Gebunden durch... von suspicious (School/Action) ================================================================================ Kapitel 1: ... den Anfang ------------------------- Sasuke blickte sich desinteressiert um. Wieder ein verschwender Tag in der Schule, wieder ein Tag der ihn ungefähr so weit vorgeberacht hatte wie ein erholsamer Schlaf zu Hause. Hätte man ihm dies nicht vorher mitteilen können? Er fuhr sich genervt die Haare aus der Stirn und blickte aus dem Fenster, sah die ersten Schüler seiner Stufe schon draußen, plaudernd und vergnügt. Die Home heute Abend bei ihm war wahrscheinlich das Thema Nummer 1. Er empfand keinen Stolz oder ähnliches, nur Belastung, doch wie hätte er nein sagen können? Abgesehen davon dass sein Haus das wahrscheinlich Größte in der gesamten hiesigen Umgebung war, hatte er sich schon zu oft auf Partys blicken lassen ohne sich zu revanchieren. Er hatte 2, 3 Anrufe getätigt und das meiste war bereits organisiert worden. Sasuke störte es nicht keine Freunde zu haben und seine Mitschüler hatten es allmählich auch registriert, dass er nicht vorhatte sich noch irgendwann welche zuzulegen. Vielmehr besaß er einen kalten Ruf, der doch immer wieder Mädchen anzuziehen schien. Darüber würde er sich nicht beklagen, schließlich war er auch nur ein Mann. Und zwar einer, den die meisten Leute nicht verstanden und auch nicht verstehen konnten. Auf den Gedanken sie an sich Teil zu haben zu lassen, kam der Schwarzhaarige nicht. Er schlenderte Richtung Schulausgang den Flur runter, so dass die orangene Sonne ihn durch die Fensterscheiben leicht blendete. So spät schon? "Jo Sasuke, danke nochmal dass wir heut' Abend bei dir einreiten können. " "Hn." "Bis später dann." Sasuke blieb nicht noch einmal stehen und schlenderte zu dem einzigen Wagen in der Nähe. Seinem. Da der Bus zu ihm nur alle 2 Stunden kam, hatte er sich schon früh darum bemüht eine Sonderbescheinigung zu erhalten die ihm das Autofahren auch schon mit damals 1 4 Jahren ermöglichte. Als einziger lebte er schon alleine, den Umständen entsprechend für den Rest seiner Schule auch rätselhaft. Sasuke lebte in einem Landhaus, das ihm von seinen Eltern umgeschrieben worden war. Was mit seinen Eltern war, wusste jedoch keiner. Mord oder eher Massaker? Es war ein warmer, sonniger Tag wie dieser gewesen, an dem sein Bruder seine gesamte Familie ausgelöscht hatte. Es war ein gottverdammter Tag wie dieser. Doch diese Gedanken würden ihn auch nicht weiterbringen. Er drehte die Musik laut auf und ließ die Stadt hinter sich. Seine Geschwindigkeit erreichte ein Tempo das die Landschaft fließend malte und er entspannte sich schließlich. Wenn sein Leben den Bach runter ging, drehte er immer ein paar Runden und hörte laut Musik dazu. Nachdem er sich ausgetobt hatte gönnte er sich dann einen Whiskey und eine Zigarette um das Erlebnis abzurunden. Spätestens dann hatte sich seine Stimmung gebessert. Sasuke beschleunigte ein weiteres Mal und überschritt das vorgeschriebene Tempo bei weitem. In Minutenschnelle erreichte er den Eingangsberreich und parkte sein Auto in der Garage. Schließlich wollte er es auch noch nach heute Abend fahren können. Sein Haus oder vielmehr Anwesen erwartete ihn bereits mit offenen Türen. Sasuke inspizierte die Lage, räumte ein paar Zimmer auf, machte Essen, stellte Getränke bereit und zündete sich eine Zigarette an. Seine Angewohnheit zu rauchen ekelte ihn selbst an, da er sie als etwas unreines betrachtete, doch half ihm das Nikotin zu stark, um von dieser Droge abschwören zu können. Die Meute würde sich wahrscheinlich in 2 Gruppen teilen, da die Busse ja nur alle 2h fuhren. Wenn er also Glück hatte, würde er gerade noch so duschen können und sich mit seiner restlichen Pflege beschäftigen können. Wenn er Glück hatte. Er bestieg die mamornen Stufen aus dem Eingangshalle hoch zu den Zimmerfluren. Nachdem er schnell an den luxuriösen Wandteppichen und Familiengemälden vorbei schlenderte, stellte er sich die Frage wie seine Mutter aussah und war schlichtweg geschockt. Es war einfach wie eine nichtssagende Lästigkeit von seinem Hirn ausradiert worden. Sasuke versuchte es immer wieder, doch wie sehr er auch seinen Kopf anstrengte, er konnte das Gesicht das so oft ein Lächeln für ihn hervorgezaubert hatte, nicht vor seinem geistigen Auge heraufbeschwören. Er wusste es nicht mehr, nichts wusste er. Sasuke blinzelte sich die Tränen aus den Augen und schlug gegen die Wand. Warum verfolgt ihn das alles? Warum hat sein gottverdammter Bruder das getan? Dieser ganze Luxus quälte ihn, ja machte ihn unfassbar deprimiert. Er könnte drauf wetten, dass selbst das von seinem Bruder beabsichtig worden war. Wieso entzog sich ihm die Handlung jeglichen Sinns? Schließlich konnte Sasuke auch schlichtweg nicht begreifen wie ein einzelner Mensch so viele in den Tod reißen konnte? Und doch wusste auch hier wieder ein kleiner Teil seines Seins dass er loslassen musste, um vergessen zu können. Und dieser kleine Funke brannte sich ganz schnell durch seinen Körper. Nicht unwesentlich daran schuld war, dass dieses Bedauern nichts neues, ungewohntes