Blind von SeishiroSumeragi (Holly x Rico) ================================================================================ Epilog: Epilog: Fears --------------------- Benni war bereits vorgegangen und Rico sah abwartend zu dem Sänger, der ihn anlächelte, während er einen Arm um den Violinisten legte. „Lass uns gehen.“, hauchte er sanft. Glücklich vor sich hin lächelnd kuschelte sich Rico an Holly und gemeinsam verließen sie den Backstage-Bereich des Kesselhauses. Wie Benni angekündigt hatte, standen alle bereits vor dem Nightliner der Letzten Instanz und unterhielten sich ausgelassen. Auch die Jungs von Lord of the Lost waren noch da. Und zum ersten Mal seit der gemeinsamen Tournee störte sich der Sänger nicht ein bisschen an der Anwesenheit von Chris und seinen Bandkollegen. „Hey, Leute. Sorry, dass es länger gedauert hat; wir mussten noch was klären.“ Holly grinste entschuldigend und ließ Rico unauffällig los. Der Dunkelhaarige erwiderte den Blick von Chris und Gared, die ihn fragend ansahen, mit einem fast unmerklichen Nicken und lächelte verliebt. Die beiden Mitglieder von Lord of the Lost grinsten, während sich der Violinist zu seinen Freunden und Bandkollegen gesellte. Doch da keiner Lust hatte, schon Abschied zu nehmen, beschlossen sie, das Tourfinale in einer Bar ausklingen zu lassen. An diesem Abend herrschte eine ehrliche, ausgelassene Stimmung zwischen ihnen; es wurde viel gelacht und die lustigsten Geschichten der Tour noch einmal erzählt. Wenn Holly nun auf das Geschehene zurückblickte, wirkte es irgendwie surreal und unwirklich. Wie eine abstrakte Geschichte aus einem Film oder Buch. Oder wie ein Alptraum. Jedenfalls nicht so, als wäre ihm das alles passiert und als hätten Rico und er derart leiden müssen. Nun konnte er tatsächlich unbeschwert zurückblicken und endgültig mit der Vergangenheit abschließen. Später stand die Gruppe vor der Kneipe, in der sie gewesen waren und sahen einander an; ihnen war bewusst, dass es jetzt Abschied nehmen hieß, doch keiner wollte den Anfang machen. Die gemeinsame Zeit war dazu zu schön gewesen. Nach einigen Sekunden des Schweigens räusperte sich Holly. Irgendwer musste ja mal etwas sagen. „Danke, dass ihr uns so tatkräftig unterstützt habt. Und danke für die schönen Erinnerungen. Wäre echt cool, mal wieder zusammen auf einer Bühne zu stehen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“ Er lächelte in die Runde. „Auf unsere erfolgreiche Tour und auf Lord of the Lost!“ „Auf die Letzte Instanz!“, stimmte Chris mit ein und lächelte zurück. „Ich wünsch euch viel Erfolg – auch weiterhin. Und vergesst uns nicht.“ Die beiden Sänger standen sich gegenüber und für einen Augenblick zögerte Holly. Er wusste trotz allem, was geschehen war, nicht, wie er auf Chris reagieren sollte. Mit Rico hatte er sich zwar ausgesprochen, aber er hatte immer noch keine Antwort darauf, was zwischen ihnen gewesen war. Doch er konnte das jetzt schlecht als Ausrede vorschieben, um derart distanziert dem Blonden gegenüber zu reagieren. Also umarmte er ihn kurzerhand, bevor er sich es doch anders überlegte. Theoretisch hätte er ihm zwar auch die Hand geben können, aber er fand diese Geste noch heuchlerischer als gar nichts zu tun. Chris erwiderte die Umarmung und für einen Moment konnte der Sänger der Instanz den warmen Körper des anderen ganz dicht an seinem spüren. Ein seltsam angenehmes Gefühl… „Sorry.“ Es war nur ein leises Flüstern direkt an seinem Ohr, doch es reichte, um Holly aus seinen Gedanken zu reißen und ihm einen Schauer über den Rücken zu jagen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich der andere Sänger entschuldigen würde und hatte Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Als sie sich voneinander lösten, sah Holly ihn im ersten Moment fragend und auch ein wenig verwirrt an, lächelte aber sofort wieder, damit die anderen nichts davon mitbekamen. „Also dann… ich würde mich freuen, öfter von euch zu hören.“, meinte er, um keine unangenehme Stille entstehen zu lassen. Auch Chris lächelte und irgendwie kam es Holly so vor, als sähe er Erleichterung in seinen Augen. „Das lässt sich einrichten.