The taste of falling rain. von Anemia ([Crashdiet - FF]) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Kapitel - "Ich glaube, das geht so nicht weiter." --------------------------------------------------------------- Ein furchtbar penetrantes Lied riss mich aus meinen versauten Träumen. Vielleicht dauerte es ein paar geschlagene Sekunden, ehe ich mich zu regen begann, um auf dem Boden nach Peters Handy zu wühlen, denn das schreckliche Lied stammte von diesem. Zum Glück konnte ich es ohne große Mühen ausfindig machen, packte es noch ziemlich schlaftrunken und schmiss es ohne Rücksicht auf Verluste nach Peter. Dieser stöhnte getroffen auf und bewegte sich träge, setzte aber der quietschigen Melodie noch immer kein Ende. "Man!", muffte ich, nachdem ich mich auf den Bauch gedreht hatte um zu demonstrieren, dass es draußen zwar taghell, ich aber noch längst nicht ausgeschlafen war. Doch ich konnte meckern, wie ich wollte - Peter ließ sich Zeit. Wahrscheinlich war sein Promillewert noch immer genauso lang wie sein Schwanz und deswegen störte ihn sein Klingelton auch nicht. Mich allerdings machte er rasend. Noch ein paar Augenblicke ließ ich es klingeln, dann aber schreckte ich hoch, riss das Telefon an mich, tippte heftig mit dem Zeigefinger auf den grünen Button und blökte gereizt in das Gerät. "Hallo?!" "Ohhh, ganz ruhig, ganz ruhig, Brauner!", sagte eine Stimme, die ich nicht sofort zuzuordnen wusste. Als der Typ allerdings weiterquatschte, konnte ich mir denken, mit wem ich die Ehre hatte, ein Gespräch in aller Herrgottsfrühe zu führen. "Eigentlich wollt' ich mit Peter quatschen, aber -" "Peter ist beschäftigt", grummelte ich, hatte mich aber schon ein wenig beruhigt und lag wieder gemütlich eingekuschelt in meinem Kissen, während Peter mit geschlossenen Augen und leisem Gebrummel nach seinem Telefon pfotelte. "Ach so", erkannte Olli und ich hätte Gift darauf nehmen können, dass er dreckig grinste. "Er hat was im Mund und kann nicht sprechen. Verstehe." "So ein Schmarrn!", wiegelte ich seine Vermutung ab und runzelte die Stirn. Ehe ich mich allerdings noch weiter aufregen konnte, hatte Peter es geschafft, sich sein Eigentum an den Nagel zu reißen und stöhnte herzzerreißend ein Wort in das Gerät, welches wohl ein verstümmeltes 'Ja' sein sollte. Nun würde Olli erst recht denken, dass ich mit unserer Quotenblondine zugange war, obwohl das doch überhaupt nicht stimmte. Wieso dachte eigentlich jeder, ich wäre selbst auf Peter scharf gewesen, nur weil ich den komischen Britneyabklatsch nicht in meinem Bett Sex haben lassen wollte? Schließlich war das keine Spielwiese für Hinz und Kunz, sondern ein Ort zum Schlafen. Mein Ort zum Schlafen, den ich allenfalls mit Peter teilte, egal, ob nackt oder angezogen. Mit Peter war es schließlich etwas komplett anderes. Peter war mein bester Freund, welchen ich gern in meiner Nähe wusste. Im Gegensatz dazu war Olli ein Fremder für mich, und fremde Leute durften einen gehörigen Abstand zu mir wahren. Wie frech es eigentlich anmutete, am Tag des Kennenlernens schwulen Sex in meinem Bett haben zu wollen. Ich konnte darüber echt nur den Kopf schütteln. Wie ich aus Peters Gespräch heraushören konnte, war es wohl schon fast zwölf und deswegen wollte Schleimer Olli Peter zum Mittagessen einladen. Selbstverständlich sagte Peter zu, da half auch mein ungewollt recht flehender Blick nicht viel. "Hahaha, du guckst ja wie ein getretener Hund, Süßer", neckte mich Peter, nachdem er Olli endlich