Break the Habit von TKTsunami (break out of the system) ================================================================================ Prolog: With no-one wearing their real face ------------------------------------------- Ein Zucken durchlief den kleinen Körper. Schmerzen die er bereits seit Jahren kannte. Nur sie schienen sich inzwischen zu verändern. Das Zucken wurde zu einem stetigen Zittern, als stände der Körper unter Strom. Da wäre der natürliche Schmerz, der gewöhnte Schmerz. Der Schmerz, der ihn seit Jahren in seinem inneren begleitete, für den es keine Ursache gab. Jedenfalls war da nichts herausgefunden worden. Stimmen um ihn herum. Der Junge öffnete müde die Augen, der Schmerz war nicht zu erkennen, lediglich eine gewaltige Leere. Jetzt war da dieser äußerliche Schmerz, der gegen seinen alten Schmerz um die Vorherrschaft kämpfte. Dieser wurde ihm zugefügt, die Ursache kannte er. „Er hält eine Menge aus, vermutlich weil er schon solange diese 'natürlichen' Schmerzen hat. Wie sind seine Gehirnströme?“ Forschung. Sie forschten an ihm herum. Wofür? Wusste er nicht, sagte man ihm nicht. Warum auch? Er war doch nur ein Kind. „Im Normalbereich. Er scheint sich hieran gewöhnt zu haben.“ „Gut. Er ist für heute entlassen.“ Entlassen war für viele ein Erlösungswort. Es hieß, dass die Experimente vorerst vorbei waren. Für ihn war es lediglich ein unbedeutendes Wort. Denn von Schmerzen erlöste es ihn immer nicht. Diese Schmerzen hatten ihn hier her gebracht. Hier her in dieses Forschungsgebäude. Es hatte früh angefangen. Mit vier Jahren hatte er angefangen von Schmerzen heimgesucht zu werden. Er konnte diese Schmerzen schwer beschreiben, mal waren sie dort, mal wo Anders. Mit sechs waren seine Eltern Mal auf die Idee gekommen ihn zu einem Arzt zu bringen, vorher hatten sie es immer als Ausrede gesehen, dass er irgendwas nicht machen musste. Der Arzt hatte festgestellt, dass der Körper tatsächlich Schmerzen zu haben schien, woher dieser aber kam, hatte er nicht sagen können. Schmerzmittel hatten nicht geholfen. Ein Jahr hatten sie probiert ihm zu helfen, dann hatten sie genug und ihn an diese Forschung abgegeben, ob sie Geld bekommen hatten? Vermutlich. Aber weniger, als das was sie bekommen hätten, hätten sie dafür gesorgt, dass er ein ganz Großer wurde. Vermutlich hatten sie bereits ein neues Kind. Kinder brachten Geld. Der Staat zahlte hohe Summen an Eltern, welche den 'Erziehungstest' bestanden hatten. Es gab sogar extra Zuchtstationen und die Kinder wurden verkauft. Man testete sie bis sie ein Jahr alt wurden. Danach war ihre Zukunft bestimmt. Manche wurden an Andere Zuchtstationen weiter gegeben, andere an Forschungsabteilungen und wieder andere an diese Eltern. Sie mussten in diesem Moment zahlen, danach wurden sie vom Staat für ihre 'Bemühungen' belohnt. Kinder die außerhalb solcher Zuchtstationen geboren wurden, blieben entweder bei den Eltern, wenn diese diesen 'Erziehungstest' bestanden hatten, oder wurden in eine Station gebracht, wo sie dann beobachtet wurden. Wieso man so mit Kindern wie mit Ware handelte wusste der Junge nicht. Fakt war: Er hatte sich für seine Eltern nicht mehr gelohnt und war an diese Abteilung verkauft worden. Er hatte keine Zukunft, denn hier wurde man selten Erwachsen und wenn doch, war man bereits so am Ende, dass der Geist nicht Mal mehr fähig war vernünftig zu denken. Er wurde hochgehoben und in seinen Käfig gepackt, wie Tiere in einem Tierheim. Seine Nummer hing als kleines Papierschild an der Tür seines Käfigs: 1111111111111. 13 Mal die 1. Viele bezeichneten ihn auch einfach als 1, weil diese Nummer bereits vor langer langer Zeit gestorben war. Er war was besonderes. Enthielt seine Kennung nur ein Zahl, kein Buchstabe. Deswegen hatte man ihm eine Art Zusatzcode gegeben. Normalerweise war die vollständige Kennung immer gebrandmarkt worden, bei ihm hatte man einfach eine 'I' genommen. Die römische 1. Seinen wahren Namen vergaßen viele Kinder bereits nach wenigen Monaten, zu abgestumpft waren sie. Doch er hatte seinen nicht vergessen, hatte ihn immer lautlos vor sich hingemurmelt, sobald das Licht ausging, kurz bevor er einschlief. Denn Erinnerungen waren wichtig, richtige Namen waren richtig und solange er seinen Namen kannte, würde er auch nicht aufgeben. Er würde hier raus kommen, lebend und nicht hier verrecken wie eine Labormaus. Damit aber keiner seine Pläne, seinen Willen bemerkte, hatte er sich diesen leeren Blick angeeignet. Schon als kleines Kind sollte er diesen besessen haben, jetzt