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Your silent whispers, silent tears

Liebe kennt keine Grenzen
von

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Prolog


 

In this world you tried

not leaving me alone behind.

There's no other way.

I prayed to the gods let him stay.

The memories ease the pain inside,

now I know why.

All of my memories keep you near.

In silent moments I imagine you here.

All of my memories keep you near.

Your silent whispers, silent tears
 

Es war still. Alles um sie herum war still. So still, wie es nur sein könnte. Selbst der Wind schien für diesen einen Moment verstummt zu sein, schien sich nicht mehr zu bewegen. Kein einziges Lüftchen schien zu wehen, kein Sandkorn davon getragen zu werden. Nichts war zu hören – gar nichts. Fast schon gespenstisch lag die Gegend vor ihr. Die Stadt zu ihren Füßen schien auch kein einziges Geräusch von sich zu geben. Keine Tiere, die vielleicht noch wach waren. Keine Menschen, die sich irgendwie bemerkbar machten. Nichts dergleichen war zu hören. Auch kein Feuer irgendwo zu sehen. Alleine der silberne Mond stand hell am Himmel und hüllte die Welt in eine silberne Farbe, versuchte die schreckliche Zeit in einen wunderschönen Glanz zu hüllen. Genauso wie die Sonne am Tage ihre Strahlen auf die Erde schickte um die Schmerzen und die Tränen zu lindern und zu trocknen. Am Tage schien es zu funktionieren, das Volk blühte langsam wieder auf. Doch nur für eine Weile. Denn der Mond schaffte es nicht, seine Aufgabe so zu erfüllen wie die Sonne. Über Nacht kehrten die schmerzlichen Momente zurück, so, als würden die glücklichen gar nicht existieren. Oder sie selbst hatte sich einfach nur zu sehr, von den anderen abgesondert. Vielleicht kam es ihr genau deswegen so vor, als würde alles herum still stehen, nichts diese Ruhe stören können. Denn seit diesem einen Augenblick, war ihre Welt für immer stehen geblieben. Stehen geblieben, durch den Verlust einer wichtigen Person. Jemand, der ihr mehr als alles andere am Herzen gelegen hatte. Ihr schwarzes Gewand hüllte sie ein, gab nicht viel von ihr frei. Nur vereinzelt waren kleine blonde Strähnen zu sehen, und das hellhäutige, schmale Gesicht einer jungen Frau. Nur schwach blitze es unter dem schwarzen Umhang der sie umhüllte hervor, dennoch wurde sie wie von der Dunkelheit verschluckt. Im Gegensatz zu der Welt um sie herum, erreichte der Mond sie nicht. Langsam hob die junge Frau ihren Kopf, behielt aber ihr Tuch um, sodass immer noch nur ihr Gesicht frei lag. Ihre klaren blauen Augen sahen in den Himmel, versuchte dort ein Zeichen zu finden. Ein Zeichen, dass alles okay sei. Dass das Leben doch weitergehen könnte. Irgendwann würde es weiter gehen, schon jetzt versuchte sie, mit allem klar zu kommen. Doch Wunden heilen nicht, Schmerz vergeht nicht. Menschen schienen nur die Fähigkeit zu haben, mit dem Schmerz klar zu kommen, ihn als neuen Begleiter zu akzeptieren. Sie selbst wollte den Schmerz nicht akzeptieren, das Loch in ihrer Brust, wo angeblich ein Herz sie immer noch am Leben halten sollte. Doch sie spürte es nicht mehr, hatte das Gefühl, als sei es wie sein Herz verstummt, hätte verlernt wie es geht das Blut durch die menschlichen Adern zu pumpen.

Run away!