“ Auch die anderen verabschiedeten sich voneinander. Disco hielt Rico jedoch etwas länger im Arm, als die anderen und schien ihn noch etwas zu fragen. Ebenso leise, dass es keiner hören konnte, wie zuvor schon Chris mit Holly gesprochen hatte. Die Antwort schien dem Drumer von Lord of the Lost zu gefallen, denn er grinste, während er irgendetwas erwiderte. Was sollte nur diese Heimlichtuerei? Etwas verwirrt beobachtete Holly die Szene. Aber eigentlich konnte ihm das egal sein – er kannte nun Ricos wahre Gefühle und musste keine Angst mehr haben. Eifersucht schien ihm in diesem Moment derart fremd zu sein, dass er kaum glauben konnte, wie stark sie bis vor kurzem noch gewesen war. „Ihr seid wirklich süß zusammen.“, sagte Chris dann auf einmal. Holly hatte gar nicht bemerkt, dass der andere Sänger sich wieder neben ihn gestellt hatte. Die Hände in den Jackentaschen vergraben, sah er grinsend zu Rico und seinem Bandkollegen. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf Hollys Wangen, den auch die Dunkelheit um sie herum nicht verdecken konnte. „Ist es so offensichtlich?“ Chris lachte. „Meinst du das wirklich ernst?“ Der Röte nahm noch ein wenig zu, während Gared, Disco, Bo und Class sich zu ihnen umdrehten. „Also dann… Bis zum nächsten Mal. Kommt gut nach Hause.“ „Ihr auch.“ Die Mitglieder der Instanz winkten, während Chris und seine Jungs in der Dunkelheit verschwanden und machten sich anschließend auf den Weg zurück zu ihrem Nightliner. Holly hatte kurzerhand beschlossen, mit nach Dresden zu fahren, da er nicht von Rico getrennt sein wollte; der Violinist hatte natürlich keinerlei Einwände und freute sich auf die gemeinsame Zeit. Denn nach allem, was sie durchgemacht hatten und nach dieser doch sehr ereignisreichen Tournee wollten sie nur noch eins: sich entspannen und genießen. Die anderen Bandmitglieder legten sich hin, da sie von dem Konzert erschöpft waren, doch Holly und Rico konnten nicht einmal an Schlaf denken. Dazu war zu viel zwischen ihnen geschehen. Sie setzten sich in den unteren Teil des Nightliners, um die anderen nicht zu stören und unterhielten sich leise. Holly hielt den dunkelhaarigen Violinisten fest im Arm, der sich glücklich an ihn schmiegte und gar nicht mehr aufhören konnte, zu lächeln. „Wann hast du eigentlich das erste Mal gemerkt, dass da was ist, Rico? Wie fing es bei dir an?“, fragte der Sänger neugierig. „Ich weiß es gar nicht mehr genau… Ich war fasziniert von dir, seit du in die Band gekommen bist. Deine Stimme passte so unglaublich gut zur Instanz, deine Texte waren großartig.“ Er überlegte kurz. „Doch ich merkte bald, dass es nicht nur das war, was mich so sehr anzog. Auch deine Ansichten faszinierten mich und deine ganze Art. Und so schnell, wie sich eine tiefe Freundschaft zwischen uns entwickelte, wurde daraus auch mehr. Zumindest für mich. Anfangs dachte ich noch, ich hätte in dir nur einen Seelenverwandten gefunden – so wie Benni. Wir kennen uns schon ewig und sind so eng befreundet, dass ich mir ein Leben ohne ihn kaum vorstellen kann. Er ist immer für mich da und hat mir durch so viele schwere Zeiten geholfen… Aber bei dir war es anders. Ich wollte mehr, als nur ein guter Freund für dich sein, dich nicht nur umarmen. Deswegen habe ich nach unserem ersten Mal auch ohne zu zögern zugestimmt, dass wir halt eine Freundschaft mit besonderen Extras hätten. So wurde wenigstens ein Teil meines Verlangens befriedigt und jedes Mal, wenn wir wieder miteinander schliefen, konnte ich mir für einen wunderschönen Moment einreden, dass du mich nicht nur wegen meines Körpers und der Befriedigung begehrst.“ Sanft strich der Sänger durch die Haare seines geliebten Violinisten. „Aber ich habe dich nie nur deshalb genommen. Ich wollte immer nur dich und niemanden sonst.“, hauchte er sanft. Rico lachte leise. „Welch Ironie, was? Aber jetzt ist es endlich vorbei. Jetzt müssen wir uns nicht mehr voreinander verstecken.“ Er lächelte verträumt. „Und bei dir?“ Holly nickte, ehe er auf die Frage des Dunkelhaarigen antwortete. „Bei mir war es im Grunde genauso. Aus Interesse wurde Freundschaft, aus Freundschaft Liebe und aus Liebe unbändiges Verlangen. Deshalb konnte ich mich irgendwann nicht mehr beherrschen. Ich musste dich einfach verführen und dachte nicht über die Folgen nach. Ich konnte nur noch daran denken, dass ich dich vielleicht endlich berühren könnte – mehr als es normale Freunde tun. Ich ging das Risiko ein, dass du mich eventuell abweist und aus der Band wirfst; doch das merkte ich zu dem Zeitpunkt kaum. Als es mir dann doch bewusst wurde, kam mir die Idee, mein Verlangen hinter einer – wie du schon sagtest – 'Freundschaft mit besonderen Extras' zu verstecken.