Chaotic Feelings 2 von Vienne (Die Gefühle fahren Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 31: Die Schöne und das Biest ------------------------------------ 31) Weitere Tage waren ins Land gegangen und Kagome hatte Inu Yasha davon überzeugen können, wieder zur Schule gehen. So hätte sie vielleicht noch den Hauch einer Chance, die Aufnahmeprüfungen für die Oberschule zu schaffen. Der Hanyou hatte dem Ganzen nur widerwillig zugestimmt. Aber letzten Endes musste er sich geschlagen geben. Auch deshalb weil Kagome mit ihrer Schulbibliothek und den dortigen Geschichtsbüchern argumentierte, und das dort vielleicht etwas zu finden sei. Denn mittlerweile hatte sie alle Bücher ihrer Großvaters durchsucht und keine Spur einer Lösung gefunden. So war das Mädchen vormittags in der Schule und der Hanyou trieb sich auf dem Tempelgelände rum. Ab und an half er dem alten Mann beim Aufräumen oder seiner Schwiegermutter in Spe. Aber meistens hockte er am alten heiligen Baum und döste vor sich hin. Oder dachte nach. So wie jetzt: Seit Kagomes Begegnung mit Kikyo dachte er viel nach. Es ließ ihm einfach keine Ruhe, dass die beiden Frauen Kontakt hatten und miteinander sprachen. Zu allem Überfluss auch noch über ihn selbst. Hinter seinem Rücken. Natürlich hatte er Kagome gefragt, was sie genau besprochen hatten. Doch sie sagte ihm nur, dass Kikyo etwas über den Fluch wissen wollte und sie ihr davon berichtete. Mehr nicht. Es wurmte Inu Yasha, dass Kikyo ihn nicht einmal sehen wollte. Kagome hatte es ihr wohl angeboten, aber die verstorbene und zugleich untote Miko lehnte ab. Der Hanyou konnte nicht verstehen warum. Er hätte schon gerne mehr von seiner Exfreundin erfahren. Sicherlich wusste sie ohnehin mehr über das Vorgehen Narakus, als sie preis geben wollte. Er knurrte unbewusst und ballte seine Hände in den Ärmeln des Haori zu Fäusten. Nun hockte er tagein, tagaus immer am oder im Baum und wartete auf ein Zeichen von ihr. Auch wenn er wusste, dass nur Kagome Kikyo rufen konnte. Oder andersherum. Bei ihm würde nichts passieren. Doch schaden konnte es ja auch nicht, einfach nur zu warten. Kagome wusste nur allzu gut, wo ihr Freund die Tage verbrachte, wenn sie in der Schule war und fleißig lernte. Und das nervte sie. Gewaltig! Vor Inu Yasha versuchte sie es zu verbergen. Sie wollte nicht als eifersüchtige Freundin da stehen und einen dummen Streit vom Zaun brechen. Doch in den Pausen sah man ihr ihre Laune nur allzu gut an. „Kagome?“ „Hm?“, die Genannte schaute auf und die drei besorgten Gesichter ihrer Freundinnen. „Was hast du denn?“, fragte Yuka. „Hast du Streit mit Inu Yasha?“, hakte Ayumi noch weiter nach. „Nun erzähl doch.“, drängte Eri. „Ach nein. Naja, ein bisschen. Ich weiß auch nicht. Es ist ein irgendwie kompliziert.“ „Erzähl schon.“ „Ich hab neulich seine Ex getroffen. Zufällig. Sie kam zu unserem Tempel zum beten. Sie wusste nicht, dass ich jetzt mit ihm zusammen bin. Naja, sie hat es geahnt. Wir haben uns kurz unterhalten. Dann kam Inu Yasha dazu. Er hat sie gesehen. Ich hab sie gefragt, ob sie ihm nicht Hallo sagen will.“ „Du hast was?“, ihre drei Freundinnen blicken sie entgeistert an. „Was denn? Ich wollte nun mal nett sein. Sie waren lange zusammen. Ist ja auch egal. Denn sie hat abgelehnt und ist gegangen.“, erklärte Kagome zu Ende. „Ohne ein Hallo?“ „Ohne ein Hallo!