„Akila, wollt Ihr Eure Entscheidung nicht noch einmal überde-?“

„Nein, Seto, mein Entschluss steht fest.“

Ihre Stimme, klar und deutlich, schnitt ihrem Gegenüber das Wort ab. Stille trat ein, während die letzten Klänge noch von den Wänden des Thronsaals widerhallten. Sie wollte dieses Gespräch nicht führen – nicht schon wieder. Wie oft hatte sie es sich schon anhören müssen. Wie oft hatte man sie gebeten nicht doch zu bleiben. Immerhin sei sie ja nun ein Teil der Familie, gehörte hierher. Dies war die Ansicht der anderen um sie herum. Jeder wollte sie hier behalten, keiner wollte, dass sie wieder ging. Doch ihr Herz hatte hier keinen Platz mehr, sah keinen Grund noch weiter diese großen Hallen und langen Gänge ihr Zuhause zu nennen. Jeden Tag, den sie länger hier blieb, wurde ihr immer mehr bewusst, was sie verloren hatte. Jede Nacht konnte sie die Einsamkeit fühlen. Jede Nacht wurde ihr immer wieder klar, dass er nicht mehr am Leben war, sein Herz nicht mehr schlug. Atemu, Pharao von Ägypten. Oder besser gesagt, ehemaliger Pharao von Ägypten. Vor einem Monat hatte sein Herz aufgehört zu schlagen, nachdem ihn Tage- und Nächtelang das Fieber gequält hatte. Irgendwer hatte ihn vergiftet, diese Tatsache hatte man feststellen können. Doch wer der Täter war, das wusste niemand. Niemand konnte es genau sagen. Einzig und alleine Vermutungen wurden aufgestellt, aber meistens nie laut ausgesprochen. Ganze Truppen von Wachen wurden versammelt um in der ganzen Stadt nach dem Verbrecher zu suchen. Auch im Palast selbst wurden viele verdächtig, natürlich nicht offiziell, doch die Art, wie die Tage darauf die meisten hier untereinander miteinander umgingen, sprach Bände. Zumindest die Menschen, die dem ehemaligen Pharao nicht nahe zur Seite standen, misstrauten plötzlich einander. Sie selbst hatte sich an der Suche nicht beteiligt, auch wenn in ihr ebenfalls der Wunsch geweckt war, den Mörder zu finden. Für sie war es wichtiger gewesen, ihrem Gatten zur Seite zu stehen, in der schlimmen Zeit seine Hand zu halten und ihre Kraft da hinein zu legen ihn so gut es ging zu versorgen. Doch ihre Kraft hatte nicht gereicht. Egal, was sie auch probiert hatte, sie hatte ihn verloren. Den Mann, den sie mehr als alles andere liebte. Den Mann, dem sie ein für ein ganzes Leben ihre Liebe geschworen hatte. Eine Liebe, die nach Atemus Tod von einem Gefühl der Leere ersetzt worden war. Eine Leere, die sie von innen heraus zerfraß. Nichts hatte diese Leere füllen können, die nun seit einem Monat in ihr wohnte und mit jedem Tag sich weiter in ihr ausbreitete. Das war der Grund, warum sie weg wollte. Sie wollte versuchen zu verdrängen, aber nicht zu vergessen. Niemals würde sie ihn vergessen, da war sie sich sicher. Akila hatte keine Ahnung, was Liebe genau zu bedeuten hatte. Aber sie war alt genug, um zu wissen, was ihr im Leben wichtig war und was nicht. Und er war alles für sie gewesen, alles was sie gehabt hatte. Schon damals, als sich beide zum ersten Mal gesehen hatten, ihre Blicke sich zum ersten Mal getroffen hatten. Nie hatte sie in ihm den Pharao gesehen, sondern einen jungen Mann mit Träumen, Sehnsüchten und einer wundervollen Persönlichkeit, der man einfach nur verfallen konnte. Jeder Tag mit ihm war wie ein wundervoller Traum gewesen. Ein Traum, der nun zersprungen war wie eine Vase in tausend Splitter...

Der Pharao seufzte leise und erhob sich von seinem Thron. Er wirkte müde, als er die paar Stufen hinab schritt.

„Akila, ich bitte Euch... Ihr habt hier doch alles, was Ihr zum Leben benötigt... Wieso wollt Ihr das alles aufgeben? Euer neues Leben?“

Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, schwieg als Antwort. Seit seinem Tod, hatte niemand mehr Atemus Namen in dem Mund genommen. Niemand hatte ihn jemals wieder ausgesprochen. Auch jetzt, war keine Erwähnung gefallen, dennoch glaubte sie zu spüren, dass genau ihr Mann als Thema in der großen Halle hing. Erschöpft von dem Schmerz in ihrer Brust schlug sie langsam wieder die Augenlider nach oben.