abgewürgt hatte und nun schon viel wacher wirkte. Zwar sahen seine Augen noch immer recht geschwollen aus, aber seine Stimme war bereits wieder auf dem Damm. Ich wusste nicht, wie ich auf seine Feststellung reagieren sollte. Es wäre blöd gekommen, hätte ich gesagt, dass ich mit ihm trotz der Horrornacht einen entspannten Tag zu Hause verbringen wollte. Peter erhoffte sich sicher noch immer einiges von mir, das ich ihm nicht geben konnte und wollte. Der Alkohol hatte nur dafür gesorgt, dass er seine Wünsche unverblümt aussprach. Ach, scheiße, wie sollte es jetzt weitergehen, fragte ich mich ernsthaft. Doch die Antwort erhielt ich bereits kurz darauf. Und sie missfiel mir. Auf ganzer Linie. Gleichgültig sah ich Peter dabei zu, wie er sich seine Transensachen überzog, wobei er ziemlich lange nach seinem rosa Tanga mit der zweideutigen Aufschrift suchte, bis ich ihm das Teil, welches noch immer neben meinem Kopfkissen ruhte, an den Kopf schleuderte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er noch auf der perversen Anspielung herumreiten würde, dies war allerdings nicht der Fall. Seine Gedankengänge waren momentan viel zu ernst, um weiterhin über mich und meinen unsichtbaren Keuschheitsgürtel zu witzeln. "Du, Martin", begann er und bereits in jenem Moment rutschte mit das Herz in meine noch auf dem Leib hängenden Boxershorts. "Ich glaube, das geht so nicht weiter." "Was geht so nicht weiter?", wollte ich erschrocken wissen, während ich nun auch noch spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte. Aufgeregt schaute ich Peter an. Wollte er mir die Freundschaft kündigen? Aus der Band aussteigen? Nun verspürte ich tatsächlich eine Scheißangst. "Na...ich sollte vielleicht wieder zu mir ziehen", klärte er mich letztendlich auf, während er noch immer mit seinem Röckchen kämpfte und unkoordiniert auf einem Bein herumhüfte. "Wieso?", kam es von mir wie aus der Pistole geschossen. Zugegeben, das klang zwar wesentlich besser als eine Freundschaftskündigung, allerdings schmeckte mir der Gedanke trotzdem nicht, dass ich schon bald wieder ganz alleine war. Wie sehr hatte ich mich an Peters Gesellschaft gewöhnt und sie mit der Zeit sogar genossen. In diesen wenigen Wochen wurden wir zu noch dickeren Freunden, als wir es bereits vorher schon waren. Ich wollte nicht, dass die schöne Zeit schon vorbei war. Wer sollte nun die Küche wischen, wenn es Peter nicht mehr tat? Und wer würde mein Bett vorwärmen? Peter raffte zwar, dass mir seine Idee nicht zusagte, aber er beharrte darauf. Fertig angezogen ließ er sich auf meiner Seite des Bettes nieder und musterte mich eindringlich. Noch immer hoffte ich ein wenig, er würde mich nicht verlassen, wenn ich den Hundeblick beibehielt, aber er schien es ernst zu meinen. "Wir machen uns doch nur gegenseitig verrückt", sagte er und schüttelte leicht den Kopf. "So wirklich kann ich mich zwar nicht mehr an die letzte Nacht erinnern, aber das, was ich noch weiß ist Zeug, das wahrscheinlich keine einmalige Sache bleiben wird. Mir fällt das auch verdammt schwer, meinen süßen Kuschelwuschel alleine zu lassen, aber es quält uns doch nur. Es quält uns beide. Ich kann nicht garantieren, dass ich meine Hormone immer unter Kontrolle halten kann. Wenn du in der Nähe bist, dann fällt mir das nämlich extrem schwer..." "Ich passe einfach auf, dass du keinen Alkohol mehr trinkst", schlug ich vor, aber Peter schüttelte weiterhin den Kopf, während ich erkannte, dass ich mich benahm wie ein kleines Mädchen. Peinlich, aber wahr. Peter schien das ebenfalls nicht entgangen zu sein. Mit einem irgendwie wehmütigen Lächeln strich er mir eine Haarsträhne aus der Stirn und seufzte dann. "Martin...auch ohne Alkohol kann ich austicken", erklärte er. "Glaub mir, es ist besser für uns beide. Ich will einfach Dinge, die du nicht willst. Das ist okay. Aber wir können uns in dem Zustand nicht dauernd auf der Pelle hängen." 