“ Liebevoll kraulte er Rico im Nacken und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Eine Weile war somit meine Begierde gestillt, doch natürlich konnte das auf Dauer nicht gut gehen. Ich wollte dich öfter sehen, dich nur für mich allein haben und mehr als nur Sex on Tour. Deshalb begann ich, dich immer öfter wie zufällig zu berühren, zweideutige Kommentare und Anmerkungen zu machen und dir entsprechende Blicke zuzuwerfen, auch wenn wir nicht auf Tour waren. Es fing auf der Bühne an – wenn auch mehr aus dem Grund, dass ich mein Verlangen kaum zu bändigen wusste, jedes Mal wenn du dich ausgezogen hast. Na ja… und dann wurde ich eben auch neben den Tourterminen deutlicher in meinem Verhalten. Ich wollte dich so sehr, dass es mich innerlich auffraß. Ich war oft eifersüchtig, wie gut du dich mit Benni verstanden hast. Jedes Mal, wenn ich euch so ausgelassen zusammen lachen sah, spürte ich einen Stich im Herzen. Denn oft schien es, als würdet ihr euch ohne Worte verstehen und über ein Geheimnis lachen, das nur ihr beide kennt. Das euch verbindet. Das hat mich damals fast wahnsinnig gemacht.“ Unwillkürlich zog Holly den Violinisten noch näher zu sich, als wolle er sich vergewissern, dass diese leidvolle Zeit der Unwissenheit nun endlich vorbei war. Und dass sie nie wieder zurückkehren würde. „Nun ja… so ganz Unrecht hast du damit nicht. Wir verstehen uns wirklich fast ohne Worte. Aber wir haben ja auch viel gemeinsam erlebt; da ist das kein Wunder.“ Rico sah zu dem Sänger hinauf und strich zärtlich über dessen Wange. „Aber damals musste er tatsächlich öfter zum Reden herhalten als sonst. Er war für mich da und hat mir geholfen, als er merkte, dass ich mich veränderte bzw. dass sich das Verhältnis zwischen uns veränderte. Zwar hat er erst nach deinem Unfall mit mir darüber gesprochen, aber gemerkt hat er es schon viel früher. Und er hatte die Hoffnung, dass ich vielleicht von mir aus zu ihm komme, aber ich konnte ja nicht so ohne weiteres darüber sprechen. Denn anfangs verleugnete ich meine Gefühle noch und belog mich selbst. Doch er hat mir gesagt, dass es nicht falsch wäre, so zu empfinden. Es sei eben einfach Liebe – und die stellt bekanntlich keine Frage. Auch nicht nach dem Geschlecht. Dennoch war es für mich keine einfache Situation, wirklich zu realisieren, dass ich auch auf Männer stehe und selbst als ich es dann irgendwann akzeptiert hatte, zögerte ich, mit jemandem darüber zu reden. Auch als Benni mich ansprach. Immerhin ist das ja durchaus ein heikles Thema und das musste auch Benni klar sein; schließlich ist er selbst ein Kerl. Aber ihm war das egal, er nahm mich einfach in den Arm und ließ es zu, dass ich mich schweigend bei ihm ausweinte. Auch ohne dass er wusste, was genau passiert war. Später fing ich dann an, mit ihm darüber zu reden und wie sich herausstellte, war er selbst auch lange Zeit mit einem Mann zusammen. Das machte mir Mut, meine Gefühle endgültig zu akzeptieren und damit zu leben. Deshalb hab ich in dieser Zeit so oft mit Benni gesprochen. Ich konnte eben immer mit allem zu ihm gehen, da ich wusste, er würde mich nicht abweisen oder über mich urteilen.“ „Benni… ist schwul?“, fragte Holly überrascht, korrigierte sich dann aber. „Also… äh, bi, mein ich…“ Damit hatte er nicht gerechnet. Und auch wenn das jetzt nicht sein eigentliches Interesse war, konnte er nicht umhin, den Violinisten ungläubig anzusehen. Dieser nickte lächelnd und verstand die unausgesprochene Frage auch so, die Holly nicht zu stellen wagte. Er hob den Kopf und hauchte einen zarten Kuss auf die Ohrmuschel des Sängers. „Du kennst ihn sehr gut.“, flüsterte er dann so leise, dass Holly es gerade so verstand. Die Stimme des Dunkelhaarigen verursachte bei dem Sänger der Instanz eine Gänsehaut; er war wie elektrisiert und konnte sich kaum rühren. Rico leckte über das Ohrläppchen Hollys, dessen Herzschlag scheinbar auf das doppelte beschleunigte. „Er war mal Mitglied der Instanz.