Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 19: 19 - [Planet Oryx] ------------------------------ 19 So flogen sie zwei Tage lang ohne nennenswerte Ereignisse auf den Planeten Oryx zu. Einmal hatten sie Zwischenhalt auf einem kleinen, roten Planeten gemacht, der von humanoiden, lilafarbenen Kreaturen bewohnt war, um ihre Wasservorräte aufzufüllen und zu duschen. Von den Helu-Farianern waren sie anscheinend nicht verfolgt worden. Das Radar zeigte nichts auffälliges an. Und schließlich kamen sie endlich in Sichtweite eines riesigen schwarz-leuchtenden Planeten, der sich majestätisch vor ihrer Frontscheibe präsentierte. Son Gokus Augen begannen vor Vorfreude zu glänzen, als er den wundervollen Stern erblickte und auf Vegetas Zügen manifestierten sich Nervosität und Aufregung. Aber auch Skepsis. Immerhin konnte einiges schief gehen, bevor er wieder in Besitz seines Eigentums war. Bereits hier, ziemlich weit vor dem Planeten, tummelten sich unzählige Raumschiffe, alles Gäste, die extra für die IPKA angereist waren und ihre großen Schiffe im All liegen gelassen hatten, um mit kleineren Gleitern oder per Beamen auf den Planeten unter ihnen zu gelangen. Je näher sie dem Planeten kamen, desto größer wurde er vor ihnen. Oryx war mindestens fünfmal so groß wie die Erde und bei näherem Hinfliegen, wurde die Oberflächenstruktur immer sichtbarer. Das, was dem Planeten solch einen schwarzen Glanz verlieh, war das Licht seiner weit entfernten Sonne, das sich spiegelte in einer Art abgedunkeltem Glas, das fast den gesamten Planeten überzog. “Was ist das?”, fragte Son Goku irritiert. “Das erklärt dir am besten jemand, der von dort stammt”, erwiderte der Prinz wenig geschwätzig. Kurze Zeit später öffnete sich unter ihnen eine große Landeluke, durch die sie nach unten unter das abgedunkelte Glas flogen. Nach ein paar Minuten landeten sie dann in einem Hangar, in dem unzählige Flugmaschinen standen. Das ganze ähnelte einem Parkhaus. Vegeta stellte den Gleiter auf einer gelb markierten Fläche ab und die beiden stiegen aus. Son Goku schulterte seine Tasche und ging hinter dem Prinzen her, der geradewegs auf eine Art Schalter zulief, hinter dem eine grünliche Aliendame saß und sie neugierig beäugte. “Guten Tag, werte Herren. Sind sie registriert?” “Auf den Namen Nasuto”, antwortete Vegeta tonlos und blickte sich um. So groß hatte er sich das ganze nicht vorgestellt und er fand es ziemlich beeindruckend. Durch das abgedunkelte Glas circa einen Kilometer über ihren Köpfen, konnte man die Horde an Raumschiffen im All sehen, doch alles gedämpft, fast wie durch das Tragen einer Sonnenbrille. Im Grunde war dieses Glas auch nichts anderes. Nur, dass der gesamte Planet dadurch bedeckt war. Die Ausstattung, bzw. die Architektur der Oryxaner schien ziemlich modern und schick, alles war in simplen Schwarz- und Weißtönen gehalten und aus glänzendem Metall. Hinter ihnen fuhr der Gleiter mitsamt der markierten Fläche nach unten in einer Öffnung, die sich im Boden auftat. Er wurde quasi auf ein anderes Parkdeck verschoben. Die grüne Dame legte Vegeta etwas auf den Tresen, das der Chipkarte im Raumschiff der Helu-Farianer ähnelte. “Bitte sehr”, säuselte sie. “Mit dieser Karte haben sie über unser System” - sie deutete auf eine silberne Säule, etwa zehn Meter neben ihrem Schalter, an der ein kleiner Bildschirm und ein Karte-Leseschlitz befindlich waren - “jederzeit Zugriff auf ihren Gleiter. Es ist alles selbsterklärend und einfach. Und hier habe ich noch eine Nachricht, die auf ihren Namen hinterlegt wurde.” Neben die Karte legte sie etwas, das aussah, wie eine High-Tech-Armbanduhr. Vegeta nickte und nahme beides an sich. Dann drehte er sich um, um zu gehen. “Danke”, sagte Son Goku freundlich zu der Alienfrau, die ihn daraufhin anlächelte, und folgte dem Prinzen nach draußen. Als sie aus dem Parkhaus heraustraten, wurden sie jäh aus der Ruhe gerissen, die um sie herum geherrscht hatte. Sie fanden sich auf einer belebten Straße wieder, überall liefen unterschiedlichste Wesen herum, es war laut und Autos schwebten durch die Straßen. Die Läden und Cafes waren überfüllt und das Klima war angenehm warm, wie im Sommer auf der Erde. Für einen Moment blieben die beiden Saiyajin regungslos stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Dann deutete Vegeta auf eine kleine Gasse, die sich zwischen dem Parkhaus und einem enormen Gebäude, das wohl eine Art Modehaus war, auftat und lief darauf zu. Sie verschwanden einige Meter weit in