Die Prinzessin und der Schwertjunge von Zorrona ================================================================================ Kapitel 2: Königstreff und Teufelsfrucht ---------------------------------------- Wie sie es ihm gesagt hatte, bog er beim Baum rechts ab und gelangte so auf einen kleinen Schotter weg. Mit jedem Schritt, den die Pferde machten, kamen sie dem Schloss näher. Namis Haltung verkrampfte sich immer mehr. Zorro fragte sich, weshalb dies so war, war sie doch hier zu Hause und er nur ein Fremder. Bei einem grossen Flügeltor mussten sie anhalten. Ein Mann in einer schwarzen Uniform trat an die Kutsche heran und musterte Zorro. "Guten Abend mein Herr. Aus welchem Grund reitet ihr zu so später Stunde mit der Kutsche des Königshauses?" Der Mann hatte der Vorsicht wegen sein Gewehr erhoben und richtete dieses auf Zorro. Trotzdem das eine Waffe auf ihn gerichtet wurde, blieb Zorro ganz ruhig. "Ich bin hier in der Kutsche auf Wunsch der Prinzessin, die hier neben mir sitzt. Sie bat mich, ihr zu helfen, den Obersten Berater, welcher schwer verwundet ist, hier her zu bringen. Solltet Ihr den Abzug Eurer Waffe drücken, werdet Ihr das Kleid der Prinzessin beschmutzen und der wehrte Herr hinten in der Kutsche muss noch länger, möglicherweise zu lange auf ärztliche Hilfe warten..." Nami staunte nicht schlecht, als sie das Grinsen in Zorros Gesicht sah. Wie konnte er sich so sicher sein, das der Torwächter nicht abdrücken würde? Sie nickte nur, als der Mann sie dann fragte, ob dies alles der Wahrheit entsprach. Dieser hatte sie nicht sofort erkannt, hatte sie ihre Kapuze wieder oben. Schnell lies der Mann sie dann durchs Tor und begleitete sie hoch zum Schloss. Vor der Eingangspforte hielt Zorro dann die Kutsche an, nicht auf die Proteste der Wachleute achtend. Noch bevor die Ärzte überhaupt gerufen werden konnten, war Zorro vom Kutschbock gesprungen, hatte die Kutschentüre geöffnet und Ace auf die Arme genommen um ihn dann schnellstmöglich hinein bringen zu können. "Mylady, ich bin hier leider nur Gast, aber ich suche das Arztzimmer. Wenn es Euch nichts ausmacht, würdet Ihr mir dann den Weg nennen?" "Ja... Ja natürlich!" Sie wirkte etwas Abwesend, schon seit sie ausgestiegen waren. "Ihr müsst nach rechts, die Treppe hoch, den Korridor entlang und dann die dritte Türe links! Dr. Chopper weiss dann, was zu tun ist..." Zorro lief also sofort los, Ace so auf den Armen haltend, das er ihm nicht noch zusätzliche Schmerzen zufügte. Nami stand nur ungläubig da und wunderte sich, was er da gerade tat. "Herr Lorenor!" Zorro blieb beim Klang ihrer Stimme stehen und drehte sich kurz zu Nami um. Nami deutete mit ihrem Arm rechts von sich auf die Treppe. "Rechts ist auf dieser Seite. Dort kommt Ihr zu den Gemächern meines Vaters..." Es war erheiternd, ihm zu zu schauen, wie er grummelnd die bereits aufgestiegene Treppe herunter kam und dann wieder zu Nami kam. "Könnt Ihr mir den Weg zeigen? Ich kann mich momentan nicht so auf den Weg konzentrieren..." 