Abschied... für immer? von ki-rei (Versprich, dass wir uns wiedersehen! Fortsetzung (Chap. 2) up!) ================================================================================ Titel: Abschied... für immer? Versprich, dass wir uns wieder sehen! Part: 2 Autor: Atara aka Snowshi E-Mail: AngelAta@web.de Datum: 02.06.2003 Fanfic: J-Rock / Dir en Grey Pairing: Immer noch Kaoru/Toshiya Warnung: depri, silly -.- Widmung: SilveryRaven Kommentar: Na ja, ich wurde um eine Fortsetzung gebeten und da mir etwas eingefallen ist, hab ich diesem Wunsch nachgegeben... Ich hoffe, sie ist zumindest etwas.. hm.. zu gebrauchen ^^* Mir persönlich gefällt sie nämlich nicht sonderlich.. eigentlich gar nicht.. tja.. Kommentar 2: Auf das gute Zureden eines sehr lieben Menschens hin, hab ich mich entschlossen, die Fortsetzung jetzt doch noch hochzuladn XD" Disclaimer: Das Übliche.. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Drei Monate waren nun seit der Beerdigung vergangen. Die Stimmung war nicht mehr so bedrückt, wie noch vor einigen Wochen. Die versuchte sogar schon wieder mit Witzen die Stimmung etwas aufzulockern, was ihm auch ab und an gelang. So schwer es ihnen auch fiel, sie mussten sich nun damit abfinden, dass Toshiya nicht wiederkommen würde. Doch Kaoru konnte eben dies nicht. Zwar wurde auch er wieder etwas munterer und versteckte sich nicht den ganzen Tag in Toshiya's Sachen, die sich noch immer in seinem Zimmer befanden, allerdings hörte ihn Shinya beinahe jede Nacht in sein Kissen schluchzen. Er schien der Einzige zu sein, dem auffiel, dass Kaoru nur eine Maske vor sich hertrug und es ihm nur halb so gut ging, wie er es vorgab. Allerdings hatte der Drummer keine Ahnung, was er tun konnte, um Kaoru zu helfen. Ihm wurde von Tag zu Tag mehr bewusst, dass er ihren Leader nicht würde halten können, wenn der sich nicht wieder aufraffte und seinen Willen zu Leben wiedererweckte. Um zumindest etwas zu tun begleitete ihn Shinya am Anfang noch auf den Friedhof, wollte nicht, dass der andere allein an diesen Ort der Trauer ging. Denn wenn er von seinen Gefühlen überwältigt werden sollte, war da zumindest jemand, an dem er sich halten konnte. Doch nach einigen Wochen versuchten sie, es ihm auszureden. Kyo und Shinya redeten immer wieder auf ihn ein, dass es nicht gut für ihn wäre, dass er so oft das Grab besuche. Es würde nur alte Wunden aufreißen, seinen Schmerz aufrecht erhalten. Kaoru jedoch wurde nur wütend und meinte, dass das schließlich sein Problem war. Schließlich machte er ihnen sogar den Vorwurf, dass sie Toshiya vielleicht vergessen könnten, er jedoch nicht, worauf Shinya unter Tränen die Hand ausrutschte. Der Gitarrist verschanzte sich nach diesem Zwischenfall wieder in seinem Zimmer. Ließ nichts und niemanden mehr an sich heran. Der Drummer machte sich schwere Vorwürfe, Kyo tröstete ihn so gut er konnte und doch nagten Schuldgefühle an dem Jüngeren. Man sah es ihm zwar kaum an, doch der Sänger merkte es wohl und versuchte wirklich alles, um wieder ein Lächeln auf die Lippen des Jüngsten zu zaubern, was ihm jedoch nicht recht gelingen wollte.. Hatte es bei der Beerdigung noch einen Hoffnungsschimmer gegeben, so war dieser nun wohl endgültig erloschen. Kaoru sonderte sich mehr und mehr ab und niemand wusste, was er in seinem Zimmer tat. So entging es auch den verbliebenen drei Dir en Grey Mitgliedern, dass ihr Leader seinen Willen zu Leben endgültig