der dunklen Gasse, in der sich Mülltonnen befanden. Dort legte Vegeta sich die Armbanduhr um und drückte eine kleine schwarze Taste an deren Seite. Über seinem Arm erschien eine kleine holographische Darstellung eines fast glatzköpfigen Mannes mit rauhen Gesichtszügen. Er begann mit einer tiefen, eindringlichen Stimme zu sprechen. “Seid gegrüßt, Prinz Vegeta. Ich befinde mich mit meinen Männern auf unserem Schiff, draußen vor Oryx. Für euch habe ich ein Appartment in Hotel Garmbl reservieren lassen. Es ist für die gesamte Dauer der IPKA reserviert, da ich nicht genau weiß, an welchem Tag ihr anreisen werdet. Es läuft ebenfalls auf meinen Namen. Von dem Zimmer aus habt ihr die Möglichkeit mit mir in Kontakt zu treten, so dass wir einen Treffpunkt ausmachen können. Mit dem Armband, das sich nun in eurem Besitz befindet, könnt ihr überall virtuell bezahlen. Das ist eine gängige Zahlungsmethode auf Oryx.” Mit diesen Worten erlosch das Hologramm. Sie traten aus der dunklen Gasse heraus in die geschäftige Straße vor ihnen und Vegeta winkte ein weißes Schwebeauto heran, auf dem seltsame Schriftzeichen zu sehen waren. Son Goku hasste es, wenn Dinge in Schriften geschrieben waren, die er nicht lesen konnte. Er fühlte sich immer verloren und fremd, wenn er etwas nicht entziffern konnte. Aber irgendwie war ihm klar, dass auf diesem Fahrzeug etwas wie “Taxi” stehen musste. Sie stiegen ein. “Hotel Garmbl”, sagte Vegeta tonlos zu dem echsenartigen Fahrer, der vorne saß. Dieser nickte sachlich und diskret und fuhr los. Während der Fahrt konnten sie die Vielfältigkeit der Hauptstadt von Oryx bewundern. Und überall war immer das abgedunkelte Glas über ihnen zu sehen. son Goku fragte sich immer noch, was es damit auf sich hatte und er nahm sich vor, bei Gelegenheit jemanden danach zu fragen. Sie fuhren an riesigen Plätzen vorbei, an denen sich Unmengen von Gestalten, Touristen tummelten und an hohen Gebäuden, die mit leuchtenden Reklameschildern behangen waren und Werbung für die IPKA machten. Generell schien die ganze Stadt von diesem Kunstmotto vereinnahmt zu sein, denn überall fanden sich riesige Statuen, Musikkünstler an Ecken, die Instrumente spielten, deren Klang sich von den Instrumenten auf der Erde mehr als unterschied, Schauspieltruppen, die seltsame Theateraufführungen auf den Plätzen machten und natürlich unzählige mobile Fressbuden, bei deren Anblick Son Gokus Magen laut hörbar knurrte. Vegeta strafte ihn mit einem bösen Blick. Der jüngere kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Bald hielten sie vor einem imposanten, riesigen Wolkenkratzer, der wohl das Hotel war, in dem sie bleiben sollten. Vegeta hielt dem Fahrer sein Handgelenk mit der Armbanduhr hin. Dieser benutzte sein eigenes, um mit dem von Vegeta zu kommunizieren und mit einem lauten Piepsen wurde der Betrag, den sie verfahren hatten, transferiert. Wenig später fanden sie sich in der schicken Hotellobby wieder, in der man von einem dreistöckigen, weißen Springbrunnen begrüßt wurde, der nicht mit Wasser befüllt war, sondern mit einer hellblauen Flüssigkeit. Vegeta lief schnurstracks auf dem Empfang zu. “Kakarott, wo bleibst du?”, fragte er genervt seinen Begleiter, der, von dem Brunnen begeistert, stehen geblieben war. Er schaute auf und folgte Vegeta. Hinter dem Tresen stand ein Herr, der wahrscheinlich von derselben Art war, wie die Dame in dem Parkhaus. Zumindest hatte er dieselbe Hautfarbe. “Guten Tag, werte Herren”, begrüßte er sie freundlich und etwas hochnäsig mit nasalem Ton. “Willkommen in Hotel Garmbl. Ich hoffe, sie haben reserviert, sämtliche Zimmer sind ausgebucht.” “Nasuto”, grummelte Vegeta und sah den Hotellier misstrauisch an. Dieser tippte etwas in die Tastatur vor sich ein und holte schließlich einen runden, silbernen Chip unter dem Tresen hervor, den er in ein Lesegerät neben der Tastatur legte. Wieder tippte er etwas ein und reichte Vegeta dann den Chip, den er zuvor noch an eine silberne Kette gehängt hatte. “Hier, bitte sehr, Herr Nasuto. Ihre Zimmernummer ist 2267. Nehmen Sie den Aufzug in die 22. Etage und dann halten Sie sich rechts.” Vegeta nahme den Chip und wand sich zum Gehen. Son Goku sagte noch schnell “Danke!”, kassierte dafür ein freundliches Lächeln von dem Alien und lief seinem Prinzen hinterher zum Aufzug, der durch einen langen Glasschacht am Ende der Lobby nach oben verlief. Während dem ersten Teil der Auffahrtas konnte man durch das Glas die Lobby des Hotels, das rund war, von oben betrachten. In