konnte er ihn gezielt einsetzen, allgemein war fähig, Gefühle vorzutäuschen, er konnte einen wütend ansehen, obwohl er nicht Mal wütend war. Zwar hatte er das noch nie angewandt, aber anhand der leicht spiegelnden Wänden in seinem Käfig, wusste er, dass er es konnte. Schritte ließen ihn aufhorchen. Der Käfig neben ihm wurde geöffnet. Seltsam, der war seit einer Woche leer gewesen. Er hörte wie dort ein Kind – was Anderes kam nicht in die Käfige – abgelegt wurde, die Tür wurde zu gemacht, ein Zettel dran gehängt und die Schritte verschwanden wieder. Die I wusste, dass sein Käfig in einem Winkel stand, der von den Kameras nicht aufgenommen wurde. Diese waren eh eher auf die Gänge ausgelegt, oder auf die Käfige von auffälligen Kindern. Deswegen konnte er sich auch erlauben, manchmal sein Bewusstsein zu zeigen. Die Anderen um ihn herum bekamen es eh nicht mehr mit. Er klopfte leise gegen die Wand zu dem Neuen rüber. Das leise Wimmern bestätigte ihm, dass dieses Kind eine Familie gehabt hatte. Forschungskinder oder Zuchtkinder zeigten solche Verhalten nämlich nicht mehr. Zwar waren Zuchtkinder nicht so abgestumpft wie Forschungskinder, aber die Käfighaltung kannten sie. Deswegen würden sie nicht wimmern. „Wo bin ich hier?“ Er schwieg. Würde er reden, konnte es gut sein, dass dieses Kind ausersehen ausplaudern würde, dass es mit seinem Nachbar geredet hatte. „Warum antwortet keiner?“ Von der Stimme her war es wohl ein Mädchen. Sie schniefte und fing an leise zu weinen. Sollte sie doch. In wenigen Monaten würde sie genauso wenig sprechen wie alle Anderen auch. Er hatte die Hoffnung aufgegeben, jemanden hier zu haben, der nicht abstumpfte, der so Intelligent war wie er selbst. Wieder war ein Tag rum. Zu Mindesten war seine 'Arbeitszeit' vorbei. Sein Körper bebte noch immer, heute waren die äußerlichen Schmerzen mehr gewesen, aber geschrien hatte er nicht. Das verbot ihn sein Stolz. Mit seinen 9 Jahren war er geistig schon viel zu erwachsen, als Andere 9-Jährige. Vielleicht lag es an der Erziehung, die er bis zu seinem siebten Lebensjahr genossen hatte, vielleicht aber hatte er einfach einen sehr erwachsenen Charakter, vielleicht hatte aber diese Zeit hier ihm alles kindliche genommen. Was davon nun zutraf konnte er nicht sagen. Vermutlich war alles daran Schuld. Im Moment führten sie ihn wieder zurück. Da aber der Fahrstuhl zu seinem 'Flur' gerade beschädigt war, mussten sie einen Umweg gehen. Treppen. Wie lange war er keine Treppen mehr gegangen? Er wusste, dass dies alles noch irgendwie zum Test gehörte. Sie überprüften jetzt, wie er mit dem Schmerz umging, ob er noch weiterlaufen konnte. Ansonsten würden sie ihn tragen, wie Andere Kinder auch. Das Halsband an seinem Hals kratzte unangenehm und wenn sie daran zogen, fiel er nach vorn, da seine Hände am Rücken zusammen gebunden worden waren. Wozu die Sicherheitsstufe? Als wenn irgendein Kind, dass schon mehr als 2 Jahre hier war, auf die Idee kommen würde versuchen das Halsband abzunehmen. Sie betraten einen Gang, der seinem sehr ähnelte, aber die Käfige waren etwas größer und es waren nur wenige besetzt. Einer der Mitarbeiter war ebenfalls da, weswegen sie stehen blieben. „Ah, Sven wie geht es dir?“ Scheinbar kannten sie sich, jedenfalls führten die Beiden nun Smalltalk. Er selber hörte nur am Rande zu, starrte erst nur den Boden an „Noch so jung und schon so willenlos.“ Die Stimme kam aus dem Käfig neben ihm. „Schnauze! Du hast nichts zu sagen.“ Sobald sich die Erwachsenen wieder unterhielten, schaute er nun aus den Augenwinkeln in den Käfig. Dort saß ein junger Mann, schwarze Haare, welche etwas über die Schultern ging. Er trug mehrere Verbände am ganzen Körper, jedenfalls fielen sie unter dem übergroßen Shirt und der Unterhose die sie alle trugen sofort auf. Gelbe Augen sahen ihm amüsiert entgegen. Nicht leer. Amüsiert und auch etwas hochnäsig. Er schätzte ihn auf 18 oder 19 Jahre. Einer der wenigen also, die dieses Alter erreichten, obwohl sie hier waren. Entweder war er doch noch recht neu hier und war von seiner Familie hergeschickt worden – was er bezweifelte, Kinder in diesem Alter waren eigentlich beinahe aus der 'Erziehung' entlassen, geformt worden, wenn er also irgendwie nicht ins Schema angepasst hätte, wäre das früher aufgefallen -, oder aber er hatte sich in den Jahren einfach nicht unterkriegen lassen. Nun doch interessiert hob er den Kopf, sah nun direkter zu ihm und er selber ließ seinen leeren Blick fallen, die beiden Vollidioten bemerkten es eh nicht, zu sehr waren sie