The Void and her Infinity Love. von Elastrael_Aletaya ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Nachdenklich saß Raven noch eine Weile da. Sollte er ihr wirklich hinterher laufen? Was würde das für einen Eindruck machen? Er seufzte und stand auf. Das Beste war, sie einfach erst mal machen zu lassen. Sie war schließlich alt genug. Als er sich umzog und ins Bett ging sah er neben sich. Er hätte nun nichts dagegen, würde eine kleine schwarze Katze neben ihm legen. Etwas traurig schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Aisha streifte durch die Nacht weiter. Ryuu sah zum Himmel. „Du, sag mal. Willst du mal mit mir in die Dämonenwelt?“ frug sie und Aisha machte halt. „Bitte wie?“ Verwirrt nahm Aisha ihre Fledermaus vom Kopf und hielt sie im Arm um sie ansehen zu können. „Naja, du bist doch unsere Prinzessin. Natürlich kannst du dann auch in unsere Welt. Zwar noch nicht lange, da dein Körper unsere Verhältnisse nicht gewohnt ist, aber je öfter du da bist, desto länger kannst du bleiben.“ Erklärte sie und lächelte Aisha an. Nachdenklich sah Aisha in den Himmel. Aber was mache ich dann dort? Laufe ich dann nicht weg von dieser Welt? Flüchte ich dann nicht vor meinen Problemen? Aber…tue ich das nicht jetzt auch schon? Sie seufzte und sah wieder auf den Boden. „Ich weiß nicht…“ Ryuu legte den Kopf schief. „Du weißt schon, dass ich alle deine Gedanken hören kann?“ Aisha sah überrascht hoch. „Aha? Warum denn das?“ Ryuu grinste. „Na, durch unseren Pakt. Wir beide sind verbunden, mit allem was wir haben. Was denkst du, warum du Seelenprinzessin heißt. Du kannst mächtige Seelen übernehmen und sie zu deinem Eigen machen.“ Das kann ich? Erstaunt sah Aisha ihre Hände an. Niemals hätte sie gedacht so mächtig werden zu können. „Gut, gehen wir in die Dämonenwelt und trainieren!“ sagte sie und lächelte mit neuem Elan. Ryuu nickte und erschuf einen Bannkreis unter ihnen. Wenige Augenblicke später fanden sie sich in der Dämonenwelt wieder.  Aisha sah sich neugierig um. Vor ihr stand eine riesige Kathedrale und davor zog sich eine Straße bis zum Horizont, sonst waren nur vereinzelte Bäume zu sehen. „Wo sind wir hier? Es ist so leer.“ Ryuu flatterte vor ihr her und verwandelte sich in ihre menschliche Form. Aisha war überrascht, dass Ryuu so etwas konnte. Nun stand vor ihr keine Fledermaus mehr, sondern eine junge Dame mit großen Brüsten, kleinen Fledermausflügeln und schwarzen Haaren. Mit ihren schwarzen Augen sah sie Aisha lächelnd an. „Willkommen in ihrem Reich, werte Prinzessin.“ Sagte sie und verbeugte sich. Aisha hatte den Mund offen. Das ihre Fledermaus so heiß war, hätte sie nicht gedacht. Nur mit Strapsen, einem Minirock und Korsage bekleidet ging sie zur großen Flügeltür. Diese öffnete automatisch und Aisha ging ihr langsam staunend nach. „Ryuu… Was ist das hier?“ frug sie und Ryuu grinste noch mehr. „Dein zu Hause in dieser Welt.“ Aishas Augen weiteten sich. „Bitte was?“ Neben Ryuu erschien eine weitere Person mit Fledermausflügen. „Meine Prinzessin.“ Sagte er und verbeugte sich. Aisha legte den Kopf schief. „Und sie sind?“ Ryuu kicherte. „Das ist Zaki. Mein Bruder. Und dein zweiter Diener. Auch ihn könnt ihr rufen, nur habt ihr es noch nie getan.“ Aishas Mund stand schon wieder offen. Sie hatte zwei Diener der Dämonenwelt?! Erstaunt nahm sie die Hand nach oben und wank Zaki zu. „Hi.“ Mehr brachte sie nicht raus und ging schnell Ryuu hinterher, die im Begriff war zu verschwinden. „Das hier ist die Bibliothek. Ich hoffe sie gefällt dir. Hier sind alle möglichen Zauberbücher der Dämonenwelt archiviert. Ebenso Bücher der Alchemie oder der Waffenherstellung.“ Erklärte sie und führte Aisha in den Raum rein. Diese kam einfach nicht aus dem Staunen raus. Das alles sollte ihr gehören… Sie ging zu einem der Regale und strich ein paar Büchern über den Buchrücken. Sie seufzte und drehte sich zu Ryuu um. „Zeig mir sie Stadt.