jeder Etage verlief um den Aufzug herum ein runder Gang, von dem aus Zimmer abgingen. Ab dem 15. Stock jedoch war der Aufzug geschlossen und die Lobby überdacht, um noch mehr Platz für Zimmer zu schaffen. Im 22. Stock stiegen die Saiyajins aus. Der Gang war hell beleuchtet mit warmem, gelben Licht. Die Wände waren elegant, fast altmodisch gestaltet und mit warmen Farben gestrichen und mit Bildern behangen. Es war fast, als wären die beiden in eine andere, ruhigere Welt eingetaucht, als die moderne, laute Welt draußen. Nach etwa zwanzig Metern kamen sie zu ihrer Zimmernummer. Vegeta hielt den Chip an die Vorrichtung an der Türe, wurde daraufhin nach seinem Fingerabdruck gefragt, der nun gespeichert wurde und schon schwang die Türe auf. Das Zimmer war atemberaubend. Es hatte eine Glasfront, durch die man die Stadt überblicken konnte und bei Bedarf konnte man das Glas verdunkeln, bis es wie eine massive Wand aussah. In der Mitte des Raumes stand eine weiße Couch, ihr gegenüber ein riesiger Bildschirm und dazwischen ein großer, runder Glastisch. Son Goku ließ sich sofort darauf nieder und legte seine Füße auf den Tisch. “Ist ja richtig luxuriös. Nur das beste für den Prinzen, nicht wahr?”, witzelte er, während Vegeta sich weiter umsah. Dieser öffnete eine Türe links von der Sitzecke und fand sich im Schlafzimmer wieder. Darin befand sich ein großes Bett, das mit dunklen, schweren Vorhängen überdacht war, an der Wand ein Fenster, das nicht größer war, als nötig und eine weitere Türe, die in ein elegantes Badezimmer mit High-Tech-Dusche führte. Son Goku unterdessen hatte sich wieder erhoben und war zu der kleinen Bar gegangen, die sich am anderen Ende des Zimmers befand. Darauf lag ein kleines Heft, in dem detailliert beschrieben war, an welche Regeln man sich in dem Hotel halten musste, wie die Bestimmungen im Notfall waren und wie man sich etwas beim Zimmerservice bestellen konnte. “Vegeta!”, rief er aufgeregt. “Ich hab die Speisekarte gefunden!” Zwei Sekunden später stand der Prinz neben ihm und blickte gierig in die Karte. “Zweimal alles?”, fragte Son Goku ihn belustigt, schon mit dem Telefon in der Hand. “Und du willst nichts?”, fragte der Prinz mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. Son Gokus Grinsen wurde doppelt so breit, wie es sowieso schon war, als er die dreistellige Nummer in das Telefon tippte. Eine weibliche Stimme meldete sich am Ende der Leitung. “Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Nasuto?” Im ersten Moment wunderte sich Son Goku, dass die Dame wusste, wer er war, ohne dass er es gesagt hatte, aber dann fiel ihm ein, dass es auch auf der Erde Telefoneinrichtungen gab, bei denen man den Absender auf einem Display ablesen kann. “Viermal die ganze Speisekarte, bitte.” Die Stimme am anderen Ende stockte für einen Moment. “Hallo?”, fragte Son Goku verwirrt, als keine Antwort kam. “Äh... Viermal... alles?”, fragte die Dame irritiert, aber freundlich. “Ja, wir haben nen mords Kohldampf!”, lachte der Saiyajin in den Hörer. “Natürlich. Wir werden Ihre Bestellung so schnell es geht, bearbeiten.” Ein Klacken in der Leitung verriet, dass sie aufgelegt hatte, also beförderte Son Goku das Telefon zurück auf die Bar vor ihm und musterte Vegeta, der sich auf einem der Barhocker niedergelassen hatte und eine Flasche mit einer goldenen Flüssigkeit inspizierte. Der Prinz spürte instinktiv den Blick Kakarotts und blickte zu ihm hoch. Er hatte nicht bemerkt, wie nah der Jüngere Saiyajin ihm mittlerweile gekommen war. Er stand direkt vor ihm. “Und jetzt...”, hauchte Kakarott und kam dem sitzenden Prinzen mit seinem Gesicht näher. “Hab ich Hunger auf etwas ganz anderes...” Er stützte sich mit seinen Händen auf Vegetas Oberschenkeln ab und kam noch näher zu ihm. Kurz vor Vegetas Gesicht hielt er inne und fixierte ihn mit einem lüsternen Blick. Vegeta zog eine Augebraue nach oben, als ließe ihn das ganze Geschehen absolut kalt. “Du willst das Dessert also vor dem Hauptgang?”, fragte er tonlos, um Kakarott zu irritieren. Dieser schien genau so zu reagieren, wie der Prinz es sich gewünscht hatte und schenkte ihm einen verwirrten Blick. Zufrieden grinste Vegeta, packte Kakarott mit einer Hand im Nacken und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Die Verwirrung über den Kommentar des Prinzen war sofort vergessen, als er dessen Lippen auf seinen spürte und ein leichtes Kribbeln breitete sich in seiner Magengegend aus, so als würde sein Appetit endlich gestillt