in ihrem Gespräch vertieft. Das Schild am Eingang wies die Kennung 2B2B2B2 aus. Ein überhebliches Grinsen zierte die Lippen des Älteren, doch er schaute ihn einfach nur kalt an, doch dann lächelte er fies. Das war ja Mal interessant. Der Kerl war wirklich schon länger hier. Das sagte ihm sein Instinkt und auch die schon älteren Narben am Körper des Anderen. Außerdem war die Kennung eine recht Alte. Das Gespräch nährte sich wieder dem Ende, weswegen er wieder seine abgestumpfte Maske aufsetzte und wieder zu Boden blickte. Er bemerkte allerdings noch wie der Andere verblüfft eine Augenbraue hob. Tja, doch nicht so abgestumpft, wie er vorhin gedacht hatte, was? 2B2B2B2. Diese Kennung würde er sich merken. Nachdenklich saß er in seinem eigentlich viel zu kleinen Käfig. Seine Glieder waren bereits steif, da er nur eine einzige bequeme Sitzmöglichkeit hatte und diese hatte er nun schon seit Stunden eingenommen. Inzwischen kam er nicht mehr jeden Tag raus, dieses Labor war eher auf Kinder spezialisiert. Es gab nur wenige Labore, welche auf 'Erwachsene' spezialisiert waren und dementsprechend gab es nur wenige Experimente, wo sie ihn gebrauchen könnten. Die anderen Labore waren voll, allerdings war er bereits auf eine Warte Liste. Seit zwei Jahren, aber laut seinem Pfleger war er bereits recht weit Oben. Ob er sich darüber freuen sollte wusste er nicht. Es würde bedeuten, das er Mal was Anderes sah, dass er öfter raus kam. Aber vor allem bedeutete das, dass er womöglich jeden Tag wieder Experimente über sich ergehen lassen musste. Nicht gerade etwas, worauf er scharf war. Hier kam er eigentlich nur raus, wenn sie entweder mit ihm doch was zum experimentieren hatten, oder wenn sie sein Käfig säuberten. Auf Toilette gehen konnten sie nicht. Stattdessen mussten sie ihr 'Geschäft' in diesem winzigen Käfig erledigen. Er hatte sich angewöhnt sowas nur in eine Ecke zu tun, da er so recht wenig in Kontakt kam, an den Geruch gewöhnte man sich mit den Jahren. Dennoch versuchte er es nicht allzu oft zu machen. Lediglich vor der Säuberung. Und während sein Käfig sauber gemacht wurde, wurde auch er gesäubert. Sowas überließ man ihm nicht Mal selbst. Nein, das tat sein Pfleger. Pah, als wenn er das nicht auch alleine könnte, er war doch schon so 'ein großer Junge'. Pah, alles Idioten hier! Aber darüber dachte 2B2B2B2 eigentlich nicht nach. Viel mehr über den Jungen von Gestern. Warum er und sein Pfleger hier vorbei gekommen waren war ihm ein Rätsel. Jedoch war ihm das eigentlich auch egal. Viel mehr interessierte ihn dieser Junge. Seine goldorangenen Augen hatten so leer gewirkt und als er ihn angesehen hatte, war da so ein Stolz in ihnen gewesen und vor allem eine Mordskälte. Sein Blick war auch etwas überheblich gewesen, vor allem das finstere Lächeln. Aber dieser Blick war ihm hängen geblieben, denn es hatte so gewirkt, als hätte dieser kleine Junge ihm direkt in die Seele, ins Herz schauen können, auch in die finstersten Ecken. Als hätte wäre er selber ein offenen Buch gewesen, nackt, sodass der Knirps sofort alles über ihn erfahren hatte. Unheimlich... Aber sehr interessant! Schade, dass er weder seine Kennung kannte, noch ihn je wieder sehen würde. Er fragte sich, wie lange dieser Junge mit den silbernen langen Haaren bereits hier war. Er hatte diesen leeren Blick auf jeden Fall wie eine Maske aufgelegt, hatte die Pfleger getäuscht, er verbarg vor ihnen, dass er noch nicht abgestumpft war. Also war er auf jeden Fall nicht neu. Nein, der Kleine war mindestens ein Jahr schon hier, wenn nicht sogar länger. Umso interessanter, dass er nicht abgestumpft war. Wie er es wohl machte? Er selber hatte nie sein 'ich' verloren, weil er bereits mit seinen 13 Jahren schon recht Charakterstark gewesen war und er hatte sich den Namen seines Bruders gemerkt. Den sie umgebracht hatten mit eins ihrer Experimente. Er hatte sich geschworen nicht auch so zu sterben und auch, seinen Bruder nicht zu vergessen. Nun er hatte vieles vergessen. Er hatte seine restliche Familie vergessen, er wusste nicht einmal mehr, ob sein Bruder älter oder jünger gewesen war, er kannte nicht Mal mehr seinen eigenen Namen, nur noch den seines Bruders. „2B2B2B2. Raus mit dir.