'Nicht konzentrieren' war das falsche Wort. Ihm war die Gabe der Orientierung einfach nicht in die Wiege gelegt worden. Sie ging aber nicht weiter darauf ein, sondern lief in zügigen Schritten vor ihm her. Mit ihrer Hilfe standen sie auch schnell vor dem Zimmer und Nami klopfte, da Zorro ja keine Hand frei hatte. Nach einigem Gerumpel wurde dann die Türe geöffnet und Zorro blickte erstmal ins Leere. Eine Stimme lenkte seinen Blick dann nach unten. Das hatte er noch nie gesehen! Vor ihm stand ein Dachs ähnliches Wesen mit blauer Nase und einem Roten Zylinder auf dem Kopf. Nami erklärte dem Dachs wesen, was vorgefallen war. Zorros Kinnladen fiel nach unten. Dieses Ding konnte sogar sprechen! Nami riss ihn mit einem leichten antippen dann aus seiner Staunerei und deutete auf ein Bett, welches im inneren des Zimmers stand. Zögerlich betrat er das Zimmer, immer den Blick auf das Dachs wesen, welches die Prinzessin Dr. Chopper nannte, geheftet. Nachdem er Ace auf das Bett gelegt hatte, setzte er sich auf einen Stuhl gleich neben dem Bett. So war er nicht im Weg, hatte aber diesen Dr. Chopper immer im Blick. Misstrauisch beobachtete er ihn, wie er Ace untersuchte und dann verarztete. Nach einigen Minuten setzte sich dann Nami neben ihn, die bis anhin neben dem Bett gestanden hatte. "Was ist das für ein... Wesen?" fragte Zorro sie. Ihm war es egal, das Dr. Chopper es auch hören konnte. "Dr. Chopper ist ein Rentier, welches von der Mensch-Frucht gegessen hat. Er kann deshalb auch sprechen.... Aber hinter diesem süssen Körper steckt der beste Arzt, den ich bis jetzt gesehen habe..." Nicht auf das getänzel von Dr. Chopper achtend, blickte Zorro Nami an. "Mensch-Frucht... Was ist das?" "Wie, was ist das? Habt Ihr etwa noch nie etwas über die Teufelsfrüchte gehört?" Zorro schüttelte den Kopf. "Ich habe nur Gerüchte gehört, das es solche Früchte geben soll, aber das es sie wirklich gibt..." Nun mischte sich auch Dr. Chopper in das Gespräch ein. "Nami... Ihr wisst doch, das Euer Vater verboten hat, die Teufelskräfte ausserhalb des Schlosses zu benutzen... Das Volk soll davon nichts wissen..." "Wie, es gibt noch mehr davon?!" Zorro war nun sichtlich verwirrt. Es war für ihn schon etwas neues, aber das es mehrfach vorkommen sollte, das übertraf dann seine Vorstellung. "Ja. Auch Ace hier ist ein Teufelsfruchtnutzer. Er hat die Feuer-Frucht gegessen. Es gibt ganz viele verschiedene. Die meisten Schlossbewohner hier haben eine Frucht gegessen. Mein Vater will nicht, dass das bekannt wird, deshalb hat Ace seine Kraft auch nicht benutzt..." Betrübt lies sie den Kopf senken. Sie gab sich selbst die Schuld dafür, das Ace so verwundet war. Noch bevor Zorro etwas sagen konnte, wurde die Türe geöffnet und eine Junge Frau mit langen Blauen Haaren trat herein. "Oh Gott Nami! Ich habe gerade davon gehört! Wie geht es dir? Wie geht es Ace? Wo sind die anderen? Oh... Und wer ist der Hübsche Junge Mann hier?" Die Junge Frau redete so schnell, das Zorro sie kaum verstehen konnte. "Vivi! Hol doch erst einmal Luft! Die anderen... Sie haben ihr Leben gelassen. Ace und Ich ebenfalls beinahe, wäre Herr Lorenor uns nicht zur Hilfe gekommen..." Sie deutete beim sprechen auf Zorro, der dann aufstand und sich vor der Blauhaarigen verbeugte. "Guten Abend, Miss! Mein Name ist Lorenor Zorro. Ich habe Miss Nami zufälligerweise getroffen und konnte ihr helfen..." Grinsend beugte sich Vivi zu Nami herunter. "Da hast du dir aber einen super Typen geangelt!" flüsterte sie, richtete sich dann wieder auf und streckte Zorro die Hand hin. "Ich bin Vivi, Namis jüngere Schwester..." Da staunte Zorro nicht schlecht. Auch bei näherer Betrachtung fand er KEINERLEI Ähnlichkeiten zwischen den beiden. "Ach Nami... Vater will dich sehen..." Sofort verkrampfte sich Namis