“, hauchte der Violinist. Holly schluckte; er musste sich ziemlich auf die eigentlichen Worte seines Geliebten konzentrieren, denn seine Stimme vermittelte eine gänzlich andere Botschaft. „Seine Haare hatten meist die Farbe von Feuer und Liebe.“ Zärtlich begann er, am Ohrläppchen des anderen zu knabbern und schien auch noch sichtlich Gefallen daran zu finden, ihn in eine derartige Lage zu bringen. „Rico…“ Es war schon fast ein flehendes Murmeln. „Nein. Mit mir war Benni nicht zusammen.“, hauchte der Angesprochene und ließ von dem Sänger ab. Verspielt grinsend sah er ihn an und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. „Er und Specki hatten lange Zeit eine Affäre, die sie natürlich vor allen anderen geheim hielten. Es brach Benni fast das Herz, als Specki die Band verließ, doch er wusste, dass er ihn nicht aufhalten konnte. Damals war ich für ihn da – so wie er all die Zeit für mich da gewesen war. Doch ich ahnte noch nicht, was der eigentlich Grund für seine Trauer war. Er war ja so eng mit Specki befreundet, dass es niemanden wunderte, wie traurig er war. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung von ihrer Beziehung.“ Doch man konnte dem Blick des Sängers entnehmen, dass es ihm schwerfiel, jetzt auch nur das geringste Interesse dafür aufzubringen. Dieser Umstand verleitete Rico zu einem wissenden Lächeln und dazu, Holly leidenschaftlich zu küssen. Er schlang die Arme um den Hals des Sängers und drückte sich eng an ihn. Immerhin hatte er selbst dafür gesorgt, dass Holly nun alles andere als jugendfreie Gedanken hatte, also wollte er sich auch entsprechend dafür revanchieren, dass er so gemein gewesen war. Hollys Hände wanderten indes sofort zum Hinterteil des Violinisten und streichelten dieses ausgiebig. Voll feuriges Begierde erwiderte er den Kuss Ricos und verwickelte dessen Zunge immer wieder in wilde, neckische Spiele. Beide hatten die Augen geschlossen; die Welt um sie herum existierte in diesem Moment ohnehin nicht. Für sie zählte nur noch das Genießen des Augenblicks und das Gefühl ihres gegenseitigen Begehrens. Als sie sich schließlich nach Atem ringend wieder voneinander lösten, loderte ihre Leidenschaft noch immer in ihren Augen. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und sie konnten den heißen Atem des anderen auf ihrer Haut spüren. Es kostete beide einiges an Selbstbeherrschung nicht übereinander herzufallen, doch sie mussten sich daran erinnern, dass sie hier alles andere als allein und ungestört waren. „Rico…“, hauchte Holly verlangend. „Tut mir leid… ich wollte nicht-“, murmelte der Violinist. Irgendwie war es ihm unangenehm, den Sänger derart erregt zu haben – eigentlich war das nicht seine Absicht gewesen. Doch Holly lächelte nur liebevoll und strich eine Strähne aus dem Gesicht des Dunkelhaarigen. „Es gibt nichts, was dir leidtun müsste.“, flüsterte er zärtlich – auch wenn Rico deutlich hörte, dass er sein Verlangen unterdrücken musste. „Oder bereust du es etwa?“, fragte er dann ernst und sah den Jüngeren aus ehrlich besorgten Augen an. „Nein!“, meinte Rico sofort. „Wie könnte ich es bereuen, endlich mein Glück gefunden zu haben? Ich liebe dich, Holly. Von ganzem Herzen!“ Er warf sich dem Sänger entgegen, diesmal jedoch nur, um sich an seinem T-Shirt festzuhalten. „Und ich will dich nie wieder verlieren, Holly… Jahrelang wollte ich nur dich und dachte, ich hätte nie auch nur die geringste Chance. Und jetzt, wo du endlich bei mir bist, soll ich es bereuen?!“ Zärtlich legte Holly die Arme wieder um den Violinisten, der sich inzwischen regelrecht an seinem T-Shirt festklammerte und streichelte beruhigend über dessen Rücken. „Schhh… schon gut, Rico. Verzeih. Ich wollte deine Gefühle nicht in Frage stellen. Ich… wollte nur sicher gehen, dass es das ist, was du dir am meisten wünschst. So viele Jahre habe ich mit einer tief verwurzelten Angst gelebt – die kann ich jetzt nicht so ohne weiteres ablegen. Deswegen möchte ich, dass du jetzt umso glücklicher bist.“ Die leisen Worten des Sängers waren wie Balsam für die geschundene Seele Ricos, deren Wunden nun langsam begannen, zu verheilen. „Aber das bin ich doch…“, murmelte der Violinist, schloss die Augen und legte seine Stirn auf die Schulter Hollys. „Na, siehst du.