“ Sein Pfleger schloss auf, nahm seine Leine, seine Hände waren immer gefesselt, da er immer versucht hatte sich zu befreien oder seinem Pfleger was anzutun. Brav folgte er dem älteren Mann, welcher ihn durch die Labore führte. Scheinbar sollte Mal wieder an ihm experimentiert werden. Die versteiften Glieder schmerzten und es fühlte sich an, als hätte man seinen Füßen einen Gips umgelegt. Ätzend. Neugierig sah durch die Beobachtungsfenster. Da! Da war der Junge. Sein Körper war mit Kabeln versehen, nackt hatte man ihn in die Mitte des Labors gestellt. Scheinbar fügten sie ihn damit Stromschläge zu. Seine Augen waren leer und sein Körper bebte unter den Schmerzen, doch seine Lippen waren versiegelt. Tapfer blieb er stehen. Doch dann, fingen die Kabel plötzlich Feuer. Die Forscher taten nichts, obwohl der Junge in den sogenannten 'Energieflammen' stand. Sie fügten kaum Verbrennungen hinzu, waren aber extrem schmerzhaft. Diese Flammen waren sowas wie die Energiequelle. Die Energieflammen ließen sich durch einen bestimmten Stoff herstellen und wenn sie einmal brannten, erzeugten sie genug Energie um Kraftfahrzeuge, Züge, Flugzeuge und Städte zu versorgen. Strom benutzte man lediglich für kleine Geräte, da Energieflammen diese zu schnell beschädigen würden, anhand der zu großen erzeugten Energie. Außerdem konnte man Energieflammen in kleine Akkus unmöglich brennen lassen, das war nicht möglich. Jedenfalls nicht auf Dauer. Nun stand der Junge in Flammen. Das blaue, beinahe weiße Feuer brannte lichterloh. Und nun schrie auch der Kleine, ging zu Boden, kniff die Augen zusammen. Was zur Hölle testen die da bloß nur? Sowas wurde nicht Mal ihm als Strafe zugefügt! Das war kein Test, das machten die doch nur um ihre sadistischen Neigungen zu befriedigen. Er spürte, wie sein Pfleger an seiner Leine zog, doch stellte er sich dagegen, starrte fassungslos in den Raum. Die Augen des Jungen öffneten sich plötzlich. Sie waren Gelb, nicht mehr dieses Goldorange. Er hatte sie weit aufgerissen, die Pupille war kaum noch zu erkennen, dann schien von ihm was auszugehen, eine Art Druckwelle, die Scheibe zersplitterte, sodass er gezwungen war, Schutz zu suchen. Der nächstbeste Schutz war sein Pfleger, der zu spät reagierte und nicht in Deckung ging. Der Körper glitt zu Boden, als viele dieser Splitter sich in seinen Körper gedrungen waren. Kurz schaute er ihn einfach nur an, rollte sich auf den Boden, er konnte Schreie aus dem Labor hören, hörte die Alarmanlage und wie mehrere Sicherheitsleute in das Labor liefen, keiner achtete auf ihn oder seinen Pfleger, der vermutlich tot war, er regte sich nicht mehr, seine Augen starrten leblos geradeaus. Eine Scherbe bekam er zu fassen, womit er seine Fesseln ums Handgelenk durchschneiden konnte. Das er sich dabei leicht schnitt war ihm egal. Frei! Schnell rappelte er sich auf, das Adrenalin in seinem Körper ließ ihn seine Steifheit vergessen. Ein Blick ins Labor ließ ihn erschrocken auf keuchen. Rote Klingen schwebten im Raum, oder eher flogen wie wild durch diesen und durchbohrten mühelos die Schutzwesten der Sicherheitsleute. Wo die Forscher waren wusste er nicht, vermutlich waren sie die Ersten gewesen. Noch immer stand der Junge in Flammen, schrie sich die Seele aus dem Leib. Der Schwarzhaarige seufzte. Oh man, kaum zu glauben, dass er das jetzt tat. Er lief ebenfalls in das Labor, wich einer dieser roten Klingen aus. Erinnerte ihn irgendwie an diese Schwerter von diesem ganz alten Film... Wie hieß der noch Mal? War irgend so ein Klassiker aus dem Sciencefiction Genre. Ach ja, Star Wars! Erneut wich er aus, stolperte aber über einen blutenden Körper. Der Mann röchelte, spuckte Blut. Oha. Wieder rappelte er sich auf, bemerkte, dass der Raum irgendwie dunkler war. Außerdem war da irgendwas, was ihn nieder zu drücken schien. Es ließ ihn erzittern, denn da war einfach Nichts, was so ein Gefühl in ihm auslösen könnte. Die Dunkelheit verstärkte sich, obwohl die Lichter brannten. Er sah zu dem Jungen. Es schien von ihm aus zu gehen. Was war das für ein Kind? Eine Klinge raste auf ihn zu, weswegen er beiseite sprang, allerdings hatte er diese schwarze Masse, nicht bemerkt, die auf ihn zu schnellte. Dunkelheit traf ihn, es schmerzte, als würde sich was in ihm einbrennen. Seine linke Gesichtshälfte brannte höllisch und sein rechtes Auge war getroffen. Schreiend ging er zu Boden, hielt sich das Auge zu. Was war das gewesen. Die dunkle Masse schien sich auszubreiten, doch diesmal war sie nicht so aggressiv wie die vorige. Sie umgab ihn, schien seinen Schmerz etwas abzudämmen, umgarnte ihn. Diese Dunkelheit – er nannte es jetzt einfach Mal Dunkelheit, da er sonst keine Ahnung hatte wie man es nennen sollte, es war schwarz und schien eine feste Masse zu sein, die aber Eigenschaften von Rauch besaß – war gefährlich. Er stand zittrig auf, noch immer hörte er die Schreie des Jungen. Diese Dunkelheit schien seinen Schmerz nicht zu dämpfen. 