war und er diese Last immerwährend um sich trug, wie ein unsichtbares Kreuz dass sich in Stille tarnte. Diese Ausbrüche geschahen zu häufig, als dass sie noch ein Hindernis für ihn dar stellten. Um sich Rache zu schwören, fand er sich zu armseelig, schließlich hatte er das bestimmt schon mehr als tausend Mal getan, obwohl er nicht mal mehr wusste ob Itachi noch am Leben war. Nein, seine Priorität sollte sein sich auf das Hier und Jetzt zu fixieren. Er feierte eine Party und muss sich frisch machen, heute würde er sich erstmal anderen Vergnügen widmen, und sollte eine Gelegenheit oder ein Hinweis auftauchen die auch nur von einem Hauch von Itachi behaftet sein könnten, so würde er sich auf die Suche machen und die Wahrheit aus diesem Mistkerl rausprügeln. Sein Gang zum Bad war voller Stolz, seine Schritte zielsicher und sein Blick kalt. Wie lange es wohl dieses Mal dauern würde bis er wieder allein war und die Fassade bröckeln würde? Und schlussendlich würde Sasuke gar nicht so lange auf einen Hinweis warten müssen... Sakura zog sich den Lippenstift nach und verstaute den Rest ihres Make-Ups in ihrer Handtasche. Sie grübelte, wie desöfteren. Konnte sie den nächsten Schritt wagen, oder sollte sie einfach die Akademie der Arten sausen lassen? Sie konnte sich einfach nicht sicher sein wie ihre Mitschüler sie aufnahmen, wie sie dieses Mal reagieren würden. Sollte sie sich einfach zurückhalten, ihre alte Stimmung wiederaufleben lassen oder alle ignorieren? Den Hass und das Mobbing das sie hier durchmachte, konnte und wollte sie beim besten Willen nicht nochmal aushalten. Die Straßenbahn fuhr mit einem Warnsignal los und sie blickte aus dem Fenster. Es war genauso trüb wie ihre Stimmung seitdem sie eine Schule hier besuchte. Es war einer der Wünsche ihrer Mutter gewesen, schließlich sollte sie doch die Menschen näher kennenlernen, verstehen und lieben lernen. Das hätte sie wahrscheinlich getan wenn die Menschenwelt sie auch zurücklieben würde. Doch schon an ihrem ersten Schultag war man ihr skeptisch gegenübergetreten. Ihre lebenfreudige Art hat die Mädchen an der Schule abgeschreckt und ihr Aussehen zog nichts außer giftigen Neid nach sich. Nach eine schier endlos langen Liste von einfältigen Streichen wurde sie schlussendlich einfach ignoriert, was dem Selbstbewusstseins eines jungen Mädchens nicht gerade half. Zwei geradezu endlose Jahre hatte sie sich so ausgestoßen gefühlt wie ein Monster unter Menschen nur sein könnte, doch wie könnte sie den wenigen Wünschen ihrer toten Mutter nicht entsprechen? Nur konnte sie einfach kein Verständnis für diese Peinigungen finden, schließlich hatte sie doch nichts verborchen. Hinzu kam dass sie in einem Akt der Rebellion überhaupt erst hier eingetroffen war, nachdem sie sich mit ihrem Vater, dem werten Lord Shuzen nahezu gänzlich zerstritten hatte, der die Idee sich als Vampir in der Nähe von Menschen aufzuhalten einfach töricht fand. Würde sie nun zu Hause angekrochen kommen, könnte sie ihm nicht in die Augen schauen. Und somit stand die Entscheidung fest. Sakura stand auf, hielt sich an der Haltestange und wartete auf das Öffnen der Türe. Sie strömte mit der großen Menschenmasse hinaus in die nun schon abgekühlte Straße. Nach 10 Minuten erreichte sie ein Haus, das eher dem rustikalen Flair entsprach. Sie betrat die Wohnung nach dem Öffnen der zerschabten Haustür und schmiss ihre Sachen in irgendeine Ecke, sowie sich selbst aufs Bett. Der Tag hatte sie schon wieder vollkommen zerrieben, ihr fehlten einfach die Worte um ihre Mitschülerinnen zu betiteln. Sie zog sich bis auf Slip aus und schnappte sich ein Schlaf T-Shirt und ihren Brief. Der doch recht edel aussehende Umschlag lag bereits im Mülleimer. Wir laden sie hiermit auf die Akademie der Arten ein. Wir sind eine weiterführende Schule mit hochqualifizierten Lehrkräften die ihnen beibringen werden jeden Bereich ihres Lebens so zu kontrollieren, dass er ihnen eine Koexistenz mit den Menschen ermöglicht. Sie sollten nähere Infos bereits von ihren Eltern erfahren haben, wenn diese Schule für sie in Betracht gezogen wurde. Erster Schultag bleibt der 1. April. Sollten sie eine Zufahrt mit dem Schulbus wünschen, bitten wir sie eine Nachricht unter folgender Nummer zu hinterlassen, die ihre Adresse und ihren Namen beinhalten. Wir werden sie dann zurückrufen. MfG ihre Schulleitung "Bitte was?" Sasuke schüttelte mit dem Kopf. Koexistenz mit Menschen? Was zum Teufel sollte diese Schule darstellen, die reden ja so als ob sie selbst keine wären? Und warum hatte er den Boten nicht kommen hören? Seine Party war nun 2 Tage her und Sasuke konnte gar nicht sagen wie glücklich er war, dass es in dieser Welt Putzkräfte gab. So wie sein Haus nach dieser Aktion ausgesehen hatte, glich es schon fast einem Wunder es in altem Glanz strahlen zu sehen. Doch das war nebensächlich, was hatte dieser Brief zu bedeuten? War er nur zufällig in sein Briefkasten gelandet? Unmöglich, niemand wohnt hier. Vielleicht eine Falle um eine Erpresuung zu ermöglichen? Doch eines wurde ihm klar: Hier zu sitzen würde ihn nicht weiterbringen. Und zu