Von Bonbons, Blumen und kleinen Stalkern von Lorne_Malvo (Reim/Xerxes) ================================================================================ Kapitel 1: Bonbons und Rosen ---------------------------- Leicht steckte Oz den Kopf hinter der Wand hervor. Nicht zu weit, da er nicht gesehen werden wollte. Hinter sich vernahm er da gelangweilte Murren seiner weiblichen Begleiterin. Leicht drehte er sich zu Ihr. Alice saß mit dem Rücken zur Wand, die Beine leicht angewinkelt und übereinander gelegt. Ihre Augen starrten stur in die Grenze zwischen der gegenüberliegenden Wand und der Decke. „Warum nochmal verfolgen wir diesen Clown?“ fragte sie grummelnd, Oz lachte leicht auf. „Wir könnten jetzt was essen. Ich hab echt Hunger...“ Der Blonde krabbelte neben Alice und lehnte sich ebenfalls gegen die Wand. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt sprach er zu ihr. „Das weißt du doch. Ich brauche Beweise für seine Affäre.“ als Antwort vernahm er nur ein weiteres genervtes und gelangweiltes Murren. „Und was macht dich so sicher, dass er eine hat? Vielleicht sammelt er nur Blumen und bunkert sie irgendwo. Wie seine Süßigkeiten! Versuch lieber herauszufinden wo er Die versteckt!“ daraufhin lachte Oz erneut was jedoch schnell wieder erstarb, als er leise Schritte durch den Gang hallen hörte. Es war soweit. Mit gelassenen Schritten ging Xerxes den Gang herunter. Auf seiner Schulter saß wie gewohnt Emily. Die kleine Puppe starrte, wie immer, geradeaus. Ab und An fragte sie Xerxes etwas. Dieser antwortet jedoch nur mit kurzen Lauten. Im Mund hatte einen Lutscher stecken, den er strickt im Moment nicht herausnehmen wollte. Die linke Hand hatte er in seiner Manteltasche, die rechte hielt einen Strauß Blumen. Gelbe und rote Rosen dessen Stängeln schlicht in weißes, dünnes Papier gewickelt waren. Xerxes Finger hatten kleine Schnitt- und Stichstellen, die er sich beim Schneiden der Rosen zugezogen hatte. Das leichte Brennen ignorierte er sowie die überflüssigen Fragen seiner kleinen Begleiterin. In seinen Gedanken hatte momentan nur eines Platz. Die täglichen Treffen im Garten des Anwesens. Die Treffen, mit dem Menschen, der ihm soviel gab. Und eigentlich wollte er gar nicht, dass Emily mitkam. Sie redet einfach Zuviel und das letzte Treffen hatte sie ihm auch kaputt gemacht. Als er die Treppe herunter gegangen war, packte er das kleine Püppchen von seiner Schulter und setzte sie auf einen der Beistelltische, die mehrere Ecken der Eingangshalle schmückten. Er tätschelte ihr struppiges, brünettes Köpfchen. „Warte hier. Ich hol dich auf dem Rückweg ab.“ Wie von Xerxes erwartet, protestierte Emily heftig. „Nein! Nimm mich mit! Hier ist es so langweilig!“ doch der Weißhaarige beachtete die Rufe seiner kleinen Freundin nicht. Sie wusste, dass ihm diese Zweisamkeit wichtig war. Und dass er sie wieder abholen kommen würde. Und damit setzte er einen Schritt aus der Eingangstür. Sofort schlug ihn die lauwarme Frühabendluft entgegen. Verträumt lächelnd wanderte Xerxes' Blick gen Himmel. Der Himmel war in einem seichtem Orange getaucht und die Sonne verschwand langsam am Horizont. Ein Kichern entkam seiner Kehle. Das würde wieder Ärgern geben. Sie wollten sich, wie jeden Tag, noch vor Sonnenuntergang treffen. Also machte er sich schadenfroh lächelnd auf den Weg... Nervös klopfte Reim mit dem Fuß auf den Wiesenboden des Gartens des Rainsworthsanwesen. Stocksteif saß er auf einer der Steinbänke. Neben ihm lang ein Stapel