„Ihr wisst es, Seto. Ihr wisst, wieso ich nicht bleiben kann...“

„Vergesst Ihn, Akila....“

Diese Tonlage hatte sie auch schon so oft gehört. Geschickt wich sie der Hand aus, die sich nach ihr ausstreckte, sodass der Pharao ins Leere griff. Auch diesen Teil hatten sie beide schon so unzählige Male geführt. Jedes Mal hatte sie auf seine Bitte gleich reagiert. Es wunderte sie, dass er sie dennoch immer wieder fragte und auch sicher gleich wieder fragen würde. So als hätte er nicht verstanden, wieso sie gehen wollte.

„Werdet meine Frau, Akila, dann könnt Ihr Euren Platz als Frau des Pharaos behalten...“

„Nein, Seto...“

Langsam drehte Akila sich zu ihm um, wobei ihre blonden Haare einmal durch die Luft flogen. Sie war zu schwach zu diskutieren, da er einfach nicht zu verstehen schien. Es ging ihr nicht um den Platz an der Seite das Pharaos. Immerhin war sie damals als Dienerin in den Palast gekommen und hätte diesen Titel auch weiterhin, wenn sich der damalige Pharao sich nicht in sie verliebt hätte. Etwas, was sie bis heute nicht ganz verstanden hatte. Nein, sie hatte nie verstehen können, warum Atemu sie gewählt hatte und nicht eine junge Frau, die seinesgleichen würdig war.  Nur wegen ihm war sie hier geblieben. Nun war er fort, wieso also sollte sie hier bleiben? Die braunen Augen des Pharaos ruhten eindringlich auf ihr, doch sie gab nicht nach. Ihr Entschluss stand einfach fest.

„Lebt wohl, mein Pharao...“

Damit drehte sie sich um. Ihr roter Mantel, den sie vor drei Jahren trug als sie den Palast zum ersten Mal betreten hatte, wehte auf als sie einfach in Richtung Tür ging. Niemand hielt sie auf, alle ließen sie passieren. Selbst Seto schwieg nun, doch sie konnte seinen Blick immer noch auf sich spüren. Ihre eigenen blauen Augen waren stur nach vorne gerichtet, ihr Kopf leicht angehoben. Vielleicht war es naiv von ihr, nun einfach zu gehen. Es stimmte, sie hatte an sich hier ja ein gutes Leben, brauchte keine Angst haben beraubt oder ermordet zu werden. Zumindest bei ersterem konnte sie sich sicher sein. Das Leben auf der Straße würde wieder gefährlich werden, dennoch zog sie es vor. Da draußen gab es nicht so viel, was sie an ihn erinnern würde. Nur das, was sie als Erinnerungen in ihrem Kopf gespeichert hatte und die Kette, die sie um ihren Hals trug. Doch draußen konnte sie wieder wie früher zu unterschiedlichen Orten ziehen, versuchen den Schmerz ein wenig zu umgehen. Kaum hatten sich die großen Türen hinter ihr geschlossen, kaum stand sie vor dem Thronsaal, zog sie sich ihre Kapuze über den Kopf und rannte los. Sie wusste nicht, wohin sie ihre Reise führen würde, welchen Weg sie gehen würde. Doch hierher würde sie nicht mehr zurückkehren. Sie wusste zwar, dass man sie wieder aufnehmen würde, als wäre sie nie fort gewesen. Diese Tatsache hatten ihr alle am Hofe bestätigt. Jedoch würde sie auch in weit entfernten Jahren keinen Grund wissen, wieso sie hierher zurückkehren sollte, wo sie doch aus nur einem Grund den Palast verlassen hatte – weil es Atemu nicht mehr gab. Ohne ihn konnte und wollte sie hier einfach nicht bleiben. Und da sein Herz aufgehört hatte zu schlagen, und es sicherlich in Zukunft nicht wieder beginnen würde zu schlagen, würde sie niemals wieder hierher zurückkehren - nie wieder.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Kieska89
2013-05-26T19:39:42+00:00 26.05.2013 21:39
Mausiiii *___*
Ich fühl mich geehrt, dass ich die Post bis jetzt als erste lesen durfte x3
Ich mag dein Schreibstil sehr und hoffe (wenn nicht trete ich dir in den Arsch xD) werden noch weitere Kaps folgen *In Liebe deine Alex*
Antwort von:  Rubinkarfunkel95
26.05.2013 22:35
Wahhh *-*
Schatziii *-*
'türlich durftest du als erste lesen x3
*sich vor dem Tritt schonmal duckt*
Keine Sorge <3 Es folgt mehr ... <3
*knuddel, Keks & Herzchen dalass*
Deine Gwin <3


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