Haltung erneut. "Weshalb?" "Ich weiss es nicht. Ich nehme an, es hat mit dem Überfall zu tun. Herr Lorenor, es wäre vielleicht das beste, wenn Sie Nami begleiten würden..." Dieser nickte nur. Zuerst lernte er die Prinzessin kennen, dann wurde er ins Schloss eingeladen, durfte hier für eine weile Wohnen und dann konnte er auch noch den König treffen! Das war mehr, als die meisten anderen Menschen je in ihrem Leben durften... Nami stand auf, hielt dabei aber ihre Hände in ihrer Schoss verkrampft. "Herr Lorenor, wenn sie mir folgen würden..." sie eilte aus dem Zimmer. Zorro hatte mühe, ihr zu folgen. "Mylady... Würdet Ihr ein wenig langsamer gehen? Ich bin hier nicht sehr oft, wie Ihr Euch vielleicht erinnern könnt..." Abrupt blieb sie stehen, so das er beinahe in sie hinein gerannt wäre. "Es... Es tut mir leid! Ich bin nur etwas durcheinander..." Ihre Stimme klang brüchig. Zorro fragte sich zum wiederholten mal, weshalb dies so war. War der König etwa so schlimm? Ohne ein weiteres Wort zu wechseln liefen sie die Korridore entlang. Zorro hätte sich schon sicher 1000 mal verirrt, wäre die Prinzessin nicht dabei. Vor einer ziemlich alt aussehenden Eichentür blieb sie stehen. Sie holte noch einmal tief Luft und trat dann ein. Der Saal war spärlich beleuchtet, aber Zorro konnte erkennen, das es sich um einen ziemlich grossen Saal handeln musste. Wahrscheinlich wurden hier Bankette oder ähnliches abgehalten. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, wohl von vergangenen Königen und Königinnen. Ganz am Ende des Saales war auf einem Podest ein grosser Stuhl, ein Thron und auf diesem sass der König. Sein Dunkles Haar war nach hinten gekämmt, vereinzelt sah man auch ein silbernes Haar darin. Er musste geschlafen haben, denn er trug nur seinen Schlafrock und einen Mantel darüber. Im Schatten hinter ihm stand verborgen eine Frau. Viel konnte er von ihr nicht erkennen, aber er glaubte nicht, das dies die Königin war. Als er noch ein Kind war wurde darüber geredet, das die Königin davon gerannt wäre. "Guten Abend Vater..." Nami war etwa 3 Meter vor dem Podest stehen geblieben. "Nami mein Liebes... Wieso bist du erst zu solch später Stunde Heimgekehrt?" Von Zorro schien er keine Notiz zu nehmen. "Vater... Wir wurden überfallen. Die Männer... Sie wurden getötet! Einzig Euer Berater kam schwer verwundet davon..." Sie hatte Angst zu sprechen. "Wieso wurdest du verschont?" Erst jetzt blickte er zu Zorro. Dieser verneigte sich vor dem König. "Eure Majestät, Eure Tochter wäre beinahe auch ein Opfer dieser Räuber geworden. Ich war in der Nähe und hörte die Hilfeschreie. Ich bin ihr mit eiligem Schritt zur Hilfe geeilt. Leider war ich für Eure Männer zu spät..." Zorro war noch immer auf den Knien. "Mein Junge, wie ist Euer Name?" "Lorenor Zorro, mein Herr." Nami stand nur teilnahmslos neben ihm und sah aus dem Fenster. Sie wünschte sich, dies würde schneller vorbei gehen... "Zorro, ich Danke Euch für Euren Mut und Euer Ehrgefühl, aber meine Tochter hat sich selbst in diesen Schlamassel geritten, sie hätte da alleine wieder rauskommen müssen. Und weil sie nicht das machen kann, was ihr Vater ihr aufträgt, sind jetzt unzählige meiner Männer nicht mehr am Leben!" Der König war aufgestanden. Erst jetzt konnte Zorro seine Statur erkennen. Er war nicht, wie anfangs gedacht, alt und zerbrechlich. Die silbernen streifen in seinen Haaren boten