“, nickte sie. „Und Inu Yasha? Wie hat er reagiert?“, fragte Yuka, die wie die anderen beiden Mädchen Kagome geradezu beknieten, um weiter Informationen zu erhalten. „Er wollte wissen, warum sie dagewesen sei und ich hab es ihm gesagt. Seitdem sitzt er jeden Tag, wenn ich hier bin, am Tempel und wartet.“ „Oh mein Gott, wie bescheuert ist das denn?“, entfuhr es Eri laut, sodass einige Klassen- kameraden sie erschrocken anschauten. „Es ist ziemlich bescheuert.“, bestätigte Ayumi, „Aber sag mal, Kagome. Muss er denn nicht zur Schule? Er ist doch nur zwei Jahre älter als du.“ „Er hat eine Klasse übersprungen. Momentan wohnt er bei mir und hilft am Tempel aus.“ „Achso. Aber wie willst du jetzt weitermachen? Offensichtlich hängt er ja doch noch an seiner Ex. Und dabei dachte ich, er liebt dich aus ganzem Herzen. Ihr ward so ein süßes Paar an Tanabata.“ „Ich weiß, dass er mich liebt. Schließlich hat er mich gefragt, ob ich ihn nach der Schule heiraten will.“, murmelte Kagome leise. „Echt? Oh Kagome, wie cool! Dann bist du ja verlobt. Warum sagst du uns so was denn nicht?“, Yuka, Eri und Ayumi umarmten ihre Freundin. „Ich wollte es nicht an die große Glocke hängen. Ist ja auch egal.“ „Aber wenn du schon verlobt bist, dann musst du noch mehr um ihn kämpfen.“, nickte Eri energisch und setzte sich dann, da die Pause sich dem Ende neigte, wieder auf ihren Platz. Genau wie die beiden anderen Mädchen auch. Kagome setzte ein Lächeln auf. Insgeheim dachte sie sich aber, dass sie des Kämpfens müde war. Sie hatte in letzter Zeit genug um ihn, um ihren Hanyou kämpfen müssen. Sie hatte einfach keine Lust mehr, immer diejenige zu sein, die um ihre Beziehung bemüht war. Sollte sich doch Inu Yasha mal einen Kopf darum machen. Und genau das würde sie ihm heute Abend auch sagen! Kagomes Familie war außer Haus am Abend. Sota wollte unbedingt in den Zirkus, der unweit des Tokyo Tower in einem Park gastierte. Seine Mutter willigte ein und konnte auch ihren Vater dazu überreden. So hatte das Pärchen ein wenig Zeit für sich. Nach dem Abendessen machte Kagome im Wohnzimmer ihre Hausaufgaben, während sich Inu Yasha wieder einmal dem Gameboy gewidmet hatte. Kein Laut war zu hören. Doch die Luft war zum Zerreisen gespannt. Was selbst dem Hanyou mit seinen feinen Sinnen nicht entging. „Kagome, ist irgendwas passiert, von dem ich wissen sollte?“ „Nein.“ „Und warum bist du dann so still?“ „Ich muss Hausaufgaben machen. Nerv mich nicht.“ „Ich nerve nicht. Ich frage nach. Weil du nämlich schon die ganze Zeit so komisch bist.“ „Ach ja?“ „Ja.“, er machte den Gameboy aus und legte ihn zur Seite, schaute zu Kagome, „Schon seit du heim gekommen bist. Du redest kaum und dein Lächeln ist aufgesetzt. Nun sag schon, was los ist.“ Das Mädchen klappte das Buch zu und stopfte es zusammen mit ihren restlichen Unterlagen in ihren Rucksack. Dann drehte sie sich um. Ihr Blick war eiskalt und Inu Yasha zuckte zusammen und wurde um einige Zentimeter kleiner. „Ich bin komisch? Ich? Wer ist es denn, der seit Tagen jeden Vormittag um den heiligen Baum herum schlawenzelt und wartet? Ich oder du? Wer ist es denn, der seit geraumer Zeit mir permanent und andauernd auf die Pelle rückt, um zu erfahren, was ich und Kikyo besprochen habe? Ich oder du? Und wer ist es denn, der mich seit dem Treffen mit ihr immer seltsam anschaut oder mich ignoriert? Ich oder du? Du, Inu Yasha! Das bist du! Und dann wunderst du dich, dass ich heute einsilbig bin und nicht lache? In mir brodelt es. Und das gewaltig und seit Tagen. Ich stehe kurz vorm Ausbruch.