Chaotic Feelings 2 von Vienne (Die Gefühle fahren Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 21: Verliebtheit und ein Wiedersehen -------------------------------------------- Langsam bahnten sich die ersten goldenen Sonnenstrahlen ihren Weg unter den Vorhängen hindurch. Stück für Stück eroberten sie das kleine Schlafzimmer in der Ferienhütte der Higurashis am Fuße des Fuji-san. Es versprach ein schöner und warmer Tag zu werden. „Hm.“ Bei dem Hanyou zuckten die Ohren: “Kagome, bist du wach?“ „Hm.“, ertönte es erneut. Das Mädchen hatte die Augen immer noch geschlossen, genauso wie Inu Yasha. „Gut geschlafen?“, fragte sie ihn. „Ja. Und du?“ „Tief und fest.“ In Kagomes Körper kehrte das Leben zurück. Ebenso in den Körper von Inu Yasha. Und mit einem Schlag rissen beide die Augen auf und waren hellwach. Der Hanyou hatte Kagomes Kopf genau vor seinen Augen. Sein Blick suchte weiter und er bemerkte, wie beide da lagen: Kagome lag mit dem Rücken an seinem Bauch und er hatte einen Arm unter ihrem Kopf, mit dem anderen hatte er Kagome fest umschlungen. Ihm stockte ein wenig der Atem, als er ihren Duft tief einatmete. Dem Mädchen entging es nicht. Sie war selbst über ihre Schlafposition überrascht. Ihre Hände waren ineinander verschlungen, ebenso ihre Beine. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Keiner der beiden wagte etwas zu sagen. Sie wollten die Stimmung nicht kaputt machen. Denn jeder auf seine Art und Weise genoss die momentane Stille und die Vertrautheit. Inu Yasha löste eine Hand aus ihrer und begann stattdessen kleine Kreise in ihre Handfläche zu zeichnen. Er versuchte seine Gedanken nebenbei zu ordnen. Der Hanyou wusste, dass er neben ihr eingeschlafen war. Das er einen Arm um sie gelegt hatte und sie näher an ihn heran gerutscht war. Doch so wie sie jetzt aufgewacht waren, herrschte noch viel mehr Intimität zwischen ihnen als noch einige Stunden zuvor. Er musste zugeben, dass er dem ganzen nicht abgeneigt war. Seit er Kagome kennen gelernt hatte, herrschte Vertrautheit zwischen ihnen. Mehrmals hatte er ihr versprochen, sie mit seinem Leben zu beschützen. Er seufzte auf. Während Inu Yasha versonnen in ihrer Handfläche Kreise malte, strich Kagome liebevoll über seine andere Hand. Auch sie konnte es sich nicht erklären, warum sie sich so nahe waren. Immerhin war Inu Yasha nicht mehr in sie verliebt. Und doch blieb er bei ihr liegen. Tat er es etwas nur aus reiner Freundlichkeit wegen ihres Liebesgeständnisses, um sie nicht zu verletzten? Unmerklich schüttelte sie den Kopf. Nein, dass konnte es nicht sein. Ganz tief in sich drin, spürte sie, dass er ihre Nähe suchte. Und er hatte es ja auch gesagt: Sie machte ihn wahnsinnig und er wusste nicht warum. „Der Splitter in deiner Brust ist total rein.“, unterbrach sie nach ein paar Sekunden die Stille. „Das überrascht mich nicht. So nah wie wir uns gerade sind.“ „Soll ich wegrücken?“ „Nein!“, Inu Yasha antwortete direkter, als er eigentlich wollte. Er wurde augenblicklich rot und konnte das Kichern Kagomes hören: “Lach mich nicht aus.“ Das Mädchen drehte sich unter seinem Arm auf den Rücken und schaute ihn dann an: “Tu ich nicht.“ Inu Yasha versank in ihren Augen. Er war überrascht. Das war ihm zwar schon öfters passiert, meistens wenn sie sich nach einem Streit wieder versöhnt hatten, aber noch nie ließ er sich so tief fallen. Erst wollte er raus, wollte aus dieser Nähe flüchten. Doch sein Herz riet ihm, sich darauf ein zulassen. Und er tat es. Völlig in Trance strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er führte sich völlig berauscht von ihrer Nähe. Kagome entging Inu Yashas Zustand nicht. Sie genoss die Berührungen seiner Finger auf ihrem Gesicht. Ihr Herz raste. Am liebsten hätte sie ihn geküsst. Doch sie wollte ihn nicht überfordern. „Inu Yasha.