränen in den Augen. "Er fehlt mir so unendlich. Ich mag nichts essen, nichts trinken und vor allem nicht mehr schlafen. Diese Träume zerstören mich mit der Zeit." Nun bemerke ich wie dicke Tränen über mein Gesicht laufen, als Alcide seine Hand auf meine legt. "Sookie, ich kann verstehen wie es dir geht, das kannst du mir glauben. Aber es wird mit der Zeit aufhören.", gibt er leise zu. "Es tut mir leid Alcide!", sage ich aufrichtig, denn mir ist bewusst, dass es ihm wegen mir so erging. "Das muss es nicht. Für seine Gefühle kann man nichts.Aber du musst dir bewusst werden, was du möchtest und was du bereit bist zu opfern um wieder Frieden zu finden.", sagt er mir, mit einfühlsamer Stimme. Schließlich nicke ich ihm zu und ringe mir ein Lächeln ab. "Wir sollten erst einmal etwas essen." 21.00 Uhr Im Fangtasia, Shreveport Irgendwie ist alles anders, seit meiner Wiederkehr in dieses Kaff. Gut, die Fangbanger sind die selben, die Bluter sind die selben, aber das Gefühl ist fremd. Ich lehne mich in meinem Bürostuhl zurück und beginne unbewusst, schwer zu atmen, als die Tür aufgerissen wird und Pam vor mir steht. "Eric?", fragt sie vorwurfsvoll. "Was ist?", knurre ich genervt zurück. Sicher, ich habe mein Kind vermisst aber gehöre ich noch hier her?In meiner ehemaligen Heimat, befand ich mich an einem einsamen Ort der unberührten Stille. Es war alles so einfach und so perfekt. "Ich dachte deine Reise würde dir gut tun, stattdessen versauerst du hier drinnen. Denk an das Geschäft! Du musst dich sehen lassen! Alle fragen nach dir.", wirft Pam mir nun vor. "Alle?" entgegne ich ihr. Pam sieht mich durchdringend an und verdreht genervt die Augen. "Ja verdammt. ALLE. Diese Göre, rief ein paar mal an. Ich sagte du wärst fort." Sie erkundigte sich also nach mir aber spielte das noch eine Rolle? Ich sollte nicht darüber nach denken. Der Sinn meiner Abreise war, diese Fee zu vergessen und wieder das Raubtier von einst zu werden. Eric Northman, war ein Weichei geworden. Vollgepumpt mit Emotionen wie Trauer und Liebe und völlig außerstande klar zu denken. Das muss ein Ende haben und ich nehme an, sie wird nicht ahnen, dass ich zurück gekehrt bin. Unsere Verbindung ist schwach geworden und ohne Zweifel wird unser lieber König Bill dafür verantwortlich sein. Sie werden voneinander trinken und sich amüsieren, während der dumme Northman eine Witzfigur wurde. Hass steigt in mir auf und ich verspüre nicht wenig Lust, sie beide in Stücke zu reißen, langsam ausbluten zu lassen und mir ihre schmerzerfüllten Gesichter einzuprägen. Meine Fäuste ballen sich zusammen und meine Glieder verkrampfen sich. Ich schüttele den Kopf, erhebe mich und gehe nun in den Club um mich auf meinem Thron nieder zulassen. Es ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt um Rache zu üben, aber dieser wird ohne jeglichen Zweifel kommen. 23.00 Uhr In Bon Temps Ich beschließe heute Abend einen gemütlichen Fernsehabend zu machen da ich, einige Tage, von Sam freibekommen habe. Verdient ist es allemal, da ich im Merlotte´s doch so einige Überstunden stemmen musste, weil viele Kolleginnen ausfielen. Es scheint ein Grippe im Umlauf zu sein. Ich für meinen Fall bin jedenfalls dankbar für diese Ruhe und auch Bill hat sich für heute Abend nicht angekündigt. Zwischen diesem ganzen Chaos um mich herum und in meinem Herzen tut es einfach mal gut, sich nur von dem verblödenden Fernsehprogramm berieseln zu lassen. Ich bleibe an einer dämlichen Singleshow hängen bei der sich, über die Folgen, die große Liebe entwickeln soll und ich schaue mir die Teilnehmer genauer an. Keine Frage,ich hege kein Interesse mehr an menschliche Männern denn, sie wirken so schwach und langweilig. Ich glaube, dass ich nie im Leben etwas passendes hätte finden können, schließlich war ich ja nun auch nicht gerade eine menschliche Vorzeigeperson. Es ist noch ein Wunder, dass sie keine Vampire in diese Shows ziehen, da sie nach ihrer Öffentlichmachung in unserer Gesellschaft, ja nun nicht mehr zu leugnen waren. Vielleicht könnte ich mich ja dann bewerben, um teilzunehmen, denn für gewöhnlich habe ich einen ziemlichen Schlag bei unseren Untoten Freunden. Für einen kurzen Moment muss ich tatsächlich schmunzeln, da diese Idee gar nicht so abwegig war, allerdings bezweifele ich stark, noch einmal in meinem Leben, einen 1000 Jahre alten Wikinger mit solch einem Charme zu treffen, also schüttele ich die Idee schnell wieder von mir. Kaum zu fassen aber es ist tatsächlich schon 2 Uhr morgens und ich merke wie meine Augen nachgeben. Ohne große Anstrengung, gestehe ich mir ein, dass die Couch heute Nacht ausreichen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)