2B2B2B2 taumelte noch etwas, doch war er schließlich an einen der Schaltpulte angekommen. Er hatte noch aus den Augenwinkeln gesehen wie ein Hebel umgelegt worden war, bevor der Kleine in Flammen gestanden hatte. Genau diesen Hebel legte er wieder um. Was folgte war Stille. Abgesehen von dieser nervigen Alarmanlage. Doch da war ein Geräusch. Ein leises Wimmern. Trotz, dass der Junge im Zentrum dieser Dunkelheit war, schritt er zu ihm. Sehen konnte er seltsamerweise trotz der Schwärze um sich herum doch. Jedenfalls in einem Umkreis von einem Meter. Sobald er am Ziel angekommen war, beugte er sich zu den Kleinen herunter, befreite ihn von diesen Kabeln. Der Körper zitterte und das Wimmern kam eindeutig von den Silberhaarigen. Die Augen waren geschlossen. Scheinbar war er kurz vor der Bewusstlosigkeit. „Es ist wieder vorbei, Kiddo.“ Die Augen öffneten sich ein Spalt. Sie hatten wieder dieses Bernsteinfarbenen Ton angenommen. Das Wimmern hörte auf, doch dann wurden die Augen leer und er schloss sie wieder. Er hatte sein Bewusstsein verloren. Und kaum war der Junge abgedriftet, verschwand diese merkwürdige Gefühle, auch dieses erdrückende Gefühl. Hatte wirklich der Knirps das Ganze hervorgerufen. „Keine Bewegung.“ Er schaute auf. Na toll. Kurze Freiheit gehabt. Gegen bewaffnete Sicherheitsmänner konnte er auch nicht viel machen. Hätte er dem Kleinen bloß nicht geholfen und hätte versucht zu flüchten. Doch ein Blick auf den Kleinen verwarf diesen Gedanken schnell. Nein, er hatte richtig gehandelt. Dieser Kleine war was Besonders. Als er seine Augen öffnete war er wieder in seinem Käfig. Sein ganzer Körper schien noch immer zu Brennen, aber es tat längst nicht mehr so weh wie vorher. Was war passiert? Er erinnerte sich noch an die Schmerzen. Und dann war da dieser Mann gewesen. Welche Kennung noch Mal? Ach ja... dieser 2B2B2B2. Und was war noch? Da war noch was. Sein Kopf dröhnte, als er versuchte sich näher zu erinnern. Murrend richtete er sich etwas auf, schaute noch etwas benommen aus seinem Käfig. Moment Mal, das war gar nicht sein Käfig. Der Flur war etwas breiter und die Käfige um ihn herum waren leer. Außerdem schien der gesamte Raum kleiner zu sein. Seine Hände waren zusammen gebunden und das obwohl er in einem Käfig saß, das machten die doch sonst nur, wen er zum Labor oder zurück in den Käfig musste. Was war hier los? Seine Finger krallten sich in das Gitter, während er seinen Kopf etwas dagegen drückte um mehr sehe zu können. Da war eine Kamera und sie war auf ihn gerichtet. Im nächsten Moment hörte er die Tür, weswegen er zurück zur Wand robbte. „Du bist also wieder wach. Bleib ruhig, oder wir werden dich betäuben.“ Das war nicht sein Pfleger. Wer war der Kerl. Er war ihm vollkommen fremd. Was zur Hölle war hier los?! „Ich würde dich am liebsten umbringen für das was du getan hast, aber du bist viel zu wertvoll.“ Der Pfleger ging wieder raus, ließ ihn verwirrt zurück, auch wenn er es nicht ganz zeigte. Zu wertvoll? Seine Fähigkeiten? Langsam senkt er den Blick, musste Tränen der Verwirrung und Wut zurück halten. Nicht weinen, das würde ihn verraten. Verdammt! Leise seufzte er, legte sich bequemer hin und schloss die Augen. Schlafen. Das war das Sinnvollste. Die Stille füllte den Raum aus, normalerweise hörte er das Atmen der Anderen, ihre Bewegungen in den Käfigen, das Rascheln der Kleidung, vielleicht auch Mal ein Wimmern von der Neuen. Durch diese ungewohnte Stille fiel ihm sein eigener Atem und sein Herzschlag auf. Bum Bum... Bum Bum... Moment Mal. Langsam öffnete er wieder seine Augen, schaute die Wand an, aber eigentlich achtete er auf was Anders. Sein Schmerz war weg. Dieser innerliche Schmerz war nicht mehr da, stattdessen nur eine Leere, eine Leere die einen eigentlich erschaudern lassen sollte, doch er hieß sie willkommen, sie fühlte sich vertraut an. Da er sich so sehr nach hinten gedrückt hatte, sah die Kamera nur recht wenig von ihm, weswegen er seine Maske gerade nicht wirklich aufsetzen musste. Stattdessen überlegte er wieder, wie er hier raus kam. Langsam schlossen sich seine Augen und driftete in die Finsternis ab, schlief ein. Doch sein Schaf wehrte nicht lange, denn sobald die Tür geöffnet wurde, schlug er die Augen auf, das Licht wurde ausgemacht und er fand sich in völliger Dunkelheit wieder. Dunkelheit... Sie hatte ihn geschützt. Aber nicht nur die Dunkelheit allein. Da war noch was Anderes gewesen... Nein, da war