werden. Mit seiner Zunge teilte er die Lippen des Prinzen und drang gierig in den geöffneten Mund ein. Vegeta entfuhr ein Stöhnen, als Kakarott so forsch und fordernd nahm, was er wollte. Er spürte, wie Kakarott seine Beine spreizte und sich zwischen sie stellte und wie er seine Arme fest um seinen Rücken schmiegte, nur um die Muskeln entlang seiner Wirbelsäule fest auf und ab zu streichen. Nach zwei Tagen Dauer-Sitzen in dem Raumgleiter war das eine richtig angenehme Wohltat. Unbewusst löste er den Kuss und lehnte sich auf dem Stuhl nach hinten, ließ sich in die starken Arme Kakarotts fallen, der sofort mit seinen Lippen weiter hinunter zu seinem Hals wanderte. Irgendwie war Vegeta froh, dass Kakarott das alte Saiyajin-Ritual nicht kannte, das zwei Wesen miteinander verband, sonst hätte er sich tatsächlich Sorgen gemacht, dass dieser ihn vielleicht beißen könnte, ohne dass er es wollte. Aber an sich hatte er sich schon öfter gefragt, wieso er eigentlich keine Angst hatte, dass Kakarott ihn beißen könnte. Wollte er das am Ende vielleicht sogar? Nein... Dann hätte er ihn ja selbst schon längst selbst gebissen. Außerdem beißt ein Prinz keinen Unterklassekrieger. Auch nicht, wenn er ihm sich noch so nahe fühlt. //Was denk ich denn da?// Er genoss noch die heißen Liebkosungen von Kakarotts Mund an seinem Hals und dessen Händen an seinem Rücken, als es unsanft an der Türe klopfte. Abrupt hörte Son Goku auf, ließ den Prinzen aber nicht los. Beider Blicke wandten sich zur Türe. “Zimmerservice”, erscholl es von draußen und bevor Vegeta realisieren konnte, was los ist, fiel er unsanft nach hinten vom Barhocker, weil Kakarott schnell wie der Blitz zur Türe gesprungen war, ihn völlig außer Acht lassend. “Au Mannomann, Essen!!”, frohlockte er, während ein Hotel-Alien nach dem anderen mit einem schwebenden Wägelchen voll mit Essen ins Zimmer gewandert kam und die Köstlichkeiten auf dem Tisch und der Bar verteilte. Unterdessen war Vegeta aufgestanden und rieb sich das Steißbein, auf dem er unsanft gelandet war. Ein Knurren entwich seiner Kehle und kurz darauf auch seinem Magen und schon war sein Groll auf Kakarott vergessen - denn es gab wichtigeres zu tun. Mit vollgeschlagenen Bäuchen lagen die beiden satten Saiyajins bewegungsunfähig in ihrem Appartement auf dem Sofa, um sie herum Berge von dreckigem Geschirr und Essensresten. Sie seufzten zufrieden und ruhten sich eine Weile aus. Das Essen auf Oryx ließ keine Wünsche offen und war so lecker wie exotisch. “So lässts sich leben...”, säuselte Son Goku müde vor sich hin und fiel in einen schnarch-intensiven Verdauungsschlaf. Vegeta konnte darüber nur schmunzeln. Kakarott musste es einfach immer übertreiben mit dem Essen... Er ließ seinen Blick durch das vermüllte Zimmer schweifen. Seine Augen blieben auf Kakarotts Reisetasche hängen, die einsam und verlassen bei der Tür zum Schlafzimmer stand. Ein Schwall der Melancholie überkam ihn, als er an seine eigene Tasche dachte, die er mitsamt seinem Skizzenbuch verloren hatte... Unwiederbringlich... Ein resigniertes Seufzen drang aus seinem Mund und er erinnerte sich daran, dass sie ja hier waren, um eine Mission zu erfüllen. Also erhob er sich von dem Sofa, auf dem der im Schlaf schmatzende Kakarott lag, um Kontakt zu Nasuto aufzunehmen. Er freute sich auf den Saiyajin, den er schon seit seiner Jugend nicht mehr gesehen hatte. Nasuto war älter als er und solange er sich erinnern konnte, hatte er immer für und mit seinem Vater gearbeitet. Er war ein Vertrauter des Königs gewesen, der Spezialaufträge bekommen hatte, wann immer man jemanden gebraucht hat, auf den man sich verlassen konnte. Immer treu ergeben. Vegeta betrachtete den Mini-Computer an seinem Handgelenk und drückte ein paar Knöpfe. Ein sanft träumender Son Goku wurde unsanft aus seinem Schlummer erweckt. “Wach endlich auf du Pfeife!” Irgendjemand rüttelte fast gewaltsam an seinem Oberkörper. “Mein Gott, das ist ja schwieriger, als die Erde zu retten...”, stöhnte ein genervter Vegeta und versetzte dem Halbschlafenden einen Kinnhaken. Son Goku fiel erschrocken vom Sofa und hielt sich sein schmerzendes Gesicht. “Aua! Was sollte das denn, Vegeta, spinnst du?!” “Du hättest auch einfach aufwachen können!” “Du hättest mich auch einfach schlafen lassen können...”, motzte Son Goku. Vegeta verdrehte seine Augen. //Wie ein kleines Kind...