“, die letzten Worte schrie sie fast und der Hanyou schaute sie nur erstaunt an, bis auch er wieder Worte fand. „Und warum sagst du dann nicht einfach was?“ „Was soll ich denn sagen? ‚Hey Inu Yasha, vergiss doch mal bitte deine Exfreundin und schau mich an und küss mich!’ So etwa?“ „Zum Beispiel. Bist doch sonst auch nicht so wortkarg.“, schnaubte er. Auch er begann wütend zu werden: „Es geht mir nun mal gewaltig auf die Nerven, das du mir nicht sagst, was ihr beide da besprochen habt. Du hast mir nur gesagt, es ging um den Fluch.“ „Ja weil es auch stimmt. Sie wollte nur wissen, wie der Fluch verlaufen ist.“ „Achso? Und warum hat sie mich nicht begrüßt?“ „Was weiß denn ich? Sie wollte halt nicht. Bestehst du etwa drauf?“ „Quatscht! Ich versteh nur nicht, warum sie dich sehen wollte. Sie kann dich doch nicht einmal leiden.“ „Oh tut mir leid. Das nächste Mal ruf ich dich natürlich sofort. Dich mag sie ja.“ „Hat sie das gesagt?“ „Boah, Inu Yasha. Wie einfältig bist du? Natürlich hat sie das nicht gesagt. Ich kann es mir nur denken, dass sie das tut.“ „Oh.“, hauchte er nur. „So, ich geh ins Bett. Mach doch was du willst, Inu Yasha. Gute Nacht!“, sie stand auf, schnappte sich ihren Rucksack und wollte nach oben gehen, als sie der Hanyou fest hielt. „Du bist eifersüchtig.“, stellte er trocken fest und Kagomes Augen zeigten ihm, dass er mit dieser Vermutung richtig lag, „Wusst ich’s doch.“ Er grinste triumphierend, doch Kagome riss sich los. „Und wenn schon?! Ist doch auch vollkommen normal, wenn du ihr offensichtlich hinterher trauerst. Soll ich da etwa lachen und gute Laune bekommen? Wir beide sind zusammen. Du und ich. Und nicht du und Kikyo. Merk dir das. Ich hab keine Lust mehr, immer als Einzige an unserer Beziehung zu werkeln. Ich geb immer nach bei unseren Streits. Ich vergebe dir jeden Scheiß. Und was machst du? Nichts! Gar nichts!“ „Aber…“ „Nichts aber. Ich sag dir eins: Wenn du dich nicht sofort um einhundertachtzig Grad drehst, und endlich deine Gedanken von Kikyo wegbringst, nur weil sie mal kurz hier auftaucht, dann war ich die längste Zeit deine Gefährtin. Ich hab kein Bock mehr drauf. Verstanden?“ „Das kannst du nicht machen.“, rief Inu Yasha ihr entgegen. „Oh doch. Das kann ich. Dann schick ich dich durch den Brunnen zurück. Mit samt deinem Fluch und du kannst zusehen, wie du damit fertig wirst. Mir reicht’s!“, sie wandte sich ab und ging die Stufen hinauf zu ihrem Zimmer. Zum ersten Mal nach einem Streit hatte sie kein schlechtes Gewissen. Im Gegenteil: Es fühlte sich mal richtig gut, dass es sich nicht meldete. Inu Yasha stand noch vollkommen überrascht von Kagomes Aussage in der Küche. Hatte sie das wirklich gerade eben ernst gemeint? Er spürte, wie sein Yokaiblut zu kochen begann. Spürte, wie es sich in seinen Venen ausbreitete. Spürte die Macht. Er versuchte, es zu unterdrücken, doch die Gedanken in seinem Hirn rasten nur so. Ihm gelang es nicht, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder überkamen ihn die Gedanken, dass Kagome wirklich ernst machen und ihn verlassen könnte. Einfach so. Das konnte er nicht zu lassen. Das wollte er nicht zulassen! Das Mädchen gehörte zu ihm und er zu ihr. Sein Blut kochte immer