“ Sagte sie und ging wieder aus der Tür. Verwundert sah Ryuu ihr nach. Was war das denn nun? Aber wie sie nun einmal war, dackelte sie brav hinterher. Vor der Flügeltür stand schon Zaki und hielt Aisha einen schwarzen Kapuzenmantel hin. „Es ist kalt draußen, Prinzessin.“ Sagte er und sie nahm den Mantel dankend an. „Wie lange dauert es bis in die Stadt?“ frug sie und ging nach draußen, wo schon eine Kutsche auf sie wartete. Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch. „Eine Kutsche?“ „Aber ja. Der Weg ist lang Prinzessin. Wir brauchen mit der Kutsche circa 20 Minuten.“ Erklärte Zaki und öffnete eine Tür und wartete auf Aisha, dass sie sich reinsetzte. Zögerlich folgte sie seiner stummen Bitte und stieg ein, hinter ihr gleich Ryuu, die es sich bequem machte. „Brauchst du keinen Mantel?“ frug Aisha sie, da sie immer noch in ihrem Knappen Outfit rumlief. „Nein, ich bin an das Klima hier gewöhnt.“ Sagte sie grinsend und streckte sich. Zaki übernahm die Rolle des Kutschers und fuhr los. Vorne dran waren nicht wie gewohnt zwei Pferde, sondern zwei Cokaktril. Die Fahrt war holprig und Aisha sah die ganze Zeit aus dem Fenster um etwas mehr von der Gegend zu sehen. Hauptsächlich war dort ödes, staubiges Land mit vereinzelten Bäumen. Selten waren volle Büsche zu sehen und der Himmel hatte auch die ganze Zeit über ein dichtes Grau. Sie wurde traurig. Dies sollte ihr Reich sein… Aber es war sehr trist und einsam. Nach einiger Zeit taten sich ein paar Gebäude auf. Viele mit Strohdächern und nur selten welche mit Dachziegeln. An einem Stall blieb die Kutsche stehen. Zaki hielt Aisha die Tür auf und bat sie auszutreten. Sie ging der Bitte nach und sah sich um. Anscheinend waren sie am Stadteingang. Sie sah zum Straßeneingang, der sehr staubig und überfüllt mit komischen Sachen war. Ryuu legte eine Hand auf ihre Schulter. „Willkommen in Eshradár. Die Hauptstadt unserer Welt. Dies ist der Eingang zur Marktstraße. Komm, schauen wir uns um. Zaki kümmert sich um die Kutsche und kommt dann nach.“ Aisha nickte nur und wurde schon von Ryuu mit gezogen. Um sich herum sah sie verschiedene Vargos und vereinzelte Sukkubus und Incubuse. „Hier sind wir im Alchemieviertel. Alles was dein Alchimieherz begehrt, findest du hier. Sei es Spinnenwurz, Seidendistel, Pilzmulch oder Sternenkraut.“ Während sie auszählte sah Aisha sich auf den Tischen um. Manche boten auch Tinkturen an, wo sie aber nicht verstand für was es gut war. „Ryuu? Was für eine Sprache ist das?“ frug sie und hielt ihrer Fledermaus eine pinke Flasche hin. „Achja, du kannst unsere Sprache noch nicht lesen… Gut, dann brauchst du wohl mal Nachhilfe in der nächsten Zeit. Das ist ein Liebestrank. Von der verbotenen Alchemiekunst.“ Erklärte sie und stand weiter neben Aisha. Diese stellte die Flasche zögernd zurück. Es wäre das perfekte für sie und Elsword. Aber sie wollte seine Liebe nicht erzwingen, sondern ehrlich gewinnen. Der Vargo von dem Stand sah sie gutachtend an. „Dhu bist ess.“ Zischte er und Aisha sah ihn fragend an. Ryuu reagierte schnell und zog Aisha weiter. „Wenn wir hier nun abbiegen kommen wir in die Waffentruhe. Alles was du willst, kriegst du hier. Du kannst sogar deine Sense hier optimieren, wenn du magst.“ Versuchte sie davon abzulenken, dass sie mit ihr flüchtete. Als Zaki auf einmal vor ihr stand, hielt sie abrupt an. „Tut mir Leid, dass ihr auf mich warten musstet.“ Sagte er und hielt Aisha den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte.  Aisha war immer erstaunter, doch hatte sie das Gefühl das ihre Kraft sie verließ. Sie bat Zaki zur nächsten Bank zu gehen, damit sie sich setzen konnte. Sie atmete tief durch und sah in den Wolkenverschleierten Himmel. Ryuu sah sie besorgt an. „Dein Körper hält die Verhältnisse hier nicht mehr aus. Du hast dein Limit erreicht.