verloren hatte. Kurz nach dem Streit mit Shinya versuchte er sich zum ersten Mal das Leben zu nehmen. Doch als er die kühle Klinge an seine Warme Haut legte, hallte in seinem Kopf eine ihm wohlvertraute Stimme wieder, die ihn versuchte, davon abzuhalten. "Kaoru... nicht.." Obwohl er es für pure Einbildung hielt, ließ er doch - unbewusst - die Klinge sinken. Dies wiederholte sich noch einige Male. In dieser Zeit aß Kaoru nichts, ging nur Nachts, wenn alle anderen schliefen, aus seinem Zimmer heraus. Er besuchte nicht einmal mehr das Grab. Schließlich kam das unvermeidliche, Kaoru wurde krank. Doch auch dieses Mal hörte er die Stimme in seinem Kopf, die ihn bat, etwas zu Essen. Und irgendwann gab er nach.. Nun begann er zwar wieder regelmäßig zu Essen, aber sein Zustand blieb unverändert. Schließlich fasste er einen Entschluss... ~*~*~ Kaoru schritt langsam den Weg entlang, der Kies knirschte unter seinen Schuhen. Mehrmals schluckte er schwer, versuchte den Kloß in seiner Kehle loszuwerden. Doch dieser schien mit jedem Schlucken anzuschwellen, anstatt zu verschwinden, also ließ der Gitarrist es schließlich sein. Der trübe Blick war stur auf den Weg gerichtet, den seine Füße schon automatisch voranschritten. Shinya hatte ihn nicht gehen lassen wollen, doch er musste kommen, er musste einfach! Wollte er doch endlich Antworten auf seine Frage finden, auch wenn er sich trotz seines schlechten Zustands, der sich sowohl auf das psychische, wie physische, bezog, dafür aus dem Haus wagen musste. Obwohl keine Sonne am Himmel stand, trug er eine Sonnenbrille, die seine Augen verdeckte. Ein kalter Wind blies ihm ins Gesicht, spielte mit seinen Haaren, doch Kaoru schien nichts von alledem mitzubekommen. Es war fast so, als gehörte er nicht hierher, als wäre er kein Wesen dieser Welt. Die Stille umfing ihn, begleitete ihn auf seinem Weg, der ihn immer weiter auf das Grab seines Geliebten zuführte. Als der helle, große Stein in Sichtweite kam, krampfte sich sein Herz zusammen. Immer größer wurde der Wunsch, einfach mit dem Wind zu fliehen, zu fliehen in eine vielleicht bessere Welt, in der sein Freund auf ihn wartete. Schließlich kam er vor dem Grab zu stehen, sank in die Hocke und stützte sich mit einem Knie auf dem Kiesbedeckten Boden ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Seine Finger berührten flüchtig seine Lippen, ehe er sie zärtlich über die Lettern streifen ließ, so wie er es jedes Mal getan hatte, wenn er hergekommen war. Wie oft die anderen versucht hatten, es ihm auszureden... Beim 10. Mal hatte er zu zählen aufgehört. Kaoru schluckte, ehe er den Blick von den Gestecken hob. "Toshiya... warum?", wisperte er kaum hörbar. "Warum lässt du mich nicht zu dir kommen? Du fehlst mir so sehr... Was soll ich denn hier allein? Ohne dich macht es doch überhaupt keinen Sinn... Also... wieso?" Nun hatten sich doch Tränen in seine Augen gestohlen, ließen seine Sicht verschwimmen. Betroffen senkte er den Kopf und fragte sich, wieso er auf einen kalten, grauen Stein einredete. Langsam begann er sich zu fragen, ob er verrückt wurde. Erst hörte er die Stimme des Bassisten in seinem Kopf, jedes Mal genau dann, wenn er versuchte, zu ihm zu gelangen, die ihn davon abhielt. Und nun war er hier und wollte Antworten von seinem Geliebten. Seine Hand ballte sich zur Faust, verkrallte sich in den kleinen Steinchen und ein bitteres Lachen entkam seiner Kehle. Dann vernahm er