mehr und der Hanyou spürte nur allzu gut, dass der Yokai in ihm brüllte vor Verlangen. Er wollte raus. Das Biest wollte hinaus gelassen werden. Und Inu Yasha wollte diesem Verlangen nur zu gerne nachgeben. Sei es drum. Kagome wollte gerade die Zimmertüre öffnen, als sie spürte, dass die Luft sich verändert hatte. Eine starke Dämonenaura war zu spüren. Doch woher sollte die sein? Sie musste jedoch nicht lange auf eine Antwort warten: Am unteren Ende der Treppe stand Inu Yasha. Als Yokai. Und blickte sie aus seinen blutroten Augen hungrig an. „Was ist hier los? Was ist passiert, Inu Yasha?“ „Nichts ist passiert. Nur die klitzekleine Tatsache, dass mein Verstand gerade ein wenig Amok gelaufen ist, wegen deiner Androhung mich verlassen zu wollen!“, grinste er sie höhnisch an. „Deswegen wirst du zum Yokai? Weil ich dich bitte, dich endlich mal zu entscheiden? Wie lächerlich von dir.“ „Du klingst genau wie mein Bruder!“, fauchte er sie an und war mit einem Satz oben bei ihr. „Osuwari!“, rief sie ihm entgegen, doch nichts geschah. Erneut hatte die Bannkette versagt. „Tja, da ging wohl daneben.“ „Was hast du jetzt vor?“, Kagome drückte sich an die Wand. Seine Aura wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Innerlich musste sie sich eingestehen, dass sie ihn nicht würde besänftigen können. Und sie hätte im Falle eines Kampfes auch keinerlei Chance gegen ihn. Was sollte sie nur tun? „Mir das holen, was mir zusteht.“, knurrte er. Inu Yashas Gedanken rasten immer noch. Er wusste, dass er schon noch er selbst war. Irgendwo ganz tief drin. Doch das Biest in ihm schrie danach, sich für ihre Drohung zu revanchieren. Und er wollte diesem Biest nachgeben. „Was dir zusteht?“ „Ja.“ „Und das wäre?“ „Das was mir zusteht, bist du.“ „Was?“, Kagome sah ihn erschrocken an. „Du hast mich schon verstanden. Du stehst mir zu. Du allein. Ich habe dich zu meiner Gefährtin gemacht. Du kannst nicht einfach gehen. Das lasse ich nicht zu.“ Kagome spürte, wie sich ihr Körper anspannte. Es gab nur zwei Wege: Flucht oder Kampf. Sie fühlte ihre Mikokräfte. Fühlte sie in sich aufwallen. Sie wollte den Kampf. Ihre Seele und ihre Herz verlangten den Kampf. Eine Flucht wäre einer Niederlage gleich gekommen. Das wollte sie auf keinen Fall. Der Yokai drückte sie an die Wand. Hielt sie an den Handgelenken fest. Doch Kagome wollte nicht aufgeben. Sie bündelte alle Kräfte, die ihr zur Verfügung standen und lenkte sie an die Punkte, wo Inu Yasha sie festhielt. Er schrie auf, als er es mit ihren heiligen und läuternden Kräften zu tun bekam. Das würde sie ihm büßen, schwor er sich innerlich. Er ignorierte die Schmerzen und drückte sie noch fester an die Wand. Näherte sich mit seinem Gesicht dem ihrigen. „Das wagst du nicht!“, fauchte Kagome ihn an. „Oh doch. Oder willst du mich daran hindern? Das ich nicht lache!“, mit diesem Satz presste er seine Lippen auf ihre. Das Mädchen zuckte ein wenig zusammen, ihre Beine knickten etwas ein. Doch ihr Gegenüber hielt sie fest, zwang sie wieder hoch. Sie konnte seine gewaltige Kraft spüren. Ihr Verstand riet ihr, sich schleunigst von ihm loszueisen, doch ihr Herz konnte es nicht. Nach den ganzen Tagen, die er sie nur halbherzig angeschaut hat, war dieser Moment eine Wohltat. Nur zu gerne gab sie sich ihm für einen kurzen Augenblick hin. Gewährte ihm Einlass. Innerlich grinste Inu Yasha zufrieden. Sie hatte nachgegeben. Doch er freute sich zu früh. Keine Minute später bündelte seine Geliebte erneut ihre ganze Energie und stieß ihn mit einem gewaltigen Stoß zurück und an die gegenüberliegende Wand. „Was?