'Ich will ja, aber ich kann nicht', raste es für den Bruchteil einer Sekunde durch meine Hirnwindungen, aber ich schüttelte diesen irren Gedanken schnell wieder ab. Nein, das war Schwachsinn. Gerade eben mochte ich Peter wieder so unheimlich gern und dann spielte im Oberstübchen schon einmal etwas verrückt. "Irgendwie hast du ja recht", gestand ich ihm. "Aber...du hast doch selbst gesehen, wie mir die Decke auf den Kopf fällt, wenn ich allein bin." "Im Moment geht es dir doch aber ganz gut", erwiderte Peter, dessen Hand gar nicht mehr von meinem Gesicht loskam, mich unaufhörlich streichelte. "Und wenn irgendwas ist..." Er formte mit der linken Hand einen Telefonhörer. "Du kannst mich jederzeit anrufen. Tag und Nacht. Dann bin ich für dich da." Er sah mich an. Seine Blicke waren an meinen Augen hängengeblieben. Ein leichter Schleier hatte sie überzogen. Genau wie in der Nacht, in der wir uns einander hingaben. Und dann hakte etwas bei mir aus. "Komm her", säuselte ich und drückte Peter am Rücken auch schon sanft zu mir hinunter. Er entzog sich mir nicht. Beugte sich so weit vor, bis sich unsere Nasen beinahe berührten. Ich küsste ihn. Musste das einfach tun. Länger hätte ich dieser plötzlichen Anspannung in meinen Gliedern kaum widerstehen können. Es waren harmlose Küsse, die ich auf seinen Lippen verteilte, zarte Küsse, die Peter nach einem kurzen Zögern erwiderte. Das Ganze endete damit, dass ich den anderen auf mich zog und mein Gesicht in seine Halsbeuge drückte. Immer dann, wenn ich mich dazu hinreißen ließ, an seiner empfindlichen Haut zu knabbern, spannte er sich am ganzen Körper an und keuchte leise. Und auch ich konnte nicht leugnen, dass es in meinen Lenden zu prickeln begann. Heftig. Bis es mir dämmerte, dass ich drauf und dran war, einen schwerwiegenden Fehler zu begehen und die ganze Sache beendete. Schnell und schweren Herzens. ***** Eine harte Zeit für mich brach an. Nicht nur, dass Peter weg war setzte mir ziemlich zu. Zwischen Peter und Olli wuchs in den nächsten Wochen etwas immensen Ausmaßes, das weder Eric noch ich wirklich verstanden. Es gab diese Tage, an denen man tatsächlich glaubte, unsere beiden Quotenblondinen wäre ein Liebespaar, aber es gab ebenso Momente, in denen sie sich wie stinknormale Kumpels nebeneinander auf das Sofa im Proberaum fläzten und sich überhaupt nicht füreinander interessierten. Wir fragten niemals nach. Es ging uns im Grunde nichts an, was Peter und Olli hinter verschlossenen Türen taten. Und dennoch interessierte es mich brennend. Es gefiel mir nicht, wenn die beiden vor meinen Augen knutschten, es gefiel mir noch weniger, wenn sie sich gegenseitig mit albernen Kosenamen besahen. Trotzdem wollte ich wissen, was die beiden taten, wenn niemand dabei war. Auch wenn es im Prinzip ohnehin keine Rolle spielte. Denn seitdem Peter und Olli dieses seltsame Freundschaftsding am Laufen hatten, kam ich an meinen besten Freund fast gar nicht mehr heran. So nah wie wir uns während der Zeit, in der wir zusammen wohnten gekommen waren, so weit hatten wir uns danach voneinander entfernt. Von