“ Holly lächelte und hielt Rico fest im Arm, um ihm Halt zu geben, aber auch um ihn seine Nähe und Wärme spüren zu lassen. „Dann haben wir doch den Beweis, dass du es wirklich nicht bereust. Und mach dir keine Sorgen…“ Den letzten Satz hauchte er nur noch. „… ich werde niemals von deiner Seite weichen. Ich werde für dich da sein und immer bei dir sein, wenn du mich brauchst. Und ich werde zu dir stehen – egal, was alle anderen sagen.“ „Danke, Holly…“ Die Stimme Ricos war leise, kaum wahrnehmbar und doch verstand der Sänger ihn. Er lächelte. „Nein. Ich muss dir danken, Rico. Denn durch dich habe ich die wahre Liebe erst wirklich kennengelernt. Die Liebe, die keine Grenzen kennt und einen so sehr leiden lässt, obwohl man doch so viel Glück empfindet, den anderen zu haben. Die Liebe, bei der man jeden Schmerz akzeptiert – auch wenn er noch so groß ist – nur für diese eine Person. Und in meinem Leben bist du diese Person, Rico.“ „Holly…“ Beinahe zu Tränen gerührt, sah der Violinist seinen Bandkollegen an. Mit so viel Liebe und Warmherzigkeit, wie Holly nie zuvor in seinem Blick gesehen hatte. Zärtlich küsste er den Dunkelhaarigen und diesmal ging er so sanft und langsam bei dem Kuss vor, als wäre es ihr erster und Rico eine zerbrechliche Porzellanpuppe. Vorsichtig legte er die Hand in den Nacken des Jüngeren und genoss jede einzelne Sekunde dieses Moments. Auch wenn er im Nachhinein niemals hätte sagen können, wie lange sie sich küssten, so war es doch eine Verschmelzung all ihrer Gefühle füreinander. Atemlos und überwältigt von dieser innigen und tiefen Verbundenheit, die sie soeben verspürt hatten, sahen sie sich an. Wieder vergingen einige Momente, in denen nur ihr leises Keuchen zu hören war, während sie neuen Atem schöpften. Sie schienen sich auch ohne Worte zu verstehen und auf einer ganz anderen Ebene miteinander zu kommunizieren als sonst. Holly war der erste, der seine Sprache wiederfand, als der Moment vorbei war. „Sag mal, Rico… damals nach dem Unfall…“, begann er dann vorsichtig. „Waren es deine Gefühle, die dich derart beschäftigt und zermürbt haben?“ Eigentlich ahnte er, was die Antwort darauf war, doch er wollte die Wahrheit aus Ricos Mund hören, denn immerhin hatte er damals genug leiden müssen – nun wollte Holly sichergehen, dass er nicht einen Grund seines Leidens übersah. Langsam nickte der Violinist. Er sackte merklich ein wenig in sich zusammen – dieses Thema war nach wie vor nicht unbedingt leicht für ihn. „Natürlich. Deshalb wollte ich dir auch nicht mehr sagen, als dass ich besorgt um dich war. Aber in Wirklichkeit bin ich jedes Mal fast umgekommen vor Sorge, wenn ich nicht bei dir sein konnte. Ich konnte nicht schlafen, hab mir Vorwürfe gemacht und wurde immer schwächer. Meine Fassade drohte, gänzlich zusammenzubrechen. Immerhin gab ich mir die Schuld an dem Unfall. Doch ich wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest, wenn ich dir von meinen Gefühlen erzählt hätte. Ich glaubte natürlich, du würdest mich abstoßend finden und habe deshalb geschwiegen. Natürlich kam noch hinzu, dass ich dich erst recht nicht damit belasten wollte, als du… in dieser Verfassung warst… Ich konnte auch einfach nicht verstehen, wie du das alles so leichtfertig hinnehmen konntest.“ Wieder klammerte sich Rico an den Sänger. „Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren und nie wieder in deine wunderschönen Augen sehen zu können, Holly! Natürlich war ich deswegen völlig am Ende. Doch ich konnte es dir nicht sagen, denn dann wäre all meine Schauspielerei die ganze Zeit über umsonst gewesen.“ Ein leichtes Zittern ging durch den gesamten Körper des Dunkelhaarigen und Holly befürchtete schon, dass er in Tränen ausbrechen würde. Doch er blieb zumindest äußerlich ruhig. „Und natürlich waren auch meine Gefühle der Grund dafür, dass ich dich nicht gehen lassen wollte. Ich wär so gern mit dir zusammen eingeschlafen und in deinen Armen aufgewacht… Dazu kam noch diese ungute Vorahnung. Und als ich dann von dem Unfall erfuhr…“ Rico schluckte. Es war, als hätte er einen Kloß im Hals. Er konnte auch jetzt immer noch nicht darüber sprechen; die Erinnerungen waren wie Dolche, die sich in sein Herz bohrten. „Schon gut, Rico. Du musst mir das nicht erzählen.“, meinte Holly sanft und zog ihn näher zu sich heran. „Ich weiß, was du mir sagen willst.