“, knurrte er und schaute sie finster an. „Nichts ´Was?` Glaubst du, ich lasse dich in so einem Zustand ran? Verwandle dich zurück, sonst…“ Weiter kam sie nicht. Erneut war Inu Yasha mit einem Satz bei ihr. Er stieß mit einem Fuß ihre Zimmertüre auf und schubste sie hinein. Und das sehr unsanft. Kagome fiel zu Boden und kroch schnellstmöglich auf allen Vieren zu ihrem Schreibtisch, zog sich an diesem hoch. „Warum tust du das?“, ihre Augen funkelten wütend. Der Yokai spürte, dass auch ihre Aura sich veränderte. Ihre Kräfte waren stark. Schon vorher. Doch nun, durch sein Zutun und seine Provokation, nahmen sie wahnsinnige Ausmaße an. Erneut grinste er. Und er musste zugeben, dass ihn dass nur noch mehr anspornte, sie sich zum Besitz zu machen. „Ich will dich, Kagome!“ „Du bist doch verrückt.“ „Bin ich das? Wer ist es denn, der einfach alles beenden würde aus einem belanglosen Grund? Das bist du. Nicht ich.“ „Belanglos? Du nennst das Nachtrauern deiner Ex belanglos?“ „Natürlich ist es das. Ich liebe nur dich. Du bist diejenige, dich mich wahnsinnig macht. Sieh mich doch nur an. Allein der Gedanke, dass du weg bist, bringt mich dazu, mich zu verwandeln.“ Kagome schaute ihn entgeistert an. Jetzt versuchte er wieder, ihr die ganze Schuld zuzuschieben. So wie immer. Er machte sie rasend vor Wut! Sie schnaubte verächtlich, als sie auf ihn zu ging und ihm eine Ohrfeige verpasste. Inu Yasha war vollkommen überrascht davon. Wütend knurrte er. „Du bist jämmerlich. Nichts weiter als jämmerlich.“, hauchte Kagome und wandte sich ab. Ein Fehler wie sich nur einige Sekunden später heraus stellte: Denn Inu Yasha griff sie an der Schulte und wollte sie zu sich herum drehen. Erschrocken darüber hielt sich Kagome an seiner Bannkette fest. Zu fest. Sie zerriss und alle Perlen fielen nach unten und rollten auseinander. Entsetzen spiegelte sich in beiden Augenpaaren wieder. „Was?“ „Wie konnte das passieren?“, stotterte Kagome. „Deine Kräfte. Sie waren zu stark.“, antwortete der Yokai, bevor er selbst wie von Sinnen schrie. „Inu Yasha?“ „Die Bannkette…sie hielt mich noch ein wenig unter Kontrolle…aber ich…“, brüllte er und versuchte sich selbst noch unter Kontrolle zu bekommen. Das Mädchen schaute ihn entsetzt an. Inu Yashas Aura wurde stärker und stärker und gleichzeitig ihre Kräfte ebenso. Doch so schnell sie das realisierte, so schnell lag sie auf ihrem Bett. „Du gehörst mir.“, das Knurren Inu Yashas war tief und bestimmend. „Hör auf!“, sie stemmte sich mit ihrem ganzen Körper gegen ihn. „Nein. Bestimmt nicht!“, knurrte er erneut und senkte seinen Kopf hinab zu ihrem Hals. Langsam fuhr er mit der Zunge hinab bis zu ihrem Schlüsselbein. Seine Zähne streiften ihre Haut und hinterließen kleine Kratzer, die bei Kagome jedoch wohlige Schauer auslösten. Seine Hände wanderten begierig unter ihr Shirt, was sie sich nach der Schule angezogen hatte, seine Klauen fuhren kleine Kreise auf ihrem Bauch. Kagomes Kräfte bettelten darum heraus gelassen zu werden. Und sie gab diesem Drängen nach. Sie wusste ohnehin, dass sie es nicht aushalten würde, wenn sie weiter gingen. Mit aller Kraft drückte sie Inu Yasha von sich und sprang vom Bett. „Oh, willst du flüchten?