“ „Ja?“, er hauchte nur mehr. „Komm. Lass uns frühstücken.“ „Okay.“ Er war ein wenig enttäuscht. Liebend gerne wäre er noch stundenlang im Bett liegen geblieben. Zusammen mit Kagome. Nur er und sie und niemand der sie störte. Während er so darüber nachdachte, stand Kagome bereits auf. Er stützte sich auf seine Unterarme, verfolgte sie mit jedem Blick. Das Mädchen zog die Vorhänge zur Seite. Die Sonne blendete sie, weswegen sie die Augen schloss, während sie sich streckte. „Kagome.“ „Ja?“, sie drehte sich zu Inu Yasha, der sie mit offenem Mund halb im Bett sitzend anstarrte. „Ähm, nichts.“, schwungvoll stand er auf, „Ich hab’s vergessen.“ „Okay.“ Kagome stand, noch immer ihr Nachthemd tragend, in der Küche und bereitete das Frühstück zu. Inu Yasha half ihr dabei, deckte den Tisch. Und doch versuchte er so oft es ging, sie zu berühren. Dem Mädchen entging es natürlich nicht und sie warf ihm schließlich einen fragenden Blick zu, als er sie wieder einmal wie zufällig am Rücken berührt hatte. „Inu Yasha? Warum lässt du nicht deine Finger von mir?“, sie grinste ihn schief an. „Weil…wegen…na du weißt schon. Ähm, wegen…warte, mir fällt es gleich ein…“, stammelte er und schaute krampfhaft in eine andere Richtung. „Wegen dem Splitter?“ „Ja. Ja genau!“, er nickte heftig und übertrieben. Kagome musste wieder kichern und begann nebenbei das Essen auf den Tisch zu stellen. Der Hanyou setzt sich schon. „Mehr gibt es nicht?“, er maulte ein wenig. „Tut mir leid. Aber wir sollten so wenig Kontakt zu den Menschen hier haben wie möglich. Deswegen koch ich sparsamer. So müssen wir weniger einkaufen.“ „Na gut.“ Beide aßen und plauderten über ihre letzten Abenteuer. Kagome fühlte sich unbeschwert, genauso wie Inu Yasha. Nichts konnte momentan ihre Stimmung trüben. Das Thema Kikyo und Kagomes Liebe zu Inu Yasha sprachen sie nicht an. Lieber unterhielten sie sich über ihre Freunde und die offene Beziehung von Miroku und Sango. Die beiden waren sich ziemlich schnell darüber einig, dass sie sicher irgendwann die Hochzeit der beiden erleben würden. Nach dem Frühstück ging Kagome unter die Dusche und zog sich andere Klamotten an. Dann schnappte sie sich modischere Klamotten für den Hanyou und ging zurück zu ihm in die Küche, wo er sie erstaunt anschaute. „Was hast du mit diesen Fetzen vor?“ „Zieh sie an. So fallen wir weniger auf. Der Fuji-san ist immer noch eine beliebte Pilgerstätte und unterwegs werden wir sicher einige, wenn auch nicht viele Menschen treffen. Du musst nicht mehr als nötig auffallen.“, erklärte sie ihm. „Ich dachte, wir halten uns von Menschen fern.“ „Ja, aber damit meinte ich, dass wir nicht gerade mitten ins Dorf rennen und schreien ‚Wir sind da!’. Ich denke, es wäre nicht so schlecht, ein wenig umher zu wandern. So bleibt der Splitter rein.“ „Aber du kannst ihn doch auch läutern.“ „Schon, aber es strengt mich ziemlich an. Ich bin zwar eine Miko. Aber nicht so stark wie andere.“, grummelte sie, „Und nun zieh dich an.“ „Reicht es nicht, wenn ich nur eine Kappe aufsetze?“ „Die Leute hier sind immer noch sehr abergläubisch. Deswegen liebt Großvater diese Gegend sehr. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie dich allein anhand deiner Kleidung und der weißen Haare als Hanyou identifizieren würden. Und dann ist hier wahrscheinlich der Teufel los.