“, flüsterte der Sänger mit beruhigender Stimme. „Doch es waren auch meine Gefühle, die mich damals davon abhielten, bei dir zu bleiben. Ich hatte solche Angst, dass du sie bemerken würdest, wenn ich bei dir übernachtet hätte. Ich glaubte, dass ich mich vielleicht irgendwann nicht mehr beherrschen könnte und die Kontrolle verloren hätte… Was meinen Zustand nach dem Unfall dagegen angeht – auch hier ging es hauptsächlich darum, euch keine Sorgen zu bereiten. Natürlich war mir bewusst, dass ich ernsthaft in Schwierigkeiten steckte. Doch wenigstens ihr solltet euch nicht so viele Gedanken und Sorgen deshalb machen müssen. Ich merkte jedoch schnell, dass das zumindest bei dir überhaupt nicht klappte und eher noch das Gegenteil bewirkte. Deshalb hatte ich keine Einwände, als du vorgeschlagen hast, dass du ja bei mir schlafen könntest. Einerseits machte ich mir unheimliche Vorwürfe, weil ich dir derart viele Umstände und Sorgen bereitete; andererseits nutzte ich die Situation aus, um dafür zu sorgen, dass du dich ebenso ein wenig erholen konntest.“ Er lächelte bei der Erinnerung an diese wunderschöne Woche, die sie quasi nur zu zweit verbracht hatten. „Diese Zeit war wirklich unglaublich. Ich fühlte mich damals wie in einem Traum…“, murmelte Rico ebenfalls verliebt lächelnd. „Deshalb habe ich dann ja auch dieses Dinner für dich arrangiert; damit ich mich angemessen bei dir für deine Hilfe und Unterstützung bedanken konnte… und mich gleichzeitig dafür entschuldigen, dass ich dich quasi durch die Bank weg ausgenutzt habe.“ Holly seufzte. „Und eigentlich wollte ich diesen Abend nie durch so etwas dummes kaputt machen wie die Frage, ob du nicht langsam mal wieder nach Hause willst. Das tut mir wirklich leid, Rico. Ich wollte dir damit nie die Stimmung verderben… Eigentlich wollte ich nur, dass du weißt, dass ich mich schuldig fühlte, weil du all das für mich getan hast, ohne je auch nur eine Gegenleistung zu erwarten. Doch ich hab es unbewusst so formuliert, dass man es sehr einfach missverstehen konnte. Du wusstest ja nicht, was wirklich in mir vorgeht und das habe ich in dem Moment, als ich die Frage gestellt hab, nicht bedacht. Kein Wunder also, dass sie falsch rüberkommen musste. Ich machte mir Vorwürfe, dass ich dich quasi die ganze Zeit an mich gefesselt hab und wollte nur, dass du weißt, dass du nicht meinetwegen bei mir bleiben musstest, weil du dich zu irgendwas verpflichtet fühlst… Dass ich das Missverständnis nicht gleich aufgeklärt habe, ist ein dummer Fehler von mir gewesen. Und dann kam natürlich auch noch dieser Songtext und Sotiria dazwischen… Als ich dich dann nicht erreicht habe, bin ich fast verzweifelt. Ich hab mir unheimliche Sorgen gemacht, weil du in diesem Zustand allen Ernstes bis nach Dresden fahren wolltest. Und ich konnte mich nicht vernünftig entschuldigen, denn das wollte ich persönlich tun. Doch dazu hätte ich dich zumindest ans Telefon bekommen müssen…“ Holly seufzte leise. „Es tut mir so leid, was passiert ist. Das war wirklich die beschissenste Verstrickung von Fehlern und Zufällen, die ich je erlebt habe…“ „Schon gut. Es waren ja nicht nur deine Fehler, die dazu führten. Und für die Zufälle kannst du doch auch nichts.“, flüsterte der Violinist, der schweigend zugehört hatte und nun die Wange des Sängers streichelte. „Denk einfach nicht mehr darüber nach.“ Gerade, als Holly nicken wollte, fiel ihm etwas ein. „Eine Sache geht mir aber nicht so ganz aus dem Kopf…“ Rico sah ihn fragend an. „Als ich mit Benni telefoniert hab, als er bei dir übernachtet hat… Hast du zu der Zeit mit ihm geschlafen?“ Die Frage ließ ihn schon seit damals nicht los. Verwirrt sah Rico ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte er sichtlich durcheinander. „Na, du hast doch gesagt, dass er wieder ins Bett kommen solle…“ Rico überlegte einen Moment, ehe er antwortete, doch seine Augen zeigten nach wie vor, wie verwirrt er von dieser Frage war. „Ah!