“ „Willst du gebannt werden?“, sie stützte sich am Schreibtisch ab. Doch Inu Yasha ließ sich nicht so leicht wegschicken. Mit zwei Schritten stand er bei ihr, drehte sie um und drückte sich von hinten an sie. „Hör auf damit. Du bist nicht bei Verstand.“, zischte sie. Nur allzu gerne wollte sie sich wehren, doch so wie Inu Yasha sich an sie presste und seine Zähne an ihrem Hals knabberten, um so weniger wollte sie aufhören damit. Der Yokai wanderte erneut unter ihr Shirt. Hinauf zu ihrer Brust und spielte damit. Mit der anderen Hand glitt er von ihrer Hüfte nach vorne und zwischen ihre Beine. Das Mädchen stöhnte auf bei diesen Berührungen und krallte sich in der Tischkante fest. Inu Yasha spürte noch immer ihre starken Kräfte, die sich perfekt zu seinen ergänzten. Langsam schob er ihr Oberteil über ihren Kopf, öffnete ihren BH. Sie ließ es zu, bevor sie sich zu ihm drehte und nun ihn von dem dünnen Pullover befreite, den er trug. Kaum berührten ihre Finger seine Haut, entfuhr ihm ein abermaliges kehliges Knurren: „Hör auf damit!“ „Oh, markierst du heute den Starken.“ „Ich bin auch stark.“ „Das ich nicht lache.“, erneut fuhr sie mit ihren Fingern über seinen nackten Oberkörper. „Ich hab gesagt, du sollst das lassen.“, fuhr er sie an. Doch Kagome lachte nur. Sie spürte, wie er vor Aufregung zitterte. Doch ihr ging es auch nicht besser. Ihre Kräfte überrannten sie fast. Noch nie zuvor hatte sie sich so stark gefühlt. Ob es Kikyo auch so ergangen ist? ‚Kikyo?!’, das Mädchen schüttelte heftig den Kopf bei diesem Gedanken. Niemals wollte sie in so einer Situation an diese Frau denken. Vor Wut über ihre Dummheit schallte sie sich selbst in Gedanken, und erneut wallten ihre Kräfte auf. Inu Yasha spürte diesen Gefühlsausbruch ganz genau. Ihre Kräfte, die versuchten ihn zu läutern. Die versuchten, ihn wieder zu einem Hanyou zu machen. Das Tier ihn ihm brüllte laut auf, bahnte sich seinen Weg. Er packte die Miko vor sich an der Hüfte und verfrachtete sie auf den Schreibtisch, vergrub seinen Kopf zwischen ihren Brüsten und fuhr mit den Händen über ihren Rücken. „Ah.“, war das einzige, was Kagome sagen konnte. Ein Prickeln überkam sie und sie warf ihren Kopf in den Nacken. Dann schlang sie ihre Beine um die Hüfte des Yokai und zwang ihn so noch näher an sich heran. Sie konnte nur allzu deutlich seine Erregung spüren. Langsam nahm sie ihre Hände und tastete nach seinem Kopf. Sie zwang ihn, sie anzusehen und küsste ihn unvermittelt und mit voller Leidenschaft. Ein Gefühl trug sie, was sie noch nie zuvor gespürt hatte. Der Yokai ließ sich augenblicklich in dieses Spiel verwickeln und vergrub seine Hände in ihren schwarzen Haaren. Das Mädchen ließ keuchend von ihm ab und machte sich an seiner Hose zu schaffen. Ihre Hände zitterten leicht dabei, was dem Yokai vor ihr nicht entging. „Was ist? Bist du nervös?“, grinste er sie selbstsicher an. „Ach halt den Mund.“ „Es ist diese Mikokraft oder?“ Sie ließ von ihm ab und schaute auf. Nickte. „Lass dich einfach von ihr tragen. Denk am besten gar nicht nach. Ich kenn das nur allzu gut. Vertrau mir!