“ Inu Yasha dachte nach. Selbst wenn die Menschen mitbekommen würden, dass er ein Hanyou war, konnte ihm keiner versichern, ob er mit heiler Haut davon kommen würde. Vielleicht waren sie nicht so verständnisvoll und entspannt wie Kagome. Eher verschreckt, dass es in der modernen Welt tatsächlich noch Hanyou gab. „Na gut. Bevor sie mir noch bei lebendigem Leib die Haut über den Kopf ziehen.“ Inu Yasha nahm sich die Sachen, die ihm Kagome reichte und verzog sich ins Schlafzimmer. Es überraschte ihn selber, dass er sich komischerweise recht wohl fühlte in den Sachen. Sie waren bequem, wenn auch nicht so robust wie sein Suikan aus Feuerrattenhaar. Zu guter Letzt setzte er sich seine Kappe auf und nahm sich Tessaiga. Kagome wickelte eine Decke um das Schwert, gab Inu Yasha den mit Bento bepackten Rucksack und schob das Schwert zwischen Rucksack und Inu Yashas Rücken. „Komm, lass uns los gehen.“ Der Hanyou nickte und zusammen gingen sie hinaus in den sonnigen Tag. Sie waren schon bald drei Stunden unterwegs, als Kagome eine Pause vorschlug. Ihr taten die Füße weh von dem ständigen bergauf gehen. Sie ließen sich an einem kleinen Bachlauf nieder. Beide schlüpften aus ihren Schuhen und steckten sie ins kühle Nass. Inu Yasha ließ sich ins Gras fallen und Kagome reichte ihm sein Bento und etwas zu trinken. „Ich fühl mich gut.“, sagte er zwischen zwei Bissen. „Dacht ich mir.“ „Wie lange willst du in der Hütte bleiben?“ „Bis wir den Splitter wieder raus haben. Irgendwie.“ „Klingt nicht so, als hättest du einen Plan.“ „Mein Plan besteht momentan nur aus der Tatsache, dass ich den Splitter rein halten muss.“, seufzte sie und ließ sich ebenfalls ins Gras sinken. „Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast.“ „Was denn?“ „Das Kikyo mir den Splitter eingepflanzt hat.“, antwortete der Hanyou in den Himmel starrend, „Es könnte tatsächlich sein. Nur ich weiß nicht, wann das geschehen sein soll. Ich meine, du hast gesagt, dass ich durch einen riesigen Seelenfänger in den Brunnen gezogen wurde und dann völlig verändert wieder zurückkam. Das ich mich an manche Dinge nicht erinnern kann. Kagome, erzähl mir alles, was bis zu dem Zeitpunkt passiert ist. Vielleicht kann ich mich ja an Manches dann wieder erinnern.“ Kagome schaute ihn erstaunt an und setzte sich auf. Sie musste erstmal ihre Gedanken ordnen, bevor sie zu erzählen begann. Das Mädchen versuchte sich an jedes Detail zu erinnern: Sie begann mit ihrem Streit und wie er sich widerwillig bei ihr entschuldigte, wie sie ihn auf die Wange küsste. Dass ihre Freunde eine kleine Intrige spannten, damit sie besorgt wegen Shippou wieder zurück ins Mittelalter kehrte und dass der ganze Plan kläglich scheiterte. Sie war wütend gewesen und verletzt und kehrte in ihre Zeit zurück. Inu Yasha war ihr gefolgt und sie waren sich näher gekommen. Sehr nah. Kagome brachte während ihrer Erzählung Inu Yasha zum Lachen, als sie ihm erzählte, wie wütend ihr Großvater gewesen war und in einem Hotel übernachtete. Der Hanyou knurrte, als sie davon sprach, wie sie den verunreinigten Splitter des Shikon no Tama von Naraku bekam und Inu Yasha angriff. Als sie ihm die Szene schilderte, als er ihr den Antrag machte, wurde er rot und schaute sie ungläubig an. Sie zuckte nur lächelnd mit den Schultern und fuhr fort. Doch während sie von ihrem schrecklichen Traum erzählte, der wegen Kikyo plötzlich auch noch wahr wurde, wurde ihre Stimme immer leiser und sie geriet mehr und mehr ins Stocken. Inu Yasha entging das natürlich nicht. Er setzte sich auf und nahm sie in den Arm. Kagome lehnte ihren Kopf an seine Schulter und erzählte tapfer weiter. Bis hin zu dem Punkt als Inu Yasha in den Brunnen gezogen wurde. „Das wäre alles.