“ Offensichtlich war ihm irgendetwas klar geworden, denn sein Blick klärte sich und er musste lächeln. „Nein, ich habe noch nie mit Benni geschlafen. Aber Specki war zu dem Zeitpunkt auch bei mir. Wir waren am Abend zuvor gemeinsam unterwegs und da Specki ein bisschen betrunken war, haben wir ihn mit zu mir genommen. Benni hat ohnehin bei mir gepennt, weil es mir in dieser Zeit nicht besonders gut ging und ich Ablenkung brauchte. Ich hab auch gar nicht mitbekommen, dass du angerufen hast – das hat Benni mir erst erzählt, als ich auch irgendwann aufgewacht bin. Aber Specki merkt es sofort, wenn er mit jemandem in einem Bett schläft und dieser jemand aufsteht. Da ist es auch egal, wie müde oder besoffen er am Abend zuvor war. Wahrscheinlich hast du also Specki gehört und nicht mich.“ „Oh Gott…“ Holly schlug sich gegen den Kopf. „Und ich dachte allen Ernstes, du wärst das gewesen. Ich hab nur gehört, was ich glaubte, zu hören. Aber wenn ich so darüber nachdenke… eigentlich habe ich wirklich nur irgendeine Männerstimme erkannt.“ Erleichtert seufzte er. Eine Sache, die ihn ziemlich mitgenommen hatte, wäre somit geklärt. „Und mit Chris habe ich auch nicht geschlafen.“, meinte Rico dann ganz unvermittelt, als könne er die Gedanken des Sängers lesen. „Ich weiß, wie das alles ausgesehen haben muss – aber ich wollte dir nur zeigen, dass das was früher zwischen uns war, nur Sex unter Freunden war. So wie du es damals gesagt hast. Und dass ich auch andere Freunde habe, mit denen ich es treiben könnte. Du solltest nur merken, dass du entweder um mich kämpfen oder dich zurückziehen sollst. Der Gedanke dahinter kam von Benni und mir gleichermaßen. Entweder du willst mich zurückhaben oder du lässt mich endgültig in Ruhe, damit ich die Chance habe, darüber hinwegzukommen… Wobei ich natürlich gehofft habe, dass letzteres nicht der Fall ist. Denn das wäre für mich fast unmöglich und wahrscheinlich nahezu unerträglich geworden.“ Rico lächelte traurig und Reue schlich sich in seinen Blick. „Aber das war unfair und es tut mir leid, dass ich dir das angetan hab. Doch als wir Chris und seine Jungs kennenlernten, merkte ich schnell, wie sie drauf waren und dass sie ziemlich… offen sind. Als Chris mich dann auch noch darauf ansprach, was zwischen uns wäre, war ich erstaunt und schockiert zugleich. Er hatte in so kurzer Zeit nicht nur mitbekommen, dass wir uns scheinbar ziemlich heftig gefetzt hatten, sondern auch noch unsere Gefühle bemerkt… Ich kann dir nicht sagen wieso, aber mit ihm war es ähnlich wie mit Benni. Ich vertraue ihm einfach. Also erzählte ich ihm in groben Zügen, was passiert war. Zumindest dass ich unglücklich in dich verliebt bin, dass ich mir dann durch dein Verhalten Hoffnungen machte und enttäuscht wurde, als Sotiria auftauchte. Chris hörte geduldig zu, zeigte sich erstaunlich fürsorglich und bot mir sogar seine Hilfe an. Für ihn und die anderen sind Zweideutigkeiten und so ganz normal – sowohl backstage, als auch on stage. Deshalb spielte ich einfach mit. Aber auch wenn er so offen wirkt, hängt er doch ziemlich an Gared und Disco. Bo und Class sind ohnehin zusammen und die anderen haben eine Dreierbeziehung. Chris liebt die beiden genauso, wie sie ihn vergöttern… Und ich war nach dem Gig eigentlich ohne böse Absichten im Bad, wurde dann aber nachdenklich und wäre am liebsten zu dir gerannt, hätte mich für alles entschuldigt und dir einfach die Wahrheit gesagt. In dem Moment kam Chris rein und fand mich ziemlich fertig mit den Nerven auf dem Boden hockend. Er hielt mich davon ab, mir noch mehr die Haare zu zerraufen und sie am Ende womöglich noch auszureißen und beruhigte mich. Danach küsste er mich und sagte mir, dass alles gut werden würde. Doch durch diesen und den vorherigen Kuss, sowie das, was ich immer auf der Bühne mit dir veranstaltet hab, um dich aus dem Konzept zu bringen und dir zu zeigen, dass du langsam mal tätig werden sollst, weil ich nicht ewig warten würde, war ich einfach maßlos erregt. Chris hat mir nur geholfen, wieder runterzukommen, indem er mir einen runtergeholt hat. Mehr war da wirklich nicht.“ Im ersten Moment wusste Holly darauf nichts zu erwidern und sah den Violinisten einige Zeit einfach nur nachdenklich an. Er ließ die Dinge vor seinem geistigen Auge Revue passieren und fügte die nun vorhandenen Puzzleteile in das Gesamtbild der Vergangenheit ein. Jetzt ergab das alles Sinn. Beruhigt durch die Tatsache, dass Rico nie wirklich etwas mit Benni oder Chris hatte und obendrein auch noch grundehrlich zu ihm war, lächelte er wieder. „Weißt du, dass Chris sich sogar bei mir entschuldigt hat?