// “Nimm deine Tasche”, sagte er schließlich und warf sie dem Saiyajin auf dem Boden zu. “Wir brechen auf.” Sie verließen das Zimmer und Vegeta hängte noch das “Bitte putzen"-Schild an den Türknauf. Es war ihm relativ egal, dass sie so ein Chaos hinterlassen hatten. Er war immerhin ein Prinz, da räumt man nicht selber auf. Und die Bediensteten wurden ja immerhin bezahlt, um die Drecksarbeit zu machen. Auf der Erde hatte er sich auch nie um dreckiges Geschirr geschert. Das hatte ihm und Bulma einige Streitgespräche gekostet, bis die Erfinderin endlich kapiert hatte, dass er sein blödes Geschirr verdammt nochmal weder gleich noch später spülen würde. Die Schiebetüren des Aufzugs öffneten sich vor ihnen, sie traten ein und Vegeta drückte den obersten Knopf. Son Goku hatte keine Ahnung, was das sollte. Er war davon ausgegangen, dass sie mit ihrem Gleiter zu Nasutos Schiff fliegen würden. Würden sie vielleicht auf dem Dach abgeholt werden? Vegeta bemerkte Kakarotts innere Verwirrung und grinste in sich hinein. Kakarott war auf der Erde aufgewachsen und kannte diese Art der Fortbewegung über kürzere Distanzen noch nicht. Mit einem “Bing” öffneten sich die Türen und sie standen in einem großen Raum, der relativ unbelebt war. Überall standen High-Tech Maschinen, deren Zweck nur zu erraten sein konnte. Son Goku folgte Vegeta, der zielstrebig zu einem grünen Alien - Son Goku war sich mittlerweile sicher, dass diese grünen Wesen die eigentlichen Bewohner von Oryx waren - lief, das an einer der Maschinen stand. “Guten Tag, sehr verehrte Herren. Herzlich willkommen auf unserer EPB-Station. Wie kann ici Ihnen helfen.” Son Goku zog die Augenbrauen hoch. “Was ist eine EPB-Station?”, flüsterte er Vegeta von hinten zu. Der Alien schien ihn gehört zu haben. “Das steht für Extra-Planetares-Beamen. Sie scheinen das nicht zu kennen, werter Herr. Es ist ganz einfach. Ihre Materie wird hier in ihre einzelnen Atome aufgespalten und an die EPB-Station an Ihrem Zielort geschickt, um sich dort wieder zu manifestieren.” “Achso. Quasi genau so wie die Momentane Teleportation. Nur dass man Koordinaten braucht, nicht eine Aura.” Jetzt war es an dem Alien, ein unwissendes Gesicht zu machen. “Nicht so wichtig...”, lachte Son Goku und strich sich mit seiner Hand durch die Haare. Vegeta räusperte sich. “Können wir?” Er stellte sich in eine duschkabinengroße Kammer, die direkt vor dem Schaltpult des Aliens stand und mit unzähligen Drähten und Kabeln vernetzt war. Son Goku folgte ihm und quetschte sich neben ihn. Vielleicht doch ein bisschen eng für zwei, aber ein bisschen Nähe zu seinem Prinzen wollte er nicht ausschlagen. “0732 ist unser Ziel.” Die Finger des Aliens flogen elegant über einen Bildschirm am Schaltpult und ein leichtes Surren stellte sich in der Kammer ein. Son Goku bemerkte, wie seine Haut begann, zu kribbeln und bald druchdrang dieses Gefühl jedes Zelle seines Körpers. Er fühlte sich schwerelos und hatte das Gefühl, die Welt um ihn herum, löste sich in ihre Einzelteile auf. Alles verschwamm und er wollte sich die Augen reiben, aber er hatte weder Hände, die er heben konnte, noch Augen, mit denen er sehen konnte. Eine leichte Welle der Panik überkam ihn, als er auch schon feststellte, wie die Welt vor seinen wieder vorhandenen Augen Gestalt annahm, doch eine andere, als vorher. Sie standen in der gleichen Kammer, wie noch ein paar Sekunden zuvor, nur der Ort um sie herum war anders. “So, das ist also beamen. Interessant”, stellte Son Goku trocken fest. Er bevorzugte trotzdem die Momentane Teleportation. Aber er konnte sich natürlich nicht zu jemandem teleportieren, dessen Aura er nicht kannte. Künstliches Licht erhellte den Raum, die Wände waren aus fast schwarzem, dreckig-mattem Metall und vor ihnen stand an einem anderen Schaltpult ein Wesen, das an eine Mischung aus Mensch und Eidechse erinnerte, mit blauer Haut. “Willkommen, Prinz Vegeta”, sprach es mit einer tiefen Verbeugung. Der Angesprochene trat aus seiner Kammer und verzog kein Gesicht. Es gefiel ihm, endlich wieder in seiner alten Rolle zu sein und das Gefühl von Erhabenheit regte sich in ihm. Endlich wieder Wesen, die Respekt vor ihm hatten - die wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Aus dem Augenwinkel nahm er Kakarotts irritiertes Gesicht wahr und wie er das immer noch gebeugte Alien fasziniert musterte. “Bring uns zu deinem Chef”, befahl Vegeta in emotionslosem Ton. Der Kerl erhob sich und geleitete die beiden Saiyajins durch das Raumschiff. Es war kein langer Weg bis zur Kommandobrücke, obwohl das Schiff so groß war, dass es dem der Helu-Farianer in Größe nicht nachstand. Auf