nichts gewesen... Erinnerungen kehrten zurück. Der Raum war dunkler geworden, Schreie hallten in seinem Kopf nach. Aber am lautesten war sein eigener. Da war nichts außer die Dunkelheit. Da war.. Nichts... Diese Leere in ihm. Das Gefühl war auch da gewesen. Wenn Dunkelheit existierte, wenn Licht existierte... warum dann nicht auch... das Nichts? Es erklärte jedenfalls, warum er diese Leere so beruhigend fand. Der Junge schloss wieder die Augen, öffnete sie wieder, diesmal lag in seinem Blick Entschlossenheit. Seine Erinnerung war wieder vollkommen da. Rote Klingen. Ätherische Klingen. Er konzentrierte sich auf dieses Gefühl was er gehabt hatte, streckte seinen Willen aus. Ja, er war inzwischen so verzweifelt weil er keinen Ausweg fand, das er auf sowas lächerliches zurückgriff. Allerdings war es nicht lächerlich. Es funktionierte. In seiner Hand war eine Klinge erschien, sie war so lang wie er selbst und somit hatte sie sich ohne Probleme in den nächsten Käfig gebohrt. Jetzt musste es schnell gehen. Er schwang die rote Klinge und sie glitt mit Leichtigkeit durch das Metall, es sah sogar etwas geschmolzen aus, was merkwürdig war, da er selber keinerlei Hitze spürte, er brauchte sie aber nicht Mal richtig umfassen. Seine Käfigtür sprang auf und er sprang ohne zu zögern hinaus. Das seine Beine ein knackendes Geräusch von sich gaben ignorierte er. Eine zweite Klinge erschien in seiner linken Hand, als dieser Pfleger rein kam, der Alarm kam aber nicht, scheinbar hatte er den Knopf dazu nicht gedrückt. Der Mann hatte eine Spritze in der Hand. „Bleib ruhig, dann geschieht dir nichts.“ „Nichts... was weißt du schon darüber!“ Der Mann war überrascht, da er selber nie ein Wort gesagt hatte, selbst als er neu gewesen war. Mit einem leisen Aufschrei lief er auf ihn los, sprang aber beiseite und schlitzte die Seite des Mannes auf. Es würde ihn nicht umbringen, hoffte er jedenfalls, wenn nicht war es auch egal und lief durch die Tür, blieb stehen und sah sich um. Da hing ein Fluchtplan wenn es brannte. Er besah sich diesen kurz genauer, dann lief er los, umging den Kameras, bis er in den Gang mit den Erwachsenen kam. Seine Atmung ging schnell und stoßweise. Da er sich kaum bewegte und sein Körper durch diese Flammen noch immer geschwächt war – von der Erschöpfung die von seinem 'Ausraster' wollte er gar nicht erst reden – war er jetzt schon total erschöpft. Langsam ging er zu 2B2B2B2. Seltsam, die Kamera leuchtete hier gar nicht. War sie aus? Er blieb vor den Käfig stehen, blickte in das gelbe Auge. Ein Verband zierte sein Gesicht, wodurch nur noch linkes Auge und der Mund zu sehen waren und die untere rechte Gesichtshälfte. War er das gewesen? „Du?“ „Wenn du mir Treue schwörst, hole ich dich hier raus.“ Er hatte inzwischen die Klingen wieder verschwinden lassen, einfach weil er sie hinter sich her schleifen musste und das hinterließ Spuren. „HAHAHA! Du bist witzig Kleiner. Dir die Treue schwören?! Wieso sollte ich das tun?“ „Weil ich der Einzige bin, der dir ein Leben bieten kann.“ Ein Leben außerhalb dieser Labore. „Und dann soll ich Treue schwören, gib's zu, du brauchst mich um hier raus zu kommen, Kiddo.“ „Nein, ich komme sogar einfacher alleine hier raus. Aber ich denke, du könntest mir von Nutzen sein, sobald ich diese Mauern hinter mich gelassen habe.“ Er beugte sich vor, seine Augen kalt und um einiges heller, während er wieder diese Klinge rief und durch das Gitter diese an sein Hals hielt. „Und nenne mich nie wieder 'Kiddo'.“, zischte er bedrohlich und mit einer etwas tieferen Stimme. „Hey hey, ist ja gut. Wie soll ich dich sonst nennen?“ „Wie du mich nennst ist mir egal, sollte mir der Name nicht gefallen wirst du es schon bemerken.“ Er zog die Klinge zurück, behielt sie aber diesmal dabei, sah ihn wieder ganz ruhig an. „Okay. Gut, ich habe ja gesehen was du kannst... Du bist interessant. Es wird sicherlich nicht langweilig an deiner Seite werden. Ich komme mit.“ „Habe ich nicht was von dir verlangt?“ Er konnte anhand des Blickes erkennen, dass er ihn wohl gerade als 'Kleiner Scheißer' oder sowas verfluchte. Jedenfalls war kurz sein dummes Idioten Grinsen aus seinem Gesicht verschwunden. Sein Blick wurde dann jedoch ernst. „Ich schwöre dir hiermit Treue, ich werde dir immer zur Seite stehen.“ „Und?“ „Tze. Du hast Ansprüche.“ „Ganz oder gar nicht.“ „Und ich schwöre hiermit deinen Befehlen folge zu leisten, sowie dein Leben mit meinem zu beschützen.“ Stille folgte, er sah ihn einfach nur an, vielleicht um zu sehen ob er ihm wirklich trauen konnte. „Gut, hast du einen Namen?