“ Nun sah Rico überrascht aus. „Wann denn das?“ „Er hat es mir ins Ohr geflüstert, kurz bevor wir uns verabschiedet haben.“ Holly strich ihm über die Wange. „Aber ich kann verstehen, dass du Chris magst. Als er mich umarmt hat, habe ich eine angenehme Wärme gespürt… es war wirklich seltsam. Als hätte er meine Seele berührt. Nur durch eine einzige Umarmung.“ Kurz dachte er über diesen Moment nach, als ihm plötzlich noch etwas einfiel. „Und er meinte, dass wir echt süß zusammen wären… Komischer Kerl.“ Rico schmunzelte leicht. Das sah Chris irgendwie ähnlich. „Dafür wünscht uns Disco viel Glück und alles Gute für unsere gemeinsame Zukunft. Das hat er mir zum Abschied gesagt.“, meinte er dann grinsend. „Oh man. Haben wir uns denn so offensichtlich verhalten?“, fragte Holly lachend. „Ich denke, es war für unsere Jungs und die Lollies einfach schwer zu übersehen.“ Rico kuschelte sich an den Sänger und schloss die Augen. „Weißt du, Holly… damals hab ich dir doch von der Trennung meiner Freundin erzählt. Erinnerst du dich?“ „Natürlich. So etwas vergesse ich nicht.“ Holly streichelte den Violinisten zärtlich und schloss ebenfalls halb die Augen. Ein verträumter Ausdruck bildete sich auf seinem Gesicht. „Der Grund waren eigentlich meine Gefühle für dich… Damals begann ich zu merken, dass ich mehr für dich empfand, als ich sollte. Anfangs konnte ich das ja noch ganz gut verstecken und verleugnen. Doch irgendwann ging es eben nicht mehr und sie bemerkte natürlich zu erst, dass mich irgendetwas beschäftigte. Aber ich sagte nur, dass alles in Ordnung sei. Immer wieder. Selbst als es schon ziemlich offensichtlich war, dass ich log, denn ich war oft abgelenkt und unkonzentriert. Und so… begann ich, immer weniger mit ihr etwas zu unternehmen und mich immer mehr der Band – und damit dir – zuzuwenden. Ich wusste, dass es eigentlich ein Fehler war und ich so einen Streit provozieren würde, doch ich konnte nicht anders… Wie es ausging, weißt du ja. Aber es lag keineswegs daran, dass wir uns ständig wegen 'Kleinigkeiten' stritten oder auseinandergelebt hätten.“ Das Lächeln des Violinisten wurde ein Spur trauriger. Auch das war keine schöne Erinnerung an die Vergangenheit. Holly hatte sich das nach allem, was passiert war, denken können. Doch es jetzt von Rico direkt zu hören, tat ihm irgendwie weh. „Das tut mir leid. Ich wollte deine Beziehung nicht zerstören.“, meinte er leise und sah den Dunkelhaarigen besorgt an. „Das weiß ich doch. Und du bist ja auch gar nicht schuld daran. Ich habe sie vielleicht geliebt… aber nicht so sehr, wie ich letztlich dich liebe. Und deshalb habe ich mich entschieden. Es ist immer schwer, wenn man in mehr als eine Person verliebt ist. Doch du trägst wirklich keine Schuld daran. Es war mein freier Wille, dass ich diesen Weg gewählt habe. Andernfalls wäre ich vielleicht… ach, egal. 'Was wäre wenn'-Geschichten haben noch niemandem wirklich geholfen. Man kann die Vergangenheit ja eh nicht ändern.“ Rico hob den Kopf und lächelte nun wieder warmherzig. „Und ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe.“, hauchte er und die beiden versanken erneut in einem zuerst zärtlichen, dann immer leidenschaftlicheren Kuss voller Liebe und Zuneigung. Als sie schließlich in Dresden ankamen und sich von den anderen verabschiedet hatten, gingen sie Hand in Hand zu Ricos Wohnung. Nachdem der dunkelhaarige Violinist die Tür hinter sich verschlossen hatte, seufzte er glücklich und wandte sich an Holly, der gerade seine Tasche im Flur abgestellt hatte. „So, da wären wir…“ Sie sahen sich für einige Sekunden tief in die Augen und es war, als hätte man plötzlich ein Feuer zwischen ihnen entfacht. Ihr Blick war verlangend und voller Begehren und als sie sich leidenschaftlich küssten, war alles andere um sie herum vergessen. Holly drückte den Violinisten stürmisch gegen die Wand, während ihre Zungen schon wieder wild miteinander spielten. Ungeduldig zerrte Rico an der Jacke des Sängers, die – gefolgt von diversen anderen Kleidungsstücken – schnell achtlos auf dem Boden landete. Folgte man der Spur ihrer Kleidung, so landete man im Schlafzimmer des Dunkelhaarigen, aus dem in dieser Nacht noch sehr lange lautes, ungezügeltes Stöhnen erklang… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)