“, endete sie leise seufzend. „Ganz schön viel.“ „Ja, aber es ist die Wahrheit.“ „Die Wahrheit.“ Er schaute auf das fließende Wasser. Wieder schwirrten ihm die Gedanken durch den Kopf. Doch wenigstens hatte er dieses Mal keine Kopfschmerzen dabei. Was wohl allein an Kagomes Nähe lag. Kagome. Sein Blick glitt zu ihr. Sie sah ebenfalls auf das Wasser. Inu Yasha versuchte bei ihrem Anblick tief in sich hinein zu hören. Suchte nach irgendeinem Gefühl, dass ihre Geschichte bestätigen würde. Doch alles was er spürte, war sein schlagendes Herz, das wieder Purzelbäume bei ihrem Anblick schlug. Der Hanyou ahnte, dass sein Herz ihm sagen wollte, dass Kagome die Wahrheit sprach. Das sie ihn nicht angelogen hatte. Was hätte sie auch für einen Grund dafür gehabt? „Ich glaube dir.“, sagte er. „Wirklich?“, sie schaute ihn ungläubig an. Ihre Blicke trafen sich und Inu Yasha nickte lächelnd. Überglücklich sprang Kagome auf und fiel ihm um den Hals: “Danke! Danke, Inu Yasha!“ Er umschloss sie, was sein Herz mit Raserei quittierte. „Aber…“ „Aber was?“, Kagome löste sich wieder ein wenig von ihm und schaute ihn an. “Ich glaube dir. Und du weißt, dass du mich wahnsinnig machst. Nur ich weiß nicht, ob ich dich mehr liebe als Sie.“ „Ah, okay. Das ist in Ordnung. Denn ehrlich gesagt, Inu Yasha, weiß ich, warum ich dich wahnsinnig mache. Und wenn du mal auf dein Herz hören würdest, wüsstest du es auch.“ Ernst schaute er sie an. Musste schwer schlucken und nickte: “Ich mag dich. Ich mag dich sehr. Und mein Herz rast, wenn ich dich berühre oder du mich. Ich suche deine Nähe. Ich will deine Nähe. Ich glaube, ich bin verliebt.“ Die letzten Worte kamen schwer über seine Lippen. Er war verlegen und schaute betreten zu Boden. Doch in seinem Gefühlschaos wurde er von Kagome aufgefangen. Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Mehr schaffte sie nicht und sie wollte den Hanyou nicht gleich überrumpeln. Inu Yasha war wie elektrifiziert von den sanften Lippen des Mädchens. Zuckersüß war dieser kleine Kuss gewesen. Und damit bestätigte sich sein Gefühl. Verliebt schauten sich die beiden an. „Inu Yasha? Kagome?“ Die beiden schreckten auf und sahen sich um. „Jinenji!“, rief Kagome erfreut und sprang auf, lief dem Hanyou entgegen, „Was machst du denn hier. Ich meine, du bist in der Neuzeit und nicht im Mittelalter.“ „Hallo Kagome. Hallo Inu Yasha!“, Jinenji lächelte. „Hallo Jinenji.“, begrüßte ihn auch Inu Yasha. „Schön euch zu sehen. Seit wir uns vor einigen hundert Jahren begegnet sind, hoffte ich die Jahrhunderte hindurch, dass wir uns wieder sehen würden.“ Die drei setzten sich wieder ins Gras und Kagome bot ihm etwas von ihrem Bento an. „Sag, wie hast du die Zeiten überlebt? Seit ich Kagome kenne und ab und an hier in der modernen Welt bin, ist mir noch kein Hanyou oder Yokai begegnet. Außer der, der die Seelen verstorbener Kinder frisst.“, fragte Inu Yasha. „In der großen Stadt wirst du auch keine finden. Die haben sich alle in die Berge und fast unbewohnten Gegenden zurückgezogen. Aber es sind weit weniger als damals. Ich hab mich hierher zurückgezogen, als meine Mama vor Jahrhunderten starb. Seitdem habe ich den Leuten immer mal wieder mit meinen Kräutern geholfen.“ „Du hast also Kontakt zu den Einwohnern dieser Gegend?“, hakte Kagome nach. „Ja. Ab und an kommen sie mich besuchen und erbitten sich Kräuter.