ein falsches Bild. Der König war gross und Stattlich. Mit ihm zu kämpfen wäre mit Sicherheit nicht sehr einfach. "Vater! Ich habe genau das getan, was Ihr verlangt habt! Der Herzog wollte nicht verhandeln! Ich habe alles versucht! Erst als es bereits anfing zu dämmern, willigte er ein, wollte uns aber keine Unterkunft für die Nacht bereit stellen. Ich dachte, es wäre besser, wenn wir zurückke.." "Du dachtest? Du DACHTEST?! Du hast falsch gedacht! Wegen dir sind meine Männer tot!" Der König wurde immer wütender. "Hätte Ace seine Kraft benützen können..." Nami versuchte sich zu rechtfertigen. Allem Anschein nach gelang ihr das aber nicht. "Du weist, das es VERBOTEN ist, ausserhalb des Schlosses seine Teufelskräfte zu benutzen! Meine Männer sind tot, mein Oberster Berater ist schwer verletzt und meine Tochter versucht sich mit billigen Ausreden raus zu winden! Verschwinde! Geh auf dein Zimmer! Und so etwas wie du sollte Königin werden..." Weinend rannte Nami nach draussen. Der König massierte sich die Schläfen und setzte sich wieder auf seinen Thron. "Zorro, mein Junge. Ich Danke Euch wirklich. Ihr dürft jetzt gehen..." mit seiner Hand machte er eine Wegwischende Bewegung. "Mein König..." Die Frau, welche hinter dem König stand, trat aus dem Schatten hervor. Sie hatte längeres, schwarzes Haar, auch ihr Körper hatte sie in ein schwarzes Kleid gehüllt, einzig ihre Augen schienen Blau. Blau wie ein Sonniger Himmel. "Ich glaube, Eure Tochter hat ihn hier her eingeladen, um hier zu übernachten. Ausserdem, so glaube ich, hat er noch eine Bitte..." "Sie hat was?! Ohne mich zu fragen?! Na gut, ich kann ihn wohl schlecht auf die Strasse werfen, nachdem er meinem Berater bis hier her gebracht hat. Was ist denn eure Bitte?" Der König musste gähnen. "Majestät, Eure Tochter hat mir von Eurer Misslichen Lage berichtet. Ihr sucht einen Mann, der Eure Leibwächter ausbilden kann. Ich möchte nicht behaupten, das ich der beste wäre, doch kenne ich meine Gabe und ich weiss, das ich Euren Ansprüchen mehr als gerecht werden kann!" Zorro war erneut auf die Knie gegangen und präsentierte ihm sein Schwert. Die Frau trat etwas näher zu ihm heran, um ihn zu betrachten. "Seid Ihr nicht der Sohn von.." Durch eine Bewegung Seitens Zorro wurde sie vom sprechen abgehalten. "Bitte, auch wenn Ihr meine Herkunft kennt, so möchte ich nicht, das Ihr sie nennt. Noch nicht. Ich möchte nach meinem Können und nicht mach meinem Namen beurteilt werden. Bitte, lasst mich Euch mein Können beweisen. Ich bitte sie nur darum. Ob Ihr mich auch für diese Arbeit wollt, das könnt ihr dann immer noch beurteilen..." Der König dachte einen Moment nach. Die Frau war auch wieder zurück zum Podest geschritten und flüsterte etwas in das Ohr des Königs. "In Ordnung. In zwei Tagen, zur Mittagsstunde, werde ich Euch Testen. Und Glaubt mir, ich nehme nicht einfach den erst besten. Auch die Tatsache, das Ihr meine Tochter gerettet habt, hilft Euch nicht. Und bitte, geht jetzt. Robin wird Euch Euer Zimmer zeigen..." Somit war das Gespräch für den König beendet. Die Frau trat wieder vom Thron hervor und begab sich zu Zorro. "Wenn Ihr mir folgen würdet..." Und so schritten sie aus dem Saal raus. <><><><><><><><><><><><><><><> So zwei Wochen sind beinahe um. Ich halte mich an die Zeiten, die ich mir selber vorgebe :) Viel spass noch!! Zorrona Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)