verlieren hatte er nix. Sasuke wählte die Nummer und hinterließ die beiden angegebenen Daten. Sakura zauderte kurz, wollte sich aber treu bleiben. Sie würde die Chance ergreifen neue Kontake zu knüpfen, hoffentlich sich auch ein bisschen ihrer früheren Charakterstärke aufbauen. Und morgen in einer Woche würde ihr gottverdammter bester erster Schultagsein, wie sie hoffte. Sie schmiss eine langsames Album in ihre Stereoanlage und begann wohlverdient und erschöpft einzuschlafen. Kapitel 2: ... den Weg ---------------------- Sakuras erste Frage war, was sie heute mit ihren Haaren anstellen sollte, schließlich musste sie einen guten Eindruck hinterlassen. Leicht gelockt hielt sie für sehr vielversprechend,während sie mit ihrer Hand durch die frisch gewaschenen Strähnen glitt. Sie würde sich heute nicht mit ihrem Aussehen zurückhalten und einfach eine neue Taktik einschlagen und genauso auftreten, wie es sich für eine Dame ihres Hauses gehörte. Schließlich war sie dort nicht mehr von Menschen umgeben und die Anderen sollten sie wenn schon nicht mögen, doch wenigstens respektieren. Die silberne Halskette mit dem kreuzförmigen Rosario, in das blutrote Edelsteine und Macht eingewoben wurden, ließ sie gut sichtbar um ihren Hals baumeln. War ihr Dekolleté vielleicht dadurch zu stark betont? Darüber konnte sie sich noch später Gedanken machen. Die Schuluniform schmeichelte den Kurven einer jeden Frau, doch in Sakuras Fall fand sich dort noch eine Harmonie mit ihrer Iris, die in dem Spiegel indem sie sich betrachtete, eine verstörende Intensität hatte. Sie kramte nochmal in ihrer Tasche und guckte ob sie auch wirklich alles bei sich hatte: Schlüssel, Handy, Make-Up, Stift, Heft und Frühstück. Perfekt. Sie nahm noch einmal die einzige Tasse die sich in ihrem Besitz befand in ihre Hände und schlürfte laut ein paar Schlucke Kaffee. In der Öffentlichkeit dürfte sie sich nun demnächst so etwas wohl nicht mehr leisten und genau dieser auferlegte,undurchschaubare Zwang ist einer der Gründe für ihre damalige Flucht gewesen. Sie sollte noch mehrere Nahrungsersatztabletten in ihre braune Schultasche befördern, denn wenn sie diese vergaß könnte der 1. Tag an der neuen Schule recht unangenehm werden. Vielleicht nicht für sie, aber für ihre Mitschüler. Ihre zierliche Hand griff an den verwitterten Holzschrank, doch zu ihrer Verwunderung war dieser vollkommen leer. Hatte ihr Vater ein weiteres Mal, rein zufällig, vergessen ihr die Pillen zuzuschicken? Was sollte sie denn jetzt machen? Bei der Suche nach einer Problemlösung, legte sich ihre Stirn unbewusst in Falten. Der Direktor würde sicherlich noch welche dahaben, schließlich sollte er die grundlegenden Bedürfnisse seiner Schüler kennen. Und vondem was sie gehört hatte, war er ein doch recht fürsorglicher Schulführer. Ohne sich weiter Gedanken zu machen, verabschiedete sie sich still von ihrer Wohnung. Wahrscheinlich war dies das letzte Mal das sie sie sehen würde. Ihre neue Schule war ein Internat und sie hatte nicht vor in dieser schäbigen Unterkunft ihre Ferien zu verbringen wenn sie auch bei ihrem Vater unterkommen konnte. Schlussendlich musste sie sich dem Konflikt stellen und nicht wie ein kleines Kind davor Reißaus nehmen. Nie wieder würde sie die Kälte dieser Wohnung spüren, nie wieder diese Hässlichkeit und die Scham empfinden müssen. So jedenfalls der Plan. Sie verließ die verwitterten Wände, den Gestank im Treppenhaus und den Müll vor der Tür, um den von ihrem Vater beschriebenen Weg mit dem Fahrrad zu nehmen. Nachdem dieses starttauglich gemacht wurde, schweiften ihre Gedanken hin und her, ständig fragend ob sie die Akzeptanz fand, die sie niemals in der Menschenwelt bekommen hatte. ____________________________________________ ~~ RING ~~ Sasuke erwachte schlagartig voneinem Klingeln an der Haustür und schlug sofort die Augen auf. Wer zum Teufel klingelte um diese Uhrzeit an seiner Haustür? Hatte wirklich jemand so einendringlichen Wunsch zu sterben? Der Postbote war ausgeschlossen, Freunde hatte er keine, kam nur noch eins dieser Mädels infrage. Oder vielleicht die Polizei, wegen Drogen und solchem Unsinn? Der Schwarzhaarige ignorierte gekonnt, dass er bis auf seine Boxershorts nichts am Leibe trug und machte sich, nachdem er sich aus seinem Doppelbett geschwungen hatte, auf den Weg nach unten. Wer auch immer das war, konnte sichauf was gefasst machen. Er riss die Eingangstür auf und machte sich bereit jemanden anzuschnauzen, doch als er in den Innenhof sah, parkte dort ein riesiger, gelber, clichéhafter Schulbus, und zwar leer. Um das merkwürdige Bild zu vollenden, stand ein groß gebauter Busfahrer vor ihm, dessen Augen quasi zu glühen schienen. Er wettete das solche Kontaktlinsen verdammt teuer und gewiss nicht einfach zu kriegen waren. Einfach nur perplex von diesem seltsamen Typen und dem leeren Bus in seiner Einfahrt blieben ihm kurz die Worte weg. "Wirds nicht ein bisschen windig unten rum?", der Busfahrer grinste ihn an und gab ein seltsam entartetes Kichern von sich. War der Typ schwul oder was?," Ich bin hier um dich zur Akademie der Arten zu bringen. Du