mit Unterlagen die er bis vor einigen Minuten noch bearbeitet hatte. Er seufzte und blickte sich nervös um. Er hätte schon längst da sein sollen. Erneut seufzten stützte er den Kopf in die Hand ab. Eigentlich war er es ja gewohnt, aber innerlich glühte doch noch ein kleiner Funken Hoffnung, dass sich Xerxes doch vielleicht in seiner Pünktlichkeit änderte. Der Brünette kramte seine Taschenuhr hervor und stellte nicht überraschend fest, dass der Weißhaarige bereits 15 Minuten Verspätung hatte. Ein Grummeln entfloh seiner Kehle. Oz und Alice, die mittlerweile Emily fest in der Faust hielt, krabbelten so gut wie unbemerkt hinter Xerxes her. Dabei blieben sie hinter ein paar Sträuchern und hatten auch etwas Abstand zum Weißhaarigen. „Die sagt nix!“ beschwerte sich Alice in einem lautem Flüsterton. Emily war mittlerweile sogar noch fester in Alice' Faust gefangen, doch anstatt sich zu beschweren, ließ sie alles über sich ergehen. Beleidigt warf Alice Emily über die Schulter, Oz fing das Püppchen gekonnt wieder auf und platzierte sie in seiner Hosentasche, sodass ihr Köpfchen noch herausschaute. „Natürlich redet sie nicht. Das macht sie nur wenn Xerxes da ist.“ versuchte Oz Emily zu verteidigen doch seine Begleiterin war schon weiter gekrabbelt. Der Blonde folge ihr leise. Xerxes hatte wohl sein Ziel erreicht, denn er stand eine Weile still da und starrte in eine Richtung. Als Oz und Alice seinem Blick folgten, blieb ihnen kurz das Herz stehen und aus ausreichender Entfernung beobachteten die beiden- pardon, die drei- das Geschehen. „Du kommst spät.“ bemerkte Reim und wandte den Blick von Xerxes ab, dieser schritt zur Bank. Sein Lutscher war bereits vollkommen vernichtet worden, aber so recht reden wollte- oder konnte- er jetzt nicht. Mit einem entschuldigenden Lächelnd hielt der Weißhaarige dem Brünetten den Strauß Rosen entgegen. Ohne zu zögern nahm der Brillenträger das Geschenk entgegen und wandte den Blick ab. Versuchend die zarte Röte auf seinen Wange zu verstecken. „Ich bin kein Mädchen! Was sollen immer die Blumen?!“ Erschöpft ließ sich Xerxes neben Reim auf die steinerne Bank sinken. „Dann nimm sie doch nicht immer an. Vielleicht überlege ich mir es dann vielleicht ob ich dir wirklich welche mitbringe.“ Kurzes Schweigen legte sich zwischen die Beiden. Xerxes wartete auf Reims Antwort, dieser überlege wie er dem Andere antworten sollte. Letztendlich freute er sich über die Rosen und er seufzte nur ein kurzes „Danke...“. Reims Hand wanderte in seine Manteltasche und zog eine Schachtel hervor. Ohne irgendetwas zu sagen, hielt er diese Xerxes hin. Dieser packte das hübsche, violette Schächtelchen und öffnete es. Das Objekt war randvoll gefüllt mit hübsch verpackten Bonbons in allen möglichen Farben. Sofort packte er ein Orangenfarbendes und ein Rotes aus. Das Organgene legte er Reim in den Mund, das Rote wanderte in seinen. Reim verzog leicht das Gesicht als er das Süße auf seiner Zungenspitze vernahm. Nicht, dass er etwas gegen Süßigkeiten hatte. Manchmal waren sie wirklich lecker, aber er hatte nicht, wie sein Banknachbar, jeden Tag Heißhunger auf diese süßen Kleinigkeiten. Trotzdem behielt er die kleine zuckrige Kugel im Mund und langsam gewöhnte er sich auch an den intensiven Geschmack. Langsam linste Reim auf Xerxes der sich bereits das zweite Bonbon in den Mund stecken wollte. „Willst du jetzt nur Bonbons essen? Dafür habe ich die aber nicht mitgebracht...