heute auf morgen war ich allein. Nicht nur in meiner Wohnung. Sondern auch psychisch. Peter war irgendwie weg, nicht mehr greifbar, mir längst nicht mehr so vertraut wie in jenen Momenten, in denen wir gemeinsam aufwachten und über Gott und die Welt laberten. Wahrscheinlich war es aber gut so, denn ich hatte ja selbst gemerkt, wie schwer uns das Zusammenleben fiel, eben durch diese entstandene Nähe, die nicht sein durfte. Zu irgendeinem Zeitpunkt hatten wir eine unsichtbare Grenze überschritten. Vielleicht geschah dies aber bereits während unserer ersten Nacht. Im Grunde hatte sie alles verändert, während unsere letzte Nacht, in der allerdings nichts passiert war, den Schlussstrich zog. Doch ins Lot zu rücken vermochte sie nichts mehr. Zwischen mir und Peter war einiges passiert, das man wahrscheinlich nicht mehr rückgängig machen konnte. Bloße Ignoranz half gegen diese viel zu innigen Gefühle, die ich für ihn entwickelt hatte. Bloße Ignoranz, wie sie auch Peter ausübte. Ignoranz, die mich einsam machte. Einsam und sehr nachdenklich. Und das schwarze Loch gaffte bereits wieder auf, ehe ich es auch nur bemerkt hatte. Das Übel begann mit einem Anruf. Mit einem einfachen, harmlosen Telefongespräch. Eines schönen Sonntags war Eric am Apparat. Zum Glück hatte ich mich gerade aus der Bettdecke geschält und musste nicht mit unserem lieben Drummer schimpfen, weil er mich geweckt hatte. Deswegen plauschte ich ganz gemütlich mit ihm und war sogar irgendwie froh darüber, dass ich eine vertraute Stimme an einem üblicherweise langweiligen Sonntag hören durfte. Marie hatte sich seit Tagen nicht mehr gemeldet und das war auch okay für mich, denn wahrscheinlich hatte sie einiges um die Ohren. Und Peter...ach, der war gestern eh wieder in irgendeiner Kneipe versumpft, gemeinsam mit Freund Olli, versteht sich. Um ehrlich zu sein war es mir mittlerweile allerdings recht egal geworden, dass wir beide nicht mehr so dicke zusammen waren. Wir hatten ja eine schöne Zeit zusammen, aber die hatte ich auch mit Dave. Und dem trauerte ich noch immer hinterher. Zwar nicht mehr so exzessiv wie noch vor wenigen Wochen, aber es gab Nächte, in denen ich wach lag und grübelte über ihn und uns nach. Fragte mich, was wir falsch gemacht hatten. Immer und immer wieder. Obwohl es sinnlos war. So sinnlos. "Du, ich glaube, du musst noch meine Digitalkamera haben", meinte Eric nach einiger Zeit, in der wir den Gesprächsfaden vorläufig verstrickt hatten und uns für ein paar Sekunden anschwiegen. "Wozu brauchst du denn die?", lautete meine erste Frage, denn es wunderte mich ziemlich, dass Eric auf den alten Schinken zurückgreifen wollte, wo er doch ein IPhone besaß. "Auf der Speicherkarte sind noch ein paar Aufnahmen", erklärte er und ich dachte sofort wieder versaut. Das hatte ich von Peter gelernt. Er war ein klasse Lehrer, wenn es um das zweideutige Denken ging. "So, Nacktbilder, was?", zog ich meinen Kumpel auf, der sofort zu widersprechen begann. "Nee. Von ner Familienfeier. Louise will sie sehen." Louise war seine Freundin. Das nur am Rande, falls es jemanden interessiert. "Ja ja, Familienfeier", blieb ich allerdings skeptisch und grinste frech vor mich hin. "Ich weiß ja nicht, wie ihr feiert, aber ich war bei meiner Hochzeit angezogen." "Ich weiß, ich war dabei", erinnerte mich Eric seufzend an seine Anwesenheit an jenem wundervollen Tage. Und prompt fiel mir eine kleine Anekdote ein. Ein Insiderwitz sozusagen. "Leck meine Stiefel", sagte ich mit