hast deinen Namen hinterlassen. Da ich davon ausgegangen bin dass du noch keine Schuluniform erhalten hast hab ich dir, nett und fürsorglich wie ich bin, eine mitgebracht. Doch wie ich sehe hast du anscheinend wohl vergessen, dass heute dein erster Tag an einer neuen Schule sein wird. Ich würde dir raten dich zu beeilen, denn sonst bin ich ganz schnell wieder weg. Man kann nicht immer eine Sonderbehandlung kriegen." Sein Blick richtete sich bedeutungsschwer auf das Haus vor ihm. Hatte er ein Sprachgerät oder ähnliches? Sasuke war verwirrt. Die Stimme schien durch seinen ganzen Körper zu gehen, ja eine Macht von sich selbst abzustrahlen. Seine Stimme? Er fragte sich einfach nur, von was für einer Freakshow er gerade Teil wurde. Doch das lieferte ihm auch den entscheidenden Hinweis. Wenn er irgendwoetwas über Itachi erfuhrdann an dieser verdammt seltsamen Schule. Angefacht von diesem Ideengang, rannte er ins Bad um sich schnell zu duschen und fertig zu machen. Dann schnappte er sich seine Sporttasche, warf das wichtigste rein und schmiss die Alarmanlage des Hauses an. "Huh? Was hat der kleine Mann es plötzlich so eilig?" Verdammt, diese Stimme. "Das hat den großen Mann nix anzugehen." "Steig ein mein Freund, doch ich warne dich, die Akademie ist ein gruseliger Ortfür einen Menschen wie dich." Das Statement ignorierend meinte Sasuke nur: "Sekunde, ich hab was vergessen." Er rannte nochmal hoch zu seinem Zimmer und zog die 2 Siegelringe an, die seine Eltern ihm hinterlassen hatten. Als offiziell letzter Erbe der Familie durfte er sie nun endlich tragen. Nachdem er wieder unten angelangt war wendete er sich wieder dem Busfahrer zu. "Na dann ist das ja genau der richtige Ort für einen Menschen wie mich." Der Busfahrer beäugte die 2 Ringe die nun seine Hand zierten schon fast ungläubig. Durch den einen zogen sich schwarze Schlängellinien, eingefasst in etwas, das wie Bernstein wirkte. Der Zweite zeigte einen blutroten Stein der von silbernen Ornamenten verschlungen war, so dass man nur durch leichtes Aufblitzen den Stein erahnen konnte. "Wie war nochmal dein Name, Junge?" "Sasuke Hagari." Der Busfahrer musterte ihn abschätzend. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lief er zu dem quietschgelben Gefährt. Der Schwarzhaarige wunderte sich indes, hatte der Busfahrer vielleicht einen Verdacht? Ihm wurde eingebläut niemals seinen richtigen Namen ohne weiteres preiszugeben, das würde nur Probleme nach sich ziehen. Aber die Wahrscheinlichkeit dass man an dieser besonderen Schule einen normalen Menschen kannte, dürfte nicht so groß sein. Alles in allem konnte er es noch nicht richtig glauben. Zwar gab ihm dies eine plausible Erklärung wie es seinem Bruder möglich war, solche Gewalt auszuüben, aber bevor er nichts mit eigenen Augen gesehen hatte, würde er auch nichts so ohne weiteres als gegeben nehmen. Doch der Busfahrer war erst skeptisch geworden als er die beiden Ringe sah. Sollte er sie vielleicht abnehmen? Nein, dies war ein Erbstück seines Clans, der letzte Beweis seiner Abstammung. Er holte 2 einfache silberne Ketten aus seiner Tasche, vorgefertigt zu den Ringen und befestigte sie dort. Schnell ließ er die beiden unter seinem Hemd verschwinden, das noch nicht richtig in der Hose steckte, da ihm dies zu spießig war.Just in dem Moment in dem er aufblickte schauten ihn wieder diese glühenden Augendurch den Rückspiegel an. Was war nur los mit diesem Typen? Egal, wahrscheinlich sollte das nur ein bisschen Show sein, ein bisschen Verängstigung der neuen Schüler. Er sollte ihn auf jeden Fall fragen, wo er diese Kontaktlinsen her hatte, doch ziemlich sicher würde ihn der Typ nur mit irgendeiner zynischen Bemerkung abspeisen. Er schaute aus dem Fenster und sah, dass sie sich auf einer Landstraße befanden die er noch nicht kannte, obwohl sie gerade mal eine halbe Stunde unterwegs waren. Das wurde ihm alles langsam etwas zu seltsam. Sasuke entschied sich, einfach seinen Schlaf wettzumachen. Während er so langsam vor sich hinschlummerte, grinste der Busfahrer einfach nur vor sich her. Ein Junge mit 2 Uchiha Ringen der angeblich Hagari hieß und in einer Villa wohnte. Die Wahrscheinlichkeit dass er der offiziell letzte Uchihaerbe war, dürfte nicht gerade gering sein. Da hatte ihn der Schulleiter ja mal wieder schön überrascht. Der Alte hatte es also doch noch ganz schön in sich. Ein Ruck fuhr durch das Armaturenbrett und den Schalthebel. Die Pforte, er sollte sich konzentrieren. Plötzlich durchfuhr den ganzen Bus eine Bewegung die Sasuke als leichten Schläfer sofort aus seinem Nickerchen aufschrecken ließ. Sein erster Blick wanderte zum Fenster,das nun eine komplett schwarze Fläche darstellt. Bevor er fragen konnte in was für einem Tunnel sie sich befanden, fiel wieder Licht auf die ledrigen Sitze. Und was er nun sah, hätte gleich aus einem Film wie Armaggedon oder ähnlichem stammen können. Es wirkte so irreal, dass Sasuke sich eine Zeit langfragte ob er noch immer schlief, jedoch standen die Anzeichen dafür im Widerspruch mit seiner Situation. Eine blutrote, pulsierendeSonne prangte unablässig über