“ sagte Reim und beobachte Xerxes flinke Finger wie sie das Bonbon wieder in das Papier einwickelten. Er stutzte leicht und starrte intensiver auf Xerxes' Hände. „Wo hast du die Schnitte her?“ Fragend hob Xerxes den Kopf. Nebenbei schloss er die Süßigkeitenschachtel. „Welche Schnitte?“ „Die da an deiner Hand. Oder mehr, an deinen Fingern.“ Reim griff Xerxes' rechte Hand und betrachtete die kleinen Schnitte und Stiche als wären sie etwas Lebensgefährliches. „Das ist nichts. Ist beim Rosen schneiden passiert.“ mit dem Kopf nickte er in Richtung Rosenstrauß. Als Xerxes' Blick den durchdringenden Reims traf, seufzte er und wandte seine Hand aus Reims Griff. Leicht legte er diese auf die Wange des Brillenträgers. „Es tut weder weh noch brennt es noch sonst etwas.“ seine Finger streichelten leicht Reims Wange. „Mach dir keinen Kopf, okay?“ Reim seufzte und wollte gerade etwas erwidern, als er Xerxes' Lippen auf seinen spürte. Der Brünette war leicht erschrocken. Er hatte nicht erwartet, dass der Weißhaarige so schnell zu dem Kuss überging. Den Kuss, den sie jeden Abend zusammen erlebten. Schüchtern fing er an den Kuss zu erwidern und legte sanft die Arme um die Taille des Anderen. Genießerisch schlossen Beiden fast gleichzeitig die Augen und vertieften die Verbindung noch mehr. Reim schmeckte diese intensive Süße auf den Lippen von Xerxes und obwohl er bis gerade noch eine Abneigung gegenüber den Süßigkeiten empfand, genoss er die die von dem Anderen ausging in vollen Zügen. Es gehörte einfach zu Xerxes und diesen liebte er mit allen seinen Eigenschaften. Mit gemischten Gefühlen beobachten Oz, Alice und auch Emily die beiden küssenden Männer vor sich. Oz und Alice standen vor Schreck die Münder weit offen, Emily starrte nur, wie immer breit lächelnd, auf Xerxes und Reim. „Oz... ich habe das Gefühl wir stören.“ murmelte der Hase beschämt und wandte den Blick von dem Paar ab. Ihr Kopf war mittlerweile rot wie eine Tomate. „Außerdem sollten wir das sicher nicht sehen...“ Oz nickte zustimmend. Er war nicht so rot wie Alice, aber seine Wangen zierte ein beschämtes Rosa. Es war ihm unangenehm Xerxes und Reim zu beobachten. Natürlich hatte er den Butler genau aus dem Grund verfolgt ihm bei einem heimlichen Treffen mit jemanden zu stören, aber dass es sich bei jemanden um Reim handelte, warf ihn doch ziemlich aus der Bahn. Langsam schlichen der Blonde und die Brünette wieder zurück. Leicht löste Xerxes ihren Kuss und öffnete wieder die Augen. Zeitgleich öffnete auch Reim seine. Xerxes musste schmunzeln. Der Blick des Brillenträgers war leicht verklärt und seine Wangen waren knallrot. Stoßweise stieß ihm der süße Atem des Jüngeren ins Gesicht. Leicht stahl Xerxes einen kleinen Kuss von Reim's Lippen. Dieser wurde nur noch röter im Gesicht. „Xerxes... Master Oz... und Alice... sie haben uns...“ die kühlen Finger des Älteren legten sich auf Reim's Lippen und brachten ihn so zum schweigen. „Das ist vollkommen egal.“ sagte der Weißhaarige leise. Es musste ja irgendwann einmal so kommen. „Aber was sollen wir jetzt machen?“ in Reim's Stimme lag Sorge. Sorge, dass ihre Beziehung nicht akzeptiert wurde. Xerxes schüttelte jedoch lächelnd den Kopf und drückte wieder seine Lippen auf Reims. Der Brillenträger machte sich viel zu viele Gedanken. Ausserdem... Xerxes grinste was Reim mitbekam und ihn verwirrt anschaute. „Was gibt es zu grinsen?“ Den Brünetten machte es nervös. „Ausserdem hat Lady Sharon nichts dagegen.“ „Was bitte?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)