ihrem Weg begegneten sie einigen Wachen, die alle aussahen, wie der Kerl aus der EPB-Station, gekleidet in Rüstungen und bewaffnet. Auf der Kommandobrücke trafen sie einen hochgewachsenen Mann. Er war mit Sicherheit einen ganzen Kopf größer als Son Goku und ungefähr doppelt so breit. Die Statur erinnerte ihn gleich an die von Nappa, den Saiyajin mit dem Vegeta damals zum ersten Mal auf der Erde gewesen war. Doch dieser hier hatte härtere Gesichtszüge und er trug keinen Bart. Er war zwar kahlköpfig, doch hing an seinem Hinterkopf ein langer, schwarzer Zopf, den er geflochten hatte. Ein schwarz-blauer Brustpanzer schützte seinen Oberkörper. Als er Vegeta sah, sprang er augenblicklich auf und kniete sich zu Boden, den Kopf in einer Pose der Demut geneigt. “Prinz Vegeta... Seid willkommen.” Vegeta blickte sich in dem Raum um. Die drei Saiyajin waren alleine hier, alle anderen hatten sich bei seinem Eintreffen verzogen. //Gut erzogen//, dachte sich Vegeta und betrachtete den immer noch knienden Mann vor sich. Son Goku konnte das Glänzen in Vegetas Augen sehen, als er den sich verbeugenden Saiyajin musterte. Er konnte sich vorstellen, wie sehr das Szenario gerade Vegetas Stolz pushte und er hoffte sehnlichst, dass der Prinz nicht wieder zu dem seelenlos Killer werden würde, der er unter Freezer war, jetzt wo er Leute aus seiner Vergangenheit wieder traf. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. “Kommen wir zum Geschäftlichen”, begann Vegeta und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Wie ist die Lage?” Nasuto erhob sich aus seiner unterwürfigen Stellung und richtete sich auf. Er überragte Vegetas Größe bei Weitem und doch war deutlich spürbar, dass er sich weit unter ihn stellte. “Wir konnten die beiden Verräter noch nicht finden. Am klügsten ist es, bis zu der Versteigerung zu warten und sich dort zu erkennen zu geben.” “Wie genau soll das ablaufen?”, fragte Vegeta sachlich und machte ein paar Schritte durch den Raum, betrachtete alles eindringlich. “Ich fürchte, wir müssen den Spiegel tatsächlich ersteigern. Die Versteigerung wird durch einen Oryxaner stellvertretend ausgeführt. Die beiden selbst werden wir nicht mal unbedingt zu Gesicht bekommen.” “Wenn wir ihn angreifen?”, fragte Vegeta, während er sich den Bordcomputer ansah. Nasuto schüttelte den Kopf. “Nach einigen Zwischenfällen auf der IPKA vor zehn Jahren haben die Veranstalter das Gelände mit einer Art magischem Schutz belegt. Sobald Gewalt in irgendeiner Weise ausgeübt wird, wird der Körper des Angreifers fort teleportiert auf einen Platz außerhalb der Ausstellung. Der Angegriffene jedoch bleibt dort.” Vegeta entwich ein Knurren und er schlug frustriert mit seiner Faust auf den Tisch neben dem Computer. Son Goku, der sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte und die ganze Szenerie zwischen den zwei alten Bekannten beobachtet hatte, trat nun einen Schritt vor. “Was wäre denn, wenn wir den Veranstaltern sagen, dass der Spiegel Vegeta gehört und geklaut wurde?” Nasuto wand seinen Kopf ruckartig zu ihm und verengte seine Augen zu Schlitzen. “Das funktioniert nicht. Und wer bist du Clown eigentlich?” “Das ist Kakarott. Er ist mein Begleiter”, erklärte Vegeta von der anderen Seite der Kommandobrücke aus, hielt es aber nicht für nötig, sich zu ihnen umzudrehen, sondern blickte durch das große Frontfenster, durch das man die Sterne und andere Raumschiffe sehen konnte. “Kakarott?”, fragte Nasuto und verzog sein Gesicht zu einer misstrauischen Miene. “Das ist ein Saiyajin-Name.” “Und?”, fragte Son Goku missmutig und leicht genervt. Irgendwie konnte er diesen Kerl nicht ausstehen. “Ich wusste nicht, dass es noch andere Saiyajins gibt”, fügte Nasuto in weiterhin misstrauischem und leicht bedrohlichem Ton hinzu. Die Luft zwischen den beiden Kriegern war mittlerweile so dick, dass man sie mit einem Buttermesser hätte durchtrennen können. Die Muskeln an Son Gokus Körper spannten sich leicht an, bereit für alles, falls nötig. “Ich wurde als Kind auf die Erde geschickt und lebe deswegen noch”, erklärte er sachlich. Er wollte keinen Streit riskieren. Für Vegeta stand zu viel auf dem Spiel, als dass er sich jetzt auf eine Prügelei einlassen würde mit einem eigentlichen Verbündeten. In Nasutos Augen war ein kurzes Aufblitzen zu erkennen, das Son Goku stutzig machte. Dann erschien ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht des größeren Saiyajin. “So so”, lachte er. “Die Erde. Ein Unterklasse-Krieger also.” Er