einem komplett klaren Himmel und erleuchtete verweste Pflanzen und abgestorbene Bäume. Hin und wieder konnte er sogar kleine Seen und Teiche entdecken. Auch wurde ihm ein Blick auf seltsame Tiere ermöglicht, die sich im Dickicht verkrochen, hinter Bäumen die düsterer wirkten, als er je in irgendeinem Horrorstreifen gesehen hatte. Das Ganze schien ein abgerundetes Bild abzugeben, als ob alles, so schräg wie es auch aussah, so war wie es sein sollte. Vielleicht hatte ihn der Fahrer unter Drogen gesetzt? Pilze vielleicht? Aber das dürfte schier unmöglich gewesen sein, schließlich hatte er weder Körperkontakt gehabt, noch etwas gegessen. So ein Gebiet konnte es maximal nach dem Einschlag einer Atombombe geben. "Sind wir hier richtig? Sie wollten mich doch zu 'ner Schule bringen und nicht irgendeiner Anstalt oder so? Sollte das ein Irrenhaus sein, werden sie mit ordentlichen Konsequenzen zu rechnen haben."Irgendwo musste er nun doch auf sich aufmerksam machen. "So ein kleiner aufgeblasener Junge, das ist ja kaum auszuhalten. Wir sind gleich da, also hör auf dir in die Hosen zu machen."Der Busfahrer grinste ihn durch den Spiegel an. "Lächerlich."Sasukes Stimme schien noch einmal um mindestens zehn Grad kälter geworden zu sein. Wollte der Typ ihn verarschen?! Zuerst diese Kontaktlinsen und der dazu gehörende verdammt arrogante Fahrer,dann dieser kranke Bus der auf Straßen fuhr, die er nicht kannte und zur Krönung ein Land dass er noch nie gesehen hatte. Und er war nicht so schlecht in Geo, dass er noch nix hiervon gehört haben konnte. Doch was auch immer es sein mag, er würde hundertprozentig alles durchstehen was er musste, wenn ihm dies half Hinweise zu finden. Und egal wie er es auch hin und her drehte, dieser Ort sah sehr vielversprechend aus. Sasuke wurde schlagartig aus seinem Gedankengang gerissen als mit einem Ruck der Bus zu Stand kam. "Endstation. Wenn ich dir noch einen Rat geben darf..."fing der Busfahrer an, nur um unterbrochen zu werden. "Darfst du nicht." Der Fahrer fuhr, Sasuke ignorierend, ungerührtfort: "...dann solltest du deine Nase nicht so hoch tragen. Könnte durchaus sein das an dieser Schule sie dir jemand bricht. Und jetzt raus mit dir." Jetzt endlich konnte der Schwarzhaarige sich einen Reim machen. Er hatte sich soeben auf eine Schlägerschule eingeschrieben, verdammt. Deswegen dieses ganze Theater. Und vielleicht wollten sie hier drehen und das hat zur Folge dass hier so eine seltsame Kulisse erstellt wurde, auch wenn es mehr als nur verblüffend echt anzusehen ist. Naja, schlimmer konnte seine Situation wohl kaum werden. Und wenn er keinen Bock mehr hatte, konnte er ja wahrscheinlich auch wieder abhauen.Vorausgesetzt dieser verrückte Busfahrer ließ ihn, denn falls sein erster Eindruck stimmte, würde er hiererst mal nicht so schnell wegkommen. Sasuke schnappte sich sein Zeug und sprang die Stufen aus dem Bus raus. Der Boden unter seinen Füßen fühlte sich so kalt und leblos an, dass es kein Wunder war das hier nichts wuchs. Als er sich umdrehte war, wie zu erwarten, der Busfahrer samt Bus verschwunden. Freak. Nun komplettorientierungslos lief er einfach in irgendeine Richtung los. Wenn sie ihm hätten Schaden zufügen wollen, hätten sie sich wohl kaum diese Mühe gemacht, wer auch immer hinter diesem Unfug steckte. Den Gedanken mit sich tragend, lief er mehr oder weniger unbekümmert den Stolperpfad entlang. Er hätte sich definitiv noch was zu essen mitnehmen sollen, so blieb ihm nichts andres übrig als seinen leeren Magen mit Wasser zu füllen. Gerade in dem Moment in dem er allerdings das Wasser an seine Lippen setzte, knallte irgendetwas in ihn und machte ihn kurze Zeit benommen. Die Benommenheit verflog schnell als er merkte, dass das was in ihn gekracht war weiblich war. Und auf ihm lag. Und nass war. Ihre Haare kitzelten sein Gesicht, jedoch nicht genug um seiner Mimik einen Ausdruck abgewinnen zu können. Seine Hände waren aufgeschürft und die gerade erhaltene Schuluniform dreckig vom Grund des Bodens mit dem Wasser vermischt, jedoch schenkte er dem keine Aufmerksamkeit. Sasuke konzentrierte sich viel lieber auf den Körper der auf ihm lag und das Gesicht das ihn musterte. Er hatte den Anstand nicht dort hinzugucken, wo gerade das Wasser runterlief, auch wenn sie scheinbar nichts dagegen einzuwenden hätte. "Es tut mir so leid! Ich war vollkommen in Gedanken und hab dich einfach übersehen wegen dem Hügel und verdammt, was mache ich jetzt wegen deiner Schulsachen? Es tut mir so unendlich leid, ich weiß..." "Nix passiert. Ich nehme mal an dass es 'ne Reinigung gibt und ich bezweifle stark das jemand ein Problem damit hat." Sie hatte rosanes Haar. Rosa. Aber das Gesicht, mit großen grasgrünen Augen und dieser Körper entschädigte das ganz gut. Und auf den 2. Blick passte die Haarfarbe doch irgendwie dazu. Warum wusste er nicht, jedoch hatte er das Gefühl die Bindung vertiefen zu müssen. Sexuelle Begierde vielleicht? Was war nur mit seinen Hormonen falsch? Als ob sie seine Gedanken gehört hatte, drückte sie ihn zu Boden und kam näher. Sie nahm seine aufgeschürften Hände in ihre