ein leises Seufzen und hob ruckartig den Kopf. Was er sah, ließ seinen Atem für einen Moment stocken. "Toshiya...?", flüsterte er ungläubig, nahm die Sonnenbrille ab und blickte auf den durchsichtig-schimmernden Körper, der vor ihm auf dem Grabstein saß und mit den Beinen baumelte. Der Angesprochene musterte ihn mit einem besorgt-traurigen Blick. Verwirrt blinzelte der Gitarrist mehrere Male, glaubte schon, dass seine Sinne ihm nun endgültig einen Streich spielten. Dann erinnerte er sich an eine Geschichte, die ihm sein Vater als kleines Kind erzählt hatte. Das die Seelen der Menschen auf der Erde verweilten, wenn sie noch nicht alle ihre Aufgaben erledigt hatten. Damals hatte er ihm keinen Glauben geschenkt, aber nun... Toshiya konnte sich ein Grinsen ob dem Gesicht seines Geliebten nicht verkneifen. "Jetzt schau mich doch nicht so entsetzt an... Oder ist es so schlimm, mich zu sehen?" Einzelne Tränen flossen über Kaoru's Wangen. Erst einige Augenblicke später schüttelte der Leader den Kopf, als die Worte in sein Bewusstsein vorgedrungen waren. Aus dem Grinsen wurde ein sanftes, verliebtes Lächeln, dass seinen traurigen Schimmer jedoch nicht ganz verlor. Man konnte dem Bassisten ansehen, dass es ihm wehtat, den jungen Mann so zu sehen. "Ach Kaoru... hör doch bitte auf zu weinen.." Hastig versuchte Kaoru, die salzige Flüssigkeit fortzuwischen, doch es nützte nichts. Immer wieder rollten kleine Tränen die blasse Haut hinab. Der Ältere spürte einen sanften Windhauch, der ihm über die Wangen strich, die Tränen sanft davon zu blasen schien. Die sanften braunen Augen des Bassisten befanden sich genau vor seinen und Kaoru streckte langsam die Hand aus, wollte dem Jüngeren sanft über die Wange streicheln. Doch seine Hand ging einfach durch die blasse, schimmernde Haut hindurch. Wieder spürte er einen leichten Luftzug, der ihm die Haare verwuschelte. Traurig blickte Kaoru Toshiya in die Augen. "Warum hast du es mir immer wieder ausgeredet..? Ich will doch nur endlich wieder bei dir sein!" Der Bassist schüttelte leicht den Kopf. "Noch ist es nicht so weit. Deine Zeit ist noch nicht abgelaufen, Kaoru." "Das ist mir egal..." Seufzend blickte er den Älteren an, der einfach nicht verstehen wollte. "Mir aber nicht! Verstehst du, ich will, dass du lebst... Und wenn es sein muss, sorge ich dafür, dass du es tust." Einen Moment herrschte Schweigen, Kaoru hatte betreten den Kopf gesenkt. "Aber... warum hast du mich dann alleine gelassen...? Ich will nicht ohne dich leben!" Seine Stimme zitterte, verzweifelt blickte er ihn an. "Es tut mir Leid.. Ich hatte dich nicht alleine lassen wollen.. aber.. mir.. ist alles über den Kopf gewachsen.. und irgendwann hab ich gehandelt ohne nachzudenken.." Er seufzte. "Hätte ich dich an diesem Abend nicht alleine gelassen, dann.." Doch Toshiya unterbrach ihn, indem er ihm mit einer strengen Bewegung seiner Hand das Wort abschnitt. "Gib dir nicht die Schuld dafür, du hättest es nicht ändern können. Der Zeitpunkt hätte sich vermutlich verschoben, aber das Ergebnis wäre das gleiche geblieben. Ich habe das, was wirklich wichtig war, aus den Augen verloren. Habe mich mitreißen lassen. Jetzt weiß ich, dass ich es verhindern hätte können, hätte ich mich dir oder Shinya anvertraut... Aber wozu sich darüber den Kopf zerbrechen? Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen. Passiert ist passiert.." Kaoru blickte verloren drein. "Nimm mich mit dir..", wisperte er abwesend, schien die Erklärung des anderen gar nicht vernommen zu haben. "Nein.", sagte der bestimmt. Seufzend erhob sich der Ältere, der noch immer auf dem Boden gekauert war, hob den Kopf. Lange sahen sie sich schweigend an. Langsam ballten sich Kaoru's Hände zu Fäusten, welche kurz darauf zu zittern begannen. Verbissen blickte er den durchsichtigen Körper vor sich an. Kaoru konnte - und wollte - nicht verstehen, dass Toshiya ihn nicht bei sich haben wollte. Seine Trauer wandelte sich in Wut um. "Sag es doch einfach, dass du mich nicht bei dir haben willst, dass ich dir lästig bin und dass du froh bist, mich los zu sein!", brüllte er ihn an. In Toshiya's Augen war nun deutlich Schmerz zu lesen. "Das stimmt nicht und das weißt du auch..", hauchte er leise. Doch seine Wut hatte überhand genommen und der Gitarrist wandte sich ab. Seine Schultern zitterten leicht. "Ach ja..? Deswegen hast du mich auch allein gelassen, was? Weil ich dir ja ach so wichtig war!" Die salzige Flüssigkeit hatte sich an die Oberfläche gekämpft. "Aber wieso beschäftige ich mich überhaupt noch damit, du wirst ohnehin nie zurück kommen... Ich.. ich.." Eine Woge von Gefühlen drohte ihn zu ersticken. Toshiya wollte etwas sagen, ihn beruhigen, doch er wusste nicht, was er tun konnte. Und so musste er tatenlos zusehen, wie der Ältere einen Moment lang mit sich rang, ehe er mit gebrochener Stimme flüsterte: "Sayonara... Totchi.." Dann begann er zu rennen, ohne sich noch einmal umzudrehen rannte und rannte er, bis er nicht mehr konnte und sein Körper ihn zwang stehen zu bleiben. Die Hand zur Faust geballt stützte er sich an einer Wand ab. Er würde es ihm schon beweisen, dass er auch ohne ihn konnte. Es tat weh, so entsetzlich weh.. aber.. er würde es schaffen. Noch immer war er sauer auf den Bassisten und die Wut wollte und wollte nicht weichen. Aber aus dieser Wut und der festen Entschlossenheit, Toshiya zu beweisen, dass er stark war, schöpfte er neuen Willen. Nun hatte er wieder ein Ziel vor Augen. Langsam machte er sich auf den Weg nach Hause. Die anderen waren bereits in heller Sorge um ihn und er entschuldigte sich, insbesondre bei Shinya. Und dann murmelte er noch, dass der Drummer das Grab noch einmal besuchen sollte.. ~*~*~ Von diesem Tag an wurde Kaoru wieder muntere, blühte langsam wieder auf. Die Wut auf Toshiya war verflogen. Im Nachhinein konnte er nicht verstehen, wieso er so wütend geworden war.. In Gedanken hatte er sich Hunderte Male bei dem Bassisten entschuldigt, dass er so reagiert hatte. Und doch hatte er so neuen Mut geschöpft und war es nicht eben das gewesen, was der Jüngere hatte erreichen wollen? Nun... wohl auf anderem Wege, aber Kaoru konnte es jetzt nicht mehr ändern. Auch wenn er es inzwischen bereute, ihr letztes Treffen so beendet zu haben. Doch immer, wenn er diesen Gedanken dachte, schollt er sich selbst. Es würde nicht ihre letzte Begegnung gewesen sein. Kaoru lebte nun allerdings sein Leben, solang er es hatte und versuchte nicht mehr gewaltsam, an die Seite seines Geliebten zu kommen. Und irgendwie.. freute er sich auf den Tag, an dem Toshiya ihn holen würde. Und bis dahin würde er mit den anderen noch viele Lieder schreiben und Auftritte haben und und und.. Er brauchte sich nicht grämen. Denn er wusste ja, dass Toshiya über ihn wachen und auf ihn warten würde... ~Owari~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)