wand sich in die Richtung, in der Vegeta stand. “Na da habt ihr ja einen schönen Diener gefunden, Prinz Vegeta! Besser hätte es ja nicht treffen können.” Ein fieses Lachen tönte aus seiner Kehle. Son Goku strafte ihn mit einem bösen Blick. Was bildete dieser Vollidiot sich eigentlich ein? Dass er Vegetas Schoßhündchen war? “Jetzt hör mir mal zu, Fettsack-” Plötzlich spürte er eine Faust in seiner Magengegend. Seine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Er hatte den Schlag nicht kommen sehen und auch nicht damit gerechnet. Nasuto blickte ihn spöttisch an. Von da, wo er gerade eben auch gestanden hatte. Son Goku blickte sich irritiert um und realisierte, dass es Vegetas Faust war, die sich da so schmerzhaft in seine Magengrube bohrte. “Vegeta, was - “ “Für dich immer noch PRINZ Vegeta, Unterklassen-Niete! Vergiss das niemals!”, erklärte der Prinz mit herrischer Stimme. Son Gokus Augen weiteten sich vor Schreck. Hatte Vegeta das gerade wirklich gesagt? Meinte er das ernst? War er für ihn wirklich nur das? Eine Unterklassen-Niete? Nach all dem, was sie zusammen durchgemacht hatten, nicht nur in den letzten Tagen? Oder ließ sein Stolz, den er vor Nasuto zeigen wollte, einfach nicht zu, dass er zeigte, dass sie beide gleichwertig waren? Ja, das musste es sein... “Ja, mein Prinz”, presste er zwischen seinen Lippen hervor und richtete sich langsam wieder auf. Ein kurzes Blitzen in Vegetas Augen verriet ihm, dass dieser nicht mit einer solch devoten Reaktion gerechnet hatte. Son Goku beschloss, dieses Spiel mitzuspielen. “Verzeiht mir.” Es widerstrebte ihm zwar enorm, aber es lag ihm fern, Vegeta bloß zu stellen und seinen Stolz zu brechen. Das war etwas, was sie besser unter vier Augen klärten. Für Vegeta schien es wichtig zu sein, das Bild des Prinzen in Nasuto aufrecht zu erhalten. Langsam neigte Son Goku seinen Oberkörper ein Stück weit zu einer Verbeugung, während der er Vegeta mit seinem Blick fixierte. Er sah in dessen Augen, die ihn ebenfalls fixierten, eine gewisse Nervosität und er wusste, dass er richtig lag mit seiner Deutung der Situation. Noch während sein Blick auf Kakarott ruhte, fragte er Nasuto interessiert. “Erkläre mir, wieso es nicht geht, den Veranstaltern zu sagen, was Sache ist.” Der große Saiyajin neutralisierte seinen hämischen Gesichtsausdruck zu einer sachlichen Maske. “Es gibt ein Regelwerk, diese Auktion betreffend. Eine dieser Regeln besagt, dass ein Objekt, das von einem Planeten stammt, den es nicht mehr gibt, demjenigen gehört, der es besitzt. Egal, ob der frühere rechtmäßige Besitzer sein Anrecht darauf fordert. Laut dieser Regel habt ihr keinen Anspruch mehr auf den Spiegel.” Ein leises, aber wütendes Knurren entwich Vegeta und Son Goku spürte förmlich die Anspannung in ihm. “Glücklicherweise”, sprach Nasuto weiter. “Haben wir durch Raubzüge in den letzten Jahren so viel Geld zusammen getragen, dass es ein Leichtes sein dürfte, den Spiegel zu ersteigern. Wir müssen nur unauffällig bleiben.” “Oder wir wagen den Angriff nach vorne und zeigen uns provokativ”, unterbrach ihn Vegeta. “Keiner, der weiß, wer wir sind, wird sich mit uns anlegen wollen.” Son Goku beobachtete die Kommunikation zwischen den beiden und verkniff sich jeglichen Kommentar oder Einfall dazu. Sollten die beiden doch reden. Er würde sich jedenfalls nicht freiwillig noch mal gegen Vegeta stellen, um sich demütigen zu lassen. Sollte der Prinz doch seinen Spaß haben und einen auf authoritär machen, wenn es ihm gefiel. Wenn nur dieses flaue Gefühl in seinem Magen nicht wäre. Er hatte wirklich Angst, Vegeta könnte auch wenn sie zu zweit waren wieder der arrogante, sture Prinz werden, der er mal war. Dabei hatte er ihn schon fast so weit gehabt, dass er sich ihm gegenüber öffnete... “Wo befinden sich die Gegenstände, die versteigert werden?”, fragte Vegeta. “Wieso?”, fragte Nasuto verwirrt. “Sie müssen bis heute Abend bei der Veranstaltungsleitung, die dafür zuständig ist, abgegeben werden. Dann werden sie unter Verschluss gehalten, bis sie zur Präsentation auf die Bühne kommen.” Vegetas Gesicht nahm auf einmal Züge an, über die sich Nasuto wunderte. Seine Muskeln schienen sich zu entspannen und ein Lächeln formte sich um seine Lippen. “Sehr gut”, sprach er und seine Stimme nahm einen weichen Ton an. “Dann können wir uns morgen den ganzen Tag auf der IPKA bewegen, ohne dass wir fürchten müssen, dass Meat und Kyuri den Spiegel doch nicht versteigern, falls sie uns sehen.” Erleichterung breitete sich