Eigenen. „Verdammt..." "Sind doch nur ‘n paar Kratzer." " Das ist nicht das Problem!" Auf einmal wurde sie energisch, jedoch kam dieser laszive, sehnsüchtige Blick von ihr fast sofort wieder. Sie kehrte ihr Gesicht wieder seinem zu und kam näher, schaute ihm in die Augen. Sasuke war schonauf ein bisschen Fummelei eingestellt, doch plötzlich wand sie ihre volle Lippen an seinen vorbei, streichelte mit ihren Haaren sein Ohr und biss ihm in den Hals. Der Schwarzhaarigestöhnte vollkommen perplex kurz auf und beäugte das Ding was sich in seinen Hals verbissen hatte kritisch. Sollte das ein Scherz sein? Ein gottverdammter Vampir? Was für ein Kindermärchen wurde hier denn aufgeführt? Wollten sie ihn heute denn alle verarschen? Allerdings musste er zugeben das dies kein schlechtes Gefühl war, wenn nicht sogar irgendwie berauschend, und das obwohl er spüren konnte wie ihm sein Blut entzogen wurde, etwas Lebenswichtiges, so erschien es ihm in diesem Moment nicht sonderlich wichtig Einwände zu erheben. Irgendwie war er einfach sprachlos, doch diesen Part übernahm Sakura für ihn, nachdem sie sich von seinem Hals lösen konnte. Sie wich so hastig zurück, als ob es ihr sehr, sehr peinlich war was gerade passiert war. "Es tut mir soo verdammt leid! Wirklich, glaub mir bitte. Ich weiß es ist gegen die Regeln seine Monsterform anderen mitzuteilen, aber du hast wahrscheinlich sowieso schon mitbekommen das ich 'n Vampir bin. Mir sind bloß die Pillen ausgegangen und dann waren deine Hände aufgeschürft und der Geruch. Dein Blutgeruch ist so verführerisch. Es schmeckt fast so wie Menschenblut und keine Ahnung, da konnte ich mich irgendwie nicht mehr zurückhalten, weiß auch gar nicht was ich sagen soll... Ich sollte mich echt beherschen lernen..." Sasuke starrte sie immer noch an, komplett verdattert, denn irgendwie saß immer nochein Vampir vor ihm, was für ein Unsinn. Wenn das alles hier nur ein Scherz wäre, würde er wahrscheinlich nicht mehr an sich halten können. Jedoch sollte er am besten einfach gelassen wirken, schließlich war er ein Uchiha. "Warn mich einfach demnächst vor." grummelte Sasuke vor sich hin. "Hasst du mich jetzt?" Sie schien die Frage wirklich ernst zu meinen. "Wieso sollte ich?" "Naja, ich war auf 'ner Schule in der Menschenwelt, aber... " Wie ernst sie plötzlich wurde. "Hm?" "Ach nichts. Hast du was dagegen wenn ich auf dir liegen bleibe?" "Ich denke dass du dir die Antwort denken kannst.“ Er grinste sie an. Sie entspannte, ja entkrampfte sich. "Weißt du, es ist bloß lange her dass ich jemandem nah war." Ihr Blick wich in die Ferne. "Mhm." Toll. Er war keine 5 Minuten Teil dieses Wahnsinns und schon hatte ihn ein psychisch instabiles Mädchen am Haken. Die allgemeine Stimmung wurde nachdenklich. Sasuke war fern und doch nah, irgendwie pendelten seine Gedanken zwischen dem hier und jetzt und dem Schicksal des Mädchens über ihm. "Du bist nicht so gesprächig, oder? Aber das ist ok." Sie lächelte. Er spürte leichten Wind im Nacken und war irgendwie erleichtert. Um seinen Zustand zu beschreiben war nur ein Wort notwendig. Gut. Erfühlte sich einfach gut. Nach dem ganzen Durcheinander heute, war dies eine Entschädigung mit der er durchaus leben konnte. "Ich finds toll, dass du wegen der ganzen Vampirsache nicht durchdrehst. Viele kommen mir dann immer total komisch von wegen S-Klasse Monster und Respekt zollen und alles, aber du bist echt locker geblieben." "Mhm." Sasuke wusste nicht so recht was er sagen sollte,es schien hier wohl eine Art Klassengemeinschaft zu geben, aberschließlich weigerte sich sein Verstand dem Ganzen hier immer noch Glauben zu schenken. Doch irgendwas hielt ihn davon ab, an der Realität dessen was er gerade erlebte zu zweifeln. Sie richtete sich ein wenig auf. "Willst du mein Freund sein? Ich weiß die Frage ist ein..." Bevor sie ausreden konnte kam das: "Is' ok." Auf was es sich bezog war ihm noch nicht klar. Doch was sollte es ihm schaden jemanden hier besser kennenzulernen? Er hatte keine Ahnung von Freundschaft, genauso wenig wie sie, aber man konnte es ja mal versuchen. Sich mal ausprobieren. Außerdem brauchte er dringend die Informationen. Sakura wiederum lächelte nur in sich hinein, froh das sie schon so schnell jemanden gefunden hatte mit dem sie sich verstand. Doch plötzlich richtete sie sich auf. "Scheiße wir kommen zu spät!" Das riss auch Sasuke aus seinen Gedanken. Was auch immer hier los war, man musste ja nichtgleich schlechten Eindruck von sich machen. Sie standen beide auf, seltsamerweise schienen sie auf einen der Flecke Gras gefallen zu sein, wobei es ihm ein Rätsel war wovon sich dieses Gras ernährte. "Jo, wir nehmen dein Rad." Sakura bewegte sich von ihm runter und er nutzte seine Freiheit um zum Rad zu kommen. Sie stieg hinten auf den Gepäckträger und ließ ihn fahren. Ein Bild was ihm noch lange in Erinnerung bleiben würde. Die Landschaft wechselte kaum, jedoch verging das Gefühl beobachtet zu werden. Sakura war sich indes unsicher, ob sie wegen der Ringe um seinen Hals einen Vorstoß wagen sollte. Sie wollte ihn nicht bedrängen, so kurz nachdem sie ihn kennengelernt hatte. Er war ja sowieso anscheinend jemand der nicht so gerne erzählte. "Fahren wir in die richtige Richtung?" Warum fragte er das? Wurde er nicht aufgeklärt? Sakura sah ihn seltsam an, und ihm wurde klar dass er nach etwas gefragt hatte, was ihm eigentlich klar sein müsste. Er musste aufpassen. "Es gibt nur eine Richtung." "Hm." Dies Mal kam sein Markenzeichen nicht aus Desinteresse, sondern schlichtweg aus dem Grund das er keine Ahnung hatte was das heißen sollte. "Hast du immer verschiedene Tonhöhen von deinem "Hm.