“, hauchte er ihr entgegen und entledigte sich selbst seiner Hose und wandte sich kurze Zeit später Kagomes Shorts zu. Sie ließ ihn gewähren und hob ihr Becken ein wenig, damit die Hose samt Unterwäsche leichter zu Boden glitt. Der Yokai knurrte beim Anblick seiner nackten Gefährtin laut auf. Dann packte er sie erneut an der Hüfte und versenkte sich in ihr. Kagome stöhnte auf und krallte sich am Tisch fest, auf dem sie immer noch saß. Wellenweise überkamen sie abwechselnd ihre Mikokräfte, die Liebe zu Inu Yasha und die Wut, die sie immer noch in sich trug wegen des Streites. Und all das zusammen ließen sie fast schier wahnsinnig werden. Sie spürte die gewaltige Kraft Inu Yashas. Nicht das er nicht auch so schon stark wahr und teilweise sehr animalisch handelte. Nein, nun war er ganz und gar ein Yokai und handelte nur von Instinkten getrieben. Sie genoss es. Inu Yasha konnte indessen nun ihre Kraft spüren. Er bemerkte, wie sich ihr Körper gegen ihn sträubte und dann gleichzeitig wieder einlud, weiter zu machen. Sein verstand schaltete sich fast aus und ein Keuchen entfloh seinem Hals, als er spürte, wie Kagome sich sanft in seiner Schulter fest biss. In ihm rebellierte alles. Der Yokai in ihm verlangte, dass er aufhörte. Wollte sich nicht weiter diese Zärtlichkeiten gefallen lassen. Doch Inu Yasha unterband es. Stattdessen schob er seine beiden Hände unter Kagomes Hintern und hob sie hoch. Sie umschlang seine Hüfte abermals mit beiden Beinen und ließ sich tragen, ohne dass sie sich voneinander lösten. Sie hätte das auch nicht erlaubt. Der Yokai setzte die junge Frau unvermittelt ab und konnte sich doch befreien, auch wenn sie es ihm schwer machte, sich aus ihrer Enge zu lösen. „Du kannst mich nicht beherrschen, kleine Miko!“, raunte er in ihr Ohr, während er sie umdrehte. Er legte eine Hand auf ihren Rücken, zwang sie so, sich nach vorne und auf den Tisch zu beugen. Dann drückte er mit der anderen Hand ihre Schenkel auseinander, um abermals aber nun von hinten in sie hinein zu stoßen. Kagome schrie auf. Seine Stöße waren härter als sonst. Tiefer. Sie glaubte, es würde sie zerreißen. Doch nur wenige Sekunden später überkamen sie wieder diese Wellen und sie entspannte sich. Er grub seine Hände mit samt den Klauen in ihre Haut und hielt sie am Becken fest. Noch immer rebellierte alles in ihm. Sagte ihm, dass das eines Yokai nicht würdig sei. Das es nicht würdig sei, eine Miko hart ranzunehmen, so hart, dass sie es auch noch genoss. Doch er brachte diese Stimmen durch pure Ignoranz zum Schweigen. Stattdessen stieß er immer härter und schneller zu. Ganz von den Instinkten und seiner Leidenschaft für Kagome getrieben. Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und schaute über die Schulter nach hinten. Sie sah Inu Yasha, der sie zwischen seinen Stößen angrinste. Doch es war nicht etwa dieses abfällige Grinsen von einigen Minuten zuvor, sondern ein liebevolleres. Zwar war er noch immer ein Yokai, doch seine Mimik hatte sich verändert. War weicher geworden. „Alles okay?“, brachte er stockend hervor. „Solange du nicht aufhörst!“, lächelte sie atemlos zurück. Er tat wie geheißen. Noch einmal stieß er hart von hinten zu. Und noch einmal. Er konnte spüren, wie sich das Fleisch um seine Erregung enger zog. Spürte, wie Kagomes Kraft sich noch einmal aufbäumte. Und ihm ging es nicht anders. Kagome stöhnte lauthals auf. Noch nie hatte er sie so behandelt. Es war schon beinahe brutal. Und würde man das einem Außenstehenden erzählen, würde der es als Vergewaltigung aufgreifen. Doch so war es nicht. So war es ganz und gar nicht. Beide wussten, was