“ „Hatte ich, aber ich erinnere mich nur an den meines Bruders.“ „Wie hieß der?“ „Braig.“ „Gut, gewöhne dich an deinen Namen und vergesse ihn niemals, denn er wird dich daran erinnern, dass du mir Treue geschworen hast. Von nun an, trägst du den Namen, Xigbar, verstanden?!“ Der Ältere sah ihn überrascht an. Tja, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er ein 9-Jähriger so handelte und es auch noch ernst meinte. „Du bist verrückt, aber gut, ein Name, einen Herrn. Was kann da noch schief gehen?“ Der junge Mann grinste wieder. Er hob seinen Arm, schlug mit der Klinge zu und beschädigte damit das Schloss. Die Tür schwang auf und Xigbar trat heraus. „Okay, wie sieht der Fluchtplan aus?“ „Siehst du schon.“ Er ließ die Klinge verschwinden und ging wieder los. Der Schwarzhaarige folgte ihm brav und schlug jeden K.O dem sie begegneten und nach einer Weile waren sie am Ziel angekommen. Der Kontrollraum. Er war verschlossen, aber das ließ sich schnell ändern. Doch bevor er seine Klinge rufen konnte, holte Xigbar eine Karte hervor, die er einen Mitarbeiter geklaut zu haben schien. Er zog sie durch den Schlitz und tatsächlich ging die Tür auf. Der Sicherheitsmann bemerkte sie aber, sobald sie den Raum betraten und zog seine Waffe. Als er schoss rief er unterbewusst ein Schild auf und Xigbar nutzte den Moment der Überraschung, entwaffnete den Kerl und schlug auch diesen nieder. „Ist ja recht einfach, sobald man Mal draußen ist.“ „Mag sein, aber inzwischen ist ihnen bestimmt aufgefallen, dass ein paar Leute auf den Gängen liegen. Und wenn sie dann unser Fehlen bemerken, werden sie alle Sicherheitsleute auf uns hetzen.“ „Und dann?“ „Dazu wird es nicht kommen.“ Er besah sich das Kontrollsystem, drückte schließlich einen Knopf. ~Achtung, alle Käfige werden geöffnet. Achtung, alle Käfige wurden geöffnet~ Die Stimme die durch die Lautsprecher kam, ließ sie Zusammen zucken. Selbst vom Kontrollraum aus, wurde eine Warnung ausgesprochen? Die Alarmanlage schaltete sich nun an. „Los, schnell weg hier.“ Sie liefen los, blieben stehen wenn jemand zu den Fluren mit den Käfigen lief. „Weißt du überhaupt wo lang?“, flüsterte Xigbar, als sie gerade warten mussten. „Ja, ich weiß auch, dass sich alle Türen vom Ausgang verriegeln, wenn der Alarm nicht innerhalb von 10 Minuten ausgeschaltet wird.“ „Was?! Das schaffen wir nie.“ „Doch, denn wir werden wo Anders lang gehen.“ Endlich waren sie weg und er lief weiter. Nach einer Weile sahen sie ein paar Sicherheitsleute und eine Tür die sich gerade automatisch verriegelte. Sie waren also kurz vorm Ausgang. Die Kerle bemerkten sie, zückten die Gewehre und schossen. Der Silberhaarige sprang in den nächsten Gang, doch wurde er dennoch getroffen. Ein kleiner Schrei verließ seine Lippen und er stürzte zu Boden. „Scheiße!“ Xigbar hievte ihn auf sein Rücken, doch da bogen bereits die Sicherheitsleute in den Gang. Sie hatten also versagt... Drei Schüsse. Verwundert öffnete er seine Augen, die er eben verzweifelt geschlossen hatte. Die drei Männer lagen bewegungslos auf den Boden. „Ihre Schutzwesten helfen gegen Messer und Schüssen aus größerer Distanz. Aber aus kurzer Distanz haben sie auch keine Chance.“ Xigbar hatte ohne zu zögern geschossen und anscheinend auch immer getroffen. „Woher...?“ „Nun, ich habe zwar immer mit 'ner Armbrust geschossen, als ich klein war und die war auch nur mit so einem Saugpfeil, aber zielsicher war ich schon immer.“ Und das mit nur einem Auge. Damit war doch dieser dreidimensionale Blick weg, oder? „Also wo lang?“ „Gerade aus, den Gang dann wieder links. Die Tür müsste ebenfalls verriegelt sein. Da müsste aber ein Schacht sein. Wenn ich da durch komme, kann ich auf die Andere Seite und von dort die Tür entriegeln...“ Auf der Anderen Seite würden sie auch noch an ein paar Leuten vorbei und dann auch diese Tür entriegeln, aber das würden sie schaffen. Sie mussten es schaffen. Sobald Xigbar an der Tür angekommen war und den Lüftungsschacht entdeckt hatte, nahm er ihn auf seine Schultern, sodass er das Gitter abmachen konnte. Mit der Hilfe des Größeren konnte er reinkriechen. Es war eng und es würde bei der Kurve noch enger werden. Wenn er stecken blieb... Ja... das wäre dann wohl sein tot. Allerdings war er recht schmal und zum Glück recht beweglich, zwar machte sein angeschossenes Bein Probleme, aber er zog sich einfach mithilfe seiner Arme voran. Schließlich öffnete er das Gitter und schaute zum Boden. Hoch... Er konnte sich auch nirgends festhalten. Wenn