“? So könnte man wenigstens auseinanderhalten was 'ne Frage und was 'ne Antwort ist." "War keine Frage." "Wie auch immer, wir sind da." Sasuke drehte sich um, nur um ein wahrlich großes Schloss in alter Manier zu erblicken, dass so gut in die Atmosphäre passte, dass man es kaum wahrnahm. Seine Ausläufe zogen sich viele Meter nach links und rechts und knüpften an Bauten an, die höchstwahrscheinlich zur Unterkunft dienten. Das Ganze wurde in einem barockem, großspurigem alten Stil gehalten. Die Eingangstore waren schon bei weitem höher als ein Einfamilienhaus. Alles in allem war Sasuke positiv überrascht. Wo Geld war, waren auch Informationen. "Was soll denn der nachdenkliche Blick?" "Ich vermute dass ich hier finden kann was ich suche, mal davon ausgehend dass das alles hier kein Scherz ist." "Scherz?" "Nicht so wichtig." "Sei doch mal fröhlich! Heut' ist dein erster Tag in einer komplett neuen Umgebung." "Was soll daran toll sein?" "Maan, ich will doch nur das du mal aus deinem Dauertief rauskommst. Aber ich glaube du kannst es nicht mal mehr abschalten, selbst wenn du wolltest." Nun, irgendwo hatte sie schon Recht. Aber das war auch nicht so schwer. Für einen Psychologen wäre die Analyse in seinem Fall wohl das einfachste der Welt, nur dass er nie die Lösung für das Problem finden würde. Schließlich gibt es für manche Sachen keine Lösung die in der Greifbarkeit von Menschen liegt. Sasuke erwiderte nichts und fuhr weiterhin geradlinig vor das Tor des riesigen Gebäudes. Nachdem beide abgestiegen waren wunderten sie sichüber das leere Pförtnerhaus, nutzten jedoch schnell die Chance unauffällig in die Schule hineinzugelangen. Größtenteils verlief der Weg gepflastert und rechts und links von ihm, wo man normalerweise Gras vermutet hätte, wartete einem nichts als Ödland auf. All das hatte Charme. Zwar den eines Horrorfilms, aber dennoch Charme. Sie schlichen durch die Eingangshalle, lasen den Aushang und machten sich auf die Suche nach dem Raum 721. Die hohen Gänge wirkten so erhaben, dass sie in der Norm nicht einer Schule zuzuweisen wären. Etwas außer Puste kamen sie kamen sie schließlich auch an. Die Lehrerin schien schon ihren Unterricht begonnen zu haben, ihre Stimme drang schon aus der Tür raus. Sie schauten sich an. Sie hatte so große Augen. Er hatte so schwarze Augen. Sakura lächelte, umarmte ihn plötzlich und betrat den Raum. Soviel Glück auf einmal konnte sie sich gar nicht vorstellen. Am ersten Tag der neuen Schulzeit hatte sie sogleich einen Freund gefunden, im Endeffekt war es doch wesentlich einfacher als sie gedacht hatte. Vielleicht lag es auch einfach nur da dran, dass er kein Mensch war? Aber das wäre nur schwer vorstellbar. Ihr waren trotz allem viele Ähnlichkeiten in den Charakterzügen der Menschen aufgefallen. An der Tafel prangte groß der Name der Lehrerin, was sie auch sofort nutzte. " Ms. Nekonome Sensei, es tut mir schrecklich Leid das wir zu spät sind. Ich bin aus Versehen mit meinem Rad in Sasuke" , sie zeigte mit dem Finger auf ihn, " gefahren." " Macht euch keinen Kopf, ich wollte eh gerade erst anfangen. Ich hoffe keiner ist verletzt, aber so wie es aussieht, ist nichts passiert. Setzt euch." Sofort fragte er sich ob Nekonome nur ein Spitzname war, da die Lehrerin in mehreren Weisen stark an eine Katze erinnerte. Sie machte insgesamt einen doch sehr freundlichen Eindruck. Nachdem beide sich hingesetzt hatten, war vereinzelt Getuschel zu vernehmen. Sachen wie: "Guck mal, Sakura Akashiya, der S-Vampir! Und wer ist ihre Begleitung?" "Ruhe bitte! Über Mitschüler könnt ihr in der Pause diskutieren. Wir fangen jetzt an." Sie gab einen Moment Zeit, um Ruhe einkehren zu lassen. "Wie ihr alle wisst existiert diese Schule um euch den Umgang mit Menschen näherzubringen. Mit anderen Worten, dies hier ist eine Schule in der ihr nur Monster finden werdet. Sollte sich ein Mensch unter uns befinden, wird er gejagt und hingerichtet. Um jedoch eure Kontrolle über euch selbst zu stärken, seid ihr verpflichtet euch die gesamte Zeit in eurer Menschenform zu bewegen. Ebenso ist es unnötig anderen eure Monsterform mitzuteilen." Sasuke sagte nichts. Irgendwie wurde dieses Erlebnis nur verworrener, von Minute zu Minute, und er durfte vorerst nicht aus der Reihe tanzen oder sich auffällig verhalten, schließlich schien dass seinen Mitschülern eine schon bekannte Information zu sein. Und schlussendlich würde selbst wenn er sich seine Angst eingestehen würdenichts passieren. Nur das Risiko geschnappt zu werden, würde sich erhöhen. Aber das Ganze konnte man natürlich auch ausnutzen? Konnte er