in Son Goku aus. Da war wieder diese weiche Seite, die er an Vegeta so liebte und die dieser mit Sicherheit gerade nicht absichtlich und bewusst zeigte. Nasuto schien darüber etwas verwirrt. Er kannte Vegeta wohl nur als Krieger. “Wann wird die Versteigerung dann sein?”, fragte Vegeta weiter und seine Miene wurde langsam, aber stetig wieder angespannt und ernst. “Sie beginnt gleich morgen früh. Die Objekte sind aber nach dem Anfangsbuchstaben des Planeten geordnet, von dem sie stammen. Zuerst kommen die Gegenstände, die gar nicht auf Planeten hergestellt wurden. Dann kommt A und so weiter. Die Versteigerung für die Planeten mit V wird also nicht vor übermorgen Nachmittag sein.” “Also noch ziemlich genau zwei Tage, bis ich ihn wieder kriege...” Vegeta ballte seine Fäuste und auf seiner Stirn erschien eine Stressader. Son Goku verdrehte die Augen. //So ungeduldig... Wie ein kleines Kind.// “Gut. Das wars dann vorerst, Nasuto.” Nasuto verneigte sich tief. “Ich habe euch eine Suite hier im Schiff einrichten lassen, euer Hoheit. Ich werde euch gleich dorthin geleiten lassen. Und für den hier” Er nickte in Son Gokus Richtung. “Finden wir bestimmt auch noch ein Zimmer.” Vegeta nickte und drehte sich wortlos Richtung Türe. Nasuto sprach etwas in ein Head-Set, das er von einer Ablage aufhob und ein paar Sekunden später kam ein Soldat und führte Vegeta zu seinem Zimmer. Son Goku folgte ihm, als er jedoch das Zimmer hinter Vegeta betreten wollte, wurde ihm dies von dem Soldaten verwehrt. Mit einem entnervten Grummeln folgte er diesem dann einige Gänge weiter. Dort wurde ihm ein kleines Zimmer zugeteilt, in das er sich sogleich verzog. Irgendwie ging ihm die ganze Situation mächtig auf den Keks. Er hätte diesen aufgeblasenen Nasuto mit einem Fingerschnipsen aus dieser Welt befördern können und selbst Vegeta hätte er besiegen können. Ganz locker könnte er die Führung übernehmen. Und was tat er statt dessen? Er machte sich zu Vegetas Sklaven. Seinem Diener. //Die Liebe lässt einen seltsame Dinge tun...//, dachte er bei sich, während er sich auf das Bett hockte und in seiner Tasche rumkramte. Er zog sein Skizzenbuch hervor und öffnete es. Mit einem melancholischen Lächeln strich er sacht über das letzte Portrait, das er von Vegeta gemalt hatte. Eine Mischung aus Wut und Liebe überkam ihn und er fragte sich, ob es Vegeta wohl leid tat, wie er ihn behandelt hatte. Eines war jedoch sicher: Vegeta wusste ganz genau, dass er Son Goku verletzt hatte. In seinem Stolz. Dem höchsten Gut eines Saiyajins. Das Zimmer, in dem Vegeta untergebracht war, stand an Prunk dem Zimmer in dem Hotel in nichts nach. Außer was Tageslicht anging. Aber das war sowieso eine schwierige Sache im Weltall. Er ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke, ließ die letzte Stunde Revue passieren. Endlich hatte er das Gefühl, seinem Ziel näher zu kommen. Er konnte es kaum erwarten. Und endlich hatte er die Informationen, auf die er so lange hatte warten müssen. Jetzt hatte er den Überblick und konnte den Ablauf selbst in die Hand nehmen. Plötzlich erschien ein Bild in seinem Kopf. Kakarotts schockierter Blick mit weit aufgerissenen Augen. “Ach verdammt...”, flüsterte er vor sich hin. Der restliche Abend verlief relativ ruhig. Vegeta aß mit Nasuto zu Abend und sie tauschten sich über die Geschehnisse in den letzten Jahren aus. Son Goku ließ sich den ganzen Abend über nicht mehr blicken und Vegetas schlechtes Gewissen wurde zusehends größer. Nur ließ er sich das nicht im Geringsten anmerken. Es war schon spät, mitten in der Nacht, als Vegeta sich von Nasuto verabschiedete, um schlafen zu gehen. Ruhelos wanderte er durch die dunklen Gänge des Schiffes, hinauf zu dem Gang, auf dem sich sein Zimmer befand. Sein Kopf wollte einfach nicht aufhören, dieses Bild von Kakarott, das ihn schon den ganzen Abend über verfolgte, in sein Bewusstsein zu schicken. Die elektronische Tür seines Zimmers fuhr hinter ihm zu und er lehnte sich mit dem Rücken dagegen, den Blick richtung Decke gerichtet. In Gedanken suchte er nach Kakarotts Aura, die sich, wie den ganzen Abend über - er hatte ihn schon öfter erspürte heute - in seinem Zimmer befand. Vegeta dachte nach. Eine ganze Weile. Ihm wurde einiges klar. Er fasste einen Entschluss. Mit einem Seufzen richtete er sich auf und öffnete seine Zimmertüre, um aus eben diesem herauszutreten und mit einem bestimmten Ziel weiter durch die Gänge des Schiffes zu laufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)