“ „Ich bin jeden Sommer hier gewesen, seit ich ein Kind war. Komisch das wir uns noch nie begegnet sind.“ „Es war halt vorbestimmt, dass wir uns erst im Mittelalter und dann hier begegnen. Aber sagt mal, was treibt euch hierher?“ Inu Yasha und Kagome tauschten Blicke aus, bevor Kagome erneut zu erzählen begann. Aber nur die kurze Version. Der Hanyou Jinenji hörte interessiert zu, stellte aber erst seine Fragen zum Schluss, die ihm seine beiden Freunde ebenfalls beantworteten. „Das mit dem Juwelensplitter in deiner Brust ist echt hart.“, kommentierte er am Ende. „Ja, und wir haben keine Ahnung wie wir das Teil wieder herausbekommen. Ich kann es ihm ja nicht mit Tessaiga raus schneiden.“, stellte Kagome ironisch fest. „Das ist wohl wahr.“ Inu Yasha brummte nur. „Was haltet ihr davon, wenn ich morgen bei euch vorbei komme? Sag mir einfach, wo die Hütte von euch steht. Ich muss morgen sowieso mal ins Dorf. Eine alte Frau ist krank und die Kinder kamen heute Morgen zu mir. Sie baten mich, einen Heiltrank herzustellen. Ich suche gerade die Kräuter dafür zusammen. Die Arznei der modernen Ärzte hier wirkt nicht richtig. Und vielleicht finden wir ja eine gemeinsame Lösung.“ „Gerne. Warum denn nicht?“, Kagome schaute zu Inu Yasha, der lächelnd nickte. Das Mädchen gab Jinenji eine genaue Wegbeschreibung. Der Hanyou freute sich und verabschiedete sich, verschwand wieder im Wald. Auch Kagome und Inu Yasha machten sich kurze Zeit später wieder auf den Weg hinunter in Richtung Dorf. Beide freuten sich, dass sie Jinenji wieder gesehen hatten. Nie und nimmer hätten sie damit gerechnet. Den ganzen Heimweg sprachen sie über nichts anderes. Nicht einmal darüber, dass Inu Yasha anscheinend wieder verliebt war. In Kagome. Erst am Abend, als sie nach dem Essen wieder vor der Hütte saßen, kam es ihnen wieder in den Sinn. Als sie wieder aneinander gelehnt auf den Stufen hockten. Als Inu Yasha wieder Herzrasen hatte. Als Kagome lächeln musst. Als sich ihre Blicke trafen und beide erröteten. „Kagome.“ „Ja?“ „Wir können das schaffen, oder?“ “Wie schaffen so was immer.“ „Stimmt!“ Er beugte sich langsam zu ihr und berührte mit seinen Lippen sanft ihre Stirn. So sehr sein Herz auch Freudensprünge machte und in seinem Magen Schmetterlinge Amok flogen, so sehr hatte er auch Angst. Angst davor, dass das Gefühl plötzlich vorbei sein könnte. Oder noch schlimmer: Das sich der Splitter trüben würde. Und das Kagome ihn nicht würde läutern können. Er wollte nicht schon wieder Schmerzen haben. Kagome ahnte, was in dem Hanyou vorging. Sie kannte ihn gut genug. „Wir lassen es langsam angehen.“, hauchte sie ihm zu, lehnte ihre Stirn gegen seine. „Hm. Ich frag mich nur, ob ich das kann. Jetzt, wo ich weiß, was ich fühle.“ „Du musst. Wir sollten nichts riskieren.“ Inu Yasha nickte schweigend. Sie genossen die Stille und neu gewonnene Zweisamkeit. Wieder tanzten die Glühwürmchen vor ihnen am Weg und in der Ferne konnten sie Eulen hören. Beide fühlten sich wieder geborgen und Kagome war einfach nur froh, dass sie Inu Yashas Herz wieder für sich gewinnen konnte. Jetzt galt es nur noch, dieses Herz vor Kikyo und ihrem gemeinen Fluch zu verteidigen. Aber sie war sich sicher, dass sie auch das meistern könnte. Der Hanyou strich ihr gedankenverloren über den Kopf. Endlich war er sich sicher, was seine Gefühle für Kagome anging. Und er fühlte sich gut. Sie war sein Anker und sein Fixpunkt. Sie gab ihm Sicherheit. Für sie wollte er immer da sein. Immer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)