auf dieser verrückten Schule vielleicht ein gutes Training kriegen? Er wurde jäh aus seinem Gedankengang gerissen, als ein etwas schmierig wirkender Typ mit längeren braunen Haaren sich meldete. "Ja?" "Frau Lehrerin? Wieso vergewaltigen wir nicht einfach die Menschenfrauen und essen die Männer? Unsere Kraft übersteigt ihre bei weitem." "Weil du stärker bist als ein paar Menschen, sie aber zur Zeit den Planeten dominieren. Wenn du ein paar tötest, kommen tausende von ihnen an und erschießen dich oder ähnliches. Und das wäre äußerst unangenehm für uns, weil du dann ihre Aufmerksamkeit darauf lenken könntest dass sie nicht alleine sind, was wiederum zur Folge hat das sie nach uns suchen werden. Mit anderen Worten, wäre das eine äußerst unintelligente Idee von dir." Saizou schien nicht ganz überzeugt von der Ansprache, da sein Grinsen genauso hässlich aus seinem Gesicht strahlte wie vorhin, doch das könnte auch daran liegen das seine Aufmerksamkeit gerade bei Sakuras Körper war. Sasuke fand das Ganze nicht so erheiternd. Mit solchen Typen hatte er schon genug zu tun gehabt. Dank erstaunlich guter Genetik und seinem Ehrgeiz seinen Körper zu stählen, konnte er sich allerdings immer Recht gut um so etwas kümmern. Sollte das allerdings kein Scherz sein und dieser Typ war ein Monster konnte die Situation doch recht eklig werden. Er wusste nicht warum, doch sein Beschützerinstinkt Sakura gegenüber war recht groß. In just diesem Moment drehte sie sich um und lächelte ihn an. Sasuke verzog den Mundwinkel nach oben, schaute jedoch an ihr vorbei zu Saizou, der nicht so begeistert war. "Fahren wir mit dem Unterricht fort..." Die Stimme der Lehrerin war leider auch nicht sympathischer oder interessanter als die eines Menschen und Sasukes Interesse schwand schnell. Plötzlich traf ihn eine Kugel am Kopf. Er blickte sich um und entdeckte ein Mädchen hinter ihm,das ihn ermunternd anlächelte. Nach dem Entfalten las Sasuke die Notiz: " Erstsemesterparty. Kannst Begleitung mitbringen. 11 Uhr, wir treffen uns vorm Eingang zu den Schlafsälen und dann raus. Komm vorbei. Ino Yamanaka" Sasuke grinste in sich hinein. Wie lange hatte das jetzt gedauert? Fünf Minuten? Irgendwo waren doch alle gleich. Er gab ihr einen unauffälligen Daumen nach oben und das Mädchen schien sich wirklich zu freuen. Ino Yamanaka hatte blonde Haare, das typische Puppengesicht und Brüste die wirklich alles in den Schatten stellten was Sasuke bisher gesehen hatte. Ob das was mit ihrer Monsterform zu tun hatte? Vielleicht ein riesiges Busenmonster das mit ihren Möpsen irgendwelche Leute killte... Irgendwie bekam ihm die stickige Luft im Raum nicht so gut. Nach dem ersten Block klingelte es irgendwann dann auch glücklicherweise zur Frühstückspause. Er verzog sich fluchtartig mit Sakura aufs Dach, wo sie das bisschen was sie mit hatten teilten. "Du kochst selbst?" "Blieb mir irgendwie nichts anderes übrig. Hatte keine Lust mir immer was zu bestellen. " "Same here." Das Gespräch sprudelte vor sich her, bis beide keinen Stoff mehr hatten, den sie austauschen konnten. Sasuke saß mit dem Rücken zum Geländer und Sakura lehnte an ihm an. Für jemanden der keine Freunde hatte bisher, war sie doch sehr körperlich. Umso schrecklicher war dann, dass sie anscheinend nie diesen Kontakt gehabt hatte. Irgendwie musste er sich und sie selbst von ihrer Vergangenheit ablenken. "Heute ist Erstsemesterparty, draußen im Wald. Hast du Lust mich zu begleiten?" Sie schaute skeptisch. "Wir hatten bisher 2 Stunden Unterricht in denen wir nur rumsaßen. Wie hast du's da überhaupt geschafft irgendwelche Planungen für heut Abendzu kriegen, von Leuten die du nicht kennst?" "Weißt du... Ach egal." Er war eigentlich dabei gewesen irgendetwas gespielt arrogantes verlauten zulassen, doch irgendwie stand ihm der Sinn nicht danach. "Sag einfach ja." "Mhm... Ja." "Gut. Wollen wir uns noch was am Automaten holen? Der ist unten, glaub ich." "Oh ja, ich glaub die haben hier sogar Tomatensaft und so'n Kram." Sofort funkelten ihre Augen wieder. Besagter Automat befand sich im Innenhof der nochmal einen Blick auf die Ausmaße der Anlage ermöglichte. "Ich könnt mich gut an all das gewöhnen. Schön groß und so." meinte Sasuke aus dem nichts heraus. "Größe ist nicht alles was zählt..." Sie schmunzelte in sich hinein. "Wenn du wüsstest..." "Wenn ich was wüsste?" "Tja."„Mensch du scheinst ja ganz langsam verkrüppelten Humor zu entwickeln, ich bin beeindruckt!“ Sasuke schlenderte gespielt hochnäsig an ihr vorbei und holte sich ein Snickers aus dem Automaten und ihr einen Tomatensaft. Sie grinste ihn an. Das metallische Klicken das nach der Bedienung des Automats folgte war ein beruhigender, mechanischer Laut in dieser verrückten Welt. Er seufzte auf und wollte gerade ansetzen zu reden, als die Tür zum Innenhof stark gegen die Wand die sie hielt knallte. Er unterdrückte seine Wut und sprang in einem Satz vor Sakura und hielt die einzige Waffe die er hatte, seine Fäuste, in professioneller Manier. Er konnte sich schon fast denken, wer ihnen hier her folgen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)