er Pech hatte, würde er mit dem Kopf voran auf den Boden fallen. Daran hatte er nicht gedacht. Er drehte sich ächzend und schob seine Arme raus, packte an den Oberen metallen Rahmen, der das Gitter festgehalten hatten. Es waren nur wenige Millimeter Unterschied zur Wand hin, aber es reicht, sodass er seinen Oberkörper raus ziehen konnte. Okay, soweit so gut. Er sah zu Xigbar, welcher etwas nervös wirkte und sich auch ständig umsah. Außerdem beobachtete er ihn, sein Blick ernst und auch etwas besorgt. Er machte sich um ihn keine Sorgen. Er hatte eher die Befürchtung, dass er entweder bei Aktion falsch fiel, oder dass er ihn einfach dort stehen ließ. Aber er hielt Versprechen und er würde nicht versagen. Das war keine Option. Er drückte sich weiter hoch und dann fiel er. Gerade noch rechtzeitig drehte er sich und landete auf der Seite, auf die mit dem verletzten Bein. Schmerzen zogen durch seinen Körper, aber er war schlimmeres gewöhnt. Langsam robbte er zur Tür, zog sich an ihr hoch. Okay... Das Passwort. Irgendwer hatte das doch Mal beiläufig erzählt... Ach ja. Er gab den Code in den kleinen Monitor ein, der neben der Tür war. Diese sprang auf und der Ältere kam rein, schloss die Tür und hievte ihn wieder auf den Rücken. Ein Glück, hätte Xigbar versucht sich nun alleine durch zu schlagen hätte er selber keine Chance mehr gehabt. Jetzt war er wirklich auf ihn angewiesen. Somit lotste er ihn durch die Gänge, die er dank des Flucht- und Rettungsplans im Kopf hatte. Sie begegneten noch ein paar Leuten, die nicht mit zwei Flüchtlingen gerechnet hatten und sie überwältigten sie, bevor sie hier die Alarmanlage anschalten konnten. „Das ist sie...“ „Die Tür nach draußen?“ „Ja...“ „Sieht unscheinbar aus.“ „Hinterausgang. Benutzen nur die Raucher.“ „Woher weißt du das alles?“ „Ich höre zu.“ „Haha. Gut so. Ich hab die auch immer belauscht. Zu meinem Pech haben sie nur sinnloses beredetet. Sie waren auch nicht wichtig.“ Sie öffneten die Tür, die tatsächlich auch noch offen war - lediglich nur angelehnt gewesen - und starrten den Mann an, der dort saß und eine rauchte. „Objekte...“ Der Mann zog eine Waffe, aber er war schneller, denn seine Vorstellung reichte aus. Die ätherische Klinge tauchte einfach aus dem Nichts auf. Sie ragte ihm einfach aus der Brust und aus dem Rücken, hatte sozusagen sein Herz aufgespießt. Der Mann kippte um und die Klinge verschwand wieder. „Dich will man nicht zum Feind haben...“ „Dabei hatte ich nur kurz das Bild im Kopf gehabt...“ Er hatte nicht Mal sich stark darauf konzentrieren müssen. Er musste dringend lernen sowas nur noch bewusst einsetzen zu können. So könnte er ausversehen wen umbringen, den er gar nicht umbringen wollte. Xigbar zum Beispiel. Dieser stieg über die Leiche hinweg, ging direkt auf den Zaun zu. Die Kamera konnten sie im richtigen Augenblick umgehen. „Sorry, aber ich muss dich jetzt darüber werfen.“ „Was?“ Und schon flog er über den Zaun, wenige Millimeter weniger und er wäre direkt in den gewundenen Stacheldraht am Zaun gelandet. Hart kam er auf den Boden auf, wieder auf der verletzten Seite. Doch ihm entkam nur ein kurzes Keuchen. Es war, als hätte irgendwas seinen Sturz abgedämpft. Dann landete Xigbar neben ihm. „Wenn man weiß wie, kommt man überall drüber.“ Er nahm ihn wieder hoch und schritt weiter, Richtung Feld. Den Wald würden sie nicht nehmen. Dort würde man sie zu Erst suchen. Das Feld hatte hohes Gras, notfalls brauchten sie sich nur ducken. „Hey Knirps.“ „Mh?“ Er öffnete wieder ihre Augen, sie waren eine Weile gegangen, gegebenenfalls Xigbar war gegangen, nun standen sie auf einen Hügel, das Labor war nur ein kleines unscheinbares Gebäude hinter ihnen. Weit weg, aber noch immer dort. Vor ihnen breitete sich eine weite Landschaft aus. Eine Straße schlängelte sich zum Horizont und man konnte schon die ersten Sonnenstrahlen erkennen. „Der Straße folgen, oder von ihr weg?“ Da er anfing zu zappeln ließ Xigbar ihn runter und er schritt zwei Schritte nach vorne. Zwar spürte er Schmerzen, aber sie waren aushaltbar. „Wir nehmen den Pfad dazwischen.“ „Okay Superior, was auch immer du damit genau meinst.“ „Superior?“ „Ich finde es passt.“ „Tze. Wenn du meinst.“ Kurz überlegte er. „Xemnas.“ „Mh?“ „Da ist mein Name. Der Name, an dem ich mich geklammert habe um ich selbst zu bleiben.“ „Xemnas?“ Xigbar grinste. „Na dann werde ich dich ab und zu Superior nennen und ab und zu Xemnas.“ „Wie du willst.“ Und damit schritten sie ihren neuen Leben entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)