“ Sagte sie und sah zu Zaki. Dieser nickte und nahm Aisha auf die Arme. „Sie haben länger durchgehalten, als wir gedacht haben Prinzessin. Ich bin stolz ihr Diener zu sein.“ Sagte er und Ryuu zog den Bannkreis unter ihnen. Einen Augenschlag später war Aisha wieder in Elios. Zaki hatte sie immer noch auf seinen Armen und ging den Weg weiter, wo Ryuu und Aisha in die Dämonenwelt getreten sind. Sie lehnte sich an seine Brust und sah ihn an. Er hatte einen ernsten Blick nach vorne und es schien, als würde ihn nichts aus der Bahn werfen. Er hatte wie Ryuu schwarze Haare, doch waren seine kurz geschnitten und verwuschelt. Ein wenig vom Pony hing ihm im Gesicht und verdeckten einen kleinen Teil seiner roten Augen. Er Unterschied sich am meisten von seiner Schwester dadurch, dass er einen Anzug trug, fast wie ein Butler. Sein Blick glitt zu ihr runter. „Alles in Ordnung, Prinzessin?“ Sie wurde ein wenig rot um die Nase und nickte. Er blinzelte kurz und sah wieder nach vorne. Ryuu verwandelte sich wieder in eine Fledermaus und flog zu Aisha. Diese fing sie auf und knuddelte sie. „Du sag mal, wo willst du nun eigentlich hin?“ frug Ryuu und genoss es geknuddelt zu werden. „Erst einmal nur zum Feldlager. Dort spreche ich mit Vanessa und hoffe sie kann mich weiter zu Penentio bringen. Ich bin am Überlegen den roten Söldnerrittern beizutreten. Oder zumindest von ihnen trainiert zu werden.“ Sagte sie und Zaki nickte. „Gut, dann bringe ich euch dorthin, Prinzessin.“ „Du willst mich den ganzen Weg tragen?“ Zaki sah zu ihr runter. „Mögt ihr das nicht?“ Aisha wurde wieder etwas rot um die Nase. „Ich – ich dachte nur, dass ich dir vielleicht zu schwer werde.“ Daraufhin grinste Zaki und schüttelte den Kopf. „Niemals Prinzessin.“ Ryuu kugelte sich etwas vor kichern. Sie wusste wie ihr Bruder auf Aisha wirkte. So schnell vergaß man also den Rotschopf… Besagter Rotschopf setzte sich gerade verschlafen auf. Er rieb sich die Augen und sah auf die Uhr. Vier Uhr morgens… Er seufzte und streckte sich. Sein Blick viel auf das Armband, dass Aisha ihm gemacht hatte. Er nahm es in die Hand und legte es sich um. Es stand ihm eigentlich wirklich gut und bei Blockangriffen würde es einen sehr guten Effekt haben. Er seufzte noch einmal und stand letztlich auf um sich anzuziehen. Einschlafen würde er eh nicht noch mal. Angezogen ging er runter in die Küche und war erstaunt, als er dort Eve vorfand. Diese sah ihn an und legte den Kopf schief. „Elsword, guten Morgen.“ Sagte sie und trank ihren Tee weiter. „Guten Morgen? Wieso bist du schon wach?“ frug Elsword und ging zum Wasserkocher. „Die gleiche Frage könnte ich dir stellen. Ich bin immer um diese Uhrzeit wach, da es dann schön ruhig im Haus ist.“ Sagte sie und stellte ihre Tasse ab. Elsword nahm zwei Teebeutel, packte einen in seine Tasse und einen in die nun leere von Eve. Diese sah auf und nickte dankend, als er das Wasser eingoss. Ihr Blick glitt zu seinem Handgelenk. „Du trägst es also. Was ist mit dem Serum? Hast du es schon auf dein Schwert gerieben?“ Elsword nickte und setzte sich ihr gegenüber hin. „Ich habe einen Auftrag angenommen und muss zum Altera Core. Möchtest du mich begleiten?“ frug sie und trank aus ihrer Tasse. „Ja, warum nicht.“ Antwortete er nur und machte sich darüber Gedanken, dass er bei der Mission auch gleichzeitig Aisha suchen kann. Ihm entging es dabei, dass Eve genau das bezweckt hatte. Immerhin war sie ja im Core zu Hause und war sich sicher, dass Aisha diesen Weg eingeschlagen hat. Doch rechnete sie auch damit, dass Raven nicht mehr lange warten wird, um sich ebenfalls auf die Suche zu machen. Innerlich grinste sie. Das würde noch ein spannendes Spiel werden.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)