hier gerade geschah: Sie waren in ihrer Wut und Verzweiflung über den eventuellen Verlust des anderen von ihren Kräften überrannt worden. Wie fehlgesteuert. Und gleichzeitig begehrten sie den jeweils anderen viel zu sehr, als dass sie sich dagegen zur Wehr gesetzt hätten. Lieber gaben sie sich dem Ganzen komplett hin. Ließen die Welt Welt sein und liebten sich bedingungslos. Ihr Herz wurde mit jedem Stoß von Inu Yasha schneller. Hektischer. Ihre Beine krampften, genauso wie ihre Arme. Sie hatte jetzt nicht einmal mehr die Kraft, seine Stöße wenigstens ein wenig abzufedern. Wollte es aber auch eigentlich nicht. Kagome spürte, wie sie sich dem wohlig-süßen Ende näherte. Sie musste lauthals aufstöhnen, als es sie überkam. Inu Yasha fühlte ihren Höhepunkt der Leidenschaft nur allzu gut und gab sich ebenso seinem mit einem kehligen Knurren hin. Sie verharrten so noch einige Minuten, bevor sich Inu Yasha aus ihr löste und sie zu sich drehte. Noch immer brodelte sein Yokaiblut in ihm: „Mach das nie wieder.“ „Was?“ „Mir sagen, dass du mich verlässt.“ „Warum nicht?“ „Ich werde wahnsinnig, wenn du das tust. Hast du doch gerade gemerkt. Und das will ich nicht.“, seufzte er und drückte sie an sich. „Das hab ich gemerkt. Mir ging es aber auch nicht besser.“ „Du hast ganz schöne Kräfte entwickelt.“, grinste er und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare. „Ja und das hat mir, wenn ich ehrlich sein soll, schon ein wenig Angst gemacht.“, sie löste sich ein wenig von ihm und sah ihn an, „Deine Augen. Sie sind immer noch rot.“ „Hab ich mir gedacht. Ich merk noch die Kraft in meinem Blut. Was hast du nun vor?“ „Wir sollten uns anziehen. Dann packen wir schon einmal alles zusammen und warten bis meine Familie heim kommt.“ „Du willst mich so vor deine Familie stellen?“, er schaute sie entsetzt an, „Ich weiß ja nicht mal, was jetzt noch mit mir passieren könnte.“ „Keine Sorge. Auch ich spüre noch die Mikokräfte in mir. Solange kann ich dich noch bewältigen. Wir warten einfach bis sie da sind. Erklären ihnen alles und ziehen uns dann in unser Zimmer zurück. Ich werd dann einen Bannkreis ziehen und wir brechen bei Sonnenaufgang auf.“ „Wohin? Wieder zum Fuji-san?“ „Nein. Wir werden zurück ins Mittelalter gehen. Fluch hin oder her. Jetzt treten wir Naraku mal gewaltig in den Arsch.“ Der Yokai schaute sie an, grinste und küsste sie: „Du bist das schlauste Mädchen, dass ich kenne. Dafür lieb ich dich!“ „Ich weiß!“, grinste sie zurück. Zwei Stunden später war Kagomes Familie wieder da. Sie staunten alle drei nicht schlecht, als sie sahen, wie Inu Yasha nun aussah. Kagome erklärte es ihnen alles ganz genau und ihre Mutter versprach, sogleich noch einige Bentos vorzubereiten, die sie mitnehmen sollten. Sota hingegen und auch der Großvater hatten einigen Respekt vor dem Yokai, der da so unbekümmert an ihrem Küchentisch saß. Inu Yasha war tatsächlich die Ruhe selbst. Er trug seinen Suikan und Tessaiga und wartete alles einfach ab. Hing seinen Gedanken nach. Er wusste, dass es eine kurze Nacht werden würde. Morgen ging es wieder zurück ins Mittelalter. Zurück zu ihren Freunden. Aber auch zurück zu ihren Feinden. „Jetzt fängt der Spaß erst richtig an!“, murmelte er leise zu sich selbst und so, dass es keiner aus ihm selbst hörte. Er freute sich auf die Rückkehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)