bebender Stimme und als ich hörte, wie Eric am anderen Ende der Leitung zu lachen anfing, konnte auch ich nicht mehr länger an mich halten. Wir brauchten eine ganze Weile, um uns zu beruhigen, aber als wir das Ganze weiter ausschlachteten, erlagen wir weiteren Lachanfällen. "...und dann ist Peter also auf die Knie gegangen und unter den Tisch gekrochen. Hast du ihn gesehen? Ich ja nicht...", überlegte ich glucksend. "Na klar. Aber ich hab nichts gesagt. Ich hab mich nur ziemlich gewundert, was er dort unten macht. Und um ehrlich zu sein weiß ich es bis heute nicht. Doch es kam extrem geil, wie du irgendwann unter die Tischdecke geguckt hast und wie aus der Pistole geschossen gefragt hast -" "Leckst du meine Stiefel oder was?“, vervollständigte ich und prustete los. „Ich glaube aber mittlerweile eher, dass Peter mir an die Eier wollte. Oder er suchte ein Versteck, weil du ihm mit der Kuchengabel gedroht hast und Dave von Natursekt anfing." "Tehehe. Ach, der hat doch so viele perverse Kinks, das schockt den nicht." Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Mein Grinsen war here to stay. Aber so was von. Wir laberten noch eine ganze Weile über dies und das, aber schließlich erinnerte mich Eric noch einmal daran, dass ich nach der Kamera suchen sollte und ich machte mich gleich auf die Socken, nachdem das Gespräch ein Ende gefunden hatte. Alle Schränke durchsuchte ich. Und das waren nicht gerade wenige. Über die Jahre hatte sich Massenweise Gelumpe angesammelt, von dem ich mich aber auch nicht trennen konnte, obwohl es mittlerweile alt und hässlich geworden waren. Hätte ich Marie, die gute Seele, nicht gehabt, wäre ich wahrscheinlich zu einem waschechten Messie mutiert. Im Schlafzimmer fehlte jede Spur von Erics Kamera und ich zweifelte daran, ob ich sie wirklich hortete. Vielleicht hatte er sie auch selbst gefressen, konnte ja sein. Aber da das Gespräch mit ihm heute so toll war, suchte ich weiter. Und weiter. Und weiter. Bis ich mich schließlich bis zum Dachboden vorgearbeitet hatte und mit den Staubflusen und Spinnweben kämpfte. Lecker, was da so alles zum Vorschein kam. Dinge, die mir meine Oma vor vielen, vielen Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte, wie hässliche, grüne Strichpullover mit Ponymotiv. Ja, sie war der Meinung, so etwas konnte man selbst als Teenager noch tragen. Dass ich den Kajalstift bevorzugte, ignorierte sie ganz gern. Im Grunde hielt sie mich aber immer schon für schwul, obwohl sie es nie laut ausgesprochen hatte. Ich wusste es einfach. So, nun noch die letzte Kiste. Wenn hier Erics Kamera nicht war, dann hatte sie sich anscheinend in Wohlgefallen aufgelöst. Oder er hatte sie tatsächlich zum Mittag verspeist. Eric fraß nämlich alles, Hauptsache, es sah schön aus. Stark daran zweifelnd, dass ich das Ding tatsächlich auf den Dachboden geschafft hatte, hob ich den schweren Deckel hoch und kam mir dabei vor wie ein Pirat, der gerade die Schatztruhe mit den Goldmünzen öffnete. Ja, und so ähnlich war es schließlich auch. Hastig wühlte ich mich durch den Kram, den eigentlich kein Mensch mehr gebraucht hätte. Hielt verschiedene Kleidungsstücke in der Hand, die nicht mal unser Transenpeter getragen hätte. Wahrscheinlich stammte das ein oder andere von Marie, aber das hier, das hatte eindeutig ich - Oh. Mit einem Male hielt ich inne. Starrte auf die schwarze Lederjacke, die mir in die Hände gefallen war. Und dann war alles wieder da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)